[0001] Die Erfindung betrifft eine Anlage zum Transport von vollbewickelten Spulen und leeren
Spulenhülsen zwischen Vielstellen-Textilmaschinen unterschiedlicher Fertigungsstufe,
enthaltend eine den Maschinen unterschiedlicher Fertigungsstufen gemeinsame, endlose
Förderschiene, auf der Spulen- bzw. Spulenhülsenträger entlang und zwischen den Maschinen
unterschiedlicher Fertigungsstufen verfahrbar sind.
[0002] In der DE-OS 22 27 109 (= US-PS 3 828 682) ist eine Anlage beschrieben, um die an
mindestens einer ersten Spinnmaschinen hergestellten, vollen Spulen mindestens einer
zweiten, ein Spulengatter aufweisenden Spinnmaschine der nachfolgenden Fertigungsstufe
zu transportieren und die leeren Spulenhülsen wieder zu der oder den ersten Spinnmaschinen
zurücktransportieren. Bei dieser bekannten Anlage ist eine einzige den verschiedenen
Maschinen zugeordnete Förderschiene vorgesehen, auf der die Spulen- bzw. Spulenhülsenträger,
insbesondere in Form von Schlitten oder Wagen, in stets derselben Laufrichtung umlaufen
können. Die Spulenträger werden entlang der Förderschiene entweder von Hand bewegt,
oder es sind ansteigende und abfallende Schienenabschnitte in der Bewegungsrichtung
der Schlitten vorgesehen. Im Bereich jedes ansteigenden Schienenabschnittes ist eine
motorisch angetriebene Fördereinrichtung, beispielsweise in Form eines Endlosförderers
vorgesehen, von dem die einzelnen Spulenträger bzw. Spulenträgerschlitten erfaßt und
hoch gefahren werden. Sobald die einzelnen Spulenträger bzw. Spulenträgerschlitten
auf einem erhöhten Schienenniveau angekommen sind, können sie im Bereich anschließender,
abfallender Schienenabschnitte unter dem Schwerfeldeinfluß selbstätig nach unten fahren.
Der Nachteil dieser bekannten Anlage besteht darin, daß der Transportfluß entlang
der Förderschiene relativ stockend bzw. absatzweise erfolgt, wobei einerseits im Bereich
der verschiedenen ansteigenden Schienenabschnitte jeweils selbständige Antriebsaggregate
erforderlich sind, während andererseits nicht zuverlässig gewährleistet ist, daß in
gleichmäßiger Weise Spulenträger bzw. Spulenträgerwagen an den einzelnen Arbeitsstellen
der Vielstellen- Textilmaschinen entlangfahren, so daß keine gleichmäßige Versorgung
der einzelnen Arbeitsstellen gewährleistet ist.
[0003] In der DE-OS 39 06 718 (=US-PS 4 979 360) ist ein Transport- und Handhabungssystem
für Vielstellen-Textilmaschinen beschrieben, das mehrere durch Weichen miteinander
verbindbare Schienensysteme umfaßt, wobei im Bereich jedes Schienensystems gesonderte
Antriebseinrichtungen vorhanden sind, um die entlang der einzelnen Schienensysteme
verfahrbaren Spulenträger bzw. Spulenträgerzüge zu den einzelnen Arbeitsstellen der
Vielstellen-Textilmaschinen zu fördern. Bei dieser bekannten Anlage hat die Aneinanderreihung
verschiedener Förderschienensysteme ihren Grund darin, daß gleichzeitig mit den Spulenträgern
bzw. Spulenträgerzügen mindestens ein Handhabungsautomat zur Ausführung von Bedienungsvorgängen
an einzelnen Arbeitsstellen der Vielstellenmaschinen vorgesehen ist, wobei der einzelne
Handhabungsautomat jeweils zur Durchführung von Bedienungsvorgängen im Bereich einer
der Maschinenarten unterschiedlicher Fertigungsstufen dient.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Transportanlage der eingangs geschilderten
Art so zu gestalten, daß zwischen Vielstellenmaschinen unterschiedlicher Fertigungsstufen
ein Direktverbund mit gleichmäßigen Förder- bzw. Arbeitsfluß gewährleistet ist, derart,
daß an den zu bedienenden bzw. zu wartenden Arbeitsstellen jeder Vielstellen-Textilmaschine
unterschiedlicher Fertigungsstufen im wesentlichen ein ununterbrochener Fluß von Spulen-
bzw. Spulenhülsenträgern vorbeibewegt wird.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe ist, die erfindungsgemäße Transportanlage dadurch gekennzeichnet,
daß der endlosen Förderschiene ein einziges endloses, angetriebenens Förderelement
für die einzelnen Spulen- bzw. Spulenhülsenträger zugeordnet ist. Auf diese Weise
ist ein reibungsloser Förderfluß ohne verschiedene Antriebs- bzw. Förderelemente gewährleistet,
wobei auf Umsetz- oder Zwischenstationen, z.B. in Form von zwei unterschiedliche Schienensysteme
verbindenen Weichen, oder intermittierend wirksamen Antriebselementen verzichtet werden
kann, die eine absatzweise Förderung der Spulen- bzw. Spulenhülsenträger zur Folge
haben.
