[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Wasserenthärtung bei einer Haushaltsmaschine,
insbesondere einem Geschirrspüler, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Die Wasserenthärter heute gebräuchlicher Geschirrspüler umfassen einen mit Ionenaustauschermasse
gefüllten Tauscherbehälter, einen Solebehälter, einen durch geeignete Nachfüllmaßnahmen
ständig mit Wasser gefüllten Regenerierbehälter und ein Regenerierventil, durch welches
der Inhalt des Regenerierbehälters infolge Gefälles in den Solebehälter entleert werden
kann, wobei Sole in den Tauscherbehälter überströmt und aus diesem nach einer bestimmten
Zeit mit Frischwascher ausgespült wird. Typisch für das Arbeitsverfahren bei einem
solchen Enthärter ist zum einen die Art, das Regenerierwasser abzumessen und einzubringen,
und zum anderen der Umstand, daß der Regeneriervorgang nach jedem Programmablauf durchgeführt
wird, unabhängig davon, ob bei dem betreffenden Programmablauf mehr oder weniger Weichwasser
verbraucht wurde. Bei einem geringeren Verbrauch, wie er heute bei sogenannten Wassersparprogrammen
angestrebt wird, wird somit die Kapazität der Ionenaustauschermasse nicht voll ausgenutzt,
beim nächsten Regeneriervorgang also mehr Salz verwendet, als notwendig wäre.
[0003] Es ist zwar bekannt, die Regenerierwassermenge der vorherrschenden Härte des Rohwassers
in Stufen anzupassen und auf diese Weise je nach der gewählten Einstellung mehr oder
weniger Sole in den Tauscherbehälter einzuleiten. Diese Aufteilung des Regenerierbehälters
in verschieden große Kammern samt Umstellventil bedingt jedoch einen nicht unbeträchtlichen
apparativen Aufwand und wird dem unterschiedlichen Wasserverbrauch bei verschiedenen
Programmen nicht gerecht.
[0004] Wie erwähnt, umfaßt jeder Regenerierzyklus einen abschließenden Spülvorgang, bei
dem die Sole im Tauscherbehälter mit beispielsweise 2 oder 3 l Wasser in den Bottich
ausgespült und abgepumpt wird. Je häufiger regeneriert wird, desto größer ist auch
der Spülwasserverbrauch.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren vorzuschlagen, das es erlaubt,
mit einer verhältnismäßig einfachen Enthärtervorrichtung den Salzverbrauch und den
Wasserverbrauch zum Regenerieren nachhaltig zu senken.
[0006] Diese Aufgabe wird bei einer Haushaltsmaschine der einleitend bezeichneten Art, insbesondere
Geschirrspüler, erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Anzahl der Programmfolgen
bis zur Durchführung der nächsten Regenerierung in Abhängigkeit vom Produkt aus der
verbrauchten Wassermenge und der abzubauenden Wasserhärte bestimmt wird. Das bedeutet,
daß im Gegensatz zu den bekannten programmgesteuerten Haushaltsmaschinen die feste
Anbindung des Regeneriervorgangs an das einzelne Programm gelöst wird. Statt dessen
findet die Regenerierung nur statt, wenn sie notwendig ist, weil die Tauschermasse
ihren vollen Beladezustand erreicht hat. Wenn die Rohwasserhärte verhältnismäßig gering
ist, können mehrere Programme ablaufen, bis regeneriert werden muß, so daß im Ergebnis
weniger Regeneriervorgänge stattfinden und demzufolge weniger Spülwasser, weniger
Regenerierwasser und weniger Salz verbraucht wird.
[0007] Neben diesem unmittelbar einleuchtenden Effekt wird aber noch mehr Salz gespart,
denn infolge der groben Stufung der Regenerierwassermengen mußte zur Abdeckung der
Einstelltoleranzen bisher immer mit einer gewissen Salzübermenge gefahren werden.
Infolge genauerer Erfassung der Weichwassermenge und der Rohwasserhärte wird demgegenüber
ein immer gleicher Beladungsgrad der Tauschermasse erreicht und das wiederum gibt
die Möglichkeit, den Wasserenthärter hinsichtlich der Dichte und Menge der zu einer
Regenerierung aufgewendeten Salzsole derart zu optimieren, daß insgesamt gesehen eine
Salzersparnis von bis zu 50 % erreichbar erscheint.
[0008] Bei alledem ist zu berücksichtigen, daß die Vorrichtung im Vergleich zu den gängigen
Haushaltsmaschinen dadurch wesentlich vereinfacht wird, daß das Regeneriervolumen
unveränderlich ist, der Behälter also nur eine stets gefüllte Kammer hat und das bekannte
Umstellventil entfällt.
