[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abführen von Staub, der folienartigen
Materialbahnen - beispielsweise Papier-, Kunststoff- oder Textilbahnen - oder Platten
und Endlosbahnen anhaftet.
[0002] Es ist bereits eine Vorrichtung zum Abführen von Staub bekannt (DE-39 14 310 A1),
die dazu dient, den im Bereich von Wendestangen anfallenden Staub aufzunehmen und
abzuführen. Die bekannte Vorrichtung weist unter anderem eine Entladungselektrode,
Absaugkammern und ein Führungselement auf, über das die Materialbahn bewegt wird.
Das Führungselement ist bei der bekannten Vorrichtung eine Wendestange.
[0003] Mit der bekannten Vorrichtung sollte der Schnittstaub, der beim Schneiden von Papierbahnen
anfällt, entfernt werden, damit ein Stillsetzen der Anlage zwecks mechanischer Reinigung
nicht mehr erfolgen muß und um die Gefahr einer Staubexplosion zu verringern. Die
zu diesem Zweck vorgesehenen Absaugkammern sind halbkreisförmig um die Wendestange
herum angeordnet und nehmen den durch die Blasluft der Wendestange und die Zentripedalbeschleunigung
abgelösten Staub auf. Zusätzlich ist auf der den Absaugkammern abgewandten Seite der
Papierbahn ein Absaugstutzen vorgesehen, sowie Entladungselektroden, die eine Reduzierung
elektrostatischer Haftkräfte durch elektrostatische Neutralisation der Staubpartikel
und der Produktbahn durch ein entsprechendes Angebot von positiven und negativen lonen
in der umgebenden Luft bewirken.
[0004] Nachteilig an der bekannten Vorrichtung, die sich im allgemeinen bewährt hat ist
aber, daß diese infolge der bogenförmig angeordneten Absaugkammern nur im Umlenkbereich
der Materialbahn an Wendestangen angeordnet werden kann und nur eine den gesteigerten
Anforderungen an die Entstaubung nicht mehr gerecht werdende Entstaubungswirkung erzielt.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Abführen von
Staub gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruches zur Verfügung zu stellen, bei der
die Entstaubungswirkung gegenüber der bekannten Vorrichtung gesteigert wird.
[0006] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird bei einer Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff
des Hauptanspruches durch dessen kennzeichnende Merkmale gelöst.
[0007] Dazu sind erste Störungsöffnungen auf der den Absaugkammern zugewandten Seite der
Materialbahn in Materialbahnbewegungsrichtung hinter der ersten Entladungselektrode
und vor der ersten Absaugkammer angeordnet. Durch diese ersten Störungsöffnungen wird
die zusätzliche Luft in den Spalt zwischen der Absaugkammer und dem gegenüberliegenden
Führungselement eingesaugt, so daß Störungen in der Luftschicht auf der Materialbahn
erzeugt werden, ein größerer Staubanteil mitgerissen und von der in Materialbahnbewegungsrichtung
hinter den ersten Störungsöffnungen angeordneten ersten Absaugkammer aufgenommen werden
kann. Außerdem bewirken die Störungsöffnungen eine Reduzierung der Gefahr des Ansaugens
der Produktbahn. Durch eine geeignete Polung der Entladungselektrode, des Führungselements
und der ersten Absaugkammer und gegebenenfalls weiterer Absaugkammern wird die Entstaubung
noch verbessert. Besonders vorteilhaft ist es, die Entladungselektrode auf ein hohes
Gleichspannungspotential mit + und - an wechselnden Spitzen oder an eine rechteckförmige
Wechselspannung zu legen, wobei gleichzeitig das Führungselement geerdet ist.
[0008] Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind durch die Unteransprüche
aufgezeigt. Insbesondere das Anordnen zweiter Störungsöffnungen hinter der ersten
Absaugkammer bewirkt eine Steigerung der Entstaubungswirkung, insbesondere dann, wenn
der durch die zweiten Störungsöffnungen und den Spalt angesaugte Luftstrom auf den
Bereich der Materialoberfläche gerichtet ist, in dem die erste Absaugkammer angeordnet
ist. Durch diesen Luftstrom wird nämlich gegen die dicht über der Materialbahnoberfläche
angeordnete Luftschicht eine Prallströmung aufgebaut, die im Zusammenwirken mit dem
von der ersten Absaugkammer ausgehenden Unterdruck eine besonders gute Entstaubung
bewirkt, was durch ein Ablösen der Strömung von der Materialbahnoberfläche hervorgerufen
sein kann.
