[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Zuschneidevorrichtung nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
[0002] Eine Zuschneidevorrichtung dieser Arten dient dazu, eine auf dem Tisch abgelegte
Stofflage nach einem Schnittmuster mittels der Zuschneidemaschine zu schneiden. Hierzu
wird die Zuschneidemaschine entsprechend den Schnittlinien des Schnittmusters manuell
auf dem Tisch verschoben, wobei sie am freien Ende des Auslegers gehalten ist, der
aufgrund der Verschiebbarkeit des Wagens und der Schwenkbarkeit des Auslegers gegenüber
dem Wagen der durch das Schnittmuster vorgegebenen Bewegung der Zuschneidemaschine
zu folgen vermag. Die dabei erforderlichen Verschiebekräfte und Schwenkkräfte sind
von der Bedienungshand der Bedienungsperson aufzubringen.
[0003] In der DE 31 32 127 C2 ist eine Zuschneidevorrichtung beschrieben, deren Wagen durch
einen motorischen Antrieb längs des Tisches hin und her verschiebbar ist. Der Ausleger
ist ein sog. Gelenkausleger, bestehend aus einem am Wagen um eine vertikale Achse
schwenkbar gelagerten hinteren Auslegerarm und einem mit letzterem durch ein Gelenk
mit vertikaler Gelenkachse verbundenen vorderen Auslegerarm, der an seinem freien
Ende die Zuschneidemaschine stützt.
[0004] Die manuelle Verschiebung des durch einen Gelenkausleger gebildeten Stützsystems
ist durch die Knickbewegung des Auslegers und daraus resultierenden Ablenkkräften
erschwert, die die Schnittbewegung ablenken. Insbesondere dann, wenn die Auslegerarme
spitz- oder stumpfwinklig zueinander gerichtet sind, sind aufgrund von sich ergebenden
Massenbeschleunigungen große Kräfte zur Verschiebung der Zuschneidemaschine aufzubringen,
die das Nachfahren der Zuschnittlinien erschweren.
[0005] Bei der Zuschneidevorrichtung gemäß DE 31 32 127 C2 ist zwischen den Auslegerarmen
des Gelenkauslegers und dem hinteren Auslegerarm und dem Wagen jeweils eine Winkelmeßvorrichtung
mit zugehörigen Endschaltern und diese betätigenden Schaltnocken sowie eine Schaltvorrichtung
vorgesehen, die bei Überschreitung eines Winkels den Wagen so nachfährt, daß der Winkel
innerhalb eines bestimmten Winkelbereichs verbleibt.
[0006] Aber auch bei dieser bekannten Ausgestaltung lassen sich beim motorischen Anfahren
des Wagens störende Kraftkomponenten nicht vermeiden, die auf die manuelle Verschiebung
beim Schneiden störend einwirken und die Verschieberichtung abzulenken suchen. Außerdem
ist diese bekannte Ausgestaltung aus mehreren Gründen sehr aufwendig. Dies gilt für
den motorischen Antrieb und auch für die Schaltvorrichtung zu seiner Steuerung.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Zuschneidevorrichtung der eingangs
angegebenen Art den Bau- und Steuerungsaufwand zu verringern und trotzdem eine gute
Verfahrbarkeit des Wagens entlang dem Tisch zu gewährleisten.
[0008] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0009] Der erfindungsgemäßen Lösung liegt die Idee zugrunde, den motorischen Antrieb für
den Wagen entfallen zu lassen und den Wagen manuell zu verschieben. Dies ist bei der
bekannten Ausgestaltung und auch bei üblichen Rauweisen aus mehreren Gründen nicht
möglich. Zum einen sind die bekannten Ausgestaltungen schwerer Bauweise und sie weisen
auch ziemlich schwergängige Führungen für den Wagen auf. Eine dadurch vorgegebene
Schwergängigkeit wird durch das Gewicht des Antriebs noch erschwert. Zum anderen ist
es nicht möglich, bzw. mit einem zumutbaren Kraftaufwand nicht möglich, den Wagen
durch Angriff am Ausleger zu verschieben, wenn die Bedienungsperson sich an der Hauptbedienungsseite
des Tisches, nämlich dessen Vorderseite, befindet. Bei einem solchen Versuch wird
sich der Ausleger strecken und soweit zur Rückseite des Tisches hin verschwenken,
daß sowohl der Angriff am Ausleger grundsätzlich und insbesondere ein wirksamer Zug
in Längsrichtung des Tisches nicht möglich ist. Auch ein evtl. Versuch der Bedienungsperson,
sich zur Rückseite des Tisches zu begeben und zu versuchen, den Wagen durch Zug am
sich parallel zur Rückseite des Tisches erstreckenden Ausleger zu verschieben, ist
bei den bekannten Ausgestaltungen aufgrund des vorhandenen Antriebs und aufgrund der
Schwergängigkeit nicht möglich.