[0009] Die Erfassung der Wasserverbrauchsmengen kann dadurch erfolgen, daß elektrische Rechengrößen,
die den einzelnen Programmen zugeordneten Wasserverbrauchsmengen entsprechen, addiert,
mit der abzubauenden Wasserhärte multipliziert und mit einem vorgegebenen Kapazitätswert,
ausgedrückt durch Liter x ° dH, verglichen werden, und daß nach Beendigung des bei
Erreichen des Gleichstandes laufenden Programms oder Programmabschnitts die Regenerierung
durchgeführt wird. Es ist also auch denkbar, den anzustrebenden Beladungszustand der
Tauschermasse so genau zu definieren, daß während eines Spülprogramms zwischen zwei
Programmabschnitten regeneriert wird.
[0010] Die genannten Rechenvorgänge können elektronisch durchgeführt werden, was sich vor
allem bei modernen Maschinen mit hohem Elektronikanteil anbietet, weil mit einer konstruktiven
Vereinfachung in der Regel mehr an Fertigungskosten eingespart werden kann, als durch
den elektronischen Aufwand ausgegeben werden muß. Die Wassermenge wird traditionell
durch Niveauschalter, Druckdosen o. dgl. bestimmt. Demgegenüber ist es im Hinblick
auf Programme mit unterschiedlichem Wasserbedarf zweckmäßiger, am Wassereinlaß einen
Mengenzähler, insbesondere Flügelradzähler, anzuordnen. Dieser erlaubt es, unabhängig
vom Wassernetzdruck die Wassermenge durch Öffnen und Schließen des Einlaßventils zu
bestimmen. Wenn überdies das gesamte Wasser über den Tauscherbehälter geleitet wird,
so kann auch der Spülvorgang beim Regenerieren ohne zusätzliches Magnetventil mit
dem einzigen Einlaßventil genau gesteuert werden.
[0011] Zur Erzeugung eines der abzubauenden Wasserhärte entsprechenden elektrischen Signals
wird ein Signalgeber vorgeschlagen, an welchem die Rohwasserhärte, beispielsweise
nach den Angaben des betreffenden Wasserwerks, bei Aufstellung der Maschine einmal
eingestellt wird. Es ist aber auch möglich, die Rohwasserhärte mittels eines entsprechenden
Sensors selbsttätig und ständig zu messen und diesen Meßwert dem Signalgeber zuzuführen.
Die Optimierung des Wasserenthärters beinhaltet auch eine bestimmte Resthärte, welche
das Weichwasser noch haben darf. Diesen festliegenden Resthärtewert subtrahiert der
Signalgeber oder eine nachgeordnete Recheneinrichtung von dem eingestellten oder gemessenen
Rohhärtewert und die Differenz wird als Multiplikator für die aufaddierte Wassermenge
verwendet.
[0012] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der einzigen Zeichnung
erläutert, welche das Leitungsschema eines Wasserenthärters einer Geschirrspülmaschine
zeigt.
[0013] Dieser Wasserenthärter umfaßt einen Tauscherbehälter 1 mit einem Liter Inhalt und
einen mit gesättigter Salzsole gefüllten Solebehälter 2. Die Anordnung ist an ein
Wasserleitungsnetz 3 angeschlossen und hat in der Nähe der Anschlußstelle ein maschineneigenes,
magnetisch gesteuertes Einlaßventil 4 und an dieses anschließend einen Flügelradzähler
5 und eine freie Luftstrecke 6. Von der Aufnahmedüse der freien Luftstrecke führt
eine Leitung 7 zum Tauscherbehälter 1. Unter der freien Luftstrecke 6 befindet sich
ein Regenerierbehälter 9, der mit dem Schälwasser der freien Luftstrecke 6 gefüllt
wird. Er beinhaltet etwa 0,5 l Wasser und hat eine Überlaufschwelle 10. Das Überlaufwasser
fließt durch eine Leitung 11 ebenfalls in den nicht dargestellten Maschinenbottich.
Der Regenerierbehälter 9 ist über eine Auslaufleitung 12, welche ein magnetisch gesteuertes
Regenerierventil 13 enthält mit dem Solebehälter 2 verbunden. Von dessen gegenüberliegender
Seite führt eine Soleleitung 14 in den Tauscherbehälter 1.
