[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Schaltungsanordnung für die Notfallöffnung von
fremdkraftbetätigten Fahrzeug-Türen mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs
1. Eine Anordnung mit diesen Merkmalen ist bekannt (DE 35 36 648 C2) in Gestalt einer
sensorgesteuerten automatischen Türöffnungseinrichtung insbesondere für Omnibusse.
Diese umfaßt wenigstens einen auf anomale Fahr- bzw. Fahrzeugzustände ansprechenden
Sensor, der einen Umschaltimpuls an ein die Türbetätigung initiierendes Magnetventil
im Türöffnungssinn abgibt, wenn der von ihm aufgenommene Zustand einen vorbestimmten
Schwellwert überschreitet. Mit dieser bekannten Anordnung wird zwar vermieden, daß
in einem Notfall (Fahrzeugaufprall, Brand) ein Türöffnen durch Unterlassen der Nothahnbetätigung
aufgrund panikartiger Reaktionen von Insassen unterbleibt. Ein Fehlansprechen eines
derartigen Sensors ist jedoch nicht vollständig auszuschließen; jedenfalls müssen
im realen Fahrzeug aufwendige Sicherheitsmaßnahmen vorgesehen werden, um durch Sensorfehler
bedingte Unfälle auszuschließen.
In der bekannten Vorrichtung ist nicht dargestellt, wie die Notöffnung der Tür mit
der normalen, betriebsmäßigen Türsteuerung kooperiert.
[0002] Um die vom Gesetzgeber zum Beispiel an die Sicherheit von druckluftbetätigten Omnibustüren
gestellten Anforderungen bezüglich der Notentriegelung zu erfüllen, ist es üblich,
im Türbereich innen eine Notentlüftungseinrichtung (Nothahn) anzubringen. Wird dieser
Nothahn im Gefahrenfall betätigt, so wird das gesamte antriebsseitige Druckluft-Öffnungs-
und Schließsystem der betreffenden Tür entlüftet, d. h. der darin bestehende Überdruck
wird an die Atmosphäre abgelassen.
[0003] Eine Schwingtüranordnung mit mechanischer Verriegelung ist bekannt (DE 27 43 598
A1), bei der über einen Notauslösehebel zuerst die mechanische Drehfallenverriegelung
aufgehoben und dann erst das Entlüftungsventil betätigt wird. Die Tür verbleibt jedoch
zunächst in ihrer geschlossenen Stellung und muß von Hand in die Öffnungsstellung
geschoben werden.
[0004] Eine äquivalente Notbetätigungsanordnung für einen elektromotorischen Türantrieb
ist auch bekannt (DE 35 37 136 A1), wobei an die Stelle der Systementlüftung das Aufheben
eines den Türantriebsmotor blockierenden Kurzschlusses über einen geeigneten Notschalter
tritt.
Es ist ferner eine Reihenschaltung zweier auch als Nothähne dienender Ventile neben
einer pneumatisch zu betätigenden Fahrzeugtür, eines außen und eines innen, bekannt,
(EP 0 182 684 B1), mit denen ohne Systementlüftung eine Kraftlosschaltung des Türantriebszylinders
möglich ist.
[0005] Aufgrund der Vielzahl der aktuell verwendeten Türsysteme (Außenschwing-, Innenschwenk-,
Schiebe-, Schwenkschiebe-, Falttüren etc.) ist dem normalen Benutzer bzw. Fahrzeugpassagier
die Bewegungsrichtung und Kinematik dieser Türsysteme nicht immer geläufig. Im Notfall
kann daher wertvolle Zeit vergehen, bis nach Betätigung des Nothahns Klarheit über
die Richtung der von Hand auf die Tür bzw. das Türblatt aufzubringenden Öffnungkraft
gewonnen ist.
[0006] Steht ein Fahrzeug in dieser Situation an einer steileren Steigung bzw. einem Gefälle
und muß die Tür "gegen den Berg" aufgeschoben werden, so bewegt diese sich aufgrund
ihres Eigengewichts wieder in Schließrichtung, wenn die öffnende Person das Fahrzeug
verlassen hat. Der nächste Fahrgast muß die Tür dann ggf. wieder öffnen, was die Zeitspanne,
innerhalb deren alle Fahrgäste das Fahrzeug verlassen haben, deutlich verlängern kann.
