(19)
(11) EP 0 517 652 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
09.12.1992  Patentblatt  1992/50

(21) Anmeldenummer: 92810367.0

(22) Anmeldetag:  15.05.1992
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B23Q 3/155, B23Q 7/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB GR IT LI LU MC NL PT SE

(30) Priorität: 03.06.1991 DE 4118074

(71) Anmelder: Erowa AG
CH-5734 Reinach (CH)

(72) Erfinder:
  • Obrist, Basil
    CH-5728 Gontenschwil (CH)

(74) Vertreter: Rottmann, Maximilian R. 
c/o Rottmann, Zimmermann + Partner AG Glattalstrasse 37
8052 Zürich
8052 Zürich (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Werkzeug- und/oder Werkstückmagazin


    (57) Das Magazin (52) mit festem Standort in einer Fabrikationsanlage ist dazu bestimmt, mit wenigstens einer Bearbeitungseinrichtung (50) und einem dieser zugeordneten Handhabungsgerät (51) für den automatischen Werkzeug- bzw.Werkstückwechsel zusammenzuarbeiten. Es weist ein Drehregal (2) mit mehreren, an einer drehbaren Säule (3) übereinander angeordneten Objektträgern (4) für die Handhabungsobjekte (58) auf. Das Drehregal (2) ist als separate Baueinheit ausgebildet und austauschbar in den stationären, die Mittel zum Betrieb des Drehregals enthaltenden Teil des Magazins (52) eingesetzt.
    Auf diese Weise ist es auch für einen zeitlich ausgedehnten mannlosen Betrieb der Fabrikationsanlage möglich, an der Magazinstation ein kleineres Speichervolumen und für die Bedienung der Bearbeitungsmaschinen ein einfacheres Handhabungsgerät mit kürzeren Zugriffswegen vorzusehen. Das auswechselbare Drehregal kann ausserhalb der Magazinstation, und zwar ohne Unterbrechung des laufenden Fabrikationsvorgangs umgeladen werden.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Magazin für Werkzeuge und/oder Werkstücke, welches mit festem Standort in einer Fabrikationsanlage für die Zusammenarbeit mit wenigstens einer Bearbeitungseinrichtung und einem dieser zugeordneten Handhabungsgerät für den automatischen Werkzeug- bzw.Werkstückwechsel bestimmt ist und welches ein Drehregal mit mehreren, an einer Säule übereinander angeordneten Lagerebenen aufweist.

    [0002] Magazine dieser Art und für den genannten Zweck sind beispielsweise in den EP 0132599 A1 und EP 0297034 A2 beschrieben und auch unter der Bezeichnung "Mehrebenen-Rundtaktspeicher" bekannt. Für den mannlosen, zeitlich ausgedehnten Betrieb einer Fabrikationsanlage ist unter Umständen, insbesondere bei schnell wechselnden Fertigungsaufgaben eine grosse Zahl von Werkstücken und Werkzeugen bereitzustellen, wozu verhältnismässig grosse Magazinräume und entsprechend weiträumig arbeitende Handhabungsgeräte zur Verfügung stehen müssen. Nach dem Stand der Technik sind zur Bedienung einer oder mehrerer Bearbeitungsmaschinen für diesen Fall oft mehrere Mehrebenen-Rundtaktspeicher und z.B. ein Portalroboter als Handhabungsgerät erforderlich, wie beispielsweise aus dem Aufsatz "Möglichkeiten und Trends bei der automatischen Werkstückhandhabung mit Industrierobotern" in der "Z.ind.Fertig. 76(1986)Nr.10(Springer-Verlag)" hervorgeht. Der Materialaufwand und der Platzbedarf für die in einem solchen Umfang erforderlichen Hilfseinrichtungen sind erfahrungsgemäss beträchtlich. Ferner dauert der Betriebsunterbruch für die am Magazinstandort vorgenommene Erneuerung der Magazinobjekte dem Umfang des Magazinraumes entsprechend lang.

