[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum elektrolytischen Beizen von kontinuierlich
durchlaufendem,elektrisch leitendem Gut, insbesondere Metallbändern, -drähten oder
-profilen, wobei das Gut aufeinanderfolgend zumindest zwei mit wäßrigen Elektrolyten
gefüllte Behälter durchläuft, in welchen das Gut mit Strom beaufschlagt wird, sowie
eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Zur Behandlung von elektrisch leitendem Gut sind viele Arten von Verfahren bekannt,
welche elektrischen Strom, allenfalls nur zur Unterstützung der Vorgänge, verwenden.
So werden beispielsweise Metallbänder elektrolytisch mit Beschichtungen versehen bzw.
elektrolytisch gebeizt. Je nach der Art, wie die elektrische Spannung auf das Band
geprägt wird, werden die Verfahren in zwei Gruppen, die direkten und indirekten Verfahren,
unterteilt.
[0003] Bei der direkten Methode wird der metallische Gegenstand direkt als Kathode oder
Anode gepolt. In großtechnischen Beizanlagen zur kontinuierlichen Behandlung durchlaufenden
Gutes, insbesondere Metallbändern, hat sich diese direkte Methode der Stromaufbringung
mittels Stromrollen, Bürsten oder ähnlichem wegen der schlechten Leitfähigkeit der
obersten Zunderschichten nicht durchgesetzt. Industrielle Anlagen wurden bzw. werden
durchwegs zur Anwendung indirekter Verfahren der Stromaufbringung gebaut. Hierbei
wird das metallische Band zwischen Elektrodenpaaren durchgeführt, welche abwechselnd
entgegengesetzte Polarität aufweisen. Der elektrische Strom gelangt von einer Elektrode
über die Beizlösung auf das Band, wo er wegen der besseren Leitfähigkeit des Metalles
bevorzugt fließt und beim nächsten Elektrodenpaar entladen wird.
[0004] Indirekte Behandlungen sind etwa in der EP-A 93 681 und der EP-A 395 542 beschrieben,
die Verfahren und Vorrichtungen zur elektrolytischen Beschichtung von länglichen Metallgegenständen
bzw. elektrisch leitenden Substraten zeigen, wobei diese Werkstücke kontinuierlich
durch zumindest zwei Elektrolytbäder geführt werden. Dabei können die Elektrolyten
übereinstimmen oder auch unterschiedliche Zusammensetzungen Verwendung finden.
[0005] Im jeweils ersten Bad ist eine Kathode vorgesehen und das Werkstück daher anodisch
und im für die Beschichtung vorgesehenen Bad ist eine Anode angeordnet, sodaß das
Werkstück kathodisch polarisiert ist. Der Stromkreis wird über das zu behandelnde
Gut geschlossen.
[0006] Beide genannten Patentschriften gehen in keiner Weise auf die unterschiedliche Problematik
bei Beizverfahren ein und geben keinen Hinweis, wie dem dabei auftretenden Angriff
auf das Anodenmaterial durch die aggressiven Ionen begegnet werden kann.
[0007] Weitere Beispiele für das elektrolytische Behandeln nach der indirekten Methode sind
beispielsweise das Vorbeizen von Edelstahl in Neutralsalzen, beispielsweise Natriumsulfat,
und das anschließende Fertigbeizen in mineralischen Säuren, beispielsweise Schwefel-
oder Mischsäure (Salpetersäure und Flußsäure). Ein derartiges Verfahren ist in der
AT-PS 252 685 beschrieben.
[0008] In der AT-PS 391 486 ist ein zweistufiges Verfahren zum elektrolytischen Beizen von
Edelstahl beschrieben, bei welchem in beiden Stufen in wäßrigen Neutralsalzlösungen
abwechselnd anodisch und kathodisch gebeizt wird. Dabei finden auch Elektrolytlösungen
Verwendung, welche beispielsweise Nitrat- und Fluoridanionen enthalten, welche zu
sehr aggressiven Lösungen führen und daher insbesondere das Anodenmaterial stark angreifen.
Das führt zu relativ kurzen Standzeiten der Anode und verringert damit die Wirtschaftlichkeit
dieses Verfahrens.
[0009] In vielen Fällen ist auch kein Verfahren bekannt, welches ohne anschließende Mischsäurenachbehandlung,
bei der ebenfalls die oben genannten Anionen vorhanden sind, befriedigende Resultate
liefert. Bei allen der genannten elektrolytischen Verfahren wird das zu behandelnde
Gut im selben Behälter abwechselnd anodisch und kathodisch gebeizt. Diese abwechselnde
anodische und kathodische Behandlung erfolgt auch in den Bereichen mit aggressiven
Elektrolytlösungen, welche beispielsweise Fluorid-, Chlorid- oder Nitratanionen enthalten,
sodaß hierbei das Problem der richtigen Auswahl des Anodenmaterials noch nicht wirtschaftlich
gelöst ist. Während sich in schwefelsauren Lösungen bzw. Neutralelektrolyten mit Sulfatanionen
Bleianoden bewährt haben, da diese durch Passivierung schließlich nur geringfügig
abgetragen werden, sind andere Anodenmaterialien wie etwa Kohleelektroden oder hochlegierte
Stähle sowie Träger mit Beschichtungen aus edleren Metallen mit dem Nachteil behaftet,
daß sie in Verbindung mit den genannten aggressiven Ionen relativ kurze Standzeiten
und durch die erhöhten Anschaffungskosten insgesamt schlechtere Wirtschaftlichkeit
aufweisen. Das als Anode geschaltete Material wird in den aggressiven Medien weggebeizt
und auch bei beschichteten Anoden konnte in herkömmlichen Anlagen, beispielsweise
bei Vorhandensein von Chloridionen eine Ablösung der Beschichtung und damit rascher
Verschleiß des Anodenmaterials beobachtet werden.
