[0001] Die Erfindung betrifft einen Kunststoff-Verschluß für Behälter nach der Gattung des
Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zu dessen Herstellung gemäß Oberbegriff des Anspruchs
13; schließlich eine Vorrichtung zur Herstellung eines Kunststoff-Verschlusses mit
Garantiering mit den im Oberbegriff des Anspruchs 16 genannten Merkmalen.
[0002] Es sind zahlreiche Kunststoffverschlüsse bekannt, die zum Verschließen beliebiger
Behälter verwendet werden. Die Verschlüsse sind mit einem Garantiering versehen, der
die Unversehrtheit des verschlossenen Behältnisses anzeigen soll. Bei einem ersten
Öffnungsversuch wird der Garantiering aufgesprengt, so daß ein Verbraucher ohne weiteres
erkennen kann, daß der Behälter nicht mehr original verschlossen ist.
[0003] Bei der Herstellung der Verschlüsse und der zugehörigen Behälter treten selbstverständlich
Maßunterschiede auf. Dabei ist es möglich, daß ein innerhalb des Toleranzbandes liegender
Verschluß mit maximalem Innendurchmesser mit einem Behälter kombiniert wird, dessen
Außendurchmesser zwar innerhalb des Toleranzbereiches liegt, jedoch den kleinsten
noch möglichen Außendurchmesser aufweist. In einem solchen Fall ist es möglich, daß
beim ersten Öffnen des Behälters keine ausreichenden Aufsprengkräfte auf den Garantiering
beziehungsweise auf den Garantiebereich ausgeübt werden, so daß dieser unversehrt
über die Außenwand beziehungsweise den Mündungsbereich des Behältnisses abgleitet,
wenn der Verschluß erstmalig geöffnet wird. Dies liegt insbesondere daran, daß die
sogenannten Senkrechteinschnitte, durch die der Garantiebereich in mindestens zwei
Segmente unterteilt wird, eine fertigungsbedingte zu große Festigkeit aufweisen.
[0004] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, einen Kunststoff-Verschluß der eingangs genannten
Art, sowie ein Verfahren und eine Vorrichtung zu dessen Herstellung zu schaffen, damit
die genannten Nachteile nicht auftauchen.
[0005] Diese Aufgabe wird mit Hilfe eines Kunststoff-Verschlusses gelöst, der die in Anspruch
1 genannten Merkmale aufweist. Dadurch, daß die Senkrechteinschnitte in der Wandung
des Garantiebereichs in Abhängigkeit von bestimmten Formmerkmalen des Verschlusses
eingeschnitten werden, kann einerseits gewährleistet werden, daß die Materialstärke
im Senkrechteinschnitt genau den gewünschten Voraussetzungen entspricht und daß andererseits
die durch den Senkrechteinschnitt geschaffene Schwächungslinie im Garantiebereich
so angeordnet ist, daß die beim ersten Öffnen des Verschlusses entstehenden Aufsprengkräfte
genau in diesen Bereich eingeleitet werden. Auf diese Weise lassen sich Fehlfunktionen
des Verschlusses praktisch ausschließen. Bei jedem Öffnungsversuch eines original
verschlossenen Behälters wird der Garantiebereich aufgesprengt, so daß der Verbraucher
Manipulationen erkennen kann.
[0006] Besonders bevorzugt wird ein Ausführungsbeispiel eines Verschlusses, welches sich
dadurch auszeichnet, daß die Lage der Senkrechteinschnitte in Abhängigkeit von der
Anordnung der Haltestege gewählt wird, die die beim Aufplatzen entstehenden Ringsegmente
am Mantel des Verschlusses festhalten. Durch die Wahl des Abstandes der Senkrechteinschnitte
zu den Haltestegen, die beim Aufsprengen des Garantierings nicht abreißen, werden
die Senkrechteinschnitte in einen Bereich des Garantierings gelegt, der beim ersten
Öffnen maximal ausgelenkt wird, sowohl in axialer als auch in radialer Richtung. Damit
wird ein Aufsprengen der Senkrechteinschnitte sichergestellt.
[0007] Besonders bevorzugt wird eine Ausführungsform des Verschlusses, bei welcher die Senkrechteinschnitte
durch Stege überbrückt werden. Damit wird vermieden, daß nach der Herstellung des
Verschlusses während dessen Lagerung oder Transport aber auch beim ersten Aufsetzen
die Senkrechteinschnitte beschädigt werden können, so daß ein Verbraucher möglicherweise
fälschlich auf Manipulationen am Behälter schließen muß. Damit wird also die Sicherheit
der Anzeige von Manipulationen noch weiter erhöht.
[0008] Weitere Ausgestaltungen des Verschlusses ergeben sich aus den übrigen Unteransprüchen.
[0009] Die genannte Aufgabe wird auch durch ein Verfahren zur Herstellung eines Kunststoff-Verschlusses
für Behälter gelöst, welches die in Anspruch 13 genannten Merkmale aufweist. Dieses
Verfahren zeichnet sich dadurch aus, daß nach dem Einbringen eines horizontalen Schnitts,
welcher eine Sollbruchlinie zwischen Mantel und Garantiebereich des Verschlusses schafft,
in Abhängigkeit von bestimmten Formmerkmalen des Verschlusses beziehungsweise des
Garantiebereichs die Senkrechteinschnitte eingeschnitten werden. Grundsätzlich können
alle Materialschwächungen im Bereich des Mantels des Garantiebereichs als Senkrechteinschnitte
bezeichnet werden, auch wenn lediglich Einkerbungen beziehungsweise Materialschwächungszonen
in der Wandung des Garantiebereichs vorliegen, die durch einen Spritzvorgang nicht
jedoch durch einen Schneidvorgang erzeugt wurden. Bei dem hier relevanten Verfahren
werden die Senkrechteinschnitte tatsächlich durch einen nachträglichen Schneidvorgang
in die Wandung fertiger Verschlüsse eingebracht, so daß eine definierte Materialschwächung
vorgegeben ist, die sich viel exakter vorausbestimmen läßt als bei einem Spritzverfahren.