    [0003] Die Erfindung bezweckt, unter Vermeidung der beschriebenen Nachteile den Betrieb einer Fabrikationsanlage der genannten Art durch eine Aenderung des Konzepts in bezug auf den Materialumschlag zu verbessern und den Aufwand hinsichtlich der Hilfseinrichtungen zu vermindern.

    [0004] Die Erfindung besteht darin, dass das Drehregal als separate Baueinheit ausgebildet und austauschbar in den stationären, die Mittel zum Betrieb des Drehregals enthaltenden Teil des Magazins eingesetzt ist.

    [0005] Auf diese Weise ist es möglich, an der Magazinstation ein kleineres Speichervolumen und für die Bedienung der Bearbeitungsmaschinen ein einfacheres Handhabungsgerät vorzusehen. Dadurch lässt sich auch die Zugriffszeit zum Magazin verkürzen. Das auswechselbare Drehregal kann periodisch bzw. nach Bedarf durch ein solches mit neuen Werkstücken bzw. Werkzeugen ersetzt und ausserhalb der Magazinstation entladen und neu beladen werden. Dabei kann dieser Austausch ohne Unterbrechung des laufenden Fabrikationsvorgangs stattfinden.

    [0006] Die praktische Ausführung des erfindungsgemässen Magazins besteht z.B. darin, dass dessen stationärer Teil ein Gestell aufweist, an dem lösbare Kupplungsmittel für die Lagerung und den Antrieb des Drehregals angebracht sind, wobei die genannten lösbaren Kupplungsmittel vorzugsweise mit den beiden Enden der drehbaren Säule des Drehregals zusammenarbeiten.

    [0007] Eine bevorzugte Ausführungsform des Magazins ist dadurch gekennzeichnet, dass die drehbare Säule des Drehregals an ihrem unteren Ende einen Fussteller mit einer nach unten offenen Zentriermuffe und an ihrem oberen Ende einen Zentrierkonus aufweist, dass sich im unteren Teil des Gestells ein angetriebener, mit einem nach oben gerichteten Zentrierzapfen versehener Drehschemel befindet, auf den das Drehregal aufgesetzt ist, wobei der Fussteller des Drehregals auf dem Drehschemel ruht und dessen Zentrierzapfen in die Zentriermuffe des Fusstellers eingreift, dass an der Oberseite des Gestells ein Wellenstumpf mit nach unten offener konischer Zentrierbohrung für die Aufnahme des Zentrierkonus der Säule frei drehbar gelagert ist, und dass der Drehschemel samt Drehantrieb an einem Hubtisch gelagert ist, welcher das eingesetzte Drehregal unter Krafteinwirkung nach oben drückt, so dass dessen Säule zwischen dem Drehschemel und dem Wellenstumpf formschlüssig und positionsgerecht gehalten und der Fussteller mit dem Drehschemel reibschlüssig verbunden ist.

    [0008] Für den Austausch des Drehregals, d.h. zur Entnahme des im Einsatz befindlichen Drehregals aus der Magazinstation und dessen Ersatz durch den Einsatz eines anderen, neu bestückten Drehregals, ist mit Vorteil eine Fördereinrichtung mit horizontaler Förderbahn vorgesehen, wobei die Anordnung vorzugsweise so getroffen ist, dass das Drehregal aus der Betriebslage mit dem Fussteller auf die Förderbahn absenkbar ist und die Kupplungsmittel beim Lösen vom Drehregal dieses für eine Bewegung in Förderrichtung freigeben.

