(19)
(11) EP 0 516 003 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.12.1992  Patentblatt  1992/49

(21) Anmeldenummer: 92108721.9

(22) Anmeldetag:  23.05.1992
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E06B 9/36, E06B 9/266
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE ES FR GB IT NL

(30) Priorität: 25.05.1991 DE 4117165

(71) Anmelder: Wecker, Klaus-D., Dipl.-Ing.
D-27638 Wremen (DE)

(72) Erfinder:
  • Wecker, Klaus-D., Dipl.-Ing.
    D-27638 Wremen (DE)

(74) Vertreter: Möller, Friedrich, Dipl.-Ing. et al
Meissner, Bolte & Partner Patentanwälte Hollerallee 73
D-28209 Bremen
D-28209 Bremen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen miteinander verbundener Abstandshalter für Senkrechtlamellen-Jalousien


    (57) Senkrechtlamellen-Jalousien dienen insbesondere als Sonnen- und Sichtschutz bei Fenstern od. dgl. Dabei sind die Lamellen von Lamellenträgern gehalten, die über Abstandshalter miteinander verkettet sind. Die bekannten Abstandshalter haben eine bestimmte Länge, durch die die Abstände der einzelnen Lamellen zueinander bestimmt sind. Die Länge der Abstandshalter und der damit zu Ketten verbundenen Lamellenträger entspricht meist nicht der jeweiligen Breite der abzudeckenden Öffnung, weshalb keine gleichmäßige Überlappung der Lamellen über die gesamte Öffnungsbreite möglich ist und Mehrkosten für zusätzlich erforderliche Lamellen anfallen.
    Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß mehrere der Abstandshalter (10) miteinander verkettet werden und die verketteten Abstandshalter (10) mit einem Anschlag (15) versehen werden, der einen individuellen, stufenlos fixierbaren Abstand zum Verbindungselement (13) aufweist.
    Dadurch ist es möglich, die Länge der Abstandshalter (10) exakt an die baulichen Bedingungen anzupassen, eine stets gleichmäßige Überlappung über die gesamte Fensterbreite zu ermöglichen und Material und Montagekosten gering zu halten.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen miteinander verbundener Abstandshalter bestimmter Länge für Lamellenträger von insbesondere Senkrechtlamellen-Jalousien nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Des weiteren betrifft die Erfindung eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 8.

    [0002] Bei Senkrechtlamellen-Jalousien, die insbesondere bei Fenstern als Sonnen- und Sichtschutz verwendet werden, sind auf einer Schiene nebeneinander Lamellenträger angeordnet. Jeder Lamellenträger ist fest mit einem Abstandshalter verbunden, wobei mittels eines Verbindungselements auch jeder Abstandshalter mit einem benachbarten Abstandshalter relativbewegbar verbunden ist. Hierdurch ist eine Kette von zueinander relativbewegbaren Abstandshaltern bzw. Lamellenträgern ausbildbar. Die Relativbewegung entlang der Schiene wird begrenzt zum einen durch die Anlage der Verbindungselemete bzw. Lamellenträger aneinander, wobei die Lamellen dann den geringsten Abstand zueinander haben, und zum anderen durch Anlage eines Anschlags des streifenförmigen Abschnitts des Abstandshalters an dem Verbindungselement des benachbarten Abstandshalters, wodurch der maximale Lamellenabstand festgelegt ist.

    [0003] Sollen nun die Lamellen aus der Stellung, in der sie den geringsten Abstand zueinander haben und in der das Fenster nicht durch die Lamellen abgedeckt ist, zum Abdecken des Fensters bewegt werden, so wird zuerst die vorderste Lamelle entlang der Schiene verfahren. Hat diese den durch den Anschlag auf den streifenförmigen Abschnitt des Abstandshalters festgelegten Abstand zur benachbarten Lamelle erreicht, so setzt sich auch die zweite Lamelle in Bewegung. Dieser Vorgang wiederholt sich von Lamelle zu Lamelle, bis das Fenster nach Wunsch teilweise oder vollständig abgedeckt ist, wobei zur Freigabe der Fensteröffnung umgekehrt verfahren wird.