Das heißt also, die Haltekräfte im Bereich des Senkrechteinschnitts lassen sich sehr
exakt voraussagen. Überdies können durch die genaue Positionierung der Senkrechteinschnitte
die dort entstehenden Aufsprengkräfte exakt vorherbestimmt werden. Auf diese Weise
lassen sich Manipulationen am Behälter ohne Beschädigung des Garantierings mit hoher
Sicherheit ausschließen.
[0010] Besonders bevorzugt wird eine Ausführungsform des Verfahrens, bei dem die Senkrechteinschnitte
in Abhängigkeit der Anordnung der Haltestege in die Wandung des Garantiebereichs beziehungsweise
des Garantierings eingeschnitten werden. Die Haltestege bleiben beim ersten Öffnen
des Behälters unversehrt. Die Endbereiche der von den Haltestegen gehaltenen Ringsegmente
werden sowohl in axialer als auch radialer Richtung maximal ausgelenkt, so daß hier
die größten Aufsprengkräfte auftreten. Dadurch, daß die Senkrechteinschnitte gerade
hier angeordnet werden, werden diese mit hoher Wahrscheinlichkeit aufgesprengt.
[0011] Zusätzliche Weiterentwicklungen des Verfahrens ergeben sich aus den übrigen Unteransprüchen.
[0012] Schließlich wird die genannte Aufgabe auch durch die Schaffung einer Vorrichtung
gelöst, die der Herstellung eines Kunststoff-Verschlusses mit Garantiering für Behälter
dient und die in Anspruch 16 genannten Merkmale aufweist. Die Vorrichtung zeichnet
sich durch eine Zentrierungseinrichtung aus, die den Verschluß in Abhängigkeit von
dessen Formmerkmalen positioniert erfaßt und hält, während der Verschluß mit der Schneideinrichtung
in Eingriff gebracht wird.
[0013] Besonders bevorzugt wird eine Vorrichtung, deren Zentriereinrichtung sowohl eine
Außenzentriereinrichtung als auch eine Innenzentriereinrichtung aufweist, wobei erstere
Formmerkmale auf der Außenfläche und letztere Formmerkmale auf der Innenfläche des
Verschlusses abtastet. Auf diese Weise ist eine universelle Erfassung von Formmerkmalen
des Verschlusses möglich, wobei diese entweder auf der Außen- oder auf der Innenfläche
des Verschlusses angeordnet sein können oder beidseitig vorgesehen sind.
[0014] Besonders bevorzugt wird eine Vorrichtung, die sich dadurch auszeichnet, daß die
Innenzentriereinrichtung so ausgebildet ist, daß die Innenkonturen des Verschlusses
erst nach der Erfassung der Außenkonturen abgreifbar sind. Durch die doppelte Abtastung
von Formenmerkmalen auf der Außen- und dann auf der Innenseite des Verschlusses ergibt
sich eine besonders sichere Positionierung des Verschlusses, bevor die Senkrechteinschnitte
in die Wandung des Garantierings eingebracht werden.
[0015] Weitere Ausgestaltungen der Vorrichtung ergeben sich aus den übrigen Unteransprüchen.
[0016] Die Erfindung wird im folgenden anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- einen Längsschnitt durch einen Verschluß;
- Figur 2
- eine Draufsicht auf einen entlang der in Figur 1 eingezeichneten Linie II-II abgeschnittenen
Garantiering und
- Figur 3
- einen Längsschnitt durch eine Vorrichtung zur Herstellung eines Verschlusses gemäß
Figur 1.
[0017] Der im folgenden beschriebene Verschluß ist universell einsetzbar. Bevorzugt wird
er zum Verschließen von Flaschen herangezogen, die auf der Außenseite unterhalb ihres
Mündungsbereichs mit einem Schraubgewinde versehen sind und darüber hinaus einen Vorsprung
aufweisen, der mit entsprechenden Widerhaken auf der Innenfläche des Garantierings
zusammenwirkt.
[0018] Figur 1 zeigt einen Querschnitt durch einen Verschluß 1 vor dessen Aufbringung auf
einem zu verschließenden Behälter. Der Verschluß weist einen Verschlußspiegel 3 auf,
an den sich ein rundum geschlossener Mantel 5 anschließt. Im unteren Saumbereich 7
des Mantels 5 ist ein hier als Garantiering 9 ausgebildeter Garantiebereich vorgesehen,
der über Abreißstege 11 mit dem übrigen Mantel verbunden ist, wobei die Abreißstege
eine Sollbruchlinie 13 überspannen, die durch einen horizontal verlaufenden in die
Wandung des Mantels 5 eingebrachten Schnitt hergestellt ist.
[0019] Die Sollbruchlinie 13 wird außerdem von einem Haltesteg 15 überspannt, der sich praktisch
über die gesamte Höhe des Garantierings 9 hinzieht. Die Abreißstege 11 und der Haltesteg
15 sind durch auf die Innenfläche des Mantels aufgebrachte, in Längsrichtung des Verschlusses
verlaufende Materialstreifen gebildet. Aus Figur 1 ist ersichtlich, daß die Abreißstege
wesentlich schmaler ausgebildet sind als der Haltesteg, der jeweils einem durch Aufsprengen
des Garantierings 9 entstehenden Ringsegment zugeordnet ist.
[0020] Auf der Unterseite des Verschlußspiegels ist eine Dichtung 17 vorgesehen, die durch
in diese hineinragende Haltenocken 19 an einer Relativbewegung gegenüber dem Verschlußspiegel
3 beziehungsweise dem Verschluß 1 gehindert wird. Zusätzlich sind mehrere von der
Innenfläche des Mantels entspringende Stege 21 vorgesehen, die die Dichtung 17 an
der vorgesehenen Stelle halten. Die Dichtung tritt nach dem Aufsetzen des Verschlusses
1 auf einen zu verschließenden Behälter mit dessen Mündungsbereich in Eingriff und
dichtet diesen damit ab.
[0021] Auf der Innenfläche des Mantels 5 sind Gewindegänge 23 erkennbar, die mit einem entsprechenden
Außengewinde auf der Außenseite des Behälters kämmen.
