[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Siebtrommel zum Konditionieren und Klassieren
von körnigem Gut mit mindestens einer Eingabevorrichtung an einem Stirnende der um
ihre liegende Längsachse drehenden Trommel und einer Ausgabe des konditionierten Gutes
am anderen Trommelende in einen ersten Ringraum zwischen der Trommel und in Trommellängsrichtung
aufeinanderfolgenden, die Trommel konzentrisch umgebenden inneren Ringsiebabschnitten,
wobei sich die Maschenweite der Ringsiebabschnitte derart verändert, daß der Abschnitt
mit kleinerer Maschenweite der der Ausgabe axial nächste, der Abschnitt mit der größten
Maschenweite der der Ausgabe axiel am weitesten entfernte Ringsiebabschnitt ist, und
mit an der Unterseite der Trommel angeordneten Silos zur Aufnahme von Siebgut unterschiedlicher
Partikelgröße.
[0002] Solche Siebtrommeln werden beispielsweise angewendet, um das Material von Straßendecken
unter Verwendung von Bitumen bzw. Altasphalt und Splitt unterschiedlicher Körnung
aufzubereiten. Splitt grober Körnung wird für den Aufbau eines Stützgerüstes, Splitt
kleinerer Körnung wird zum teilweisen Füllen der Hohlräume des Stützgerüstes verwendet
und das in die verbleibenden Hohlräume eindringende Bitumen dient der Bindung der
übrigen Belagbestandteile. Eine gattungsgemäße Siebtrommel kann dabei zum Einsatz
kommen, um die einzelnen Bestandteile in das richtige Mischungsverhältnis zu bringen
und insbesondere durch Temperieren in der beheizten Mischtrommel aufzubereiten, wenn
die einzelnen Komponenten der Straßendecke gleichzeitig auf dem Straßenunterbau aufgebracht
werden sollen.
[0003] Bei einer bekannten, auf den gleichen Erfinder zurückgehenden Siebtrommel (deutsches
Patent 38 01 383) sind Ringsiebabschnitte mit drei unterschiedlichen Maschenweiten
vorgesehen, und hierbei wird das Sieb mit der kleinsten Maschenweite mit dem gesamten
Siebgut beaufschlagt, d.h. dieses feine Sieb wird auch mit den größten Partikeln belastet,
was zu einem raschen Verschleiß des Siebes mit der kleinsten Maschenweite führt. Darüber
hinaus ist der Wirkungsgrad des Siebvorganges nicht optimal, da beispielsweise die
größeren Partikel durchaus kleinere Partikel mitnehmen können, so daß die kleineren
Partikel nicht durch das vorgesehene Sieb hindurchfallen können.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Vorrichtung so auszubilden, daß
die einzelnen Ringsiebabschnitte in besonders zweckmäßiger Weise der Trommel zugeordnet
werden können. Unter einer "möglichst zweckmäßigen Weise" wird insbesondere verstanden,
daß die Ringsiebabschnitte möglichst rasch und mit einem Minimum an Werkzeugaufwand
montiert und demontiert werden können, und daß die montierten Ringsiebe im montierten
Zustand zuverlässig an der Trommel befestigt sind. Weiterhin soll hierunter verstanden
werden, daß die Ringsiebabschnitte so einander zugeordnet werden, daß die Siebe hinsichtlich
ihrer Maschenweite der Partikelverteilung im Siebgut entsprechend beaufschlagt werden.
[0005] Gelöst wird diese Aufgabe durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs angegebenen
Merkmale.
[0006] Bei der vorliegenden Erfindung werden neben radial inneren Ringsiebabschnitten äußere
Ringsiebabschnitte eingesetzt, wobei die einzelnen Maschenweiten unterschiedlich sind
und so gewählt werden, daß über das feinste Sieb nicht die volle Menge des Siebgutes,
sondern im Bereich von 50 bis 60 % des Siebgutes geleitet werden. Dies kann durch
ein dem Ringsiebschnitt mit kleinster Maschenweite vorgeordnetes Vorsieb mit größerer
Maschenweite erreicht werden.
[0007] Der Erfindung entsprechend sind die äußeren Ringsiebabschnitte in Form von Fenstern
ausgebildet, in denen die einzelnen Siebe befestigt sind. Es genügt, die Siebe lediglich
auf die Rahmen aufzulegen und an diesen Rahmen zu befestigen, wobei die Rahmen zusätzlich
auch noch mit Leitteilen versehen sind, die im auf die Siebtrommel aufgelegten Zustand
radial nach innen vorstehen und dafür sorgen, daß das Siebgut im äußeren Ringzwischenraum
die gewünschte axiale Bewegung durchführt.
[0008] Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung beispielsweise erläutert.
- Fig. 1
- ist eine schaubildliche Darstellung einer Trommel in Seitenansicht, wobei die äußeren
Ringsiebabschnitte entfernt worden sind.
