[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Befestigen von Drucktüchern auf Übertragungs-
und Offsetzylindern gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Es ist bekannt, unter den Gummi- oder Drucktüchern eine oder mehrere Lagen Papier
anzuordnen, um den Durchmesser der Zylinder dem Durchmesser der Schmitzringe anzupassen,
in Abhängigkeit von der Dicke des aufzuziehenden Gummituches.
[0003] Gemäß DD-WP 1 28 886 ist eine Einrichtung zum Befestigen der untersten Lage oder
der unteren Lagen mehrlagiger Bezüge für Übertragungs- und Offsetzylinder bekannt,
wobei die untere Drucktuchlage durch eine trapezförmige Leiste mittels Federkraft
gegen die Seitenfläche des Zylinderspannkanals geklemmt wird.
[0004] Nachteilig hierbei ist, daß die Leiste von Hand mittels Schraubenschlüssel eingestellt
werden muß.
[0005] Weiterhin ist gemäß DE-AS 11 45 185 eine Anordnung zum Befestigen eines zweilagigen
Aufzuges auf dem Druckzylinder einer Druckmaschine bekannt, bei welchem die unterste
Lage des Aufzuges in einen Kanal geführt wird, der zwischen einer Spannstange und
einer kammerartigen Ausnehmung im Druckzylinder gebildet ist. Durch Verdrehen der
mit Klemmflächen versehenen Spannstange wird die unterste Lage des Aufzuges zwischen
der Spannstange und der Kammerwandung eingespannt.
[0006] Diese Anordnung ist insofern nachteilig, als daß zum Verdrehen der Spannstange ein
Werkzeug benötigt wird. Weiterhin ist von Nachteil, daß sich beim Anlegen der unteren
Lage des Aufzuges an die Kammerwandung infolge des Andruckes der Klemmflächen der
Spannstange der Bogen bzw. die unterste Lage des Aufzuges verschieben kann, was sich
nachteilig auf die Brauchbarkeit des Zylinders auswirkt.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zum Befestigen von Drucktüchern
auf Übertragungs- oder Offsetzylindern bei Druckmaschinen zu schaffen, womit beim
Spannen der oberen Drucktuchlage ein selbsttätiges und sicheres Klemmen der untersten
Drucktuchlage ermöglicht wird und kein zusätzliches Werkzeug erforderlich ist.
[0008] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch den kennzeichnenden Teil des Anspruches
1 gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0009] Der Vorteil der erfindungsgemäßen Einrichtung liegt insbesondere darin, daß ein selbsttätiges
und sicheres Klemmen der Unterlagebogen beim Spannen der Drucktuchlage erfolgt, ohne
daß ein zusätzlicher Arbeitsgang erforderlich ist, oder der Einsatz von Werkzeugen.
Der Unterlagebogen hat durch die Ausgestaltung der Befestigungseinrichtung keine Möglichkeit
zum Verrutschen oder zum Verschieben. Durch die Anordnung eines Verstärkungsprofils
auf der Klemmleiste ist ein gleichmäßiges Anliegen der Klemmkante und der Steuerkante
gewährleistet. Infolgedessen, daß die Klemmleiste radial angeordnete Schlitze aufweist,
wird die Federwirkung der Klemmleiste erhöht.
[0010] Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.
[0011] Die zugehörigen Zeichnungen zeigen
- Fig. 1
- den Teil des Querschnittes durch einen Offsettzylinder mit der Teildarstellung des
Kanals in der Stellung der Einführung der unteren Lage des Aufzuges in die Befestigungseinrichtung,
- Fig. 2
- eine Darstellung gemäß Fig. 1, jedoch in der Stellung Klemmen des Unterlagebogens,
- Fig. 3
- eine Darstellung gemäß Fig. 1, jedoch in der Stellung Klemmen der unteren Lage des
Aufzuges sowie Spannen des Drucktuches,
- Fig. 4
- die Ansicht A nach Fig. 1.
[0012] Gemäß Fig. 1 wird der Teilquerschnitt eines Offsetzylinders 1 für Bogenoffsetdruckmaschinen
gezeigt. Parallel zur nicht dargestellten Achse des Offsetzylinders 1 verläuft ein
Kanal 2, in welchem eine Spannwelle 3 mit Schlitz 4 angeordnet ist. An der Kanalkante
6 ist mittels Schrauben 7 eine in axialer Richtung verlaufende Klemmleiste 8 befestigt,
welche einen im wesentlichen L-förmigen Querschnitt aufweist.
[0013] Die Klemmleiste 8 besitzt eine parallel zur Kanalkante 6 verlaufende Klemmkante 9
und eine tangential zur Spannwelle 3 verlaufende Steuerkante 11. Der Winkel zwischen
den beiden Schenkeln des L-Profiles, nämlich der Winkel zwischen Klemmkante 9 und
Steuerkante 11, im Querschnitt gesehen, beträgt etwas mehr als 90
o. Die Klemmleiste 8 ist aus federndem Material hergestellt. Gemäß Fig. 1 ist der Unterlagebogen
12 in die Klemmleiste 8 eingeführt.
[0014] Gemäß Fig. 2 ist dargestellt, wie infolge Drehung der Spannwelle 3 in Pfeilrichtung
B um wenige Grad die Steuerkante 11 in Wirkverbindung tritt mit dem Außenumfang der
Spannwelle 3. Infolgedessen legt sich die Klemmkante 9 der Klemmleiste 8 an den Unterlagebogen
12 an und hält diesen mit einem Druck gegen die Kanalkante 6 fest. Die Schraube 7
ist in der Fig. 2 wegen der besseren Übersichtlichkeit weggelassen worden.
[0015] Gemäß Fig. 3 ist dargestellt, wie das Drucktuch 13 mit seinem Ende in dem Schlitz
4 der Spannwelle 3 steckt. Das Ende des Drucktuches 13 ist in einer Leiste 14 befestigt.
Die Spannwelle 3 ist in Pfeilrichtung B gegenüber der Darstellung nach Fig. 2 in etwa
um 90
o bewegt worden und das Spannen des Drucktuches 13 hat begonnen. Der Unterlagebogen
12 wurde selbsttätig und ohne Einsatz von Werkzeug mittels der Klemmleiste 8 während
der Bewegung der Spannwelle 3 festgeklemmt. Dabei ist der Unterlagebogen 12 bzw. sind
die Unterlagebogen 12 in ihrer Dicke so bemessen, daß diese zusammen mit dem Drucktuch
13 dem Durchmesser des Schmitzringes 16 angepaßt werden. Auch in Fig. 3 wurde die
Schraube 7 nicht dargestellt. Das andere Ende des Drucktuches 13 ist um den Umfang
des nicht dargestellten gesamten Offsetzylinders 1 herumgelegt in etwa 280
o ebenfalls mittels einer Spannwelle eingespannt. Eine gesonderte Klemmleiste für die
untere Drucktuchauflage ist nicht erforderlich.
[0016] Gemäß Fig. 4 ist die Ansicht A nach Fig. 1 gezeigt. Hierbei ist zu sehen, daß die
Klemmleiste 8 zwischen ihren L-förmig angeordneten Schenkeln ein Verstärkungsprofil
17 besitzt, welches z. B. im Querschnitt rohrförmig ausgebildet sein kann. Die Klemmkante
9 weist Schlitze 18 auf, was zu einer verbesserten Federwirkung derselben führt. Die
Spannwelle 3 ist auf einer Seite mit einem Stellantrieb ausgestattet, der aus einem
Schneckenrad 19 mit einer Schnecke 21 bestehen kann.
[0017] Die erfindungsgemäße Klemmeinrichtung kann auch für Rollenoffsetmaschinen verwendet
werden.
Teileliste
[0018]
- 1
- Offsetzylinder
- 2
- Kanal
- 3
- Spannwelle
- 4
- Schlitz
- 5
- -
- 6
- Kanalkante
- 7
- Schraube
- 8
- Klemmleiste
- 9
- Klemmkante
- 10
- -
- 11
- Steuerkante
- 12
- Unterlagebogen
- 13
- Drucktuch
- 14
- Leiste
- 15
- -
- 16
- Schmitzring
- 17
- Verstärkungsprofil
- 18
- Schlitz
- 19
- Schneckenrad
- 20
- -
- 21
- Schnecke
- B
- Pfeilrichtung
1. Einrichtung zum Befestigen von Drucktüchern auf Übertragungs- oder Offsetzylindern
(1) von Rotationsdruckmaschinen, insbesondere zum gesonderten Befestigen der untersten
Lage (12) bzw. Lagen mehrlagiger Aufzüge mit einer Klemmleiste, die in einem parallel
zur Zylinderachse verlaufenden offenen Kanal (2) des Offsetzylinders (1) angeordnet
ist und unter Verwendung von Spannwellen (3) zum Spannen des Drucktuches (13), dadurch
gekennzeichnet, daß die Klemmleiste (8) infolge der Wirkverbindung mit einer Kante
des radial verlaufenden Schlitzes (4) der Spannwelle (3) andrückbar ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmleiste (8) einen
im wesentlichen L-förmigen Querschnitt besitzt, dabei eine Steuerkante (11) und eine
Klemmkante (9) aufweist und im Kanal (2) parallel zur Spannwelle (3) und zwischen
Spannwelle (3) und dem Umfang des Offsetzylinders (1) angeordnet ist, wobei die Steuerkante
(11) mit dem Schlitz (4) der Spannwelle (3) und die Klemmkante (9) mit der Kanalkante
(6) über den Unterlagebogen (12) in Wirkverbindung steht.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmleiste (8)
über ihre nahezu gesamte Länge in axialer Richtung ein Verstärkungsprofil (17) aufweist.
4. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Verstärkungsprofil
(17) aus einem Rohr besteht.
5. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmleiste (8)
an ihrer Klemmkante (9) mittels Schrauben (7) an der Kanalkante (6) befestigt ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmleiste (8)
an ihrer Klemmkante (9) radial angeordnete Schlitze (18) aufweist.