[0001] Die Erfindung betrifft eine Verbindungslasche für eine Schienenstoßverbindung, wobei
die Lasche mit den Schienen verschraubt, insbesondere hochfest verschraubt, und gegebenenfalls
verklebt wird, wobei der den Hohlraum zwischen Schienenkopf, Schienensteg und Schienenfuß
im wesentlichen ausfüllende Laschenkörper aus hochfestem, insbesondere faserverstärktem
Kunststoff als einstückiger Formkörper ausgebildet ist und zumindest vier Durchtrittsöffnungen
für Verbindungsschrauben aufweist, und wobei der Laschenkörper an seiner im Einbauzustand
äußeren Seite durch eine sich von einer zur anderen Stirnseite des Laschenkörpers
erstreckende Rippe verstärkt ist, die sich über einen wesentlichen Teil der Laschenkörperhöhe
erstreckt.
[0002] Verbindungslaschen dieser Art haben gegenüber herkömmlichen Stahllaschen den Vorteil,
daß zur Ausbildung von elektrisch isolierenden Schienenstößen keine spezielle Isolierung
zwischen der Lasche und den Schienen vorgesehen werden muß und die Handhabung sowie
der Transport der Lachen erleichtert wird. Außerdem ist die Herstellung der Kunststofflaschen
weniger aufwendig als jene der Stahllaschen. Eine aus der EP-A1-0 229 860 bekannte
Verbindungslasche der einleitend angegebenen Art besteht aus einem faserverstärkten
Werkstoff, bei dem alle Fasern unidirektional parallel zur Zugbeanspruchung ausgerichtet
sind, wobei im unteren Bereich der Lasche andere Fasern mit besonders hoher Zugfestigkeit
eingelegt sind.
[0003] Die Erfindung zielt darauf ab, eine Verbindungslasche aus Kunststoff zu schaffen,
die gegenüber der bekannten Ausführung höhere Beanspruchbarkeit und erweiterte Einsatzmöglichkeiten
aufweist. Die erfindungsgemäße Verbindungslasche zeichnet sich dadurch aus, daß sich
im Laschenkörper zwischen den beiden Stirnseiten desselben Spannelemente erstrecken,
über welche der Laschenkörper vorspannbar ist.
[0004] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung erstrecken sich die Spannelemente
in der Zugzone und in der Druckzone des Laschenkörpers.
[0005] Nach einem weiteren Erfindungsmerkmal ist jedes Spannelement durch einen Draht aus
Metall oder Kunststoff gebildet, der in den Laschenkörper eingebettet oder in Kanälen
des Laschenkörpers geführt und an den Stirnseiten des Laschenkörpers durch Ankerplatten
im Vorspannungszustand gehalten ist.
[0006] Alternativ kann jedes Spannelement durch einen in den Laschenkörper eingebetteten
vorgespannten Spanndraht gebildet sein, der an seiner Außenseite mit Vorsprüngen versehen
und an den Stirnseiten des Laschenkörpers abgeschnitten ist.
[0007] Mit der Erfindung kann vorteilhaft eine Anpassung der Verbindungslaschen an den jeweiligen
Einsatzfall hinsichtlich der aufzunehmenden Beanspruchungen vorgenommen werden, wobei
überdies die Biegefestigkeit der Verbindungslaschen wesentlich erhöht werden kann.
[0008] Mit der erfindungsgemäßen Verbindungslasche lassen sich folgende Isolierstoßvarianten
herstellen:
- ein verschraubter Isolierstoß, dessen Festigkeit durch die Pressung der Verbindungslasche
an der Schienenkopfunterseite und Schienenfußoberseite erreicht wird,
- ein hochfest verschraubter Isolierstoß, bei dem eine Pressung der Verbindungslasche
durch ein hohes Anzugsmoment der Verbindungsschrauben erreicht wird, und
- ein verklebter und hochfest verschraubter Isolierstoß, bei dem die Verbindungslasche
mittels eines schnell aushärtenden Klebers, insbesondere Metacrylatklebers, in die
Laschenkammer der Schienen eingeklebt und zusätzlich mit den Schienen hochfest verschraubt
wird.
[0009] Mit der erfindungsgemäßen Konstruktion ergibt sich außerdem der Vorteil, daß durch
einfache Gestaltung der Kunststofform alle für die Praxis erforderlichen Laschenformen
hergestellt werden können und mit ein und demselben Laschenmaterial verschiedene Stoßausführungen
erzeugt werden können.
[0010] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel
unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht einer Verbindungslasche für einen Schienenstoß,
Fig. 2 einen Schnitt durch die Lasche nach der Linie II-II in Fig. 1,
Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III in Fig. 2, und
Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV in Fig. 2.
[0011] Die dargestellte Verbindungslasche für die isolierende Verbindung der Stoßenden von
Schienen S, S' weist einen im wesentlichen parallelepipedischen, als Formkörper ausgebildeten
Laschenkörper 1 aus Kunststoff auf, der bei der dargestellten Ausführung mit vier
Durchtrittsöffnungen 2 für (nicht gezeigte) Verbindungsschrauben versehen ist, die
in der Mitte der Laschenkörperhöhe ausgebildet sind. Der Laschenkörper 1 ist auf seiner
im Einbauzustand außen liegenden Seite durch eine Rippe 3 verstärkt, die sich über
die Körperlänge von Stirnseite zu Stirnseite erstreckt. Wie Fig. 1 zeigt, ist die
Rippe 3 im Bereich der Durchtrittsöffnungen 2 und in der Laschenmitte über einen wesentlichen
Teil der Körperhöhe, der mehr als 50 % der Höhe beträgt, verbreitert.
