[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen kapazitiven Feldänderungsmelder zum Sichern
von Objekten.
[0002] Immer häufiger, z.B. auch bei Ausstellungen, müssen wertvolle Gegenstände, insbesondere
kleinere Objekte, zuverlässig gegen Diebstahl geschützt werden. Dabei sollen die verwendeten
Sicherungseinrichtungen möglichst unauffällig, störsicher und zuverlässig sein. Es
ist bekannt, für diesen Zweck Mikroschalter, Druck- oder Erschütterungssensoren oder
auch kapazitive Feldänderungsmelder zu benutzen.
[0003] Bei den bekannten kapazitiven Feldänderungsmeldern wird der Wertgegenstand auf eine
spezielle Unterlage gestellt, die mit flächigen Elektroden versehen ist. Die Kapazität
zwischen den Elektroden hängt von der elektrischen Eigenschaft des Materials in unmittelbarer
Nähe der Unterlage ab. Entfernt man z.B. einen metallischen Körper aus diesem Bereich,
so verändert sich die Kapazität zwischen den Elektroden. Dieser Effekt wird bei den
kapazitiven Feldänderungsmeldern zur Alarmgabe ausgenutzt. Üblicherweise weisen derartige
Melder eine Auswerteeinheit auf, die über ein Koaxialkabel mit den Elektroden der
Unterlage verbunden ist. Es wird die Kapazität gemessen, indem man ein elektrisches
Wechselfeld zwischen den Unterlagen der Elektroden erzeugt. Dazu ist im allgemeinen
in der Auswerteeinheit ein freilaufender Oszillator vorhanden, für den die äußere
Kapazität ein Teil seiner frequenzbestimmenden Kapazität ist. Bei Wegnahme des Wertgegenstandes
ändert sich die Oszillatorfrequenz, diese momentane Änderung wird ausgewertet und
zur Alarmgabe herangezogen.
[0004] Diese bekannten kapazitiven Feldänderungsmelder haben jedoch eine Reihe von Nachteilen.
Die Aufbautechnik ist insofern schon aufwendig, als zu jedem Wertgegenstand ein Koaxialkabel
von der Auswerteeinheit hin verlegt werden muß. Darüberhinaus ist keine absolute Aussage
möglich, ob der Wertgegenstand tatsächlich da ist, denn die frequenzbestimmende Kapazität
des Oszillators setzt sich aus der meist sehr kleinen Wertgegenstand- bzw. Unterlagenkapazität
einer großen eingebauten Basiskapazität und der aufbauabhängigen Kapazität zusammen.
Die relativen Änderungen der Gesamtkapazität bei der Wegnahme des Wertgegenstandes
liegen dabei typischerweise im Promillebereich. Eine Auswertung des Absolutwertes
zur Alarmgabe ist daher nicht möglich, so daß lediglich die relativen Kapazitätsänderungen
während der Wegnahme des Wertgegenstandes zur Alarmbildung verwendet werden können.
Beim Scharfschalten einer derartigen Anlage kann der Melder nicht feststellen, ob
der Wertgegenstand tatsächlich vorhanden ist.
[0005] Ein weiterer Nachteil ist dadurch gegeben, daß aufgrund von temperaturbedingten Änderungen
der Basiskapazität und der Kabelkapazität ein Störsignal in der Größenordnung des
Nutzsignals entstehen kann, welches zu erhöhten Fehlalarmraten führen kann. Wenn man
solche langsamen, temperaturbedingten Änderungen durch die Auswerteschaltung automatisch
unterdrückt, so erkauft man sich damit den Nachteil, daß durch ein sehr langsames
Wegnehmen des Wertgegenstandes der Melder überlistet werden kann. Ferner ist bei derartigen
kapazitiven Feldänderungsmeldern die Inbetriebnahme der Meldeanlage schwierig. Die
richtige Einstellung der Melderempfindlichkeit ist immer ein Kompromiß zwischen der
Nachweisempfindlichkeit und der Anfälligkeit für Fehlalarme. Eine optimale Einstellung
hängt von der jeweiligen Konstellation, d.h. Kabellänge, Form des Wertgegenstandes,
erwartete Temperaturschwankungen und wechselnder Kontrollzeit, ab und muß individuell
vor Ort eingestellt werden.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen kapazitiven Feldänderungsmelder zur Sicherung
wertvoller Gegenstände zu verbessern.
[0007] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Melder als Sockelmelder mit einer Melderschaltung
in einem Sockel, mit einer Sockel-Elektrode und einer Objekt-Elektrode ausgebildet
ist, daß die Objekt-Elektrode von einer metallisierten Folie gebildet ist, die am
Wertgegenstand bzw. Objekt angebracht ist und in ihrer Formgebung der Sockel-Elektrode
entspricht, daß die Sockel-Elektrode von einer Erd-Elektrode, einer Arbeits-Elektrode
und einer Schutz-Elektrode gebildet ist, und daß die Melderschaltung mittels einer
unauffälligen Zwei-Draht-Leitung mit einer Auswerteeinheit verbunden ist.
