Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einer Steuervorrichtung für die Einstellung und/oder den
Ablauf von Waschprogrammen bei Waschmaschinen u.dgl. nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Besonders bei Waschmaschinen der unteren bzw. mittleren Preisklasse ist es bekannt,
die verschiedenen Waschprogramme, die eine Waschmaschine aufgrund ihrer vom Werk vorgegebenen
Einstellung oder Programmierung durchzuführen imstande ist, mittels eines von außen
manuell verstellbaren Drehknopfs anzuwählen, der üblicherweise auf der Achse eines
elektromechanischen Schrittschaltwerkes sitzt. Über den gleichen Drehknopf wird dann
von der Waschmaschine beispielsweise der momentane Zustand des Waschprogramms angezeigt,
d.h. also, ob sich die Waschmaschine in der Arbeitsphase Schleudern, Spülen, Vorwaschen
o.dgl. befindet.
[0003] Selbstverständlich ist es auch möglich und bekannt, die Anwahl des jeweiligen Waschprogramms
und die Anzeige oder die auch von außen ebenfalls manuell zugängliche Einstellung
des jeweiligen Waschprogrammablaufs mit zwei getrennten, von außen zugänglichen, sich
bei einer Waschmaschine in der Frontfläche befindlichen Drehknöpfen oder sonstigen
manuellen Einstellmitteln vorzugeben und zu bestimmen.
[0004] So kann eine Hausfrau beispielsweise, wenn sie an einem Drehknopf ein bestimmtes
Waschprogramm ausgewählt hat, beispielsweise Standardprogramm für leicht verschmutzte
Wäsche, an dem anderen Drehknopf, der durch seine selbsttätige Rotation gleichzeitig
auch den jeweiligen momentanen Stand dieses Waschprogramms angibt, durch eigenen manuellen
Eingriff bestimmte Programmstufen überfahren oder schon durchgeführte Programmstufen
zu wiederholen, beispielsweise einen Spül- oder Schleudervorgang.
[0005] Problematisch ist hier allerdings, daß für die Realisierung solcher Stell- und Anzeigemittel
durchgehend die bekannten elektromechanischen, nicht nur kostspieligen, sondern auch
kompliziert aufgebauten Schrittschaltwerke zum Einsatz kommen, die in einer Vielzahl
verschiedener Ausführungsformen bekannt sind und ihre jeweilige Position durch von
der Achse betätigte, jeweils geschlossene oder geöffnete Schalter angeben, die dann
ihrerseits bestimmte Komponenten der Waschmaschine ansteuern.
[0006] In diesem Zusammenhang ist es ferner bekannt, daß auch für Waschmaschinen der unteren
Preisklasse zunehmend geregelte Antriebe zum Einsatz kommen, beispielsweise also elektronische
Spreicher und geeignete Mikroprozessoren umfassende Zentralsteuerungen, die die jeweiligen
Waschprogramme durchführen und für eine entsprechende Antriebsregelung der Waschmaschinenkomponenten
eingesetzt werden.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für Waschmaschinen oder ähnliche Haushaltsgeräte,
die jeweils über eine Schnittstelle Mensch/Maschine in Form eines Drehknopfes o.dgl.
verfügen, ein kostengünstiges Anzeige- und Bedienteil zur Verfügung zu stellen, welches
insbesondere auch geeignet ist, in Verbindung mit geregelten Antrieben und Steuerungen
eingesetzt zu werden.
Vorteile der Erfindung
[0008] Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs
1 und hat den Vorteil, daß die ganzen bei elektromechanischen Schrittschaltwerken
auftredenden Probleme wegfallen, beispielsweise also die für diese notwendigerweise
erforderlichen, kräftigen Antriebsmotoren, die Vielzahl der zum Einsatz kommenden
Schalter und Schaltmimiken einschließlich Nockensteuerungen u.dgl., und anstelle solcher
elektromechanischer, auch im benötigten Volumen anspruchsvollen Schaltsysteme durch
hochgenau arbeitende und mit beliebiger Auflösung arbeitende motorisch angetriebene
Potentiometer ersetzt werden können.
[0009] Solche Motorpotentiometer sind für Verwendung in der Audio-Technik umfassend bekannt;
sie werden bei Anwendung für die vorliegende Erfindung allerdings modifiziert so eingesetzt,
daß die motorische Ansteuerung des Motorpotentiometers vom Mikrokontroller, also von
der elektrischen oder elektronischen Schaltzentrale aus erfolgt, wobei dann andererseits
die Schaltzentrale auch von sich aus die Lage des Drehknopfes (Drehwinkel) feststellen
und sich danach richten kann. Anders als bei den üblichen Motorpotentiometern erfolgt
also deren Ansteuerung nicht dadurch, daß die manuelle Eingabe von außen, also durch
die Bedienungsperson, über die Ansteuerung des Motors erfolgt, sondern die Motoransteuerung
ist der zentralen Steuerung unterworfen, während die Verdrehbarkeit der Potentiometerachse
über einen Drehknopf von außen den Schnittstellenbereich Mensch/Maschine definiert
und so Eingaben und Wünsche der Bedienungsperson aufnimmt.
[0010] Besonders vorteilhaft ist hierbei, daß über übliche Lebensdauern von Waschmaschinen
gesehen ein Versagen oder eine Abnutzung solcher im Vergleich zu elektromechanischen
Schrittschaltwerken sehr kostengünstigen Motorpotentiometern ausgeschlossen ist, da
diese umfassend gekapselt sind bzw. jedenfalls gekapselt werden können und bei einer
Verstellung des Drehknopfes und entsprechend der Achse des Potentiometers bei extrem
geringer Reibung praktisch kein Verschleiß auftritt, so daß es sogar empfehlenswert
sein kann, die Verstellung, beispielsweise auch über eine entsprechend feine Rasterung,
etwas schwergängig zu gestalten.
[0011] Weiter von Vorteil ist, daß die elektronische Steuerung jederzeit über die Position
des Potentiometers informiert ist, da der jeweils angenommene Drehwinkel über die
vom Abgriff gelieferte Spannung problemlos erfaßt werden kann und diese Spannung in
beliebiger hoher Auflösung der zentralen Steuerung als Vergleichswert für die Stellknopfposition
dient.
[0012] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
und Verbesserungen der Erfindung möglich. Besonders vorteilhaft ist die sich durch
den Einsatz des Motorpotentiometers in Verbindung mit einer elektronischen Regelung
ergebende, automatisch durch Rückführung des jeweils eingestellten Drehwinkels überprüfbare
Position, auch bei manuellem Eingriff von außen, so daß es ausgeschlossen ist, daß
Anzeige bzw. eingestellte Position zu dem jeweiligen Steuerungs- oder Programmablauf
unterschiedlich sind.
Zeichnung
[0013] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird in
der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Die Zeichnung zeigt stark schematisiert
eine Waschmaschine mit zugeordneter Zentralsteuerung und Einsatz eines Motorpotentiometers
im Bereich Schnittstelle Mensch/Maschine.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0014] Der Grundgedanke vorliegender Erfindung besteht darin, einem zur Antriebsregelung
bei Waschmaschinen und sonstigen Haushaltsmaschinen vorgesehenen Mikroprozessor einen
kostengünstigen Anzeigeteil und gleichzeitig Bedienteil als Schnittstelle Mensch/Maschine
zuzuordnen, der in Form eines Motorpotentiometers so ausgebildet ist, daß sich eine
optimale Anpassung an die Ansprüche beider Seiten ergibt und einwandfreie Einstellung
und Anzeige mit hoher Funktionalität und Kostengünstigkeit verbunden werden kann.
[0015] In der Zeichnung ist die Waschmaschine, die von allgemeiner üblicher Konfiguration
sein kann, mit 10 bezeichnet; sie verfügt über mindestens einen, gegebenenfalls aber
auch über zwei von außen zur Einstellung zugängliche Drehknöpfe oder sonstige Betätigungselemente,
die mit 11a und 11b bezeichnet sind.
[0016] Auf weitere Einzelheiten der Waschmaschinenausbildung selbst braucht nicht eingegangen
zu werden, da diese nicht Gegenstand der Erfindung sind; üblicherweise ist jedoch
an geeigneter Stelle im Inneren des Waschmaschinengehäuses eine Zentralsteuerung 12
vorgesehen, die, unter Ausnutzung von gespeicherten Daten, Programmen und sonstigen
Angaben den Betrieb der Waschmaschine regelt, und zwar in Abhängigkeit und nach Maßgabe
der von einer jeweiligen Bedienungsperson vorgenommenen äußeren Einstellung.
[0017] Um diese Einstellung vorzunehmen, sind an der Waschmaschine 10 die Einstellknöpfe
11a, 11b vorgesehen, wobei der Einstellknopf 11a beispielsweise dazu dienen kann,
ein bestimmtes Waschprogramm anzuwählen (also beispielsweise stark verschmutzte Wäsche,
Buntwasche, reiner Spülvorgang u.dgl.), während der Dreh- und Anzeigeknopf 11b dazu
dienen kann, den jeweiligen momentanen Stand des Waschprogramms anzuzeigen (also etwa
bei einem üblichen Waschprogramm die Einzelstufen Schleudern, Spülen, Vorwaschen,
Hauptwäsche u.dgl).
[0018] Diesen eine manuelle Einstellung von außen ermöglichenden und sinnvollerweise gleichzeitig
eine Anzeige über den jeweiligen Zustand der Waschmaschine liefernden Drehknöpfen
11a, 11b ist ein Motorpotentiometer 13 zugeordnet, auf dessen Ausgangsachse 13a der
jeweilige Drehknopf 11; 11a, 11b sitzt.
[0019] Das Motorpotentiometer ist in seinem Aufbau für sich gesehen bekannt und umfaßt neben
dem eigentlichen Potentiometerbereich 13b - in der Zeichnung ist nur das Gehäuse von
außen gezeigt, da der Aufbau eines Potentiometers in üblicher Form für sich gesehen
ja bekannt ist - sowie ferner ein an das Potentiometergehäuse 13b angeflanschtes Motorgehäuse
13c zum motorischen Antrieb des Potentiometers, also zu dessen Verstellung.
[0020] Auch hier können beliebige bekannte Komponenten eingesetzt werden, beispielsweise
Gleichstrommotoren mit normaler Leistung, die über ein Untersetzungsgetriebe und eine
zwischengeschaltete Kupplung das Potentiometer antreibt. Die Kupplung ist erforderlich,
damit von der anderen Seite durch manuelle Verdrehung am Drehknopf das Potentiometer
ebenfalls eingestellt werden kann - diese Einstellung wird dann von der zentralen
Steuerung 12 abgetastet und in entsprechende Steuerbefehle für die Waschmaschine umgesetzt.
Die Steuerbefehle ergehen über Leitungen 12a, 12b, 12c an die verschiedenen Komponenten
der Waschmaschine, also beispielsweise Pumpe, Einspülventil für Frischwasser, Antriebsmotor
für die Waschmaschinentrommel u.dgl.
[0021] Über weitere Verbindungsleitungen 14, 15, 16 erfolgt die Kommunikation der zentralen
Steuereinheit 13 mit dem Motorpotentiometer; dabei dient die Doppelleitung 16 beispielsweise
dazu, der Potentiometer-Widerstandsbahn die Versorgungsspannung zuzuführen und über
die Leitung 15 gelangt der von dem Schleifer jeweils abgegriffene Wert der Widerstandsbahn
je nach Drehwinkel, also Position des Drehknopfes 11 zur zentralen Steuereinheit zurück.
[0022] Über die Leitung 14 steuert die zentrale Steuereinheit ihrerseits den Motor des Potentiometers
an und bestimmt die Position des Drehknopfes über die Potentiometerausgangswelle,
so daß das Potentiometer gleichzeitig als Anzeige- und als Bedienteil eingesetzt ist.
[0023] Auf weitere Einzelheiten, insbesondere im funktionellen Ablauf der Erfindung braucht
an sich nicht eingegangen zu werden, da diese dem Fachmann erkennbar sind; die zentrale
Steuereinheit enthält vorzugsweise einen Mikroprozessor mit Speicher oder einen sonstigen
Kleinrechner, der über eine zunächst erfolgende Eingabe von außen das jeweilige Waschprogramm
mitgeteilt wird, welches im geregelten Ablauf der Waschmaschine 10 gefahren werden
soll. Die Erfindung umfaßt dabei die Anordnung mindestens eines solchen Motorpotentiometers
als Schnittstelle Mensch/Maschine, wobei es natürlich auch möglich ist, daß der gleiche
Drehknopf sowohl für die Anwahl der verschiedenen Waschprogramme als auch für die
jeweilige Anzeige des momentanen Zustands des Waschprogramms eingesetzt werden kann,
entweder wenn nur so wenig Waschprogramme vorhanden sind, daß bei entsprechender Feinunterteilung
die Waschprogramme aufeinanderfolgend auf der Peripherie des Einstellknopfes verteilt
werden können, oder indem der Knopf beispielsweise durch Herausziehen, also allgemein
durch eine Axialbetätigung auf eine andere Funktion umgeschaltet wird. Die Grundfunktion
wird dann jedenfalls so ablaufen, daß nach Inbetriebnahme der Waschmaschine über die
zentrale Regeleinrichtung 12 diese durch entsprechende Ansteuerung des Motors je nach
erreichter Position im Waschprogrammablauf den Drehknopf 11 verstellt, wobei die zentrale
Steuereinheit 12 selbst in der Lage ist, den erreichten Drehwinkel zu kontrollieren,
indem die über den Potentiometerabgriff erfaßte und rückgeführte Spannung als Vergleichsmaßstab
dient. Der Motor wird dann so lange weiterbetätigt, bis die Einstellung erreicht ist,
die dem momentanen Waschzustand entspricht.
[0024] Erfolgt eine Verstellung von außen, beipsielsweise durch Rückstellung des Drehpotentiometers
auf einen bestimmten Wert (die Bedienungsperson wünscht z.B. einen erneuten Spülvorgang),
dann ist die zentrale Steuereinheit 12 in der Lage, durch Vergleich der sich jetzt
am Abgriff des Potentiometers ergebenden Spannung diesen Wunsch zu interpretieren
und auch durchzuführen und beginnt dann nochmals an dieser speziellen Programmstufe.
[0025] Es versteht sich, daß die Erfindung nicht nur für einen Einsatz bei Waschmaschinen
geeignet ist, sondern bei beliebigen Geräten und insbesondere Haushaltsmaschinen Verwendung
finden kann, die über ähnliche Systeme verfügen und bei denen eine Schnittstelle Mensch/Maschine
wünschenswert ist sowohl zur Anzeige als auch zur Bedienung, also Anwahl bestimmter
Arbeitsvorgänge.
[0026] Abschließend wird darauf hingewiesen, daß die Ansprüche und insbesondere der Hauptanspruch
Formuliegungsversuche der Erfindung ohne umfassende Kenntnis des Stands der Technik
und daher ohne einschränkende Präjudiz sind. Daher bleibt es vorbehalten, alle in
der Beschreibung, den Ansprüchen und der Zeichnung dargestellten Merkmale sowohl einzeln
für sich als auch in beliebiger Kombination miteinander als erfindungswesentlich anzusehen
und in den Ansprüchen niederzulegen.
1. Steuervorrichtung für die Einstellung und/oder den Ablauf von Waschprogrammen bei
Waschmaschinen, dem Trocknungsvorgang bei Trocknern und ähnlichen Haushaltsgeräten,
wobei mittels eines Antriebs eine elektrische oder elektronische Schaltzentrale den
jeweiligen Stand einer Ablaufsteuerung anzeigt und/oder an der jeweils erreichten
Position Schalt- bzw. Antriebsbefehle zugeführt erhält und wobei der auch von außen
zur manuellen Programmwahl bzw. Positionseinstellung der Ablaufsteuerung z.B. über
Drehknöpfe zugängliche Einstell- und Anzeigebereich die Schnittstelle Mensch/Maschine
bildet, dadurch gekennzeichnet, daß zur Einstellung und/oder Anzeige ein Motorpotentiometer
(13) vorgesehen ist, dessen Achse eine von außen sichtbare bzw. manipulierbare Anzeigeeinrichtung
(Zeiger, Drehscheibe, Drehknopf) lagert.
2. Steuervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das mindestens eine,
einen Drehknopf lagernde Motorpotentiometer (13) in seinem Motorbereich von der zentralen
Steuerung (12) angesteuert ist, die selbst aus der ebenfalls erfaßten Position des
Potentiometerabgriffs die Ansteuerung des Potentiometermotors bestimmt, wobei zur
manuellen Verstellung des mit der Potentiometerachse verbundenen Drehknopfes (11,
11a, 11b) eine Rutschkupplung zwischen dem motorischen Antrieb des Potentiometers
(13) und der Potentiometerachse bzw. des dem Motor nachgeschalteten Getriebes vorgesehen
ist.
3. Steuervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Motorpotentiometer
(13) einen Drehwinkel von 360° aufweist und durchdrehbar ist.
4. Steuervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
zentrale Steuereinheit (12) einen Mikroprozessor mit Speicher umfaßt, der den Betrieb
der Waschmaschine geregelt durchführt und mindestens Vergleichswerte für die vom Abgriff
des Motorpotentiometers gelieferten Spannungswerte zur Positionsbestimmung des Drehknopfes
gespeichert enthält.