[0012] Wird die Verbindungslasche bei einem Klebestoß verwendet, so wird auf den Laschenkörper
auf dessen der Laschenkammer zugekehrten Seite eine Klebstoffschicht von bis zu 2
mm im Stegbereich und etwa 0,2 mm im Kopf- und Fußbereich aufgebracht und die Lasche
sodann mit den Schienen hochfest verschraubt. Als Kleber wird zweckmäßig ein schnellaushärtender
Kleber, insbesondere Metacrylatkleber, verwendet.
[0013] Im Rahmen der Erfindung reicht es anderseits bei einfacher Verschraubung und auch
bei hochfester Verschraubung aus, wenn die Verbindungslasche schienenseitig nur im
Bereich der Oberseite des Schienenfußes und der Unterseite des Schienenkopfes mit
der Schiene in Eingriff kommt, so daß die Druckkräfte nur über diese Laschenzonen
übertragen werden, wie dies in den Fig. 3 und 4 dargestellt ist.
[0014] Als Material zur Formung des Laschenkörpers 1 wird hochfester Kunststoff verwendet,
der insbesondere mit Glasfasern verstärkt ist, wobei sich ungesättigter Polyester
besonders gut eignet.
[0015] Um die Zugfestigkeit der Kunststofflasche zu erhöhen, erstrecken sich in Längsrichtung
des Laschenkörpers 1 Spannelemente 4, die außerhalb der Durchtrittsöffnungen 2 von
einer Stirnseite des Laschenkörpers zur anderen verlaufen, u.zw. in den Zug- und Druckzonen
der Lasche.
[0016] Gemäß den Fig. 3 und 4 ist jedes Spannelement als glatter Spanndraht 4 aus Metall
oder Kunststoff ausgebildet, der bei der Gießformung des Laschenkörpers im vorgespannten
Zustand direkt in diesen eingebettet wird. An den Stirnseiten des Laschenkörpers 1
werden die glatten Spanndrähte 4 abgeschnitten. Die glatten Spanndrähte 4 können auch
in Kanälen des Laschenkörpers 1 geführt und nach dem Vorspannen durch (nicht gezeigte)
Ankerplatten an den Stirnseiten gehalten werden.
[0017] Die Spanndrähte können anderseits an ihrer Außenseite mit Rippen oder anderen Vorsprüngen
versehen sein, die eine Verankerung der vorgespannten Drähte im Rahmen der Haftlänge
im Kunststoff gewährleisten. Auch diese Spanndrähte werden nach der Formung an den
Stirnseiten des Laschenkörpers abgeschnitten.
[0018] Die Spanndrähte können ferner so ausgebildet sein, daß sie in vorbestimmten Längsabständen
mit angeschweißten kleinen Scheiben versehen sind, die eine Verankerung im Kunststoff
sichern. Im Falle der Verwendung von Spanndrähten aus Kunststoff können diese durch
eingebettetes Fasermaterial, wie Kohlefasern usw., verstärkt sein.
[0019] Um der Verbindungslasche hohe Festigkeit zu verleihen, wird sie zweckmäßig mittels
der Spannelemente auf die maximal zulässige Druckfestigkeit vorgespannt.
1. Verbindungslasche für eine Schienenstoßverbindung, wobei die Lasche mit den Schienen
verschraubt, insbesondere hochfest verschraubt, und gegebenenfalls verklebt wird,
wobei der den Hohlraum zwischen Schienenkopf, Schienensteg und Schienenfuß im wesentlichen
ausfüllende Laschenkörper aus hochfestem, insbesondere faserverstärktem Kunststoff
als einstückiger Formkörper ausgebildet ist und zumindest vier Durchtrittsöffnungen
für Verbindungsschrauben aufweist, und wobei der Laschenkörper an seiner im Einbauzustand
äußeren Seite durch eine sich von einer zur anderen Stirnseite des Laschenkörpers
erstreckende Rippe verstärkt ist, die sich über einen wesentlichen Teil der Laschenkörperhöhe
erstreckt, dadurch gekennzeichnet, daß sich im Laschenkörper (1) zwischen den beiden
Stirnseiten desselben Spannelemente (4) erstrecken, über welche der Laschenkörper
vorspannbar ist.
2. Verbindungslasche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Spannelemente
(4) in der Zugzone und in der Druckzone des Laschenkörpers (1) erstrecken.
3. Verbindungslasche nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Spannelemente
durch einen Draht (4) aus Metall oder Kunststoff gebildet ist, der in den Laschenkörper
(1) eingebettet oder in Kanälen des Laschenkörpers geführt und an den Stirnseiten
des Laschenkörpers durch Ankerplatten im Vorspannungszustand gehalten ist.
4. Verbindungslasche nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Spannelement
durch einen in den Laschenkörper (1) eingebetteten vorgespannten Spanndraht gebildet
ist, der an seiner Außenseite mit Vorsprüngen versehen und an den Stirnseiten des
Laschenkörpers abgeschnitten ist.