[0022] Außen auf der Außenfläche des Mantels sind in axialer Richtung verlaufende Rippen
25 vorgesehen, die die Griffigkeit des Verschlusses 1 erhöhen.
[0023] In die Wandung 27 des Garantierings 9 sind Senkrechteinschnitte 29 eingebracht, die
sich nicht über die gesamte Höhe des Garantierings erstrecken.
[0024] Es bleibt jeweils mindestens ein Überbrückungssteg 31 vorhanden, der eine Verbindung
der durch die Senkrechteinschnitte 29 getrennten Endbereiche der Ringsegmente 33 bildet.
[0025] Die Überbrückungsstege 31 können dadurch gebildet werden, daß bei der Einbringung
der Senkrechteinschnitte 29 ein Messer mit einer Nut vorgesehen ist, die einen Bereich
der Wandung 27 des Garantierings 9 unversehrt läßt. Es ist auch möglich, daß auf der
Innenfläche des Garantierings 9 im Bereich der Senkrechteinschnitte ein radial nach
innen versetzter Steg aufgebracht wird, der, ähnlich wie die Abreißstege und der Haltesteg
15, bei einem Schneidvorgang mit definierter Tiefe unversehrt bleibt.
[0026] Von der Innenfläche 35 des Garantierings 9 entspringen hier schräg nach unten verlaufende
Vorsprünge 37, die auf ihrer Oberseite mit Versteifungsrippen 39 versehen sind, die
-ausgehend von der Vorderseite 41 der Vorsprünge 37 rampenförmig in Richtung auf die
Innenfläche 35 des Garantierings 9 abfallen und in einem Abstand vor dieser Innenfläche
in die Oberfläche der Vorsprünge 37 übergehen. Die Vorderfläche der Versteifungsrippen
39 bildet mit der Vorderfläche der Vorsprünge 37 eine gemeinsame Anschlagfläche.
[0027] Die Vorsprünge 37 sind so ausgebildet, daß sie in einem Abstand von einem Haltesteg
15 von der Innenfläche 35 des Garantierings entspringen und auf ihrer dem Haltesteg
zugewandten Seite mit schräg abfallenden Seitenkanten 43 versehen sind. Die auf der
gegenüberliegenden Seite der Vorsprünge vorgesehenen Seitenkanten 45 schließen mit
der Innenfläche 35 des Garantierings 9 einen rechten Winkel ein. Der Abstand dieser
Seitenkanten 45 zu einem unmittelbar daneben liegenden Senkrechteinschnitt 29 ist
wesentlich geringer als zu dem benachbarten Haltesteg 15.
[0028] Aus Figur 1 ist ersichtlich, daß in unmittelbarer Nachbarschaft zu dem Senkrechteinschnitt
29 Abreißstege 11/1 und 11/2 vorgesehen sind, die ein versehentliches Abreißen der
Endbereiche der Ringsegmente 33 verhindern.
[0029] Auf der Außenseite des Saums 7 des Mantels 5 sind Ausnehmungen 49 vorgesehen, von
denen in Figur 1 eine Seitenkante ersichtlich ist.
[0030] Figur 2 zeigt eine Draufsicht auf einen entlang der Linie II-II, die in Figur 1 eingezeichnet
ist, abgeschnittenen Garantiering 9.
[0031] Gleiche Teile sind in den Figuren 1 und 2 mit gleichen Bezugszeichen versehen, so
daß auf deren ausführliche Beschreibung verzichtet werden kann.
[0032] Aus der Draufsicht gemäß Figur 2 sind die abgeschnitten Abreißstege 11 sowie 11/1
und 11/2 erkennbar, auch ist der Schnitt durch die Haltestege 15 ersichtlich.
[0033] Die Draufsicht zeigt, daß bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel ein Garantiering
aus drei Ringsegmenten 33 besteht, die jeweils von einem Haltesteg 15 gehalten werden.
[0034] In den Endbereichen der Ringsegmente sind V-förmige Materialausnehmungen 49 ersichtlich,
in deren Grund die Senkrechteinschnitte 29 eingebracht sind. Eine durch den Herstellungsvorgang
vorgegebene Materialschwächung wird durch den gezielten Einschnitt 29 auf exakt vorbestimmte
Weise geschwächt.
[0035] Aus der Draufsicht sind die in die Außenfläche des Garantierings 9 eingebrachten
Nuten 47 ersichtlich, die genau dort angeordnet sind, wo auf der Innenfläche 35 des
Garantierings 9 die Haltestege 15 angeordnet sind. Die Breite der Nuten 47 ist größer
gewählt als die Breite der Haltestege, die mittig gegenüber der Nut angeordnet sind.
[0036] Aus der Draufsicht gemäß Figur 2 ist deutlich ersichtlich, daß die Abreißstege 11
und die Haltestege 15 aus Materialbereichen bestehen, die radial nach innen versetzt
sind, so daß sie bei einem definierten Horizontalschnitt durch die Wandung 27 des
Garantierings 9 praktisch unversehrt bleiben.
[0037] Insbesondere aus der Draufsicht gemäß Figur 2 ist ableitbar, daß der Verschluß 1
beziehungsweise dessen Garantiering 9 mit mehreren Formelementen versehen ist, die
auf der Außen- oder auf der Innenfläche des Garantierings 9 angeordnet sind. Anhand
dieser Formelemente kann eine Ausrichtung des Verschlusses während der Einbringung
der Senkrechteinschnitte 29 sichergestellt werden. Als Formelemente können hier die
Vorsprünge 37 beziehungsweise deren Seitenkanten 45 und 43 herangezogen werden. Auch
kann die Lage der Haltestege 15 auf der Innenfläche 35 des Garantierings 9 für die
genaue Ausrichtung des Verschlusses herangezogen werden. Schließlich können die auf
der Außenfläche des Garantierings 9 vorgesehenen Nuten 47 beziehungsweise V-förmigen
Ausnehmungen 49 für die genaue Positionierung des Verschlusses für die Einbringungen
der Senkrechteinschnitte 29 berücksichtigt werden. Nach allem ist ersichtlich, daß
auch auf der Außenfläche des Mantels 5 des Verschlusses 1 Vorsprünge oder Vertiefungen
für dessen Positionierung vorgesehen werden können.
