(19)
(11) EP 0 519 243 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.12.1992  Patentblatt  1992/52

(21) Anmeldenummer: 92109028.8

(22) Anmeldetag:  29.05.1992
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5A63C 9/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR IT LI

(30) Priorität: 21.06.1991 AT 1248/91

(71) Anmelder: Barthel, Fritz, Dipl.-Ing.
A-6323 Bad Häring (AT)

(72) Erfinder:
  • Barthel, Fritz, Dipl.-Ing.
    A-6323 Bad Häring (AT)

(74) Vertreter: Hefel, Herbert, Dipl.-Ing. 
Egelseestrasse 65a Postfach 61
A-6800 Feldkirch
A-6800 Feldkirch (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Backen für eine Tourenskibindung


    (57) Der Backen für eine Tourenskibindung weist einen Rastmulden tragenden, an einer Grundplatte (3) angeordneten Rastenträger (1) auf und einen Schwenkteil (21), der um den Rastenträger (1) um mindestens zwei Achsen verstellbar ist. Der den Rastenträger (1) zum Teil umschließende Schwenkteil (21) besitzt einen Sohlen- bzw. Fersenhalter und eine Bohrung (27) mit einer darin vorgesehenen Druckfeder (28). Diese preßt ein Druckglied (31) in eine Rastmulde des Rastenträgers (1). Das Druckglied (31) ist mit seinem mit der Rastmulde (10, 11) zusammenwirkenden Abschnitt zylinderartig mit waagrechter Achse ausgebildet. Eine der dazu abschnittsweise korrespondierend ausgebildeten Rastmulden (10) ist von zwei Teilen gebildet, die je eine in gleicher Ebene liegende Mulde aufweisen. Diese ist entlang der Muldenachse zur Veränderung des Abstands der äußersten Auflagebreite des Druckgliedes (31) bewegbar. Die die Rastmulde (10) bildenden Teile sind durch paarweise am Rastenträger (1) vorgesehene Keile (4) gebildet. Zwischen deren konvergierend nach unten verlaufenden und einander zugewandten Keilflächen ist ein vertikal, mittels einer Schraube (7) verstellbarer Spreizkeil (6) angeordnet.







    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Backen für eine Tourenskibindung mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Patentanspruches 1.

    [0002] Backen vergleichbarer Art sind für Sicherheitsskibindungen bekannt geworden (DE-OS 20 34 124, DE-OS 23 04 929, DE-OS 31 41 021, DE-AS 15 78 761), wobei die aus Druckfeder, Druckglied und Rastmulde gebildete Raste die Aufgabe hat, die Verbindung zwischen Schuh und Bindung zu lösen, wenn auf den Schuh eine den Skifahrer gefährdende Kraft einwirkt. Sobald die Raste ausgelöst hat, kann der Backen um den Rastenträger verschwenkt werden. Die Anpreßkraft der Druckfeder und damit die Auslösekraft ist einstellbar. Solche Rasten bei diesen Backen können sowohl durch Querkräfte wie auch durch - vom Ski aus gesehen - nach oben wirkende Kräfte ausgelöst werden. Die mit der Rastmulde zusammenwirkenden Druckglieder sind dabei kugelartig ausgebildet oder als Kegelstümpfe. Je nach der Geometrie der hier zusammenwirkenden Konstruktionsteile ist das Verhältnis der horizontalen und der vertikalen Auslösekraft unabhängig von der jeweiligen Federvorspannung, die einstellbar ist, im wesentlichen konstant.

    [0003] Aus der EU-PS 199 098 ist auch ein Backen bekannt für sogenannte Tourenskibindungen. Zur Halterung bzw. Abstützung des Skischuhes kann dieser Backen mindestens zwei Stellungen einnehmen, wobei der Schwenkteil des Backens um mindestens 180° um eine vertikale Achse verschwenkbar ist. Auf diesem Winkelweg von 180° sind dabei drei Betriebsstellungen für den Schwenkteil vorgesehen. Für die Abfahrt wird der Schuh in der einen Stellung des Backens auf dem Ski direkt festgehalten. Die beiden anderen Stellungen dienen zur Auflage des Schuhs beim Aufstieg, wobei sich die beiden Stellungen durch unterschiedliche Höhen der Auflagen für den Schuh unterscheiden. Auch hier ist eine Feder vorgesehen, die mit einer Raste zusammenwirkt und die hinsichtlich ihrer Vorspannung einstellbar ist, wobei dieser Backen allerdings nur durch Querkräfte auslösbar ist.

