[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Querfalzen von Bahnen einer Rotationsdruckmaschine
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Auf ein Drittel der Formatlänge der Druckmaschine gefalzte Produkte werden vor allem
in der Bücherproduktion weiterverarbeitet. Ein Falzapparat für derartige Produkte
ist in EP-B1-19 202, Fig. 5, gezeigt. Danach wird die Bahn zwischen einem Messerzylinder
und einem Punktur- und Falzmesserzylinder in Formatlänge geschnitten. Bei der anschließenden
Übergabe in die Falzklappe eines Falzklappenzylinders wird der Bogen im Verhältnis
2/3 zu 1/3 gefalzt. Bei der danach erfolgenden Weitergabe in die Falzklappe eines
weiteren Falzklappenzylinders erfolgt eine zweite Querfalzung auf ein Drittel der
Formatlänge.
[0003] Diese Vorrichtung zwar hat den Vorteil, daß die Punkturen außen liegen, somit mit
Vorfalz gearbeitet werden und die bei Bücherproduktion geforderte Entfernung der Punkturen
mit geringem Schnittverlust erfolgen kann. Die Vorrichtung ist aber mit dem Nachteil
behaftet, daß bei der Bildung des ersten Querfalzes zwei Drittel des Bogens vom Punktur-
und Falzmesserzylinder entgegen dessen Drehrichtung abgezogen werden müssen und dadurch
die Arbeitsgeschwindigkeit der Falzvorrichtung begrenzt ist.
[0004] Es ist weiterhin eine Falzvorrichtung bekannt (Braun, Atlas des Zeitungs- und Illustrationsdruckes,
Polygraph Verlag GmbH, Frankfurt am Main, 1960, S. 95), bei der Zwischen einem Messerzylinder
und einem Punktur- und Falzmesserzylinder zunächst die Bahn in Formatlänge geschnitten
wird. Bei entsprechender Anordnung der Arbeitselemente kann anschließend der Bogen
bei der Übergabe in die Falzklappe eines Falzklappenzylinders auf zwei Drittel der
Formatlänge gefalzt werden. Danach wird der Falzbogen in die Greifer eines Greifer-
und Falzmesserzylinders übergeben. Bei der anschließenden Übergabe in eine Falzklappe
des Falzklappenzylinders wird der Bogen auf ein Drittel der Formatlänge gefalzt.
[0005] Die Vorrichtung vermeidet zwar das Abziehen von zwei Dritteln der Bogenlänge entgegen
der Drehrichtung eines Zylinders, ist aber dennoch infolge Greifereinsatzes in der
Arbeitsgeschwindigkeit begrenzt. Weiterhin liegen bei dem Falzprodukt die Punkturen
innen, wodurch für deren Entfernung der Schnittverlust hoch ist.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Querfalzen von Bahnen
einer Rotationsdruckmaschine auf ein Drittel der Formatlänge mit einem Messerzylinder,
einem Punktur- und Falzmesserzylinder und einem Falzklappenzylinder zu schaffen, die
Produkte mit außen liegenden Punkturen erstellt, dabei auf greiferbestückte Zylinder
verzichtet und keine langen Bogenstücke von Zylindern entgegen deren Drehrichtung
abzieht. Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Einrichtung durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Dadurch wird die Bahn im Verhältnis 1/3 zu 2/3 geschnitten,
und anschließend werden die beiden Abschnitte aufeinandergelegt und mit einem Querfalz
versehen. Dabei wird nur ein Drittel des Formatbogens entgegen der Drehbewegung von
einem Zylinder abgezogen und somit eine hohe Arbeitsgeschwindigkeit der Falzvorrichtung
ermöglicht. Weiterhin liegen die Punkturen beider Abschnitte außen und erlauben so
deren verlustarmen Abschnitt.
[0007] Die Aufgabe wird ebenfalls durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 4 gelöst.
Hierbei wird die Bahn zunächst in Formatbogen geschnitten. Diese werden anschließend
im Verhältnis 1/3 zu 2/3 geteilt. Danach werden die beiden Abschnitte aufeinandergelegt
und mit einem Querfalz versehen. Dabei werden auch hier alle bereits weiter oben genannten
Vorteile erzielt.