    [0009] Die Mittel für die Umsetzung des Drehregals aus der Betriebslage in die Transportlage sind beispielsweise so gestaltet, dass der Hubtisch aus der Betriebslage so weit absenkbar ist, dass der Zentrierzapfen am Drehschemel nach dem Aufsetzen des Drehregals auf die Fördereinrichtung mit der Zentriermuffe am unteren Säulenende ausser Eingriff kommt, und dass der Wellenstumpf nach oben wegziehbar ist, um den Zentrierkonus am oberen Säulenende mit der Zentriebohrung am Wellenstumpof ausser Eingriff zu bringen, so dass die Lösung des Drehregals von den Kupplungsmitteln in zwei Phasen erfolgen kann, wobei in der ersten Phase das Drehregal unter Fortwirkung der oberen Kupplungsmittel mit seinem Fussteller auf die Fördereinrichtung aufgesetzt wird und die unteren Kupplungsmittel gelöst werden und in der anschliessenden zweiten Phase die oberen Kupplungsmittel vom Drehregal gelöst werden.

    [0010] Das Beladen bzw. Umladen eines dem Magazin entnommenen Drehregals kann an irgend einem geeigneten Platz, z.B. unmittelbar neben der Magazinstation oder aber an einem dafür eigens vorgesehen Platz vorgenommen werden. Es können auch eine von der Magazinstation entfernte Umladestation zum Beladen und Entladen von Drehregalen sowie Transportmittel für den Transport der Drehregale von der Umladestation zur Magazinstation und umgekehrt vorhanden sein.

    [0011] Als Fördereinrichtung kann ein Rollenförderer mit gemeinsam angetriebenen Rollen vorgesehen sein. Zweckmässigerweise sind ferner längs der Förderbahn am Umfang des Fusstellers wirksame Führungsorgane für die Längsführung des Drehregals sowie am Ende der Förderbahn ein Endanschlag zum Stillsetzen eines einfahrenden Drehregals im Zentrierbereich vorhanden.

    [0012] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, und zwar zeigen:

    Fig. 1 Frontansicht des Magazins mit austauschbarem Drehregal;

    Fig. 2 Seitenansicht des Magazins;

    Fig. 3 Grundriss des Magazins;

    Fig. 4 Seitenansicht des austauschbaren, als separate Baueinheit ausgebildeten Drehregals;

    Fig.5 Frontansicht nach Fig. 1, mit auf die Fördereinrichtung abgesenktem und von den Kupplungsmitteln freigegebenem Drehregal;

    Fig. 6 Schnittansicht der unteren Kupplungsmittel in grösserem Massstab, im Betriebszustand;

    Fig. 7 Schnittansicht gemäss Fig. 6, Kupplungsmittel im gelösten Zustand;

    Fig. 8 Schnittansicht der oberen Kupplungsmittel in grösserem Massstab, im Betriebszustand;

    Fig. 9 Schnittansicht gemäss Fig. 8, Kupplungsmittel im gelösten Zustand;

    Fig.10 Schematische Darstellung einer einfachen Fabrikationsanlage, mit einer Bearbeitungseinrichtung, einem Handhabungsgerät für den automatischen Werkzeug- und/oder Werkzeugwechsel und einem erfindungs gemässen Magazin für die Handhabungsobjekte.



    [0013] Das als Ausführungsbeispiel gewählte Magazin mit austauschbarem Drehregal besitzt ein gesamthaft mit 1 bezeichnetes, aus Vierkantrohren aufgebautes Gestell, welches einen quadratischen Grundriss und eine dem in Fig. 4 separat dargestellten Drehregal 2 entsprechende Höhe aufweist und welches den stationären, die Mittel zum Betrieb des Drehregals enthaltenden Teil des Magazins trägt. Die einzelnen Teile dieses Gestells 1 werden im Verlauf der Beschreibung nach Bedarf näher bezeichnet.