    [0004] Von diesem Stand der Technik geht die Erfindung aus und sie zielt darauf ab, einen Backen für Tourenskibindungen so auszubilden, daß er nicht nur durch Quer- sondern auch durch Vertikalkräfte auslösbar ist, wobei darüber hinaus noch zusätzlich das Verhältnis der Auslösekräfte in der Quer-und Vertikalrichtung veränderbar sein soll, um den als Sicherheitselement dienenden Backen optimal auf die jeweilige Konstitution des Skifahrers einstellen zu können. Gemäß der Erfindung gelingt die Lösung dieser komplexen Aufgabe durch jene Merkmale, die Inhalt und Gegenstand des kennzeichnenden Teiles des Patentanspruches 1 sind.

    [0005] Um die Erfindung zu veranschaulichen, werden zwei Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnung näher erläutert, ohne dadurch die Erfindung auf diese Ausführungsbeispiele einzuschränken. Es zeigen:
    Fig. 1
    den Rastenträger von hinten;
    Fig. 2
    von der Seite und
    Fig. 3
    von vorne;
    Fig. 4
    in Draufsicht und in
    Fig. 5
    in Schrägsicht;
    Fig. 6
    den Backen mit dem Rastenträger nach den Fig. 1 bis 4 in Schrägsicht und aufgeschnitten; die
    Fig. 7 und 8
    einen Längsschnitt durch den Backen nach Fig. 6 in zwei verschiedenen Stellungen;
    Fig. 9
    einen Schnitt nach der Linie IX - IX in Fig. 8;
    Fig. 10
    einen Schnitt durch den Rastenträger nach der Linie X - X in Fig. 11;
    Fig. 11
    einen Schnitt durch den Rastenträger nach der Schnittlinie XI - XI in Fig. 4;
    Fig. 12
    veranschaulicht den Backen von vorne und
    Fig. 13
    von hinten;
    Fig. 14
    ist ein Längsschnitt in Schrägsicht dargestellt nach Art der Fig. 6, jedoch durch ein abgeändertes Ausführungsbeispiel.


    [0006] Der Rastenträger 1 für den Backen ist mehrteilig ausgebildet. Er besitzt einen Grundkörper 2, der mit einer Grundplatte 3 (Fig. 5) in geeigneter Form verbunden oder mit ihr einstückig ausgebildet ist. Dieser Grundkörper 2 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel kugelartig gestaltet, d. h., seine äußere Hüllfläche liegt auf einer Kugelfläche, jedoch ist diese kugelartige Gestalt für ihn nicht zwingend. Dieser Grundkörper 2 ist in seinem oberen hinteren Teil ausgeschnitten und in diesem Ausschnitt liegen zwei identisch ausgebildete, spiegelsymmetrisch zueinander angeordnete Keile 4, deren Keilflächen 5 einander zugewandt sind und die nach unten konvergieren. Zwischen diesen beiden Keilen 4 und an ihren Keilflächen 5 anliegend ist ein Spreizkeil 6 vorgesehen, der in vertikaler Richtung von einer Stellschraube 7 durchsetzt ist. Die Keile 4 sind am Spreizkeil 6 durch eine Schwalbenschwanzführung 8 geführt, der Spreizkeil 6 durch eine Schwalbenschwanzführung 9 am Grundkörper 2.

    [0007] Wenn vorstehend im Zusammenhang mit dem Rastenträger 1 bzw. seinem Grundkörper 2 von "vorne" bzw. "hinten" die Rede ist, dann ist das so zu verstehen, daß "vorne" jene Seite ist, die dem von der Skibindung aufzunehmenden Schuh zugewandt ist, wogegen "hinten" jene Seite bedeutet, die dem von der Bindung aufzunehmenden Schuh abgewandt ist.

