(19)
(11) EP 0 516 256 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.12.1992  Patentblatt  1992/49

(21) Anmeldenummer: 92250128.3

(22) Anmeldetag:  22.05.1992
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5F41B 5/18, F42B 6/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 28.05.1991 DE 9106655 U
30.12.1991 DE 9116149 U

(71) Anmelder: AMERIKA-BOGEN-HANDELSGESELLSCHAFT MBH
D-47051 Duisburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Laabs, Roberto
    W-1000 Berlin 51 (DE)

(74) Vertreter: Christiansen, Henning, Dipl.-Ing. 
Patentanwalt Pacelliallee 43/45
14195 Berlin
14195 Berlin (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Nockvorrichtung für Pfeile von Jagd- und Sportbögen


    (57) Nockvorrichtung für Pfeile von Sport- und Jagdbögen, bestehend aus einer am hinteren Ende des Pfeilschafts befestigten Nocke und einem mit der Bogensehne verbundenen Nockpunkt, auf den die Nocke aufschnappbar ist, wobei der Nockpunkt im wesentlichen sphärisch konvex und die Nocke mit einer entsprechend sphärisch konkav ausgebilden Aufnahme (3) versehen ist, so daß die beiden Elemente relativ zueinander allseitig drehbar gelagert sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Nockvorrichtung der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Art.

    [0002] Es ist bekannt, den Nockpunkt durch Umwicklung eines vorbestimmten Teilbereichs der Bogensehne mit einem Garn zu bilden. Die Nocke, die den hinteren Pfeilabschnitt bildet, wird auf das Lage an Lage gewickelte Garn relativ leicht lösbar aufgesteckt. Zur exakten Pfeilzentrierung bzw. Pfeilanlageführung wird das Garnwickel zusätzlich an einer vom Schützen auf der Sehne ausgemessenen Stelle mit einem Metallring umhüllt, der mit einer geeigneten Zange kraft- und formschlüssig verklemmt wird.

    [0003] Diese Lösung besitzt den Nachteil, daß die durch Wickelgarn gebildete Pfeilaufnahme des Nockpunktes sehr rasch verschleißt, da sich das Wickelgarn nach relativ kurzer Nutzungsdauer des Bogens von der Sehne lößt, sich verschiebt und bricht. Die Pfeilaufnahme wird im Hinblick auf den erforderlichen Durchmesser zu ungenau und für den Schützen folglich unbrauchbar. Es kommt als weiterer wesentlicher Nachteil hinzu, daß die Nocke bei gespanntem Bogen nun nicht mehr exakt mit ihrer gesamten Grundfläche mit der Bogensehne im Wirkungseingriff befindlich ist. Dadurch sind erhöhte Klemmwirkungen der Nocke auf der Sehne und unerwünschte Kippmomente die Folge, welche zu einer erheblichen Verringerung der Treffsicherheit führen. Die gleichen Nachteile weisen auch Nockpunkte auf, die mit mehrlagigen Garnwicklungen versehen sind.

    [0004] Aus dem deutschen Gebrauchsmuster DE-GM 84 04 497 ist ein Nockpunkt für die Pfeilaufnahme bei Jagd- und Sportbögen bekannt, der aus zwei im wesentlichen zylindrischen Schalenelementen mit halbkreisförmigem Querschnitt besteht. Die Schalenelemente umgreifen die Sehne des Bogens formschlüssig und besitzen zwei im Abstand voneinander angeordnete, radial überstehende ringförmige Ansätze. Durch diese Ansätze wird der Pfeilaufnahmeabschnitt begrenzt. Die Halbschalen werden mit mehreren Garnwickeln, die an neben den Ansätzen vorhandenen Verlängerungen der Schalenelemente angreifen, an der Bogensehne befestigt.

    [0005] Diese Lösung ist zwar im Vergleich zu einer ausschließlichen Bewicklung mit Garn mechanisch stärker belastbar und weist dadurch eine höhere Lebensdauer auf. Bei dieser Lösung weist jedoch die Verbindung zwischen Nocke und Nockpunkt eine relativ große Steifigkeit auf, durch die zwangsläufig durch die beim Spannen der Sehne im Haltebereich auftretende Abweichung derselben aus der vertikalen Richtung eine das die Treffsicherheit nachteilig beeinflussende Wirkung hervorgerufen wird.