[0010] Das Ziel der vorliegenden Erfindung war daher ein wirtschaftliches Verfahren zum
kontinuierlichen Vorbeizen oder Beizen von elektrisch leitendem Gut, insbesondere
von Metallbändern, -drähten oder -profilen, bei dem einerseits zur Verbesserung des
Behandlungseffektes und zur Verkürzung der Behandlungsdauer aggressive Elektrolytlösungen
in Verbindung mit Stromunterstützung eingesetzt werden können und das anderseits im
Hinblick auf verbesserte Wirtschaftlichkeit lange Standzeiten der Elektroden, insbesondere
der Anoden, und durch die Wahl günstigen Anodenmaterials geringe Kosten aufweist.
[0011] Ein weiteres Ziel war eine Vorrichtung zur Durchfuhrung dieses Verfahrens.
[0012] Das erste Ziel wird durch ein Verfahren erreicht, bei dem das Gut in zumindest einer
Behandlungseinheit aufeinanderfolgend zumindest zwei mit wässrigen Elektrolyten gefüllte
Behälter durchläuft, wobei zumindest einer kathodischen Behandlung in einem ersten
Behälter lediglich eine anodische Behandlung in einem unmittelbar darauffolgenden
Behälter folgt und Strom von zumindest einer Elektrode des ersten Behälters über das
zu behandelnde Gut zu einer Elektrode des zweiten Behälters geleitet und durch das
Gut ein Stromkreis zwischen den in den aufeinanderfolgenden Behältern befindlichen
Elektroden unterschiedlicher Polarität geschlossen wird.
[0013] Dadurch ist es möglich, in jedem Behandlungsbehälter die für den speziellen Beizzweck
optimale Paarung von Elektrodenmaterial und Elektrolyt zu wählen. Dies gilt natürlich
auch dann, wenn in beiden Behältern der gleiche Elektrolyt, zumindest bezüglich der
Zusammensetzung, verwendet wird. Der Stromkreis zwischen den Elektroden unterschiedlicher
Polarität ist nun nicht mehr in ein und demselben Behälter geschlossen, sondern verbindet
zwei voneinander getrennte Behälter, wobei der Stromkreis zwischen den Behältern durch
das kontinuierlich durchlaufende, elektrisch leitende Gut geschlossen wird. Daher
können in jedem Elektrolyt nur Elektroden jeweils einer Polarität vorhanden sein,
welche dann genau auf den jeweiligen Elektrolyt und dessen Eigenschaften, insbesondere
die vorhandenen Anionen, abstimmbar sind. Beispielsweise können in den Bädern, in
denen das Band kathodisch und daher die Elektroden anodisch gepolt sind, Elektrolyt-Anoden-Kombinationen
eingesetzt werden, bei welchen sich durch Passivierungsreaktionen die Elektroden mit
einer Schutzschicht überziehen und dadurch nur geringem Verschleiß unterworfen sind.
Beispiele hier für sind Elektrolyten mit Sulfationen und Bleianoden, Elektrolyten
mit Chloridionen und Graphitanoden oder Elektrolyten mit Nitrationen und Edelstahlanoden.
Andererseits können in den Bädern, in welchen das Band anodisch und die Elektroden
kathodisch gepolt sind, verschiedene hochaggressive Elektrolytlösungen zum Einsatz
kommen, da die Elektroden aufgrund ihrer Polung gegenüber den aggressiven Ionen, wie
beispielsweise Fluorid-, Chlorid-, Sulfat-, Nitrationen oder beliebigen Kombinationen
davon, geschützt sind. Daher ergibt sich auch bei diesen Elektrolyten ein nur geringfügiger
Kathodenverschleiß.
