[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Trennen oder Schlitzen eines starren Schnittguts,
insbesondere Holz, mit einem Elastizitätsmodul von vorzugsweise etwa 50.000 bis 400.000
kg/cm², bei dem ein schmales, spanabhebende Elemente aufweisendes Werkzeug, insbesondere
ein Kreissägeblatt, bei einer Schnittgeschwindigkeit von mehr als etwa 40 m/s einen
Spalt endlicher Breite im Schnittgut anbringt, und eine Seitenware nach dem Passieren
der spanabhebenden Elemente mittels eines keilartigen, raumfesten Trennelementes aus
der Spaltebene heraus derart von der Hauptware des Schnittguts abgebogen wird, daß
die Seitenware nach dem Passieren der spanabhebenden Elemente stets einen Abstand
vom Werkzeug aufweist.
[0002] Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zum Trennen oder Schlitzen eines starren
Schnittguts, insbesondere Holz, mit einem Elastizitätsmodul von vorzugsweise etwa
50.000 bis 400.000 kg/cm², mit einem schmalen, spanabhebende Elemente aufweisenden
Werkzeug, insbesondere einem Kreissägeblatt, das bei einer Schnittgeschwindigkeit
von mehr als etwa 40 m/s einen Spalt endlicher Breite im Schnittgut anbringt, und
mit einem keilartigen, raumfesten Trennelement, das eine Seitenware nach dem Passieren
der spanabhebenden Elemente aus der Spaltebene heraus derart von der Hauptware des
Schnittguts abbiegt, daß die Seitenware nach dem Passieren der spanabhebenden Elemente
stets einen Abstand vom Werkzeug aufweist.
[0003] Ein Verfahren und eine Vorrichtung der vorstehend genannten Art sind aus der WO 88/02683
bekannt.
[0004] In der nachfolgenden Beschreibung soll auf den Beispielsfall abgestellt werden, daß
Holz mittels einer Kreissäge getrennt oder geschlitzt wird. Es versteht sich jedoch,
daß die Erfindung nicht auf diesen Anwendungsfall beschränkt ist, sondern daß auch
andere Materialien, beispielsweise Kunststoffe, deren Elastizitätsmodul in dem oben
bezeichneten Bereich liegt, verarbeitet werden können, und es versteht sich ferner,
daß auch andere Werkzeuge als Kreissägeblätter eingesetzt werden können, beispielsweise
schmale Spanerköpfe, Bandsägen u. dgl. mehr.
[0005] Das bekannte Verfahren und die bekannte Vorrichtung haben den Sinn, die thermische
Belastung des Kreissägeblattes zu vermindern, die durch Reibung des Holzes am Kreissägeblatt
entsteht. Bei herkömmlichen Kreissägen bestand nämlich stets das Problem, daß das
geschnittene Holz noch über eine verhältnismäßig lange Wegstrecke an dem rotierenden
Kreissägeblatt anlag, mit der Folge, daß eine erhebliche Wärmeentwicklung infolge
der Reibung zwischen Kreissägeblatt und Holz auftrat. Dieser Mangel wurde durch die
bekannte Vorrichtung und das bekannte Verfahren beseitigt.
[0006] Man hat nun im Rahmen des bekannten Verfahrens und bei der bekannten Vorrichtung
versucht, das Sägeverhalten noch weiter zu optimieren, indem man für das Trennelement
eine bestimmte Formgebung entwickelte. Bei der bekannten Vorrichtung ist beispielsweise
vorgeschlagen worden, das Trennelement so zu gestalten, daß seine Auflagefläche für
das abgetrennte Seitenbrett gerade der natürlichen Biegelinie des abgetrennten Seitenbrettes
entspricht. Auf diese Weise wollte man u.a. erreichen, daß das abgetrennte Seitenbrett
mit konstantem Druck, über seine Länge betrachtet, am Trennelement anliegt.
[0007] Es hat sich jedoch bei praktischen Versuchen, insbesondere bei Langzeitversuchen
im Bereich von mehreren Kilometern Sägestrecke gezeigt, daß die bislang in Betracht
gezogenen Formgebungen für das Trennelement noch nicht das optimal Erreichbare darstellen.
So wird zwar bei den bekannten Formgebungen die Reibungsarbeit zwischen Werkzeug und
Holz gegenüber den herkömmlichen Sägen ohne Trennelement bereits drastisch vermindert,
wenn man jedoch eine Säge mit Trennelement im Langzeitbetrieb einsetzt, bei dem beispielsweise
zehn Kilometer oder zwanzig Kilometer laufendes Holz zu sägen sind, so kann auch die
verhältnismäßig geringe verbleibende Reibarbeit zwischen abgetrenntem Holz und Trennelement
zu örtlichen Überbeanspruchungen am Trennelement führen.
[0008] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, daß die verbleibende restliche
Reibarbeit zwischen abgetrennter Seitenware und Trennelement nochmals weiter vermindert
wird.
[0009] Gemäß dem eingangs genannten Verfahren wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß die Seitenware beim Einlaufen des Schnittguts in das Werkzeug mit ihrer
Spitze zunächst unter einem kleineren Winkel und alsdann zunächst mit der Spitze und
darauf über ihre gesamte weitere Länge mit einem größeren Winkel abgebogen wird derart,
daß die Seitenware nach dem Übergang auf den größeren Winkel einen Zwischenraum zur
Oberfläche eines an das Werkzeug angrenzenden ersten, äußeren Abschnitts des Trennelements
einhält.
[0010] Gemäß der eingangs genannten Vorrichtung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das
Trennelement, in Vorschubrichtung des Schnittguts gesehen, im Abstand von seinem an
das Werkzeug angrenzenden und beim Einlaufen des Schnittguts zuerst in Anlage an das
Schnittgut kommenden Umfang mit einem Höcker versehen ist, und daß eine gedachte Verbindungslinie
zwischen dem Höcker und den spanabhebenden Elementen mit Abstand oberhalb eines ersten,
zwischen Höcker und Umfang liegenden Abschnitts des Trennelementes verläuft.
[0011] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird auf diese Weise vollkommen gelöst.
[0012] Das in das Werkzeug einlaufende Holz wird nämlich im Bereich der Spitze des abgetrennten
Seitenbretts zunächst unter dem kleineren Winkel angehoben und verhältnismäßig geringfügig
aus der Spaltebene abgebogen. Sobald die Spitze dann auf den Höcker aufläuft, wird
das Seitenbrett praktisch schlagartig nochmals um einen weiteren Winkelschrict aus
der Trennebene heraus abgebogen, wobei dieser größere Biegewinkel dann für das gesamte
weitere Sägen des kontinuierlich einlaufenden Schnittguts beibehalten wird. Das abgetrennte
Seitenbrett gleitet dann nur noch auf der Oberfläche des Höckers, während der Bereich
zwischen Höcker und Zähnen des Kreissägeblattes vom abgetrennten Seitenbrett überspannt
wird und infolge des sich dort einstellenden Abstandes keine Berührung zwischen abgetrenntem
Seitenbrett und Trennelement stattfindet.
[0013] Betrachtet man, daß die Vorschubgeschwindigkeit bei diesen Einsatzfällen mehr als
1 m/s beträgt und der Abstand zwischen den Zähnen und dem Höcker, in Vorschubrichtung
des Schnittgutes gesehen, einige zehn Zentimeter betragen mag, so wird deutlich, daß
die Verweildauer des abgetrennten Seitenbretts auf dem äußeren Umfang des Trennelementes
bis zur endgültigen größeren Abbiegung durch den Höcker nur wenige Zehntelsekunden
beträgt.
[0014] Die mechanische und damit thermische Belastung der äußeren Bereiche des Trennelementes
sind daher auf minimale Zeiträume beschränkt, die sich in der Praxis nicht auswirken.
Mit der Erfindung wird vielmehr erreicht, daß sich im Dauerbetrieb die mechanische
Belastung des Trennelementes auf den Bereich des Höckers beschränkt, der nach vielfältigen
Gesichtspunkten in seiner Formgebung optimiert werden kann. Auch andere Schutzmaßnahmen,
beispielsweise Kühlung, Oberflächenbeschichtung u. dgl. sind im Bereich des Höckers
leichter möglich, weil dort das Trennelement dicker ausgebildet ist und sich daher
für entsprechende konstruktive Zusatzmaßnahmen besser eignet als im verhältnismäßig
schmalen umlaufenden Rand des Trennelementes.
[0015] Praktische Versuche haben gezeigt, daß die Standzeit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit einem in seiner Formgebung optimierten Höcker durchaus in dieselbe Größenordnung
kommt wie die Standzeit von herkömmlichen Kreissägen ohne Trennelement.
[0016] Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens beträgt der
kleinere Winkel zwischen 1° und 10°, vorzugsweise liegt er bei 4°. Demgegenüber ist
bevorzugt, wenn der größere Winkel zwischen 3° und 12°, vorzugsweise bei 6°, liegt.
[0017] Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind Ausführungsbeispiele bevorzugt, bei denen
das Trennelement an einem Kreissägeblatt angeordnet und im wesentlichen kreisscheibenförmig
ausgebildet ist. Der Eingriffsbereich der Kreissäge bzw. des kreisscheibenförmigen
Trennelementes hat dann die Gestalt eines Kreisabschnittes.
[0018] Erfindungsgemäß ist bevorzugt, wenn sich, in Vorschubrichtung des Schnittgutes gesehen,
drei Abschnitte des Trennelementes im Eingriffsbereich aneinander anschließen. Alle
drei Abschnitte sind vorzugsweise mit einer Oberfläche versehen, deren Gestalt einer
einfach im Raum gekrümmten Fläche entspricht, wobei die gesamte Fläche einen bestimmten
Winkel zur Spaltebene einschließt, ferner der Krümmungsradius der Fläche senkrecht
zur Vorschubrichtung des Schnittgutes verläuft und schließlich die Krümmung der Fläche
in einer Richtung innerhalb der Spaltebene, aber senkrecht zur Vorschubrichtung von
außen nach innen abnimmt.
[0019] Bevorzugt ist dabei, wenn der erste Abschnitt einen ersten Winkel zwischen 1° und
10°, vorzugsweise von 4°, aufweist, während ein zweiter Winkel des zweiten Abschnittes
zwischen 5° und 30°, vorzugsweise bei 15°, liegt. Der dritte Abschnitt verläuft schließlich
vorzugsweise parallel zur Trennebene, so daß dessen Neigungswinkel 0° beträgt.
[0020] Auf diese Weise wird erreicht, daß das einlaufende Seitenbrett zunächst auf dem ersten,
weniger geneigten Abschnitt mit seiner Spitze abgebogen wird, dann auf den zweiten,
weit stärker geneigten Abschnitt aufläuft und schließlich an dessen oberer Begrenzungskante,
nämlich dem Höcker, für den weiteren Verlauf abgebogen wird. Der Abbiegevorgang verläuft
dabei zweidimensional, indem zum einen das Seitenbrett in Vorschubrichtung aus der
Trennebene heraus abgebogen wird, andererseits aber auch quer zur Vorschubrichtung,
nämlich in Eingriffsrichtung des Kreissägeblattes ebenfalls abgebogen wird.
[0021] Mit der beschriebenen Formgebung des Trennelementes wird dabei eine optimale Standfestigkeit
des Trennelementes, insbesondere des Höckers im Übergang vom zweiten zum dritten Abschnitt
erreicht.
[0022] Diese optimale Formgebung liegt insbesondere dann vor, wenn der Übergang vom ersten
zum zweiten Abschnitt eine Linie ist, die senkrecht zur Vorschubrichtung verläuft
und/oder der den Höcker bildende Übergang zwischen zweitem Abschnitt und drittem Abschnitt
einen linienförmigen Verlauf hat, wobei die Linie um einen konstanten, dritten Winkel
zur Vorschubrichtung geneigt verläuft. Schließlich wird eine optimale Wirkung dann
erzielt, wenn sich der Übergang und der Höcker an der Peripherie des Trennelementes
schneiden.
[0023] Praktische Versuche haben gezeigt, daß diese Formgebung zu optimalen Ergebnissen
führt.
[0024] Weitere Vorteile ergeben sich aus der Beschreibung und der beigefügten Zeichnung.
[0025] Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
[0026] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in
der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht, im Schnitt, durch ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, in der
Ansicht der Linie I-I von Fig. 5;
- Fig. 2
- einen Ausschnitt aus Fig. 1, in stark vergrößertem Maßstab;
- Fig. 3
- eine Darstellung, ähnlich Fig. 1, jedoch für eine andere Phase eines Trenn- oder Schlitzvorganges;
- Fig. 4
- eine perspektivische Seitenansicht, stark schematisiert, auf ein Ausführungsbeispiel
eines Trennelementes, wie es im Rahmen der vorliegenden Erfindung Verwendung finden
kann;
- Fig. 5
- eine Draufsicht auf das in Fig. 4 dargestellte Trennelement;
- Fig. 6
- eine Seitenansicht in Richtung der Linie VI-VI von Fig. 5, jedoch in stark vergrößertem
Maßstabe;
- Fig. 7
- eine Seitenansicht, entlang der Linie VII-VII von Fig. 5, ebenfalls in vergrößertem
Maßstabe.
[0027] In Fig. 1 bezeichnet 10 insgesamt eine Kreissäge. Die Kreissäge 10 weist ein Kreissägeblatt
11 auf, das im achsnahen Bereich mit einem ebenen Abschnitt 12 versehen ist. Mit 13
ist eine Antriebswelle für das Kreissägeblatt 11 angedeutet, und 14 ist ein Pfeil,
mit dem symbolisiert ist, daß das Kreissägeblatt 11 sich im Betrieb dreht.
[0028] In der Nähe der Peripherie ist das Kreissägeblatt 11 mit einem umlaufenden Rand 15
an sich bekannter Bauart versehen und auf dessen Funktion weiter unten noch eingegangen
wird. Schließlich ist das Kreissägeblatt 11 in der üblichen Weise an seinem Umfang
mit Zähnen 16 versehen.
[0029] Koaxial zum Kreissägeblatt 11 ist die Kreissäge 10 mit einem näherungsweise kreisscheibenförmigen
Trennelement 20 versehen. Mit 21 ist angedeutet, daß das Trennelement 20 raumfest
befestigt ist, d.h. sich nicht mit dem Kreissägeblatt 11 dreht.
[0030] Ein peripherer Umfang 22 des Trennelementes 20 schmiegt sich an die Innenseite des
erhabenen Randes 15 des Kreissägeblatts 11 an. Vom Umfang 22 führt zunächst ein erster
geneigter Abschnitt 23 in radialer Richtung nach innen, an den sich dann ein zweiter
geneigter Abschnitt 24 anschließt. Der zweite geneigte Abschnitt 24 läuft an seiner
Oberkante in einen Höcker 25 aus. An den Höcker 25 schließt sich dann radial nach
innen ein dritter, flacher Abschnitt 26 an.
[0031] Mit 30 ist ein Holzprofil, beispielsweise ein Model bezeichnet, wie es in üblichen
Sägewerksanlagen verarbeitet wird. Ein Pfeil 31 kennzeichnet die Vorschubrichtung
des Holzprofils 30 in der Darstellung der Fig 1 von rechts nach links.
[0032] Durch den Eingriff der Kreissäge 10 in das Holzprofil 30 bleibt eine dickere Hauptware
32 stehen, und seitlich wird eine Seitenware 33, beispielsweise ein Seitenbrett von
der Hauptware 32 abgetrennt. Die Seitenware 33 läuft demzufolge mit ihrer Spitze 34
bzw. deren Unterseite 35 auf den ersten geneigten Abschnitt 23 auf und wird somit
vom Spalt 36 bzw. der Spaltebene 37 abgebogen. Mit 38 ist ein Andrückelement symbolisiert,
das im Bereich des Spalts 36 seitlich auf die Seitenware 33 wirken kann, um ein unerwünschtes
Vorlaufen des Spalts entgegen der Vorschubrichtung 31 zu vermeiden.
[0033] Fig. 1 zeigt den Zustand, in dem das Holzprofil 30 gerade in den Bereich der Kreissäge
10 einläuft. Demzufolge wird die Seitenware 33 mit ihrer Spitze 34 zunächst nur geringfügig
aus der Spaltebene 37 abgebogen, weil im ersten Augenblick des Ineingriffkommens die
Spitze 34 auf dem verhältnismäßig wenig geneigten ersten Abschnitt 23 aufliegt.
[0034] Die vergrößerte Darstellung der Fig. 2 zeigt, daß der Rand 15 des Kreissägeblatts
11 mit einer Anlaufschräge versehen ist, deren Winkel β im Bereich zwischen 10 und
60° liegen mag. Die Oberkante des Randes 15 geht dann nahezu stetig in den Umfang
22 des Trennelementes 20 über. Dies ist, wie bereits mehrfach erwähnt, in diesem Bereich
flach geneigt, wobei der entsprechende erste Abschnitt 23 einen Neigungswinkel α von
vorzugsweise 5° aufweist.
[0035] Die Anordnung kann dabei so getroffen sein, daß eine gedachte Verbindungslinie 27
zwischen der Oberkante des Randes 15 und den Zähnen 16 gerade in Fortsetzung der Neigung
des ersten Abschnitts 23 verläuft, so daß die Spitze 34 der Seitenware 33 mit ihrer
Unterseite 35 gerade parallel zur Verbindungslinie 27 liegt. Es ist jedoch auch möglich,
daß die Spitze 34 im wesentlichen im Bereiche ihres vorderen Endes auf dem ersten
geneigten Abschnitt 23 aufliegt.
[0036] In jedem Falle wird bei weiterem Vorschub bewirkt, daß die Spitze 34 der Seitenware
33 nach dem Durchmessen des ersten Abschnittes 23 auf den steiler geneigten Abschnitt
24 aufläuft. Dessen Neigungswinkel Φ beträgt vorzugsweise 15°, wobei zu beachten ist,
daß die Darstellungen der Figuren 1 bis 3 ebenso wie die Darstellungen der übrigen
Figuren nicht maßstäblich ist, sondern vielmehr zum Zwecke des besseren Verständnisses
gelegentlich übertriebene Darstellungen gewählt wurden.
[0037] Wenn nun gemäß Fig. 3 ein Zustand erreicht ist, in dem die Spitze 34 der Seitenware
33 den Höcker 25 überfahren hat, so ist die Seitenware 33 insgesamt von den äußeren
Abschnitten 23 und 24 des Trennelementes 20 abgehoben, wie in Fig. 3 deutlich in Gestalt
eines Zwischenraumes 40 zu erkennen ist. Die Seitenware 33 verläuft nämlich von dem
Augenblick an, an dem die Spitze 34 den Höcker 25 passiert hat, derart, daß die Unterseite
35 in einer Verbindungslinie 35a zwischen dem Höcker 25 und den Zähnen 16 läuft.
[0038] Wie in Vergleich der Figuren 1 und 3 deutlich zeigt, bedeutet dies, daß bei einlaufendem
Holzprofil 30 die Seitenware 33 im ersten Moment nur geringfügig abgebogen wird, solange
nämlich die Spitze 34 auf dem ersten Abschnitt 23 des Trennelementes 20 läuft. Durch
Überfahren des zweiten Abschnittes 24 wird dann schlagartig die Seitenware 33 um einen
definierten, zusätzlichen Winkelschritt abgebogen, so daß von jetzt an die Seitenware
33 unter einem größeren Winkel aus der Spaltebene 37 heraus abgebogen wird, wie mit
einem Winkel δ in Fig. 3 angedeutet. Der Winkel δ beträgt dabei vorzugsweise zwischen
5° und 10°. Bei dieser Winkelangabe wie auch bei den anderen Winkelangaben versteht
sich jedoch, daß diese nur ungefähr zu verstehen sind und im Einzelfall optimiert
werden können.
[0039] In den Figuren 4 bis 7 ist die Formgebung der Abschnitte 23, 24 und 26 nochmals im
einzelnen dargestellt.
[0040] Fig. 4 zeigt das Trennelement 20 insgesamt, und man erkennt, daß dieses einen äußeren,
flachen Bereich 50 aufweist, der geringfügig konisch nach innen ansteigt, um dort
in einen verstärkten Flanschbereich 51 überzugehen.
[0041] Der Eingriffsbereich des Trennelementes 20 wird durch eine Kante 52 bestimmt, die
einen kreisabschnittsförmigen Bereich definiert. Dieser Bereich entspricht einem Zentrumswinkel
Θ von beispielsweise 90°.
[0042] Wie aus den Figuren 4 bis 7 deutlich zu erkennen ist, liegen die Abschnitte 23, 24
und 26 etwas unterhalb des flachen Bereichs 50 des Trennelementes 20, was sich in
einer Stufe 53 unterhalb der Kante 52 manifestiert.
[0043] Zwischen dem ersten Abschnitt 23 und dem zweiten Abschnitt 24 befindet sich ein linienförmiger
Übergang 54, während der Übergang vom zweiten Abschnitt 24 zum dritten Abschnitt 26
durch den ebenfalls linienförmigen Höcker 25 gebildet wird. Die beiden Linien schneiden
sich an der Peripherie des Trennelementes 20. In der Draufsicht der Fig. 5 ist deutlich
zu erkennen, daß der Übergang 54 gerade rechtwinkelig zur Vorschubrichtung 31 verläuft,
während der Höcker 25 um einen Winkel ε geneigt zum Übergang 54 angeordnet ist, wobei
der Winkel ε vorzugsweise etwa 15° beträgt.
[0044] Mit 57 sind nun in den Figuren 5 und 6 Höhenlinien derjenigen Flächen eingetragen,
die von den Abschnitten 23, 24 und 26 gebildet werden.
[0045] Dabei wird erkennbar, daß die Oberflächen der Abschnitte 23, 24 und 26 in der Nähe
der Kante 52 flacher und zur Peripherie des Trennelementes 20 hin steiler verlaufen.
Dies ist deutlich aus Fig. 7 zu erkennen, wo in einer Seitenansicht die Profile der
Oberflächen bzw. des Übergangs 54 und des Höckers 25 (wiederum nicht maßstäblich)
zu erkennen sind. Für den Fall des Höckers 25 sind in Fig. 7 die Krümmungsradien R₁,
R₂ und R₃ in der Nähe der Peripherie, in der Mitte und in der Nähe der Kante 52 dargestellt.
Die Werte der Krümmungsradien R₁, R₂ und R₃ nehmen nach innen, d.h. zur Kante 52 hin
zu.
[0046] Insgesamt bedeutet dies, daß die Seitenware 33 beim Auftreffen nacheinander auf die
Abschnitte 23, 24 und 26 zweidimensional aus der Spaltebene 37 heraus abgebogen wird,
nämlich einmal über die Neigungswinkel α und Φ in einer Richtung nach oben aus der
Spaltebene 37 hinaus, andererseits aber auch infolge der Krümmungen der Oberflächen
der Abschnitte 23, 24 und 26 quer dazu, d.h. um die Vorschubrichtung 31 herum.
1. Verfahren zum Trennen oder Schlitzen eines starren Schnittguts (30), insbesondere
Holz, mit einem Elastizitätsmodul von vorzugsweise etwa 50.000 bis 400.000 kg/cm²,
bei dem ein schmales, spanabhebende Elemente (16) aufweisendes Werkzeug, insbesondere
ein Kreissägeblatt (15), bei einer Schnittgeschwindigkeit von mehr als etwa 40 m/s
einen Spalt (36) endlicher Breite im Schnittgut anbringt, und eine Seitenware (33)
nach dem Passieren der spanabhebenden Elemente (16) mittels eines keilartigen, raumfesten
Trennelementes (20) aus der Spaltebene (37) heraus derart von der Hauptware (32) des
Schnittguts (30) abgebogen wird, daß die Seitenware (33) nach dem Passieren der spanabhebenden
Elemente (16) stets einen Abstand vom Werkzeug aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß
die Seitenware (33) beim Einlaufen des Schnittguts (30) in das Werkzeug mit ihrer
Spitze (34) zunächst unter einem kleineren Winkel (α) und alsdann zunächst mit der
Spitze (34) und darauf über ihre gesamte weitere Länge mit einem größeren Winkel (δ),
jeweils relativ zur Vorschubrichtung (31) des Schnittguts (30) abgebogen wird, derart,
daß die Seitenware (33) nach dem Übergang auf den größeren Winkel (δ) einen Zwischenraum
(40) zur Oberfläche eines an das Werkzeug angrenzenden ersten, äußeren Abschnitts
(23) des Trennelementes (20) einhält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der kleinere Winkel (α) zwischen
1° und 10°, vorzugsweise bei 4°, liegt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der größere Winkel (δ)
zwischen 3° und 12°, vorzugsweise bei 6°, liegt.