[0038] Im folgenden wird davon ausgegangen, daß für die exakte Ausrichtung des Verschlusses
1 die auf der Außenfläche vorgesehenen Nuten 47 und die in diesen Bereichen vorgesehenen
Haltestege 15 auf der Innenfläche 35 des Verschlusses 1 herangezogen werden.
[0039] Anhand der Schnittdarstellung in Figur 3 soll die Vorrichtung zur Herstellung des
anhand der Figuren 1 und 2 gezeigten Kunststoff-Verschlusses erläutert werden.
[0040] Das Werkzeug 50 weist ein Gehäuse 51 auf, welches mit einem Antrieb koppelbar ist,
der das Gehäuse 51 in Rotations- und Translationsbewegung versetzt. Dabei ist eine
Rotation des Werkzeugs 50 um die Dreh- beziehungsweise Längsachse 53 möglich. Eine
Translationsbewegung wird entlang dieser Achse durchgeführt.
[0041] Das Gehäuse 51 ist vorzugsweise zylindrisch, insbesondere kreiszylindrisch ausgebildet.
Es ist mit einer Durchgangsbohrung versehen, die der Aufnahme einer Innenzentrierungseinrichtung
55 dient.
[0042] Auf der rechten Stirnseite des Gehäuses 51 ist in eine geeignete Ausnehmung eine
Halterung 57 für eine Außenzentrierung 59 eingebracht.
[0043] Die Innenzentrierungseinrichtung 55 weist eine Führungshülse 61 auf, die in die Durchgangsbohrung
51 eingebracht ist. Die Führungshülse 61 ist in axialer Richtung innerhalb des Gehäuses
51 gegen die Kraft eines als Schraubenfeder ausgebildeten Federelements 63 verschiebbar.
Die Schraubenfeder stützt sich an entsprechenden Vorsprüngen sowohl an der Führungshülse
61 als auch in der Durchgangsbohrung des Gehäuses 51. Durch eine in die Innenwandung
des Gehäuses 51 eingebrachte Nut 65 und durch eine von der Führungshülse 61 ausgehende
Feder 67 wird eine Verdrehung der beiden Elemente gegeneinander verhindert.
[0044] Im Inneren der Führungshülse 61 ist eine Fixierungseinrichtung 65 vorgesehen, die
einen die Innenzentrierungseinrichtung 55 durchdringenden Druckstempel 67 und ein
Widerlager 69 aufweist, welches im Inneren der Führungshülse 61 verankert ist, beispielsweise
durch eine Verschraubung. Im Inneren des Widerlagers 69 stützt sich eine Schraubenfeder
71 ab, die durch eine nachgiebige Kraft den Druckstempel 67 aus der Stirnseite der
Innenzentrierungseinrichtung 55 herausdrückt. Der Druckstempel ist durch eine geeignete
Lagereinrichtung 73 so gehalten, daß er während einer Rotationsbewegung des Werkzeugs
50 bereits von einer geringen Gegenkraft festgehalten wird und nicht mitrotiert. Das
im Inneren des Werkzeugs 50 gelegene Ende des Druckstempels wird von einer mit der
Schraubenfeder 71 zusammenwirkenden Lagerung 75 gehalten, die ihrerseits mit einem
Lager 77 ausgerüstet ist, um eine Endkopplung der Rotationsbewegung des Werkzeugs
50 sicherzustellen.
[0045] Die Lagereinrichtung 73 ist mit einer Außenhülse versehen, die verdrehsicher in der
Führungshülse 61 durch das Zusammenspiel von Nut und Feder gehalten wird.
[0046] Auf der in Figur 3 rechts liegenden Vorderseite der Innenzentrierungseinrichtung
55 ist ein Formelement 79 vorgesehen, dessen Außenkontur an die Innenkontur eines
zu erfassenden Verschlusses, der hier nicht eingezeichnet ist, angepaßt ist. Bei dem
hier dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Außenkontur des Formelements 79 so
ausgebildet, daß beispielsweise die Haltestege 15 des in den Figuren 1 und 2 dargestellten
Verschlusses von einer entsprechenden Nut 81 aufgenommen werden, die auf der Außenfläche
des Formelements 79 angeordnet ist.
[0047] Das Formelement 79 ist austauschbar, so daß mit dem Werkzeug 50 mehrere verschieden
ausgebildete Verschlüsse erfaßt werden können.
[0048] Die Außenzentrierungseinrichtung 59 weist ein in Richtung der Mittelachse 53 gegen
die Kraft eines Federelements 83 elastisch verlagerbares Abtastorgan 85 auf, welches
einen Fühlstift 87 umfaßt. Dieser tastet die Außenfläche des Verschlusses ab und ist
so ausgebildet, daß er in die in dieser Außenfläche vorgesehene Nut 47 paßt.
[0049] Im folgenden wird auf die Durchführung des Verfahrens und auf die Funktion der Vorrichtung
näher eingegangen:
Ein Verschluß, wie er anhand der Figuren 1 und 2 dargestellt ist, wird dem Werkzeug
50 zugeführt, dabei ist der Verschlußspiegel 3 von der Stirnseite des Werkzeugs abgewandt,
so daß der Druckstempel 67 bei einer Annäherung des Werkzeugs 50 in das Innere des
Verschlusses 1 eingreift und auf der Innenfläche des Verschlußspiegels 3 zu liegen
kommt.
[0050] Zur Abtastung der Außenkonturen des Verschlusses 1 wird entweder der Verschluß gegenüber
dem Werkzeug oder, wie hier, das Werkzeug 50 gegenüber dem Verschluß 1 in Rotation
versetzt.
[0051] In der Ruhestellung des Werkzeugs, die in Figur 3 dargestellt ist, ragt der Druckstempel
67 über die Stirnseite der Innenzentrierungseinrichtung 55 hinaus, ebenso überragt
der Fühlstift 87 der Außenzentrierungseinrichtung 59 deren Stirnfläche.
