(19)
(11) EP 0 520 206 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.12.1992  Patentblatt  1992/53

(21) Anmeldenummer: 92109153.4

(22) Anmeldetag:  30.05.1992
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B26B 3/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE ES FR GB IT PT

(30) Priorität: 28.06.1991 DE 9108009 U

(71) Anmelder: J.A. HENCKELS ZWILLINGSWERK AKTIENGESELLSCHAFT
D-42657 Solingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Wordtmann, Jürgen E.
    D-5650 Solingen 1 (DE)

(74) Vertreter: Rieder, Hans-Joachim, Dr. et al
Rieder & Partner Anwaltskanzlei Postfach 11 04 51
42304 Wuppertal
42304 Wuppertal (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Messer mit am Kropf stumpf angeschweisstem Erl


    (57) Die Erfindung betrifft ein Messer mit einem stumpf verschweißtem Erl (3) und schlägt zur Erzielung einer insbesondere herstellungstechnisch vorteilhaften Lösung vor, daß der Kropf (2) nur mit einem mittleren Bereich der Breitseitenstirnkanten (6') des Erls (3) verschweißt ist und der Griffkörper an den den Schweißraupen zugekehrten Flächen Auskehlungen aufweist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Messer mit einem an seiner planen Stirnfläche mit einer dem Blatt abgewandten Planfläche des Kropfes stumpf aufeinanderstoßend verschweißtem und von einem Griffkörper abgedeckte, parallelverlaufende Breitseitenflächen aufweisenden Erl.

    [0002] Bei einem Messer, wie es beispielsweise aus der DE-OS 37 13 958 bekannt ist, ist ein aus flachem Material gestalteter, z.B. ausgestanzter Erl mit der Planfläche eines Kropfes verschweißt, wobei die Schweißraupe kragenartig die Stirnfläche des Erls umläuft. Auf den Erl kann ein hülsenförmig gestalteter Griffkörper aufgeschoben werden.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Messer herstellungstechnisch zu verbessern.

    [0004] Gelöst wird die Aufgabe dadurch, daß der Kropf nur mit einem mittleren Bereich der Breitseitenstirnkanten des Erls verschweißt ist und der Griffkörper an den den Schweißraupen zugekehrten Flächen Auskehlungen aufweist.

    [0005] Die Unteransprüche stellen vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung dar.

    [0006] Zufolge solcher Ausgestaltung ist ein Messer mit einer stabilen Verbindung zwischen Kropf und Erl gegeben, wobei die Schweißverbindung auf einfache Weise hergestellt werden kann. Indem die Schweißraupen von Auskehlungen der Stirnflächen des Griffkörpers tunnelförmig überdeckt werden, brauchen diese nach Durchführung der Verschweißung nicht nachgearbeitet werden. Für eine sichere Verbindung reicht es aus, wenn der mittlere Bereich der Breitseitenstirnkante mit dem Kropf verschweißt ist. Vermöge dieser nur teilweisen Verschweißung der Stirnflächenkante des Erls mit dem Kropf sind die Schmalseitenstirnkanten des Erls von Schweißraupen frei. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn die Schmalseitenstirnkanten sichtbar sein sollen. Die Schweißraupenlänge kann geringer sein als - sogar die Hälfte - der Länge der Breitseitenstirnkante und trotzdem noch eine sichere Verbindung zwischen Erl und Kropf gewährleisten. Die Griffkörper sind bevorzugt als zwei mit dem Erl vernietbare Halbschalen ausgebildet. Die äußere Form der Griffhalbschalen kann dabei deckend sein mit der Form der Breitseitenfläche des Erls. Der Erl wird dann sandwichartig von den Halbschalen aufgenommen, wobei die Schmalseitenflächen des Erls sichtbar bleiben. Bevorzugt sind die Breitseitenstirnkanten des Erls in ihrer Länge derart bemessen, daß die Schmalseitenstirnkanten des Erls mit Planflächenkanten des Kropfes fluchten. Die den Schweißraupen zugekehrten Stirnflächen des Griffkörpers sind derart gestaltet, daß die Stirnflächenkante des Griffkörpers mit Planflächenkanten des Kropfes fluchten, so daß ein stetiger Übergang zwischen Kropfaußenfläche und Griffaußenfläche gewährleistet ist.

    [0007] Der Gegenstand der Erfindung ist nachstehend anhand des zeichnerisch veranschaulichten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen
    FFig. 1
    ein Messer in Seitenansicht,
    Fig. 2
    einen Erl und einen Kropf mit Blatt in nicht verschweißtem Zustand,
    Fig. 3
    einen Erl mit Kropf und Blatt im verschweißten Zustand,
    Fig. 4
    eine Darstellung gemäß Fig. 3 in Seitenansicht,
    Fig. 5
    einen Schnitt gemäß der Linie V-V in Fig. 1 und
    Fig. 6
    einen Schnitt gemäß Linie VI-VI in Fig. 1.


    [0008] Das dargestellte Messer besteht aus einem dem Blatt 1 angeformten Kropf 2, dessen Dicke in etwa dem Vier- bis Fünffachen der Blattdicke entspricht. Dem Kropf 2 an seiner dem Blatt 1 abgewandten Planfläche 2' ist ein Erl 3 mit seiner planen Stirnfläche 3' stumpf angeschweißt. Im Querschnitt weist der Erl 3 eine im wesentlichen quadratische Form auf.