Ist in einer solchen Konstellation das Türblattgewicht aufgrund der heute verwendeten,
großflächig verglasten Türblätter (z. B. bei einem Hochdeckeromnibus) sehr hoch, so
kann die aufzubringende Kraft unter ungünstigen Umständen sogar das Vermögen der Passagiere
vollends übersteigen.
[0007] Die Erfindung hat die Aufgabe, eine gattungsgemäße Schaltungsanordnung in einem Fahrzeug
so auszubilden, daß auch ohne Verwendung von Sensoren und Überwachungsschaltungen
eine zuverlässige und sichere Türöffnung im Notfall ermöglicht wird.
[0008] Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1 erfindungsgemäß
gelöst.
[0009] Die kennzeichnenden Merkmale der Unteransprüche geben vorteilhafte Weiterbildungen
der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung an.
[0010] Bei Betätigung des Innen-Nothahns wird der Türantrieb über eine mit dem Nothahn wirkverbundene
Schalteinrichtung zum selbsttätigen, kraftunterstützten Öffnen des dem Nothahn zugeordneten
Türblatts angesteuert.
Mit der nunmehr vorgeschlagenen Anordnung in einem Druckluftsystem wird selbst in
dem Fall, daß dieses in einer Notsituation eines Fahrzeugs beschädigt werden sollte,
das Türöffnen nach Betätigung des Innen-Nothahns mit dem verbleibenden Restluftdruck
unterstützt; nach vollständigem Druckabfall besteht immer noch die derzeit übliche
Möglichkeit, die Türen von Hand aufzustoßen, womit die gesetzlichen Vorschriften erfüllt
sind. Jedoch wird das türantriebsseitige Druckluftsystem im Gegensatz zu bekannten
Anordnungen nicht drucklos gemacht (entlüftet).
[0011] An sich ist es bereits bekannt (DE 31 18 764 A1), in einer pneumatischen Türbetätigungsanlage
ein Türventil mittels des Nothahns pneumatisch zu schalten, jedoch auch nur im Sinne
der Entlüftung der unter Systemluftdruck stehenden Schließkammer des Türantriebs.
[0012] Eine weitere, allgemein übliche Funktion der Notentlüftungseinrichtung für druckluftbetätigte
Türen ist deren Verwendung als Absperreinrichtung, mit der die Türanlage auch für
Wartungs- und Montagearbeiten entlüftet werden kann.
Diese Funktion kann auch mit der nunmehr vorgeschlagenen kraftunterstützten Notöffnung
beibehalten werden, indem entweder ein separater Werkstattabsperrhahn zur Systementlüftung
vorgesehen wird oder indem die Notbetätigungseinrichtung derart mehrstufig ausgeführt
wird, daß z. B. nach Schwenken des Nothahns um 90° die kraftunterstützte Notöffnung
eingeleitet und - nach Überwinden eines Druckpunkts - nach weiterer 90°-Schwenkung
die Türanlage vollends entlüftet wird.
[0013] Letztere Schaltung hat den Vorteil, daß die Türanlage auch von Fahrzeuginsassen notfalls
noch direkt entlüftet werden kann.
[0014] Weitere Einzelheiten und Vorteile gehen aus der Zeichnung zweier Ausführungsbeispiele
und deren sich hier anschließender eingehender Beschreibung hervor.
[0015] Es zeigen
- Figur 1
- eine erste Variante der Schaltungsanordnung, in der der Innen-Nothahn zur kraftunterstützten
Not-Türöffnung vorgesehen und ein Werkstattabsperrhahn separat angeordnet ist,
- Figur 2
- eine zweite Variante, in welcher der Nothahn zum einen der Kraftunterstützten Notöffnung
und zum zweiten auch der werkstattmäßigen Systementlüftung dient.