[0052] Bei einer Annäherung des Werkzeugs gegenüber dem Verschluß wird dieser durch eine
von dem Druckstempel ausgeübte Druckkraft in seiner Halterung fixiert und drehfest
gehalten. Durch die Rotation des Werkzeugs 50 gelangt nun der Fühlstift 87 der Außenzentrierungseinrichtung
59 mit der Außenkontur des Verschlusses 1 in Eingriff, bis der Fühlstift 87 in die
auf der Außenfläche vorgesehene Nut 47 einrastet. Die Halterung des Verschlusses ist
so ausgelegt, daß nunmehr der Verschluß innerhalb seiner Halterung mit dem Werkzeug
50 synchron mitrotiert.
[0053] Durch eine geeignete, hier nicht eingezeichnete Betätigungseinrichtung wird nun die
Führungshülse 61 gegen die Kraft der Schraubenfeder 63 in Richtung der Drehachse des
Werkzeugs 53 nach rechts verlagert, so daß sich die Innenzentrierungseinrichtung 55
beziehungsweise deren Formelement 79 in das Innere des Verschlusses hineinbewegt.
Durch die ortsfeste Zuordnung zwischen der Außenzentrierungseinrichtung 59 und der
Innenzentrierungseinrichtung 55 kann die Innenzentrierungseinrichtung ohne weitere
Nachjustierung in die Innenkontur des Verschlusses eingreifen.
[0054] Es ist also sichergestellt, daß, wenn der Fühlstift 87 in die Nut 47 des Verschlusses
eingreift, die Nut 81 am Formelement 79 in Deckung liegt mit dem Haltesteg 15 eines
Verschlusses. Selbstverständlich sind hier bei diesem Ausführungsbeispiel drei derartige
Nuten 81 auf der Außenfläche des Formelements 79 vorgesehen, so daß bei einer Einführung
der Innenzentrierung 55 in das Innere des Verschlusses 1 die Nuten 81 die Haltestege
15 erfassen.
[0055] Die Innenzentrierung wird nun soweit vorgeschoben, daß sich die Stirnfläche des Formelements
79 bis auf den Grund des Verschlusses absenkt und dieser sicher gehalten wird. Bei
einer derartigen Einführung der Innenzentrierung in das Innere des Verschlusses werden
die Vorsprünge 37 nach innen geklappt, so daß sie schräg nach oben in Richtung auf
die Innenseite des Verschlußspiegels 3 verschwenkt sind. Dadurch hält sich der Verschluß
1 sicher auf dem Formelement 79 der Innenzentrierungseinrichtung 55. Nachdem die Innenzentrierung
eingerastet ist, fährt die Außenzentrierung hoch, um die Außen- beziehungsweise Mantelfläche
des Verschlusses für den Schnittvorgang freizugeben.
[0056] Es kann nun mit Hilfe einer Schneideinrichtung die Sollbruchlinie 13 durch einen
horizontalen Schnitt in den Saumbereich 7 des Mantels 5 eingebracht werden, wobei
die Schnittiefe auf die Dicke der Wandung 27 so abgestimmt ist, daß das Messer die
radial nach innen versetzten Abreißstege 11 und die Haltestege 15 nicht oder nicht
wesentlich verletzt.
[0057] Die Außenfläche des Formelements 79 ist so ausgebildet, daß es gleichzeitig als Widerlager
für die Schneideinrichtung sowohl bei der Ausführung des horizontalen als auch der
vertikalen Schnitte dient.
[0058] Nach Einbringen des Horizontalschnitts kann der Verschluß 1 aufgrund seiner Orientierung
auf der Innenzentrierungseinrichtung 55 in einer vorgegebenen Lage der Schneideinrichtung
zugeführt werden, damit diese anschließend die Senkrechteinschnitte 29 in die Wandung
27 des Garantierings 9 einbringt. Der Antrieb des Werkzeugs 50 ist so ausgelegt, daß
es in einer genauen Orientierung an das Messer der Schneideinrichtung herangeführt
werden kann.
[0059] Nach allem ist ersichtlich, daß durch das Zusammenspiel der Außenzentrierungseinrichtung
59 mit der Innenzentrierungseinrichtung 55 eine genaue Lageorientierung des Verschlusses
1 erzielt werden kann, so daß die zur Abgrenzung des Garantierings 9 in Ringsegmente
erforderlichen Schnitte mit hoher Präzision geführt werden können.
[0060] Dadurch, daß eine Relativdrehung zwischen der mit der Hülse 51 starr verbundenen
Außenzentrierungseinrichtung 59 gegenüber der Führungshülse 61 der
Innenzentrierungseinrichtung 55 nicht möglich ist, kann die Innenzentrierungseinrichtung
beziehungsweise deren Formelement 79 nach Erfassung der Außenkontur mit Hilfe des
Fühlstift 87 ohne weiteres in das Innere des Verschlusses eingeführt werden, wobei
die Orientierung des Verschlusses erhalten bleibt.
[0061] Durch die in Figur 3 dargestellte Ruheposition des Werkzeugs 50, in welcher der Druckstempel
67 der Fixierungseinrichtung 65 die Stirnseite des Formelements 79 gemeinsam mit dem
Fühlstift 87 überragt ist sichergestellt, daß der Verschluß 1 zunächst in seiner Halterung
durch den Druckstempel sicher gehalten wird, während der mit dem Werkzeug 50 umlaufende
Fühlstift 87 die Außenkonturen des Verschlusses abtastet. Sobald der Fühlstift in
der zugehörigen Nut 47 einrastet, wird die Mitnehmerkraft des Werkzeugs 50 so groß,
daß der Verschluß in seiner Halterung gemeinsam mit dem Werkzeug in Rotation versetzt
wird. Auf diese Weise kann die Innenzentrierung in den mitrotierenden Verschluß sicher
eingeführt werden. In der Endposition, in welcher die Innenzentrierungseinrichtung
55 durch Vorschub der Führungshülse 61 ganz herausgefahren ist, überragt die Innenzentrierung
sowohl die Stirnseite des Druckstempels als auch den Fühlstift der Außenzentrierungseinrichtung
59, so daß eine Verlagerung des Verschlusses nunmehr durch das Werkzeug selbst nicht
mehr zu befürchten ist. Überdies ist durch die Vorschubbewegung der Innenzentrierungseinrichtung
55 sichergestellt, daß die Schneideinrichtung bei Einbringung des Horizontalschnitts
zur Fertigung der Sollbruchlinie 13 oder bei der Einbringung der in Längsrichtung
verlaufenden Senkrechteinschnitte 29 mit dem Außenzentrierungswerkzeug nicht in Eingriff
kommt. Dadurch werden Beschädigungen sowohl der Schneideinrichtung als auch des Werkzeugs
50 ausgeschlossen.