[0014] Die Parameter der wäßrigen Elektrolytlösungen bezüglich deren Temperatur, Zusammensetzung
und/oder Kombination sowie die Behandlungslängen bzw. -verhältnisse können in weitem
Rahmen variabel gewählt werden. In diesem Zusammenhang hat sich aber gezeigt, daß
die Behandlungszeiten durch die Stromunterstützung allgemein gegenüber herkömmlichen
chemischen Behandlungen kürzer sind, und daher die Anlagen bei gleicher Leistung baulich
kürzer ausgelegt werden können. Neben den bisher erwähnten Vorteilen der billigeren
und weniger Verschleiß unterworfenen Elektroden, der kürzeren Beizzeiten und damit
geringeren Anlagegrößen und auch der besseren Behandlungsergebnisse ergeben sich dem
elektrischen Polieren entsprechende Oberflächenverbesserungen, und es besteht ein
weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens darin, daß es möglich ist, durch
die Einstellung der Stromdichte einen gezielten Materialabtrag beim Beizen zu erzielen
und damit den Beizverlust gering zu halten. Auch die Umweltbelastung kann in vielen
Fällen wesentlich gemindert werden. Insbesondere die herkömmlichen Verfahren, welche
rein chemische Mischsäurenachbehandlungen vorsehen, haben den Nachteil, daß die als
Elektronenspender nötige Salpetersäure zu Emissionen von Stickoxiden führt. Erfindungsgemäß
wird die metalloxidierende Wirkung über den elektrischen Strom erreicht, sodaß in
vielen Fällen auf Elektrolyten mit Nitrationen verzichtet werden kann, und selbst
bei deren Verwendung nur minimale Zersetzung zu Stickoxiden erfolgt. Weiters ist bei
Wechsel des zu behandelnden Gutes meist keine Veränderung der Anlage bezüglich der
Elektrolytzusammensetzungen oder der Länge der Behandlungsbehälter notwendig, da den
unterschiedlichen Behandlungsbedürfnissen durch einfache Änderung der Stromdichte
entsprochen werden kann. Daher sind auch kürzere Rüstzeiten bei den erwähnten Umstellungen
möglich.
[0015] Vorteilhaft anwendbar ist das erfindungsgemäße Verfahren in erster Linie zum Vorbeizen
oder Beizen verzundeter metallischer Bänder, wie zum Beispiel Edelstahl, Kohlenstoffstahl,
legierten Stählen sowie von Sondermetallen.
[0016] Gemäß einer Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens kann vorgesehen sein, daß das
Gut im Behälter für die kathodische Behandlung durch Vorbeiführen an unterschiedlich
gepolten Elektroden auch einer Behandlung wechselnder Polarität unterworfen wird.
[0017] Da bei der Behandlung von metallischen Werkstoffen viele Elektrolyten nicht oder
nur geringfügig aggressiv sind, besteht natürlich die Möglichkeit, bei Behandlungen
in diesen Elektrolyten in ein und demsselben Behälter sowohl Anoden als auch Kathoden
vorzusehen. Die Anoden wären in derartigen Elektrolytlösungen beispielsweise durch
Passivierungs-Reaktionen geschützt, während die Kathoden durch ihre Polung gegenüber
den im Elektrolyt vorliegenden Anionen geschützt sind.
[0018] Um die Verluste durch einen weiten zu überbrückenden Weg gering zu halten, ist vorteilhafterweise
vorgesehen, daß der Stromfluß über das zu behandelnde Gut zwischen den einander nächstliegenden
Elektroden der aufeinanderfolgenden Behälter erzeugt wird.
[0019] Wie bereits angedeutet, besteht gemäß einem zusätzlichen Merkmal der Erfindung die
Möglichkeit, das Gut in aufeinanderfolgenden Behältern mit Elektrolyten unterschiedlicher
Eigenschaften, insbesondere unterschiedlicher Zusammensetzung und im speziellen bezüglich
der vorhandenen Anionen, zu behandeln, wofür gleichfalls die zuvor angeführten Vorteile
gelten. Die besten Behandlungsergebnisse konnten erzielt werden, wem das Gut im ersten
Behälter einer Behandlung in Neutralelektrolyt oder nur geringfügig aggressivem Elektrolyt
und im darauffolgenden Behälter einer Behandlung in aggressivem Elektrolyt unterworfen
wird. Damit kann selbst bei einer Verschleppung des Elektrolyten zwischen den aufeinanderfolgenden
Behältern vermieden werden, daß die Elektrode im zweiten Behälter angegriffen wird,
da erstens nur neutraler oder geringfügig aggressiver Elektrolyt eingebracht wird
und anderseits die Elektrode durch ihre Schaltung als Kathode gegen den Angriff durch
negativ geladene Ionen geschützt ist. Um jedoch die Elektrolytzusammensetzung möglichst
unverändert beibehalten zu können, ist zur Vermeidung von Verschleppung des Elektrolyten
zwischen den einzelnen Bädern jeder Behandlungseinheit vorteilhafterweise vorgesehen,
daß das Gut zumindest bei Austreten aus einem Behälter oder Eintreten in den darauffolgenden
Behälter von mittransportiertem Elektrolyt gereinigt wird. Natürlich kann das zu behandelnde
Gut auch einer Neutralisationsbehandlung unterworfen werden.
[0020] Besonders günstige Behandlungsergebnisse erhält man bei einer Variante des Verfahrens,
bei welchem das Gut in einem der aufeinanderfolgenden Behälter sowohl anodisch als
auch kathodisch in wenig aggressivem Elektrolyt und in einem zweiten Behälter in aggressivem
Elektrolyt nur anodisch behandelt wird. Um die Behandlungsergebnisse weiter zu verbessern,
kann das Gut zumindest zwei kathodischen und zwei anodischen Behandlungen unterzogen
werden und zwischen der letzten kathodischen und der folgenden letzten anodischen
Behandlung von einem Behälter in einen weiteren Behälter eingebracht und von mittransportiertem
Elektrolyt gereinigt bzw. dieser neutralisiert werden.