[0016] In beiden Figuren sind in Form von pneumatischen Schaltplänen nur diejenigen Komponenten
eines Druckluftsystems in einem Fahrzeug wie einem Omnibus dargestellt, die für die
hier zu beschreibende Schaltungsanordnung von unmittelbarer Bedeutung sind.
[0017] Es sind dies in
Figur 1 ein Druckluftspeicher 1, der in nicht dargestellter, üblicher Weise ständig von einer
Pumpe mit Druckluft beliefert und auf einem Mindestdruckniveau gehalten wird. Türseitig
ist als Türantrieb 2 zum Öffnen und Schließen nur ein einzelner Zylinder mit einem
Kolben 2K, einer Kolbenstange 2S, einer Schließkammer 2Z und einer Öffnungskammer
2A dargestellt, wobei die abgebrochen gezeichnete Kolbenstange 2S in der üblichen
Weise kinematisch mit einem hier weggelassenen Türblatt einer Schwing-, Schwenk- oder
(Schwenk-) Schiebetür gekuppelt ist. Es versteht sich, daß auch die verbreiteten Spindeldrehantriebe
mit Verriegelungshub im Zusammenhang mit der vorliegenden Anlage verwendet werden
können.
Die Schließkammer 2Z und die Öffnungskammer 2A des Türantriebs 2 sind über je eine
pneumatische Leitung LZ bzw. LA an Ventilwege einer sowohl elektromagnetisch als auch
pneumatisch schaltbaren Schalteinrichtung in Gestalt eines Türventils 3 angeschlossen.
Dieses ist als 6/3-Wegeventil mit drei unabhängigen Antrieben A, B und C ausgeführt,
deren jeder zur Einstellung einer jeweils zugeordneten stabilen Ventilschaltstellung
- die in der Zeichnung mit den entsprechenden Kleinbuchstaben a, b und c gekennzeichnet
sind - dient.
Der Antrieb A kann sowohl elektrisch über eine angedeutete elektrische Leitung als
über einen pneumatischen Teil A
p aktiviert werden, während der Antrieb B rein elektrisch, der Antrieb C rein pneumatisch
arbeitet.
Es sei angemerkt, daß das Türventil 2 als solches in der symbolisch dargestellten
Form, in der alle drei Antriebe A, B und C sowohl elektrisch als auch pneumatisch
wirken können, bereits in von der Anmelderin hergestellte Stadtbusse eingebaut wird.
Für den hier beschriebenen Einsatzfall könnte zur Kostenminimierung auf den elektrischen
Teil des Antriebs C sowie auf den pneumatischen Teil des Antriebs B verzichtet werden.
Zwei der sechs Ventilanschlüsse des Türventils 3 sind mit den Kammern 2Z (Leitung
LZ) bzw. 2A (Leitung LA) des Türantriebs 2 verbunden, der dritte Anschluß ist an Atmosphärendruck
gelegt, und der vierte Anschluß dient zur Druckbeaufschlagung mit dem Systemdruck
aus dem Druckluftspeicher 1 über eine Hauptleitung LH. Der fünfte und der sechste
Ventilanschluß sind für die Steuerleitungen der pneumatischen Antriebe A
p und C vorgesehen.
In Stellung a ist die Leitung LA mit der Hauptleitung LH und die Leitung LZ mit der
Atmosphäre verbunden, in Stellung b umgekehrt. In Stellung c sind beide Leitungen
LA und LZ gemeinsam mit der Hauptleitung LH verbunden, während der Atmosphärenanschluß
gesperrt ist. Die jeweils zuletzt geschaltete Türventilstellung bleibt so lange erhalten,
bis ein anderer Antrieb zum Umschalten betätigt wird.