[0008] Der Vorfalz ist vorteilhaft einstellbar bei Anwendung der kennzeichnenden Merkmale
der Ansprüche 2 und 3 bzw. 5.
[0009] Die Erfindung soll nachfolgend an einigen Ausführungsbeispielen näher erläutert werden.
In den zugehörigen Zeichnungen zeigt
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Querfalzvorrichtung, schematisch in der Seitenansicht;
- Fig. 2
- das hergestellte Falzprodukt;
- Fig. 3
- eine weitere erfindungsgemäße Querfalzvorrichtung, schematisch in der Seitenansicht.
[0010] Die in Fig. 1 dargestellte Querfalzvorrichtung enthält einen Messerzylinder 1 mit
einem Umfang in Größe der Formatlänge. Er ist mit zwei Schneidmessern 2; 3 mit einem
Umfangsabstand von einem Drittel der Formatlänge ausgestattet. Der Messerzylinder
1 arbeitet mit einem Punkturzylinder 4 zusammen, der den dreifachen Umfang des Messerzylinders
1 aufweist und drei Paare von Punktursystemen 5; 6 enthält, wobei letztere jeweils
zueinander einen Umfangsabstand von einem Drittel der Formatlänge haben. Ihnen sind
Schneidnuten 7; 8 zugeordnet. Am Punkturzylinder 4 sind in dessen Drehrichtung nach
dein Messerzylinder 1 nacheinander ein weiterer Punkturzylinder 9 und ein Punktur-
und Falzmesserzylinder 10 angeordnet. Der Punkturzylinder 9 trägt vier Punktursysteme
11 mit jeweils einem Abstand von einem Drittel der Formatlänge zueinander. Der Punktur-
und Falzmesserzylinder 10 hat den doppelten Umfang des Messerzylinders 1 und ist mit
je zwei Punktursystemen 12 und Falzmessern 13 besetzt, wobei letztere zum jeweils
in Drehrichtung benachbarten Punktursystem einen Umfangsabstand von einem Drittel
der Formatlänge haben. Dem Punktur- und Falzmesserzylinder 10 schließt sich ein Falzklappenzylinder
14 mit zwei Falzklappen 15 auf einem zwei Formatlängen umfassenden Umfang an.
[0011] Die mittels eines Falztrichters 16 z.B. einmal längsgefalzte Bahn 17 wird über Zugwalzen
18 der Querfalzvorrichtung zugeführt. Dabei wird die Bahn 17 in der Zentralen des
Messerzylinders 1 und des Punkturzylinders 4 von den Schneidmessern 2 und 3 in Verbindung
mit den Schneidnuten 7 und 8 in die Abschnitte A und B mit Längen von einem Drittel
und zwei Dritteln der Formatlänge geschnitten. Diese werden von den Punktursystemen
5 und 6 des Punkturzylinders 4 aufgenadelt. Bei dessen Weiterdrehung werden in der
Zentralen zum Punkturzylinder 9 die Abschnitte A von den Punktursystemen 11 des Punkturzylinders
9 übernommen. Letzterer gibt bei seiner nächsten Umdrehung die Abschnitte A wieder
an den Punkturzylinder 4 ab, wobei diese von den Punktursystemen 6 übernommen werden
und auf den Abschnitten B zu liegen kommen. In der Zentralen des Punkturzylinders
4 und des Punktur- und Falzmesserzylinders 10 werden die Abschnitte A und B von den
Punktursystemen 12 übernommen. Nach Drehung des Punktur- und Falzmesserzylinders 10
werden in der Zentralen zum Falzklappenzylinder 14 die Abschnitte A und B mittels
der Falzmesser 13 in die Falzklappen 15 gedrückt und dabei mit einem ersten Querfalz
versehen. Der Abschnitt A ist jetzt in den Abschnitt B eingewickelt, und die Punkturen
19 des fertigen Produktes 20 (Fig. 2) liegen außen. Der Vorfalz 21 kann durch Verstellen
der Schneidmesser 2; 3, Punktursysteme 5; 6 und Falzmesser 13 und Punktursysteme 12
zueinander eingestellt werden. Das gefalzte Produkt 20 kann über ein Leitsystem 22
einem Schaufelradausleger 23 oder mittels eines Bandleitungssystemes 24 einer zweiten
Längsfalzeinrichtung 25 zugeführt werden.
[0012] Fig. 3 zeigt eine Querfalzvorrichtung mit einem Messerzylinder 26 mit einem Umfang
in der Größe der Formatlänge. Er ist mit einem Schneidmesser 27 ausgestattet und arbeitet
mit einem Punktur- und Messerzylinder 28 zusammen. Dieser weist den dreifachen Umfang
des Messerzylinders 26 auf und enthält je drei Schneidmesser 29 und Punktursysteme
30, wobei letztere zum jeweils in Drehrichtung benachbarten Schneidmesser 29 einen
Umfangsabstand von einem Drittel der Formatlänge haben. Den Punktursystemen 30 sind
Schneidnuten 31 zugeordnet. Am Punktur- und Messerzylinder 28 sind in dessen Drehrichtung
nach dem Messerzylinder 26 nacheinander ein Punkturzylinder 32 und ein Punktur- und
Falzmesserzylinder 33 angeordnet. Der Punkturzylinder 32 trägt vier Punktursysteme
34 mit jeweils einem Abstand von einem Drittel der Formatlänge zueinander. Ihnen sind
Schneidnuten 35 zugeordnet. Der Punktur- und Falzmesserzylinder 33 hat den doppelten
Umfang des Messerzylinders 26 und ist mit je zwei Punktursystemen 36 und Falzmessern
37 besetzt, wobei letztere zum jeweils in Drehrichtung benachbarten Punktursystem
36 einen Umfangsabstand von einem Drittel der Formatlänge haben. Dem Punktur- und
Falzmesserzylinder 33 schließt sich ein Falzklappenzylinder 38 an, der einen Umfang
von zwei Formatlängen aufweist und zwei Falzklappen 39 trägt.
[0013] Die mittels eines Falztrichters 40 z.B. einmal längsgefalzte Bahn 41 wird über die
Zugwalzen 42 der Querfalzvorrichtung zugeführt. Dabei wird die Bahn 41 in der Zentralen
des Messerzylinders 26 und des Punktur- und Messerzylinders 28 in Bogen mit der Formatlänge
geschnitten. Die Bogen werden auf die Punktursysteme 30 genadelt und bei der weiteren
Drehung des Punktur- und Messerzylinders 28 in der Zentralen mit dem Punkturzylinder
32 mittels der Schneidmesser 29 und der Schneidnuten 35 in Abschnitte A und B mit
Längen von einem Drittel und zwei Dritteln der Formatlänge geschnitten. Während die
Abschnitte A mittels der Punktursysteme 34 vom Punkturzylinder 32 übernommen werden,
verbleiben die Abschnitte B auf dem Punktur- und Messerzylinder 28. Der Punkturzylinder
32 gibt bei seiner nächsten Umdrehung die Abschnitte A wieder an den Punktur- und
Messerzylinder 28 ab, wobei diese von den Punktursystemen 30 übernommen werden und
auf den Abschnitten B zu liegen kommen. In der Zentralen des Punktur- und Messerzylinders
28 und des Punktur- und Falzmesserzylinders 33 werden die Abschnitte A und B von den
Punktursystemen 36 übernommen. Nach Drehung des Punktur- und Falzmesserzylinders 33
werden in der Zentralen zum Falzklappenzylinder 38 die Abschnitte A und B mittels
der Falzmesser 37 in die Falzklappen 39 gedrückt und so mit einem ersten Querfalz
versehen. Es entsteht somit das in Fig. 2 gezeigte Produkt 20. Der Vorfalz 21 kann
durch Verstellen der Schneidmesser 29 und der Punktursysteme 30 bzw. der Falzmesser
37 und der Punktursysteme 36 zueinander eingestellt werden. Das gefalzte Produkt 20
kann wiederum über ein Leitsystem 43 einem Schaufelradausleger 44 oder mittels eines
Bandleitungssystemes 45 einer zweiten Längsfalzeinrichtung 46 zugeführt werden.
[0014] Die gewählten Größenverhältnisse der Zylinder sind nur Ausführungsbeispiele. Zum
Gegenstand der Erfindung gehörig können auch andere Umfänge gewählt werden, z.B. für
den Messerzylinder ein Zweifaches, den Punkturzylinder 4 bzw. den Punktur- und Messerzylinder
ein Fünffaches, den Punktur- und Falzmesserzylinder ein Dreifaches und den Punkturzylinder
9 bzw. 32 fünf Drittel der Formatlänge.
[0015] Es ist denkbar, die Zylinder mit zusätzlichen Funktionselementen auszustatten, und
zwar den Punkturzylinder 4 mit Falzmessern, den Punktur- unf Falzmesserzylinder 10
mit Falzklappen und den Falzklappenzylinder 14 mit Greifern, so daß es auch möglich
ist, die auf Formatlänge abgeschnittenen Nutzen auf 1/2 oder 1/4 Formatlänge zu falzen.
1. Vorrichtung zum Querfalzen von Bahnen einer Rotationsdruckmaschine auf ein Drittel
der Formatlänge mit einem Messerzylinder, einem Punktur- und Falzmesserzylinder und
einem Falzklappenzylinder, dadurch gekennzeichnet, daß der Messerzylinder (1) mindestens
ein Paar Schneidmesser (2; 3) mit einem Umfangsabstand letzterer zueinander von einem
Drittel der Formatlänge trägt, zwischen diesem und dem Punktur- und Falzmesserzylinder
(10) ein Punkturzylinder (4) mit Paaren von Punktursystemen (5; 6) angeordnet ist,
deren Punktursysteme (5; 6) zueinander einen Umfangsabstand von ebenfalls einem Drittel
der Formatlänge haben, dem Punkturzylinder (4) in Drehrichtung nach dem Messerzylinder
(1) ein Punkturzylinder (9) beigeordnet ist, der mit Punktursystemen (11) mit einem
Umfangsabstand zueinander von einem Drittel der Formatlänge besetzt ist und dessen
Umfang ein nicht ganzzahliges Vielfaches der Formatlänge beträgt, und der Falzklappenzylinder
(14) dem Punktur- und Falzmesserzylinder (10) nachgeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidmesser (2; 3)
jedes Schneidmesserpaares des Messerzylinders (1) zueinander im Abstand einstellbar
sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Punktursysteme (5; 6)
jedes Punktursystempaares des Punkturzylinders (4) im Abstand einstellbar sind.
4. Vorrichtung zum Querfalzen von Bahnen einer Rotationsdruckmaschine auf ein Drittel
der Formatlänge mit einem Messerzylinder, einem Punktur- und Falzmesserzylinder und
einem Falzklappenzylinder, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Messerzylinder
(26) und dem Punktur- und Falzmesserzylinder (33) ein Punktur- und Messerzylinder
(28) angeordnet ist, der mit mehreren Schneidmessern (29) und Punktursystemen (30)
besetzt ist, wobei letztere zum jeweils in Drehrichtung benachbarten Schneidmesser
(29) einen Umfangsabstand von einem Drittel der Formatlänge haben, daß an dem Punktur-
und Messerzylinder (28) in Drehrichtung nach dem Messerzylinder (26) ein Punkturzylinder
(32) beigeordnet ist, der mit Punktursystemen (34) mit einem Umfangsabstand zueinander
von einem Drittel der Formatlänge besetzt ist und dessen Umfang ein nicht ganzzahliges
Vielfaches der Formatlänge beträgt, und der Falzklappenzylinder (38) dem Punktur-
und Falzmesserzylinder (28) nachgeordnet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Punktursysteme (30) und
das jeweils in Drehrichtung benachbarte Schneidmesser (29) des Punktur- und Messerzylinders
(28) zueinander im Abstand einstellbar sind.