[0021] Die angesprochenen Ausschleppungen vom Elektrolyt sind aber nur dann von Bedeutung,
wenn es sich um aggressive Ionen handelt, die in weniger aggressive Elektrolytlösungen
gelangen können. In diesem Fall könnten die genannten Ionen dann das Elektrodenmaterial
angreifen und zu Beschädigungen und Verringerungen der Standzeit führen. Daher ist
in diesen Fällen eine Reinigung des zu behandelnden Gutes, sei es mechanisch, beispielsweise
durch Abquetschwalzen, oder durch flüssige oder gas förmige Medien, wie beispielsweise
Wasser oder Preßluft, erforderlich. Eine Ausschleppung des weniger aggressiven Elektrolyten
bleibt dagegen ohne Bedeutung und daher können in diesen Fällen die Reinigungsvorgänge
reduziert oder weggelassen werden.
[0022] Vorteilhafterweise können mehrere gleichartige oder ähnliche Behandlungseinheiten
durchlaufen werden und das zu behandelnde Gut wird dabei zwischen den Behandlungseinheiten
von mittransportiertem Elektrolyt gereinigt bzw. dieser wird neutralisiert.
[0023] Um bei Stillstand der Anlage, z. B. bei entferntem Behandlungsgut und ähnlichen Fällen,
die Elektroden im aggressiven Elektrolyt gegen Angriff durch die Anionen zu schützen,
ist in diesen Fällen vorgesehen, diese Elektroden mit einer Schutzspannung zu beaufschlagen,
die eine Beschädigung oder Abtragung des Elektrodenmaterials verhindert.
[0024] Die Stromunterstützung auch in der letzten Stufe von Beizbehandlungen, insbesondere
im aggessiven Elektrolyt, hat den weiteren günstigen Effekt, daß durch die Steuerung
des Stromes ein gezielter Materialabtrag und eine weitgehende Reduzierung des Beizverlustes
erzielt werden kann. Zu diesem Zweck wird der Spannungsabfall zwischen dem zu behandelnden
Gut und der letzten Elektrode entlang des Durchlaufweges des Gutes bestimmt und das
Gut wird bei Registrierung eines Spannungssprunges aus der Beizeinheit entfernt. Der
erwähnte Spannungssprung zeigt den erfolgten Abtrag des zu entfernenden Materials,
d. h. des Zunders, an und signalisiert das Erreichen der Oberfläche des zu behandelnden
Gutes.
[0025] Für optimale Beizergebnisse ist vorgesehen, daß das zu behandelnde Gut für die anodische
Behandlung durch einen Behälter geführt wird, dessen Elektrolyt aggressive Ionen,
wie beispielsweise Fluorid-, Chlorid-, Sulfat- oder Nitrationen oder beliebige Kombinationen
davon, enthält.
[0026] Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens umfaßt zumindest eine Behandlungseinheit
mit zumindest zwei in Durchlaufrichtung des Gutes aufeinanderfolgenden Behältern für
wäßrige Elektrolyten, wobei in jedem Behälter zumindest eine Elektrode vorgesehen
ist, und wobei in den ersten der aufeinanderfolgenden Behälter zumindest eine Anode
eintaucht und alle Elektroden im unmittelbar darauffolgenden Behälter kathodisch geschaltet
sind.
[0027] Wem mit demselben Schutzeffekt der Elektroden in einem Behälter die Variante des
Verfahrens durchgeführt werden soll, bei welchem in einem der Behälter eine Behandlung
wechselnder Polarität erfolgt, muß die Vorrichtung grundsätzlich zumindest zwei in
Durchlaufrichtung des Gutes aufeinanderfolgende Behälter für Elektrolyten umfassen,
wobei im ersten Behälter zumindest zwei Elektroden unterschiedlicher Polarität vorgesehen
sind. Bei dieser Vorrichtung weisen dann die einander nächstliegenden Elektroden der
aufeinanderfolgenden Behälter unterschiedliche Polarität auf. In beiden der soeben
angegebenen Varianten für die erfindungsgemäße Vorrichtung ist sichergestellt, daß
im zweiten Behälter nur eine Elektrodenart vorgesehen sein muß und daß der für die
elektrische Behandlung notwendige Stromfluß durch die Verbindung der beiden aufeinanderfolgenden
Behälter über das zu behandelnde Gut erfolgt.
[0028] Vorzugsweise sind die aufeinanderfolgenden Behälter mit Elektroden unterschiedlicher
Polarität mit wäßrigen Elektrolyten unterschiedlicher Eigenschaften, insbesondere
unterschiedlicher Zusammensetzung, gefüllt.
[0029] Vorteilhafterweise ist dabei der erste Behälter mit Neutralelektrolyt oder wenig
aggressivem Elektrolyt und der unmittelbar darauffolgende Behälter mit aggressivem
Elektrolyt,enthaltend beispielsweise Fluorid-, Chlorid-, Sulfat- oder Nitrationen
oder beliebige Kombinationen davon, gefüllt.
[0030] Um den Elektrolytverbrauch zu verringern und Vermischungen der Elektrolytflüssigkeiten
zu vermeiden, ist gemäß einem zusätzlichen Merkmal vorgesehen, daß zwischen je zwei
der aufeinanderfolgenden Behälter Reinigungseinrichtungen für das zu behandelnde Gut
bzw. Neutralisationseinrichtungen für mittransportierten Elektrolyt vorgesehen sind.
