[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Verriegelung eines Ladungsträgers auf
dem Drehrahmen eines Bahnwagens gemäss dem Oberbegriff von Anspruch 1. Bahnwagen mit
Drehrahmen werden seit längerer Zeit eingesetzt, um Ladungsträger, insbesondere sogenannte
Wechselbehälter ohne Einsatz eines Krans von einem Lastwagen auf den Bahnwagen und
umgekehrt zu wechseln. Die Drehrahmen werden zu diesem Zweck um einen bestimmten Schwenkwinkel
gedreht und der Lastwagen fährt rückwärts schräg an den Bahnwagen, wobei seine Ladebrücke
parallel zum ausgedrehten Drehrahmen verläuft und unmittelbar an diesen anschliesst.
Durch einen lastwagenseitigen Antrieb kann der Ladungsträger verschoben werden. Das
Funktionsprinzip derartiger Drehrahmen ist beispielsweise in der DE-A-3240329 beschrieben.
[0002] Damit der Ladungsträger in der Fahrstellung sich nicht verschieben oder z.B. bei
einer Notbremsung vom Drehrahmen abheben kann, muss er auf diesem verriegelt werden.
Gefahr besteht auch bei starken Seitenwinden und bei leeren Behältern, die durch den
Winddruck abgekippt werden können. Bisher wurden zu diesem Zweck handbetätigte Riegel
eingesetzt, die über Hebelarme, Gestänge usw. eingerückt werden konnten. Ein Nachteil
dieser konventionellen Vorrichtungen besteht darin, dass für das Bedienungspersonal
die geschlossene Stellung nicht sofort und eindeutig sichtbar ist und dass dabei die
Gefahr besteht, dass die Verriegelung aus Versehen unterlassen oder nicht richtig
ausgeführt wird. Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art zu schaffen, bei der die Verriegelung in der Fahrstellung stets selbsttätig
erfolgt, ohne dass dazu spezielle Vorkehrungen erforderlich sind.
[0003] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss mit einer Vorrichtung gelöst, welche die Merkmale
im Anspruch 1 aufweist. Die zwei mit dem Kraftspeicher verbundenen Halteklauen greifen
stets in den Ladungsträger ein, sobald sich der Drehrahmen in der Fahrstellung befindet.
Der Kraftspeicher sorgt dabei für die nötige Schliesskraft, welche bisher manuell
aufgebracht werden musste. Zum Drehen des Drehrahmens können die Halteklauen gegen
die Kraft des Kraftspeichers unter die horizontale Drehebene des Drehrahmens zurückgeschwenkt
werden.
[0004] Da zum Drehen des Drehrahmens ohnehin eine Kraft aufgebracht werden muss, und zwar
bei beladenem Drehrahmen in der Regel durch einen Motor, erfolgt die Niederhaltung
der Halteklauen vorteilhaft direkt durch den Drehrahmen selbst. Zu diesem Zweck weisen
die Halteklauen eine mit dem Drehrahmen zusammenwirkende Führungskulisse auf, an welcher
sie durch den Drehrahmen in jeder Position zwischen der Fahrstellung und der Wechselstellung
niederhaltbar sind. Das Entriegeln des Ladungsträgers bildet auf diese Weise keinen
separaten Arbeitsgang mehr. Die Entriegelung erfolgt vielmehr automatisch, sobald
der Drehrahmen aus der Fahrstellung ausgedreht wird.
[0005] Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn die Halteklauen über ein Getriebe derart
miteinander verbunden sind, dass sie gegensinnig und synchron verschwenkbar sind.
Die Halteklauen müssen simultan ein- bzw. ausrasten, unabhängig davon, auf welche
Seite des Bahnwagens der Drehrahmen gedreht wird. Durch die Verbindung über das Getriebe
ist diese gleichförmige Bewegung gewährleistet.
[0006] Der Kraftspeicher ist vorzugsweise eine Schraubenfeder, die am Getriebe der Halteklauen
angreift. Eine derartige Schraubenfeder lässt sich leicht unterbringen und kann ohne
weiteres die erforderliche Schliesskraft aufbringen, wobei stets eine hohe Betriebssicherheit
gewährleistet ist. Beim Kraftspeicher könnte es sich aber ohne weiteres auch um ein
Gegengewicht oder um eine Gasfeder handeln.