Zur elektrischen Türventilsteuerung dient in der in Omnibussen üblichen Weise der
(nicht dargestellte) Fahrertaster, mittels dessen der Fahrzeugführer für den Normalfall
die jeweilige Tür öffnen und schließen kann. Der Antrieb A nebst der zugehörigen Türventil-Schaltstellung
a dient dabei zum Türöffnen, während der Antrieb B nebst der ihm zugeordneten Türventil-Schaltstellung
b zum Türschließen dient. Zusammen mit dem Fahrertaster bilden das Türventil bzw.
dessen elektromagnetische Antriebe also eine manuell aktivierbare Steuereinrichtung
für den Regelbetrieb des kraftunterstützten Öffnens und Schließens der Tür. Es sei
angemerkt, daß der Fahrertaster nur bei eingeschaltetem Betriebsschalter (Zünd-/Lenkschloßschalter)
des Fahrzeugs wirksam werden kann, womit sichergestellt ist, daß bei seiner Betätigung
auch die vorgeschriebenen, hier nicht dargestellten Einrichtungen zur Einklemmsicherung
aktiv sind.
[0018] Der Kolben 2K des Türantriebs 2 ist in der Schließstellung gezeichnet, in der die
Schließkammer 2Z mit Druckluft beaufschlagt und die Öffnungskammer 2A entlüftet ist,
so daß das mit der Kolbenstange 2S gekuppelte Türblatt zusätzlich zu einer etwa vorgesehenen
mechanischen Verriegelung pneumatisch geschlossen gehalten wird.
[0019] In der üblichen Weise ist dem vierten Ventilanschluß, an den die Leitungen LA bzw.
LZ im Wechsel (Stellungen a bzw. b des Türventils 3) anschließbar sind, in der Hauptleitung
LH eine druckabhängig einstellbare Anlaufdrossel 4 vorgeschaltet, die nach Druckaufbau
vor dem Türventil bei einem einstellbaren Druckschaltpunkt auf freien Durchlaß schaltet.
Ein parallelgeschaltetes Rückschlagventil sorgt für normale Durchlässigkeit der Anlaufdrossel
bei Rückwärtsdurchströmung, die z. B. bei der Notfall- und Reparaturentlüftung sinnvoll
wird. Die üblichen einstellbaren Drosselventile zur Geschwindigkeitsbegrenzung der
Türbewegungen sind hier nicht dargestellt.
[0020] Zwischen die Anlaufdrossel 4 und den Speicher 1 sind ferner in der Hauptleitung LH
ein - z. B. unter einer verschließbaren Klappe des Fahrzeugs angebrachter - Werkstattabsperrhahn
5 und ein Außen-Nothahn 6 geschaltet, der zum Schutz gegen Mißbrauch außen neben der
jeweiligen Tür unter einer nicht gezeigten, transparenten und zerbrechbaren Abdeckung
angeordnet und daher für werkstattmäßigen Gebrauch nicht geeignet ist.
Der Werkstattabsperrhahn 5 und der Außen-Nothahn 6 sind bau- und wirkungsgleich als
4/2-Wegeventile mit Dreh- oder Schwenkantrieb von Hand ausgeführt. In ihrer Normalstellung
liegen sie in Reihe und schalten den Speicherdruck zu der Anlaufdrossel 4 durch.
[0021] Zwischen dem Werkstattabsperrhahn 5 und der Anlaufdrossel 4 zweigt von der pneumatischen
Hauptleitung LH eine Leitung LN zu einem Innen-Nothahn 7 ab, der als handbetätigtes
3/2-Wegeventil ebenfalls mit Dreh- oder Schwenkantrieb ausgeführt ist. In seiner Normalstellung
legt er den pneumatischen Teil A
p des Antriebs A des Türventils 3 an Atmosphärendruck, so daß dieser drucklos ist.
[0022] Schließlich ist zur Verbindung des pneumatischen Antriebs C des Türventils 3 mit
dem Druckspeicher 1 noch ein Wechselventil 8 vorgesehen, das eingangsseitig sowohl
über den Außen-Nothahn 6 als auch über den Werkstattabsperrhahn 5 mit Druckluft beaufschlagt
werden kann und ausgangsseitig an den Antrieb C angeschlossen ist.
Das Wechselventil 8 wird benötigt, weil beide Hähne 5 und 6 in ihrer Normalstellung
die Steuerleitung zum Antrieb C an Atmosphäre anschließen, und verhindert nach Betätigung
nur eines der beiden Hähne ein unbeabsichtigtes Entlüften der Steuerleitung für den
Antrieb C über den jeweils unbetätigten Hahn 5 oder 6. Funktionell kann das Wechselventil
als ODER-Glied für die Betätigung des Antriebs C angesehen werden.
[0023] Nach Betätigung des Außen-Nothahns 6 schaltet der Antrieb C das Türventil 2 in die
Stellung c um, in der die beiden Kammern 2A und 2Z des Türantriebs 2 pneumatisch kurzgeschlossen
sind.
[0024] Gleichzeitig wird in der durch die übliche Nothahnfunktion bekannten Weise die Türanlage
über die Hauptleitung LH und den Außen-Nothahn 6 entlüftet, d. h. der Druck wird türantriebsseitig
abgebaut. Der Druckspeicher beaufschlagt lediglich den Antrieb C des Türventils 7,
wird selbst aber natürlich nicht entlüftet, um große Druckverluste und lange Druckaufbauzeiten
nach Wiederinbetriebnahme zu vermeiden.
Die Tür kann dann über den Außentürgriff ggf. mechanisch entriegelt und von Hand geöffnet
werden.
[0025] Mißbrauch des Außen-Nothahns zu unbefugtem Eindringen in das abgestellte Fahrzeug
wird durch eine mechanische Verriegelung der Türen verhindert.
[0026] In genau gleicher Weise funktioniert der Werkstattabsperrhahn 5.
[0027] Nach Rückstellung des Außen-Nothahns 6 bzw. des Werkstattabsperrhahns 5, wobei das
Türventil 3 in Stellung c bleibt, wird die Anlage über die Anlaufdrossel 4 langsam
in den Betriebszustand "kraftlos" belüftet, d. h. es werden beide Kammern des Türantriebs
2 gleichzeitig mit dem Systemdruck beaufschlagt. Nun ist immer noch manuelles Bewegen
des Türblatts möglich. Wird darauf der Fahrertaster betätigt, so wird das Türventil
elektrisch geschaltet und die Tür pneumatisch geschlossen oder geöffnet, wobei die
Bewegungsrichtung davon abhängt, in welche Stellung (a oder b bzw. Türöffnen oder
Türschließen) das Türventil mittels des Fahrertasters zuletzt vor der Nothahnbetätigung
geschaltet worden war, und davon ausgehend gegensinnig abläuft. Die zwischenzeitliche
Umschaltung in die Stellung c hat hierauf keinen Einfluß.
[0028] Auch hierbei kann die Tür nicht schlagen, weil durch die vorangegangene gleichzeitige
Druckbeaufschlagung beider Kammern 2A und 2Z des Türantriebs 2 (Stellung c des Türventils)
zunächst die unter Druck stehende Luft aus der nun zu entlüftenden Kammer verdrängt
werden muß, wodurch für eine hinreichende Dämpfung gesorgt ist.
[0029] Wird hingegen der Innen-Nothahn 7 bei vorhandenem Systemdruck umgeschaltet, so wird
der pneumatische Teil A
p des Antriebs A des Türventils 3 druckbeaufschlagt, so daß letzteres in seine normale
Türöffnungsstellung a umgeschaltet wird. Ist nun noch Druck auf der Hauptleitung LH
vorhanden, so wird die Öffnungskammer 2A des Türantriebs 2 damit beaufschlagt, so
daß sich die Tür langsam öffnet.
In jedem Fall kann diese aber auch nach Druckausfall von Hand aufgestoßen werden,
weil die Schließkammer 2Z des Türantriebs 2 in Stellung a des Türventils 3 über die
Leitung LZ an Atmosphärendruck angeschlossen und damit entlüftet ist.
[0030] Ersichtlich bildet der Innen-Nothahn 7 im Zusammenwirken mit dem pneumatischen Teil
A
p des Antriebs A am Türventil eine Parallelanordnung zu der Öffnerfunktion des Fahrertasters.
[0031] Auch nach Ausführung dieser Notfallfunktion und Zurückstellen des Innen-Nothahns
kann der Normalbetrieb der Türschließanlage über den Fahrertaster deshalb ohne weiteres
wieder aufgenommen werden.