[0008] Mit der erfindungsgemäßen Ausgestaltung des kapazitiven Sockel-Melders wird einerseits
erreicht, daß auf der Sockeloberfläche aktive flächige Elektroden vorhanden sind,
denen eine passive Objekt-Elektrode gegenübersteht, wobei die Melderschaltung in vorteilhafter
Weise unmittelbar im Sockel untergebracht ist, so daß lediglich mit einer unauffälligen
ZweiDraht-Leitung der Melder mit einer Auswerteeinheit in Verbindung steht. Mit dem
erfindungsgemäßen Sockel-Melder ist auch eine absolute Meldung möglich, so daß erkannt
werden kann, ob der Wertgegenstand vorhanden ist. Das große statische Nutzsignal erlaubt
somit eine absolute und zuverlässige Aussage hierüber, so daß beim Scharfschalten
das Fehlen des Wertgegenstandes sofort bemerkt wird. Damit ist auch ein sehr langsames
Wegnehmen des Wertgegenstandes nicht möglich. Es ist auch keine Empfindlichkeitseinstellung
vor Ort nötig, weil in vorteilhafter Weise die Empfindlichkeit des Sensors aufgrund
des starken Nutzsignals herstellungsmäßig bereits eingestellt werden kann. Darüber
hinaus hat die Kapazität der Zuleitung keinen Einfluß auf die Melderfunktion, so daß
zwei sehr dünne, unauffällige Drähte für die Anschlußleitung verwendet werden können.
[0009] Zweckmäßigerweise weist die Melderschaltung einen Oszillator, eine Vergleichsstufe
und eine Ausgangsstufe auf, an der die Anschlußleitung angeschlossen ist und die Verbindung
zur Auswerteeinheit herstellt. An der Vergleichsstufe sind die aktiven Arbeits- und
Schutzelektroden angeschlossen.
[0010] In einer sehr vorteilhaften Ausgestaltung ist die Erd-Elektrode als innere Elektrode
ausgebildet und kreisförmig gestaltet, die Arbeits-Elektrode als mittlere Elektrode
ringförmig darum angeordnet und die Schutz-Elektrode als äußere Elektrode ebenfalls
ringförmig ausgebildet. Entsprechend ist die Objekt-Elektrode kreisförmig ausgebildet
und so ausgestaltet, daß sie die Erd- und Arbeits-Elektrode überdeckt, wenn der Gegenstand
auf dem Sockel aufgesetzt ist.
[0011] In einer weiteren Ausgestaltung können die Elektroden auch anders ausgebildet sein,
nämlich asymmetrisch mit bestimmten Formen, die jedoch auch eine bestimmte Ausrichtung
der Objekt-Elektrode auf den Sockel-Elektroden erfordern.
[0012] Die Auswerteeinheit kann von einer mikroprozessorgesteuerten Minizentrale gebildet
sein, die entweder als eigenständige Einheit arbeitet und eine Anzeigeeinrichtung
und einen Alarmgeber aufweist, oder aber mit einer übergeordneten Gefahrenmelderzentrale
verbunden ist. In vorteilhafterweise können an die Auswerteeinheit mehrere, z.B. acht,
Sockel-Melder angeschlossen sein, die in jedem Fall getrennt auswertbar sind, wobei
die Auswerteeinheit sowohl die Anschlußleitungen als auch die Sockel-Melder regelmäßig
überwacht. Das hat den Vorteil, daß eben die Anschlußleitung auf Kurzschluß, Unterbrechung
und andere Störungen überwacht werden kann.
[0013] Im folgenden wird anhand einer schematischen Zeichnung die Erfindung kurz erläutert.
Dabei zeigen
- Fig. 1 und 2
- schematisch den erfindungsgemäßen Melder-Sockel, teilweise im Schnitt,
- Fig. 3
- ein Prinzipschaltbild einer möglichen Melderschaltung und
- Fig. 4
- eine Auswerteeinheit mit mehreren Sockel-Meldern.
[0014] In Fig. 1 und 2 ist die prinzipielle Ausgestaltung des Sockel-Melders SM dargestellt.
Im Sockel S ist unterhalb einer Platine PL die Melderschaltung MS angeordnet. Auf
der Oberseite der Platine PL ist in der Mitte die kreisförmige Erd-Elektrode EE, ringförmig
dazu die Arbeits-Elektrode AE als mittlere Elektrode und als äußere Elektrode die
Schutz-Elektrode SE angeordnet. Zweckmäßigerweise ist die Schutz-Elektrode SE gegen
den seitlichen Rand des Sockels isoliert (IS). Der Wertgegenstand bzw. das Objekt
OB ist über dem Sockel S angeordnet und weist als Objekt-Elektrode, die beispielsweise
auch eine selbstklebende Kupferfolie sein kann, die Elektrode OE auf.