- Fig. 2
- ist eine der Figur 1 entsprechende Darstellung, jedoch mit den äußeren Ringsiebabschnitten.
- Fig. 3
- ist eine schematische Darstellung des Siebprinzipes, das der vorliegenden Erfindung
zugrunde liegt.
[0009] In einem feststehenden Gehäuse 1 ist eine Trommel 2 um ihre Längsachse 3 drehbar
gelagert. In die Trommel 2 ragt von dem in der Darstellung linken Trommelende aus
ein Brenner 40 hinein, dessen Flammenlängsachse mit der Trommellängsachse 3 zusammenfällt.
Der Brenner 40 kann mit Gas oder Öl betrieben werden. Der Antrieb der Trommel 2 erfolgt
von einem nicht dargestellten Motor aus über ein Getriebe, das einen die Trommel umgebenden,
fest mit dieser verbundenen Laufring 5 einschließt. An der Unterseite des Gehäuses
1 sind mehrere sogenannte Heißsilos 6 in Trommellängsrichtung aufeinanderfolgend angeordnet.
Diese Heißsilos sind gegen Temperaturabstrahlung weitgehend isolierte trichterförmige
Behälter, die aus der Trommel 1 austretendes Siebgut oder Splitt unterschiedlicher
Partikelgröße aufnehmen.
[0010] Um die Klassierung des Gutes vornehmen zu können, sind in Trommellängsrichtung aufeinanderfolgend
aus Teilsegmenten aufgebaute innere Ringsiebabschnitte NW10, NW25 und NW32 auf der
Trommel 2 derart angeordnet, daß zwischen dem Mantel der Trommel 2 und den Ringsiebabschnitten
ein innerer Ringraum 8 besteht. Die Ringsiebabschnitte haben unterschiedliche Maschenweiten,
die Ringsiebabschnitte 10 eine Maschenweite 10 und die Ringsiebabschnitte 32 eine
Maschenweite 32 beispielsweise. Der Ringraum 8 steht mit dem Innenraum der Trommel
2 über Öffnungen in Verbindung, die an dem in der Zeichnung linken Trommelende gleichmäßig
auf den Trommelumfang verteilt sind.
[0011] Beim Betrieb der Anlage kann nun an beiden Trommelenden unterschiedliches Gut über
je eine Aufgabevorrichtung 100 und 11 in die Trommel 2 eingegeben werden. Über die
Aufgabevorrichtung 100 am rechten, dem Brenner 40 abgekehrten Ende der Trommel, wird
z.B. neues Gut im kalten Zustand, also insbesondere Splitt unterschiedlicher Körnung,
in die Trommel eingegeben und dieses Gut wandert der Flamme des Brenners 40 entgegen
und wird dabei auf die gewünschte Temperatur aufgeheizt. Über die Aufgabevorrichtung
11 am Trommelende des Brenners 40 wird z.B. Altasphalt in die Trommel eingegeben.
Das Gemisch aus Altasphalt und Splitt gelangt durch die Öffnungen 9 hindurch in den
Ringraum 8 und von dort, klassiert nach der jeweiligen Splittgröße, in die Heißsilos
6.
[0012] Der Staub- und Feuchtigkeitsaustrag erfolgt durch einen Abgaskamin 19 am rechtsseitigen
Trommelende.
[0013] In Fig. 2 sind nicht nur die radial inneren Ringsiebabschnitte NW10, NW25 und NW32
gezeigt, sondern auch die darüber hinaus in größerem radialen Abstand angeordneten
äußeren Ringsiebabschnitte NW4, NW18 und NW25. Die äußeren Ringsiebabschnitte sind
von den inneren Ringsiebabschnitten durch einen Ringzwischenraum 108 getrennt.
[0014] In Fig. 2 sind die einzelnen Heißsilos 6 wiedergegeben, wobei sich die in den einzelnen
Silos befindlichen Zahlen auf die Partikelgröße beziehen. Der Heißsilo 0 - 4 erhält
Material mit der kleinsten Partikelgröße, entsprechend der kleinsten Maschenweite
NW4. NW10 entspricht der kleineren Maschenweite, NW18 der mittleren, NW25 der größeren
und NW 32 der größten Maschenweite. Es ist zu erkennen, daß für das Überkorn eine
Sammeleinrichtung G32 am rechtsseitigen Ende der Trommel vorgesehen ist, wobei durch
eine Umschaltklappe das Überkorn auch in den benachbarten Silo gelenkt werden kann,
der an und für sich für die Korngrößen zwischen NW25 und NW32 gedacht ist.
[0015] Das in Fig. 3 gezeigte Siebschema ist schematisch ausgeführt worden, um die der Erfindung
zugrunde liegende Idee besser darstellen zu können.
[0016] Die einzelnen Ringsiebabschnitte sind mit derjenigen Bezugszahl versehen, die der
Maschenweite des zugehörigen Siebes entspricht. Das Sieb NW32 hat also entsprechend
eine Maschenweite von 32, ist also das Sieb mit der größten Maschenweite. Das Sieb
NW4 ist das Sieb mit der kleinsten Maschenweite und so fort.