[0032] Keiner der vorstehend beschriebenen Absperr- bzw. Nothähne 5, 6 oder 7 erfordert
einen elektrischen Anschluß für eine Entriegelungs- oder Öffnungseinrichtung. Durch
die vorgesehene "Kraftlosschaltung" (Stellung c des Türventils 3) kann ein Türschlagen
oder Einklemmen von Personen gänzlich ausgeschlossen werden. Die Anlaufdrossel 4 bildet
eine zusätzliche Sicherung für den Sonderfall, daß nach Türöffnen über den Innen-Nothahn
7 ggf. durch Betätigung eines der Hähne 5 oder 6 die Hauptleitung LH entlüftet wird.
Sollte dann der betreffende Hahn 5 oder 6 zuerst zurückgestellt werden, bevor der
Innen-Nothahn 7 in seine Normalstellung geschaltet wird, so kann wegen der Drossel
4 die Öffnungskammer 2A des Türantriebs 2 nur langsam belüftet werden und infolgedessen
ein Öffnen des zugeordneten Türblatts nur langsam ablaufen.
[0033] In der in
Figur 2 gezeigten Schaltungsvariante ist kein separater Werkstattabsperrhahn mehr vorhanden,
vielmehr wird dessen Funktion von dem weiter modifizierten Innen-Nothahn 7' mit übernommen,
der zu diesem Zweck mit einer zweistufigen Betätigung versehen wurde.
[0034] Soweit gleiche Komponenten wie in der Anordnung nach Figur 1 vorhanden sind, sind
sie mit gleichen Bezugszeichen versehen und werden nicht nochmals eigens eingeführt.
[0035] Der Innen-Nothahn 7' ist hier als 6/3-Wegeventil mit manuellem Schwenkantrieb ausgeführt.
In seiner Grundstellung I verbindet er ähnlich wie der Werkstattabsperrhahn 5 in Figur
1 den Außen-Nothahn 6 mit der Anlaufdrossel 4, während sowohl das Wechselventil 8
als auch der pneumatische Teil A
p des Antriebs A des Türventils 3 an Atmosphärendruck angeschlossen sind. In einer
ersten Schaltstellung II des Innen-Nothahns 7' ist ebenfalls der Außen-Nothahn 6 noch
mit der Anlaufdrossel 4 pneumatisch verbunden, während der pneumatische Teil A
p des Antriebs A über die vor der Anlaufdrossel 4 von der Hauptleitung LH abgezweigte
Leitung LN mit dem Systemdruck beaufschlagt werden kann. Demgegenüber sind der Anschluß
zum Wechselventil 8 und der Atmosphärenanschluß des Innen-Nothahns 7' in Schaltstellung
II abgesperrt.
Hieraus ergibt sich dieselbe Funktion wie die des Innen-Nothahns 7 in der Anordnung
nach Figur 1; die Tür kann durch einfaches Betätigen des Innen-Nothahns 7', falls
Druck vorhanden ist, pneumatisch geöffnet werden und ist jedenfalls drucklos freigängig.
[0036] In der zweiten Schaltstellung III des Innen-Nothahns 7', die nur über einen Druckpunkt
hinweg erreichbar ist, wird der Systemdruck zum Wechselventil 8 und damit zum Antrieb
C des Türventils 3 geführt, während die Hauptleitung LH über den Atmosphärenanschluß
des Innen-Nothahns 7' entlüftet wird.
Der pneumatische Teil A
p des Antriebs A und die Leitung LN sind gesperrt.
Hieraus ergibt sich ersichtlich dieselbe Funktion wie die des Werkstattabsperrhahns
5 aus Figur 1.
Die drei möglichen Stellungen I, II und III des Innen-Nothahns 7' sind jeweils gerastet,
was durch einen gezahnten Abschnitt 9 des Ventilkörpers und eine diesem zugeordnete
federbelastete Rastkugel angedeutet ist.