    [0014] Gemäss Fig. 4 besteht das gesamthaft mit 2 bezeichnete Drehregal in an sich bekannter Weise im wesentlichen aus einer drehbaren Säule 3, an welcher z.B. fünf Träger 4 für die zu handhabenden Objekte (Werkstücke und/oder Werkzeuge) in Form von runden Scheiben in mehreren Ebenen mit gleichmässigen Höhenabständen befestigt sind. Die Objektträger 4 sind zu diesem Zweck mit je einer Nabe 5 versehen, welche in nicht näher dargestellter Weise, z.B. durch Verstiftung, an der Säule 3 verankert ist. Gemäss Fig. 3 verfügt jeder Objektträger 4 an seinem Umfang über eine Anzahl (z.B. acht) unter sich gleich ausgebildeter Lagerplätze 6, welche beispielsweise durch einen radialen Einschnitt 7 und achsiale Vertiefungen 8 für eine positionsgerechte Plazierung von Objekten mit einheitlicher Halterung gekennzeichnet sind.

    [0015] Die drehbare Säule 3 des Drehregals 2 weist an ihrem unteren Ende einen Fussteller 9 auf, welcher in ähnlicher Weise wie die Objektträger 4 mit einer Nabe 10 an der Säule 3 verankert sein kann. Dieser Fussteller 9 hat einen etwas grösseren Durchmesser als die Objektträger 4 und ist nahe seines Umfangs mit einer Anzahl (z.B. acht) Rastlöchern 11 versehen, welche zur Positionierung des Drehregals 2 in verschiedenen Drehlagen dienen. Die am unteren Ende der Säule 3 befindliche Nabe 10 bildet zugleich eine nach unten offene Zentriermuffe 12, und an ihrem oberen Ende weist die Säule 3 einen Zentrierkonus 13 auf.

    [0016] Für die Lagerung und den Antrieb des Drehregals 2 sind am Gestell 1 montierte Kupplungsmittel vorgesehen, welche mit den in der beschriebenen Weise ausgebildeten Enden der Säule 3 zusammenarbeiten. Im unteren Teil des Gestells 1 befindet sich ein Drehschemel 14, auf dem das Drehregal 2 in der Betriebslage mit seinem Fussteller 9 gemäss den Fig. 1 und 2 aufliegt. Einzelheiten dieses Drehschemels 14 gehen aus den Fig. 6 und 7 hervor. Zur reibschlüssigen Verbindung zwischen Drehregal 2 und Drehschemel 14 ist auf den letzteren ein Reibbelag 15 aufgebracht. Der Drehschemel 14 sitzt auf einer Welle 16 und ist mit dieser an einem Hubtisch 17 in der dargestellten Weise drehbar gelagert. Zum Antrieb des Drehschemels 14 ist dieser an seinem Umfang mit einer Verzahnung 18 versehen, in welche ein Ritzel 19 eines elektrischen Antriebsmotors 20 eingreift, der am Hubtisch 17 befestigt ist. Das obere Ende der Welle 16 bildet einen nach oben ragenden Zentrierzapfen 21, welcher in die Zentriermuffe 12 am Fussteller 9 des aufgesetzten Drehregals 2 eingreift (Fig. 1). Für die Höhenverstellung des Hubtisches 17 sind vier Arbeitszylinder 22 vorgesehen, welche mit einem Druckmedium beaufschlagbar sind und deren Kolbenstangen 23 mit dem Hubtisch 17 verbunden sind. Die Arbeitszylinder 22 sind an der Unterseite einer Grundplatte 24 montiert, welche ihrerseits auf einem Rahmenteil 25 des Gestells 1 ruht.

    [0017] Die oberen Kupplungsmittel bestehen gemäss Fig. 1 aus einem drehbaren und vertikal verschiebbaren Wellenstumpf 26, welcher mit einer nach unten offenen konischen Zentrierbohrung 27 zur Aufnahme des Zentrierkonus 13 der Säule 3 des Drehregals 2 versehen ist. Der Wellenstumpf 26 ist in einem Antriebsblock 28 gelagert, welcher auf einer Plattform 29 ruht, die ihrerseits mit Stützplatten 30 an einem oberen Rahmenteil 31 des Gestells 1 verankert ist. Wie aus den Fig. 8 und 9 im einzelnen hervorgeht, handelt es sich bei dem Antriebsblock 28 um einen schematisch dargestellten Arbeitszylinder mit einem druckbeaufschlagten Kolben 32, wobei der Wellenstumpf 26 in der hohlen Kolbenstange 33 frei drehbar gelagert ist.