[0010] Bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung ist dagegen der Wagen von Hand frei und leichtgängig
verschiebbar gelagert, was vorzugsweise mit Wälzlagern wie einer Kugelführung und/oder
einer Rollenführung erreicht wird. Außerdem läßt sich der Ausleger in seiner seitlichen
Schwenkbewegung in einer Stellung begrenzen, in der die Bedienungsperson eine wirksame,
in Längsrichtung des Tisches gerichtete Zugkraft auf ihn ausüben kann, die aufgrund
der Bewegungsbegrenzung des Auslegers ohne wesentliche Verluste durch Querkomponenten
in Längsrichtung am Wagen wirkt und diesen aufgrund seiner Leichtgängigkeit verschiebt.
Dies kann die Bedienungsperson von der Vorderseite des Tisches her und auch von den
übrigen Seiten des Tisches her ausführen.
[0011] Es ist Sinn und Zweck der Bewegungs-Begrenzungsvorrichtung den Ausleger in einer
solchen Position zu verstarren, daß er die vorbeschriebene, in Längsrichtung des Tisches
auf ihn ausgeübte Zug- oder Schubkraft auf den Wagen zu übertragen vermag. Hierzu
kann die Begrenzungsvorrichtung zwischen dem Wagen und dem hinteren oder vorderen
Auslegerarm wirksam sein. Dabei kann die Begrenzungsvorrichtung nur in der einen Längsrichtung
des Tisches oder in beide Längsrichtungen wirksam sein. Im ersten Fall kann sie durch
einen Anschlag für den Ausleger gebildet sein. Eine vorteilhafte Ausgestaltung für
den zweiten Fall stellt eine Kupplung oder Bremse dar, die ebenfalls eine Verstarrung
des Auslegers bzw. seiner relativ zueinander beweglichen Teile ermöglicht.
[0012] Es ist bereits vorgeschlagen worden, Bremsen zur Verstarrung von Auslegergelenken
zu verwenden, jedoch nur zu dem Zweck, bei einer Zuschneidevorrichtung mit motorischem
Antrieb eine unbeabsichtigte Verstellung des Auslegers gegenüber dem Wagen zu verhindern.
[0013] In den Unteransprüchen sind Merkmale enthalten, die zur Problemlösung beitragen und
außerdem den Wirkbereich des Auslegers vergrößern, dessen Handhabung erleichtern,
die Stabilität und die Funktion verbessern und ferner eine einfache und kostengünstige
Herstellung ermöglichen.
[0014] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von in einer Zeichnung dargestellten bevorzugten
Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäß ausgestaltete Zuschneidevorrichtung für Flachmaterial wie Stoffe,
Folien oder dgl. in der Seitenansicht, teilweise geschnitten;
- Fig. 2
- die Zuschneidemaschine in der Draufsicht;
- Fig. 3
- einen Ausleger der Zuschneidevorrichtung im vertikalen Schnitt;
- Fig. 4
- eine erfindungsgemäße Zuschneidevorrichtung in abgewandelter Ausgestaltung in perspektivischer
Vorderansicht;
- Fig. 5 und 6
- Prinzipdarstellungen der Zuschneidevorrichtung in abgewandelten Ausgestaltungen in
der Draufsicht.
[0015] Die Hauptteile der Zuschneidevorrichtung 1 sind ein Tisch 2, ein an der Rückseite
des Tisches 2 horizontal verschiebbarer Wagen 3, der eine vertikale Tragsäule 3a aufweist,
ein armförmiger, horizontaler, an der Tragsäule 3 um eine vertikale Schwenkachse 4
schwenkbar (B) gelagerter und sich von der Rückseite des Tisches 2 bis zu der vorderen
Bedienungsseite 5 erstreckender Ausleger 6 und eine am vorderen Ende des Auslegers
6 angeordnete Zuschneidemaschine in Form einer Stoßmessermaschine 7, die mit ihrem
Stützfuß 8 auf dem Tisch 2 steht und um eine vertikale Drehachse 9 in einem am Ausleger
6 befestigten Drehlager 11 drehbar gelagert ist. Vorzugsweise ist die Stoßmessermaschine
7 im Drehlager 11 auch vertikal verschiebbar C und somit höheneinstellbar und in der
jeweiligen Höhenlage vorzugsweise feststellbar. Hierzu kann eine von der Stoßmessermaschine
nach oben ragende runde Stange 12 dienen, die das Drehlager 11 nach oben durchsetzt
und überragt, wobei vorzugsweise auf dem überragenden Teil der Stange 12 eine Druckfeder
13 angeordnet und zwischen einem endseitigen Wiederlager, z.B. in Form einer Scheibe,
und dem Drehlager 11 zwecks Gewichtsausgleich für die Stoßmessermaschine 7 eingespannt
sein kann.