4. Vorrichtung zum Trennen oder Schlitzen eines starren Schnittguts (30), insbesondere
Holz, mit einem Elastizitätsmodul von vorzugsweise etwa 50.000 bis 400.000 kg/cm2,
mit einem schmalen, spanabhebende Elemente (16) aufweisenden Werkzeug, insbesondere
einem Kreissägeblatt (15), das bei einer Schnittgeschwindigkeit von mehr als etwa
40 m/s einen Spalt (36) endlicher Breite im Schnittgut anbringt, und mit einem keilartigen,
raumfesten Element (20), das eine Seitenware (33) nach dem Passieren der spanabhebenden
Elemente (16) aus der Spaltebene (37) heraus derart von der Hauptware (32) des Schnittguts
(30) abbiegt, daß die Seitenware (33) nach dem Passieren der spanabhebenden Elemente
(16) stets einen Abstand vom Werkzeug aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß das Trennelement
(20), in Vorschubrichtung (31) des Schnittguts (30) gesehen, im Abstand von seinem
an das Werkzeug angrenzenden und beim Einlaufen des Schnittguts (30) zuerst in Anlage
an das Schnittgut (30) kommenden Umfang (22) mit einem Höcker (25) versehen ist, und
daß eine gedachte Verbindungslinie (35a) zwischen dem Höcker (25) und den spanabhebenden
Elementen (16) mit Abstand (40) oberhalb eines ersten, zwischen Höcker (25) und Umfang
(22) liegenden Abschnitts (23) des Trennelementes (20) verläuft.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Abschnitt (23)
mit einer Oberfläche versehen ist, deren Gestalt einer einfach im Raum gekrümmten
Fläche entspricht, wobei die gesamte Fläche um einen ersten Winkel (α) zur Spaltebene
(37) geneigt ist, ferner der Krümmungsradius der Fläche senkrecht zur Vorschubrichtung
(31) des Schnittguts (30) verläuft und schließlich die Krümmung der Fläche in einer
Richtung innerhalb der Spaltebene (37), aber senkrecht zur Vorschubrichtung (31) von
außen nach innen abnimmt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Winkel (α) zwischen
1° und 10°, vorzugsweise bei 4°, liegt.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der erste Abschnitt (23) über einen linienförmigen Obergang (54) in einen zweiten
Abschnitt (24) des Trennelementes (30) übergeht, daß der zweite Abschnitt (24) mit
einer Oberfläche versehen ist, deren Gestalt einer einfach im Raum gekrümmten Fläche
entspricht, wobei die gesamte Fläche um einen zweiten Winkel (Φ) zur Spaltebene (37)
geneigt ist, ferner der Krümmungsradius der Fläche senkrecht zur Vorschubrichtung
(31) des Schnittguts (30) verläuft und schließlich die Krümmung der Fläche in einer
Richtung innerhalb der Spaltebene (37), aber senkrecht zur Vorschubrichtung (31) von
außen nach innen abnimmt, und daß der zweite Abschnitt (24) in Vorschubrichtung (31)
in den Höcker (25) ausläuft.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Übergang (54) eine Linie
ist, die senkrecht zur Vorschubrichtung (31) verläuft.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Winkel
(Φ) zwischen 5° und 20°, vorzugsweise bei 15°, liegt.
10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß sich an den Höcker (25) in Vorschubrichtung (31) ein dritter Abschnitt (26) des
Trennelementes (30) anschließt, daß der dritte Abschnitt (26) mit einer Oberfläche
versehen ist, deren Gestalt einer einfach im Raum gekrümmten Fläche entspricht, wobei
die gesamte Fläche einen dritten Winkel mit der Spaltebene (37) einschließt, ferner
der Krümmungsradius (R₁, R₂, R₃) der Fläche senkrecht zur Vorschubrichtung (31) des
Schnittguts (30) verläuft und schließlich die Krümmung der Fläche in einer Richtung
innerhalb der Spaltebene (37), aber senkrecht zur Vorschubrichtung (31) von außen
nach innen abnimmt.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der dritte Winkel 0° beträgt.
12. Vorrichtung nach Anspruch 7 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß der den Höcker (25)
bildende Übergang zwischen zweitem Abschnitt (24) und drittem Abschnitt (26) einen
linienförmigen Verlauf hat, wobei die Linie um einen konstanten, dritten Winkel (ε)
zur Vorschubrichtung (31) geneigt verläuft.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der dritte Winkel (ε) zwischen
83° und 73°, vorzugsweise bei 78°, liegt.
14. Vorrichtung nach Anspruch 8 und 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Übergang (54)
und der Höcker (25) sich an der Peripherie des Trennelementes (30) schneiden.