[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Überwachung und Prüfung des
Betriebszustandes einer ein endloses Band aufweisenden Maschine.
[0002] In zahlreichen industriellen Anwendungen werden Endlosbänder als Transport- und/oder
Trägereinrichtungen, aber auch Bearbeitungseinrichtungen für herzustellende Produkte
eingesetzt. Diese Bänder werden im allgemeinen über eine oft große Anzahl von Walzen
geführt, durch eine geeignete Antriebseinrichtung in Bewegung versetzt bzw. gehalten
und mittels Spanneinrichtungen gespannt. Anhand der Anwendung derartiger Endlosbänder
bei der Papierherstellung werden im folgenden Probleme beispielhaft geschildert, die
beim Einsatz von Endlosbändern auftreten; die gleichen oder ähnliche Probleme treten
aber auch bei anderen industriellen Anwendungen derartiger Endlosbänder auf.
[0003] Eine Produktionslinie zur Papierherstellung besteht im allgemeinen aus mehreren abgegrenzten
Abschnitten, nämlich einer Siebpartie, einer Pressenpartie, einer Trockenpartie und
einem Glättwerk bzw. einer Schlußgruppe. In der Sieb-, Pressen- und Trockenpartie
werden die eingangs genannten endlosen Bänder in unterschiedlicher Ausgestaltung eingesetzt.
So handelt es sich bei der Siebpartie um ein endloses umlaufendes Siebband, auf das
an der Oberseite die Papierbahn über einen Stoffauflauf aufgebracht wird und das die
Papierbahn trägt, weitertransportiert und dabei entwässert. Die Papierbahn wird von
der Siebpartie weitergegeben an die Pressenpartie, in der ein endloses Filzband vorgesehen
ist zur Aufnahme und Beseitigung weiterer Wasseranteile aus der Papierbahn. Ferner
wird in der Pressenpartie die Papierbahn mit Hilfe mehrerer Preßwalzen und weiterer
Preßfilz-Endlosbänder gepreßt. In der sich daran anschließenden Trockenpartie wird
die Papierbahn über dampfbeheizte Walzen geführt und mit Trockenfilz-Endlosbändern
in Kontakt gebracht, um auf die zulässige Restfeuchte getrocknet zu werden. Die in
der Pressenpartie und der Trockenpartie vorgesehenen Endlosbänder dienen ebenfalls
dem Transport und der Stützung, aber auch der Behandlung der Papierbahn und können
je nach Anwendungsfall aus unterschiedlichen Materialien hergestellt sein.
[0004] Die Endlosbänder bei der Papierherstellung haben teilweise beträchtliche Abmessungen;
Breiten bis zu 10 Meter sind keine Seltenheit. Auch die Laufgeschwindigkeit der Bänder
ist in einigen Fällen sehr hoch und erreicht Werte bis zu 2000 m/min. Um einen gleichförmigen
Bandlauf zu gewährleisten und ein Auswandern des Bandes, das auf mehrere Ursachen
zurückgehen kann, zu verhindern, ist ein Bandlaufregler vorgesehen, der zumeist aus
einer verstellbaren Walze besteht, die sich wie eine der Antriebs-, Führungs- oder
sonstigen Walzen der Bandführung quer zum Endlosband erstreckt und die in Bezug auf
die senkrechte Ausrichtung zur Bandlängsrichtung schräg gestellt werden kann.
[0005] Um die Schrägstellung der Walze des Bandlaufreglers zu ermöglichen ist das eine Walzenlager
um eine senkrecht zur Rotationsachse der Walze verlaufende Achse drehbar und das andere
Walzenlager parallel zur Bandlaufrichtung linear verschiebbar ausgestaltet. Wird dieses
Lager verschoben, wird die Walze in einer Schwenkbewegung um das drehbar gelagerte
Lager zur Bandlaufrichtung verstellt. Auf das Band wirken aufgrund der Schrägstellung
dann Kräfte, die das Band in eine durch die Schrägstellung vorgegebene Richtung bewegen,
so daR der Geradeauslauf des Endlosbandes beeinflußt bzw. ein Verlaufen des Bandes
aufgrund anderer Störungen ausgeglichen werden kann.
[0006] Die Verstellung der Bandlaufreglerwalze erfolgt kontinuierlich mit Hilfe eines Regelkreises,
der den Bandlauf über einen Abtaster an der Kante des Bandes erfaßt und eine Verschiebung
des verschiebbaren Lagers bewirkt, um den Bandlauf entsprechend einer Vorgabe auszuregeln.
Für die Bewegung des verschiebbaren Lagers der Bandlaufreglerwalze werden verschiedene
Antriebseinheiten, wie etwa hydraulische, pneumatische, elektromagnetische oder elektromotorische
Systeme eingesetzt. Die bekannten Bandlaufregler sorgen durch Schrägstellung der Bandlaufreglerwalze
für eine Ausrichtung des Bandlaufes, der vom idealen Geradeauslauf des Bandes aufgrund
zahlreicher Einflüsse abweichen kann.
[0007] Einflüsse, die den Geradeauslauf des Endlosbandes beeinträchtigen, gehen in den meisten
Fällen von schrägstehenden Walzen in der das Endlosband aufweisenden Maschine aus.
Denn die Ausrichtung der Walzen ist angesichts der Größe der Transport-, Bearbeitungs-
und Antriebswalzen in z.B. einer Produktionsstraße zur Papierherstellung nicht derart
exakt durchzuführen, daR die Walzen vollständig parallel zueinander ausgerichtet sind
und während des Betriebes bleiben. Aber auch Fehler innerhalb des Bandes, die bei
der Herstellung des Endlosbandes, bei dessen Lagerung oder im Laufe des Betriebs auftreten
können, führen dazu, daß aufgrund unterschiedlicher Spannungen in Bandquerrichtungen
sich eine das Band in Querrichtung verschiebende Kraft aufbaut, die den Geradeauslauf
des Bandes störend beeinflußt.
[0008] Ferner sind während des Betriebs auch die übrigen Produktionsbedingungen, insbesondere
beim Beispiel der Papierherstellung, geeignet, sich nachteilig auf den Geradeauslauf
der Preßfilz-Endlosbänder oder der Trockenfilz-Endlosbänder auszuwirken. So ist beispielsweise
eine ungleichmäßige Feuchte-, Gewichts- oder Dickenverteilung der Papierbahn in einer
Richtung quer zur Bandlaufrichtung in der Lage, den Geradeauslauf des Bandes zu beeinflussen.
Eine ungleichmäßige Feuchtigkeitsverteilung sorgt für eine unterschiedliche Bandspannung,
wie etwa auch eine unterschiedliche Gewichtsverteilung, wohingegen eine unterschiedliche
Dickenverteilung aufgrund der beim Ablauf auftretenden längeren Wege eine allmähliche
Verschiebung des Bandes und damit eine Abweichung vom Geradeauslauf bewirkt.
[0009] Diese Abweichungen vom Geradeauslauf werden zwar mit Hilfe von Bandlaufreglern ausgeglichen,
so daß der Produktionsprozeß fortgesetzt werden kann. Jedoch stellt die Ausregelung
des Geradeauslaufs eine nicht unerhebliche Belastung des Bandes dar, die zu einer
Verkürzung der Standzeit führt. Angesichts der teils erheblichen Kosten für die Endlosbänder,
insbesondere bei der Papierherstellung, aber auch angesichts der Produktionsunterbrechung,
die bei jedem Wechsel eines Endlosbandes erforderlich ist, besteht ein Interesse an
der grundlegenden Beseitigung der den Gradeauslauf des Endlosbandes störenden Einflüsse.
Jedoch ist bislang keine Möglichkeit bekannt, dieser Forderung gerecht zu werden,
da keine zuverlässigen Aussagen über den Betriebszustand der Maschine gemacht werden
konnten.
[0010] Ähnliche Überlegungen betreffen einen Bandspannungsregler, der in der Art des Bandlaufreglers
die Bandspannung des Endlosbandes ausregelt. Auch hier führen die oben geschilderten
und andere Einflüsse zu einer Störung der Bandspannung, deren Ursachen bislang nicht
auf einfache Weise erkennbar waren.
[0011] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu
schaffen, die eine Überwachung und Prüfung des Betriebszustandes einer ein Endlosband
aufweisenden Maschine mit zumindest einem Bandlaufregler ermöglicht.
[0012] Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0013] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß der Bandlauf bzw. die Bandspannung
bei einer ein Endlosband aufweisenden Maschine eine aussagekräftige Größe darstellt,
die Rückschlüsse auf den Betriebszustand der Maschine erlaubt. Ferner wird erfindungsgemäß
auf die Bewegung des den Bandlauf bzw. die Bandspannung beeinflussenden Teils des
Bandlauf- bzw. Bandspannungsreglers abgestellt.
[0014] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels und unter Bezugnahme
auf die Zeichenungen näher erläutert, in denen zeigt:
- Fig.1
- ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung, und
- Fig.2a,2b,2c und 2d
- beispielhafte Verläufe und Verteilungen von gespeicherten Positionsdaten, die durch
die erfindungsgemäße Vorrichtung erfaßt und gespeichert werden.
[0015] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden in Bezug auf einen Bandlaufregler
geschildert; jedoch ist die Erfindung in dieser oder einer entsprechend angepaßten
Ausführungsform auch an einem Bandspannungsregler einsetzbar.
[0016] Fig. 1 zeigt schematisch die Walze und das linear verschiebbare Lager eines Bandlaufreglers
für ein Endlosband 1, ohne daß der gesamte Regelkreis für den Geradeauslauf des Endlosbandes
in allen Einzelheiten dargestellt ist. Die Walze 2 ist an dem in Fig. 1 gezeigten
Ende der Walzenwelle im Lager 3 gelagert, das in der durch A gekennzeichneten Richtung
linear verschiebbar ist. Aus einer senkrecht zur Bandlaufrichtung verlaufenden Grundstellung
kann die Walze 2 durch Verschieben des Lagers 3 und einer damit einhergehenden Schwenkung
der Walze um das in Fig. 1 nicht dargestellte Lager in Bezug auf die Grundstellung
schräggestellt werden, um im Fall von den Geradeauslauf störenden Einflüssen den Geradeauslauf
des Endlosbandes wiederherzustellen. Das Lager 3 wird mit Hilfe einer geeigneten Antriebseinrichtung
4, beispielsweise einer pneumatischen oder hydraulischen Kolben-/Zylinderanordnung
oder eines elektrischen Spindelantriebs als Teil des Regelkreises angetrieben und
verschoben. Das Lager 3 gleitet dazu in der schematischen Darstellung der Fig. 1 entlang
der Ebene E. Die Antriebseinrichtung 4 wird von einer Reglereinrichtung 5 angesteuert,
die mit Hilfe eines Abtasters 6 die Bewegung der Kante des Endlosbandes 1 und damit
den Bandlauf erfaßt.
[0017] In Fig. 1 ist ferner die erfindungsgemäße Vorrichtung dargestellt, die bei diesem
Ausführungsbeispiel einen Bewegungssensor 10 umfaßt, der die Bewegung des Lagers 3
auf der Grundlage der Relativbewegung zwischen dem Lager 3 und der Ebene E erfaßt
und der hier unabhängig vom Bandlaufregler bzw. dessen Regelkreis vorgesehen ist.
Die getrennte Anordnung des Bewegungssensors 10 bringt eine erhöhte Auflösung der
erfaßten Bewegung und der so gewonnenen Positionsdaten. Jedoch kann die Bewegung der
Bandlaufreglerwalze auch über eine geeignete Größe des Regelkreises erfaßt werden.
[0018] In dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel handelt es sich bei dem Bewegungssensor
10 um einen linearen Weggeber, der etwa auf induktive Weise die Position des Lagers
3 erfaßt und in eine elektrische oder elektrisch erfaßbare Größe umsetzt. Der Bewegungssensor
10 umfaßt dazu ein unbewegtes stangenartiges Element 11 aus einem geeigneten Material,
das in den Innenraum von (nicht dargestellten) Spulen hineinreicht, die im Gehäuse
12 des Sensors 10 fest angeordnet sind. Das Gehäuse 12 des Sensors ist mit dem Lager
3 starr verbunden, so daß es und damit die im Gehäuse enthaltenen Spulen der Bewegung
des Lagers folgt. In Abhängigkeit von der Verschiebung des Lagers in der durch A gekennzeichneten
Richtung ändert sich demnach die Eintauchtiefe des stangenartigen Elements 11 in die
im Gehäuse 12 enthaltenen Spulen, so daß deren elektrisches Verhalten entsprechend
verändert wird. Selbstverständlich ist eine Anordnung des Gehäuses 12 in ortsfestem
Verhältnis zur Ebene E und eine Befestigung des stangenartigen Elements 11 am Lager
3 ebenso geeignet, die Bewegung des Lagers 3 mit Hilfe des Bewegungssensors 10 zu
erfassen.
[0019] Die sich entsprechend der Verschiebung des Lagers 3 ändernden Eigenschaften der im
Gehäuse 12 vorgesehenen Spulen werden mit Hilfe einer Ausleseeinheit 13 erfaßt, die
dazu mit den Spulen im Inneren des Gehäuses 12 verbunden ist, wie in Fig. 1 dargestellt.
Die Ausleseeinheit 13 umfaßt einen (nicht dargestellten) Schwingschaltkreis, der die
Induktivität der im Gehäuse 12 angeordneten Spulen zur Erzeugung eines Signals heranzieht,
das der Induktivität der Spulen entspricht und sich damit entsprechend der Bewegung
des Lagers 3 ändert.
[0020] Die Ausleseeinheit 13 erfaßt somit mit Hilfe des Bewegungssensors 10 die lineare
Verschiebung, d.h. die momentane Position des Lagers 3, die während des den Geradeauslauf
des Bandes sicherstellenden Regelvorgangs auftritt. Die Ausleseeinheit 13 gibt ein
analoges Signal an einen A/D-Wandler 14 ab, das der momentanen Position des Lagers
3 in Bezug auf eine Grundposition relativ zur Ebene E entspricht. Die Bewegung des
Lagers 3 entspricht der Bewegung der Walze 2, die den Bandlauf beeinflußt, so daR
letztlich die Position des den Bandlauf beeinflussenden Teils des Bandlaufreglers
erfaßt wird. Auf entsprechende Weise kann die Position des die Bandspannung beeinflussenden
Teils des Bandspannungsreglers erfaßt werden.
[0021] Der A/D-Wandler 14 wandelt die analogen Signale der Ausleseeinheit 13 in digitale
Positionsdaten um und gibt diese an eine Verarbeitungseinrichtung 15 ab. Die an die
Verabeitungseinrichtung 15 übertragenen Positiondaten haben zeitliche Verläufe, wie
in den Fig. 2a, 2b, 2c und 2d beispielhaft dargestellt. In den Fig. 2a bis 2d sind
links jeweils Kurvenverläufe der Positionsdaten und rechts die weiter unten erläuterten
Verteilungsdiagramme dargestellt. Bei den Kurvenverläufen entspricht die waagerechte
Achse des Diagramms der Zeitachse, die senkrechte Achse des Diagramms der Größe des
einzelnen Positionswerts. Bei den Verteilungsdiagrammen entspricht die waagerechte
Achse des Diagramms dem Positionswert, die senkrechte Achse der Häufigkeit des Auftretens
des jeweiligen Positionswertes. In den Figuren 2b, 2c und 2d ist der Positionswert
der Grundstellung der Bandlaufreglerwalze durch "Mitte" gekennzeichnet.
[0022] Die Verarbeitungseinrichtung 15 umfaßt bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
eine Rechnereinheit 15a, eine Speichereinheit 15b und eine Anzeigeeinheit 15c. Erfindungsgemäß
verarbeitet die Verarbeitungseinrichtung 15 die momentanen Positionsdaten derart,
daß die momentanen Positionsdaten jeweils in der Speichereinheit 15b abgespeichert
werden und aus den gespeicherten Positionsdaten innewohnenden charakteristischen Werten
der Betriebszustand der Maschine bestimmt wird. Insbesondere kann aus einer Veränderung
der charakteristischen Werte eine Veränderung des Betriebszustandes bestimmt werden.
[0023] Als charakteristische Werte, die den gespeicheren Positionsdaten innewohnen, kommen
insbesondere die Lage die Positionsdaten in Bezug auf die ausgerichtete Grundstellung
der Bandlaufreglerwalze, die Frequenz sich periodisch wiederholender Positionsdaten,
das Flächenintegral unter der Kurve des Verlaufs der Positionsdaten und die Verteilung
der Positionsdaten für vorgegebene Zeitabschnitte in Frage.
[0024] Eine Veränderung der Lage eines sich periodisch wiederholenden Positionsdatenverlaufs
bzw. eine Abweichung von der ausgerichteten Grundstellung weist auf einen grundsätzlichen
Fehler in der Maschine hin und bietet so die Möglichkeit, den Betriebszustand der
Maschine zu beurteilen. Eine grundsätzliche Abweichung kann auf mehrere Ursachen zurückgeführt
werden, wie etwa eine schrägstehende Walze oder einen schrägstehenden Zylinder innerhalb
der Maschine.
[0025] Die Frequenz sich periodisch wiederholender Positionsdaten erlaubt Rückschlüsse auf
die Bandgeschwindigkeit, die in Beziehung zu setzen ist mit der Bandlänge. Auch störende
Einflüsse von Walzen und Zylindern der Maschine treten mit einer Periode auf, die
in den Positionsdaten erfaßbar ist. Eine Veränderung der Frequenz eines in den Positionsdaten
erkennbaren periodischen Verlaufs gibt einen Hinweis auf eine nachhaltige Veränderung
des Betriebszustandes der Maschine.
[0026] Eine Veränderung des Flächenintegrals unter der Kurve des Positionsdatenverlaufs
erlaubt die Erkennung einer Veränderung des Betriebszustandes der Maschine derart,
daß eine Verkleinerung des Flächenintegrals in Verbindung gebracht werden kann mit
einer Reduzierung der Stellkraft, die auf die Bandlaufreglerwalze d.h. des den Bandlauf
beeinflussenden Teils oder eine Erhöhung der Gegenkraft, die dieser Stellkraft entgegenwirkt.
Eine Reduzierung der Stellkraft kann hervorgehen, z.B. aus einer Undichtigkeit bei
einem pneumatischen Stellglied oder einem Druckabfall.
[0027] Eine erhöhte Gegenkraft kann durch verklemmende oder verkantende Lager oder Verunreinigungen
hervorgerufen werden. In Fig. 2c ist im Kurvendiagramm der Verlauf der Positionsdaten
für den Fall einer hohen Stellkraft und einer geringen Gegenkraft dargestellt. Das
Flächenintegral hat einen bestimmten Wert, der sich bei dem wiederholenden Verlauf
der Positionsdaten nahezu nicht ändert. In Fig. 2d ist ein Kurvenverlauf gezeigt,
der etwa dann auftritt, wenn eine Undichtigkeit eine Reduzierung der Stellkraft im
Vergleich zu Fig. 2c bewirkt. Zu bemerken ist hier, daß sich die Frequenz der sich
wiederholenden Positionsdaten nicht ändert.
[0028] Die Verteilung der Positionsdaten erlaubt Aussagen über den Umfang der Regelbewegung
des den Bandlauf (oder die Bandspannung) beeinflussenden Teils und damit über den
Betriebszustand der Maschine. In Fig. 2a ist im Kurvendiagramm der Idealzustand gezeigt,
bei dem die Bandlaufreglerwalze nicht mehr bewegt wird, nachdem ein den Geradeauslauf
aufrecht erhaltender Schrägstellungswert eingestellt wurde. Im Verteilungsdiagramm
liegen daher alle Positionsdatenwerte bei genau einem Wert. In Fig. 2b ist ein normalerweise
auftretender Regelvorgang gezeigt; aus dem Kurvendiagramm geht die um die Grundstellung
("Mitte") pendelnde Regelbewegung mit kleiner Amplitude hervor, die auch im Verteilungsdiagramm
erkennbar ist. Die Positionsdaten liegen in einem engen Bereich um den Wert der Grundstellung
("Mitte") und treten gehäuft in den beiden Maximalwerten der Regelbewegung auf. In
Fig. 2c ist der Verlauf und die Verteilung von Positionsdaten einer zu großen Regelbewegung
dargestellt. Die gehäuften Maximalwerte treten in relativ großem Abstand zur Grundstellung
der Bandlaufreglerwalze auf, wie sich aus einem Vergleich des Verteilungsdiagramms
der Figuren 2b und 2c ergibt. Das geringe Auftreten von Positionsdaten im Zwischenbereich
zwischen den Maximalwerten weist auf eine ausreichende Stellkraft des Regelkreises
hin. Demgegenüber zeigt Fig. 2d ein Verteilungsdiagramm, bei dem neben den gehäuften
Positionsdaten an den Maximalwerten auch Positionsdaten im Zwischenbereich auftreten.
Ähnlich wie im Fall des Flächenintegrals erlaubt diese Verteilung Rückschlüsse auf
die Qualität des Regelkreises oder genauer der resultierenden Stellkraft und damit
auf den Betriebszustand der Maschine.
[0029] Auch eine Änderung der Verteilung der Positionsdaten für vorgegebene Zeitabschnitte
läßt einen vergleichbaren Rückschluß zu und bietet die Möglichkeit der Erkennung einer
Veränderung des Betriebszustandes. Im folgenden wird diese Möglichkeit der Erkennung
einer Veränderung des Betriebszustandes einer Maschine zunächst im Hinblick auf die
Verteilung der Positionsdaten in bestimmten festgelegten Zeitabschnitten weiter erläutert.
[0030] Bei den angesprochenen Zeitabschnitten handelt es sich jeweils um eine vorgegebene
Zeitspanne, über die hinweg Positionsdaten erfaßt, abgespeichert und einer die Verteilung
der Positionsdaten ermittelnden Verarbeitung unterzogen werden.
[0031] Wie bereits erwähnt wird bei einer ideal arbeitenden und ausgerichteten Maschine
der Geradeauslauf des Endlosbandes nicht störend beeinflußt. Eine Regelung des Bandlaufes
findet nicht statt, so daR der Bewegungssensor 10 keine Bewegung des Lagers 3 bzw.
der Walze 2 erfaßt. Von Zeitabschnitt zu Zeitabschnitt ist daher die Verteilung der
Positionsdaten konstant und weist nur einen Wert auf, wie im Verteilungsdiagramm in
Fig.2a dargestellt.
[0032] Aufgrund der eingangs geschilderten Einflüsse auf den Bandlauf weicht der Bandlauf
vom idealen Geradeauslauf ab und wird durch den Bandlaufregler, d.h. eine Schrägstellung
der Walze 2 bzw. ein Verschieben des Lagers 3 ausgeregelt. Die Bewegung des Lagers
3 wird vom Bewegungssensor 10 erfaßt und die Positionsdaten der Lagerbewegung kontinuierlich
in der Speichereinrichtung 15b abgespeichert. Im allgemeinen ergibt sich eine Pendelbewegung
um eine Grundposition, die nicht unbedingt mit der Grundstellung senkrecht zur Bandlaufrichtung
übereinstimmen muß, wie aus Fig. 3c oder 3d hervorgeht. Wird nun die Verteilung der
Positionsdaten über einen Zeitabschnitt hinweg betrachtet, der wesentlich größer als
die Periode der Pendelbewegung ist, ergibt sich dennoch eine nahezu gleichbleibende
Verteilung der Positionsdaten von Zeitabschnitt zu Zeitabschnitt.
[0033] Die für den jeweiligen Zeitabschnitt ermittelten Verteilungen werden kontinuierlich,
zumindest aber periodisch in größeren zeitlichen Abständen ebenfalls abgespeichert.
[0034] Die Verarbeitungseinrichtung 15 vergleicht als charakteristischen Wert beispielsweise
die Verteilung der Positionsdaten des jeweils aktuellen Zeitabschnitts mit dem unmittelbar
vorangegangenen Zeitabschnitt und erkennt durch Feststellen einer über ein vorgegebenes
Maß hinausgehenden Veränderung der Verteilung der Positionsdaten eine nachhaltige,
aber kurzfristige Beeinflussung des Bandlaufes aufgrund sich ändernder Einflüsse der
oben geschilderten Art. Die Verarbeitungseinrichtung 15 ist dadurch in der Lage, nachhaltige,
aber relativ kurzfristige Änderungen des Maschinenzustandes zu erkennen und diese
Änderungen des Maschinenzustandes über die Anzeigeeinheit 15c anzuzeigen.
[0035] Aufgrund der vollständig oder in längeren Zeitschritten periodisch abgespeicherten
Verteilungen von Positionsdaten kann die Verarbeitungseinrichtung 15 ferner einen
Vergleich von Positionsdatenverteilungen von Zeitabschnitten durchführen, die einen
größeren zeitlichen Abstand aufweisen. Weichen die beiden verglichenen Verteilungen
der Positionsdaten über ein vorgegebenes Maß voneinander ab, so erkennt die Verarbeitungseinrichtung
15 eine den Bandlauf nachhaltig und langfristig beeinflussende Veränderung des Maschinenbetriebszustandes.
Auch in diesem Fall zeigt die Verarbeitungseinrichtung 15 über die Anzeigeeinheit
15c die langfristige Veränderung des Maschinenbetriebszustandes an.
[0036] Ferner kann, wie bereits oben erwähnt, die Verarbeitungseinrichtung 15 auf der Grundlage
der in der Speichereinheit 15b gespeicherten Positonsdaten eine den Positionsdaten
innewohnene Periodizität bestimmen und aufgrund einer Veränderung der Periode eine
Veränderung des Betriebszustandes der Maschine erkennen. Auch diese Veränderung des
Betriebszustandes der Maschine zeigt die Verarbeitungseinrichtung 15 über die Anzeigeeinheit
15c an. In den in den Fig.2b, 2c und 2d gezeigten Darstellungen des Verlaufs der Positionsdaten
ist der in den meisten Fällen auftretende, periodische Verlauf der Positionsdaten
unmittelbar erkennbar, dessen Periode T in den Figuren 2b, 2c und 2d gekennzeichnet
ist.
[0037] Entspricht die Periode T der abgespeicherten Positionsdaten nicht einem durch Bandgeschwindigkeit
und Bandlänge vorgegebenen Wert, liegt die Periode T aber in unmittelbarer Nähe dieses
Wertes, weist dieser Umstand auf eine von der Sollbandgeschwindigkeit abweichende
Bandgeschwindigkeit hin. Entspricht die Periode T der abgespeicherten Positonsdaten
einer Harmonischen der Umlauffrequenz anderer Walzen oder Zylinder in der Maschine,
kann auf eine Schrägstellung dieser Maschinenteile geschlossen werden.
[0038] Ändert sich die Periode T des Verlaufs der abgespeicherten Positionsdaten, weist
diese Veränderung auf eine Veränderung des Betriebszustandes der Maschine hin. Die
Veränderung der Periode T kann periodisch oder aperiodisch sein. In beiden Fällen
ist die Verarbeitungseinrichtung 15 in der Lage, die Veränderung des Betriebszustandes
der Maschine zu erkennen und über die Anzeigeeinheit 15c anzuzeigen.
[0039] Im Fall einer periodischen Veränderung kann ferner die Periode T' der Veränderung
durch die Verarbeitungseinrichtung 15 bestimmt werden, was weitere Rückschlüsse auf
die Ursache des veränderten Bandlaufes und damit den Betriebszustand der Maschine
erlaubt.
[0040] Zur Bestimmung geeigneter Zeitabschnitte, die für die Bestimmung der Verteilung der
Positionsdaten herangezogen werden, geht die Verarbeitungsvorrichtung in der Regel
von der Bestimmung der Periode eines periodischen Positionsdatenverlaufes, wie etwa
in Fig. 2b dargestellt, aus und legt als Zeitabschnitt einen darauf bezogenen Wert,
vorzugsweise von zumindest 10T fest. Für eine nicht kontinuierliche, d.h. periodisch
durchgeführte Abspeicherung der für einen Zeitabschnitt ermittelten Verteilung der
Positionsdaten sind Zeitabschnitte in noch größeren auf die Periode T bezogenen Schritten,
vorzugsweise von 100T zu wählen.
[0041] Auf ähnliche Weise kann die Verarbeitungseinrichtung 15 die Lage der Positionsdaten
in Bezug auf die Grundstellung der Bandlaufreglerwalze oder das Flächenintegral unter
der Kurve der Positionsdaten zur Erkennung des Betriebszustandes der Maschine und
von Veränderungen des Betriebszustandes, wie bereits oben erwähnt, heranziehen.
[0042] Anstelle des gezeigten linearen Bewegungssensors 10, dessen Erfassungsbereich auf
bestimmte maximale Weglängen beschrankt ist, kann ein Winkelgeber verwendet werden,
sofern durch eine geeignete Mechanik die lineare Bewegung des Lagers 2 in eine Drehbewegung
umgesetzt wird oder eine Drehbewegung erfaßt wird, die der Bewegung des den Bandlauf
beeinflußenden Teils des Bandlaufregelers entspricht.
[0043] Induktive Bewegungssensoren der geschilderten Art sind aufgrund der nahezu unbegrenzten
Auflösung zu bevorzugen, jedoch können auch andere Sensoren eingesetzt werden, solange
deren Auflösungsvermögen eine ausreichend genaue Bestimmung der Bewegung des den Bandlauf
beeinflußenden Teils, d.h. im obigen Beispiel die Schrägstellung der Walze 2 ermöglicht.
1. Vorrichtung zur Überwachung und Prüfung des Betriebszustandes einer Maschine, die
ein endloses Band aufweist, dessen Bandlauf mittels eines Bandlaufreglers und/oder
dessen Bandspannung mittels eines Bandspannungsreglers geregelt wird, mit
- einem Sensor (10), der die momentane Position des den Bandlauf bzw. die Bandspannung
beeinflussenden Teils (2) erfaßt und in eine auslesbare Größe umsetzt,
- einer Ausleseeinrichtung (13), die mit dem Sensor (10) verbunden ist, zum Auslesen
der der momentanen Position entsprechenden Größe in analoge Signale,
- einer Analog/Digital-Wandlereinrichtung (14), die mit der Ausleseeinrichtung (13)
verbunden ist, zur Wandlung der analogen Signale in digitale Positionsdaten der momentanen
Position des den Bandlauf bzw. die Bandspannung beeinflussenden Teils (2), und
- einer Verarbeitungseinrichtung (15), die zumindest eine Rechnereinheit (15a), eine
Speichereinheit (15b) und eine Anzeigeeinheit (15c) umfaßt und die mit der Analog/Digital-Wandlereinrichtung
(14) verbunden ist, zur Verarbeitung der momentanen Positionsdaten, derart daß
a) die momentanen Positionsdaten jeweils in der Speichereinheit (15b) abgespeichert
werden,
b) charakteristische Werte, die den gespeicherten Positionsdaten innewohnen, bestimmt
werden und
c) anhand der charakteristischen Werte der Betriebszustand der Maschine erkennbar
ist.
2. Vorrichtung zur Überwachung und Prüfung des Betriebszustandes einer Maschine nach
Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verarbeitungseinrichtung (15) die gespeicherten Positionsdaten derart verarbeitet,
daß als charakteristischer Wert die Lage der Positionsdaten in Bezug auf die Grundstellung
des den Bandlauf bzw. die Bandspannung beeinflussenden Teils bestimmt wird.
3. Vorrichtung zur Überwachung und Prüfung des Betriebszustandes einer Maschine nach
Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verarbeitungseinrichtung (15) die gespeicherten Positionsdaten derart verarbeitet,
daß als charakteristischer Wert die Periode wiederkehrender Positionsdaten bestimmt
wird.
4. Vorrichtung zur Überwachung und Prüfung des Betriebszustandes einer Maschine nach
Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verarbeitungseinrichtung (15) die gespeicherten Positionsdaten derart verarbeitet,
daß als charakteristischer Wert das Flächenintegral unter der Kurve des Verlaufs der
gespeicherten Positionsdaten bestimmt wird.
5. Vorrichtung zur Überwachung und Prüfung des Betriebszustandes einer Maschine nach
Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verarbeitungseinrichtung (15) die gespeicherten Positionsdaten derart verarbeitet,
daß als charakteristischer Wert die Verteilung der Positionsdaten bestimmt wird.
6. Vorrichtung zur Überwachung und Prüfung des Betriebszustandes einer Maschine nach
Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verarbeitungseinrichtung (15) die gespeicherten Positionsdaten derart verarbeitet,
daß als charakteristischer Wert die Verteilung der Positionsdaten für bestimmte Zeitabschnitte
bestimmt wird.
7. Vorrichtung zur Überwachung und Prüfung des Betriebszustandes einer Maschine nach
Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verarbeitungseinrichtung (15) die gespeicherten Positionsdaten derart verarbeitet,
daß die für bestimmte Zeitabschnitte bestimmten Verteilungen der Positionsdaten in
der Speichereinheit (15b) abgespeichert werden.
8. Vorrichtung zur Überwachung und Prüfung des Betriebszustandes einer Maschine nach
einem der Ansprüche 6 oder 7 ,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zeitabschnitte für die Bestimmung der Verteilung der Positionsdaten ein Vielfaches
der Periode wiederkehrender Positionsdaten umfassen.
9. Vorrichtung zur Überwachung und Prüfung des Betriebszustandes einer Maschine nach
Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verteilungen der Positionsdaten zeitlich auseinanderliegender Zeitabschnitte
abgespeichert werden.
10. Vorrichtung zur Überwachung und Prüfung des Betriebszustandes einer Maschine nach
Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verarbeitungseinrichtung (15) die gespeicherten Positionsdaten derart verarbeitet,
daß die Verteilung der Positionsdaten kontinuierlich bestimmt wird.
11. Vorrichtung zur Überwachung und Prüfung des Betriebszustandes einer Maschine nach
Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verarbeitungseinrichtung (15) die gespeicherten Positionsdaten derart verarbeitet,
daß als charakteristischer Wert die Differenz zwischen Positionsdatenmaximum und Positionsdatenminimum
bestimmt wird.
12. Vorrichtung zur Überwachung und Prüfung des Betriebszustandes einer Maschine nach
einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor (10) getrennt vom Bandlauf- und/oder Bandspannungsreglerkreis an dem
den Bandlauf bzw. die Bandspannung beeinflussenden Teil (2) angeordnet ist.
13. Vorrichtung zur Überwachung und Prüfung des Betriebszustandes einer Maschine nach
einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor (10) ein linearer Weggeber ist.
14. Vorrichtung zur Überwachung und Prüfung des Betriebszustandes einer Maschine nach
einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor (10) ein Winkelgeber ist.
15. Vorrichtung zur Überwachung und Prüfung des Betriebszustandes einer Maschine nach
einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor (10) ein induktiv arbeitender Sensor ist, bei dem ein die Induktivität
einer Spule veränderndes Element beweglich zur Spule und der erfaßten Bewegung folgend
vorgesehen ist.
16. Vorrichtung zur Überwachung und Prüfung des Betriebszustandes einer Maschine nach
Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ausleseeinrichtung (13) eine die Induktivität des induktiv arbeitenden Sensors
(10) einbeziehende Schwingkreisschaltung ist, die ein der Induktivität entsprechendes
Signal abgibt.
17. Vorrichtung zur Überwachung und Prüfung des Betriebszustandes einer Maschine nach
einem der Ansprüche 1 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß die Analog/Digital-Wandlereinrichtung (14) ein acht-, zwölf- oder sechzehn-Bit
Analog/Digital-Wandler ist.