[0062] Wenn bei der Einbringung der Senkrechteinschnitte 29 kein Messer mit einer Nut verwendet
wird, durch welche die Senkrechteinschnitte überbrückenden Bereiche beziehungsweise
Stege 31 bestehen bleiben, kann auch ein Messer mit durchgehender Schneide verwendet
werden, wenn auf der Innenfläche 35 des Garantierings 9, ähnlich wie bei den Abreißstegen
11 und den Haltestegen 15, radial nach innen versetzte Materialbereiche vorgesehen
sind, die bei dem Schneidvorgang mit definierter Tiefe nicht versehrt werden oder
wenigstens im wesentlichen ungeschnitten bleiben.
[0063] Zur Erhöhung der Effektivität der Vorrichtung beziehungsweise des Herstellungsverfahrens,
kann das Werkzeug 50 in einen Bearbeitungsstern eingebracht werden, dem die zu bearbeitenden
Verschlüsse auf bekannte Weise zugeführt werden.
[0064] Nach allem ist ohne weiteres ersichtlich, daß das Fertigungsverfahren und die Vorrichtung
unabhängig davon einsetzbar sind, welche Außen- beziehungsweise Innenkonturen bei
der Einbringung der Senkrechteinschnitte in den Verschluß zur Abtastung herangezogen
werden. Es ist lediglich erforderlich, daß die relative Anordnung der abgetasteten
Konturen beziehungsweise Formmerkmale zu der Position der einzubringenden Senkrechteinschnitte
bekannt ist, so daß die Zusammenführung von Werkzeug 50 und Schneideinrichtung, die
hier nicht dargestellt ist, entsprechend so ausgeführt werden kann, daß die Senkrechteinschnitte
in der gewünschten, vorbestimmbaren Position eingebracht werden können. Sie können
beispielsweise an die Endbereiche zweier benachbarter Ringsegmente 33 gelegt werden,
so daß diese Endbereiche von den Abreißstegen 11/1 und 11/2 gehalten werden, wobei
der Schnitt der Senkrechteinschnitte 29 vorzugsweise in den Grund der V-förmigen Ausnehmung
49 eingebracht wird. Auf diese Weise ist relativ wenig Material zu schneiden, so daß
die Standzeit der Messer wesentlich erhöht wird.
[0065] Bei der hier beschriebenen Auslegung des Werkzeugs 50 beziehungsweise bei der Durchführung
des Herstellungsverfahrens nach der hier beschriebenen Art ist sichergestellt, daß
die Senkrechteinschnitte 29 in unmittelbarer Nähe zwischen den senkrecht zur Innenfläche
35 abfallenden Seitenkanten 45 der Vorsprünge 37 angeordnet sind, wo bei einem ersten
Öffnen des Verschlusses die maximale Kraft in den Garantiering eingeleitet wird. Auch
wenn also den Senkrechteinschnitten durch die überbrückenden Stege 31 eine gewisse
Festigkeit gegeben wird, ist sichergestellt, daß der Garantiering 9 des Verschlusses
1 beim ersten Öffnen aufgesprengt wird. Dabei verkrallen sich die als Widerhaken dienenden
Vorsprünge 37 unter dem erwähnten Vorsprung auf der Außenseite des Behälters und führen
zu axialen und radialen Aufweitungskräften auf den Garantiering, so daß dieser aufgesprengt
wird. Die Haltestege liegen bei dem in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiel
im Dreh- und Schwenkpunkt der Ringsegmente 33 und bleiben beim Aufsprengen des Garantierings
unversehrt. Sie sind so fest ausgelegt, daß sie die aufgesprengten Ringsegmente in
ihrer verschwenkten Lage halten, so daß der Verbraucher ohne weiteres Manipulationen
am Verschluß erkennen kann.
[0066] Schließlich ist noch festzuhalten, daß in einzelnen Anwendungsbereichen, bei denen
die Positionierung der Senkrechteinschnitte weniger kritisch ist, auf die Außenzentrierung
verzichtet werden kann. In diesem Fall wird die Innenzentriereinrichtung 55 gegen
den von einer Halterung fixierten Verschluß gefahren, bis das Formelement 79 in die
gegebenen Innenkonturen des Verschlusses einrastet und diesen sicher hält.
[0067] Aus dem oben Gesagten ist ohne weiteres ersichtlich, daß in einen Kunststoff-Verschluß,
der beispielsweise in einem Kunststoffspritz- oder compression molding-Verfahren hergestellt
ist, nachträglich an einer exakt vorherbestimmbaren Stelle ein Senkrechteinschnitt
einbringbar ist. Die Positionierung des Senkrechteinschnitts hängt dabei von auf der
Innen- und/oder Außenseite des Verschlusses angebrachten Formmerkmalen ab, die mittels
einer geeigneten Vorrichtung abtastbar sind.
[0068] Bei der Einbringung des Senkrechteinschnitts ist es sehr wohl möglich, lediglich
einen Garantiebereich vorzusehen, der sich nicht über die gesamte Umfangslinie am
unteren Saum des Mantels erstreckt, sondern beispielsweise einem kreisbogenförmigen
Umfangsbereich zugeordnet ist, der einen Öffnungswinkel von 60° bis 240°, vorzugsweise
von 180° oder 120° aufweist. Der Senkrechteinschnitt wird vorzugsweise in die Mitte
eines derartigen Garantiebereichs gelegt, also in einen Bereich, der beim ersten Öffnen
des Verschlusses einer maximalen axialen und radialen Verlagerung unterworfen wird.
