[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Aufreihzunge für eine Heftmappe mit je einem
unteren und oberen Deckelzuschnitt, welche durch einen biegsamen Rückenteilzuschnitt
miteinander verbunden sind, wobei wenigstens zwei vom unteren Deckelzuschnitt in Richtung
des oberen Deckelzuschnitts führende, der Halterung von gelochten Papierblättern dienende
Aufreihzungen vorgesehen sind, welche im Bereich des oberen Deckelzuschnitts durch
entsprechende U-förmige Bügel hindurchgeführt sind, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Eine derartige Heftmappe ist z.B. aus der EP 258464 A1 bekannt. Bei dieser Heftmappe
werden Deckel und Aufreihzungen aus einem einzigen Zuschnitt ausgestanzt, da es als
nachteilig angesehen wurde, die Aufreihzungen und den Deckel aus getrennten Teilen
herzustellen.
[0003] Allgemein werden jedoch an die Aufreihzungen und den Heftdeckel unterschiedliche
Ansprüche gestellt. So sollte der Heftdeckel aus einem möglichst steifen und festen
Material bestehen, wohingegen die Aufreihzungen aus einem flexiblen, elastischen Material
bestehen sollten.
[0004] Mit der bekannten Heftmappe war es erforderlich, hinsichtlich der Materialwahl einen
Kompromiß einzugehen, was dazu führte, daß die Aufreihzungen nach mehrmaligem Öffnen
und Schließen der Heftmappe nicht mehr in ihre Ausgangslage zurückgeführt wurden,
sondern knickten, wodurch die Heftmappe mehr oder weniger unbrauchbar wurde.
[0005] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Aufreihzunge für eine Heftmappe
der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, daß immer eine einwandfreie Rückführung
der Aufreihzunge in ihre Ausgangslage gewährleistet ist.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die in Anspruch 1 gekennzeichnete Erfindung gelöst, d.h.
dadurch, daß die Aufreihzungen in ihrem unteren, am Rückenteilzuschnitt angebrachten
Bereich ein in Schließrichtung der Heftmappe vorgespanntes Gelenk aufweisen.
[0007] Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Aufreihzunge erhält die Aufreihzunge eine
dauerhafte Vorspannung in Schließrichtung, wodurch sie immer gegen den Steg des U-förmigen
Bügels gedrückt wird und beim Schließen der Heftmappe an dem Bügel entlanggleitet,
da sie aufgrund der Vorspannung die Neigung hat, in ihre Ausgangslage zurückzukehren.
Weiter bildet die erfindungsgemäße Aufreihzunge bei geöffneter Heftmappe einen entsprechenden
Bogen aus, der das Umblättern der aufgereihten Blätter erleichtert.
[0008] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0009] So ist gemäß einer besonderen Ausführungsform das Gelenk als Blattfeder ausgebildet.
Diese Ausgestaltung der Feder läßt sich auf einfache Weise mittels Spritzgießen bzw.
Pressen verwirklichen, sofern die Aufreihzunge aus Kunststoff besteht. Es ist jedoch
ebenfalls denkbar, unterschiedliche Materialien bzw. in verschiedenen Bereichen der
Zunge unterschiedlich behandelte Materialien zu verwenden, um die gewünschte Biegesteifigkeit
der Zungen in den gewünschten Bereichen zu erhalten.
[0010] Dadurch, daß die Aufreihzunge an ihrem oberen Endbereich einen dem Steg des Bügels
zugewandten, als Anschlag auf der Zungenoberseite ausgebildeten Vorsprung aufweist,
wird ein Herausrutschen der Aufreihzunge aus dem Bügel mit Sicherheit vermieden. Hierbei
ist es von Vorteil, daß keine Verbreiterung der Aufreihzunge erforderlich ist, die
das Aufreihen der Blätter erschwert bzw. die Aufreihlöcher der Blätter ausreißen kann.
[0011] Ist die Aufreihzunge als mit dem Deckelzuschnitt einheitliches Teil ausgebildet,
so kann die Blattfeder im unteren Bereich entweder durch Verminderung des Querschnitts
oder Verstärkung des Querschnitts, z.B. durch Aufkleben eines weiteren Streifens des
Zungenmaterials, je nach der vorhandenen Biegesteifigkeit des Deckelzuschnitts ausgebildet
werden.
[0012] Einfacher läßt sich jedoch die Blattfeder bei der Aufreihzunge dadurch erreichen,
daß die Aufreihzunge als von dem Rückenteil getrenntes Teil ausgebildet ist. Mit dieser
Ausgestaltung wird auf einfache Weise die gewünschte Biegesteifigkeit in den gewünschten
Bereichen der Aufreihzunge erreicht.
[0013] Bei einer vom Deckelzuschnitt getrennten Aufreihzunge weist die Aufreihzunge zweckmäßigerweise
einen mit dem unteren Deckelzuschnitt in Eingriff bringbaren Verankerungsquerschnitt
auf. Mit einem derartigen Verankerungsquerschnitt kann die Aufreihzunge leicht und
auf einfache Weise mit dem Deckelzuschnitt verbunden werden, wobei diese Verbindung
ohne weiteres vom Benutzer selbst hergestellt werden kann.
[0014] Der Verankerungsquerschnitt ist dabei im Querschnitt allgemein U-förmig mit sich
jeweils von den freien Enden der Schenkel nach außen erstreckenden Flanschen ausgebildet,
wobei die Blattfeder einstückig mit einem der Flansche ausgebildet ist. Um eine entsprechende
Vorspannung der Feder zu erreichen, bildet die Blattfeder mit dem Steg des U-förmigen
Verankerungsabschnitts im ungespannten Zustand einen Winkel von ca. 45°. Um die Stege
des Verankerungsabschnitts leicht mit dem Deckel verbinden zu können, weist der untere
Deckelzuschnitt halbkreisförmige Öffnungen auf, in die die Schenkel bzw. Flansche
des U-förmigen Verankerungsabschnitts eingreifen.
[0015] Es ist zwar bekannt, die Aufreihzunge als vom Deckel getrenntes Teil auszubilden
(DE-AS 2302365), jedoch erfordern diese Aufreihzungen eine aufwendige Montage und
weisen kein in Schließrichtung der Heftmappe vorgespanntes Gelenk auf.
[0016] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Aufsicht auf die Aufreihzunge;
- Fig. 2
- eine Seitenansicht der Aufreihzunge;
- Fig. 3
- eine Seitenansicht der Aufreihzunge in Verbindung mit einer Heftmappe; und
- Fig. 4
- eine Schnittansicht des als Anschlag ausgebildeten Vorsprungs gemäß der Linie IV-IV
in Fig. 3.
[0017] Die in den Figuren dargestellte Aufreihzunge 1 besteht im wesentlichen aus dem Aufreihzungenabschnitt
2, dem Verankerungsabschnitt 3 und dem zwischen Verankerungsabschnitt 3 und Aufreihzungenabschnitt
2 angeordneten Gelenk 4. Dabei ist das Gelenk 4 als Blattfeder 5 ausgebildet. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel wird dies durch eine Querschnittsverminderung im unteren Bereich
der Aufreihzunge erreicht. Es ist ebenfalls denkbar, die Biegesteifigkeit in diesem
Bereich durch Aufkleben eines weiteren Streifens aus unterschiedlichem Material oder
durch eine Querschnittsvergrößerung, je nach Wahl des Materials der Aufreihzunge 1,
zu erreichen. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Aufreihzunge 1 als von
dem Deckelzuschnitt 6 bzw. dessen Rückenteil 7 getrenntes Teil ausgebildet. Der Verankerungsabschnitt
3 ist dabei im Querschnitt allgemein U-förmig mit sich jeweils von den freien Enden
der Schenkel 8 nach außen erstreckenden Flanschen 9 ausgebildet. Die Blattfeder 5
erstreckt sich einstückig von einem der Flansche 9 in Richtung des eigentlichen Aufreihzungenabschnitts
2, vorzugsweise in einem Winkel von etwa 45°, wenn sich die Aufreihzunge 1 im ungespannten
Zustand befindet.
[0018] Im unteren Deckelzuschnitt 6 bzw. Rückenteil 7 sind halbkreisförmige Öffnungen 10
ausgebildet, in die die Schenkel 8 bzw. Flansche 9 des U-förmigen Verankerungsabschnitts
3 zur Verbindung mit dem unteren Deckelzuschnitt 6 bzw. Rückenteil 7 eingreifen (siehe
Fig. 3).
[0019] Am oberen, vom Verankerungsabschnitt 3 abgewandten Ende der Blattfeder 5 ist ein
Anschlag 11 ausgebildet, der bei geöffneter Heftmappe 12 mit dem am oberen Deckelzuschnitt
13 angeordneten Bügel 14 in Eingriff tritt.
[0020] Zur Montage bzw. Benutzung der Heftmappe wird die Aufreihzunge 1 in die halbkreisförmigen
Öffnungen 10 des unteren Deckelzuschnitts 6 eingeclipst und durch die Aufreihlöcher
15 des abzuheftenden Blattstapels 16 geführt. Darauf wird sie durch den Bügel 14 geführt.
Beim Öffnen der Heftmappe 12 bildet die Aufreihzunge 1 aufgrund ihrer Vorspannung
einen entsprechenden Bogen, der das Umblättern der einzelnen Blätter erleichtert,
wobei ein Herausrutschen der Aufreihzunge 1 aus dem Bügel 14 durch den Anschlag 11
verhindert wird. Beim Schließen der Aufreihzunge 1 wird diese an dem Steg 17 des Bügels
14 aufgrund ihrer Vorspannung geführt, wodurch ein Umknicken der Aufreihzunge 1 verhindert
wird.
1. Aufreihzunge für eine Heftmappe mit je einem unteren und oberen Deckelzuschnitt, welche
durch einen biegsamen Rückenteilzuschnitt miteinander verbunden sind, wobei wenigstens
zwei vom unteren Deckelzuschnitt in Richtung des oberen Deckelzuschnitts führende,
der Halterung von gelochten Papierblättern dienende Aufreihzungen vorgesehen sind,
welche im Bereich des oberen Deckelzuschnitts durch entsprechende U-förmige Bügel
hindurchgeführt sind, dadurch gekennzeichnet, daS die Aufreihzungen (1) in ihrem unteren,
am Rückenteil (7) angebrachten Bereich ein in Schließrichtung der Heftmappe (12) vorgespanntes
Gelenk (4) aufweisen.
2. Aufreihzunge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gelenk (4) als Blattfeder
(5) ausgebildet ist.
3. Aufreihzunge nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daS die Aufreihzunge
(1) an ihrem oberen Endbereich einen dem Steg (17) des Bügels (14) zugewandten, als
Anschlag (11) auf der Zungenoberseite ausgebildeten Vorsprung aufweist.
4. Aufreihzunge nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufreihzunge
(1) als von dem Rückenteil (7) getrenntes Teil ausgebildet ist.
5. Aufreihzunge nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daS die Aufreihzunge
(1) einen mit dem unteren Deckelzuschnitt (6) in Eingriff bringbaren Verankerungsabschnitt
(3) aufweist.
6. Aufreihzunge nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Verankerungsabschnitt
(3) im Querschnitt allgemein U-förmig mit sich jeweils von den freien Enden der Schenkel
(8) nach außen erstreckenden Flanschen (9) ausgebildet ist.
7. Aufreihzunge nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Blattfeder
(5) einstückig mit einem der Flansche (9) ausgebildet ist.
8. Aufreihzunge nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Blattfeder
(5) mit dem Steg (18) des U-förmigen Verankerungsabschnitts (3) im ungespannten Zustand
einen Winkel von ca. 45° bildet.
9. Aufreihzunge nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der untere
Deckelzuschnitt (6) halbkreisförmige Öffnungen (10) aufweist, in die die Schenkel
(8) bzw. Flansche (9) des U-förmigen Verankerungsabschnitts (3) eingreifen.
10. Aufreihzunge nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufreihzunge
(1) aus einem elastischen Kunststoff besteht.