[0009] In einer besonderen Ausgestaltung saugt eine zweite Absaugkammer weitere Staubpartikel
ab und erhöht dadurch die Entstaubungswirkung. Zur Wirkungsverbesserung können auch
dritte Störungsöffnungen angeordnet sein, die in Materialbahnbewegungsrichtung hinter
der zweiten Absaugkammer angeordnet sind.
[0010] Zur Verbesserung der Strömungsverhältnisse, insbesondere der Erhöhung der Strömungsgeschwindigkeit
ist ein erster Spalt, der zwischen den ersten Störungsöffnungen und dem Führungselement
gebildet ist, verjüngt. Dadurch wird bei konstantem Volumenstrom in dem Spalt die
Strömungsgeschwindigkeit in Materialbahnbewegungsrichtung erhöht, so daß ein höherer
Staubpartikelanteil mitgerissen wird. Ein vergleichbarer Effekt wird dann erreicht,
wenn der zwischen den zweiten Störungsöffnungen und dem Führungselement angeordnete
zweite Spalt in Materialbahnbewegungsrichtung erweitert ist. In diesem Bereich erfolgt
nämlich die Luftströmung aufgrund der Saugwirkung der Absaugkammern entgegen der Materialbahnbewegungsrichtung.
[0011] Das Führungselement kann entweder eine an sich bekannte Wendestange oder eine Umlenkrolle
sein, es kann aber auch eine Platte mit im wesentlichen ebener Oberfläche vorgesehen
sein. Dabei ist bei Materialbahnen mit geringer Eigensteifigkeit (dünne Papierbahnen,
Folien, Stoffe) die Anordnung einer Welle zwingend erforderlich, da nur durch die
Zugspannungen in der Materialbahn ein Einsaugen dieser in die Absaugkammern verhindert
werden kann. Bei Materialbahnen mit genügend großer Eigensteifigkeit kann auf ein
Führungselement auch verzichtet werden. Ein Spalt besteht dann zwischen den Störungsöffnungen
und der Materialbahn. In jedem Fall ist es möglich, Blaslöcher zur Reibungsverringerung
zwischen Materialbahn und Führungselement in dem Führungselement vorzusehen. In dem
Fall, daß als Führungselement ein Zylinder, beispielsweise eine Wendestange vorgesehen
ist, kann die zweite Absaugkammer so angeordnet sein, daß die sich tangential infolge
der Umlenkung der Materialbahn von der Materialbahn lösenden Staubpartikel von der
zweiten Absaugkammer aufgenommen werden. Durch eine möglichst lineare Ausrichtung
der Kraftwirkung aufgrund des Absaugens und der Wirkung der Trägheitskraft der Staubpartikel
soll eine maximale Verstärkung der beiden Effekte bewirkt werden.
[0012] Es wurde daran gedacht, die besonders guten Resultate bei der Entstaubung damit zu
begründen, daß die stationäre Parallelströmung über der Materialbahn gestört wird.
Durch die Wechselwirkungen von erster und zweiter Absaugkammer, ersten und gegebenenfalls
zweiten sowie dritten Störungsöffnungen und sich verjüngendem Spalt werden über die
durch die Störungsöffnungen eingesaugte Luft der stationären Parallelströmung kleine
zweidimensionale Störungen überlagert, die sich aus Partialschwingungen verschiedener
Wellenlängen aufbauen.
[0013] Die Ausrichtung der ersten Störungsöffnungen ist derart, daß der durch diese durchgehende
Luftstrom im wesentlichen senkrecht auf die Materialbahnoberfläche gerichtet ist.
Die Anordnung der ersten Saugkammer in dem Bereich, in dem die Ablösung einer durch
Luft auf der Materialbahnoberfläche gebildeten Grenzschicht möglich ist, fördert ebenfalls
die Entstaubungswirkung. Aus diesem Grund soll auch der Winkel Alpha, unter dem die
erste Ansaugkammer die Luft ansaugt, dem Winkel einer Ablösestromlinie angepaßt sein.
[0014] Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert.