    [0004] Die Anzahl der Lamellen und damit Abstandshalter und Lamellenträger soll so bemessen sein, daß ein ausreichender Sonnen- und Sichtschutz bei gleichmäßiger Überlappung der Lamellen gewährleistet ist. Um dies zu erreichen, wurden bereits "Standard-Bausätze" von Abstandshaltern bestimmter Länge und Lamellen entsprechender Breite geschaffen, woraus vor allem eine aufwendige Lagerhaltung resultiert. Ein weiterer, wesentlicher Nachteil besteht darin, daß die Standard-Bausätze meist den konkreten baulichen Bedingungen nicht gerecht werden. Dadurch kann über die Gesamtöffnung keine gleichmäßige Überlappung der Lamellen gewährleistet werden.

    [0005] Bei den bekannten Standardbausätzen haben die Abstandshalter von Kette zu Kette eine unterschiedliche Länge, beispielsweise 80, 100, 120... mm. Soll nun unter Verwendung einer Kette mit Abstandshaltern von 80 mm Länge eine Senkrechtlamellen-Jalousie für ein Fenster montiert werden, das eine Breite von 1380 mm hat, so werden 18 Lamellen benötigt, von denen die letzten beiden Lamellen nur einen Abstand von 20 mm aufweisen können, wodurch ein über die gesamte Fensterbreite gleichmäßiger Abstand der Lamellen nicht gewährleistet ist.

    [0006] Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung der eingangs beschriebenen Abstandshalter zu schaffen, die die Fertigung von Abstandshaltern mit individueller, den jeweiligen baulichen Gegebenheiten entsprechender Länge mit geringem Fertigungs- und Montageaufwand ermöglichen.

    [0007] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Mit solchen Abstandshaltern individueller Länge ist es möglich, eine stets gleichmäßige Überlappung über die gesamte Fensterbreite zu erreichen. Die fertig verketteten Abstandshalter mit Standardlängen aufweisenden Abschnitten werden vorgefertigt z.B. Raumausstattern geliefert. Diese können dann nach dem erfindungsgemäßen Verfahren die Abschnitte "vor Ort" mit individuellen Längen versehen.

    [0008] Zweckmäßigerweise werden die Verbindungselemente der miteinander verketteten Abstandshalter zu einem Paket geblockt, und zwar vorzugsweise in einer Ebene und in gleichem Abstand. Danach wird nacheinander der Abschnitt eines jeden Abstandshalters zu seinem Verbindungselemente verschwenkt und angehoben, worauf der derart separierte Abschnitt des Abstandshalters von Prägewerkzeugen umschlossen und durch Prägen im erforderlichen Abstand vom Verbindungselement mit dem Anschlag versehen wird.

    [0009] Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren können miteinander verkettete Abstandshalter mit einem einzigen Anschlag an jedem Abschnitt versehen werden oder Standard-Bausätze, die schon einen Anschlag am Abschnitt aufweisen, mit einem zusätzlichen Anschlag versehen werden, der einen individuellen Abstand vom zugehörigen Verbindungselement aufweist.

    [0010] Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist die Merkmale des Anspruchs 5 auf. Eine solche Vorrichtung ist verhältnismäßig einfach aufgebaut und kann eine geringere Baugröße haben. Es ist deshalb möglich, insbesondere dann, wenn bei einem größeren Gebäude viele Fenster mit einer Senkrechtlamellen-Jalousie versehen werden sollen, die Anschläge an den streifenförmigen Abschnitten der Abstandshalter erst unmittelbar vor der Montage der Jalousien entsprechend dem erforderlichen Abstandsmaß anzubringen. Dieses braucht nicht werksseitig zu erfolgen; es kann vielmehr vor Ort vom Monteur der Jalousien, beispielsweise einem Raumausstatter, durchgeführt werden.

    [0011] Die weitere Ausgestaltung der Erfindung und deren Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung sowie den Unteransprüchen.