[0006] Gemäß weiterer Erfindung ist vorgesehen, daß die Spulen- bzw. Spulenhülsenträger
in definierten Abständen an dem endlosen Förderelement angebracht sind, wobei diese
Abstände vorzugsweise den Teilungsabständen zwischen benachbarten Arbeitsstellen der
Vielstellen-Textilmaschinen entsprechen.
[0007] Das endlose Förderelement ist vorzugsweise eine Förderkette, die mittels Laufrollen
in bzw. auf der endlosen Förderschiene abgestützt und geführt ist.
[0008] Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher beschrieben.
[0009] Es zeigen: Figuren 1-4 verschiedene Maschinengruppierungen, die durch die erfindungsgemäße
Anlage miteinander verbunden sind, und
Figur 5 eine perspektivische Detaildarstellung der Antriebsvorrichtung für das erfindungsgemäß
verwendete Förderelement.
[0010] Bei der in Figur 1 dargestellten Gesamtanlage sind eine Doppeldraht-Zwirnmaschine
A und eine Fachmaschine B durch eine einzige endlose Förderschiene 1 miteinander verbunden.
Diese Förderschiene 1 ist Teil eines Hängefördersystems das ein entlang der Förderschiene
1 geführtes endloses angetriebenes Förderelement 2 (Fig. 5) enthält, an dem die einzelnen
Spulen- bzw. Spulenhülsenträger 3 angebracht sind. In Figur 1 sind die einzelnen Spulen-
bzw. Spulenhülsenträger im wesentlichen durch die Spulen a bzw. Spulenhülsen b representiert.
[0011] Der Doppeldraht-Zwirnmaschine A ist ein Wartungs- bzw. Handhabungsautomat 6 zugeordnet,
der dazu dient, leere Spulenhülsen b und volle Vorlagespulen a zwischen den einzelnen
Zwirnstellen bzw. Zwirnspindeln 4 und dem Fördersystem 1, 2, 3 auszutauschen. In vergleichbarer
Weise ist der Fachmaschine B ein nicht zur Erfindung gehörender Wartungs- bzw. Handhabungsautomat
5 zugeordnet.
[0012] Die Bewegungsrichtung des endlosen Förderelementes 2 ist in Figur 1 durch den Pfeil
f1 angedeutet. Die einzelnen Spulen-bzw. Spulenhülsenträger 3 sind vorzugsweise in
einem dem Teilungsabstand der Doppeldraht-Zwirnmaschine entsprechenden Abstand an
dem endlosen Förderelement 2 angebracht, wobei es unbeachtlich ist, ob die einzelnen
Spulen- bzw. Spulenhülsenträger während des Umlaufes des Förderelementes 2 mit leeren
Spulenhülsen b oder vollen Vorlagespulen a bestückt sind. Der Transportfluss ist so
gestaltet, daß das Förderelement 2 entweder ständig umläuft, so daß dann ein Spulen-
oder Spulenhülsenwechsel von Hand vorgenommen werden kann, oder intermittierend angehalten
wird, so daß ein automatischer oder automatisierter Spulen- bzw. Spulenhülsenaustausch
stattfinden kann.
