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EP 0 520 229 A2 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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30.12.1992 Patentblatt 1992/53 |
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Anmeldetag: 09.06.1992 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)5: H01J 23/16 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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DE FR GB IT |
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Priorität: |
26.06.1991 DE 4121035
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Anmelder: Licentia Patent-Verwaltungs-GmbH |
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D-60596 Frankfurt (DE) |
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Erfinder: |
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- Kornfeld, Günter, Dr. rer. nat.
W-7915 Elchingen 1 (GB)
- Heumüller, Peter
W-7913 Senden (GB)
- Bosch, Ernst
W-7901 Bernstadt (GB)
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Vertreter: Amersbach, Werner, Dipl.-Ing. et al |
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Licentia Patent-Verwaltungs-GmbH
Theodor-Stern-Kai 1 D-60596 Frankfurt D-60596 Frankfurt (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
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(57) Zur Verringerung der Kollektorverlustleistung und Erhöhung des Wirkungsgrades einer
Hochfrequenzröhre wird vorgeschlagen, zwischen HF-Wechselwirkungsstrecke (4) und Kollektor
(2) einen HF-Leitungsabschnitt (7) zur Homogenisierung der Geschwindigkeiten der Strahlelektronen
(3) einzufügen.
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[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Hochfrequenzröhre nach dem Oberbegriff des
Patentanspruches 1. Hochfrequenzrohren dieser Art sind z.B. zur Verstärkung von Hochfrequenzwellen
z.B. als Wanderfeldröhren, Klystrons und dergleichen bekannt. Der Strahlwirkungsgrad
liegt bei solchen Röhren im allgemeinen zwischen 5 % und 50 %. Die im Elektronenstrahl
verbleibende Leistung verteilt sich auf Strahlelektronen mit unterschiedlicher Geschwindigkeit
und Phasenlage relativ zur Hochfrequenzwelle. Die Strahlelektronen werden nach Verlassen
der zur Verstärkung genutzten Wechselwirkungsstrecke in einem Elektronenauffänger
aufgefangen. In einem solchen, im allgemeinen mehrere auf unterschiedlichen Potentialen
liegende Kollektorelektroden aufweisenden Elektronenauffänger (Kollektor) werden abgestufte
Bremsfelder erzeugt, durch die die Elektronen entsprechend ihrer Geschwindigkeit abgebremst
werden und damit ein Teil der verbleibenden Strahlleistung zurückgenommen wird. Darüberhinaus
tritt in dem Kollektor Verlustleistung in Form von Wärme auf, die auch den Gesamtwirkungsgrad
der Röhre wesentlich bestimmt. Eine Verringerung der Verlustleistung wird bereits
durch die erwähnte, mit mehreren Elektroden versehenen mehrstufigen Kollektoren erreicht.
Theoretisch könnte die Kollektorverlustleistung durch eine immer größere Anzahl von
auf unterschiedlichen Potentialen liegenden Kollektorelektroden auf Null reduziert
werden, wenn für jedes Strahlelektron eine Elektrode mit einem genau seiner Geschwindigkeit
entsprechenden Gegenpotential vorhanden wäre und dieses Elektron dort senkrecht mit
der Geschwindigkeit Null landen würde.
[0002] In der Praxis sind dieser Möglichkeit jedoch wegen der zunehmenden Komplexität Grenzen
gesetzt, da auch die Verluste auf der Netzgeräteseite mit zunehmender Anzahl von Kollektorelektroden
zunehmen. Theoretisch kann auch der Gesamtwirkungsgrad der Röhre durch Erhöhung des
Strahlwirkungsgrades verbessert werden. Da sich dabei jedoch auch das Geschwindigkeitsspektrum
der Elektronen im Strahl vergrößert, würden die Kollektorverluste Pv bei gegebener
Kollektorstufenzahl ansteigen, wodurch der Gesamtwirkungsgrad wieder beeinträchtigt
wird.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer eingangs genannten
Hochfrequenzröhre durch Reduzierung der Kollektorverlustleistung den Gesamtwirkungsgrad
der Röhre zu erhöhen.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Patentanspruches 1 angegebenen Merkmale
gelöst.
[0005] Ein wesentlicher Vorteil der Röhre besteht darin, daß eine Erhöhung des Gesamtwirkungsgrades
bei Beibehaltung der HF-Eigenschaften wie z.B. Nichtlinearitäten, Strahlwirkungsgrad
und Zahl der Kollektorstufen ermöglicht wird.
[0006] Die allgemeine Wirkungsweise der erfindungsgemäß eingestuften zusätzlichen Wechselwirkungsstrecke,
die auch als "Monochromator" für die Strahlelektronen bezeichnet wird, beruht darauf,
daß nachdem der Elektronenstrahl die eigentliche Verstärker-Wechselwirkungsstrecke
verlassen hat, die kinetische Energie dessen schnelleren Elektronen in HF-Energie
umgewandelt wird und dann diese HF-Energie dazu verwendet wird, die langsameren Elektronen,
jeweils bezogen auf die mittlere Elektronengeschwindigkeit, zu beschleunigen. Dadurch
erreicht man eine weitgehende Annäherung der Geschwindigkeit der einzelnen Elektronen
an eine mittlere Geschwindigkeit und damit einen "monochromatischen" Elektronenstrahl,
mit einer verringerten Breite des Geschwindigkeitsspektrums. Diese "Monochromatisierung"
wird in einer zusätzlich eingefügten Wechselwirkungsstrecke vorgenommen, die ihrerseits
aus zwei hintereinanderliegenden Wechselwirkungs-Abschnitten besteht. Anhand des unter
Bezugnahme auf die Figuren 1 bis 3 beschriebenen Ausführungsbeispiels wird die Erfindung
nachfolgend näher erklärt. Die Figuren 1 und 2 zeigen schematisch ein Diagramm, in
dem die Energieverteilung n der Elektronen im Strahl über der kinetischen Energie
U der Elektronen im Strahl aufgetragen ist und die Kollektorverluste bei einer bekannten
Röhre ohne "Monochromator" (Figur 1) und bei einer erfindungsgemäßen Röhre mit "Monochromator"
(Figur 2) eingezeichnet sind. Die Figur 3 zeigt schematisch eine Röhre mit einem zwischen
Wechselwirkungskreis 4 und Kollektor 2 erfindungsgemäß eingefügten zusätzlichen Wechselwirkungskreis
7 (Monochromator). Die in Figur 3 schematisch dargestellte Wanderfeldröhre weist in
an sich bekannter Weise eine Kathode 1 zur Erzeugung eines Elektronenstrahls 3 auf,
der einen, z.B. als Wendelleitung ausgebildeten Wechselwirkungsbereich 4 durchläuft
und dann in einem Kollektor 2, der z.B. dreistufig ausgebildet ist, aufgefangen wird.
An den Eingang E der Wendelleitung 4 wird eine zu verstärkende Hochfrequenzquelle
angelegt und am Ausgang A wird die verstärkte HF-Welle abgenommen.
[0007] Gemäß der Erfindung ist nun zwischen der Wechselwirkungsstrecke 4 und dem Kollektor
2 eine zusätzliche Wechselwirkungsstrecke 7 eingefügt, die z.B. ebenfalls in Form
einer Wendelleitung ausgebildet sein kann und die zwei hintereinanderliegende Abschnitte
5 und 6 aufweist. Der Abschnitt 5 ist derart bemessen, daß in diesem Wechselwirkungsabschnitt
5 durch die Strahlelektronen, deren Geschwindigkeit größer ist als die mittlere Strahlgeschwindigkeit
eine HF-Welle erzeugt wird, die in den Abschnitt 6 hinein weiterwandert. Der Abschnitt
6 ist nun derart bemessen, daß seine HF-Welle mit den Elektronen in Wechselwirkung
tritt, deren Geschwindigkeit kleiner ist als die mittlere Strahlgeschwindigkeit. Dadurch
wird der HF-Welle die Energie wieder entzogen bei gleichzeitiger Beschleunigung der
langsameren Elektronen.