    [0012] Die Erfindung soll nachfolgend an einigen Ausführungsbeipielen näher erläutert werden. In der zugehörigen Zeichnung zeigen:
    Fig. 1
    die Vorderansicht von miteinander verketteten und zu einem Paket zusammengeschobenen Abstandshaltern,
    Fig. 2
    die Vorderansicht nach Fig. 1, wobei die Abstandshalter in maximalem Abstand zueinander angeordnet sind,
    Fig. 3
    die Vorderansicht der Vorrichtung, schematisch dargestellt, und
    Fig. 4
    die Draufsicht der Vorrichtung, schematisch dargestellt.


    [0013] In Fig. 1 sind drei Abstandshalter 10 dargestellt, die zu einem Paket 11 zusammengeschoben sind. In der Praxis wird ein Paket 11 mehr Abstandshalter 10 als die hier aus Gründen der Einfachheit nur drei dargestellten Abstandshalter 10 aufweisen. Die Abstandshalter 10 weisen jeweils einen länglichen, streifenförmigen Abschnitt 12 auf, dessen eines Ende mit einem Verbindungselement 13 versehen ist. Das Verbindungselement 13 dient einmal dazu, den Abschnitt 12 eines benachbarten Abstandshalters 10 derart aufzunehmen, daß der jeweilige Abstandshalter 10 mit dem benachbarten Abstandshalter 10 relativbeweglich verbunden ist. Es dient aber auch dazu, eine feste Verbindung des Abstandshalters 10 mit einem in Fig. 1 und 2 nicht dargestellten und in Fig. 3 und 4 angedeuteten Lamellenträger 14 zu ermöglichen. Die Verbindung mit dem Lamellenträger 14 wird über die untere Fläche (Fig. 1 und 2) des Verbindungselementes 13 hergestellt. An dem anderen, freien Ende weist das Verbindungselement 13 bzw. deren streifenförmiger Abschnitt 12 einen Anschlag 15 auf. Dieser ist, wenn der Abstandshalter 10 aus Kunststoff besteht, vorzugsweise durch Prägen mit beheizten Prägewerkzeugen 29 einer Prägeeinrichtung 30 herstellbar. In ähnlicher Weise kann der Anschlag 15 auch durch Prägen des Abschnitts 12 hergestellt werden, wenn der Abschnitt aus Blech gefertigt wurde. Es ist aber auch möglich, daß der Anschlag 15 durch eine Materialanhäufung auf dem streifenförmigen Abschnitt 12, z.B. durch Kleben, Schweißen, Löten od. dgl., ausgebildet ist. Schließlich kann der Anschlag 15 auch ein separates Element sein, das mit dem Abschnitt 12 verbunden ist, und zwar ebenfalls durch Kleben, Schweißen etc.

    [0014] Die Relativbewegung der miteinander verketteten Abstandshalter 10 bzw. der mit diesen verbundenen Lamellenträger 14 und damit der Lamellen ist auf der einen Seite begrenzt durch die in Fig. 1 dargestellte, geblockte Paket-Position, wobei dann die genannten Elemente einen minimalen Abstand zueinander haben. Andererseits wird der maximale Abstand dieser Elemente durch den Anschlag 15 begrenzt, wie in Fig. 2 dargestellt. Der maximale Abstand einer Lamelle von der benachbarten Lamelle bei einer Senkrechtlamellen-Jalousie wird demnach ausschließlich dadurch bestimmt, wie groß der Abstand des Verbindungselements 13 und des Anschlags 15 bei den miteinander verketteten Abstandshaltern 10 voneinander ist.

    [0015] Nachfolgend werden die Vorrichtung und das Verfahren zur Herstellung der Abstandshalter 10 mit erfindungsgemäß individuellem Abstand der Verbindungselemente 13 und Anschläge 15 beschrieben.

    [0016] Nachdem in Abhängigkeit von der tatsächlich abzudeckenden Fensteröffnung entschieden wurde, wieviele Lamellen welcher Breite benötigt werden, wobei dies unter Berücksichtigung der stets gleichen und optimalen Überlappung geschehen muß, wird rechnerisch der erforderliche Lamellenabstand ermittelt. Das kann nach folgenden Formeln geschehen:









    Wobei in den Formeln bedeutet:
    L =
    Länge des Abschnitts
    B =
    Fensterbreite
    N =
    Anzahl der Lamellen bzw. Abstandshalter
    b =
    Breite der Lamellen
    Beispiel:
    B =
    1380 mm
    b =
    80 mm
    aus Formel (B) ergibt sich
    N =
    18 Lamellen
    aus Formel (A) ergibt sich
    L =
    76,67 mm
    Mit dieser individuell errechneten Länge des Abschnitts ist an der passenden Stelle der Anschlag 15 anzubringen, wodurch bei geschlossenem Vertikalvorhang alle Lamellen einen gleichen Abstand mit vollständiger, gleichmäßiger Überlappung aufweisen.

    [0017] Nach der Ermittlung der Länge der Abschnitte 12 wird von der Kette der werksseitig (vorher) verketteten Abstandshalter 10 die entsprechende Anzahl N von Abstandshaltern 10 abgenommen und mit Anschlägen 15 der errechneten Länge L versehen. In dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 besteht die Kette aus sechs Abstandshaltern 10, die bereits mit den Lamellenträgern 14 verbunden sind, und auf einer Aufnahme 16 positioniert. Dies geschieht derart, daß die Lamellenträger 14 aneinanderliegen und über den den Abschnitten 12 abgewandtesten Lamellenträger 14 gegen einen Queranschlag 17 der Aufnahme 16 abgestützt sind. Die exakte Positionierung der Abstandshalter 10 und Lamellenträger 14 wird durch eine Führung 18 unterstützt.

    [0018] Neben der Führung 18 und parallel dazu weist die Aufnahme 16 eine Führung 19 auf, in der eine Vorschubeinrichtung 20 verschieb- und arretierbar ist. Leztere weist in einer horizontalen Ebene liegend ein Anzeigeelement 21 und eine Schwenkachse 22 (in Fig. 3 und 4 als strichpunktierte Linie dargestellt) auf, wobei um die Schwenkachse 22 ein schematisch dargestellter Arm 23 gemäß Doppelpfeil 24 (Fig. 3) schwenkbar ist.

    [0019] Dem Arm 23 ist eine Einrichtung 25 zum aufeinanderfolgenden Anheben, Schwenken und Separieren eines jeden streifenförmigen Abschnitts 12 zugeordnet. Diese weist zwei zangenartige Greifelemente 26 auf, die aus einer ausgerückten Position in Richtung eines Pfeiles 27 zu einem Abschnitt 12 und auch entgegengesetzt bewegbar sind. Zueinander sind die Greifelemente 26 in Richtung eines Doppelpfeiles 28 verfahrbar, wodurch der Abschnitt 12 einmal eingespannt und zum anderen freigegeben werden kann. Dabei sind die Greifelemente 26 so ausgebildet, daß der von ihnen eingespannte Abschnitt 12 zu dem benachbarten Abschnitt 12 bzw. den benachbarten Abschnitten 12 einen Abstand aufweist, der es den Prägewerkzeugen 29 der Prägeeinrichtung 30 ermöglicht, den Abschnitt 12 zu umschließen. Die Greifelemente 26 werden auf dem Arm 23 in einem Abstand von der Schwenkachse 22 angeordnet, der etwas größer ist als der Abstand zwischen dem jeweiligen Verbindungselement 13 und dem darauf anzuordnenden Anschlag 15, um ausreichend Platz für das Prägen des Anschlags 15 zu schaffen. Die Greifelemente 26 können, nachdem sie den Abschnitt 12 erfaßt haben, aber auch noch geringfügig entlang des Arms 23 weiterbewegt werden, um eine leichte Streckung des Abschnitts 12 zu erreichen. Dies dient dazu, jeden Abschnitt 12 in bezug auf sein Verbindungselement 13 die gleiche Gestalt zu verleihen und damit eine sichere Positionierung des Bereichs des Abschnitts 12, der geprägt werden soll, in einer Prägeebene 31 zu gewährleisten. Die Einrichtung 25 zum Anheben, Verschwenken und Separieren der Abschnitte 12 kann auch unabhängig vom Arm 23 angeordnet sein. Entscheidend ist, daß die Einrichtung 25 eine exakte Positionierung des Abschnitts 12 zur maßgenauen Anordnung des Anschlags 15 ermöglicht.

