[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Suchen eines
Fadenendes oder Aufwerfen eines Hilfsfadens an einem Kops oder an einen Kops oder
eine leere Hülse, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Als Stand der Technik ist bereits eine Fadenbruch-Anlegevorrichtung bekannt mit einem
optischen Abtaster, mit Vorrichtungen zum Positionieren der Anlegeeinheit, mit einer
Bremse zum Abbremsen einer Spindel bei Fadenbruch, mit einem Element zum Abziehen
des Fadenbruchendes von der Spule und zum Aufnehmen des Fadenbruchendes von der Spindel
sowie mit einem weiteren Element zum Zuführen eines zusätzlichen Hilfsfadens zu der
Spule, wenn sich kein Garn auf der leeren Spule befindet oder das Fadenbruchende nicht
ermittelt werden konnte (DE-OS 32 09 814). Die hierbei eingesetzte Hilfsgarn-Zuführvorrichtung
weist eine Röhre auf, welche wie ein Venturi-Rohr mit zwei Abschnitten aufgeteilt
ist. Es werden damit radial zustellbare, ineinanderliegende Saug- bzw. Blasdüsen eingesetzt.
Hierdurch ergibt sich ein hoher baulicher Aufwand bei der Gestaltung dieser Düsen
mit zusätzlichen nachteiligen Auswirkungen auf die Funktion dieser Düsen.
[0003] Demgegenüber liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
bzw. eine Vorrichtung der eingangs genannten Art so auszubilden, daß bei einfachem
Aufbau der Vorrichtung eine erhöhte Funktionssicherheit zur Durchführung des Verfahrens
gewährleistet ist.
[0004] Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen gemäß dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs
1 gelöst. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, daß erfindungsgemäß sowohl für das Ansaugen
des Fadenendes als auch für das mögliche Aufwerfen eines Hilfsfadens die jeweils optimale
Düsenart eingesetzt wird, nämlich eine in Spindelachse liegende Saugglocke zum Ansaugen
oder ein radial zustellbarer Anwerfer zum Aufwerfen eines Hilfsfadens.
[0005] Damit werden getrennte, unterschiedliche Bewegungsabläufe ausführende Elemente, nämlich
einmal die Saugglocke und zum anderen der Aufwerfer verwendet. Hierbei werden die
Saugglocke bzw. der Anwerfer in eine Übergabeposition bewegt, welche jeweils gewährleisten
muß, daß gleiche Fadenpositionen des abgezogenen Fadens oder des Hilfsfadens vorliegen,
aus welcher heraus eine Ansetzvorrichtung jeden der Fäden übernehmen und weiterführen
kann.
[0006] Ein gefundenes Fadenende wird in der Saugglocke gehaltert - ein Hilfsfaden wird durch
den Anwerfer geführt. Die Mündung der Saugglocke bzw. des Anwerfers werden etwa in
dieselbe Position gefahren, so daß sowohl ein sich von der Aufwindestelle der Saugglocke
erstreckender gefundener Faden als auch ein sich von der Aufwindestelle zur Mündung
des Anwerfers erstreckender Hilfsfaden mindestens annähernd gleichen Verlauf aufweisen
und damit von derselben Anlegevorrichtung erfaßt und angelegt werden können.
[0007] Vor der Übergabeposition besteht die Möglichkeit, daß in weiterer Ausgestaltung der
Erfindung der durch die Saugglocke gehalterte Faden oder der durch den Anwerfer zugeführte
Hilfsfaden in eine Einfädelstellung geführt wird, in welcher der jeweilige Faden in
einen Läufer der als Ringspinnmaschine ausgebildeten Spinnereimaschine eingefädelt
werden kann.
[0008] Die Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist gekennzeichnet
durch einen Arbeitstisch, an welchem die Blasdüse, die Saugglocke und der Anwerfer
horizontal gegen die Spindel der Spinnereimaschine und vertikal verfahrbar angeordnet
sind.
[0009] Erfindungsgemäß ist weiterhin der Einsatz einer Überwachungseinrichtung im Bereich
der Saugglocke vorgesehen zur Auslösung des Aufwerfens des Hilfsfadens durch den Anwerfer
bei Nichtauffinden des Fadenendes.
[0010] Für die jeweiligen Bewegungen von Anwerfer, Saugglocke und Blasdüse ist jeweils ein
Antrieb vorgesehen, wobei diese Antriebe mit einer gemeinsamen Steuereinheit verbunden
sind.
