[0001] Die Erfindung betrifft eine Kammerrakel für ein Farbwerk einer Rotationsdruckmaschine
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Kammerrakel haben die Aufgabe, Druckfarbe an die Näpfchen einer Rasterwalze abzugeben.
Dies wird innerhalb der Rakelkammer bewerkstelligt. Die Rakelblätter streichen dabei
die überschüssige Farbe ab. Trotz des Abstreichens bildet sich beispielsweise in Drehrichtung
der Rasterwalze gesehen, vor dem Schließrakelblatt eine Wulst, welche an den Stirnseiten
beider Rakelblätter vorbeigeführt wird und somit Spritzer und Unsauberkeiten im Druckbild
verursacht, dadurch, daß diese Spritzer über die Farbauftragswalze bis zur Druckplatte
übertragen werden können. Dies ist insbesondere dann von Nachteil, wenn verschiedene
Druckfarben auf der Rasterwalze nebeneinander verarbeitet werden.
[0003] Man hat auch schon dadurch Abhilfe geschaffen, daß die Farbauftragswalze am Umfang
mit Nuten oder Einstichen versehen wurde, so daß die Farbwülste dann in diese Nuten
gedrückt wurden. Nachteilig hierbei ist jedoch, daß diese Farbauftragswalzen dann
nicht für sogenannte Panoramadrucke einsetzbar sind.
[0004] Weiterhin ist gemäß DE-PS 39 09 878 eine waagerecht an der Rasterwalze angeordnete
Kammerrakel bekannt, bei welcher das Arbeitsrakel länger ist als das Schließrakel,
wodurch die Farbwulstbildung auf der Rasterwalze gemindert wird. Nachteilig hierbei
ist jedoch, daß sich in einem von Ablaufblech und Seitenwand an den beiden Enden des
Arbeitsrakelblattes gebildeten Zwickels Farbe anstaut, welche dort infolge ihrer dixotropen
Eigenschaften verhärtet und somit den Abfluß nachfolgender Farbe hemmt. Darüberhinaus
ist eine schlechte Reinigungsmöglichkeit gegeben.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kammerrakel für ein Farbwerk einer
Rotationsdruckmaschine zu schaffen, welche die Bildung von seitlichen Farbwülsten
oder Farbanhäufungen auf der Rasterwalze und damit auf der Farbauftragswalze und somit
Unsauberkeiten im Druckbild vermeidet.
[0006] Die Aufgabe wird gemäß dem Kennzeichen des Patentanspruches 1 gelöst.
[0007] Die Vorteile der Erfindung bestehen insbesondere darin, daß durch die frei überstehenden
Enden des Arbeitsrakelblattes gegenüber dem Schließrakelblatt das Abstreifen der seitlich
entstehenden Farbwülste von der Rasterwalze erfolgt. Weiterhin ist vorteilhaft, daß
die Farbe an den sich nach unten verjüngenden Trennschilden herabströmt und somit
spritzerfrei in den Farbvorratsbehälter zurückgeführt wird. Ebenfalls wird ein Farbstau
sowie eine Aushärtung der Farbe in schlecht zuganglichen Ecken vermieden.
[0008] Infolge der Anordnung von Ablaufschlitzen in dem unteren Bereich der Trennschilde
ist gewährleistet, daß ein Farbüberdruck in der Farbkammer in den notwendigen Grenzen
gehalten wird und somit nicht an solchen Stellen auftritt, an denen dies unerwünscht
ist.
[0009] Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.
In der zugehörigen Zeichnung zeigen
- Fig. 1
- die perspektivische Teilansicht einer erfindungsgemäßen Kammerrakel,
- Fig. 2
- den Querschnitt durch eine Kammerrakel mit Darstellung der Rasterwalze mit Sicht in
Pfeilrichtung A nach Fig. 1.
[0010] Gemäß Fig. 1 und 2 besteht die Kammerrakel aus einem Grundkörper 1, der sowohl einstückig
oder aber auch in axialer Richtung geteilt sein kann zwecks besserer Reinigung des
Grundkörpers 1. Etwa mittig im Grundkörper 1 ist gemäß Fig. 2 ein Anschlußstutzen
2 vorgesehen zwecks Zufuhr von Farbe in Pfeilrichtung B. Der Grundkörper 1 erstreckt
sich in axialer Richtung und parallel zur in Pfeilrichtung C umlaufenden Rasterwalze
3. Die in Richtung der Rasterwalze 3 weisenden Enden des Grundkörpers 1 besitzen schräge
Flächen 4; 6, auf welchen mittels Schrauben 7 Halteleisten 8; 9 befestigt sind. Zwischen
den Halteleisten 8; 9 und den Flächen 4; 6 sind das Arbeitsrakelblatt 11 bzw. das
Schließrakelblatt 12 befestigt. Die Farbkammer 13 wird durch die Rakelblätter 11;
12 sowie durch zwei stirnseitig zwischen den Rakeln 11; 12 angeordnete Trennschilde
14; 16 gebildet. In Fig. 1 und 2 konnte nur jeweils ein Trennschild dargestellt werden.
Das untere Teil der Trennschilde 14; 16 ist um einen Winkel d zur Senkrechten 17 in
Richtung der Farbkammer 13, also in axialer Richtung gesehen, nach innen abgewinkelt.
Die Trennschilde 14; 16 sind mittels Schrauben 18 an den Stirnseiten des Grundkörpers
1 befestigt. Jedes der Trennschilde 14; 16 weist einen Ablaufschlitz 15 auf, wodurch
der in der Farbkammer 13 herrschende geringfügige Überdruck auf das notwendig erforderliche
Maß reduziert wird. Das Arbeitsrakelblatt 11 weist gegenüber dem Schließrakelblatt
12 einen um den Betrag 2xe größere freie Länge auf.
[0011] Die Farbe strömt durch die Farbkammer 13 in der angegebenen Pfeilrichtung B. Dabei
kann die Farbkammer 13 durch eine Leiste 19 unterteilt sein, welche mit ihrem in Richtung
Rasterwalze 3 weisendem Ende mit dazu beiträgt, daß eine Farbwirbelbildung während
des Betriebes vermindert oder vermieden wird.
[0012] Die während des Betriebes sich außerhalb der Trennschilde 14; 16 bildenden Farbwülste
werden bei Drehung der Rasterwalze 3 in Pfeilrichtung C von dem um den Betrag 2xe
verlängerten Arbeitsrakelblatt 11 mit erfaßt und laufen an den sich nach unten verjüngenden
Trennschilden 14; 16 zurück in den nicht dargestellten Farbtrichter. Dabei werden
Spritzer bzw. Qualitätsverluste beim Druck vermieden, vor allem dann, wenn mit unterschiedlichen
Farben auf einer Rasterwalze gearbeitet wird. Durch die Anordnung von Ablaufschlitzen
15 in den Trennschilden 14; 16 wird ein unerwünschter Farbaustritt überschüssiger
Farbe vermieden.
Teileliste
[0013]
- 1
- Grundkörper
- 2
- Anschlußstutzen
- 3
- Rasterwalze
- 4
- Fläche
- 5
- -
- 6
- Fläche
- 7
- Schraube
- 8
- Halteleiste
- 9
- Halteleiste
- 10
- -
- 11
- Arbeitsrakelblatt
- 12
- Schließrakelblatt
- 13
- Farbkammer
- 14
- Trennschild
- 15
- Ablaufschlitz
- 16
- Trennschild
- 17
- Senkrechte
- 18
- Schraube
- 19
- Leiste
- A
- Pfeilrichtung
- B
- Pfeilrichtung
- C
- Pfeilrichtung
- d
- Winkel
- e
- Breite
1. Kammerrakel für ein Farbwerk einer Rotationsdruckmaschine, welche unter einer Rasterwalze
(3) angeordnet ist und mittels welcher Farbe auf die Rasterwalze (3) aufgetragen wird,
wobei eine sich in axialer Richtung der Rasterwalze (3) erstreckende Farbkammer (13)
vorgesehen ist, die in Bewegungsrichtung (C) der Rasterwalze (3) durch ein Schließrakelblatt
(12) sowie ein dazu in einem Abstand parallel angeordnetes Arbeitsrakelblatt (11)
sowie durch zwei, jeweils an den Stirnseiten der Farbkammer (13) angeordneten Trennschilden
(14, 16) begrenzt ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Arbeitsrakelblatt (11) gegenüber
dem Schließrakelblatt (12) beidseitig um einen Betrag (2xe) frei überstehend angeordnet
ist, daß die Trennschilde (14; 16) im unteren Teil der Farbkammer (13) gegenüber der
Senkrechten (17) in Richtung der Farbkammer (13) um einen Winkel (d) geneigt sind
und Ablaufschlitze (15) aufweisen.