    [0020] Die Prägeeinrichtung 30 ist ebenfalls dem Arm 23 zugeordnet. Sie kann entlang des Arms 23 verfahren und fixiert werden. Ihre Prägewerkzeuge 29 werden in einem Abstand zu der Schwenkachse 22 positioniert, der exakt dem Abstand zwischen dem Verbindungselement 13 und dem individuell anzuordnenden Anschlag 15 entspricht. Die Prägewerkzeuge 29 sind gemäß einem Doppelpfeil 32 zum Prägen und zurück in die Ausgangsstellung bewegbar. Außerdem sind sie zueinander in Richtung eines Doppelpfeils 33 verfahrbar, wobei einmal der Abschnitt 12 umschlossen und geprägt und andererseits freigegeben wird.

    [0021] Die Prägeeinrichtung 30 ist stets so positioniert, daß das Prägen in der Prägeebene 31, die parallel zu der Ebene der Aufnahme 16 verläuft, erfolgt.

    [0022] Die Fixierung der Prägeebene 31 ist insbesondere zur Sicherung einer maßgenauen Anordnung der Anschläge 15 sinnvoll, wenn die Einrichtung 25 und/oder die Prägeeinrichtung 30 separat zueinander und zu der Aufnahme 16 angeordnet sind, wobei die Koordinaten der Einrichtung 25, Prägeeinrichtung 30, Prägeebene 31 sowie der Prägestelle in Abhängigkeit von dem zu realisierenden individuellen Abstand zwischen Verbindungselement 13 und Anschlag 15 bei der jeweiligen Kette der Abstandshalter 10 mittels eines Computers ermittel- und steuerbar sind. Zweckmäßig ist es in jedem Fall, die Einrichtung 25 zum Handhaben der Abschnitte 12 und die Prägeeinrichtung 30 mit der Vorschubeinrichtung 20 zu verbinden, da das Handhaben und Prägen bei jedem Abstandshalter 10 der Kette stets gleichförmig, lediglich um das Maß der Erstreckung des Verbindungselements 12 bzw. Lamellenträgers 14 entlang der Aufnahme 16 versetzt, erfolgt. Den Prägewerkzeugen 29 sind außerdem Trennwerkzeuge 34 zugeordnet, mittels denen gleichzeitig mit dem Prägen ein Teilabschnitt 35 des Abschnitts 12 abgetrennt wird. Dieses Abtrennen erfolgt unmittelbar neben dem Anschlag 15 auf der Seite desselben, die dem Verbindungselement 13 abgewandt ist.

    [0023] Das Verfahren zur Herstellung der Abstandshalter 10 individueller Länge läuft wie folgt ab:
    Nachdem die Kette von Abstandshaltern 10 vorzugsweise werksseitig entsprechend der erforderlichen Anzahl verknüpft und mit den Lamellenträgern 14 versehen wurden, werden diese in geblocktem Zustand auf der Aufnahme 16 gemäß Fig. 3 und 4 positioniert. Anschliessend wird die Vorschubeinrichtung 20, der die Einrichtung 25 und Prägeeinrichtung 30 zugeordnet sind, in die in Fig. 4 dargestellte Position gebracht, derart, daß das Anzeigeelement 21 auf den Beginn des zuerst zu prägenden Abschnitts 12, nämlich dem obersten Abschnitt 12 des Pakets 11 zwischen dem ersten und zweiten Lamellenträger 14, zeigt. Anschließend werden die Vorschubeinrichtung 20 festgelegt und die Prägeeinrichtung 30 und Einrichtung 25 entlang des Armes 23 verfahren und in der Position fixiert, die für die Anordnung des Anschlags 15 des Abstandshalters 10 mit individueller Länge L erforderlich ist.