    [0006] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Gattung die Treffsicherheit zu verbessern.

    [0007] Die Erfindung schließt die Erkenntnis ein, daß bei der Lösung nach dem Stand der Technik der Nockpunkt bei ausgezogenem Bogen aufgrund seiner Ausdehnung in Längsrichtung und auch seiner axialen Flexibilität - insbesondere bei Eingriff in einen schräg zur Längsrichtung ausgelenkten Bereich der Sehne - nicht mehr vollständig mit der rinnenförmigen Grundfläche der Nocke in mechanischen Wirkungkontakt steht. Dadurch entsteht eine unerwünschte Klemmwirkung der Nocke am Nockpunkt, die mit dem Entstehen von, die Treffsicherheit beeinträchtigenden Momenten verbunden ist.

    [0008] Besonders vorteilhaft bei der Erfingung ist die Tatsache, daß bei der hier vorgeschlagenen Nockvorrichtung jedes Entstehen unerwünschter Momente verhindert ist, welche die Treffsicherheit beeinträchtigen könnten.

    [0009] Nach der erfindungsgemäßen Lösung ermöglicht ein Kugelgelenk, das aus einer einen Kugelkopf aufnehmenden Gelenkpfanne besteht, problemlos eine Kraftübertragung ohne Ausbildung von Kippmomenten auch dann, wenn die Achsen der Gelenkteile im Belastungsfall in einem Winkel zueinander stehen. Dies ist dadurch möglich, da auch bei einer Verdrehung des Kugelkopfes stets ein vollflächiger Wirkkontakt zwischen einer als Kugelkalotte ausgebildeten Gelenkpfanne und dem Kugelkopf bestehen bleibt.

    [0010] Nach der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besteht deshalb die Nocke der Nockeinrichtung für Pfeile von Jagd- oder Sportbögen aus einem im wesentlichen zylindrischen Schaft, dessen dem Pfeil abgewandtes Ende mit einer, zwei Nockflügel aufweisenden, gabelförmigen Kugelkalotte versehen ist. Der dazugehörige Nockpunkt besteht aus einer Kugel, die derart an der Bogensehne befestigt ist, daß die Bogensehne die Kugel im wesentlichen mittig durchdringt. Die Kugel ist so dimensioniert, daß sie innerhalb der Kugelkalotte drehgelenkig angeordnet werden kann. Dadurch wird auf einfache und zugleich vorteilhafte Weise erreicht, daß auch bei ausgezogenem Bogen die Kraftübertragung von der Bogensehne über die Nocke auf den Pfeil über die gesamte Fläche erfolgt, mit der die Nockpunkt-Kugel mit der gabelförmigen Kugelkalotte in Wirkungseingriff steht. Dabei ist es weiterhin günstig, daß die der Kraftübertragung dienende Fläche unabhängig vom Sehnenhub des ausgezogenen Bogens im wesentlichen konstant bleibt. Die Nockflügel der Kugelkalotte besitzen an ihrer Innenseite jeweils mindestens ein Rastmittel, vorzugsweise in Form nach innen weisenden Haltenase. Diese Rastmittel bewirken in günstiger Weise, daß die Nockpunkt-Kugel nach Aufstecken des Pfeiles auf den Nockpunkt auch bei den zur Vorbeitung des Abschusses notwendigen Bewgungen des Bogens innerhalb der Kugelkalotte verbleibt und diese erst beim Abschuß verläßt.

    [0011] Nach einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung besitzt der Nockenschaft eine axial verlaufende Sackbohrung und und am seinem kalottenseitigen Ende einen Bund. Dadurch kann der Schaft der zum Schießen verwendeten Pfeile auf einfache Weise mittels Aufschieben bis zum Bund fest mit dem Nockenschaft der Nocke verbunden werden. Ebenso ist es für eine sichere Verbindung zwischen Nocke und Pfeil günstig, den Nockenschaft als Vollzylinder mit konstantem Durchmesser oder einstufig abgesetzt auszubilden. Um den an mit der Nocke zu verbindenden Pfeil durch eine zusätzliche Klemmwirkung am Nockenschaft zu befestigen, ist der Schaft der Nocke in günstiger Weise in Pfeilrichtung konisch verjüngt ausgebildet. Er weist an seinem pfeilseitigen Ende einen zylindrischen Zapfen auf, der von mehreren Federelementen umgeben ist, die zwischen sich und dem Zapfen einen Ringraum bilden, in welchen der Pfeilschaft eingeschoben wird.

    [0012] Die Nockpunkt-Kugel besitzt nach einer weitern vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung eine Bohrung, die mit einem Gewinde versehen ist. Dadurch kann die Kugel auf einfache Weise auf ein Garnwickel, welches im gewünschten Lagebereich des Nockpunktes auf der Bogensehne angeordnet ist, aufgeschraubt werden. Wird die Wickellänge größer als der Durchmesser der Nockpunkt-Kugel gewählt, kann die Nockpunkt-Kugel durch einfaches Drehen in die optimale Position gebracht werden, wenn der Bogen längere Zeit im Einsatz gewesen ist. Der durch das Aufschrauben entstehende Anpreßdruck zwischen Garnwickel und Kugel bzw. Garnwickel und Sehne ist günstig für eine sichere Positionierung des Nockpunktes. Um die Sehne bei häufigen Gebrauch des Bogens durch die Nockpunkt-Kugel so gering wie möglich mechanisch zu belasten, ist die in der Kugel befindliche Bohrung beidseitig mit einer Fase versehen.

    [0013] Für einfache Belastungsfälle wird die Nockpunkt-Kugel durch rechts und links von ihr auf der Sehne angeordnete Begrenzungselemente in der gewünschten Position befestigt. Als Begrenzungselemente sind Garnwickel besonders geeignet, da sie durch ihre ausreichende Elastizität die Bogensehne mechanisch nicht angreifen und auf einfache Weise dicht an der Nockpunkt-Kugel anordbar sind.

    [0014] Nach einer anderen günstigen Weiterbildung der Erfindung ist die Nockpunkt-Kugel aus zwei, im wesentlichen gleichartig ausgebildeten Kugelhälften zusammensetzbar ausgebildet. Zu diesem Zweck sind auf den Innenseiten der Kugelhälften mehrere Verbindungselemente angeordnet. Sie bestehen im einfachsten Fall aus einem Zapfen mit einer dazugehörigen Bohrung geeigneten Durchmessers. Die Verbindung der Kugelhälften erfolgt durch Zusammenstecken, wobei die Verwendung eines Klebstoffes die Festigkeit der Steckverbindung für die an sich mechanisch stark beanspruchte Nockpunkt-Kugel weiter verbessert.

    [0015] Insbesondere für aus einem Kunststoff hergestellte Nockpunkt-Kugeln ist ein Zusammenfügen der beiden Kugelhälften durch - ballig - als Druckknöpfe ausgebildete Verbindungselemente besonders günstig. Die Kugelhälften sind durch Spritzgießen einfach herstellbar und beim zusammenfügen bequem zu handhaben.

    [0016] Andere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet bzw. werden nachstehend zusammen mit der Beschreibung der bevorzugten Ausführung der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Es zeigen:
    Figur 1
    eine schematische Darstellung des Längsschnittes durch eine Nocke bei unbelastetem Bogen,
    Figur 2
    eine schematische Darstellung des Längsschnittes durch eine Nocke bei belastetem Bogen,
    Figur 3
    eine Teillängsschnitt durch eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung in schematisierter Darstellung,
    Figur 4
    einen Schnitt längs der Linie A...A gemäß der in Figur 3 gezeigten Darstellung,
    Figur 5
    eine schematisierte Darstellung einer bevorzugten Ausführungsform der Nockpunkt-Kugel in Seitenansicht und im Querschnitt
    Figur 6
    eine schematisierte Darstellung einer vor teilhaften Weiterbildung der in Figur 5 gezeigten Nockpunkt-Kugel in zwei verschiedenen Ansichten,
    Figur 7
    eine schematisierte Darstellung der bevorzugten Form der Befestigung der Nockpunkt-Kugel auf der Bogensehne,
    Figur 8
    eine schematisierte Darstellung einer weiteren Form der Befestigung der Nockpunkt-Kugel auf der Bogensehne,
    Figur 9
    eine schematisierte Darstellung einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung als Teillängsschnitt,
    Figur 10
    eine schematisierte Darstellung einer anderen Weiterbildung der Erfindung als Teillängsschnitt,
    Figur 11
    eine zusätzliche Weiterbildung der Erfindung in schematisiert dargestellter Seitenansicht sowie
    Figur 12
    eine Ansicht von vorn auf die in Figur 3 gezeigte Ausführungsform der Erfindung in schematisierter Darstellung.