In dieser zeigt:
- Figur 1
- eine erste Ausführungsform der erfindungsmäßen Vorrichtung in einem Schnitt;
- Figur 2
- eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung abgebrochenen in einem
Schnitt;
- Figur 3
- eine dritte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung abgebrochen in einem
Schnitt;
- Figur 4
- eine vierte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung in einem Schnitt.
- Figur 5
- eine fünfte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer teilweise geschnittenen
Darstellung von oben;
- Figur 6
- die Vorrichtung gemäß Fig. 5 in einem Schnitt; und
- Figur 7
- die Vorrichtung gemäß Fig. 1 mit zusätzlich angeordneten Zuluftrohren.
[0015] Eine bevorzugte erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist in Fig.
1 gezeigt. In dieser ist ein Führungselement 7 als Zylinder ausgeführt. Der Zylinder
ist in einem Schnitt senkrecht zu seiner Längserstreckung gezeigt, wobei sich erste
und zweite Absaugkammern 4, 5 sowie erste und dritte Störungsöffnungen 6, 14 im wesentlichen
parallel zur Zylinderachse erstrecken. Eine Materialbahn 2 ist teilweise um den Zylinder
herumgeführt und wird im wesentlichen in der Umfangsrichtung des Zylinders bewegt.
Eine ebenfalls im Schnitt gezeigte erste und eine zweite Absaugkammer 4, 5 sowie erste
und dritte Störungsöffnungen 6, 14 münden in eine gemeinsame Oberfläche. Die Störungsöffnungen
sind geeignete Anordnungen oder Reihen voneinander beabstandeter Bohrungen oder Durchbrüche,
deren Abstand und Luftdurchtrittsquerschnitt sowie die damit zusammenhängende Luftmenge,
die stationäre Strömung stört. Dabei sind in Materialbahnbewegungsrichtung hinter
einer Entladungselektrode 3 zuerst erste Störungsöffnungen 6, dann die erste Absaugkammer
4, dann die zweite Absaugkammer 5 und schließlich dritte Störungsöffnungen 14 angeordnet.
Diese Anordnung bewirkt die in Fig. 4 mit den Pfeilen 13 veranschaulichte Zuluftströmung
auf die erste und die zweite Absaugkammer 4, 5 hin. Ein von ersten Störungsöffnungen
6 und dem Führungselement 7 bzw. der Materialbahn gebildeter erster Spalt 9 ist so
ausgebildet, daß er sich in Materialbewegungsrichtung verjüngt, wodurch die in diesen
angesaugte Luft auf die erste Absaugkammer 4 hin beschleunigt wird. Es sei angemerkt,
daß die durch die Absaugkammern angesaugte Luft in dem Spalt Strömungsgeschwindigkeiten
von mehr als 50 m/s erreicht, so daß selbst übliche Materialbahngeschwindigkeiten
von 15 m/s vernachlässigt werden können.
[0016] Die erste Absaugkammer 4 ist so angeordnet, daß sie die Luft in einem Winkel Alpha
von der Materialbahnoberfläche ansaugt. Die zweite Absaugkammer 5 ist demgegenüber
so angeordnet, daß sie die Luft unter einem Winkel Beta zur Tangente an die Materialbahnoberfläche
ansaugt, wobei der Winkel Beta so bemessen ist, daß die sich durch Trägheitskräfte
und Strömungseinwirkung von der Materialbahnoberfläche lösenden Staubpartikel maximal
beschleunigt werden. Durch das Umlenken der Materialbahn am Führungselement wird auch
ein Aufbrechen des Produkts und damit ein Freisetzen gebundener Staubpartikel bewirkt.
Die zweite Absaugkammer 5 ist daher in dem Bereich angeordnet, in dem die Trägheitskräfte,
die durch die Materialbahnumlenkung an dem Führungselement 7 besonders wirken. Dritte
Störungsöffnungen 14 bewirken eine der durch die ersten Störungsöffnungen 6 hervorgerufene
vergleichbare Störung der Parallelströmung.
[0017] Durch das Zusammenwirken der verschiedenen Störungsöffnungen 6, 14 sowie der Absaugkammern
4, 5 und der Entladungselektrode 3 wird eine besonders gute Entstaubung erreicht.
Insbesondere Feinstaub mit Partikelgrößen kleiner 25 µm kann dadurch entfernt werden.
Es ist auch daran gedacht, das Führungselement 7 als Wendestange auszubilden.
[0018] Die in Fig. 2 in einem Schnitt senkrecht zur Längserstreckung der Vorrichtung gezeigte
zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung weist erste Störungsöffnungen
6, die erste Absaugkammer 4, das Führungselement 7 sowie die Entladungselektrode 3
auf. Die Materialbahn 2 ist zwischen der Entladungselektrode 3, den ersten Störungsöffnungen
6 und der Absaugkammer 4 einerseits sowie dem Führungselement 7, das als im wesentlichen
ebene Platte ausgeführt ist, andererseits, geführt. Die Bewegung der Materialbahn
erfolgt winklig, vorzugsweise rechtwinklig zur Längserstreckung der Vorrichtung, wobei
die Längserstreckung der Vorrichtung durch die Längserstreckung der Störungsöffnungen
der Absaugkammern und der Entladungselektrode vorgegeben ist.
[0019] Die Entladungselektrode 3 ist in Materialbahnbewegungsrichtung vor den ersten Störungsöffnungen
6 angeordnet. Die erste Absaugkammer 4 ist in Materialbahnbewegungsrichtung hinter
den ersten Störungsöffnungen 6 so angeordnet, daß sie die Luft unter einem Winkel
Alpha von der Materialbahnoberfläche ansaugt. Dieser Winkel Alpha ist so bemessen,
daß die sich durch Strömungseffekte und die elektrostatische Neutralisation von der
Materialbahnoberfläche lösenden Staubpartikel durch die Sogwirkung der abgesaugten
Luft noch zusätzlich beschleunigt werden.
[0020] Eine dritte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Abführen von Staub
ist in einem Schnitt in Fig. 3 gezeigt und weist neben der Entladungselektrode 3,
den ersten Störungsöffnungen 6 und der ersten Absaugkammer 4 zweite Störungsöffnungen
10 auf, durch die zusätzlich Luft gegen die Materialbahnoberfläche strömt. Gegenüber
den ersten Störungsöffnungen 6, der ersten Absaugkammer 4 und den zweiten Störungsöffnungen
10 ist das Führungselement 7 angeordnet, wobei sich die Materialbahn 2 dazwischen
befindet. Aus der Zeichnung ist ersichtlich, daß einerseits die ersten Störungsöffnungen
6 mit der Materialbahn bzw. dem Führungselement 7 den ersten Spalt 9 bilden und andererseits
die zweiten Störungsöffnungen 10 mit der Materialbahn 2 bzw. dem Führungselement 7
den zweiten Spalt 11. Beide Spalte 9, 11 weisen einen im wesentlichen unveränderten
Querschnitt auf. Die ersten Störungsöffnungen 6 sind so angeordnet, daß sie im wesentlichen
senkrecht auf die Materialbahnoberfläche weisen. Im Zusammenwirken der zweiten Störungsöffnungen
10 mit der ersten Absaugkammer 4 wird so eine sehr weitgehende Entstaubung erreicht,
insbesondere auch bei Staubpartikeln unter 25 µm. Die erste Absaugkammer 4 ist so
angeordnet, daß sie die Staubpartikel, die sich durch Strömungseffekte und die elektrostatische
Neutralisation von der Materialbahnoberfläche lösen, maximal beschleunigt, um sie
sicher absaugen zu können.
[0021] Fig. 4 zeigt eine vierte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung. Die ersten
Störungsöffnungen 6, die sich dahinter befindende erste Absaugkammer 4 und die sich
dahinter befindenden zweiten Störungsöffnungen 10 münden in eine gemeinsame Oberfläche.
Gegenüber dieser Oberfläche befindet sich das Führungselement 7. Während das Führungselement
7 bei dieser Ausführungsform als eine im wesentlichen ebene Platte ausgeführt ist,
ist die gemeinsame Oberfläche so geformt, daß der erste, von den ersten Störungsöffnungen
6 mit dem Führungselement 7 gebildete Spalt 9 sich in Materialbewegungsrichtung verjüngt
und daß der zweite,von den zweiten Störungsöffnungen 10 und dem Führungselement 7
gebildete Spalt 11 sich in Materialbahnbewegungsrichtung erweitert. Die erste Absaugkammer
4 ist im Bereich des geringsten Querschnitts der durch die ersten und zweiten Störungsöffnungen
bzw. die gemeinsame Oberfläche und die Materialbahn bzw. das Führungselement 7 gebildeten
Spalte angeordnet. Die Ausrichtung der ersten Absaugkammer 4 und der zweiten Störungsöffnungen
10 entspricht im wesentlichen der in Fig. 3 gezeigten Ausführungsform. Auch bei dieser
Anordnung ist eine Entladungselektrode 3 vorgesehen.
[0022] Durch die Gestaltung des ersten und zweiten Spaltes 9, 11 wird erreicht, daß die
Luft, die von der ersten Absaugkammer 4 angesaugt wird, zur ersten Absaugkammer 4
hin eine Beschleunigung erfährt.
[0023] Fig. 5 zeigt eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung. Die
Materialbahn 2 ist um ein zylindrisches Führungselement 7 herumgeführt und wird in
Richtung der Pfeile M bewegt. In Materialbahnbewegungsrichtung M befinden sich die
ersten Störungsöffnungen 6 hinter der Entladungselektrode 3, die abwechselnd positives
und negatives Gleichspannungspotential oder AC-Elektrode an ihren Spitzen aufweist.
Hinter den ersten Störungsöffnungen 6 befindet sich die erste Absaugkammer 4. In Materialbahnbewegungsrichtung
M zuletzt angeordnet, befinden sich die zweiten Störungsöffnungen 10. Die Pfeile 13
veranschaulichen die Zuluftströmung, die in Materialbahnbewegungsrichtung M vor der
Vorrichtung in Materialbahnbewegungsrichtung M und in Materialbahnbewegungsrichtung
M hinter der Vorrichtung entgegen der Materialbahnbewegungsrichtung M strömt. Vor
und hinter der Vorrichtung ist die Zuluftströmung im wesentlichen parallel ausgebildet.
Dieser Zuluftströmung werden die durch die Pfeile 15 veranschaulichten Störungen überlagert.
Die ersten und zweiten Störungsöffnungen 6, 10 weisen Bohrungen oder Durchbrüche auf,
die unter anderem auch die Gefahr des Ansaugens der Materialbahn 2 durch die Absaugkammer
4 verhindern.
[0024] Die Vorrichtung gemäß Fig. 5 ist in Fig. 6 in einem Schnitt dargestellt. Die Absaugkammer
4 befindet sich zwischen den ersten und den zweiten Störungsöffnungen 6, 10. Die Entladungselektrode
3 neutralisiert die elektrostatischen Anziehungskräfte, die zwischen Staubpartikeln
und der Materialbahn 2 bestehen. Dadurch, daß die Materialbahn 2 um das Führungselement
7 herumgeführt ist und dadurch, daß Zugspannungen in der Materialbahn 2 diese in Richtung
auf das Führungselement 7 vorspannen, ist es möglich, mit einer sehr hohen Absauggeschwindigkeit
auch bei Materialbahnen 2 mit geringer Eigensteifigkeit zu arbeiten.
[0025] Fig. 7 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung gemäß der ersten bevorzugten Ausführungsform,
wobei die Zuluft, die mit den Pfeilen 13 veranschaulicht ist, durch Zuluftrohre 16
zugeführt wird. Damit wird gewährleistet, daß bei kritischen Produkten, beispielsweise
Medizinfolie, möglichst wenig Umgebungsluft, die unter Umständen verschmutzt ist,
angesaugt wird. Durch die Zuluftrohre 16 kann eine unter Umständen auch keimfreie
Luft zur Verfügung gestellt werden, so daß damit die bei vielen Produkten hohen Anforderungen
an die Reinheit erfüllt werden können.
[0026] Die durch Zuluftrohre 16 zugeführte Zuluft kann aber auch gereinigte Frischluft sein,
oder die abgesaugte Luft wird gefiltert und wieder zur Verfügung gestellt. Bei größeren
Anlagen ist eine solche Anordnung auch aufgrund der Energiebilanzen sinnvoll, da damit
vorhandene Heiz- und Klimatisierungseinrichtungen durch die Vorrichtung nicht übermäßig
gestört werden.
1. Vorrichtung zum Abführen von Staub, der folienartigen Materialbahnen (2), - beispielsweise
Papier-, Kunststoff- oder Textilbahnen - oder Platten und Endlosbahnen anhaftet mit
zumindest einer ersten Entladungselektrode (3) und mit einer ersten und zweiten Absaugkammer
(4, 5)
dadurch gekennzeichnet,
daß erste Störungsöffnungen (6) auf der den Absaugkammern (4, 5) zugewandten Seite
der Materialbahn (2) angeordnet sind,
daß die ersten Störungsöffnungen (6) in Materialbahnbewegungsrichtung hinter der ersten
Entladungselektrode (3) und vor der ersten Absaugkammer (4) angeordnet sind,
daß die ersten Störungsöffnungen (6) in einen zwischen den ersten Störungsöffnungen
(6) und der Materialbahn (7) gebildeten ersten Spalt (9) münden,
daß der durch die ersten Störungsöffnungen (6) durchgehende Luftstrom auf die Materialbahnoberfläche
gerichtet ist und
daß die erste Absaugkammer so ausgebildet ist, daß sie die staubbeladene Luft unter
einem Winkel Alpha zur Materialbahnoberfläche ansaugt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Führungselement (7),
über das die Materialbahn (2) bewegt wird, auf der den Absaugkammern (4, 5) abgewandten
Seite der Materialbahn (2) angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in Materialbahnbewegungsrichtung
hinter der ersten Absaugkammer (4) zweite Störungsöffnungen (10) so angeordnet sind,
daß zwischen den ersten Störungsöffnungen (10) und der Materialbahn (2) ein zweiter
Spalt (11) ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der von den zweiten Störungsöffnungen
(10) ausgehende Luftstrom auf den Bereich der Materialbahnoberfläche weist, in dem
die erste Absaugkammer (4) angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in Materialbahnbewegungsrichtung
hinter der ersten Absaugkammer (4) eine zweite Absaugkammer (5) angeordnet ist, die
die Luft über der Materialbahnoberfläche unter einem Winkel (β) absaugt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der von dritten in Materialbahnbewegungsrichtung
hinter der zweiten Absaugkammer (5) angeordneten Störungsöffnungen (14) ausgehende
Luftstrom auf den Bereich der Materialbahnoberfläche gerichtet ist, indem die zweite
Absaugkammer (5) angeordnet ist und die dritte Störungsöffnungen (14) mit der Materialbahn
(2) den zweiten Spalt (11) bildet.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß sich der
erste Spalt (9) zwischen den ersten Störungsöffnungen (6) und der Materialbahn (2)
in Materialbahnbewegungsrichtung verjüngt.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß sich der
zweite Spalt (11) zwischen den zweiten bzw. den dritten Störungsöffnungen (10, 14)
und der Materialbahn (2) in Materialbahnbewegungsrichtung erweitert.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Führungselement
(7) Blaslöcher zur Reibungsverringerung zwischen Materialbahn (2) und Führungselement
(7) aufweist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Führungselement
(7) eine Platte mit im wesentlichen ebener Oberfläche ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Führungselement
(7) ein Zylinder ist, wobei die Materialbahn in Umfangsrichtung bewegt wird.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Absaugkammer
(5) so angeordnet ist, daß die sich infolge der Umlenkung der Materialbahn von der
Materialbahn lösenden Staubpartikel von dieser aufgenommen werden.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der durch
die ersten Störungsöffnungen (6) durchgehende Luftstrom im wesentlichen senkrecht
auf die Materialbahnoberfläche gerichtet ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel
(Alpha), unter dem die erste Absaugkammer (4) die Luft ansaugt, etwa 30o zur Tangente die Materialbahnoberfläche beträgt.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die erste
und die zweite Absaugkammer (4, 5) sowie die Störungsöffnungen (6, 10) in eine gemeinsame
Oberfläche münden, die mit der Materialbahn (2) einen sich in Materialbahnbewegungsrichtung
zuerst verjüngenden und dann erweiternden Spalt bildet.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß Zuluftrohre
(16) angeordnet sind, die die abzusaugende Luft zur Verfügung stellen.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet,
daß die durch die Zuluftrohre (16) zur Verfügung gestellte Luftmenge der abgesaugten
Luftmenge entspricht.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet,
daß die durch die Zuluftrohre (16) zur Verfügung gestellte Luft abgesaugte und gereinigte
Luft ist.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch gekennzeichnet,
daß die durch die Zuluftrohre zur Verfügung gestellte Luft keimfrei ist.