[0015] Die Prinzipschaltung für eine mögliche Melderschaltung ist in Fig.3 skizziert. Dem
Oszillator OSZ ist eine Vergleichsstufe VG nachgeschaltet, an der die beiden Ringelektroden,
nämlich die Arbeits-Elektrode AE und die Schutz-Elektrode SE angeschlossen sind. Der
Ausgang der Vergleichsstufe VG führt über eine Ausgangsstufe AUS an die Anschlußleitung
AL, die wiederum zur Auswerteeinheit AWE geführt ist.
[0016] In Fig. 4 ist noch dargestellt, daß an eine Auswerteeinheit AWE mehrere, in diesem
Fall acht, Sockel-Melder SM1 bis SM8 über die Anschlußleitung AL an der Anschlußvorrichtung
AN der Auswerteeinheit AWE angeschlossen sind. Die Auswerteeinheit AWE weist u.a.
eine Anzeigevorrichtung ANZ und einen Alarmsignalgeber AG auf, der entweder optisch
oder aktustisch ausgelegt ist. Die Auswerteeinheit AWE ist dabei vom Netz her versorgt
und kann zum Anschluß an eine übergeordnete Gefahrenmeldezentrale auch eine Schnittstelle
SS aufweisen.
[0017] Mit dem erfindungsgemäßen Sockel-Melder ist eine kostengünstige Installation bei
größtmöglicher Flexibilität möglich. Der Sockel-Melder kann auch als Einzelsensor
an markgängige Zentralen von Gefahrenmeldeanlagen, die eine Widerstandslinie überwachen,
direkt angeschlossen werden. Die besondere Ausgestaltung und Anordnung der Elektroden,
d.h. eine intelligente, abgestimmte Formgebung der aktiven und der passiven Elektroden,
verhindert ein Überlisten, beispielsweise durch Zwischenschieben einer Metallfolie,
weil auch diese Manipulation zuverlässig detektiert wird.
1. Kapazitiver Feldänderungsmelder zum Sichern von Objekten, dadurch gekennzeichnet, daß der Melder als Sockelmelder (SM) mit einer Melderschaltung (MS) in einem Sockel
(S), mit einer Sockel-Elektrode (SOE) und einer Objekt-Elektrode (OE) ausgebildet
ist,
daß die Objekt-Elektrode (OE) von einer metallisierten Folie gebildet ist, die am
Wertgegenstand bzw. Objekt (OB) angebracht ist und in ihrer Formgebung der Sockel-Elektrode
(SOE) entspricht,
daß die Sockel-Elektrode (SOE) von einer Erd-Elektrode (EE), einer Arbeits-Elektrode
(AE) und einer Schutz-Elektrode (SE) gebildet ist, und
daß die Melderschaltung (MS) mittels einer unauffälligen Zwei-Draht-Leitung (AL) mit
einer Auswerteeinheit (AWE) verbunden ist.
2. Kapazitiver Feldänderungsmelder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Melderschaltung (MS) einen Oszillator (OSZ), eine Vergleichsstufe (VG),
an die die Arbeits- und Schutz-Elektroden (AE, SE) angeschlossen sind, und eine Ausgangsstufe
(AUS) aufweist.
3. Kapazitiver Feldänderungsmelder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Erd-Elektrode (EE) als innere Elektrode kreisförmig, die Arbeits-Elektrode
(AE) als mittlere Elektrode ringförmig und die Schutz-Elektrode (SE) als äußere Elektrode
ringförmig ausgebildet sind, und daß die Objekt-Elektrode (OE) kreisförmig ausgebildet
ist und die Erd- und Arbeits-Elektrode (EE, AE) überdeckt.
4. Kapazitiver Feldänderungsmelder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektroden nicht rotationssymmetrisch ausgebildet sind, sondern vorgebbare
asymmetrische Formen aufweisen, die eine bestimmte Ausrichtung zueinander erfordern.
5. Kapazitiver Feldänderungsmelder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswerteeinheit (AWE) eine mikroprozessorgesteuerte Minizentrale mit einer
Anzeigeeinrichtung (ANZ) und einem Alarmgeber (AG) ist.
6. Kapazitiver Feldänderungsmelder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswerteeinheit (AWE) als eigenständige Einheit ausgebildet ist.
7. Kapazitiver Feldänderungsmelder nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswerteeinheit (AWE) mit einer Gefahrenmelde-Zentrale verbunden ist.
8. Kapazitiver Feldänderungsmelder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet daß an der Auswerteeinheit (AWE) mehrere, getrennt auswertbare Sockelmelder (SM1,2,...)
angeschlossen (AN) sind.
9. Kapazitiver Feldänderungsmelder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswerteeinheit (AWE) die Anschlußleitungen (AL) und die Sockelmelder (SM)
überwacht.