[0016] Der Wagen 3 ist an zwei rückseitig an dem Tisch 2 befestigten horizontalen Führungsschienen
14a,14b mittels Laufrollen horizontal verschiebbar geführt. Die obere Führungsschiene
14a ist eine im Querschnitt runde Stange, die mit radialen Gewindebolzen verbunden
und somit mittels Muttern horizontal am Gestell des Tisches 2 einstellbar ist, und
auf der der Wagen 3 mittels einer Kugelführungsbuchse 15a und einem sie umgreifenden,
am Wagen befestigten Lager 15b längs verschiebbar leichtgängig geführt ist. Die untere
Führungsschiene 14b ist ein Vierkantrohr mit einem angeformten, vorzugsweise vertikalen
Schenkel 14c, die von beiden Seiten von Rollen 15c umgriffen ist, die frei drehbar
an einem horizontalen, am Wagen 3 befestigten Führungsarm 15d gelagert sind.
[0017] Am oberen Ende der Tragsäule 3a ist ein die vertikale Schwenkachse 4 enthaltendes
Schwenklager 16 ausgebildet. Es weist ein vorzugsweise an der Vorderseite der aus
einem Rechteck- oder Vierkantrohr gebildeten Tragsäule 3a verschraubten Lagerteil
17 mit einer vertikalen Lagerbohrung auf, in der ein vertikaler Schwenkzapfen 19 eines
an seinem oberen Ende angeordneten Spannkopfes 21 horizontal drehbar gelagert ist.
Der Spannkopf 21 weist ein horizontales Durchgangsloch mit einer der Querschnittsform
und -größe des Auslegers 6 entsprechenden Querschnittsform und -größe auf und ist
im Sinne einer Klemmschelle mit einem den Ausleger 6 übergreifenden Klemmbügel 22
versehen und verschraubt.
[0018] Der Ausleger 6 ist durch eine Teleskopstange gebildet mit einem an der Tragsäule
3 gehaltenen hinteren Auslegerarm 23 und einem vorderen Auslegerarm 24, dessen Querschnittsfläche
kleiner bemessen ist als die Querschnittsfläche des hinteren Auslegerarms 23, in das
vordere Ende des hinteren Auslegerarms 23 koaxial hineinragt und durch in der Längsrichtung
des Auslegers 6 hintereinander und zwischen dem hinteren und vorderen Auslegerarm
23,24 angeordneten Kugelführungen 25,26 in ihrer Längsrichtung aneinander geführt
sind. In die Kugelführungen 25,26 sind Verdrehsicherungen (nicht dargestellt) integriert.
Die Auslegerarme 23,24 bestehen aus Metallrohren, insbesondere aus Aluminiumrohren,
runden oder viereckigen Querschnitts. Das Verschiebemaß a des vorderen Auslegerarms
24 beträgt etwa die Hälfte der Tischbreite b. Der hintere Auslegerarm 23 ist im Spannkopf
21 horizontal verschiebbar und feststellbar und somit an unterschiedliche Tischbreiten
b anpaßbar. Der durch die Teleskopierbarkeit geschaffene Freiheitsgrad ist mit D bezeichnet.