[0031] Vorteilhafterweise ist zumindest je eine Elektrode unterschiedlicher Polarität zweier
aufeinanderfolgender Behälter, vorzugsweise die einander nächstliegenden Elektroden,
über eine Stromquelle miteinander verbunden. Dadurch erfolgt in einfacher schaltungstechnischer
Weise die Herstellung des Stromkreises, der von der Stromquelle über die erste Elektrode
und den Elektrolyt zum zu behandelnden Gut führt, welches wiederum die Verbindung
zur zweiten, sich im anderen Behälter befindlichen, Elektrode herstellt. Letztere
Elektrode ist ihrerseits wieder mit der Stromquelle verbunden.
[0032] Da, wie bereits weiter oben beschrieben, auch mehrere derartige oder ähnliche Einheiten
hintereinander geschaltet sein können, bei welchen zumindest zwei Behälter zur Bildung
eines Stromkreises in der eben angegebenen Art in Verbindung stehen, ist es von Vorteil,
die Ausschleppung von Elektrolytflüssigkeit zwischen den einzelnen Einheiten, insbesondere
von aggressivem Elektrolyt in weniger aggressiven Elektrolyt dadurch zu verhindern,
daß gemäß einem zusätzlichen Merkmal der Erfindung zwischen je zwei Behältern mit
Elektroden unterschiedlicher Polarität, vorzugsweise Behälter, deren Elektroden nicht
miteinander verbunden sind, Reinigungsanlagen für das zu behandelnde Gut bzw. chemische
Behandlungseinheiten, insbesondere Neutralisationseinrichtungen für Elektrolyten,
vorgesehen sind.
[0033] Schließlich ist auch bei Anlagen mit geteilten Elektroden im Behälter für die anodische
Behandlung vorteilhaft erweise vorgesehen, daß alle Elektroden in diesem zweiten Behälter
aus dem gleichen Material angefertigt sind, sodaß die optimale Abstimmung mit dem
Elektrolyt gegeben ist.
[0034] Nachfolgend sollen einige bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme
auf die beigefügten Zeichnungsfiguren, welche die jeweiligen Vorrichtungen zur Durchführung
des Verfahrens in schematischer Weise darstellen, näher beschrieben werden. Dabei
zeigen
Fig. 1 eine Anlage gemäß der Grundvariante,
Fig. 2a bis 2c weitere Ausführungsformen dieser Grundvariante,
Fig. 3 die Grundvariante mit beigefügter Reinigungseinheit,
Fig. 4 eine erweiterte Variante, bei welcher das Gut in einem der Behälter mit unterschiedlicher
Polarität behandelt wird,
Fig. 5a eine Ausführungsform, bei welcher einer der verwendeten Elektrolyten auch
ohne Stromunterstützung rein chemisch wirksam ist,
Fig. 5b eine Kombination der Verfahren, wie sie in Fig. 4 und Fig. 5a dargestellt
sind,
Fig. 6a und 6b jeweils zwei hintereinandergeschaltete Behandlungseinheiten, die durch
eine Neutralisations- bzw. Reinigungseinheit voneinander getrennt sind, und
Fig. 7 schließlich eine Kette von erfindungsgemäßen Behandlungseinheiten, die durch
gleichartige Reinigungseinheiten voneinander getrennt sind.
[0035] Das zu behandelnde Gut, im gezeigten Fall ein Metallband oder ein Metalldraht, allenfalls
auch ein Profil, ist mit 1 bezeichnet. Das Band 1 wird mittels herkömmlicher angetriebener
und/oder freilaufender Rollen 2 durch die Anlage transportiert und geführt. In einem
Behälter 7, beispielsweise einem herkömmlichen Beizbottich, soll das Band kathodisch
behandelt werden. Zu diesem Zweck sind beispielsweise zwei einander gegenüberliegende
Elektroden 4 vorgesehen, welche als Anoden geschaltet werden. Das Band 1 wird zwischen
den beiden Elektroden 4 hindurch geführt und kathodisch polarisiert. Im Behälter 7
befindet sich ein erster Elektrolyt 3, beispielsweise ein Neutralelektrolyt, etwa
eine wäßrige Natriumsulfatlösung. Als Anoden werden in diesem Fall Bleielektroden
verwendet, welche sich mit einer Bleisulfatschicht überziehen, und somit nur geringfügigen
Verschleiß aufweisen. Auch die anderen zusammenpassenden Paarungen von Elektrolyt-Anion
und Elektrodenmaterial (Chlorid-Graphit, ...) könnten verwendet werden.
[0036] Im darauffolgenden Behälter 10 sind die einander gegenüberliegenden Elektroden 6
kathodisch gepolt, d. h. auf diese Art geschützt, und daher können preisgünstige Materialien
verwendet werden. Der Elektrolyt 5 in diesem Behälter 10 ist für Beizanwendungen meist
eine hochaggressive Lösung, welche beispielsweise Fluorionen, Chlorionen, Nitrationen
usw. sowie deren Mischungen enthält. Es können hiebei Mineralsäuren verwendet werden,
oder aber Neutralsalzlösungen zum Einsatz kommen, welche die entsprechenden Anionen
enthalten.
[0037] Die Elektroden 4 des ersten Behälters 7 sind vorzugsweise mit den Elektroden 6 des
zweiten Behälters 10 über eine Leitung 9 und über eine Stromquelle 8 miteinander verbunden.