    [0008] Die beiden Keile 4 bilden mit ihrer hinteren Fläche eine Rastmulde 10, wobei die diese Rastmulde 10 bildenden Flächen zylindrisch gewölbt sind. Die Achsen bzw. Erzeugenden dieser zylindrisch gewölbten Flächen liegen horizontal und quer zur Skilängsachse. Unterhalb dieser Rastmulde 10 ist eine weitere Rastmulde 11 vorgesehen, die ebenfalls von einer Zylinderfläche gebildet ist, wobei die Achse bzw. die Erzeugenden dieser zylindrischen Fläche zur Achse bzw. Erzeugenden der Rastmulde 10 parallel liegt bzw. liegen. An der Vorderseite des Rastenträgers 1 (Fig. 3) sind ebenfalls zwei Rastmulden 12 und 13 vorgesehen, auch diese sind als Zylinderteilflächen ausgebildet und liegen übereinander, wobei die oberen Rastmulden 10 und 12 des Rastenträgers 1 und die unteren Rastmulden 11 und 13 in jeweils etwa gleichen Horizontalebenen angeordnet sind. Im Rastenträger 1 sind seitlich zwischen der hinteren Rastmulde 10, deren Auflagebreite veränderbar ist, und der vorderen Rastmulde 12 muldenartig verlaufende Vertiefungen 14.

    [0009] Die Grundplatte 3, die den Rastenträger 1 trägt, ist an einer Montageplatte 15 schwenkbar angelenkt. Die Schwenkachse wird durch Achszapfen 16 gebildet, die vor dem Rastenträger 1 liegen, wobei der Rastenträger 1 mit seiner hinteren Seite gegenüber der Montageplatte 15 auf elastischen Auflagern 17, beispielsweise Gummipolstern oder kleinen Federpaketen abgestützt ist. Um das Hochschwenken des Rastenträgers 1 um die durch die Achszapfen 16 gebildete Schwenkachse zu begrenzen, ist von der Unterseite des Rastenträgers 1 ausgehend eine hinterschnittene Aussparung 18 vorgesehen, in welche ein Rückhalter 19, hier von T-förmigem Querschnitt, formschlüssig und mit ausreichendem Spiel eingreift (Fig. 10).

    [0010] Die Stellschraube 7 ist in eine Gewindebohrung des Rastenträgers 1 eingedreht und zwischen Kopf und einer an der Schraube fixierten Rastscheibe 20 ist der Spreizkeil 6 gehalten. Soweit zum konstruktiven Aufbau und zur Geometrie des Rastenträgers 1.

    [0011] Fig. 6 veranschaulicht den Backen mit dem vorstehend erläuterten Rastkloben 1 in Schrägsicht und aufgeschnitten. Der Schwenkteil 21, der bezüglich des Rastenträgers 1 sowohl in einer vertikalen Ebene wie auch um eine vertikale Achse verstellbar bzw. verschwenkbar ist, besitzt auf seiner dem Skischuh 22 zugewandten Seite eine Trittleiste 23 und paarweise vorgesehene Haltenasen 24, die beim bestimmungsgemäßen Einsatz der Bindung mit korrespondierenden Öffnungen 25 am Skischuh haltend zusammenwirken. In einem seitlichen Fortsatz 26 des Schwenkteiles 21 ist eine Längsbohrung 27 zur Aufnahme einer Druckfeder 28 vorgesehen, die einerseits an einer Einstellschraube 29 anliegt, die von außen betätigbar ist, und andererseits an einem Formteil 30, der seinerseits unmittelbar am Druckglied 31 anliegt. Dieses Druckglied 31 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel als Kreiszylinder ausgebildet, an dessen beiden Enden Lenker 32 befestigt sind, die um eine oberhalb des Druckgliedes 31 liegende Achse 33 schwenkbar sind, wobei diese Achse ihrerseits im Schwenkteil 21 gelagert ist. Auf der Oberseite des Schwenkteiles 21 ist noch eine Öffnung 34 ausgespart, die mit einem Pfropfen 36 verschließbar ist. Über diese Öffnung 34 ist die Stellschraube 7 zugänglich. Der Schwenkteil 21 umschließt den von einer Kugelkontur begrenzten Rastenträger 1 nach Art einer Kugelpfanne. Soweit zum Aufbau des Fersenbackens.

    [0012] Fig. 7 veranschaulicht im Längsschnitt den Backen, und zwar in seiner Offenstellung. Der Schwenkteil 21 ist mit seinem hinteren Teil, der die Druckfeder 38 umschließt, nach unten verschwenkt, der Backen ist offen. Wenn der Benutzer der Tourenbindung in den Backen eintritt, dann wird durch die Sohle des Skischuhs auf die Trittleiste 23 eine nach unten gerichtete Kraft ausgeübt, so daß der Vorderteil des Backens nach unten in die aus Fig. 8 ersichtliche Stellung kippt. Das Druckglied 31 gelangt dabei aus der unteren Rastmulde 11 in die obere Rastmulde 10.