    [0018] Im Betriebszustand des Magazins befindet sich der Hubtisch 17 unter der Krafteinwirkung der Arbeitszylinder 22 in einer oberen Endstellung (Fig. 1, 2 und 6), und der unter Druck stehende Arbeitszylinder 28 drückt den Wellenstumpf 26 mit entgegengesetzter Kraftrichtung gegen das obere Ende 13 der Säule 3. Dabei befindet sich der Zentrierzapfen 21 am Drehschemel 14 im Eingriff mit der Zentriermuffe 12 am unteren Ende der Säule 3 und der Zentrierkonus 13 am oberen Ende der Säule 3 im Eingriff mit der konischen Zentrierbohrung 27 des Wellenstumpfes 26, so dass die Säule 3 zwischen dem Drehschemel 14 und dem Wellenstumpf 26 formschlüssig und positionsgerecht gehalten und der Fussteller 9 mit dem Drehschemel 14 reibschlüssig verbunden ist.

    [0019] Zum Fixieren des Drehregals 2 in den für die Entnahme der Lagerobjekte durch ein Handhabungsgerät vorgesehenen Winkelstellungen ist in an sich bekannter Weise ein vertikal beweglicher Raststift 34 vorgesehen, welcher mit den Rastlöchern 11 im Fussteller 9 des Drehregals 2 zusammenarbeitet und durch einen mit dem Gestell 1 über einen Tragarm 35 verbundenen Arbeitszylinder 36 betätigbar ist (Fig. 1). Ausserdem befindet sich am Rande des Fusstellers 9 eine elektronische Speichereinrichtung 37, welche unter anderem Daten zur Identifikation des eingesetzten Drehregals enthält, die durch eine am Gestell 1 montierte Leseeinrichtung 38 abgelesen werden können (Fig. 2).

    [0020] Für den Austausch des Drehregals 2 ist am stationären Teil des Magazins eine Fördereinrichtung 39 mit horizontaler Förderbahn vorgesehen, auf welche das Drehregal 2 absenkbar ist. Es handelt sich dabei um einen auf der Grundplatte 24 angeordneten Rollenförderer, dessen Rollen 40 in planparallelen Stützplatten 41 gelagert und über Ketten 42 durch einen gemeinsamen, nicht dargestellten Antriebsmotor angetrieben werden. Längs der Förderbahn sind am Umfang des Fusstellers 9 wirksame Führungsschienen 43 für die Längsführung des Drehregals 2 vorhanden, welche Führungsschienen 43 an einem Rahmenteil 44 des Gestells 1 befestigt sind (Fig. 1 und 3). Am gleichen Rahmenteil 44 ist auch ein Endanschlag 45 angebracht (Fig. 2 und 3), an welchem der Fussteller 9 anstösst, wenn ein Drehregal 2 auf der Fördereinrichtung 39 in das Gestell 1 eingefahren wird, so dass das Drehregal 2 im Zentrierbereich stillgesetzt wird, damit der Zentrierzapfen 21 in die Zentriermuffe 12 und der Zentrierkonus in die konische Zentrierbohrung 27 einfahren kann.