[0037] Es versteht sich, daß anstelle der manuellen Dreh- oder Schwenkantriebe, die hier
für das Ausführungsbeispiel bevorzugt wurden, in geeigneter konstruktiver Abwandlung
auch gleichwertige lineare Zug- oder Druckantriebe für die verschiedenen Not- und
Absperrhähne verwendet werden können.
Sollte an der Tür auch eine mechanische Verriegelung vorgesehen sein, so wird diese
über ein elektrisches oder pneumatisches Stellelement gelöst, oder ist in geeigneter
und an sich bekannter Weise mit dem Innen-Nothahn so gekuppelt, daß sie bei dessen
Betätigung voreilend vor der Ansteuerung des pneumatischen Teils A
p des Antriebs A des Türventils 3 mechanisch gelöst wird. Es versteht sich ferner,
daß für elektrische oder hydraulische Türantriebssysteme prinzipiell gleiche Maßnahmen
für die kraftunterstützte Notöffnung von Türen getroffen werden können.
1. Schaltungsanordnung für die Notfallöffnung von fremdkraftbetätigten Fahrzeug-Türen,
insbesondere in Fahrzeugen des öffentlichen Verkehrs wie Omnibussen, mit einem im
Innenraum des Fahrzeugs angeordneten Innen-Nothahn und einer zum kraftunterstützten
Öffnen eines zugeordneten Türblatts mittels eines Türantriebs durch einen im Notfall
auslösbaren Schaltvorgang aktivierbaren Schalteinrichtung,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Innen-Nothahn (7; 7') mit der Schalteinrichtung (3) zu deren Aktivierung im
Sinne der Ansteuerung des Türantriebs (2) zum kraftunterstützten Öffnen des Türblatts
wirkverbunden ist.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der über den Innen-Nothahn (7; 7') ansteuerbare Türantrieb (2) der für den Regelbetrieb
des Türblatts vorgesehene Antrieb ist.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1 oder 2, in der eine manuell aktivierbare Tür-Steuereinrichtung
mit einem Fahrertaster für das kraftunterstützte Öffnen der Tür im Regelbetrieb vorgesehen
ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Innen-Nothahn (7; 7') funktionell zu dem Fahrertaster parallel geschaltet
ist.
4. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, 2 oder 3, in der der Türantrieb als mit einem
Systemdruck betreibbarer doppeltwirkender pneumatischer Arbeits-Zylinder und der Innen-Nothahn
als manuell schaltbares Wegeventil ausgebildet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Schalteinrichtung (3) ein für den kraftunterstützten Regelbetrieb des Türantriebs
(2) durch elektromagnetische Antriebe (A, B) über einen Fahrertaster schaltbares Türventil
vorgesehen ist und ferner mindestens einen pneumatischen Antrieb (Ap) aufweist, der durch Betätigung des Innen-Nothahns (7; 7') mit dem Systemdruck beaufschlagbar
ist und mittels dessen das Türventil ebenfalls in seine reguläre Türöffnungsstellung
(a) schaltbar ist.
5. Schaltungsanordnung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß zusätzlich ein manuell schaltbares Ventil (Werkstatthahn 5) zur Entlüftung des
türantriebsseitigen Druckluftsystems (LH, LZ, LA, 2Z, 2A) vorgesehen ist.
6. Schaltungsanordnung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Innen-Nothahn (7') neben seiner Normalstellung (I) eine erste Schaltstellung
(II) zur Aktivierung der Schalteinrichtung (3) und eine zweite Schaltstellung (III)
zur Entlüftung des türantriebsseitigen Druckluftsystems (LH, LZ, LA, 2Z, 2A) aufweist.
7. Schaltungsanordnung nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die als 6/3-Wegeventil ausgebildete Schalteinrichtung (3) zur Entlüftung des türantriebsseitigen
Druckluftsystems (LH, LZ, LA, 2Z, 2A) mittels eines pneumatischen Antriebs (C) in
eine den pneumatischen, doppeltwirkenden Türantrieb (2) pneumatisch kurzschließende
Stellung (c) umschaltbar ist.
8. Schaltungsanordnung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schaltstellungen (I, II, III) des Innen-Nothahns (7') manuell durch Überwinden
von Rast-Druckpunkten einstellbar sind.