[0011] Zur funktionsrichtigen Positionierung der vorgenannten Elemente ist die Steuereinheit
mit mindestens einem Detektor im Bereich der Spinnereimaschine verbunden.
[0012] Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den weiteren Unteransprüchen.
[0013] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher beschrieben. In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung in Grundstellung
- Fig. 2 - 9
- einzelne Positionen der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Suchen eines Fadenendes
oder Aufwerfen eines Hilfsfadens.
[0014] Fig. 1 zeigt die erfindungsgemäße Vorrichtung in schematischer Seitenansicht. Einer
Spinnereimaschine, insbesondere einer Ringspinnmaschine mit Streckwerk 2, Fadenführer
9, Balloneinengungsring 8, Ringbank 6 mit umlaufendem Läufer 7 und Spindelbank 3 mit
Spindel 4 und darauf aufgesteckter Hülse 5 ist eine Fadenansetzvorrichtung 11 zugeordnet,
wie sie in Fig. 1 in schematischer Teilansicht auf der linken Seite dargestellt ist.
Im Falle eines Fadenbruches wird die durch das Streckwerk 2 der Ringspinnmaschine
1 zugelieferte Lunte 10 am Streckwerksausgang in ein Saugrohr 34 eingesaugt.
[0015] Diese Fadenansetzvorrichtung 11 umfaßt u. a. einen Arbeitstisch 18 mit einer horizontalen
Führung 19 für eine Saugglocke 12, einen Anwerfer 13 und einer Blasdüse 14. Das horizontale
Bewegen erfolgt mittels eines Antriebs 24.
[0016] Weiterhin besitzt der Arbeitstisch 18 eine Vertikalführung in Form einer Säule 15
zum getrennten vertikalen Bewegen des Anwerfers 13 und der Saugglocke 12. Sowohl die
Saugglocke 12 als auch der Anwerfer 13 werden hierzu von je einem Schlitten 16 bzw.
27 getragen, welche auf der Vertikalführung, d. h. der Säule 15 höhenverschiebbar
sind. Mittels eines Antriebes 25 kann der Schlitten 27 des Anwerfers 13 in seiner
Höhe verstellt werden.
[0017] Auch der Arbeitstisch 18 ist höhenverstellbar. Er weist hierzu eine Vertikalführung
in Form einer Säule 26 auf, welche in einem Lager 36 geführt ist. Ein Antrieb 23 bewirkt
die Höhenverstellbarkeit. Das Lager 36 ist in der Fadenansetzvorrichtung 11 fest angeordnet,
die in bekannter und daher hier nicht näher dargestellter Weise entlang der Reihe
der Spindeln verfahrbar ist.
[0018] Der Anwerfer 13 ist über ein hohl ausgebildetes Verbindungselement 28 mit dem Schlitten
27 verbunden.
[0019] Unterhalb des die Saugglocke 12 tragenden Schlittens 16 befindet sich ein erstes
höhenkonstantes Auflager 17 zur ersten Abstützung des auf der Vertikalführung 15 bewegbaren
Schlittens 16. Durch dieses Auflager 17 wird die tiefste Arbeitsposition der Saugglocke
12 auch bei veränderlicher, der Ringbank 6 nachgeführter Höhenposition des Arbeitstisches
19 dicht über dem oberen Ende der Hülsen 5 gehalten. Weiterhin ist ein zweites Auflager
29 vorgesehen, welches höhenkonstant am Arbeitstisch 18 angeordnet ist zur zweiten
Abstützung des Schlittens 16.
[0020] Die drei beispielsweise als Elektromotoren ausgebildeten Antriebe 23, 24 und 25 sind
mit einer gemeinsamen Steuereinheit 30 verbunden. Diese steht ihrerseits mit später
näher erläuterten Sensoren als Überwachungseinrichtung und mit mindestens einem Detektor
31 im Bereich der Spinnereimaschine 1 in Verbindung, bei der vorstehenden Ausführungsform
mit der Ringbank 6. Mittels dieses Detektors 31 wird über den Antrieb 23 die Höhenposition
des Arbeitstisches 19 der sich verlagernden Höhenposition der Ringbank 6 nachgeführt,
so daß Saugglocke 12 und Anwerfer 13 sich stets in der richtigen Höhenposition befinden.
Wie ersichtlich, liegen die Saugglocke 12 und das Zentrum des Anwerfers 13 in einer
gemeinsamen vertikalen Achse. Die in Fig. 1 gezeigte Lage ist die Grundstellung der
Fadenansetzvorrichtung 11 beim Patroullieren entlang der Spinnereimaschine 1.
[0021] Fig. 2 zeigt die Arbeitsstellung an einer Spindel in der Phase des Anspinnens: Entlang
der Horizontalführung 19 ist der Arbeitstisch 18 mit Saugglocke 12, Anwerfer 13 und
Blasdüse 14 in den Bereich der Spinnereimaschine eingefahren, wobei die Saugglocke
12 durch Auflage ihres Schlittens 16 auf dem ersten höhenkonstanten Auflager 17 oberhalb
der Hülse 5 einer Spindel gehalten wird, wohingegen der Anwerfer 13 im Bereich des
Kopsbeginns der Hülse 5 liegt.
[0022] Fig. 3 stellt die Arbeitsstellung in der Phase des Abspinnens dar, bei welcher der
mit der Saugglocke 12 verbundene Schlitten 16 auf dem zweiten höhenkonstanten Auflager
29 des Arbeitstisches 18 liegt, also an der Höhenverlagerung des Arbeitstisches im
Verlauf eines Abzuges teilnimmt und der Anwerfer 13 sich im oberen Bereich des auf
die Hülse 5 aufgewickelten Kopses 20 befindet.
[0023] Wie aus beiden Figuren 2 und 3 ersichtlich, ist damit der Schlitten 16 und die Saugglocke
12 auf der Vertikalführung 15 frei bewegbar und liegt entweder nach Fig. 2 auf dem
ersten höhenkonstanten Auflager 17 oder nach Fig. 3 auf dem zweiten höhenkonstanten
Auflager 29 auf, je nachdem, welche Situation vorliegt.
[0024] Gemäß Fig. 4 erfolgt das Fadensuchen, indem ein Saugzug über die Saugglocke 12 auf
die Hülse 5 aufgebracht wird, während die Blasdüse 14 schräg von unten gegen den Windungsbereich
des Kopses 20 anbläst, um das Fadenende vom Kops 20 zu lösen. Hat sich durch das Zusammenwirken
der Blasdüse 14 und der Saugglocke 12 von dem Kops 20 ein Faden 21 gelöst, so wird
dieser in die Saugglocke 12 eingesaugt. Der Arbeitstisch 18 wird dann nach Fig. 5
entlang der Horizontalführung 19 zurückgefahren und die Saugglocke 12 befindet sich
in der Position II, wobei immer noch ihr Schlitten 16 auf der ersten Abstützung 17
aufliegt.
[0025] Erfindungsgemäß ist im Bereich der Saugglocke 12 eine nicht näher dargestellte Überwachungseinrichtung
(z. B. Sensoren) vorhanden, die das Aufwerfen eines Hilfsfadens durch den Anwerfer
13 auslöst, wenn das Fadenende des Fadens 21 nicht aufgefunden wurde.
[0026] Die Figuren 6 und 7 stellen dieses Anwerfen eines Hilfsfadens 22 an eine leere Hülse
5 oder an die Wicklung eines Kopses 20 dar, auf dem das gebrochene Fadenende nicht
gefunden werden konnte. Wie aus Fig. 6 ersichtlich, befindet sich für diesen Arbeitsschritt
der Anwerfer 13 im Bereich der Hülse 5, d. h. der Arbeitstisch 18 ist am vorderen
Ende der Horizontalführung 19 positioniert. Der Hilfsfaden 22 wird von einem Hilfsfadenvorrat
33 abgewickelt und beispielsweise mittels eines nicht dargestellten Injektors durch
das hohl ausgebildete Verbindungselement 28 hindurch dem Anwerfer 13 vorgelegt, der
das vordere Ende des Hilfsfadens 22 an die leere Hülse 5 oder an die Wicklung des
Kopses 20 anwirft. Hülse 5 oder Kops 20 werden hierzu in an sich bekannter Weise mittels
einer nicht dargestellten Vorrichtung für kurze Zeit in Drehung versetzt.
[0027] Ist der Hilfsfaden 22 angeworfen, was durch einen auf Fadenzug reagierenden Sensor
als Überwachungseinrichtung im Verbindungselement 28 erfaßt werden kann, wird der
Arbeitstisch 18 mittels des Antriebes 24 in seine rückwärtige Position gemäß Fig.
7 gefahren. Das hintere Ende des Hilfsfadens 22 wird durch eine nur schematisch dargestellte
Schneideinrichtung 32 vom Hilfsfadenvorrat 33 getrennt.
[0028] Die Positionen von Saugglocke 12 und Anwerfer 13 gemäß den Figuren 5 und 7 stimmen
überein, wobei jedoch je nach Ablauf des Verfahrens im einen Fall der aufgefundene
Faden 21 sich von der Wicklung 20 zur Sauggocke 12, im anderen Fall der angeworfene
Faden 22 sich von der Hülse 5 zum Anwerfer 13 erstreckt.
[0029] Unabhängig davon, welcher Faden erfaßt ist, wird anschließend der Anwerfer 13 mittels
des Antriebes 25 an der Führung 15 nach oben in eine Übergabeposition bewegt. Es kann
sich hierbei um eine Zwischenposition II bzw. II' gemäß Fig. 8 handeln, aus der heraus
der jeweils vorhandene Faden 21 bzw. 22 durch eine hier nicht dargestellte selbsttätige
Vorrichtung vorteilhaft in den Läufer 7 eingehängt werden kann. Bei anderer räumlicher
Zuordnung der Arbeitsorgane kann die Bewegung unmittelbar in eine Übergabeposition
I bzw. I' gemäß Fig. 9 führen, aus der heraus der jeweils vorhandene Faden 21 bzw.
22 sowohl in den Läufer 7 eingehängt als auch durch eine Anlegevorrichtung 35 übernommen
und in Richtung des Pfeiles III dem Ausgangswalzenpaar 1 zum Verbinden mit der aus
dem Streckwerk auslaufenden Lunte 10 zugestellt werden kann.
[0030] Die Position II' des Anwerfers 13 kann dicht unterhalb der Position II der Saugglocke
12 sein, in der der Schlitten 16 der Saugglocke 12 entweder auf dem Anschlag 17 oder
auf dem Anschlag 29 aufliegt. Beim weiteren Nach-Oben-Bewegen des Anwerfers 13 nimmt
dann dessen Schlitten 27 den Schlitten 16 der Saugglocke 12 mit.
[0031] Die Positionen I/I' bzw. II/II' der Saugglocke 12 bzw. des Anwerfers 13 sind so,
daß die jeweils erfaßten Fäden 21 bzw. 22 in praktisch gleicher Fadenposition liegen,
aus der heraus sie gleichermaßen durch die vorgesehenen Einrichtungen zum Einhängen
in den Läufer 7 bzw. zum Anlegen an die Lunte 10 übernommen werden können.
[0032] Die vorliegende Erfindung besteht damit aus folgenden, teilweise alternativen Verfahrensschritten:
Zunächst wird versucht, das Fadenende auf der Wicklung des Kopses 20 mit Hilfe der
Blasdüse 14 zu lösen und in die koaxial zur Achse der Spindel 4 angeordnete Saugglocke
12 einzusaugen. Wird das Fadenende auf dem Kops 20 nicht aufgefunden, so wird durch
den Anwerfer 13 ein Hilfsfaden 22 auf die Wicklung des Kopses 20 oder eine leere Hülse
5 aufgeworfen.
[0033] Danach können die Saugglocke 12 und der Anwerfer 13 in eine Einfädelstellung II bzw.
II' bewegt werden, in welcher entweder der aufgefundene Faden 21 oder der aufgeworfene
Faden 22 in eine Position vorgehalten werden, aus der sie sicher in den Läufer 7 eingefädelt
werden können. Danach werden die Saugglocke 12 und der Anwerfer 13 in eine Übergabeposition
I bzw. I' bewegt, in der der jeweils vorhandene Faden 21 oder 22 in einer Position
vorgehalten wird, aus der heraus die Schwenkvorrichtung 35 den betreffenden Faden
übernehmen kann. Es ist hierbei nicht zwingend, daß die Übergabeposition I und I'
bzw. II und II' zusammenfallen, entscheidend ist, daß die gleiche Fadenposition des
Hilfsfadens 22 bzw. des Fadens 21 vorliegt. Wie ersichtlich, führen hierbei die Saugglocke
12 und der Anwerfer 13 getrennte sowie unterschiedliche Bewegungsabläufe aus.
[0034] Da die Saugglocke 12, der Anwerfer 13 und die Blasdüse 14 auf einem gemeinsamen Arbeitstisch
18 angeordnet sind und die drei Antriebe 23, 24 und 25 jeweils mit der gemeinsamen
Steuereinheit 30 verbunden sind, erfolgt ein vollkommen automatisierter Ablauf der
vorgenannten Arbeitsvorgänge. Auslöser ist hierbei der in Fig. 1 schematisch dargestellte
Detektor 31, welcher nach einem Fadenbruch zunächst die Anspinnwürdigkeit überprüft,
indem durch nicht näher dargestellte Sensoren das Vorhandensein von Lunte und Läufer
abgefragt werden. Sind diese Bedingungen gegeben, so beginnt das in Fig. 2 bis Fig.
9 dargestellte, erfindungsgemäße Verfahren zum Suchen eines Fadenendes oder Anwerfen
eines Hilfsfadens an den Kops 20 bzw. eine leere Hülse 5.
1. Verfahren zum Suchen eines Fadenendes oder Aufwerfen eines Hilfsfadens an einem Kops
bzw. an einen Kops oder eine leere Hülse, die auf einer Spindel einer Spinnereimaschine
angeordnet sind,
gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
a) Lösen des Fadenendes auf der Kopswicklung mit Hilfe einer Blasdüse (14),
b) Saugen des Fadenendes in eine koaxial zur Achse der Spindel (4) angeordnete Saugglocke
(12),
c) Bewegen der Saugglocke (12) in eine eine vorgegebene Fadenlage bewirkende Übergabeposition
I
oder - bei Nichtauffinden des Fadenendes -
d) Aufwerfen eines Hilfsfadens (22) auf die Kopswicklung oder eine leere Hülse (5)
durch einen Anwerfer (13) und
e) Bewegen des Anwerfers (13) mit dem Hilfsfaden (22) in eine die vorgegebene Fadenlage
bewirkende Übergabeposition I.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Bewegen des durch die Saugglocke (12)
gehalterten Fadens (21) oder des durch den Anwerfer (13) zugeführten Hilfsfaden (22)
in eine vor der Übergabeposition (I, I') liegende Einfädelstellung (II, II'), in welcher
der Faden (21, 22) in einen Läufer (7) der als Ringspinnmaschine ausgebildeten Spinnereimaschine
(1) eingefädelt wird.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet
durch einen Arbeitstisch (18), an welchem die Blasdüse (14), die Saugglocke (12) und
der Anwerfer (13) horizontal gegen die Spindel (4) der Spinnereimaschine (1) und vertikal
verfahrbar angeordnet sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Arbeitstisch (18) eine
Horizontalführung (19) zur horizontalen Bewegung von Anwerfer (13), Saugglocke (12)
und Blasdüse (14) aufweist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß Anwerfer (13), Saugglocke
(12) und Blasdüse (14) mit einem gemeinsamen Antrieb (24) verbunden sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 3 - 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Arbeitstisch (18)
eine Vertikalführung (15) zur getrennten vertikalen Bewegung von Anwerfer (13) und
Saugglocke (12) aufweist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch ein erstes höhenkonstantes Auflager
(17) zur ersten Abstützung eines auf der Vertikalführung (15) bewegbaren, die Saugglocke
(12) tragenden Schlittens (16).
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 und 7, gekennzeichnet durch ein zur Höhenlage des Arbeitstisches
(18) höhenkonstantes zweites Auflager (29) zur zweiten Abstützung des die Saugglocke
(12) tragenden Schlittens (16).
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Auflager (29)
am Arbeitstisch (18) angeordnet ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Arbeitstisch (18) höhenverstellbar ausgebildet ist.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß für
das Höhenverstellen des Arbeitstisches (18), für das horizontale Bewegen von Anwerfer
(13), Saugglocke (12) und Blasdüse (14) und für das vertikale Bewegen des Anwerfers
(13) jeweils ein Antrieb (23, 24, 25) vorgesehen ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die drei Antriebe (23, 24,
25) mit einer gemeinsamen Steuereinheit (30) verbunden sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinheit (30) mit
mindestens einem Detektor (31) im Bereich der Spinnereimaschine (1) verbunden ist.
14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Überwachungseinrichtung
im Bereich der Saugglocke (12) zur Auslösung des Aufwerfens des Hilfsfadens (22) durch
den Anwerfer (13) bei Nichtauffinden des Fadenendes.
15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Schneidvorrichtung
(32) zum Trennen des auf den Kops (20) aufgeworfenen Hilfsfadens (22) von einem Hilfsfadenvorrat
(33).