[0014] Die von dem Flügelradzähler 5 gemessene Wassermenge und die an einem Stellorgan 15
eingestellte Rohwasserhärte werden als elektrische Signale einer elektronischen Recheneinheit
16 zugeführt. Hierin wird die vorgegebene Resthärte von der Rohwasserhärte subtrahiert
und die Differenz mit der Wassermenge multipliziert. Das Ergebnis ist ein in Liter
x ° dH auszudrückender Wert, der mit dem durch die Behälterabmessungen und durch die
verwendete Ionentauschermasse festgelegten Kapazitätswert verglichen wird. Sobald
der während der Programmabläufe ansteigende Rechenwert den Kapazitätswert erreicht,
wird ein Regeneriersignal 17 gegeben, welches nach Ablauf des betreffenden Programmabschnitts
oder Programms einen Regeneriervorgang auslöst.
[0015] Der Regeneriervorgang beinhaltet, daß bei geschlossenem Einlaßventil 4 das Regenerierventil
13 geöffnet wird. Dadurch strömt der Inhalt des Regenerierbehälters 9 über das geöffnete
Ventil in den Solebehälter 2 und schiebt eine entsprechende Menge Sole durch die Leitung
14, in welcher ein nicht dargestelltes Rückschlagventil eingebaut ist, in den Tauscherbehälter
1. Das überlaufende Wasser aus dem Tauscherbehälter fließt durch die Leitung 8 in
den Bottich. Das Regenerierventil 13 wird wieder geschlossen. Nach einer bestimmten
Zeit, wenn die Salzsole auf die Tauschermasse eingewirkt hat, wird durch Öffnen des
Einlaßventils 4 die verbrauchte Sole aus dem Tauscherbehälter 1 ausgespült. Dazu sind
etwa 2 l Frischwasser erforderlich. Auch diese mißt der Flügelradzähler und steuert
den Schließzeitpunkt des Einlaßventils 4.
[0016] Im Falle dieses Ausführungsbeispiels ergibt sich, daß bei einer Rohwasserhärte von
38° dH nach Ablauf von zwei Maschinenprogrammen die Kapazitätsgrenze erreicht ist
und regeneriert werden muß. Beträgt die Rohwasserhärte dagegen 22° dH so braucht erst
nach drei Maschinenprogrammen und bei 15° dH erst nach Ablauf von sechs Maschinenprogrammen
die Regenerierung durchgeführt zu werden.
- 1
- Tauscherbehälter
- 2
- Solebehälter
- 3
- Wasserleitungsnetz
- 4
- Einlaßventil
- 5
- Flügelradzähler
- 6
- freie Luftstrecke
- 7
- Leitung
- 8
- Auslaßleitung
- 9
- Regenerierbehälter
- 10
- Überlaufschwelle
- 11
- Leitung
- 12
- Auslaufleitung
- 13
- Regenerierventil
- 14
- Soleleitung
- 15
- Stellorgan
- 16
- elektronische Recheneinheit
- 17
- Regeneriersignal
1. Verfahren zur Wasserenthärtung bei einer Haushaltsmaschine, insbesondere Geschirrspüler,
bei welcher der Wasserinhalt eines Regenerierbehälters infolge Gefälles entleert und
dadurch eine entsprechende Menge Sole zur Regenerierung in einen Ionenaustauscherbehälter
eingebracht wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Kapazität des Wasserenthärters bei
geringer Rohwasserhärte für mehrere Programmfolgen ausgelegt ist und daß die Anzahl
der Programmfolgen bis zur Durchführung der nächsten Regenerierung in Abhängigkeit
vom Produkt aus der verbrauchten Wassermenge und der abzubauenden Wasserhärte bestimmt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Regenerierbehälter (9)
bei jedem Regeneriervorgang eine gleich große Wassermenge entnommen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Programmen oder
Programmabschnitten zugeordneten Wasserverbrauchsmengen laufend addiert, mit der abzubauenden
Wasserhärte multipliziert und mit einem vorgegebenen Kapazitätswert verglichen werden,
und daß nach Beendigung des bei Erreichen des Gleichstandes laufenden Programms oder
Programmabschnitts die Regenerierung durchgeführt wird.
4. Haushaltsmaschine, insbesondere Geschirrspüler, zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1 mit einem mit Ionenaustauschermasse gefüllten Tauscherbehälter, einem Solebehälter
und einem Regenerierventil, durch welches der Inhalt des Regenerierbehälters infolge
Gefälles in den Solebehälter entleert werden kann, wobei Sole in den Tauscherbehälter
überströmt und nach einer bestimmten Zeit mit Frischwasser ausgespült wird, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Mengenzähler, insbesondere Flügelradzähler (5), am Wassereinlaß
angeordnet ist.
5. Haushaltsmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Signalgeber (15,
16) vorgesehen ist, der die Differenz zwischen der eingestellten oder selbsttätig
gemessenen Rohwasserhärte und der angestrebten Resthärte bildet.