    [0024] Nachfolgend wird der Arm 23 in Richtung des obersten Abschnitts 12 verschwenkt, worauf die Greifelemente 26 zum Einspannen des Abschnitts 12 zuerst gemäß dem Pfeil 27 und danach gemäß dem Doppelpfeil 28 verfahren werden. Durch die vorstehend beschriebene zusätzliche Bewegung der Greifelemente 26 ist sodann eine leichte Streckung des Abschnitts 12 möglich. Anschließend wird der Arm 23 nach oben um die Schwenkachse 22 verschwenkt, derart, daß der Bereich des Abschnitts 12, der mit dem Anschlag 15 versehen werden soll, sich exakt in der Prägeebene 31 befindet.

    [0025] Schließlich werden die Prägewerkzeuge 29 und mit ihnen die Trennwerkzeuge 34 zuerst gemäß Doppelpfeil 32 und anschliessend gemäß Doppelpfeil 33 in Richtung des Abschnitts 12 verfahren, wodurch das Prägen des Anschlags 15 und Abtrennen des Teilabschnitts 35 erfolgt. Letzterer wird anschließend in nicht näher beschriebener Weise abtransportiert.

    [0026] Nunmehr folgt die entgegengesetzte Bewegung aller Elemente in die Ausgangsposition sowie das Verfahren der Vorschubeinrichtung 20 und der damit verbundenen Aggregate entlang der Ebene der Aufnahme 16. Das Anzeigeelement 21 liegt dann am Rand des zweiten Lamellenträgers 14 (zwischen dem zweiten und dritten Lamellenträger 14). Als Verstellelemente hierfür können eine Spindel oder auch Druckmittelzylinder dienen.

    [0027] Dieser Vorgang wiederholt sich bei dem nächsten Abschnitt 12 und den folgenden, bis alle Abschnitte 12 der zu der Kette verknüpften Abstandshalter 10 mit dem Anschlag 15 und damit individueller Länge versehen sind.

    [0028] Selbstverständlich können nach diesem Verfahren und mit der Vorrichtung auch Abstandselemente bestimmter Länge, die bereits zu einer Kette verknüpft sind, mit individueller Länge ausgebildet werden. Hierbei kann nach der Ausbildung des Anschlags 15 der Teilabschnitt mit dem ursprünglich vorhandenen Anschlag abgetrennt werden.

    [0029] Das beschriebene Verfahren kann unter Verwendung der Vorrichtung automatisch und computergesteuert durchgeführt werden, weshalb es sich besonders für die Herstellung großer Stückzahlen von Abstandshaltern 10 individueller Länge eignet. Seine Anwendung ist folglich für den Hersteller wie auch insbesondere Händler von Senkrechtlamellen-Jalousien zweckmäßig.

    [0030] Die Händler können das Verfahren und die Vorrichtung "vor Ort", nämlich beim Montieren der Senkrechtlamellen-Jalousien, einsetzen. Dies insbesondere auch deshalb, weil die Baugröße der Vorrichtung sehr klein gehalten werden kann.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum Herstellen miteinander verbundener Abstandshalter bestimmter Länge für Lamellenträger von insbesondere Senkrechtlamellen-Jalousien, die einen länglichen, streifenförmigen Abschnitt mit einem Verbindungselement an einem Ende zum Verbinden (Verketten) des Abstandshalters mit einem benachbarten Abstandshalter aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere der Abstandshalter (10) miteinander verkettet werden und die Abstandshalter (10) erst nach dem Verketten mit einem solchen, gegebenenfalls zusätzlichen Anschlag (15) versehen werden, der einen individuellen Abstand zum Verbindungselement (13) aufweist.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstandshalter (10) an dem einen Ende des Abschnitts (12) das Verbindungselement (13) und dem anderen, freien Ende in bestimmtem, einem Rastermaß entsprechenden Abstand zum Verbindungselement (13) einen einem Standardraster entsprechenden (End-)Anschlag aufweist und zwischen diesen der Anschlag (15) angeordnet wird.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag (15) durch Prägen des streifenförmigen Abschnitts (12), Materialanhäufung auf dem Abschnitt (12) oder ein separates Element, das z.B. durch Kleben, Schweißen, od. dgl. mit dem Abschnitt (12) verbunden ist, ausgebildet wird.
     
    4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungselemente (13) der miteinander verketteten Abstandshalter (10) in insbesondere zu einem Paket (11) geblocktem Zustand mit dem Anschlag (15) versehen werden, wozu vorzugsweise zum Separieren der Abschnitte (12) nacheinander der Abschnitt (12) eines jeden Abstandshalters (10) zu seinem Verbindungselement (13) verschwenkt bzw. angehoben wird.
     
    5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Abschnitte (12) der Abstandshalter (10) alle gleichförmig angehoben und verschwenkt werden, derart, daß der Anschlag (15) bei jedem im gleichen Abstand zum zugehörigen Verbindungselement (13) und in gleicher Prägeebene (31), die parallel ist zur Ebene der Verbindungselemente (13), angeordnet wird.
     
    6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß im wesentlichen gleichzeitig mit dem Prägen des Anschlags (15) ein Teilabschnitt (35) benachbart zum Anschlag (15) auf der dem Verbindungselement (13) abgewandten Seite abgetrennt und entfernt wird.
     
    7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß jedes der Verbindungselemente (13) vor der Anordnung des Anschlags (15) mit einem der Lamellenträger (14) verbunden wird und die Lamellenträger (14) der miteinander verketteten Abstandshalter (10) in einer Ebene und in gleichem Abstand vorzugsweise geblockt angeordnet werden.
     
    8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß eine eine vollständige Überlappung der Lamellen bei geschlossenem Vorhang gewährleistende Anzahl (N) von Abstandshaltern ermittelt wird und daraus rechnerisch eine gleiche, individuelle Länge (L) aller Abstandshalter (10) bzw. Abschnitte (12) ermittelt wird zur entsprechenden Anbringung der Anschläge (15).
     
    9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzahl (N) der notwendigen Abstandshalter (10) in Abhängigkeit von der Breite (b) der verwendeten Lamellen ermittelt wird.
     
    10. Vorrichtung zur Herstellung miteinander verbundener Abstandshalter bestimmter Länge für Lamellenträger, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet durch mindestens eine ebenflächige Aufnahme (16) mit einem Queranschlag (17) für die Verbindungselemente (13) bzw. Lamellenträger (14) der zu dem Paket (11) verketteten Abstandshalter (10), eine Einrichtung (25) zum Separieren des Abschnitts (12) des Abstandshalters (10), gegebenenfalls eine Prägeeinrichtung (30) und gegebenenfalls eine Vorschubeinrichtung (20) für die Prägeeinrichtung (30).
     
    11. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung (25) zum Separieren zangenartige Greifelemente (26) aufweist, die den Abschnitt (12) in einem Abstand vom zugehörigen Verbindungselement (13) ergreifen, der größer ist als der Abstand des anzuordnenden Anschlags (15), wobei die Greifelemente (26) zu dem Verbindungselement (13) bewegbar sind, derart, daß der Bereich des Abschnitts (12), in dem der Anschlag (15) anzuordnen ist, den gewünschten Abstand vom Verbindungselement (13) hat und vorzugsweise in einer zur Ebene der Aufnahme (16) exakt parallelen Prägeebene (31) liegt.
     
    12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Greifelemente (26) mit einem Arm (23) schwenkbar sind, dessen Drehachse (22) zu dem jeweiligen Verbindungselement (13) exakt fixierbar ist, wobei vorzugsweise die Greifelemente (26) in vertikaler und/oder horizontaler Ebene bewegbar sind.
     
    13. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Greifelemente (26) derart zwischen dem Abschnitt (12) und dem benachbarten Abschnitt (12) bzw. den benachbarten Abschnitten (12) anordenbar sind, daß der fixierte Abschnitt (12) zu dem/den benachbarten eine ausreichende Entfernung für die Anordnung der Prägewerkzeuge (29) aufweist.
     
    14. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Prägeeinrichtung (30) eine Trenneinrichtung zum Abtrennen des Teilabschnitts (35) zugeordnet ist.
     
    15. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Einrichtung (25) zum Separieren und der Prägeeinrichtung (30) eine gemeinsame Vorschubeinrichtung (20) zugeordnet ist.
     




    Zeichnung