    [0013] Wirkt bei der betriebsmäßigen Nutzung nun auf den Backen eine Querkraft ein, so ist die Größe der Auslösekraft davon abhängig, wie weit die Keile 4 voneinander entfernt sind, denn bei einer solchen Querauslösung muß das zylindrische Druckglied 31, das von der Druckfeder 28 mittig beaufschlagt ist, um eine der beiden äußeren Randkanten 35 der Rastmulde 10 kippen. Bei vorgegebener, von der Druckfeder 28 ausgeübter Kraft, ist diese Auslösekraft umso größer, je weiter die beiden die Rastmulde 10 bildenden Keile 4 voneinander distanziert sind. Zur Einstellung der Keile wird aus der Öffnung 34 der Pfropfen 36 entfernt, wodurch durch diese Öffnung die Stellschraube 7 zugänglich wird. Durch Drehen der Stellschraube 7 wird der Spreizkeil 6 angehoben bzw. abgesenkt, und zwar gegenüber dem Rastenträger 1, wodurch wegen der Zwangsführung die Keile 4 sich einander nähern bzw. auseinanderfahren.

    [0014] Wirkt auf den in Betriebsstellung (Fig. 8) befindlichen Backen, bzw. auf die Haltenasen 24 desselben eine nach oben gerichtete Kraft ein, die die Haltekraft der Raste überschreitet, so wird der Schwenkteil 21 in die aus Fig. 7 ersichtliche Stellung verschwenkt, wodurch der Skischuh freigegeben wird. Die dafür notwendige Auslösekraft kann über die Einstellschraube 29 eingestellt werden.

    [0015] Obgleich der Backen nur eine Druckfeder 28 aufweist, die über die Einstellschraube 8 hinsichtlich ihrer Vorspannung einstellbar ist, kann dank der Veränderbarkeit der Auflagebreite der Rastmulde 10 das Verhältnis der Auslösekräfte in Quer- und Vertikairichtung in erheblichem Umfang variiert werden.

    [0016] Beim vorstehend gezeigten und beschriebenen Ausführungsbeispiel ist das Druckglied 31 als selbständiger Bauteil ausgebildet und über Lenker 32 am Gehäuse des Schwenkteiles 21 gelagert. Dadurch werden die äußeren Kräfte, die auf den Schwenkteil 21 einwirken, unmittelbar über die Lenker 32 auf das Druckglied übertragen und auf dieses eingeleitet. Grundsätzlich wäre es ja möglich, den Formteil 30 mit einem zylindrischen, vorderen Abschnitt auszubilden, der unmittelbar mit der Rastmulde zusammenwirkt. In diesem Fall müssen die genannten äußeren Kräfte über das Gehäuse des Schwenkteiles 21 und den Formteil 30 übertragen und eingeleitet werden. Eine solche Konstruktion hat ungünstige Reibungsverhältnisse. Ist beim gezeigten Ausführungsbeispiel das Druckglied 31 als Zylinder mit kreisrundem Querschnitt ausgebildet, so könnten andere Querschnitte durchaus auch verwendet werden, beispielsweise ovale Querschnitte oder eiförmige.

    [0017] Beim betriebsmäßigen Einsatz ändert sich aufgrund der geländebedingten Durchbiegungen des Skis der Abstand zwischen Vorderbacken und Backen einer Skibindung. Diese Längenänderungen sind klein. Um diesen Längenänderungen Rechnung zu tragen, ist der Rastenträger 1 und mit ihm der Schwenkteil 21 auf einer schwenkbar gelagerten Grundplatte 3 angeordnet, wobei jedoch das Ausmaß der Auslenkung durch das Spiel, mit dem der Rückhalter 19 von der Aussparung 18 aufgenommen ist, begrenzt wird. Es ist aus Fig. 8 auch erkennbar, daß der Krümmungsradius der Rastmulde 10 und jener des Druckgliedes 31 unterschiedlich sind, der Krümmungsradius der Rastmulde 10 ist größer. Dadurch werden die durch die Längenänderungen bedingten geringen Bewegungen von den Teilen der Bindung ohne zusätzliche Belastung aufgenommen, da sich das Druckglied 31 in diesem Fall innerhalb der Rastmulde und quer zu dieser bewegen kann.