[0007] Eine besonders einfache und vorteilhafte Getriebeanordnung ergibt sich, wenn die
Schraubenfeder auf einer Welle angeordnet ist, welche sich quer zur Längsrichtung
des Bahnwagens erstreckt, wobei die Welle durch die Schraubenfeder in eine Drehrichtung
vorgespannt ist, und wenn an beiden Enden der Welle Kegelräder angeordnet sind, welche
mit Kegelrädern kämmen, die auf den Schwenkachsen der Halteklauen sitzen. Die Halteklauen
sind dabei vorzugsweise direkt an der aus wenigstens zwei parallelen Hauptträgern
bestehenden Tragkonstruktion des Bahnwagens angeordnet. Im Falle einer Beanspruchung
der Haltklauen werden die Kräfte ohne Zwischenglieder unmittelbar in die Tragkonstruktion
eingeleitet.
[0008] Natürlich könnte die Schraubenfeder aber auch an einer anderen Stelle untergebracht
werden. Denkbar wäre es auch, den Kraftspeicher aufzuteilen, indem z.B. jeder Halteklaue
eine eigene Schraubenfeder zugeordnet wird, die direkt an der Halteklaue angreift.
[0009] Obwohl die Halteklauen unter der Einwirkung des Kraftspeichers stets in der Eingriffsstellung
verbleiben, ist eine Blockierung der Halteklauen aus Sicherheitsgründen notwendig.
Dies kann besonders einfach dadurch erreicht werden, dass die Halteklauen Doppelhebel
sind, wobei ein Hebelarm als Sperrhebel ausgebildet ist, und wobei in der Eingriffsstellung
der Halteklauen ein Sicherungselement an den Sperrhebel anstellbar ist. Bei angestelltem
Sicherungselement können dabei die Halteklauen nicht öffnen, so dass selbst dann eine
Fixierung des Ladeträgers gewährleistet ist, wenn der Kraftspeicher nicht mehr die
nötige Schliesskraft aufbringen kann.
[0010] Das Sicherungselement kann dabei über ein Gestänge mit einem Sicherungshebel an der
Längsseite des Bahnwagens betätigbar sein. Die Betriebssicherheit wird ferner noch
dadurch erhöht, dass der Sicherungshebel und/oder das Gestänge derart mit einer Sperre
für den Drehrahmen zusammenwirkt, dass der Drehrahmen nur freigegeben ist, wenn die
Sperrhebel der Halteklauen befreit sind.
[0011] Die Drehsicherung für den Drehrahmen bildet dabei eine separate Vorrichtung und die
Befreiung der Sperrhebel erfolgt gleichzeitig mit dem Lösen dieser Drehsicherung.
Damit ist auf einfachste Weise gewährleistet, dass die Halteklauen zurückschwenken
können, sobald auch der Drehrahmen gedreht werden kann.
[0012] Besonders vorteilhaft wirkt der Sicherungshebel und/oder das Gestänge derart mit
der Sperre für den Drehrahmen zusammen, dass das Sicherungselement bei gelöster Sperre
dicht an den Sperrhebel der Halteklauen anstellbar ist. Auf diese Weise wird zuverlässig
gewährleistet, dass nach dem Lösen der Sperre der Sicherungshebel nicht wieder zurück
in seine Schliessstellung gedreht wird. Diese Fehlmanipulation könnte nämlich zu einer
Beschädigung von Bauteilen führen. Die Sicherung erfolgt dabei vorteilhaft auf rein
mechanischem Wege, indem die Mechanik für die Sperre des Drehrahmens den Sicherungshebel
und/oder das Gestänge arretiert, wenn das Sicherungselement sich einmal in der geöffneten
Position befindet.
[0013] Ferner kann es sehr vorteilhaft sein, wenn die Halteklauen bei stillstehendem Drehrahmen
wenigstens so weit zurückschwenkbar sind, dass sie ausser Eingriff mit dem Ladungsträger
gelangen. In bestimmten Fällen ist es nämlich nach wie vor erforderlich, den Ladungsträger
mit einem Kran vom Bahnwagen zu entladen, z.B. wenn ein Ausschwenken des Drehrahmens
aus Platzgründen nicht möglich ist, oder wenn der Ladungsträger lediglich neben den
Geleisen abgestellt werden soll. In diesen Fällen darf das Oeffnen der Halteklauen
nicht unmittelbar von der Drehbewegung des Drehrahmens abhängig sein. Es genügt jedoch
ein Eingriff in den Kraftspeicher, der ein Zurückschwenken der Halteklauen von wenigen
Winkelgraden erlaubt. Dieser Eingriff erfolgt vorzugsweise über den bereits erwähnten
Sicherungshebel bzw. über das dazugehörige Gestänge.
[0014] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird
nachstehend genauer beschrieben. Es zeigen:
Figur 1 eine Draufsicht auf einen mit drei Drehrahmen bestückten Bahnwagen,
Figur 2 eine Seitenansicht des Bahnwagens gemäss Figur 1,
Figur 3 einen Querschnitt durch einen Bahnwagen mit eingerasteten Halteklauen,
Figur 4 die Vorrichtung gemäss Figur 3 bei ausgedrehtem Drehrahmen,
Figur 5 eine perspektivische Darstellung der Vorrichtung mit eingerasteten Halteklauen,
und
Figur 6 einen Querschnitt durch das Sicherungselement zum Sichern der Halteklauen.
[0015] Die Figuren 1 und 2 zeigen, wie an sich bekannt, einen Bahnwagen 3, dessen Ladefläche
7 beispielsweise mit drei Drehrahmen 2 bestückt ist. Der Bahnwagen hat zwei Fahrwerke
10 und 10′ und weist eine Tragkonstruktion auf, die aus wenigstens zwei parallelen
Hauptträgern 9 besteht. Die einzelnen Drehrahmen 2 sind um eine vertikale Achse 5
auf beide Seiten um einen Schwenkwinkel ∝ drehbar. Dabei sind die Drehrahmen auf den
kreibogenförmigen Stützschienen 38 abgestützt.
[0016] Gemäss Figur 1 befindet sich der mittlere Drehrahmen in der Wechselstellung, in der
er teilweise über die Längsseite 8′ der Ladefläche 7 hinausragt. Ein Lastwagen 6 ist
im gleichen Winkel wie der Schwenkwinkel ∝ rückwärts an den Drehrahmen herangefahren,
so dass ein auf dem Lastwagen ruhender Wechselbehälter 1 auf den Drehrahmen 2 hinübergeschoben
werden kann. Der noch leere Drehrahmen auf der linken Seite und der bereits beladene
Drehrahmen auf der rechten Seite stehen beide in der Fahrstellung, parallel zu den
Längsseiten 8 und 8′ der Ladefläche 7. Beim Ladungsträger braucht es sich nicht unbedingt
um einen Wechselbehälter zu handeln. Es könnte sich dabei auch nur um einen palettenartigen
Unterbau handeln, auf dem eine Ladung aufliegt.
[0017] Die erfindungsgemässe Verriegelungsvorrichtung ist bei jedem Drehrahmen etwa in einer
Ebene angeordnet, die in Figur 2 mit I bezeichnet ist. In der Regel genügt eine einzige
Verriegelung. Es wäre aber auch ohne weiteres denkbar, zusätzliche Verriegelungen
auf anderen vertikalen Ebenen vorzusehen.
[0018] Aufbau und Funktion der Verriegelungsvorrichtung sind im wesentlichen aus den Figuren
3 bis 5 ersichtlich. In Figur 3 sind vom Drehrahmen nur die beiden parallelen Tragschienen
4 und 4′ sichtbar. Diese haben etwa die gleiche mittlere Distanz wie die beiden Hauptträger
9 und 9′ der Tragkonstruktion des Bahnwagens. Die Tragschienen sind als kastenförmiges
Hohlprofil mit einer gegen das Wageninnere gerichteten Nase ausgebildet. Bei den Hauptträgern
handelt es sich um Doppel-T-Träger, wobei aber auch andere Trägerkonstruktionen denkbar
wären. Der Ladungsträger 1 ist auf seiner Unterseite mit den beiden Trägern 21 und
21′ versehen, welche auf den nach innen gerichteten Nasen der Tragschienen gleiten
können. Diese Träger werden ebenfalls durch Doppel-T-Profile gebildet. Ein Verdrehen
des Ladungsträgers 1 relativ zum Drehrahmen 2 wird ersichtlicherweise bereits durch
die spezielle Querschnittsform der Tragschienen 4, 4′ verhindert.
[0019] Die eigentliche Verriegelung des Ladungsträgers, welche ein Abheben vom Drehrahmen
2 verhindert, erfolgt durch die beiden Halteklauen 11 und 11′. Diese sind unmittelbar
an den Hauptträgern 9 und 9′ mit Hilfe von Lagerstützen 23 angelenkt. In der Eingriffsstellung
übergreifen die Halteklauen den unteren Teil der Träger 21, 21′. Ersichtlicherweise
könnten die Halteklauen aber auch eine andere Konfiguration aufweisen und z.B. als
Haken oder dergleichen ausgebildet sein, und/oder sie könnten auch auf eine andere
Weise in den Ladungsträger 1 bzw. in Bestandteile davon eingreifen.
[0020] Der Bewegungsmechanismus der Halteklauen ist insbesondere aus Figur 5 ersichtlich.
Die beiden Halteklauen 11 und 11′ bewegen sich in einer Ebene, die etwa senkrecht
und im rechten Winkel zur Längsrichtung des Bahnwagens verläuft. Jede Halteklaue ist
mit einer Schwenkachse 22 verbunden, an deren Ende ein Kegelzahnrad 17 sitzt. Parallel
zur Bewegungsebene der Halteklauen ist unter dem Drehrahmen eine Welle 15 drehbar
gelagert, deren Enden ebenfalls mit Kegelzahnrädern 16, 16′ versehen sind. Auf der
Welle 15 ist eine Schraubenfeder 14 angeordnet, die als Kraftspeicher dient. Das wellenseitige
Ende 25 der Feder greift an einem Mitnehmerdorn 27 an, während das gestellseitige
Ende 26 der Feder fest am Wagenunterbau ansteht. Die Schraubenfeder 14 ist derart
vorgespannt, dass sie auf die Welle 15 in Pfeilrichtung a ein Drehmoment ausübt. Dieses
Drehmoment wird über das Kegelradgetriebe 13 auf die beiden Halteklauen übertragen,
und zwar so, dass sich beide Halteklauen 11 und 11′ gegensinnig und synchron in die
Eingriffsstellung verschwenken.
[0021] Zum Oeffnen der Halteklauen muss die Welle 15 gegen die Kraft der Schraubenfeder
14 in die andere Richtung gedreht werden. Diese Oeffnungskraft wird unmittelbar beim
Drehen des Drehrahmens 2 über die Tragschienen 4, 4′ aufgebracht. Zu diesem Zweck
ist jede Halteklaue mit einer Führungskulisse 12 versehen, die in jeder Betriebslage
mit dem Drehrahmen zusammenwirkt. Diese Führungskulisse ist so ausgebildet, dass eine
Halteklaue beim Drehen des Drehrahmens in Pfeilrichtung b nach unten gedrückt wird,
so dass der Drehrahmen über die geöffneten Halteklauen hinweg gleiten kann.
[0022] Diese Position ist in Figur 4 dargestellt. Durch die Verbindung der beiden Halteklauen
über das Getriebe 13 erfolgt ein simultanes Zurückklappen der Halteklauen, obwohl
nur die Halteklaue 11 durch die Tragschiene 4 angeschoben wird. Um zu gewährleisten,
dass auch in der voll ausgedrehten Wechselposition des Drehrahmens die Halteklauen
niedergehalten werden, sind seitlich an den Tragschienen 4 und 4′ Niederhalteelemente
24 befestigt. Diese Niederhalteelemente bilden gewissermassen eine Verlängerung der
Unterseite der Tragschienen 4, 4′.
[0023] Um sicherzustellen, dass die Halteklauen in jedem Fall in der Eingriffsposition verbleiben,
wird eine besondere Sicherheitsvorrichtung betätigt. Die Halteklauen sind dabei als
abgewinkelte Doppelhebel ausgebildet, wobei ein Hebelarm als Sperrhebel 18 dient.
Die Sperrhebel verlaufen mit ihrer Unterseite in der Einrastposition annähernd horizontal.
In der Schwenkebene der Sperrhebel ist ein Sicherungselement in der Form einer Sperrplatte
angeordnet. Die Sperrplatte kann um die Kippgelenke 28 so abgekippt werden, dass sie
aus dem Schwenkbereich der Sperrhebel 18 gelangt.
[0024] Die Betätigung der Sperrplatte erfolgt über eine Stange 20, die an einem Gelenk 37
an der Sperrplatte angelenkt ist. Am anderen Ende ist die Stange 20 am Hebelarm 31
einer quer verlaufenden Hebelachse 30 angelenkt. Die Hebelachse ist bis an die beiden
Längsseiten des Bahnwagens geführt und trägt auf beiden Seiten einen Sicherungshebel
29. Beim Drehen des Sicherungshebels in Pfeilrichtung c wird ersichtlicherweise die
Stange 20 in Pfeilrichtung d geschoben und die Sperrplatte 19 kippt aus dem Schwenkbereich
der Sperrhebel 18.
[0025] Gleichzeitig wird über den Hebelmechanismus für die Sperrplatte 19 aber auch noch
die Welle 15 mit der Schraubenfeder 14 um ein paar Winkelgrade gedreht. Die Drehung
erfolgt über die Schubstange 41, welche den Hebel 42 auf der Welle 15 anschiebt. Das
Ende der Schubstange 41 ist mit dem Hebel 42 nicht fest verbunden, so dass sich dieser
weiterdrehen kann. Die Schubstange 41 kann an der Sperrplatte 19 oder aber auch direkt
an der Hebelachse 30 angelenkt sein. Die Teildrehung des Hebels 42 bzw. der Welle
15 gegen die Kraft der Schraubenfeder 14 bewirkt, dass auch die Halteklauen 11 und
11′ bereits so weit zurückgeschwenkt werden, dass die Träger 21, 21′ befreit sind.
Der Ladungsträger könnte jetzt auch bereits mit einem Kran vertikal abgehoben werden.
[0026] In Figur 6 sind die beiden Positionen der Kippplatte nochmals etwas genauer dargestellt.
An einem Querträger 34, der auch die Welle 15 trägt, sind auf der Unterseite Gelenklager
35 angeschweisst. An diesen Gelenklagern drehen sich die Kippgelenke 28 auf beiden
Seiten der Sperrplatte 19. Wie dargestellt steht die Sperrplatte in der Sperrposition
leicht schräg zur Schwenkebene der Sperrhebel 18 und die Kraftrichtung an den Sperrhebeln
18 verläuft senkrecht durch die Kippgelenke. Auf diese Weise kan die Sperrplatte nicht
durch Erschütterungen und dergleichen aus der Sperrposition herausfallen. Auch die
Anordnung des Hebelarms 31, der in die gleiche Richtung weist wie die Sicherungshebel
29, dient dazu, die ganze Uebertragungsmechanik auch bei Erschütterungen, Schlägen
und Stössen ruhig zu halten. In Figur 6 ist die Oeffnungsposition der Sperrplatte
19 durch strichpunktierte Linien angedeutet. In dieser Position können sich die Sperrhebel
18 der Halteklauen frei nach unten bewegen.
[0027] Aus Figur 6 ist auch noch ersichtlich, wie das gestellseitige Ende 26 der Schraubenfeder
gegen Verdrehung gesichert wird. Die Welle 15 dreht sich in seitlichen Wellenlagern
36, die am Querträger 34 angeschweisst sind.
[0028] Die Sicherungshebel 29 wirken besonders vorteilhaft mit einer Sperre 32 zusammen,
welche den Drehrahmen freigibt. In Figur 5 ist eine derartige Sperre nur schematisch
angedeutet. Sie besteht z.B. aus einem Riegel, der an jeder Seite angeordnet ist und
der in Pfeilrichtung a derart schwenkbar ist, dass er an der Tragschiene 4 angreift,
bzw. die Tragschiene freigibt. Das Anheben des Riegels erfolgt über einen Sperrhebel
33, dessen Finger 43 unter den Riegel greift und diesen in eine horizontale Lage verschwenkt,
so dass der Drehrahmen freigegeben wird. Eine Betätigung des Sperrhebels ist jedoch
erst möglich, wenn vorher der Sicherungshebel 29 umgelegt wurde. So ist auf einfachste
Weise gewährleistet, dass die Halteklauen 11, 11′ ausgeschwenkt werden können, wenn
gleichzeitig auch ein Drehen des Drehrahmens möglich ist.
[0029] Der Sperrhebel 33 wirkt aber auch noch mit einem Sperrschieber 40 zusammen, der in
Pfeilrichtung f verschiebbar ist. An der Hebelachse 30 ist ein Sperrnocken 39 angeordnet,
der beim Ausdrehen des Sicherungshebels 29 in die strichpunktierte Position in die
Bewegungsebene des Sperrschiebers 40 gelangt. Wird der Sperrhebel 33 betätigt, und
damit die Sperre 32 für den Drehrahmen gelöst, so gelangt der Sperrschieber unter
den Sperrnocken 39, wobei ersichtlicherweise der Sicherungshebel 29 nicht mehr zurückgedreht
werden kann. Damit wird verhindert, dass durch eine Fehlmanipulation nach dem Lösen
der Sperre 32 der Sicherungshebel 29 unnötigerweise wieder zurückgedreht wird.
[0030] Die Sperre 32 könnte auf ganz unterschiedliche Weise funktionieren und es wäre auch
denkbar, dass der Sicherungshebel 29 bzw. das Gestänge 20 oder die Hebelachse 30 unmittelbar
auf die Sperre 32 einwirken. Umgekehrt signalisiert der horizontal stehende Sicherungshebel
29 nicht nur, dass die Sperrplatte 19 eingerückt ist, sondern auch, dass die Sperre
32 den Drehrahmen gegen Verdrehung sichert.
1. Vorrichtung zur Verriegelung eines Ladungsträgers (1) auf dem Drehrahmen (2) eines
Bahnwagens (3), wobei der Drehrahmen zwei parallele Tragschienen (4, 4′) aufweist
und um eine vertikale Achse (5) aus einer parallel zu den Längsseiten (8, 8′) der
Ladefläche (7) verlaufenden Fahrstellung in eine schräg zu den Längsseiten verlaufende
Wechselstellung zum Laden bzw. zum Entladen des Ladungsträgers (1) drehbar ist, dadurch
gekennzeichnet, dass unter dem Drehrahmen (2) wenigstens zwei schwenkbare Halteklauen
(11, 11′) angelenkt sind, die derart mit einem Kraftspeicher verbunden sind, dass
sie in der Fahrstellung in den auf den Tragschienen (4, 4′) ruhenden Ladungsträger
(1) eingreifen und die zum Drehen des Drehrahmens (2) gegen die Kraft des Kraftspeichers
(14) unter die horizontale Drehebene des Drehrahmens zurückschwenkbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteklauen (11, 11′)
eine mit dem Drehrahmen (2) zusammenwirkende Führungskulisse (12) aufweisen, und dass
die Halteklauen an der Führungskulisse durch den Drehrahmen in jeder Position zwischen
der Fahrstellung und der Wechselstellung niederhaltbar sind.
3. Vorrichtung nach anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteklauen (11,
11′) über ein Getriebe (13) derart miteinander verbunden sind, dass sie gegensinnig
und synchron verschwenkbar sind.
4. Vorrichtung nach anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Kraftspeicher eine Schraubenfeder
(14) ist, die am Getriebe (13) der Halteklauen (11, 11′) angreift.
5. Vorrichtung nach anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schraubenfeder (14)
auf einer Welle (15) angeordnet ist, welche sich quer zur Längsrichtung des Bahnwagens
erstreckt, wobei die Welle durch die Schraubenfeder in eine Drehrichtung vorgespannt
ist, und dass an beiden Enden der Welle Regelräder (16, 16′) angeordnet sind, welche
mit Kegelrädern (17, 17′) kämmen, die auf den Schwenkachsen (22, 22′) der Halteklauen
sitzen.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteklauen
direkt an der aus wenigstens zwei parallelen Hauptträgern (9, 9′) bestehenden Tragkonstruktion
des Bahnwagens angelenkt sind.
7. Vorrichtung nach einem der ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteklauen
Doppelhebel sind, wobei ein Hebelarm als Sperrhebel (18) ausgebildet ist, und dass
in der Eingriffsstellung der Halteklauen ein Sicherungselement (19) an den Sperrhebel
anstellbar ist.
8. Vorrichtung nach anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherungselement über
ein Gestänge (20) mit einem Sicherungshebel (29) an der Längsseite des Bahnwagens
betätigbar ist.
9. Vorrichtung nach anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Sicherungshebel (29)
und/oder das Gestänge (20) derart mit einer Sperre (32) für den Drehrahmen zusammenwirkt,
dass der Drehrahmen nur freigegeben ist, wenn die Sperrhebel (18) der Halteklauen
(11) befreit sind.
10. Vorrichtung nach einem der ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherungselement
(19) eine Sperrplatte ist, die in die Schwenkebene der Sperrhebel (18, 18′) bewegbar
ist.
11. Vorrichtung nach anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Sicherungshebel (29)
und/oder das Gestänge (20) derart mit der Sperre (32) für den Drehrahmen zusammenwirkt,
dass das Sicherungselement (19) bei gelöster Sperre nicht an den Sperrhebel (18) der
Halteklauen (11, 11′) anstellbar ist.
12. Vorrichtung nach einem der ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteklauen
(11, 11′) bei stillstehendem Drehrahmen wenigstens so weit zurückschwenkbar sind,
dass sie ausser Eingriff mit dem Ladungsträger gelangen.