[0008] Als Ergebnis bewirkt dieser aus den Abschnitten 5 und 6 bestehende "Monochromator"
7 eine Homogenisierung der Geschwindigkeit der Elektronen des Elektronenstrahls 3
nach dessen Verlassen des Verstärkungsbereichs 4 und vor dessen Eintreten in den Kollektor
2.
[0009] Gemäß der Kurve der Energieverteilung n der Elektronen im Strahl in Figur 2 sind
die Kollektorverluste P
V infolge des steilen Abfalls der Kurve wesentlich geringer als bei einer Röhre ohne
"Monochromator", wie sie in Figur 1 dargestellt ist. Bei einer solchen bekannten Röhre,
bei der der in den Kollektor einlaufende Elektronenstrahl wegen Fehlens eines "Monochromators"
ein wesentlich breiteres Geschwindigkeitsspektrum der Elektronen aufweist, zeigt die
Kurve einen wesentlich flacheren Abfall und damit eine größere Kollektorverlustleistung
P
V.
[0010] Durch die Einfügung des beschriebenen "Monochromators" können z.B. Kollektorverluste
von 27 % der gesamten aufgenommenen Leistung auf etwa 20 % der gesamten aufgenommenen
Leistung gesenkt werden. Dadurch kann z.B. der Gesamtwirkungsgrad einer Satellitenwanderfeldröhre
von ca. 60 % auf ca. 66 % erhöht werden.
1. Hochfrequenzröhre mit einem Elektronenstrahlerzeuger, einer Wechselwirkungsstrecke,
in der ein Teil der Elektronenstrahlleistung im Hochfrequenzleistung umgesetzt wird,
wobei den Strahlelektronen unterschiedliche Geschwindigkeiten vermittelt werden und
einem Elektronenauffänger, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Wechselwirkungsstrecke und dem Elektronenauffänger eine zusätzliche
Wechselwirkungsstrecke eingefügt ist, die eine weitgehende Homogenisierung der Geschwindigkeiten
der Strahlelektronen bewirkt.
2. Hochfrequenzröhre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der zusätzlichen
Wechselwirkungsstrecke den Elektronen, die gegenüber der mittleren Geschwindigkeit
eine erhöhte Geschwindigkeit besitzen, durch Abbremsen Leistung entzogen und diese
Leistung zur Geschwindigkeitserhöhung der Elektronen verwendet wird, die eine gegenüber
der mittleren Geschwindigkeit verringerte Geschwindigkeit besitzen.
3. Hochfrequenzröhre nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Leistungsaustausch zwischen den schnellen und den langsamen Elektronen in der zusätzlichen
Wechselwirkungsstrecke durch Erzeugen und Abbauen von Hochfrequenzfeldern erfolgt.
4. Hochfrequenzröhre nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
zusätzliche Wechselwirkungsstrecke zumindest einen ersten Wechselwirkungsabschnitt
zur Entnahme von Leistung der schnellen Elektronen und wenigstens einen nachfolgenden
Wechselwirkungsabschnitt zur Leistungsabgabe an die langsamen Elektronen aufweist.
5. Hochfrequenzröhre nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
zusätzliche Wechselwirkungsstrecke als herkömmliche Verzögerungsleitung z.B. als Wendelleitung
und/oder Resonatorleitung und/oder Kammleitung usw. ausgebildet ist.
6. Hochfrequenzröhre nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Phasengeschwindigkeit der HF-Welle im ersten Teil 5 der zusätzlichen Wechselwirkungsstrecke
7 größer ist als im zweiten Teil 6.