    [0017] In den Figur 1 und 2 ist die Lage der den Nockpunkt bildenden Kugel 5 innerhalb der Kugelkalotte 3 der Nocke 1 bei entspanntem und bei gespanntem Bogen in einem schematisiert dargestellten Teilschnitt gezeigt. Die Kugelkalotte 3 wird an zwei Seiten durch gleichartig ausgebildete, elastische Nockflügel 4 begrenzt. Die Nockflügel 4 besitzen an ihrer Innenseite ein Rastmittel in Form einer nach innen weisenden Haltenase 18. Dadurch wird die Nockpunkt-Kugel 5 in günstiger Weise innerhalb der Kugelkalotte 3 gehalten, wenn der Bogen zur Vorbereitung eines Schusses vom Schützen in die dazu erforderliche Position gebracht wird. Bei gespanntem Bogen liegt die Nockpunkt-Kugel 5 vollflächig im Bodenbereich der Kugelkalotte 3 an, so daß die Kraftübertragung von der Sehne auf den Pfeil ohne Ausbildung von Kippmomenten erfolgen werden kann. Dies ist für die Erhöhung der Treffsicherheit des Schützen von erheblicher Bedeutung.

    [0018] Bei der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besteht die Nocke 1 aus einem zylinderförmigen Schaft 2, an dessen dem Pfeil abgewandten Ende die Kugelkalotte 3 angeordnet ist. Schaft 2 und Kugelkalotte 3 sind durch einen Bund 21 voneinander getrennt. Der Schaft 2 weist im Inneren eine axiale Sackbohrung 17 auf. Zur Verbindung des (nicht dargestellten) Pfeils mit der Nocke 1 wird das Ende des Pfeilschaftes auf Schaft 2 bis zum Erreichen des Bundes 21 aufgeschoben. Durch einen am Pfeilschaftende vorhandenen Zapfen, der in seinen Abmessungen der Sackbohrung 17 angepaßt ist, kann die Nocke 1 axial exakt fluchtend am Pfeilschaft befestigt werden. In den Figuren 3 und 4 ist die Nocke 1 als Teilschnitt bzw. Längsschnitt schematisch dargestellt.

    [0019] Die als Nockpunkt verwendete Kugel 5 ist in Figur 5 in zwei verschiedenen Ansichten zum einen als Ansicht von vorn und zum anderen als Längsschnitt entlang der Linie A...A dargestellt. Die Kugel 5 besitzt eine zentrische Durchgangsbohrung 10, die an beiden Enden mit einer Fase 11 versehen ist. Durch die Bohrung 10 wird, wie in Figur 1 und 2 dargestellt, die Bogensehne geführt. Um die Nockpunkt-Kugel 5 exakt und sicher auf der Sehne positionieren zu können, ist die Bohrung 10 mit einem geeigneten Gewinde 9 versehen. Dadurch ist es auf einfache Weise möglich, die Nockpunkt-Kugel 5 auf einen im Bereich des gewünschten Nockpunktes auf der Bogensehne angeordneten Garnwickel aufzuschrauben.

    [0020] Nach der in Figur 6 dargestellten günstigen Weiterbildung der Erfindung besteht die Nockpunkt-Kugel aus zwei, im wesentlichen gleichartig ausgebildeten Kugelhälften 6, die durch Verwendung mehrerer, aus Zapfen 13 und dazu passend gestalteten Bohrungen 14 bestehenden und auf den Innenseiten 19 der Kugelhälften 6 angeordneten Verbindungselementen zum Nockpunkt zusammengesteckt werden. Der Zapfen ist im Querschnitt bevorzugt leicht ballig ausgebildet, so daß im Zusammenwirken mit der entsprechend ausgestalteten Bohrung eine druckknopfartige Schnappwirkung entsteht. Die beiden Darstellungen gemäß Figur 6 zeigen die teilbare Ausführungform zum einen in der Seitenansicht und zum anderen in einer Draufsicht auf die Teilungsfläche.

