[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Betonstein für Verkehrsflächen.
[0002] Bei solchen Verkehrsflächen werden häufig Markierungen angebracht. Diese werden zumeist
mit einer reflektierenden Farbe aufgebracht, oder durch auf den Belag der Verkehrsfläche
aufgeklebte Kunststoffbeläge hergestellt. Im ersteren Falle ergibt sich der Nachteil,
daß die Farben ihre Reflexionseigenschaften relativ rasch verlieren und häufig erneuert
werden müssen, was mit entsprechenden Verkehrsbehinderungen verbunden ist.
[0003] Bei den Kunststoffbelägen, die eine höhere Lebensdauer als die Farbaufträge aufweisen,
ergibt sich der Nachteil, daß diese bei Nässe einen sehr rutschigen Untergrund bilden
und sich daher eine entsprechende Unfallgefahr ergibt, insbesondere auch für Fußgänger.
[0004] Ziel der Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden und einen Betonstein der
eingangs erwähnten Art vorzuschlagen, der sich für die Anbringung von Markierungen
auf Verkehrsflächen eignet und eine hohe Beständigkeit der Markierung bei Reibungskoeffizienten
aufweisen, die den üblichen Belägen für Verkehrsflächen weitgehend entsprechen.
[0005] Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß der Betonstein aus einem Unterbetonteil
und einem lichtreflektierenden Vorsatzbetonteil besteht, wobei der Unterbetonteil
und der Vorsatzbetonteil miteinander einstückig verbunden sind.
[0006] Durch diese Maßnahmen ist sichergestellt, daß die reflektierende Schichte eine erhebliche
Dicke aufweist und daher eine entsprechend lange Lebensdauer der Markierung gewährleistet
ist. Dabei ist durch die einstückige Verbindung des Unterbetonteiles mit dem Vorsatzbetonteil
auch eine sichere Verbindung gewährleistet, wodurch die Probleme, die sich bei den
herkömmlichen Markierungen mit aufgeklebten Kunststoffbelägen ergeben, bei denen es
zu Ablösungen kommen kann, vermieden werden. Außerdem ist bei den erfindungsgemäßen
Betonsteinen sichergestellt, daß deren Oberfläche einen Reibungskoeffizienten aufweist,
der im wesentlichen jenem der üblichen Fahrbahnbeläge, wie Beton oder Asphalt entspricht.
[0007] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung kann vorgesehen sein, daß der Vorsatzbetonteil
aus einer Mischung, die Glasperlen, Zement, vorzugsweise Weißzement, Sand und gegebenenfalls
einen Farbzusatz umfaßt, besteht.
[0008] Durch diese Maßnahmen wird durch die innige Vermischung der Glasperlen in der Art
eines Betonzuschlages bzw. eines Betonzuschlagstoffes ein hohes Maß an Reflexion auch
bei einem flachen Einfallswinkel des auftreffenden Lichtstrahles erreicht. Dies ist
insbesondere für Markierungen für den fließenden Verkehr von Bedeutung, bei denen
davon ausgegangen werden muß, daß das Licht in einem sehr flachen Winkel auf diese
Makierungen auftrifft.
[0009] Als besonders vorteilhaft hat es sich dabei erwiesen, daß zum Verbund zwischen Glasperlen
und Beton ein Haftvermittler beigegeben wird.
[0010] Dadurch ergibt sich der Vorteil, daß die Glasperlen mit dem Beton einen kompakten
und festen Verbund eingehen und vor allem an der Oberfläche sicher haften.
[0011] Weiters kann vorgesehen sein, daß in dem Vorsatzbetonteil Glasperlen mit verschiedenen
Durchmessern gehalten sind, bei denen die kleineren einen Durchmesser von 1 bis 1,5mm
und die größeren einen solchen von 1,5 bis 2mm aufweisen, wobei das Verhältnis der
kleineren zu den größeren vorzugsweise 2 : 1 beträgt.
[0012] Durch diese Maßnahmen wird erreicht, daß bereits bei Verwendung normaler Kalt-Natron-Gläser
als Material für die Glasperlen das auftreffende Licht besonders gut zurückgestrahlt
wird und daher die Markierung hell aufleuchtet. Es ist durch das erfindungsgemäße
Mischungsverhältnis nicht notwendig. Spezialgläser, wie etwa Bleikristall, oder eine
bestimmte Schliffart der Glasperlen verwenden zu müssen,um ein entsprechendes Reflexionsverhalten
zu erzielen.
[0013] Weiters wird aufgrund der gewählten Größe der Glasperlen auch bei nasser Oberfläche
ein einwandfreies Reflexionsverhalten des Betonsteines gewährt.
[0014] Weiters kann vorgesehen sein, daß der Vorsatzbetonteil aus einem Beton, dessen Sandanteil
zwei verschiedene Körnungen, 0,3 bis 1mm und 1 bis 3mm aufweist, wobei das Verhältnis
der kleineren Körnung zur größeren 1 : 6 beträgt, hergestellt ist.
[0015] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung kann vorgesehen sein, daß im Vorsatzbetonteil
das Gesamtgewicht von Glasperlen und Sand im Verhältnis von 1 : 3 zusammengesetzt
ist.
[0016] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung wird die Verwendung eines erfindungsgemäßen
Betonsteines als reflektierende Markierungen auf Verkehrsflächen vorgeschlagen.