Wie durch die Pfeile angedeutet ist, ist der Stromkreis über das durchlaufende elektrisch
leitende Gut 1 zwischen den beiden Behältern 7 und 10 geschlossen. Der Strom fließt
also von der Stromquelle 8 über die Leitung 9 zu den Elektroden, beispielsweise 6,
von dort durch den Elektrolyt 5 auf das Band 1, weiter über das Band vom Behälter
10 zum Behälter 7, wo er wieder vom Band 1 über den dortigen Elektrolyten 3 auf die
Elektroden 4 und schließlich wieder über die Leitung 9 zur Stromquelle 8 zurückfließt.
[0038] Andere Ausführungsformen der Grundvariante sind in den Fig. 2a bis 2c dargestellt.
In Fig. 2a wird das zu behandelnde Gut völlig gerade durch die beiden Behälter 7,
10, geführt und die Führungsrollen 2 dienen gleichzeitig der Abdichtung der Behälter
7, 10. Die Verbindung der beiden Elektroden 4, 6 erfolgt jedoch in der gleichen Weise
wie oben geschildert.
[0039] Auch bei der Ausführungsform der Fig. 2b wird das zu behandelnde Gut 1 horizontal
geführt und zwischen den beiden Behandlungsstellen durch ein Rollenpaar 2, welches
hier gleichzeitig als Abquetschrollenpaar dient, gestützt. Die Behandlungsräume werden
in dieser Variante von den Elektroden 4 bzw. 6 gebildet, welche horizontal angeordnet
sind und von den Elektrolytflüssigkeiten 3 bzw. 5 durchströmt werden. Die Elektroden
4, 6 sind jedoch in analoger Weise zu den vorigen Beispielen über eine Stromquelle
8 und die Leitung 9 miteinander verbunden.
[0040] Ebenfalls mit strömenden Elektrolyten arbeitet die Variante der Fig. 2c. Hierbei
sind jedoch die Elektroden 4, 6 vertikal angeordnet und das zu behandelnde Gut 1 wird
über Umlenk- und Führungsrollen durch die Behandlungszellen geführt.
[0041] In allen der bisher beschriebenen und noch nachfolgend zu beschreibenden Fig. steht
der volle Pfeil für die Durchlaufrichtung des zu beizenden Behandlungsgutes.
[0042] In Fig. 3 ist wiederum eine der Fig. 1 entsprechende Anlage dargestellt, wobei jedoch
eine Reinigungseinheit 30 zwischen den beiden aufeinanderfolgenden Behältern 7, 10
vorgesehen ist. In dieser Reinigungseinheit 30 können einzeln oder in beliebiger Kombination
Spüleinrichtungen 31, Düsen 32 für Druckluft oder andere gasförmige Medien bzw. Abquetschwalzen
33 vorhanden sein. Durch diese Reinigungseinheit 30 kann die Ausschleppung des Elektrolyten
3 in den Elektrolyten 5 verhindert werden.
[0043] Die Fig. 4 zeigt eine Behandlungseinheit, bei welcher im Behälter 7 zusätzlich zu
den Anoden 4 ein weiteres Kathoden-Anoden-Paar 41, 42 eingesetzt ist. Diese Elektroden
41, 42 sind über eine Stromquelle 43 und eine Leitung 44 miteinander verbunden, während
in bereits bekannter Weise die Elektroden 4 über die Stromquelle 8 und Leitung 9 mit
den Elektroden 6 im darauffolgenden Behälter 10 verbunden sind. Im Behälter 7 wird
das zu behandelnde Gut 1 daher abwechselnd kathodisch, anodisch und wiederum kathodisch
behandelt, während im Behälter 10 eine anodische Behandlung stattfindet. Im Behälter
7 wird mit Neutralelektrolyt gebeizt und die Elektroden 41, 42 sind bereits vorhanden.
Die Elektroden 4, 6, welche bei bereits bestehenden Neutralelektrolytbeizanlagen einfach
eingebaut werden können, verstärken dann in bereits beschriebener Weise den Beizeffekt.
Da der Elektrolyt 3 wenig aggressiv ist, greift er das Material der Anoden 4, 41 nicht
an, während die Kathode 42, und vor allem die Kathode 6 im aggressiven Elektrolyt
5, aufgrund ihrer Schaltung als Kathoden geschützt sind. Darüberhinaus ist auch eine
Reinigungseinheit 30 vorgesehen. In Fig. 5a ist eine Variante der Erfindung dargestellt,
bei welcher der Elektrolyt 5 im Behälter 10 auch ohne Stromunterstützung durch die
Elektroden 6 eine Wirkung auf das zu behandelnde Band 1 ausübt. Dies ist beispielsweise
bei allen auch chemisch wirkenden Elektrolytflüssigkeiten gegeben, wie beispielsweise
bei Mineralsäuren. Aus diesem Grund ist der Behälter 10 größer als es für den rein
elektrisch unterstützten Behandlungsvorgang vorgesehen sein müßte und es ist im Behälter
10 daher auch ein Bereich vorgesehen, in welchem keine Elektroden vorhanden sind und
der Elektrolyt 5 auf rein chemische Weise auf das zu behandelnde Gut einwirkt.