    [0021] Figur 7 zeigt als Längsschnitt durch eine einstückig ausgebildete Nockpunkt-Kugel 5 in schematischer Form die Lage der Gewindebohrung 10 bezüglich des auf der Bogensehne 7 befindlichen Garnwickels 8, auf welchen die Nockpunkt-Kugel 5 durch einen Schraubvorgang aufgebracht worden ist. Da die die Länge des Wickels 8 (nach Bedarf) größer gewählt ist als die Länge der Bohrung 10, kann die Position der Nockpunkt-Kugel 5 durch einfaches Verdrehen, gegebenenfalls auch während eines Wettkampfes, den optimalen Abschußbedingungen für die Pfeile angepaßt werden. Durch geeignete Wahl des Durchmessers der Bogensehne 7 und der Bohrung 10 entsteht beim Aufschrauben der Nockpunkt-Kugel 5 auf die Sehne zwischen Kugel und Bogensehne eine ausreichend große Flächenpressung, die auch bei häufiger Bogenbenutzung eine definierte Position des Nockpunktes garantiert.

    [0022] Die Positionierung einer aus zwei Kugelhälften 6 zusammengesetzten Nockpunkt-Kugel auf der Bogensehne 7 wird durch zwei Garnwickel 12 vorgenommen, die rechts und links von der Position des Nockpunktes auf der Bogensehne 7 angeordnet sind. Figur 8 zeigt die Ansicht auf die Innenseite 19 einer Kugelhälfte 6, in die die Bogensehne 7 mit den entsprechenden Garnwickeln 12 vor dem Zusammenfügen mit der anderen Kugelhälfte eingelegt worden ist. Der Durchmesser der nach dem Zusammenfügen entstehenden Bohrung ist geringer als der Außendurchmesser des Garnwickles 12, so daß die axiale Beweglichkeit der Nockpunkt-Kugel durch die im Bereich der Fase 11 entstehende Flächenpressung blockiert ist. Die Fase 11 dient in vorteilhafter Weise der Einschränkung der mechanischen Belastung der Bogensehne 7 im Bereich des Nockpunktes, wenn der Bogen gespannt wird.

    [0023] In den Figuren 9, 10 und 11 sind Nocken 1 mit unterschiedlich ausgebildetem Nockenschaft 2 schematisch als Teilschnitt bzw. Seitenansicht dargestellt. In der einfachsten Form besteht der Nockenschaft 2 gemäß Figur 9 aus einem zylindrischen Vollmaterial, an den sich am, dem Pfeil abgewandten Ende über einen Bund 21 die Kugelkalotte 3 mit ihren beiden, Rastmittel 18 aufweisenden Nockenflügeln 4 anschließt. Zur Verbindung des Pfeils mit der Nocke 1 wird der am Ende als Hohlzylinder ausgebildete Pfeilschaft (nicht dargestellt) auf den Nockenschaft 2 bis zum Anschlag an den Bund 21 geschoben. Für ein verbessertes axiales Fluchten zwischen Nocke 1 und Pfeil ist die in Figur 10 dargestellte Form des Nockenschaftes 2 geeignet. Der Schaft 2 ist konisch ausgebildet und besitzt an seinem pfeilseitigen Ende einen zylindrischen Zapfen 15, der durch einen Ringraum 20 von mehreren, sich axial erstreckenden und gleichmäßig verteilt angeordneten Federelementen 16 getrennt ist. Der hohlzylindrische Pfeilschaft wird auf den Zapfen 15 aufgeschoben und durch die Federelemente 16 zusätzlich fixiert. Die in Figur 11 als Seitenansicht dargestellte Nocke 1 besitzt einen im Durchmesser abgesetzten zylindrischen Schaft 2, auf den ein hohlzylindrischer Pfeilschaft bis an den einen größeren Durchmeser aufweisenden Abschnitt des Schaftes 2 aufgeschoben werden kann. Die durch das Absetzen des Durchmessers entstandene große Anlagefläche ist für eine exakte Positionierung der Nocke 1 im Pfeilschaft von Vorteil.