[0017] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung wird bei einem Verfahren zur Herstellung
eines erfindungsgemäßen Betonsteines, bei dem eine erhärtbare Betonmasse in eine Form
gegossen, gegebenenfalls verdichtet und anschließend entformt wird vorgeschlagen,
daß zuerst die für den Unterbetonteil vorgesehene Betonmischung, vorzugsweise eine
solche mit groben Zuschlagsstoffen geformt und verdichtet wird, wonach auf diese noch
feuchte Betonmischung die für den Vorsatzbetonteil vorgesehene Betonmischung aufgebracht,
geformt und verdichtet und nach Erreichen einer ausreichenden Festigkeit entformt
und die freie Oberfläche des Betonsteines im noch feuchten Zustand desselben mit Wasser
abgeschwemmt wird.
[0018] Durch diese Maßnahmen wird einerseits eine sichere Verbindung des Unterbetonteiles
mit dem Vorsatzbetonteil sichergestellt und gleichzeitig gewährleistet, daß die im
Vorsatzbetonteil enthaltenen Glasperlen an der Oberfläche des Betonsteines von Zementmilch
u.dgl. befreit wird, wodurch sich die Oberfläche des Steines durch ein hohes Reflexionsvermögen
auszeichnet. Dabei ergibt sich durch das vorgeschlagene Verfahren der Vorteil eines
sehr einfachen und rasch durchführbaren Arbeitsablaufes, der sich leicht automatisieren
läßt.
[0019] Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen Fig. 1
und 2 Querschnitte durch erfindungsgemäße Betonsteine.
[0020] Bei beiden Ausführungsformen ist ein Unterbetonteil 1, der entsprechend der zu erwartenden
Belastung dimensioniert ist, mit einem Vorsatzbetonteil 2 einstückig verbunden.
[0021] Dies wird dadurch erreicht, daß bei der Herstellung des Betonsteines zuerst eine
Betonmischung, die im wesentlichen entsprechend der erforderlichen Festigkeit und
Belastbarkeit des Betonsteines zusammengesetzt ist, in eine Form eingebracht und in
dieser Verdichtet wird. Danach wird im noch feuchten Zustand des Unterbetonteiles
2 eine für den Vorsatzbetonteil 2 vorgesehene Betonmischung aufgebracht und diese
ebenso verdichtet und nach Erreichen einer ausreichenden Festigkeit der Betonstein
im noch feuchten Zustand entformt und die Oberfläche des Vorsatzbetonteiles 2 mit
Wasser abgespült wird, um Reste von Zementmilch und feineren Zuschlagsstoffen zu entfernen.
[0022] Die Betonmischung für den Vorsatzbetonteil 2 enthält Glasperlen und vorzugsweise
auch Farbe, welche für ein gutes Reflexionsverhalten der Oberfläche des Betonsteines
sorgen. Dabei werden dieser Mischung vorzugsweise Glasperlen unterschiedlicher Größe,
z.B. mit 1 bis 1,5mm und mit 1,5 bis 2mm zugesetzt, wobei das Verhältnis der kleineren
zu den größeren vorzugsweise 2 : 1 beträgt.
[0023] Durch das vorgesehene Abspülen der Oberfläche des Betonsteines im noch feuchten Zustend
des Betonsteines ergibt sich der Vorteil, daß die in die Oberfläche des Vorsatzbetonteiles
2 eingedrückten Glasperlen auf einfache Weise freigelegt werden und sich dadurch die
Oberfläche des Betonsteines durch ein hohes Reflexionsvermögen auszeichnet.
1. Betonstein für Verkehrsflächen, dadurch gekennzeichnet, daß er aus einem Unterbetonteil
(1) und einem lichtreflektierenden Vorsatzbetonteil (2) besteht, wobei der Unterbetonteil
(1) und der Vorsatzbetonteil (2) miteinander einstückig verbunden sind.
2. Betonstein nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorsatzbetonteil (2) aus
einer Mischung, die Glasperlen, Zement, vorzugsweise Weißzement, Sand und gegebenenfalls
einen Farbzusatz umfaßt, besteht.
3. Betonstein nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zum Verbund zwischen
Glasperlen und Beton ein Haftvermittler beigegeben wird.
4. Betonstein nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Vorsatzbetonteil
(2) Glasperlen mit verschiedenen Durchmessern gehalten sind, bei denen die kleineren
einen Durchmesser von 1 bis 1,5mm und die größeren einen solchen von 1,5 bis 2mm aufweisen,
wobei das Verhältnis der kleineren zu den größeren vorzugsweise 2 : 1 beträgt.
5. Betonstein nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorsatzbetonteil
(2) aus einem Beton, dessen Sandanteil zwei verschiedene Körnungen, 0,1 bis 1mm und
1 bis 3mm aufweist, besteht, und daß das Verhältnis der kleineren Körnung zur größeren
1 : 6 beträgt.
6. Betonstein nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß im Vorsatzbetonteil
82) das Gesamtgewicht von Glasperlen und Sand im Verhältnis von 1:3 zusammengesetzt
ist.
7. Verwendung eines Betonsteines nach einem der Ansprüche 1 bis 6 als reflektierende
Markierungen auf Verkehrsflächen.
8. Verfahren zur Herstellung eines Betonsteines nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei
dem eine erhärtbare Betonmasse in eine Form gegossen, gegebenenfalls verdichtet und
anschließend entformt werden, dadurch gekennzeichnet, daß zuerst die für den Unterbetonteil
vorgesehene Betonmischung, vorzugsweise eine solche mit groben Zuschlagsstoffen geformt
und verdichtet wird, wonach auf diese noch feuchte Betonmischung die für den Vorsatzbetonteil
vorgesehene Betonmischung aufgebracht, geformt und verdichtet und nach Erreichen einer
ausreichenden Festigkeit entformt und die freie Oberfläche des Betonsteines im noch
feuchten Zustand desselben mit Wasser abgeschwemmt wird.