[0044] Wie in Fig. 5b dargestellt ist, kann auch bei der Variante der Erfindung mit auch
rein chemisch wirksamem Elektrolyt 5 im Behälter 7 eine Behandlung mit wechselnder
Polarität vorgesehen sein. Das bevorzugte Ausführungsbeispiel für eine derartige Anlage
wäre ein Neutralelektrolyt 3 im Behälter 7, wobei in der Abfolge der Elektroden 41,
42, 4 das Band 1 abwechselnd kathodisch, anodisch und wiederum kathodisch behandelt
wird, während im Behälter 10 nur Kathoden 6 für eine anodische Behandlung des Bades
vorgesehen sind.
[0045] Der Elektrolyt 5 im Behälter 10 ist analog zum vorhergehenden Beispiel auch wieder
chemisch wirksam, weshalb im Behälter 10 auch ein Bereich ohne Elektroden 6, d. h.
zur Behandlung ohne Stromunterstützung, vorgesehen ist.
[0046] Wie in den Fig. 6a und 6b beispielhaft dargestellt ist, können die in den bisherigen
Fig. dargestellten und eine Behandlungseinheit bildenden Anordnungen von zusammengehörigen
Behältern 7 und 10 auch in im wesentichen beliebiger Abfolge hintereinander geschaltet
werden. So zeigt etwa die Fig. 6a eine erste Behandlungseinheit a, welcher eine abwechselnd
kathodische, anodische und wiederum kathodische Behandlung des Guts 1 in einem ersten
Elektrolyt 3 und anschließend eine anodische Behandlung in einem zweiten Elektrolyt
5 stattfindet. Wiederum stehen die Elektroden 4 und 6, die in verschiedenen Behältern
angeordnet sind, miteinander in Verbindung. Die Behandlungseinheit b entspricht im
wesentlichen der Grundvariante mit lediglich je einer Elektrodensorte 4′, 6′ in den
zusammengehörigen Behältern. Zwischen den einzelnen Behältern sind vorzugsweise wiederum
Reinigungseinheiten 30 vorgesehen und zwischen den beiden oben beschriebenen Behandlungseinheiten
a, b ist ein Behälter 60 mit einer Behandlungsflüssigkeit, welche zur Neutralisierung
eines der Elektrolyten 5 oder 3′ dienen kann bzw. welcher für eine beliebige gewünschte
Zwischenbehandlung des Bandes 1 vorgesehen ist.
[0047] Ein weiteres Beispiel für zwei miteinander kombinierte Behandlungseinheiten a, b
ist in Fig. 6b dargestellt. Hierbei entspricht die Behandlungseinheit a der Grundvariante,
während die Behandlungseinheit b einen Behälter umfaßt, in welchem der Elektrolyt
5′ auch rein chemisch wirksam ist und daher ein Bereich vorgesehen ist, in dem keine
Elektroden 6′ im Behälter vorgesehen sind. Anstelle des Behandlungsbehälters 60 ist
hierbei eine mehrstufige Spülanlage 61 für das zu behandelnde Gut eingezeichnet. Damit
soll angedeutet werden, daß nicht nur die beiden dargestellten Anlagen 60, 61, sondern
daß beliebige Behandlungseinrichtungen für das kontinuierlich durchlaufende Gut zwischen
einzelnen aufeinanderfolgenden Behandlungseinheiten, welche gemäß der Erfindung aufgebaut
sind, vorgesehen sein kann.
[0048] Dies wird auch durch die Fig. 7 beispielhaft dargestellt, in welcher vier Behandlungseinheiten
a, b, c, d vorgesehen sind, die jede gemäß der Erfindung und beispielsweise wie in
einer der zuvor beschriebenen Figuren aufgebaut sein kann. Zwischen diesen einzelnen
und in beliebiger Anzahl hintereinander schaltbaren Behandlungseinheiten a, b, c,
d befinden sich beliebige Zwischenbehandlungseinheiten, was in Fig. 7 durch drei Spüleinheiten
61, beispielhaft dargestellt ist.
1. Verfahren zum elektrolytischen Beizen von kontinuierlich durchlaufendem elektrisch
leitendem Gut, insbesondere Metallbändern, -drähten oder -profilen, wobei das Gut
zumindest eine Behandlungseinheit und dabei aufeinanderfolgend zumindest zwei mit
wäßrigen Elektrolyten gefüllte Behälter durchläuft, wobei zumindest einer kathodischen
Behandlung in einem ersten Behälter lediglich eine anodische Behandlung in einem unmittelbar
darauffolgenden Behälter folgt und dabei Strom von zumindest einer Elektrode des ersten
Behälters über das zu behandelnde Gut zu der Elektrode des zweiten Behälters geleitet
und durch das Gut ein Stromkreis zwischen den in den aufeinanderfolgenden Behältern
befindlichen Elektroden unterschiedlicher Polarität geschlossen wird.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, wobei das Gut im Behälter für die kathodische Behandlung
durch Vorbeiführen an unterschiedlich gepolten Elektroden auch einer Behandlung wechselnder
Polarität unterworfen wird.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1, wobei der Stromfluß über das zu behandelnde Gut zwischen
den einander nächstliegenden Elektroden der aufeinanderfolgenden Behälter erzeugt
wird.
4. Verfahren gemäß Anspruch 1, wobei das Gut in aufeinanderfolgenden Behältern mit Elektrolyten
unterschiedlicher Eigenschaften, insbesondere unterschiedlicher Zusammensetzung, behandelt
wird.