    [0018] Für Aufstiegzwecke wird der Backen bzw. der Schwenkteil 21 um eine Vertikalachse um ca. 180° verdreht, wobei als Ausgangsstellung die aus Fig. 8 ersichtliche Lage dient. Dabei wird das Druckglied 31 über eine der Kanten 35 der Rastmulde 10 gekippt und gelangt dann über die muldenartigen Vertiefungen 14 im Rastkolben 1 in die vordere obere Rastmulde 12. Der Fortsatz 26 des Schwenkteiles 21 dient dabei als Aufstandsfläche für den Skischuh. Dank der zweiten Rastmulde 13, die hier an der Vorderseite des Rastklobens 1 vorgesehen ist, kann der Schwenkteil 21 in dieser vorgeschwenkten Lage zwei unterschiedliche Stellungen einnehmen, die sich durch die Aufstandhöhe unterscheiden, wobei durch den Winkelversatz der beiden Rastmulden 12 und 13 verhindert ist, daß der Schwenkteil 21 selbsttätig von seiner oberen Stellung in seine untere Stellung gelangt bzw. umgekehrt.

    [0019] Beim besprochenen Ausführungsbeispiel umschließt der Schwenkteil 21 den Rastenträger 1 nach Art einer Kugelpfanne. Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 14 ist vorgesehen, daß zwischen dem Rastenträger 1 und der Grundplatte 3 ein frei drehbar gelagerter Drehkranz 37 vorgesehen ist mit diametral angeordneten, zueinander fluchtenden Achszapfen 38. Der Schwenkteil 21 ist hier in diesen Achszapfen gelagert. Dies begünstigt die Beanspruchungsverhältnisse des Schwenkteiles 21. Im übrigen entspricht der Aufbau dieses Fersenbackens nach Fig. 14 dem vorbesprochenen Ausführungsbeispiel.

    [0020] Die unterschiedlichen Positionen des Backens bei Aufstieg und Abfahrt können vorteilhaft für einen Skistopper verwendet werden. Wenn die Steighilfen in Gebrauch sind, also im Aufstieg, muß der Stopper eingeklappt sein, was ein Teil des Backens, z.B. eine Art Nocke, bewerkstelligen kann. Wird nun der Backen in die Abfahrtsposition geschwenkt, gibt er bzw. die Nocke den Stopper frei, dieser schwenkt in die "Arbeitsstellung" und kann für die Abfahrt jetzt mit dem Schuh niedergedrückt werden. Im Falle der Bindungsauslösung klappt der Stopper aufgrund des fehlenden Schuhs aus. Auch ein Vorteil liegt darin, daß der Schifahrer nicht überlegen muß, ob er die Stopperfunktion "eingeschaltet" hat oder nicht.

    [0021] Vorstehtend wurde der Backen in seiner Funktion als Fersenbacken erläutert und beschrieben. Es liegt im Rahmen der Erfindung, diesen Backen auch als Vorderbacken zu verwenden (Rückwärtssturzauslösung).

    [0022] In ähnlicher Weise können diese "Schaltzustände" Aufstieg bzw. Abfahrt für die Verriegelung eines Vorderbackens verwendet werden, wie beispielsweise in der EU-PS 0199098 erläutert worden ist, um eine Fehlbedienung zu vermeiden. Dazu müssen die Backen in geeigneter Weise verbunden werden.


    Ansprüche

    1. Backen für eine Tourenskibindung mit einem Rastmulden aufweisenden, an einer Grundplatte angeordneten Rastenträger und mit einem Schwenkteil, der um den Rastenträger um mindestens zwei Achsen verstellbar ist und der den Rastenträger zum Teil umschließende Schwenkteil einen Sohlen-bzw. Fersenhalter aufweist und eine Bohrung mit einer darin vorgesehenen Druckfeder, welche ein Druckglied in eine Rastmulde des Rastenträgers preßt, dadurch gekennzeichnet, daß das Druckglied (31) zumindest mit seinem mit der Rastmulde (10, 11, 12, 13) zusammenwirkenden Abschnitt tonnen- oder zylinderartig mit waagrechter Achse ausgebildet ist und mindestens eine der dazu abschnittsweise korrespondierend ausgebildeten Rastmulden (10) von zwei Teilen gebildet ist, die je eine in gleicher Ebene liegende Mulde aufweisen und die entlang der Muldenachse bewegbar sind zur Veränderung des Abstands der äußersten Auflagebreite des Druckgliedes (31).
     