[0013] Bei der Gesamtanlage gemäß der Figur 2 sind eine Doppeldraht-Zwirnmaschine A und
eine Fachmaschine B durch eine endlose Förderschiene 11 miteinander verbunden, die
ansteigende bzw. abfallende Schienenabschnitte umfaßt. Die für den Spulentransport
vorgesehene Spulen- bzw. Spulenhülsenträger haben die Form von Transportkörben 7,
die an einem endlosen Förderelement 2, z.B. einer in Figur 5 dargestellten Förderkette
2 angebracht sind. Gemäß der Darstellung von Figur 2 wechseln volle und leere Transportkörbe
ungeordnet einander ab. Der Bedienungsperson an der Doppeldraht-Zwirnmaschine A steht
damit für die Handbedienung der einzelnen Doppeldraht-Zwirnspindel 4 praktisch immer
eine volle Vorlagespule zur Verfügung. Dabei ist es unerheblich, ob die Doppeldraht-Zwirnmaschine
sektionsweise, d.h. Spindel für Spindel, bedient wird, oder aber ob dieser Bedienvorgeng
wild geschieht, d.h. immer nur dort, wo gerade eine Doppeldraht-Zwirnspindel ausgelaufen
ist und einer neuen Bestückung bedarf. Die erfindungsgemäße Transport- bzw. Förderanlage
dient auch zum Wegtransport der leeren Spulenhülsen b der in der Doppeldraht-Zwirnspindel
ausgelaufenen Spulen. Die leeren Spulenhülsen werden im Bereich der Fachmaschine b
an diese übergeben, um wieder bewickelt zu werden.
[0014] Figur 3 zeigt in schematischer Darstellung eine Doppeldraht-Zwirnmaschine A, die
durch die endlose Förderschiene 21 mit einer Luftspinnmaschine C verbunden ist. Auch
diese endlose Förderschiene 21 hat abfallende und ansteigende Schienenabschnitte.
Als Spulen- bzw. Spulenhülsenträger sind ebenfalls Förderkörbe 7 vorgesehen, die an
einem in Figur 3 nicht dargestellten endlosen Förderelement, etwa der in Figur 5 dargestellten
endlosen Förderkette 2 angebracht sind.
[0015] Bei der in Figur 4 dargestellten Anlage ist eine Doppeldraht-Zwirnmaschine A durch
eine endlose Förderschiene 31 mit einer Luftspinnmaschine C verbunden. In diesem Fall
ist die Förderschiene 31 im unteren Maschinenbereich angeordnet, wobei als Transportelement
ein endloses, entlang der Schiene 31 geführtes Transportband 32 dient, das zapfenartige
Träger 33 zum Aufstecken von vollen Vorlagespulen a bzw. leeren Spulenhülsen b trägt.
Zum Antrieb des endlosen Förderbandes 32 dient das Antriebsaggregat 34 (dieses Antriebsaggregat
34 muß in Figur 4 noch dargestellt werden).
[0016] In Figur 5 ist ausschnittsweise ein Teil der endlosen Förderschiene 1, der auch die
Förderschienen 11 und 21 entsprechen können, dargestellt, die als Hohlprofil mit einem
in Schienenlängsrichtung verlaufenden, unteren Schlitz 1.1 ausgebildet ist. Jeder
Spulen- bzw. Spulenhülsenträger 3 besitzt eine Tragstange 3.1, der durch den Schlitz
1.1 in das Hohlprofil der Förderschiene 1 hineingeführt und dort über Führungsrollen
3.2 aufgehängt ist. Am unteren Ende der Tragstange 3.1 ist eine Befestigungsvorrichtung
3.3 für eine oder zwei Spulen b angebracht. Die Tragstange 3.1 ist zwischen den Endabschnitten
von aneinander angrenzenden Kettengliedern 2.1 festgehalten, derart, daß bei der Bewegung
der endlosen Förderkette 2 die einzelnen Tragstangen 3.1 mitgenommen werden. Der Antrieb
der Förderkette 2 erfolgt mittels motorisch angetriebener Reibräder 8, die seitlich
an der Transportkette 2 angreifen.
1. Anlage zum Transport von vollbewickelten Spulen und leeren Spulenhülsen zwischen Vielstellen-Textilmaschinen
unterschiedlicher Fertigungsstufen, enthaltend eine den Maschinen unterschiedlicher
Fertigungsstufen gemeinsame endlose Förderschiene, auf der Spulen- bzw. Spulenhülsenträger
zwischen den Maschinen unterschiedlicher Fertigungsstufen verfahrbar sind, dadurch
gekennzeichnet, daß die endlose Förderschiene (1; 11, 21; 31) mindestens zwei Vielstellen-Textilmaschinen
unterschiedlicher Fertigungsstufen in einem direkten Verbund umschließt, und daß der
endlosen Förderschiene (1; 11; 21; 31) ein endloses angetriebenes Förderelement (2;
32) zugeordnet ist.
2. Anlage nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die Spulen- bzw. Spulenhülsenträger
(3; 33) in definierten Abständen an dem endloses Förderelement angebracht sind.
3. Anlage nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß das endlose Förderelement (2) eine
endlose Förderkette ist, die mittels Laufrollen (3.2) in bzw. auf der Förderschiene
(1) abgestützt und geführt ist.