5. Verfahren gemäß Anspruch 4, wobei das Gut im ersten Behälter einer Behandlung in Neutralelektrolyt
oder nur geringfügig aggressivem Elektrolyt und im darauffolgenden Behälter einer
Behandlung in aggressivem Elektrolyt unterworfen wird.
6. Verfahren gemäß Anspruch 4 oder 5, wobei das Gut zumindest bei Austreten aus einem
Behälter oder Eintreten in den darauffolgenden Behälter von mittransportiertem Elektrolyt
gereinigt wird.
7. Verfahren gemäß Anspruch 4 oder 5, wobei das Gut zwischen aufeinanderfolgenden Behältern
einer Neutralisationsbehandlung für den mittransportierten Elektrolyten unterworfen
wird.
8. Verfahren gemäß Anspruch 1, wobei das Gut zumindest zwei kathodischen und zwei anodischen
Behandlungen unterzogen und zwischen der letzten kathodischen und der folgenden letzten
anodischen Behandlung von einem Behälter in einen unmittelbar darauffolgenden Behälter
eingebracht und von mittranaportiertem Elektrolyt gereinigt bzw. dieser neutralisiert
wird.
9. Verfahren gemäß Anspruch 1, wobei mehrere Behandlungseinheiten durchlaufen werden
und das zu behandelnde Gut zwischen den Behandlungseinheiten von mittransportiertem
Elektrolyt gereinigt bzw. dieser neutralisiert wird.
10. Verfahren gemäß Anspruch 1, wobei bei Stillstand der Anlage, bei entferntem Behandlungsgut
usw. die Elektroden in aggressivem Elektrolyt mit einer Schutzspannung beaufschlagt
werden, die eine Beschädigung oder Abtragung des Elektrodenmaterials verhindert.
11. Verfahren gemäß Anspruch 1, wobei der Spannungsabfall zwischen dem zu behandelnden
Gut und der letzten Elektrode entlang des Durchlaufweges des Gutes bestimmt wird,
und bei Registrierung eines Spannungssprunges das Gut aus der Beizeinheit entfernt
wird.
12. Verfahren gemäß Anspruch 1, wobei das zu behandelnde Gut für die anodische Behandlung
durch einen Behälter geführt wird, dessen Elektrolyt aggressive Ionen, wie beispielsweise
Fluorid-, Chlorid-, Sulfat- oder Nitrationen oder beliebige Kombinationen davon, enthält.
13. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß Anspruch 1, umfassend zumindest
eine Behandlungseinheit mit zumindest zwei in Durchlaufrichtung des Gutes (1) unmittelbar
aufeinanderfolgende Behälter (7, 10) für wäßrige Elektrolyten, wobei in jedem Behälter
zumindest eine Elektrode (4, 6) vorgesehen ist und wobei in den ersten der aufeinanderfolgenden
Behälter (7) zumindest eine Anode (4) eintaucht und alle Elektroden (6) im unmittelbar
darauffolgenden Behälter (10) kathodisch geschaltet sind.
14. Vorrichtung gemäß Anspruch 13, wobei im ersten Behälter (7) zumindest zwei Elektroden
(4,41,42) mit unterschiedlicher Polarität vorgesehen sind.
15. Vorrichtung gemäß Anspruch 13, wobei die aufeinanderfolgenden Behälter (7, 10) mit
wäßrigen Elektrolyten (3, 5) unterschiedlicher Eigenschaften, insbesondere unterschiedlicher
Zusammensetzung, gefüllt sind.
16. Vorrichtung gemäß Anspruch 15, wobei der erste Behälter (7) mit Neutralelektrolyt
oder wenig aggressivem Elektrolyt (3) und der unmittelbar darauffolgende Behälter
(10) mit aggeressivem Elektrolyt (5), enthaltend beispielsweise Fluorid-, Chlorid-,
Sulat- oder Nitrationen oder beliebige Kombinationen davon, gefüllt ist.
17. Vorrichtung gemäß Anspruch 13, wobei zwischen je zwei der aufeinanderfolgenden Behälter
(7, 10) Reinigungseinrichtungen (30, 61) für das zu behandelnde Gut (1) bzw. Neutralisationseinrichtungen
(60) für mittransportieren Elektrolyt vorgesehen sind.
18. Vorrichtung gemäß Anspruch 13, wobei zumindest je eine Elektrode (4, 6) unterschiedlicher
Polarität zweier aufeinanderfolgender Behälter (7, 10), vorzugsweise die einander
nächstliegenden Elektroden, über eine Stromquelle (8) miteinander verbunden sind.
19. Vorrichtung gemäß Anspruch 13, wobei zwischen je zwei Behältern mit Elektroden unterschiedlicher
Polarität, vorzugsweise Behältern, deren Elektroden nicht miteinander verbunden sind,
Reinigungsanlagen (30,61) für das Gut (1) bzw. chemische Behandlungseinheiten (60),
insbesondere Neutralisationseinrichtungen für Elektrolyten (3,5) vorgesehen sind.
20. Vorrichtung gemäß Anspruch 13, wobei alle Elektroden (6) im zweiten Behälter (10)
aus dem gleichen Material angefertigt sind.