    [0024] In Figur 12 ist eine Vorderansicht der Nocke 1 in Pfeilrichtung in schematisierter Form dargestellt. Die von den Nockflügeln 4 seitlich begrenzte Kugelkalotte 3 besitzt im Bodenbereich eine Auflagefläche für die Nockpunkt-Kugel.

    [0025] Diese Auflagefläche ist geringer als die Gesamtoberfläche eines entsprechenden Kugelabschnittes mit gleichem Durchmesser. Dadurch ist bei ausreichender Kraftübertragung über den Nockpunkt auf die Nocke 1 eine Verringerung der Reibung zwischen Nockpunkt-Kugel und Kugelkalotte erreichbar.

    [0026] Die Nocke 1 und der Nockpunkt 5 bestehen bei den dargestellten Ausführungsbeispielen aus Kunststoff, wobei insbesondere die Nocke aus Polycarbonat (PC) und der Nockpunkt aus Polyoxymthylen (POM) hergestellt sind. Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf das vorstehend angegebene bevorzugte Ausführungsbeispiel. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteten Ausführungen Gebrauch macht.


    Ansprüche

    1. Nockvorrichtung für Pfeile von Sport- und Jagdbögen, bestehend aus einer am hinteren Ende des Pfeilschafts befestigten Nocke und einem mit der Bogensehne verbundenen Nockpunkt, auf den die Nocke aufschnappbar ist,

    dadurch gekennzeichnet,

    daß der Nockpunkt im wesentlichen sphärisch konvex und die Nocke mit einer entsprechend sphärisch konkav ausgebilden Aufnahme (3) versehen ist, so daß die beiden Elemente relativ zueinander allseitig drehbar gelagert sind.
     
    2. Nockvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Nocke (1) aus einem im wesentlichen zylindrischen Schaft (2) besteht, dessen der Pfeilspitze abgewandtes Ende mit einer in zwei Nockflügel (4) geteilten, gabelförmigen kalottenartigen Aufnahme (3) versehen ist.
     
    3. Nockvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Nockpunkt als Kugel (5) ausgebildet ist, welche von der Bogensehne (7) im wesentlichen mittig durchdrungen wird.
     
    4. Nockvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Nockpunkt (5) eine mit einem Gewinde (9) versehene Bohrung (10) aufweist.
     
    5. Nockvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrung (10) des Nockpunkts (5) beidseitig mit einer Phase (11) versehen ist.
     
    6. Nockvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Nockpunkt (5) durch zwei benachbarte Garnwickel (12) auf der Bogensehne (7) beidseitig fixiert ist oder auf einen, auf der Bogensehne (7) angeordneten Garnwickel (8) aufschraubbar ist.
     
    7. Nockvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Nockpunkt (5) aus zwei, im wesentlichen gleichartig ausgebildeten Hälften (6) zusammensetzbar ist, die an ihren Teilungsflächen eine Mehrzahl von Verbindungselementen (13) aufweisen, mit denen die Hälften (6) gegenseitig arretierbar sind.
     
    8. Nockvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungselemente der einen Hälfte (6) als Zapfen (13) und die der anderen Hälfte (6) als Bohrungen (14) ausgebildet sind.
     
    9. Nockvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungselemente (13, 14) beim Fügevorgang zusätzlich verklebt werden.
     
    10. Nockvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungselemente (13, 14) druckknopfartig ausgebildet sind.
     
    11. Nockvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Nockflügel (4) der gabelförmigen Kalotte (3) elastisch federnd ausgebildet sind.
     
    12. Nockvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenseiten (18) der Nockflügel (4) mit zusätzlichen Haltenasen (19) versehen sind.
     
    13. Nockvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Nockenschaft (2) in Pfeilrichtung konisch verjüngt und an seinem der Pfeilspitze zugewandten Ende einen zylindrischen Zapfen (15) aufweist, der von mehreren Federelementen (16) umgeben ist, wobei zwischen dem Zapfen und den Federelementen ein Raum (20) mit ringförmigem Querschnitt verbleibt.
     
    14. Nockvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Nocke (1) und Nockpunkt (5) aus Kunststoff bestehen, wobei insbesondere die Nocke aus Polycarbonat (PC) und der Nockpunkt aus Polyoxymthylen (POM) hergestellt sind.
     




    Zeichnung