    [0021] Die Entnahme eines Drehregals 2 aus dem Magazin geschieht in der Weise, dass zunächst das Drehregal 2 aus der in den Fig. 1 bis 3 dargestellten Betriebslage in die in Fig. 5 dargestellte Transportlage, d.h. auf die die Rollen 40 der Fördereinrichtung 39 abgesenkt wird. Der Hubtisch 17 ist dabei so weit absenkbar, dass der Zentrierzapfen 21 am Drehschemel 14 nach dem Aufsetzen des Fusstellers 9 auf die Rollen 40 mit der Zentriermuffe 12 am unteren Ende der Säule 3 ausser Eingriff kommt. Der Arbeitszylinder 28 bleibt dabei noch unter Druck, so dass die Führungswirkung am oberen Säulenende während der Senkbewegung des Drehregals 2 erhalten bleibt. Danach wird der Wellenstumpf 26 durch Gegendruck im Arbeitszylinder 28 hochgezogen, um den Zentrierkonus 13 am oberen Säulenende mit der Zentrierbohrung 27 im Wellenstumpf 26 ausser Eingriff zu bringen. Damit ist das Drehregal 2 von den unteren und oberen Kupplungsmitteln gelöst, deren Endstellung aus den Fig. 7 und 9 hervorgeht, und lässt sich durch die Fördereinrichtung 39 an der in Fig. 1 dargestellten Frontseite des Gestells 1 aus diesem herausbewegen, sobald auch der Raststift 34 aus dem zuvor belegten Rastloch 11 im Fussteller 9 nach unten zurückgezogen worden ist.

    [0022] Im einfachsten Fall wird das aus dem Gestell 1 entnommene Drehregal 2 auf einen an das Gestell 1 herangeführten Wagen (Hand- oder Motorwagen) umgeladen, während auf einem weiteren Wagen ein anderes Drehgestell mit Ersatzobjekten an das Gestell 1 herangeführt und mit Hilfe der Fördereinrichtung 39 in das Gestell 1 eingefahren wird. Zweckmässigerweise verfügen solche Wagen über eine rollende Plattform zur Erleichterung des Transfers und über geignete Mittel zum Fixieren des zu transportierenden Drehregals auf der Plattform.

    [0023] Die Fig. 10 zeigt schematisch als Beispiel für eine einfache Fabrikationsanlage die räumliche Anordnung einer Bearbeitungseinrichtung 50, eines Handhabungsgerätes 51 und eines erfindungsgemässen Magazins 52 mit austauschbarem Drehregal 2 gemäss der in den Fig. 1 bis 9 dargestellten Bauart und darin gelagerten, symbolisch angedeuteten Werkzeugen bzw. Werkstücken 53. Das Handhabungsgerät 51 ist mit drei gesteuerten Achsen ausgerüstet und besitzt einen Greifarm 54, welcher in einem Lagerteil 55 längsverschieblich gelagert ist. Der Lagerteil 55 ist an einem Schlitten 56 um die Achse 57 drehbar gelagert, welcher seinerseits an einer stationären Säule 58 vertikal verschiebbar gelagert ist. Die verschiedenen Bewegungsphasen des Greifarms 54 beim Werkzeug- bzw. Werkstückwechsel sind mit strichpunktierten Linien angedeutet. Die Fig. 10 zeigt deutlich, dass die Hilfseinrichtungen verhältnismässig wenig Stationsraum beanspruchen und das Handhabungsgerät 51 nur geringen Bewegungsraum benötigt. Dieser Vorteil ergibt sich daraus, dass auch für einen länger dauernden Betrieb der Fabri kationsanlage ein einziges Magazin 52 der beschriebenen Art ausreicht und sich somit beim Materialaustausch der Zugriff des Greifarms 54 auf dieses eine Magazin 52 beschränken kann.


    Ansprüche

    1. Magazin für Werkzeuge und/oder Werkstücke, welches mit festem Standort in einer Fabrikationsanlage für die Zusammenarbeit mit wenigstens einer Bearbeitungseinrichtung und einem dieser zugeordneten Handhabungsgerät für den automatischen Werkzeug- bzw.Werkstückwechsel bestimmt ist und welches ein Drehregal (2) mit mehreren, an einer Säule (3) übereinander angeordneten Lagerebenen aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Drehregal (2) als separate Baueinheit ausgebildet und austauschbar in den stationären, die Mittel zum Betrieb des Drehregals enthaltenden Teil des Magazins eingesetzt ist.
     
    2. Magazin nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass dessen stationärer Teil ein Gestell (1) aufweist, an dem lösbare Kupplungsmittel (14, 21; 26) für die Lagerung und den Antrieb des Drehregals (2) angebracht sind.
     