Auf diese Weise ist sichergestellt, daß der Senkrechteinschnitt beim ersten Öffnen
aufgesprengt wird, so daß Manipulationen am Verschluß für Verbraucher ohne weiteres
erkennbar sind. Die Endbereiche eines derartigen Garantiebereichs sind fest mit dem
übrigen Mantel verbunden. Es bedarf in diesem Falle keiner Haltestege, die die Segmente
nach dem Aufsprengen des Senkrechteinschnitts halten. Die Segmente sind vielmehr über
ihre Endbereiche fest mit dem übrigen Verschluß verbunden und können nicht verlorengehen.
[0069] Ein wesentlicher Gesichtspunkt ist, daß die Senkrechteinschnitte also nachträglich
in fertig hergestellte Kunststoff-Verschlüsse einbringbar ist, wobei eine exakt vorgebbare
Positionierung eingehalten wird, so daß beim ersten Öffnen des Verschlusses auftretende
Verformungen genau in den Senkrechteinschnitt eingeleitet werden.
[0070] Es sind selbstverständlich Verschlüsse realisierbar, die auch zwei Garantiebereiche
aufweisen, die beim ersten Öffnen in Segmente aufgesprengt werden, die ihrerseits
über Haltestege gehalten werden. Schließlich ist, wie anhand der Figuren dargestellt,
auch eine Realisierung des Verschlusses mit mehreren am Umfang des unteren Saums verteilten
Garantiering-Segmenten möglich, die einen umlaufenden Garantiering bilden.
[0071] Die Einbringung der Senkrechteinschnitte kann letztlich unabhängig von der speziellen
Ausgestaltung der jeweils für die Positionierung herangezogenen Formmerkmale erfolgen.
Die exakte Anordnung der Senkrechteinschnitte kann auf jeden Fall eingehalten werden,
wobei die Formmerkmale auf der Innen- und/oder auf der Außenfläche des Verschlusses
angeordnet sein können.
[0072] Aufgrund der hier beschriebenen exakten Positionierung der Senkrechteinschnitte kann
bei deren Herstellung die Einbringung des -sich über einen Umfangsbereich oder entlang
des gesamten Umfangs erstreckenden- Horizontalschnitts, durch welchen der Garantiebereich
beziehungsweise ein Garantiering erzeugt wird, in einem unabhängigen, selbstständigen
Verfahrensschritt durchgeführt werden. Insbesondere können völlig getrennte Schneideinrichtungen
für die Einbringung der beiden Schnitte (Horizontalschnitt beziehungsweise Senkrechteinschnitt)
verwendet werden, so daß die Anforderungen an die Schneideinrichtung relativ gering
sein können und diese preiswert herstellbar ist.
[0073] Es hat sich herausgestellt, daß insbesondere bei der besonders stabilen Ausgestaltung
der Vorsprünge 37 mit Hilfe von auf deren Oberseite vorgesehenen Versteifungsrippen
39 sehr hohe Aufsprengkräfte in die Senkrechteinschnitte einleitbar sind. Durch die
Kombination der exakten Positionierung der Senkrechteinschnitte und die Einleitung
besonders hoher Aufsprengkräfte in die mit Senkrechteinschnitten versehenen Bereiche
läßt sich eine überaus hohe Funktionssicherheit erreichen, aufgrund derer Manipulationen
am Verschluß mit einer überaus großen Sicherheit zu einem Aufsprengen der Senkrechteinschnitte
führen, so daß Verbraucher einen original verschlossenen Behälter mit hoher Sicherheit
erkennen können.
1. Kunststoff-Verschluß für Behälter, mit einem Verschlußspiegel, einem von diesem ausgehenden
Mantel sowie mit einem im Saumbereich des Mantels vorgesehenen Garantiebereich, mit
mindestens einem sich über die Höhe des Garantiebereichs erstreckenden Senkrechteinschnitt,
dadurch gekennzeichnet, daß die Senkrechteinschnitte (29) nachträglich in Abhängigkeit von bestimmten Formmerkmalen
(15) des Verschlusses (1) so positioniert und in die Wandung (27) des Garantiebereichs
(9) eingeschnitten sind, daß sie -in Umfangsrichtung gesehen- in einem vorgegebenen
Abstand zu den Formmerkmalen angeordnet sind.
2. Kunststoff-Verschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Garantierbereich sich über einen kreisbogenförmigen Umfangsbereich mit einem
Öffnungswinkel von 60° bis 240°, vorzugsweise von 180° oder 120° erstreckt.
3. Kunststoff-Verschluß nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Senkrechteinschnitt in der Mitte des Garantiebereichs einbringbar ist.
4. Kunststoff-Verschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Garantiebereich als umlaufender Garantiering ausgebildet ist.
5. Verschluß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als die Position der Senkrechteinschnitte (29) bestimmende Formmerkmale des Verschlusses
(1) die die Ringsegmente (33) haltenden Haltestege (15) wählbar sind.
6. Verschluß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Senkrechteinschnitte (29) durch zumindest einen in Umfangsrichtung verlaufenden
Bereich (31) überbrückt sind.
7. Verschluß nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Bereich als Überbrückungssteg (31) ausgebildet ist.
8. Verschluß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltestege (15) durch auf der Innenfläche (35) des Mantels (5) vorspringende
Materialbereiche gebildet werden.
9. Verschluß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Formmerkmale Vorsprünge oder Vertiefungen (47,49) auf der Außenfläche des
Mantels (5) vorgesehen sind.
10. Verschluß nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorsprünge oder Vertiefungen den Haltestegen (15) räumlich zuordenbar sind.
11. Verschluß nach einem der Ansprüche 1 und 4 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß drei Ringsegmente (33) und drei Haltestege (15) und dementsprechend drei Senkrechteinschnitte
(29) vorgesehen sind, die jeweils zu den Haltestegen gleiche Abstände aufweisen.
12. Verschluß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorsprünge (37) mit Versteifungsrippen (39) versehen sind, die auf der Oberseite
der Vorsprünge angeordnet sind.