[0017] Mit 100% ist das gesamte Siebgut bezeichnet, das am linksseitigen Ende der Trommel
2 ankommt und durch die Öffnungen 9 in den radial inneren Ringraum 8 hineingelangt.
[0018] Das Siebgut gelangt auf den Ringsiebabschnitt NW10 und alle Partikel größer als die
Maschenweite NW10 gelangen in axialer Richtung weiter zu den Sieben NW25 und NW32.
[0019] Die durch die Ringsiebabschnitte 10 hindurchfallenden Partikel gelangen in den äußeren
Ringraum 108. Die kleineren Partikel fallen durch die Ringsiebabschnitte NW4 hindurch.
Es handelt sich erfahrungsgemäß bei dem hier in Frage kommenden Siebgut um immerhin
40 % des gesamten Siebgutes. Partikel mit einer Größe zwischen der Maschenweite 10
und 4 gelangen in axialer Richtung weiter und werden in einen zusätzlichen Sammelabschnitt
aufgefangen. Dieser Anteil des Siebgutes hat etwa 20 % des gesamten Siebgutes.
[0020] Material größer als NW10 gelangt in axialer Richtung auf die Ringsiebabschnitte NW32.
Die größeren Partikel gehen als Menge G32 in einen separaten Auffangbehälter, es handelt
sich hierbei wiederum um ca. 20 % der Gesamtmenge. Der Anteil von der Siebgutmenge,
der durch die Ringsiebabschnitte 32 hindurchfällt, wird auf die Ringsiebabschnitte
NW18 und NW25 unterteilt in die Mengen mit Korngrößen 18-10 und 25-18, wobei die beiden
Anteile erfahrungsgemäß jeweils 10 % betragen dürften.
[0021] Bei den gewählten Siebgrößen und den Verhältnissen ist ersichtlich, daß der empfindliche
feinste Ringsiebabschnitt NW4 lediglich mit 60 % der gesamten Siebgutmenge beaufschlagt
wird. Bei den nicht durch die Ringsiebabschnitte NW4 fallenden Teilen der Siebgutmenge
handelt es sich um Teilchen mit nur einer geringfügig größeren Teilchengröße als der
Maschenweite des Ringsiebabschnittes NW4, d.h. durch derartige Partikel wird das feinste
Sieb nicht sonderlich mechanisch beansprucht.
[0022] Es wird zusätzlich noch darauf hingewiesen, daß mit dem Siebprinzip gemäß der vorliegenden
Erfindung mit Hilfe von vier Sieben Mengen herausgesiebt werden, die in fünf unterschiedliche
Teilchengrößen unterteilt werden können.
[0023] Gemäß der Erfindung kann die Siebtrommel 2 auch mit geneigter Achse betrieben werden,
und zwar sowohl zum einen als auch zum anderen Ende, damit das Siebgut entsprechend
länger auf den Sieben verbleibt.
1. Siebtrommel (2) zum Konditionieren und Klassieren von körnigem Gut mit mindestens
einer Eingabevorrichtung (100) an einem Stirnende der um ihre liegende Längsachse
(3) drehenden Trommel und einer Ausgabe (9) des konditionierten Gutes am anderen Trommelende
in einen ersten Ringraum (8) zwischen der Trommel (2) und in Trommellängsrichtung
aufeinanderfolgenden, die Trommel konzentrisch umgebenden inneren Ringsiebabschnitten
(NW32, NW25, NW10), wobei sich die Maschenweite der Ringsiebabschnitte derart verändert,
daß der Abschnitt (NW10) mit kleinerer Maschenweite der der Ausgabe (9) axial nächste,
der Abschnitt (NW32) mit der größten Maschenweite der der Ausgabe (9) axial am weitesten
entfernte Ringsiebabschnitt ist, und mit an der Unterseite der Trommel (2) angeordneten
Silos (6) zur Aufnahme von Siebgut unterschiedlicher Partikelgröße, dadurch gekennzeichnet,
daß radial außerhalb zu den inneren Ringsiebabschnitten (NW10, NW25, NW32) die Trommel
(2) konzentrisch umgebene äußere Ringsiebabschnitte (NW4, NW18) mit unterschiedlichen
Maschenweiten angeordnet sind, wobei der Abschnitt (NW4) mit der kleinsten Maschenweite
der der Ausgabe (9) axial nächste, der Abschnitt (NW18) mit mittlerer Maschenweite
der der Ausgabe (9) axial am weitesten entfernte Ringsiebabschnitt ist und axial zwischen
den äußeren Ringsiebabschnitten mit der kleinsten und der mittleren Maschenweite (NW4,
NW18) ein Auffangbereich (4 - 10) für Siebgut mit einer Partikelgröße zwischen der
kleineren (NW 10) und der kleinsten Maschenweite (NW 4) angeordnet ist.