    3. Magazin nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die lösbaren Kupplungsmittel (14, 21; 26) mit den beiden Enden der drehbaren Säule (3) des Drehregals (2) zusammenarbeiten.
     
    4. Magazin nach den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass die drehbare Säule (3) des Drehregals (2) an ihrem unteren Ende einen Fussteller (9) mit einer nach unten offenen Zentriermuffe (12) und an ihrem oberen Ende einen Zentrierkonus (13) aufweist, dass sich im unteren Teil des Gestells (1) ein angetriebener, mit einem nach oben gerichteten Zentrierzapfen (21) versehener Drehschemel (14) befindet, auf den das Drehregal (2) aufgesetzt ist, wobei der Fussteller (9) des Drehregals (2) auf dem Drehschemel (14) ruht und dessen Zentrierzapfen (21) in die Zentriermuffe (12) des Fusstellers (9) eingreift, dass an der Oberseite des Gestells (1) ein Wellenstumpf (26) mit einer nach unten offenen konischen Zentrierbohrung (27) für die Aufnahme des Zentrierkonus (13) der Säule (3) frei drehbar gelagert ist, und dass der Drehschemel (14) samt Drehantrieb (19, 20) an einem Hubtisch (17) gelagert ist, welcher das eingesetzte Drehregal (2) unter Krafteinwirkung nach oben drückt, so dass dessen Säule (3) zwischen dem Drehschemel (14) und dem Wellenstumpf (26) formschlüssig und positionsgerecht gehalten und der Fussteller (9) mit dem Drehschemel (14) reibschlüssig verbunden ist.
     
    5. Magazin nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an dessen stationärem Teil eine Fördereinrichtung (39) mit horizontaler Förderbahn für den Austausch des Drehregals (2) vorgesehen ist.
     
    6. Magazin nach den Ansprüchen 2, 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Drehregal (2) aus der Betriebslage mit dem Fussteller (9) auf die Förderbahn absenkbar ist, wobei die Kupplungsmittel (14, 21; 26) beim Lösen vom Drehregal (2) dieses für eine Bewegung in Förderrichtung freigeben.
     
    7. Magazin nach den Ansprüchen 4 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Hubtisch (17) aus der Betriebslage so weit absenkbar ist, dass der Zentrierzapfen (21) am Drehschemel (14) nach dem Aufsetzen des Drehregals (2) auf die Fördereinrichtung (39) mit der Zentriermuffe (12) am unteren Säulenende ausser Eingriff kommt, und dass der Wellenstumpf (26) nach oben wegziehbar ist, um den Zentrierkonus (13) am oberen Säulenende mit der Zentriebohrung (27) am Wellenstumpf (26) ausser Eingriff zu bringen, so dass die Lösung des Drehregals (2) von den Kupplungsmitteln (14, 21; 26) in zwei Phasen erfolgen kann, wobei in der ersten Phase das Drehregal (2) unter Fortwirkung der oberen Kupplungsmittel (26) mit seinem Fussteller (9) auf die Fördereinrichtung (39) aufgesetzt wird und die unteren Kupplungsmittel (14, 21) gelöst werden und in der anschliessenden zweiten Phase die oberen Kupplungsmittel (26) vom Drehregal (2) gelöst werden.
     
    8. Magazin nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass längs der Förderbahn am Umfang des Fusstellers (9) wirksame Führungsorgane (43) für die Längsführung des Drehregals (2) vorhanden sind.
     
    9. Magazin nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Förderbahn einen Endanschlag (45) aufweist, welcher das auflaufende Drehregal (2) im jeweiligen Zentriebereich stillsetzt.
     
    10. Magazin nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass als Fördereinrichtung (39) ein Rollenförderer mit gemeinsam angetriebenen Rollen (40) vorgesehen ist.
     




    Zeichnung



















    Recherchenbericht