[0019] Die Stoßmessermaschine 7 kann bei Abstützung am Ausleger 6 aufgrund dessen Verschiebbarkeit
mit dem Wagen 3 parallel zur Bedienungsseite 5, dessen horizontale Verschwenkbarkeit
im Schwenklager 16 und dessen Teleskopierbarkeit auf der gesamten Tischfläche verschoben
werden. Die Schwenkbarkeit im Schwenklager 16 und die Teleskopierbarkeit können jeweils
wahlweise aufgehoben werden. Hierzu dienen Kupplungen oder Bremsen 27,28, von denen
die eine zwischen den Auslegerarmen 23,24 wirksam und vorzugsweise am vorderen Ende
des hinteren Auslegerarms 23 angeordnet ist und die andere dem Schwenklager 16 zugeordnet
ist und aus zwei übereinander angeordneten Kupplungs- bzw. Bremsteilen gebildet ist,
von denen das obere Teil mit dem Schwenkzapfen 19 verbunden ist und das untere Teil
mittels einer Konsole an der Tragsäule 3a befestigt ist. Zur Ein- und Ausschaltung
der elektrisch betätigbaren Bremsen 28 ist an der Zuschneidemaschine 7 nahe des Griffs
43 jeweils ein Schalter vorgesehen.
[0020] Dem Ausleger 6 ist eine sein horizontales Schwenkvermögen begrenzende Schwenk-Begrenzungsvorrichtung
20 zugeordnet, die zwischen dem Wagen 3 bzw. einem Anbauteil desselben und dem hinteren
Auslegerarm 23 wirksam ist. Die Begrenzungsvorrichtung 20 weist zwei zu beiden Seiten
des Wagens 3 befestigte Stützarme 20a auf, die vom Wagen 3 nach vorne ragen und dabei
sich schräg nach außen erstrecken. An den freien Enden der Stützarme 20 sind Anschlagstücke
20b befestigt, die nach oben in die Schwenkebene des Auslegerarms 23 ragen und dessen
Schwenkbewegung nach außen begrenzen. Bezüglich des mittigen Schwenklagers 16 schließen
die Anschlagstücke 20b einen die Schwenkbewegung B des Auslegers 6 begrenzenden Winkel
w (Fig. 2) ein, der 0 bis etwa 100°, vorzugsweise etwa 45° beträgt. Zwischen der mittleren,
vertikalen Querebene und den Anschlagstücken 20b ergibt sich somit eine seitliche
Schwenkwinkelbegrenzung w1 von 0 bis etwa 50°, vorzugsweise etwa 22,5°.
[0021] Vorzugsweise sind die Anschlagstücke 20b nach dem Lösen einer Arretierung aus der
Schwenkebene des Auslegerarms 23 in eine Freigabestellung verstellbar, insbesondere
schwenkbar gelagert. In dieser Freigabestellung ist die Begrenzungsvorrichtung 20
außer Betrieb.
[0022] Fig. 3 zeigt im vertikalen Querschnitt ein Ausführungsbeispiel einer Teleskopausgestaltung
für den Ausleger 6, wobei die Auslegerarme 23,24 durch Vierkantrohre gebildet sind.
Bei dieser Ausgestaltung sind Laufrollen 29 für die Längsverschiebbarkeit des vorderen
Auslegerarms 24 im hinteren Auslegerarm 23 vorgesehen, wobei die Laufrollen 29 vorzugsweise
zwischen den vertikalen Wänden 31,32 der Auslegerarme 23,24 angeordnet sind. An beiden
vertikalen Wänden 32 des vorderen Auslegerarms 24 sind zwei horizontale Führungsleisten
33,34 angeordnet und durch Zwischenstücke 35 von den Wänden 32 distanziert. Die Befestigung
erfolgt durch Schrauben 36, die die Führungsleisten 33,34 und die Zwischenstücke 35
in Durchgangslöchern und die Wände 32 in Gewindelöchern durchfassen. Die Führungsleisten
33,34 befinden sich etwa mittig zwischen den Wänden 31,32 wobei der Abstand dazwischen
so groß bemessen ist, daß die Laufrollen 29 darin Platz haben. Beide Führungsleisten
33,34 sind hochkantstehende Flachleisten, wobei die eine Führungsleiste 33 eine rechteckige
Querschnittsform aufweist, während bei der anderen Führungsleiste 34 die Schmalseiten
dachförmig ausgebildet sind. Die Laufrollen 29 sind oberhalb und unterhalb der Führungsleisten
33,34 angeordnet und auf Lagerachsen 37,38 frei drehbar gelagert, die oberhalb und
unterhalb der Führungsleisten 33,34 angeordnet sind und mit Gewindezapfen die Wände
31 in Löchern durchfassen und von außen mit Muttern verschraubt sind. Die mit der
Führungsleiste 34 rechteckförmiger Querschnittsform zusammenwirkenden Laufrollen 29a