    2. Backen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die die Rastmulde (10) bildenden Teile durch paarweise am Rastenträger (1) vorgesehene Keile (4) gebildet sind, zwischen deren konvergierend nach unten verlaufenden und einander zugewandten Keilflächen (5) ein vertikal, vorzugsweise mittels einer Schraube (7) verstellbarer Spreizkeil (6) angeordnet ist und die Keile (4) am Spreizkeil (5) formschlüssig, vorzugsweise über eine Schwalbenschwanzführung geführt sind und die Achse bzw. Erzeugenden der Rastmulde (10) parallel zur Verstellrichtung der Keile (4) liegt bzw. liegen.
     
    3. Backen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Spreizkeil (5) durch eine Schwalbenschwanzführung am Rastenträger (1) geführt ist.
     
    4. Backen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Druckglied (31) endseitig an Lenkern (32) befestigt ist, die ihrerseits oberhalb des Druckgliedes (31) am Schwenkteil (21) quer zur Achse des Druckgliedes (31) schwenkbar gelagert sind.
     
    5. Backen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Druckglied (31) als selbständiger Bauteil und als Zylinder ausgebildet ist.
     
    6. Backen nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb der hinsichtlich ihrer Auflagebreite veränderbaren Rastmulde (10) eine weitere Rastmulde (11) am Rastenträger (1) ausgespart ist und die Achsen der übereinanderliegenden Rastmulden (10, 11) zueinander im wesentlichen parallel verlaufen.
     
    7. Backen nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß an der den Rastmulden (10, 11) abgewandten Seite des Rastenträgers (1), nämlich an der dem von der Skibindung aufzunehmenden Skischuh (22) zugewandten Seite des Rastenträgers (1) zwei übereinanderliegende Rastmulden (12, 13) vorgesehen sind, deren Achsen bzw. deren Erzeugenden einen gegebenenfalls spitzen Winkel miteinander einschließen.
     
    8. Backen nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der spitze Winkel zwischen den Achsen bzw. Erzeugenden der an der vorderen Seite des Rastenträgers (1) liegenden Rastmulden (12, 13) ca. 10 bis 20° beträgt.
     
    9. Backen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Grundplatte (3) und Rastenträger (1) ein um eine vertikale Achse frei drehbarer Drehkranz (37) angeordnet ist, der zwei diametral liegende und miteinander fluchtende Achszapfen (38) aufweist, an welchen der Schwenkteil (21) gelagert ist.
     
    10. Backen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die den Rastenträger (1) tragende Grundplatte (3) um eine horizontale Achse an einer Montageplatte (15) befestigt ist und diese Achse, bezogen auf den funktionsrichtig an einem Ski montierten Fersenbacken vor dem Rastenträger (1) liegt.
     
    11. Backen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rastenträger (1) mit seiner Unterseite, und zwar mit der seiner Schwenkachse abgewandten Seite auf einem federelastischen Puffer (17) aufliegt.
     
    12. Backen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß von der Unterseite des Rastenträgers (1) eine hinterschnittene Aussparung (10) ausgeht, in welche ein die Hinterschneidung übergreifender, an der Montageplatte (15) vorgesehener Rückhalter (19) mit Spiel eingreift.
     
    13. Backen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die äußere Hüllfläche des Rastenträgers (1) kugelartig ausgebildet ist und der Schwenkteil (21) den kugelartigen Rastteil (1) mit einer Kugelpfanne zumindest teilweise umschließt.
     
    14. Backen nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den oberen, an der Vorder- und an der Rückseite des Rastenträgers (1) vorgesehenen Rastmulden (10, 12) seitlich am Rastenträger (1) muldenartige Vertiefungen (14) verlaufen.
     
    15. Backen nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der als Druckglied (31) dienende Zylinder als Kreiszylinder ausgebildet ist.
     
    16. Backen nach Anspruch 1 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Krümmungsradius der hinsichtlich ihrer Auflagebreite veränderbaren Rastmulde (10) um ein geringes Maß größer ist als der Radius des als Kreiszylinder ausgebildeten Druckgliedes (31).
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht