[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen nicht-elektrischen Sprengzünder, der in einer
einseitig geschlossenen Hülse eine gegebenenfalls mit einem Verzögerungssatz versehene
Zündladung aufweist, die durch ein in einen Halter eingesetztes Zündhütchen gegen
das offene Hülsenende abgedichtet ist, in welches ein Zündschlauch einmündet, in dessen
Einmündungsbereich ein Schlagbolzen für das Zündhütchen beweglich angeordnet ist.
[0002] Ein Sprengzünder der vorgenannten Bauart ist in der EP-A1 0253955, insbesondere Fig.
4 beschrieben worden. Wird bei diesem der Zündschlauch (d.h. in ihm enthaltene chemische
Substanz) gezündet, pflanzt sich die entstehende Druckwelle mit hoher Geschwindigkeit
fort und schleudert den Schlagbolzen gegen das Zündhütchen, wodurch letztlich die
Zündladung zur Detonation gebracht wird. Der Schlagbolzen wird dabei teilweise im
Zündschlauch, teilweise im Halter des Zündhütchens geführt. Dies hat sich allerdings
als nachteilig erwiesen, da beim Verpressen des Zünders (Einsetzen des Zündschlauchs
in die Hülse unter Zwischenschaltung eines elastischen Stopfens und anschließendes
Quetschen der Hülse) der Zündschlauch mitunter eingeengt wird, was zu einer Blockierung
der Beweglichkeit des Schlagbolzens führen kann. Überdies ist dadurch die vom Gasdruck
beschlagte wirksame Fläche des Schlagbolzens auf den Querschnitt des Zündschlauches
beschränkt.
[0003] Ziel der Erfindung ist die Beseitigung der vorstehend erwähnten Nachteile. Dies gelingt
erfindungsgemäß dadurch, daß der Halter im wesentlichen hohlzylindrisch ausgebildet
und der Schlagbolzen zur Gänze in ihm geführt ist.
[0004] Da der Schlagbolzen nunmehr zur Gänze im hohlzylindrischen Halter geführt ist, besteht
keine Gefahr mehr, daß seine Beweglichkeit durch das Quetschen der Hülse im Zuge der
Zünderherstellung beeinträchtigt wird. Überdies ist nunmehr sein Gesamtquerschnitt
der Druckwelle ausgesetzt, was eine maximale Schlagwirkung ergibt.
[0005] Ein weiterer Nachteil des aus der EP-A1 0253955 bekannten Sprengzünders ist, daß
der Schlagbolzen etwa beim Hinunterfallen des Zünders jederzeit auf das Zündhütchen
treffen kann und so eine unbeabsichtigte Zündung herbeiführen könnte. Im Einklang
mit der Erfindung wird dies nunmehr dadurch vermieden, daß zwischen dem Zündhütchen
und dem Schlagbolzen ein von diesen beim Zünden durchsetzbarer, elastischer Körper
vorgesehen ist. Dieser elastische Körper hält den Schlagbolzen in sicherer Entfernung
vom Zündhütchen, bis er durch die Stoßwelle vorwärtsgetrieben wird. Ein zufälliges,
unbeabsichtigtes Auslösen des Zünders wird dadurch absolut verhindert.
[0006] Bei den bekannten, nicht-elektrischen Sprengzündern ist das Zündhütchen in den Halter
bloß eingeschoben, in diesem aber lagemäßig nicht exakt fixiert. Dies kann durch unterschiedliche
Ausgangsabstände zwischen Schlagbolzen und zündhütchen zu variierenden Auslöseverhalten
der Sprengzünder führen. Um diesen Nachteil zu vermeiden, empfiehlt es sich erfindungsgemäß,
das Zündhütchen im Halter durch ein den Schlagbolzen umfangendes Stützrohr festzuhalten.
Der Maximalabstand zwischen Schlagbolzen und Zündhütchen ist hiedurch eindeutig festgelegt.
[0007] Die übliche Ausgestaltung von Schlagbolzen für nichtelektrische Sprengzünder ist
derart, daß sich auf einer Stirnseite die vom Gasdruck zu beaufschlagende Fläche,
auf der anderen Stirnseite der in das Zündhütchen eindringende Vorsprung befindet.
Beim Zusammenbau des Zünders ist daher auf eine bestimmte Orientierung des Schlagbolzens
zu achten. Dieser Fertigungsaufwand kann vermieden werden, wenn der Schlagbolzen bezüglich
einer senkrecht auf seine Achse stehenden Ebene symmetrisch gestaltet ist. Durch diese
Ausführung ist der Schlagbolzen zweiseitig verwendbar, kann also ohne jegliche Aufmerksamkeit
bezüglich seiner Lage eingebaut werden.
[0008] Die Erfindung wird im folgenden an Hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert. Es zeigen Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen erfindungsgemäßen
nichtelektrischen Sprengzünder, Fig. 2 ein vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 1 und
Fig. 3 ein Detail der Fig. 1 bzw. 2 in Vergrößerung.
[0009] Der dargestellte nicht-elektrische Sprengzünder besteht aus einer einseitig geschlossenen
Hülse 03, in deren offenes Ende ein Zündschlauch 01 einmündet und in diesem durch
eine Verpressung der Hülse 03 unter Zwischenschaltung eines elastischen Stopfens 02
fixiert ist. Im Einmündungsbereich des Zündschlauches 01 ist ein Schlagbolzen 04 in
einem hohlzylindrischen Halter 05 beweglich geführt. Am Grunde des Halters 05 ist
ein Zündhütchen 07 durch ein den Schlagbolzen 04 umfangendes Stützrohr 06 niedergehalten.
Der Schlagbolzen 04 ist vorteilhafterweise so ausgebildet, daß er auf beiden Seiten
Eigenschaften hat, die es ermöglichen, ein Zündhütchen zu zünden. Das hat den Vorteil,
daß der Schlagbolzen 04 lageunabhängig eingebaut werden kann. Zwischen dem Schlagbolzen
04 und dem Zündhütchen 07 befindet sich ein elastischer, etwa kugelförmiger Körper
08, der wie eine Druckfeder wirkt. Dieser elastische Körper 08 hält den Schlagbolzen
04 sicher in der Ausgangsposition (siehe insbesondere Fig. 3). Der Halter 05 und das
Stützrohr 06 werden in einem gemeinsamen Arbeitsgang gebördelt. Dadurch wird der Durchmesser
des Stützrohres 06 soweit verkleinert, daß bei der späteren Montage der Zündschlauch
01 den Schlagbolzen 04 nicht berührt. In der Hülse 03 ist der Halter 05 zwischen einer
Verengung 14 und der Verpressung im Bereich des elastischen Stopfens 02 lagemäßig
fixiert. Der Halter 05 ist in die Hülse 03 metallisch dicht eingezogen und dichtet
so alle chemischen Bestandteile des Zünders ab. Im Raum zwischen dem Halter 05 und
dem Grund der Hülse 03 befindet sich eine aus Initialladung 11 und Grundladung 12
bestehende Zündladung, der im vorliegenden Ausführungsbeispiel ein in einem Verzögerungselement
09 untergebrachter Verzögerungssatz 10 vorgelagert ist, wobei noch ein Gasraum 13
freibleibt.
[0010] Wird der Zündschlauch 01 gezündet, so trifft die pneumatische Energie schockartig
auf den Schlagbolzen 04, der in Pfeilrichtung (Fig. 3) geschoßen wird. Dabei überwindet
der Schlagbolzen 04 den elastischen Körper 08 und zündet das Zündhütchen 07, welches
in weiterer Folge den Verzögerungssatz 10 in Verzögerungselement 09 anzündet. Der
Gashahn 13, in dem sich die Verbrennungsgase sammeln, bleibt dabei geschlossen, womit
eine hohe Genauigkeit der Verzögerungszeit erreicht wird. Nach Durchbrand des pyrotechnischen
Verzögerungssatzes 10 erreicht die Flamme die Initialladung 11, die in weiterer Folge
die Grundladung 12 zündet, worauf der Zünder detoniert.
1. Nicht-elektrischer Sprengzünder, der in einer einseitig geschlossenen Hülse (03) eine
gegebenenfalls mit einem Verzögerungssatz (10) versehene Zündladung (11, 12) aufweist,
die durch ein in einen Halter (05) eingesetztes Zündhütchen (07) gegen das offene
Hülsenende abgedichtet ist, in welches ein Zündschlauch (01) einmündet, in dessen
Einmündungsbereich ein Schlagbolzen (04) für das Zündhütchen (07) beweglich angeordnet
ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Halter (05) im wesentlichen hohlzylindrisch ausgebildet
und der Schlagbolzen (04) zur Gänze in ihm geführt ist.
2. Sprengzünder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Zündhütchen
(07) und dem Schlagbolzen (04) ein von diesem beim Zünden durchsetzbarer, elastischer
Körper (08) vorgesehen ist.
3. Sprengzünder nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Zündhütchen
(07) im Halter (05) durch ein den Schlagbolzen (04) umfangendes Stützrohr (06) festgehalten
ist.
4. Sprengzünder nach einem der Ansprüche 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlagbolzen
(04) bezüglich einer senkrecht auf seine Achse stehenden Ebene symmetrisch gestaltet
ist.