haben eine zylindrische Form und können durch Wälzlager gebildet sein, die auf die
zugehörigen Lagerachsen 37 aufgesetzt sind. Die der anderen Führungsleiste 34 zugeordneten
Laufrollen 29b weisen eine der Dachform dieser Führungsleiste 34 in ihrer Querschnittsform
angepaßte Umfangsnut 38 auf, in die die Führungsleiste 34 mit geringem Laufspiel aufgenommen
ist. Hierdurch ist der vordere Auslegerarm 24 gegenüber dem hinteren Auslegerarm 23
seitlich lagegesichert. Die Laufrollen 29b sind durch zwei nebeneinander angeordnete
Kugellager und einer darauf sitzenden Laufhülse 41 gebildet, in der die Umfangsnut
38 eingearbeitet ist. Da die Laufrollen 29a dazu geeignet sein müssen, seitliche Kräfte
aufzunehmen, sind vorzugsweise zwei gleiche Kugellager vorgesehen, die jeweils einseitig
Axialkräfte aufnehmen können, wobei die Kugellager einander entgegengesetzt angeordnet
sind, so daß das Kugellagerpaar Axialkräfte in beiden Richtungen aufnehmen kann. In
Längsrichtung des Auslegers 6 sind wenigstens zwei vorbeschriebene, die zugehörige
Führungsleiste 33,34 zwischen sich aufnehmende Rollenpaare vorgesehen. Der vertikale
Abstand zwischen den von den Lagerachsen 37,38 durchfaßten Löchern 42 ist so groß
bemessem, daß die Führungsleisten 33,34 mit geringem Laufspiel zwischen die Laufrollenpaare
passen.
[0023] Zur Höhenverstellung der Stoßmessermaschine 7 im Höhenverstellbereich C kann auch
ein insbesondere pneumatischer Zylinder-Kolben-Antrieb vorgesehen sein, der in das
Drehlager 11 integriert ist und mit dem die Stoßmessermaschine 7 in wahlweisen Höheneinstellungen
einstellbar und vorzugsweise feststellbar ist.
[0024] Bei der Zuschneidevorrichtung 1 gemäß Fig. 4, bei der gleiche oder vergleichbare
Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen sind, ist der Ausleger 6 ein sogenannter
Gelenkausleger, d.h. der hintere und der vordere Auslegerarm 23,24 sind durch ein
Gelenk 45 mit vertikaler Gelenkachse 46 horizontal schwenkbar (E) miteinander verbunden.
Wenn bei dieser Ausgestaltung die Stoßmessermaschine 7 in Richtung auf die Tragsäule
3a verschoben wird, knickt der Gelenkausleger zur einen oder anderen Seite aus, mit
Ausnahme im Totpunkt, in dem die Auslegerarme 23,24 miteinander fluchten.
[0025] Das Gelenk 45 ist an einem Schieber 47 angeordnet, der in bzw. an einer am hinteren
Auslegerarm 23 ausgebildeten Längsführung 48 in der Längsrichtung des hinteren Auslegerarms
23 frei verschiebbar geführt ist. Aufgrund dieser Ausgestaltung erhält auch dieser
Ausleger 6 den weiteren Freiheitsgrad (D), der auch dann eine Verstellung der Stoßmessermaschine
7 ermöglicht, wenn die Auslegerarme 23,24 gestreckt sind oder einen sehr spitzen Winkel
einschließen. Bei einer dann erfolgenden Verstellung werden die Auslegerarme zusammengeschoben
oder auseinandergezogen. In einer etwa rechtwinklig abgeknickten Position der Auslegerarme
23,24 werden sich die Auslegerarme 23,24 zueinander verdrehen, bevor eine Verschiebung
in der Längsführung 48 erfolgt. Die jeweilige Bewegung (Drehen/Schieben) stellt sich
in Abhängigkeit der auftretenden Kräfte selbsttätig ein.
[0026] Zur Ausgestaltung der Längsführung 48 kann am hinteren Auslegerarm 23 eine Führungsstange
oder ein Führungsprofil angeordnet bzw. ausgebildet sein, auf bzw. in dem der Schieber
47 entsprechender Profilierung aufgenommen ist. Es ist im Rahmen der Erfindung möglich,
auch bei der Ausgestaltung nach Fig. 4 dem Schwenklager 16 und auch dem allgemein
mit 49 bezeichneten Schiebelager eine Kupplung bzw. Bremse zuzuordnen, die von der
Bedienungsseite 5 her ein- und ausschaltbar ist. Es ist auch möglich, ein entsprechendes
Schiebe-Drehlager 49 anstelle am hinteren Auslegerarm 23 am vorderen Auslegerarm 24
anzuordnen, so daß die wirksame Länge des vorderen Auslegerarms 24 veränderlich ist.
[0027] Bei den vorbeschriebenen Ausgestaltungen gemäß Fig. 1 ist der Ausleger in seiner
Längsrichtung teleskopierbar. Hierdurch erhält er eine zusätzliche axiale Bewegungsmöglichkeit,
die die Führung der Zuschneidemaschine sehr erleichtert. Der Ausleger erhält eine
größere Funktionslänge, und deshalb kann die Tischfläche und können auch die Eckenbereiche
des Tisches bei leichter Führung besser ausgenutzt werden. Bei einem Ausleger nach
Fig. 1 finden Knickbewegungen nicht statt, und es entfallen deshalb auch störende
Ablenkkräfte. Bei einem Gelenkausleger nach Fig. 4 läßt sich aufgrund der Teleskopierbarkeit
die Zuschneidemaschine auch dann leicht verschieben, wenn die Auslegerarme einen Winkel
von annähernd oder 180° einschließen bzw. die Verschieberichtung spitzwinklig zu den
Auslegerarmen gerichtet ist. Dabei wird der Ausleger teleskopiert, d.h. auseinandergezogen
bzw. zusammengeschoben. Dies erfordert nur verhältnismäßig geringe Verstellkräfte,
weil die schwergängige Ausknickbewegung der Auslegerarme zumindest beim Anschieben
entfällt. Mit den erfindungsgemäßen Ausgestaltungen läßt sich die Zuschneidemaschine
deshalb leichter nach vorgegebenen Schnittmusterlinien führen.
[0028] Wenn über den Bewegungsbereich des Auslegers 6 hinaus geschnitten werden soll, ist
es erforderlich, den Wagen 3 zu verfahren, was manuell durchzuführen ist. Hierzu gibt
es je nach Ausgestaltung mehrere Möglichkeiten, die die Bedienungsperson aufgrund
des Vorhandenseins der Begrenzungsvorrichtung 20 und der verschiedenen Kupplungen
bzw. Bremsen 27,28 wählen kann. Die Begrenzungsvorrichtung 20 ermöglicht eine Verstarrung
sowohl des Teleskopauslegers (Fig. 1) als auch des Gelenkauslegers (Fig. 4) durch
eine Schwenkbegrenzung des hinteren Auslegerarms 23 in einer solchen Position, daß
die von der Bedienungsperson von der Bedienungsseite her am vorderen Auslegerarm 24
durch Zug oder Schub in Längsrichtung des Tisches 2 angebrachten Verfahrkräfte ohne
wesentliche Verluste durch Querkräfte dem Wagen 3 übertragen werden. Hierzu kann die
Bedienungsperson den hinteren Auslegerarm 24 so weit verschwenken, daß er am Anschlagstück
20b anschlägt, und am vorderen Auslegerarm 24 in die gleiche Seitenrichtung ziehen
oder schieben. Hierbei kann eine Verstarrung des vorderen Auslegerarms 24 durch Einschaltung
der Bremse 28 (Teleskopausleger) oder einer entsprechenden Bremse im Drehgelenk 45
und/oder im Schiebegelenk 49 (Gelenkausleger) hilfreich sein. Die Verstarrung kann
auch durch Einschaltung der Bremse 27 erreicht werden, wobei auch hier die gleichzeitige
Einschaltung der Bremse 28 oder einer entsprechenden Bremse im Dreh- und/oder Schiebegelenk
45,49 hilfreich ist. Diese Ausgestaltung ermöglichst eine Verstarrung in jeder Auslegerstellung
bzw. Auslegerarmstellung, z.B. auch bei 0°.
[0029] Es wirkt sich auf die gegebene Kinematik günstig aus, wenn zwischen dem Ausleger
6 und dem zugehörigen Anschlagstück 20b ein Kraftspeicher 51 angeordnet ist, wie es
die Fig. 5 und 6 zeigen. Ein solcher kann durch ein elastisches Glied wie eine Zug-
oder Druckfeder gebildet sein. Gemäß Fig. 5 sind Druckfedern 52 vorgesehen, die an
einem der beiden Anschlagteile, hier am Anschlagstück 20b gehalten sind und sich in
Richtung auf den Auslegerarm 24 erstrecken. Die Länge der Federn 52 kann z.B. nur
ein paar Zentimeter oder auch etwa die Hälfte des seitlichen Schwenkweges betragen.
[0030] Gemäß Fig. 6 sind Zugfedern 53 vorgesehen, die am Auslegerarm 24 und am zugehörigen
Anschlagstück 20b gehalten sind und somit den Auslegerarm 24 mittenzentrieren. Die
maximale Federkraft in der Anschlagstellung kann geringer oder auch geringfügig größer
sein als die zum Verfahren des Wagens 3 erforderliche Längskraft. Durch die Kraftspeicher
werden Stöße vermieden und eine ausgeglichene Kinematik geschaffen. Es ist auch vorteilhaft,
dem vorderen Auslegerarm 24 des Teleskopauslegers 6 eine Endlagendämpfung, z.B. mittels
Federn zuzuordnen.
1. Zuschneidevorrichtung (1) für Flachmaterial wie Stoffe, Folien oder dgl. mit einem
Tisch (2) zum Auflegen des zu schneidenden Flachmaterials, einem längs des Tisches
(2) hin und her schiebbaren Wagen (3), und einem den Tisch (2) übergreifenden, am
Wagen (3) um eine vertikale Achse (4) schwenkbar angebrachten Ausleger (6), der mittels
eines hinteren und vorderen Auslegerarms (23,24) aus- und einfahrbar ist und am vorderen
Auslegerarm (24) eine Zuschneidemaschine (7) stützt, die an ihm um eine vertikale
Drehachse (9) schwenkbar gelagert ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Wagen (3) ohne motorischen Antrieb frei verschiebbar und für eine manuelle
Verschiebung leichtgängig gelagert ist, und daß der Ausleger (6) durch eine zwischen
dem Wagen (3), dem hinteren Auslegerarm (23) und/oder dem vorderen Auslegerarm (24)
wirksame Bewegungs-Begrenzungsvorrichtung (20) in einer Stellung verstarrbar ist,
in der der hintere und/oder vordere Auslegerarm (23,24) sich quer zur Verschieberichtung
(A) dem Wagens (3) erstrecken.
2. Zuschneidevorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Begrenzungsvorrichtung (20) wenigstens auf einer Seite, vorzugsweise auf beiden
Seiten des Auslegers (6) ein in die Drehebene des Auslegers (6) ragendes Anschlagstück
(20b) aufweist, das am Wagen (6) oder Anbauteilen desselben befestigt ist.
3. Zuschneidevorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Anschlagstück (20b) an einem sich etwa horizontal und ggfls. schräg vom Wagen
(3) über den Tisch zu dessen Vorderseite hin erstreckender Stützarm (20a) befestigt
ist und von diesem vorzugsweise nach oben ragt.
4. Zuschneidevorrichtung nach wenigstens einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Anschlagstück (20b) zwischen einer den Ausleger (6) begrenzenden Sperrstellung
und einer den Ausleger (6) freigehenden Freigabestellung verstellbar und wenigstens
in der Sperrstellung feststellbar ist.
5. Zuschneidemaschine nach wenigstens einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Ausleger (6) und dem zugehörigen Anschlagstück (20b) ein Kraftspeicher
oder ein elastisch komprimierbares Element angeordnet ist.
6. Zuschneidevorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kraftspeicher (51) durch eine an der Anschlagstelle des Auslegers (6) oder
des Anschlagstücks (20b) gehaltene Druckfeder gebildet ist.
7. Zuschneidevorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kraftspeicher jeweils durch eine am Ausleger (6) und dem zugehörigen Anschlagstück
(20b) gehaltene Zugfeder gebildet sind.
8. Zuschneidevorrichtung nach wenigstens einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anschlagstücke (20b) einen Schwenkwinkel (w) für den Ausleger (6) von 0° bis
etwa 100°, vorzugsweise etwa 45°, begrenzen.
9. Zuschneidevorrichtung nach wenigstens einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ausleger (6) aus zwei in seiner Längsrichtung hintereinander angeordneten
Auslegerarmen (23,24) besteht, von denen der bezüglich der Bedienungsseite (7) vordere
Auslegerarm (24) teleskopierbar ist.