    [0009] Vor dem Anschweißen sind Erl und Kropf derart justiert worden, daß Blatt und Erl miteinander fluchten. Insbesondere fluchten die Schmalseiten von Blatt 1 und Erl 3, so daß die Schmalseitenstirnkanten 9, 9' des Erls 3 mit den Planflächenkanten des Kropfes 2 fluchten.

    [0010] Die Verschweißung besteht aus zwei sich gegenüberliegenden Schweißraupen 4, welche mittig an den Breitseitenstirnkanten 6' des Erls angeordnet sind, deren Länge weniger als der halben Breitseitenstirnkantenlänge 6' entspricht.

    [0011] Bei Belastung der Schweißverbindung in Querrichtung zum Blatt 1 ist wegen der sich gegenüberliegenden Schweißraupen 4 eine hohe Stabilität gewährleistet. Bei Belastungen in Blattrichtung, wie sie beispielsweise beim Schneiden auftritt, sorgt die langgestreckte, stumpfe Anlagefläche zwischen Kropf und Erl für die nötige Stabilität. Wegen der mittigen Anordnung der Schweißraupen 4 ist eine in beiden Richtungen optimale Hebelwirkung gegeben.

    [0012] Durch die zweiteilige Fertigung kann das Blatt 1 und der Kropf 2 aus einem hochwertigeren Stahl bestehen als der Erl 3. Der Erl 3 kann beispielsweise aus einem Stahlblech herausgestanzt werden, während Kropf und Blatt nach anderen Fertigungsverfahren optimal hergestellt sein können.

    [0013] Die Schweißraupen 4 können sowohl elektrisch als auch mit Flamme unter Schutzgas aufgebracht werden. Der Griffkörper besteht aus zwei mit dem Erl 3 vernietbaren Halbschalen 5, wobei die Querschnittskontur der beiden Griffschalen 5 der Breitseitenflächenkontur des Erls entsprechen. Die Stirnflächen 5' der Griffkörper sind der Planfläche 2' des Kropfes 2 angepaßt, so daß die Außenfläche des Kropfes stetig in die Außenfläche der Griffschalen übergeht. Die Halbschalen bestehen aus Kunststoff oder Holz.

    [0014] Ebenso fluchtend gehen die Schmalseitenflächen des Erls in die Kropfaußenfläche über. Hierzu fluchten die Schmalseitenstirnkanten 9, 9' des Erls 3 mit den Planflächenkanten des Kropfes 2.

    [0015] Die den Schweißraupen 4 zugekehrten Stirnflächen 5' der Griffhalbschalen 5 weisen auf ihrer dem Erl zugewandten Seite Auskehlungen 7 auf zur tunnelförmigen Überdeckung des Schweißraupenabschnitts. Die Länge der Auskehlungen 7 ist länger ausgebildet als die Länge der Schweißraupen 4. Hierdurch ist gewährleistet, daß auch bei Toleranzen in Schweißraupenlage bzw. Schweißraupenlänge ein sicheres Überdecken des Schweißraupenabschnitts ohne dessen Nachbehandlung gewährleistet ist. Die Schweißraupen brauchen somit nach Herstellen der Verbindung zwischen Erl 3 und Kropf 2 nicht weiter bearbeitet zu werden.

    [0016] Als Länge der Schweißraupen reicht es aus, wenn diese weniger als die Hälfte der Länge der Breitseitenstirnkante haben. Es ist aber auch vorgesehen, die Länge der Schweißraupen nur geringfügig kleiner als die Länge der Breitseitenstirnkante auszulegen. Dabei wird die Länge bevorzugt so gewählt, daß die Kehlungen 7 der Griffkörper 5 sich nicht bis zur Außenfläche des Griffkörpers erstrecken, sondern bei montiertem Griffkörper 5 nicht sichtbar sind. Dies bedeutet, daß die Schweißraupen 4 sich nicht bis zur Schmalseitenfläche 9 erstrecken sollen.

    [0017] Die in der vorstehenden Beschreibung, der Zeichnung und den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung der Erfindung von Bedeutung sein. Alle offenbarten Merkmale sind erfindungswesentlich. In die Offenbarung der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten Prioritätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen.


    Ansprüche

    1. Messer mit einem an seiner planen Stirnfläche (3') mit einer dem Blatt (1) abgewandten Planfläche (2') des Kropfes (2) stumpf aufeinanderstoßend verschweißtem und von einem Griffkörper (5) abgedeckte, parallel verlaufende Breitseitenflächen (6) aufweisenden Erl (3), dadurch gekennzeichnet, daß der Kropf (2) nur mit einem mittleren Bereich der Breitseitenstirnkanten (6') des Erls (3) verschweißt ist und der Griffkörper (5) an den den Schweißraupen (4) zugekehrten Flächen (5') Auskehlungen (7) aufweist.
     
    2. Messer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Griffkörper aus zwei mit dem Erl (3) vernietbaren Halbschalen (5) besteht.
     
    3. Messer, insbesondere nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schweißraupenlänge geringer ist als die Länge der Breitseitenstirnkante (6').
     
    4. Messer, insbesondere nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schmalseitenstirnkanten (9, 9') des Erls (3) mit Planflächenkanten des Kropfes (2) fluchten.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht