[0001] Die Erfindung betrifft ein Meßfahrzeug zur Ermittlung der Gleis-Ist-Lage in Bezug
auf die Gleis-Soll-Lage, mit einem auf Schienenfahrwerken abgestützten, eine parallel
zu einer durch die Radaufstandspunkte gebildeten Bezugsebene verlaufende Rahmenebene
aufweisenden Fahrzeugrahmen und mit einem auf diesem transportierbaren und unabhängig
verfahrbaren Satellitenwagen.
[0002] Ein derartiges Meßfahrzeug ist durch einen Prospekt "EM SAT Geometerwagen" der Firma
Plasser & Theurer bereits bekannt. Oberhalb der Rahmenebene des Maschinenrahmens ist
eine großräumige Fahrkabine sowie ein leistungsfähiger Fahrantrieb angeordnet. Das
zweite, als Satellitenwagen bezeichnete Meßfahrzeug ist mit einem Laser-Sender zur
Erzeugung einer Standsehne verbunden und für eine gemeinsame Überstellfahrt unterhalb
der Rahmenebene mit dem Maschinenrahmen verbindbar.
[0003] Durch die US-PS 4,691,565 ist bereits eine Maschine zum Messen bzw. Registrieren
und/oder auch zur Korrektur der Lage eines Gleises mit einem am unkorrigierten Gleis
verfahrbaren Vorwagen bekannt. Dieser mit einem Laser-Sender und einem Fahrantrieb
ausgestattete Vorwagen ist für eine gemeinsame Überstellfahrt über einen stirnseitigen,
als Rampe ausgebildeten Endbereich einer Maschine auf diese verfahrbar. Diese als
Gleismeßwagen ausgebildete Maschine weist einen in ihrem vorderen Endbereich angeordneten
Laser-Empfänger sowie verschiedene Einrichtungen zur Ermittlung und Speicherung der
Gleislagekorrekturwerte auf.
[0004] Durch die Zeitschrift "Eisenbahntechnische Rundschau" 39 (1990), Heft 4, Seiten 201-211,
wird gemäß Punkt 2.2 darauf hingewiesen, daß den Stopfarbeiten zum Gewinnen der Soll-Daten
für die Gleisgeometrie aufwendige Vermessungs- und Auswertearbeiten der Ist-Gleislage
vorausgehen. Mit einer Vermessungsmaschine EM-SAT wurden Versuche zur Mechanisierung
dieser Arbeiten unternommen. Zwischen einem bei einem Festpunkt aufgestellten Satellitenfahrzeug
und einem kontinuierlich auf dieses zufahrenden Meßfahrzeug wird ein Laser-Strahl
als Standsehne verwendet. Dabei werden die Pfeilhöhen zu der Laser-Standsehne gemessen,
digitalisiert und in einem Computer gespeichert. Über zusätzliche Messungen der seitlichen
Abstände zu den Festpunkten lassen sich die Differenzen zur Soll-Lage ermitteln und
die auszuführenden Verschiebungen und Hebungen errechnen, die als Eingabedaten für
einen Leitcomputer einer Stopfmaschine dienen sollen. Mit einem Geometerwagen GM 80,
einer auf der Baustelle in Sende- und Empfangsteil trennbaren, 17 m langen und 30
t schweren Einheit sollen diese Arbeiten schneller, wirtschaftlicher und geschützt
vor dem Zugbetrieb auf den benachbarten Betriebsgleisen ausgeführt werden.
[0005] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt nun in der Schaffung eines Meßfahrzeuges
der eingangs beschriebenen Art, das bei reduziertem konstruktivem Aufwand in besonders
rationeller Weise einsetzbar ist.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Meßfahrzeug und der Satellitenwagen
derart ausgebildet sind, daß ihre oberen Umrißlinien unterhalb einer Begrenzungsebene
angeordnet sind, die in Bezug auf eine durch die Radaufstandspunkte der Schienenfahrwerke
gebildete Bezugsebene einen Winkel α von 5 bis 10
o einschließt, wobei die Begrenzungsebene mit der Rahmenebene im in Arbeitsrichtung
vorderen Ende des Meßfahrzeuges eine senkrecht zur Maschinenlängsrichtung und parallel
zur Bezugsebene verlaufende Schnittlinie bildet und durch den Sichtbereich einer Fahrkabine
einer an das Meßfahrzeug ankuppelbaren Maschine verläuft. Ein derartig mit niedriger
Bauhöhe ausgebildetes Meßfahrzeug mit einem Satellitenwagen ist in besonders vorteilhafter
Weise für eine gemeinsame Überstellfahrt zur Einsatzstelle mit einer Gleisbaumaschine,
insbesondere einer Stopfmaschine, kuppelbar. Dabei ist der Maschinenverband in besonders
rationeller Weise ohne Sichtbeeinträchtigung von der Fahrkabine der Stopfmaschine
aus steuerbar. Diese kombinierte Überstellfahrt ermöglicht eine konstruktiv besonders
einfache Ausbildung des Meßfahrzeuges mit einem lediglich für den Arbeitseinsatz erforderlichen
Hilfsmotor mit entsprechend geringer Leistung, wobei jedoch durch den entsprechenden
Winkelbereich der Begrenzungsebene eine genügend große Baulänge des Fahrzeugrahmens
für ein zufriedenstellendes Fahrergebnis während der Überstellfahrt möglich ist. Außerdem
ist ein derartiges Meßfahrzeug mit einem Satellitenwagen ohne konstruktiven Aufwand
bzw. Umrüstarbeiten auch an bereits im Einsatz befindliche Stopfmaschinen ankuppelbar.
Eine derartige Überstellfahrt in einem gemeinsamen Maschinenverband mit einer Stopfmaschine
ermöglicht die Aufmessung und Unterstopfung des Gleises in einer einzigen Gleissperre,
wobei auch der logistische Aufwand im Vergleich zu den bisherigen getrennten Arbeitseinsätzen
wesentlich reduzierbar ist.
[0007] Eine vorteilhafte Weiterbildung des Meßfahrzeuges nach Anspruch 2 ermöglicht unter
Ausnützung der obgenannten Vorteile einen uneingeschränkten Arbeitseinsatz mit einer
komfortablen Fahrkabine. Die Weiterbildung gemäß Anspruch 3 ermöglicht einen raschen
Arbeitseinsatz des Satellitenwagens zur Errichtung einer Laser-Bezugslinie auf die
am Meßwagen befestigte Kamera.
[0008] Die fernsteuerbare Lösung des Zughakens gemäß Anspruch 4 ermöglicht - unter Vermeidung
eines die Sicherheit gefährdenden Verlassens der Maschine - eine besonders rasche
Trennung unmittelbar nach Erreichen der Gleisbaustelle.
[0009] Durch die Merkmale nach Anspruch 5 ist der Fahrzeugrahmen formschlüssig mit dem Achslager
verbindbar, so daß damit ein Einfluß der Fahrwerksfederung auf das Meßergebnis zuverlässig
ausgeschlossen wird.
[0010] In den Ansprüchen 6 bis 9 angeführte Merkmale ermöglichen ein verbessertes Meßergebnis,
wobei die für die Meßdurchführung erforderlichen Arbeitsgänge großteils ferngesteuert
ausführbar sind.
[0011] Eine vorteilhafte Weiterbildung nach Anspruch 10 ermöglicht in Verbindung mit der
Ermittlung der Differenzwerte zwischen Ist- und Soll-Lage des Gleises eine exakte
Bezugnahme des Laser-Senders auf einen Gleisfestpunkt.
[0012] Durch die Merkmale gemäß Anspruch 11 kommt es in vorteilhafter Weise unter Erzielung
genauerer Meßergebnisse zu kleineren Pfeilhöhen.
[0013] Eine andere Weiterbildung des Meßfahrzeuges nach Anspruch 12 ermöglicht eine problemlose
und rasche Befestigung des Satellitenwagens unterhalb des vorragenden Fahrzeugrahmens,
so daß das Meßfahrzeug ungehindert in einen Zugverband eingliederbar ist.
[0014] Die Weiterbildung nach Anspruch 13 ermöglicht den Transport des Satellitenwagens
auf dem Fahrzeugrahmen, wobei durch die Rampe eine rasche Überführung des Satellitenwagens
von der Überstell- in die Arbeitsposition gewährleistet ist.
[0015] Mit einer vorteilhaften, erfindungsgemäßen Anlage nach Anspruch 14 sind bisher in
zwei getrennten Arbeitsgängen durchgeführte Arbeiten, nämlich die Gleisvermessung
und die Gleisunterstopfung, unter Erzielung besonders wirtschaftlicher und konstruktiver
Vorteile in einem einzigen Arbeitsgang durchführbar. Der gemeinsame Arbeitseinsatz
erfordert nunmehr in besonders wirtschaftlicher Weise lediglich eine einmalige Gleissperre,
wobei infolge der gemeinsamen Überstellfahrt sowie der niedrigen Bauhöhe des Meßfahrzeuges
dessen konstruktive Ausbildung wesentlich vereinfacht ist. Diese konstruktive Vereinfachung
besteht vor allem in einem lediglich für geringe Arbeitsgeschwindigkeiten erforderlichen
Hilfsmotor sowie einer einfachen Arbeitskabine. Auch der logistische Aufwand für eine
genaue zeitliche Abstimmung der verschiedenen Arbeitsgänge ist im Vergleich zu den
bekannten Lösungen wesentlich vereinfacht. Schließlich ist es auch noch zur Vermeidung
von Interessenskonflikten von Vorteil, wenn die Meß- und Stopfarbeiten von ein und
demselben Unternehmen durchgeführt werden.
[0016] Schließlich ist durch die Weiterbildung nach Anspruch 15 eine exakte Abstimmung der
durch die Stopfmaschine durchzuführenden Korrekturarbeiten auf die unmittelbar zuvor
durch das Meßfahrzeug und den Satellitenwagen ermittelten Differenzwerte zwischen
Ist- und Soll-Lage des Gleises möglich.
[0017] Im folgenden wird die Erfindung anhand in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele
näher beschrieben.
[0018] Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines an eine nur teilweise dargestellte Stopfmaschine angekuppelten
Meßfahrzeuges mit einem auf diesem abstützbaren Satellitenwagen,
Fig. 2 eine Teildraufsicht auf das Meßfahrzeug und
Fig. 3 eine schematische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispieles eines Meßfahrzeuges.
[0019] Das in Fig. 1 ersichtliche Meßfahrzeug 1 weist einen Fahrzeugrahmen 2 mit einer Rahmenebene
3 auf, die parallel zu einer durch Radaufstandspunkte 4 von Schienenfahrwerken 5 gebildeten
Bezugsebene parallel verläuft. Diese Parallelität bezieht sich auf den Normalfall,
bei dem die Fahrwerksfederungen beider Schienenfahrwerke 5 im gleichen Ausmaß belastet
sind. Auf der Rahmenebene 3 ist im Bereich des hinteren Maschinenendes 6 ein Verbrennungsmotor
7 angeordnet. Diesem ist in der- durch einen Pfeil 8 angedeuteten - Arbeitsrichtung
des Meßfahrzeuges 1 eine Fahrkabine 9 mit einer Steuereinrichtung 10 unmittelbar vorgeordnet.
Die Fahrkabine 9 befindet sich in einer Ausnehmung 11 des Fahrzeugrahmens 2. Die oberen,
durch den Motor 7 und die Fahrkabine 9 gebildeten Umrißlinien 12 sind unterhalb einer
Begrenzungsebene 13 angeordnet, die in Bezug auf die durch die Radaufstandspunkte
4 der Schienenfahrwerke 5 gebildete Bezugsebene bzw. die Rahmenebene 3 einen Winkel
α von 5 bis 10
o einschließt. Dabei bildet die Begrenzungsebene 13 mit der Rahmenebene 3 im in Arbeitsrichtung
vorderen Ende des Meßfahrzeuges 1 eine senkrecht zur Maschinenlängsrichtung und parallel
zur Rahmen- bzw. Bezugsebene verlaufende Schnittlinie 14. Das Meßfahrzeug 1 ist mit
Hilfe eines eigenen Fahrantriebes 52 unabhängig verfahrbar.
[0020] Unterhalb der Rahmenebene 3 und unmittelbar vor dem vorderen Schienenfahrwerk 5 ist
ein durch Antriebe höhenverstellbar mit dem Fahrzeugrahmen 2 verbundener, Spurkranzräder
15 aufweisender Meßwagen 16 angeordnet. Auf diesem sind ein Laser-Empfänger 17 mit
einer CCD-Matrix-Kamera, ein Querneigungsmesser 18 sowie zwei in Maschinenquerrichtung
einander gegenüberliegende Video-Kameras 19 zur videotechnischen Abtastung des im
Bereich jedes Spurkranzrades 15 befindlichen Schienenabschnittes angeordnet. Der Laser-Empfänger
17 ist durch Antriebe 20 höhen- und querverstellbar am Meßwagen 16 gelagert. Diesem
ist außerdem noch eine Wegmeßeinrichtung 21 mit einer auf dem Schienenkopf abrollbaren
Tastrolle zugeordnet.
[0021] Die Länge des über das vordere Schienenfahrwerk 5 vorragenden Fahrzeugrahmens 2 ist
größer als die Gesamtlänge eines Satellitenwagens 22 ausgebildet. Dieser ist durch
eine Antriebe aufweisende Vorrichtung 23 von einem Gleis 24 abheb- und mit dem vorderen
Ende des Fahrzeugrahmens 2 verbindbar. Wie mit strichpunktierten Linien angedeutet,
befindet sich der Satellitenwagen 22 während der Überstellfahrt im über das vordere
Schienenfahrwerk 5 vortagenden Abschnitt des Fahrzeugrahmens 2, so daß dieser ungehindert
an eine weitere Maschine ankuppelbar ist.
[0022] Der Satellitenwagen 22 weist auf dem Gleis 24 verfahrbare Spurkranzräder, einen Hilfsmotor
25, eine Sitzgelegenheit 26 und einen Laser-Sender 27 auf. Dieser ist auf einer Querverstelleinrichtung
28 gelagert und jeweils bis zu 500 mm von der Gleismitte querverschiebbar.
[0023] Die beiden Schienenfahrwerke 5 des Meßfahrzeuges 1 weisen zwischen Achslager und
Fahrwerkrahmen befindliche, hydraulisch beaufschlagbare Blockierantriebe 29 auf, durch
die der Einfluß der Fahrwerksfederung während des Meßvorganges ausschaltbar ist. Ein
in Arbeitsrichtung am hinteren Maschinenende angeordneter Zughaken 30 ist für eine
fernsteuerbare Lösung einer mit einer angeschlossenen Maschine gebildeten Kupplung
ausgebildet.
[0024] Zur Bildung einer Anlage 31 zur Vermessung der Gleis-Ist-Lage sowie einer Gleislagekorrektur
mit Hilfe der durch die Vermessung ermittelten Differenzwerte zwischen Ist- und Soll-Lage
und einer Unterstopfung des in seiner Gleislage korrigierten Gleises ist das Meßfahrzeug
1 für die Überstellfahrt mit einer Stopfmaschine 32 gekuppelt. Diese nur teilweise
dargestellte und in üblicher Weise mit Stopfaggregaten, einem Gleishebe-Richtaggregat,
einem Nivellier- und Richt-Bezugsystem 33 und einem Fahrantrieb 53 ausgestattete Stopfmaschine
32 ist in ihrem in Arbeitsrichtung vorderen Endbereich mit einer Fahrkabine 34 ausgestattet.
Diese Fahrkabine 34 weist einen Sichtbereich 35 auf, von dem aus die Bedienungsperson
während der Überstellfahrt freie Sicht auf das Gleis 24 hat. Diese freie Sicht ist
trotz der Vorordnung des Meßfahrzeuges 1 dadurch gesichert, daß die oberen Umrißlinien
12 unterhalb der bereits genau definierten Begrenzungsebene 13 angeordnet sind.
[0025] Unmittelbar vor dem Arbeitseinsatz der Anlage 31 wird der Zughaken 30 ferngesteuert
gelöst und das Meßfahrzeug 1 mitsamt dem Satellitenwagen 22 ein- bis zweihundert Meter
von der Stopfmaschine 32 distanziert auf dem Gleis 24 vorgefahren. Sobald der zu vermessende
Gleisabschnitt erreicht ist, wird die Vorfahrt des Meßfahrzeuges 1 gestoppt und der
Satellitenwagen 22 von der Vorrichtung 23 bzw. dem Fahrzeugrahmen 2 gelöst und auf
das Gleis 24 abgesenkt. Anschließend wird der Satellitenwagen 22 bis zum nächsten
Gleisfestpunkt vorgefahren und in Bezug auf eine auf der Schiene befindliche Farbmarkierung
positioniert. Anschließend wird der Ist-Abstand und die Ist-Höhe des Gleises 24 zum
Gleisfestpunkt vermessen. Die ermittelten Daten werden per Funk an das Meßfahrzeug
1 übertragen. Nach dieser Einmessung beim Gleisfestpunkt wird der Satellitenwagen
22 noch etwa 5 bis 10 m weiter vorgefahren und dort abgestellt. Der Laser-Sender 27
wird auf den Laser-Empfänger 17, der inzwischen mit dem Meßwagen 16 auf das Gleis
24 abgesenkt wurde, eingerichtet. Über eine geeignete mechanische Klemmvorrichtung
wird dabei der Satellitenwagen 22 an einer Schiene des Gleises fixiert, so daß ein
Verrücken durch vorüberfahrende Züge ausgeschlossen ist. Während der Messung besteht
Funkverbindung über entsprechende Mobil-Funkgeräte zwischen den Bedienungspersonen
des Stallitenwagens 22 des Meßfahrzeuges 1 und der Besatzung der Stopfmaschine 32.
[0026] Nachdem der Laser-Sender 27 auf den Empfänger 17 eingerichtet ist, beginnt das Meßfahrzeug
1 mit der Aufmessung des zwischen dem Meßfahrzeug 1 und dem Satellitenwagen 22 befindlichen
Gleisabschnittes. Über die im Laser-Empfänger 17 befindliche CCD-Matrix-Kamera wird
die Höhe und die Richtung gleichzeitig vermessen. Aus der Überhöhung der Spurweite
der Position des Laser-Empfängers 17 und der Verstellwege sowie des zurückgelegten,
durch die Wegmeßeinrichtung 21 gemessenen Weges werden die entsprechenden Ist-Pfeilhöhen
im vorgegebenen Abstand errechnet. Die Berechnung wird erst dann gestartet, wenn das
Meßfahrzeug 1 am unmittelbar vor dem Satellitenwagen 22 befindlichen Gleisfestpunkt
angekommen und genau in Bezug auf diesen Gleisfestpunkt gestoppt wurde. Erst dann
kann die beliebige Lage der durch den Laser-Sender 27 gebildeten Sehne rechnerisch
auf die den Soll-Pfeilhöhen zugrundeliegende theoretische Sehne umgerechnet werden.
[0027] Während dieser Berechnung kann der Satellitenwagen 22 bereits wiederum mit Hilfe
des eigenen Hilfsmotors 25 zum nächsten Gleisfestpunkt verfahren werden. Nach der
Berechnung der Ist-Pfeilhöhen werden diese mit den gespeicherten Soll-Pfeilhöhen verglichen
und die entsprechenden Verschiebe- und Höhenkorrekturwerte ermittelt. Diese Korrekturdaten
werden dann mit Hilfe einer Funkteinrichtung 36 an die zentrale Steuereinrichtung
37 der Stopfmaschine 32 übertragen und können von dieser bzw. von einem automatischen
Leitcomputer für eine entsprechende Steuerung der Antriebe des Gleishebe- und Richtaggregates
weiterverarbeitet werden.
[0028] Der vom Laser-Sender 27 erzeugte Laserstrahl wird nicht aufgespalten, sondern als
im Querschnitt kreisförmiger Strahl auf den Empfänger 17 gerichtet. Dies bringt beim
Empfang die Vorteile höherer Intensität und damit wird auch ein sicherer Empfang gewährleistet.
Die Verstellmöglichkeit des Laser-Senders 27 mit Hilfe der Querverstelleinrichtung
28 bringt den Vorteil mit sich, daß es damit für den Empfänger 17 zu kleineren Pfeilhöhen
kommt. Durch die sonstige Schräglage der Laser-Sehne müßte in einem größeren Bereich
verstellt werden.
[0029] Bei der CCD-Matrix-Kamera des Laser-Empfängers 17 handelt es sich um eine YZ-Verstelleinrichtung
(Querverstellung Y, Höhenverstellung Z). Da die aktive Empfangsfläche der Kamera für
den notwendigen Empfangsbereich zu klein ist, muß entsprechend nachgestellt werden.
Dies erfolgt kontinuierlich mit einem Computer und einer entsprechenden Verstelleinheit.
Dabei beträgt der Z-Verstellbereich 500 mm, der Y-Verstellbereich 1000 mm. Die Position
der Kamera auf die Verstelleinheit wird über Absolut-Encoder gemessen. Der Laser-Punkt
wird über eine Mattscheibe und eine Optik auf die CCD-Kamera projiziert und bezüglich
seiner Lage durch einen Computer mit einem entsprechenden Programm errechnet und an
einen Haupt-Computer 38 des Meßfahrzeuges 1 übertragen. Mit Hilfe der beiden am Meßwagen
16 befindlichen Videokameras 19 besteht die Möglichkeit, über ein in der Fahrkabine
9 erzeugtes Monitorbild die exakte Positionierung des Meßfahrzeuges 1 in Bezug zu
einem entsprechenden Gleisfestpunkt durchzuführen. Dies erfolgt durch eine Positionierung
der Radmitte des Meßwagens 16 auf eine am Schienenkopf und -steg angebrachte Farbmarkierung.
Die durch die Spurkranzräder 15 gebildete Meßachse wird gleichzeitig als Teleskopachse
ausgeführt, damit die Spurweite gemessen werden kann.
[0030] Nach Beendigung des Arbeitseinsatzes wird die dreiteilige Anlage 31 zu einer Maschineneinheit
verbunden, indem der Satellitenwagen 22 durch die Vorrichtung 23 mit dem vorderen
Maschinenende des Meßfahrzeuges 1 verbunden und das Meßfahrzeug 1 selbst durch den
Zughaken 30 an die Stopfmaschine 32 angekuppelt wird. Infolge der ungehinderten Sicht
über das Meßfahrzeug 1 kann die Bedienungsperson die Anlage von der Fahrkabine 34
aus ungehindert in Richtung des Pfeiles 8 verfahren.
[0031] Eine in Fig. 3 ersichtliche Variante eines weiteren Meßfahrzeuges 39 weist einen
auf Schienenfahrwerken 40 abgestützten Fahrzeugrahmen 42 mit einer parallel zur Gleisebene
verlaufenden Rahmenebene 41 auf. Auf dem in Arbeitsrichtung hinteren Ende des Fahrzeugrahmens
42 ist eine zentrale Steuereinrichtung 43 mit einer Sitzgelegenheit 44 angeordnet.
Unmittelbar davor befindet sich ein Abstellplatz für einen unabhängig verfahrbaren
Satellitenwagen 45. Dieser ist auf in Maschinenlängsrichtung verlaufenden und mit
dem Fahrzeugrahmen 42 verbundenen Schienen 46 und über eine im vorderen Endbereich
des Fahrzeugrahmens angeordnete Rampe 47 auf ein Gleis 48 verfahrbar (siehe strichpunktierte
Linien). Die Rampe 47 ist für die Überstellfährt und den Arbeitseinsatz durch Antriebe
in eine Ruheposition zurückverschwenkbar, bei der sie etwa parallel zur Rahmenebene
41 unmittelbar oberhalb des Fahrzeugrahmens 42 zu liegen kommt. Das Meßfahrzeug 39
ist mit Hilfe eines Motors 49 und eines Fahrantriebes 50 verfahrbar. Eine gemäß Anspruch
1 definierte Begrenzungsebene 51 schließt mit der Rahmenebene 41 einen Winkel von
8
o ein. Der auf dem Fahrzeugrahmen 42 befindliche Satellitenwagen 45, die Steuereinrichtung
43 und die Sitzgelegenheit 44 befinden sich unterhalb dieser Begrenzungsebene 51,
so daß von einer im hinteren Endbereich angeschlossenen Stopfmaschine für die gemeinsame
Überstellfahrt eine ungehinderte Sicht auf das Gleis gegeben ist.
1. Meßfahrzeug (1,39) zur Ermittlung der Gleis-Ist-Lage in Bezug auf die Gleis-Soll-Lage,
mit einem auf Schienenfahrwerken (5,40) abgestützten, eine parallel zu einer durch
die Radaufstandspunkte (4) gebildete Bezugsebene verlaufende Rahmenebene (3,41) aufweisenden
Fahrzeugrahmen (2,42), und mit einem auf diesem transportierbaren und unabhängig verfahrbaren
Satellitenwagen (22,45), dadurch gekennzeichnet, daß das Meßfahrzeug (1,39) und der Satellitenwagen (22,45) derart ausgebildet sind,
daß ihre oberen Umrißlinien (12) unterhalb einer Begrenzungsebene (13,51) angeordnet
sind, die in Bezug auf eine durch die Radaufstandspunkte (4) der Schienenfahrwerke
(5,40) gebildete Bezugsebene einen Winkel α von 5 bis 10o einschließt, wobei die Begrenzungsebene (13,51) mit der Rahmenebene (3,41) im in
Arbeitsrichtung vorderen Ende des Meßfahrzeuges (1,39) eine senkrecht zur Maschinenlängsrichtung
und parallel zur Bezugsebene verlaufende Schnittlinie (14) bildet und durch den Sichtbereich
(25) einer Fahrkabine (34) einer an das Meßfahrzeug (1,39) ankuppelbaren Maschine
(32) verläuft.
2. Meßfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb der Rahmenebene
(3) lediglich ein Motor (7) und ein oberer Teil einer in einer Ausnehmung des Fahrzeugrahmens
(2) angeordneten Fahrkabine (9) auf dem in Arbeitsrichtung hinteren Maschinenende
des Meßfahrzeuges (1) vorgesehen sind und der Satellitenwagen (22) unterhalb der Rahmenebene
(3) mit dem vorderen Maschinenende verbunden ist.
3. Meßfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb
der Rahmenebene (3) und unmittelbar vor dem vorderen Schienenfahrwerk (5) ein höhenverstellbarer
Meßwagen (16) mit Spurkranzrädern (15) und einem Laser-Empfänger (17) mit einer CCD-Matrix-Kamera
sowie eine Vorrichtung (23) zur Anhebung und lösbaren Befestigung des Satellitenwagens
(22) vorgesehen sind.
4. Meßfahrzeug nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein
in Arbeitsrichtung am hinteren Maschinenende angeordneter Zughaken (30) für eine fernsteuerbare
Lösung einer mit einer angeschlossenen Maschine gebildeten Kupplung ausgebildet ist.
5. Meßfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schienenfahrwerke
(5) zwischen Achslager und Fahrwerksrahmen befindliche, hydraulisch beaufschlagbare
Blockierantriebe (29) aufweisen.
6. Meßfahrzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Laser-Empfänger (17)
durch Antriebe (20) höhen- und querverstellbar am Meßwagen (16) gelagert ist.
7. Meßfahrzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß dem Meßwagen (16) eine Wegmeßeinrichtung
(21) mit einer auf dem Schienenkopf abrollbaren Tastrolle zugeordnet ist.
8. Meßfahzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß am Meßwagen (16) zwei bezüglich
der Maschinenquerrichtung einander gegenüberliegende Videokameras (19) zur videotechnischen
Abtastung des im Bereich jedes Spurkranzrades (15) befindlichen Schienenabschnittes
angeordnet sind.
9. Meßfahrzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Meßwagen (16) mit einem
Querneigungsmesser (18) verbunden ist.
10. Meßfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß am eine
Sitzgelegenheit (26) und einen Fahrantrieb (25) aufweisenden Satellitenwagen (22)
ein Laser-Sender (27) und eine Distanzmeßeinrichtung zum Erfassen der Höhen- und Seitenabweichungen
des Gleises in Bezug auf einen Gleisfestpunkt angeordnet sind.
11. Meßfahrzeug nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Laser-Sender (27) auf
einer Querverstelleinrichtung (28) gelagert und jeweils bis zu 500 mm von der Gleismitte
querverschiebbar ist.
12. Meßfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge
des über das vordere Schienenfahrwerk vorragenden Fahrzeugrahmens (2) größer als die
Gesamtlänge des Satellitenwagens (22) ausgebildet ist.
13. Meßfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das vordere Ende des Fahrzeugrahmens
(42) mit einer verschwenkbaren Rampe (47) zur Überstellung des Satellitenwagens (45)
von einer auf der Rahmenebene (41) befindlichen Überstellposition auf das Gleis (48)
vorgesehen ist.
14. Anlage (31) zur Vermessung der Gleis-Ist-Lage sowie einer Gleislagekorrektur mit Hilfe
der durch die Vermessung ermittelten Differenzwerte zwischen Ist- und Soll-Lage und
einer Unterstopfung des in seiner Gleislage korrigierten Gleises, mit einem Meßfahrzeug
(1), insbesondere nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine dreiteilige Ausbildung,
wobei- in Arbeitsrichtung der Anlage gesehen - der hintere Teil durch eine Stopfmaschine
(32) gebildet ist, die für eine gemeinsame Überstellfahrt mit dem Meßfahrzeug (1)
gekuppelt ist, auf dessen vorderem Endbereich der Satellitenwagen (22) befestigt ist.
15. Anlage nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Meßfahrzeug (1) eine Recheneinheit
(38) zur Ermittlung der Verschiebe- und Höhenkorrekturwerte sowie eine Funkeinrichtung
(36) zur Übertragung dieser Werte an eine auf der Stopfmaschine (32) befindliche Steuereinrichtung
(37) zur automatischen Steuerung von Hebe- und Richtantrieben eines Gleishebe- und
Richtaggregates aufweist.