10. Zuschneidevorrichtung (1) nach wenigstens einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ausleger (6) ein den Tisch (2) übergreifender Gelenkausleger ist, mit einem
am Wagen (3) um eine vertikale Schwenkachse (4) schwenkbar angebrachten, bezüglich
der Bedienungsseite (7) hinteren Auslegerarm (23) und einem mit letzterem durch ein
Gelenk (45) mit vertikaler Gelenkachse (46) schwenkbar angebrachten vorderen Auslegerarm
(24), wobei das Gelenk (45) an dem hinteren oder vorderen Auslegerarm (23,24) in dessen
Längsrichtung verschiebbar geführt ist.
11. Zuschneidevorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der hintere und/oder der vordere Auslegerarm (23,24) teleskopierbar sind.
12. Zuschneidevorrichtung nach wenigstens einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der teleskopierbare Ausleger (6) oder der bzw. die Auslegerarme jeweils aus zwei
geraden Teleskopteilen (23,24) bestehen, die in ihrer Längsrichtung verschiebbar aneinander
geführt sind.
13. Zuschneidevorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß der vordere Auslegerarm (24) bzw. Teleskopteil in seiner Querschnittsgröße kleiner
bemessen ist, als der hintere Auslegerarm (23) bzw. Teleskopteil, in dessen vorderes
Ende hineinragt und darin längsverschiebbar geführt ist.
14. Zuschneidevorrichtung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auslegerarme (23,24) aus vierkantigem Metallrohr bestehen, insbesondere Aluminium.
15. Zuschneidevorrichtung nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf zwei einander gegenüberliegenden Seiten zwischen den Auslegerarmen (23,24)
jeweils eine flache, vorzugsweise hochkant angeordnete Laufschiene (33,34) und diese
über- und untergreifende, vorzugsweise am hinteren Auslegerarm (23) befestigte Laufrollen
(29a,b) angeordnet sind.
16. Zuschneidevorrichtung nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Laufschienen (33,34) und die Laufrollen (29a,29b) zwischen den vertikalen
Wänden der Auslegerarme (23,24) angeordnet sind und der vordere Auslegerarm (24) ein
größeres Höhen-Breiten-Verhältnis aufweist als der hintere Auslegerarm (23).
17. Zuschneidevorrichtung nach Anspruch 15 oder 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Laufflächen der einen Laufschiene (34) vorzugsweise dachförmig profiliert
ist und die zugehörigen Laufrollen (29b) entsprechend profiliert sind.
18. Zuschneidevorrichtung nach wenigstens einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zuschneidemaschine (7) höhenverstellbar und vorzugsweise in der jeweiligen
Verstellhöhe arretierbar ist.
19. Zuschneidevorrichtung nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Drehlager (11) durch einen vorzugsweise pneumatischen Zylinder-Kolben-Antrieb
gebildet ist, dessen Kolbenstange (12) nach unten ragt und die Zuschneidemaschine
(7) trägt und vorzugsweise durch eine Druckfeder (13) in ihre eingeschobene Stellung
vorgespannt ist, die insbesondere auf einem das Drehlager (11) überragenden Stangenabschnitt
zwischen einem endseitigen Wiederlager und dem Drehlager (11) eingespannt ist.
20. Zuschneidevorrichtung nach wenigstens einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der hintere Auslegerarm (23) in einem horizontalen Durchgangsloch eines Drehkopfes
(21) horizontal verschiebbar und in der jeweiligen Verschiebestellung feststellbar,
insbesondere klemmbar ist.
21. Zuschneidevorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 10 bis 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß unter oder vorzugsweise auf dem hinteren, insbesondere im Querschnitt viereckigen
Auslegerarm (23) ein vorzugsweise im Querschnitt viereckiger Schieber (47) in einer
längs des hinteren Auslegerarms (23) gerichteten Führung (48) verschiebbar geführt
ist, an dem ein vertikaler Drehzapfen fest angeordnet ist, auf dem der vordere Auslegerarm
(24) drehbar gelagert ist.
22. Zuschneidevorrichtung nach wenigstens einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem hinteren Auslegerarm (23) und dem Wagen (3) und/oder zwischen dem
hinteren und dem vorderen Auslegerarm (23,24) und/oder im Schiebegelenk (49) eine
vorzugsweise elektrisch betätigbare Kupplung oder Bremse (27,28) zur wahlweisen Feststellung
in der jeweiligen Bewegungsposition angeordnet ist bzw. sind.
23. Zuschneidevorrichtung nach wenigstens einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei einem Teleskopausleger (6, Fig. 1) der vordere Auslegerarm (24) in seinen
Endlagen ggfls. durch Druckfedern endlagengedämpft ist.