13. Verfahren zur Herstellung eines Kunststoff-Verschlusses für Behälter, mit einem Verschlußspiegel,
einem von diesem ausgehenden Mantel sowie mit einem im Saumbereich des Mantels vorgesehenen
Garantiebereich mit mindestens einem sich über die Höhe des Garantiebereichs erstreckenden
Senkrechteinschnitt, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschluß in einer bestimmten, von Formmerkmalen des Verschlusses abhängigen
Stellung erfaßt wird, zur Trennung des Garantiebereichs vom übrigen Mantel des Verschlusses
an einer vorbestimmten Stelle am unteren Saum des Mantels ein in Umfangsrichtung des
Mantels verlaufender Horizontalschnitt eingeschnitten wird, der die Wandung des Mantels
ganz oder fast ganz durchschneidet, und daß senkrecht zur Umfangsrichtung des Garantiebereichs
verlaufende Senkrechteinschnitte in den Garantiebereich eingeschnitten werden, um
einzelne Segmente voneinander zu trennen, und daß die Senkrechteinschnitte den bestimmten
Formmerkmalen in einem vorgesehenen Abstand zugeordnet sind.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß als die Position der Senkrechteinschnitte bestimmende Formmerkmale die Haltestege
und/oder Vorsprünge oder Vertiefungen auf der Innen- und/oder Außenfläche des Mantels
des Verschlusses gewählt werden.
15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschluß zunächst in Abhängigkeit der Position der Vorsprünge oder Vertiefungen
auf der Außenfläche des Mantels positioniert wird und daß dann dessen Ausrichtung
in Abhängigkeit von dem vorzugsweise auf der Innenfläche vorspringenden Haltestegen
erfolgt.
16. Vorrichtung zur Herstellung eines Behälterverschlusses, der aus Kunststoff besteht
und mit einem Verschlußspiegel, einem von diesem ausgehenden Mantel sowie mit einem
im Saumbereich des Mantels vorgesehenen Garantiebereich mit mindestens einem sich
über die Höhe des Garantiebereichs erstreckenden Senkrechteinschnitt versehen ist,
gekennzeichnet durch eine Zentriereinrichtung (55;59) die den Verschluß (1) während einer Relativdrehbewegung
in Abhängigkeit von auf dessen Innen- und/oder Außenseite vorgesehenen Formmerkmalen
(15) positioniert erfaßt und hält, während dieser -entsprechend seiner Positionierung-
mit einer Schneideinrichtung in Eingriff gebracht wird.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Zentriereinrichtung eine Außenzentrierungseinrichtung (59) mit einer auf
der Außenfläche des Verschlusses (1) angeordneten Formmerkmalen erfassenden Außenabtasteinrichtung
(87) und/oder eine Innenzentrierungseinrichtung (55) mit einer auf der Innenfläche
(35) des Verschlusses (1) angeordnete Formmerkmale erfassenden Innenabtasteinrichtung
(79) aufweist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest die Innenzentrierungseinrichtung (55) gegenüber dem Verschluß (1) drehbar
ist, wobei die Drehachse (53) der Zentriereinrichtung (55,59) mit der Mittelachse
des Verschlusses zusammenfällt, und daß die Zentriereinrichtung in Richtung der Mittelachse
des Verschlusses hin und her verfahrbar ist, so daß die Außenzentrierungseinrichtung
(59), die vorzugsweise in Richtung der Drehachse (53) der Vorrichtung (50) nachgiebig
federnd verlagerbar ist, mit Formmerkmalen (47) auf der Außenfläche des Verschlusses
(1) in Eingriff bringbar ist.
19. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Zentriereinrichtung (55,59) so ausgebildet ist daß die Innenkonturen des
Verschlusses (1) nach dessen Außenkonturen erfaßbar sind.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenzentrierungseinrichtung (59) die Innenzentrierungseinrichtung (55) in
Richtung auf den abzutastenden Verschluß (1) überragt und daß die Innen- und Außenzentrierungseinrichtung
gegeneinander in Richtung der Drehachse (53) verschiebbar gelagert sind.
21. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine eine Relativdrehung zwischen Außenzentrierungseinrichtung (59) und Innenzentrierungseinrichtung
(55) verhindernde Verriegelungseinrichtung (65,67) vorgesehen sind.
22. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Halteeinrichtung vorgesehen ist, die den Verschluß (1) während der Abtastung
von auf dessen Außen- und/oder Innenseite vorgesehenen Formmerkmalen verdrehungssicher
hält.
23. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Zentriereinrichtung (55,59) eine Fixierungseinrichtung (65) aufweist, die
den abzutastenden Verschluß (1) in der Halteeinrichtung hält.
24. Vorrichtung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß die Fixierungseinrichtung einen die Zentriereinrichtung (55,59) durchdringenden,
vorzugsweise drehbar gelagerten Druckstempel (67) aufweist.
25. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein die einzelnen Baugruppen aufnehmendes, vorzugsweise kreiszylindrisches Gehäuse
(51), welches sowohl mit einem Rotationsantrieb als auch mit einem die Vorschubbewegung
entlang der Dreh- und Mittelachse (53) des Werkzeugs (50) bewirkenden Antrieb verbindbar
ist.
26. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneideinrichtung der Einbringung des Horizontalschnitts (13) und/oder der
Senkrechteinschnitte (29) dient.
27. Vorrichtung nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneideinrichtung so betätigbar ist, daß ein die Senkrechteinschnitte (29)
einschneidendes Messer gegen den von der Zentriereinrichtung (55) gehaltenen Verschluß
(1) verfahrbar ist.
28. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenzentrierungseinrichtung (55) gegenüber der Außenzentrierungseinrichtung
(59) so verfahrbar ist, daß die Außenseite des Verschlusses (1) für die Schneideinrichtung
ungehindert zugänglich ist.
29. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneideinrichtung so ausgelegt ist, daß beim Schneiden der Senkrechteinschnitte
(29) Bereiche, vorzugsweise Überbrückungsstege (31), unversehrt bleiben, die die Senkrechteinschnitte
(29) überbrücken.