[0001] Die Erfindung betrifft ein tragbares Atemluftgerät nach dem Oberbegriff des unabhängigen
Patentanspruchs 1. Atemluftgeräte dieser Art sind in zahlreichen Ausführungen bekannt
und werden insbesondere für industrielle Zwecke dann benutzt, wenn mit gefährlichen
Stoffen gearbeitet werden muss. Die Geräte werden vom Benutzer in der Regel am Körper
getragen, und zwar mittels eines Hüftgurtes auf der linken oder rechten Seite oder
auf dem Rücken. Mit einem flexiblen Schlauch ist jeweils das Gerät mit einer Atemschutzmaske
oder mit einem Schutzanzug verbunden. Dadurch kann dem Benutzer gefilterte Luft zur
Atmung zur Verfügung gestellt werden. Durch ein im Gerät untergebrachtes Gebläse wird
in der Schutzmaske oder im Schutzanzug ein Überdruck aufgebaut, welche die Atmung
stark erleichtert und ein Eindringen von gefährlichen Stoffen weitgehend verhindert.
Solche Geräte werden auch bei der Ausübung anstrengender und anspruchsvoller Arbeiten,
beispielsweise in der Landwirtschaft und bei der Sanierung von Gebäuden getragen.
Je nach Tätigkeit wird das Atemluftgerät auf dem Rücken, auf der linken oder auf der
rechten Seite getragen. Bei den bekannten Atemluftgeräten besteht nun die Schwierigkeit,
dass das Gerät in wenigstens einer der genannten Tragpositionen bei der Arbeit sehr
hinderlich sind. In der Regel wird dies durch einen ungünstigen Verlauf des Verbindungsschlauches
und eines elektrischen Kabels oder die relativ grosse Höhe des Gerätes verursacht.
Es gibt deshalb Atemluftgeräte, die in einer Ausführung für die linke Körperseite
und einer Ausführung für die rechte Körperseite geliefert werden. Ebenfalls gibt es
Atemluftgeräte die speziell für das Tragen auf dem Rücken ausgebildet sind.
[0002] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Atemluftgerät der genannten Art
zu schaffen, welches diese Schwierigkeiten vermeidet und das somit in allen genannten
Tragpositionen für körperliche Arbeiten angenehm zu tragen ist. Die Aufgabe ist durch
die Erfindung gemäss Anspruch 1 gelöst.
[0003] Beim erfindungsgemässen Atemluftgerät ist die Kombination der in Anspruch 1 definierten
Symmetrie und der ebenfalls definierten Befestigungseinrichtung, welche ermöglicht,
dass in allen drei genannten Tragarten der Verbindungsschlauch einen optimalen und
wenig störenden Verlauf einnehmen kann. Das Atemluftgerät kann sowohl auf der linken
als auch auf der rechten Körperseite so getragen werden, dass der Anschlusstutzen
für den Verbindungsschlauch nach vorne ragt, und zwar mit einer Neigung von beipielsweise
45 Grad zur Horizontalen. Auf dem Rücken getragen ragt der Anschlusstutzen senkrecht
nach oben, was ebenfalls optimal ist.
[0004] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist das Gehäuse des Atemluftgerätes als flacher,
etwa quadratischer Kasten ausgebildet, wobei die Symmetrieebene durch zwei gegenüberliegende
Ecken des Gehäuses geht. In den Seitentragarten ist dann der Anschlusstutzen um etwa
45 Grad nach oben gerichtet, was einen idealen Verlauf des Anschlusschlauches ergibt.
Eine besonders einfache Bedienung des Atemluftgerätes ist dann gewährleistet, wenn
der Schalter auf der Aussenseite des Gerätes und in der Nähe des Anschlusstutzens
angeordnet ist. In beiden Seitentragpositionen ist dann der Schalter vorne und oben
angeordnet. Die symmetrische Anordnung des Schalters trägt dazu bei, dass er beispielsweise
auch mit Schutzhandschuhen und bei schlechter Sicht sicher und schnell gefunden werden
kann.
[0005] Eine besonders kompakte Ausführung des Gerätes wird dann erreicht, wenn durch eine
Weiterbildung der Erfindung die Energieversorgungseinheit eine Ecke des Gehäuses bildet
und zwischen zwei symmetrisch angeordnete Filtereinheiten eingreift. Auch ist dadurch
der Raum günstig ausgenützt und die Schaffung eines vergleichsweise kleinen, flachen
und zugleich kompakten Gerätes ermöglicht.
[0006] Die Energieversorgungseinheit ist nach einer Weiterbildung der Erfindung in eine
Ausnehmung der Gehäuses lösbar eingesetzt. Die Energieversorgungseinheit ist vorzugsweise
drehsymmetrisch, so dass sie in zwei Positionen einsetzbar ist. Weitere vorteilhafte
Merkmale ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen und der nachfolgenden Beschreibung
und der Zeichnung. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 Eine Seitenansicht eines erfindungsgemässen Atemluftgerätes,
Fig. 2 eine Vorderansicht des Atemluftgerätes nach Fig. 1, wobei die Energieversorgungseinheit
getrennt vom Gerät gezeigt ist,
Fig. 3 eine teilweise geschnittene Ansicht der Rückseite des Atemluftgerätes,
Fig. 4a
bis 4c schematisch die drei möglichen Tragpositionen.
[0007] Das Atemluftgerät weist ein Kunststoffgehäuse auf, in dem ein hier nur andeutungsweise
gezeigtes Gebläse 11 untergebracht ist. Von diesem Gebläse 11 führen in symmetrischer
Anordnung zwei Kanäle 13 jeweils zu einem Filter 3. Die Filter 3 besitzen jeweils
eine Ansaugöffnung 3a durch die mittels des Gebläses 11 Aussenluft angesaugt, gereinigt
und durch einen Kanal 14 einem an einem Stutzen 5 luftdicht angebrachten Schlauch
12 zugeführt werden kann. Die handelsüblichen Filter 3, sogenannte Kanisterfilter
sind auf der Rückseite des Gehäuses 1 aufgeschraubt und können somit in einfacher
Weise ausgewechselt werden. Wie die Fig. 1 und 2 deutlich zeigen, sind die Filter
3 jeweils in etwa viertelkreisförmigen Nischen untergebracht, die durch die Vorderseite
1 a des Gehäuses 1, einen wallartigen Ansatz 16 sowie ein Batteriegehäuse 2 gebildet
wird. Die Filter 3 sind somit nur zum Teil vorstehend.
[0008] Der flexible Gummischlauch 12 ist am einen Ende am Stutzen 5 befestigt, beispielsweise
aufgeschraubt, und am anderen hier nicht gezeigten Ende beispielsweise mit einer hier
nicht gezeigten Schutzmaske verbunden.
[0009] Dem Stutzen 5 diametral gegenüber weist das Gehäuse 1 eine Ausnehmung 15 auf, in
welche ein Batteriegehäuse 2 eingesetzt ist. Das Gehäuse 2 bildet im wesentlichen
eine Decke des Gehäuses 1 und ist auf der Vorderseite, wie aus Fig. 1 ersichtlich
vorstehend, derart, dass die Filter 3 bereichsweise durch das Gehäuse 2 abgedeckt
werden. In Fig. 2 ist gezeigt, wie das Gehäuse 2 von unten in die Ausnehmung 15 eingesetzt
wird. Das Gehäuse 2 greift vergleichsweise weit in den Zwischenraum zwischen den Filtern
3 ein. Die elektrischen Kontaktstifte 10 des Gehäuses 2 sind so ausgebildet, dass
das Gehäuse 2 in zwei Positionen in die Ausnehmung 15 eingesetzt und der elektrische
Kontakt hergestellt werden kann. Im Gehäuse 2 sind Batterien oder Akkumulatoren 17
untergebracht, so dass hier eine elektrische Energieversorgungseinheit zum Betrieb
des Gebläses 11 gebildet ist. Es hat sich gezeigt, dass diese Einheit in jeder Tragposition
sehr einfach eingesetzt und ausgewechselt werden kann. Zur lösbaren Verriegelung des
Gehäuses 2 weist dieses in symmetrischer Anordnung zwei Rastklinken 9b auf, die mit
entsprechenden Rastnocken 9a des Gehäuses 1 zusammenarbeiten. Die derart gebildete
Verriegelung 9 kann in einfacher Weise gelöst werden indem die Rastklinken 9b in der
in Fig. 3 gezeigten Pfeilrichtung ausgelenkt werden. Die Energieversorgungseinheit
kann auch ohne Sicht einfach und sicher ausgewechselt werden.
[0010] Zum Ein- und Ausschalten des Gebläses 11 oder zur Anzeige z.B. des Batterizustandes
oder der Filterdurchlässigkeit ist auf der Vorderseite des Gehäuses 1 unmittelbar
unterhalb des Stutzens 5 in symmetrischer Anordnung ein Schalter 4 angebracht. In
Fig. 1 gezeigt, befindet sich der Schalter 4 in einer für die Betätigung günstigen
Lage auf der oberen Aussenseite des Ansatzes 16.
[0011] Zur Befestigung des Atemluftgerätes an einem Hüftgurt weist das Gehäuse 1 auf der
Rückseite drei angeformte Gurtösen 6 und 7 auf. Die Ösen 7 sind spiegelsymmetrisch
angeordnet, wie in Fig. 3 gezeigt. Zur Befestigung des Atemschutzgerätes wird ein
Hüftgurt 18 durch die Kanäle von jeweils zwei Gurtösen 7 bzw. 6 hindurchgezogen. Wird
das Atemluftgerät auf der rechten Seite getragen, so wird der Hüftgurt 18 durch eine
der Ösen 7 und die Öse 6 hindurch gezogen. Das Atemschutzgerät befindet sich dann
an der rechten Hälfte b des Hüftgurtes, wie in Fig. 4a gezeigt.
[0012] Wird das Atemschutzgerät auf dem Rücken getragen, so wird der Hüftgurt 18 durch die
beiden Ösen 7 hindurchgezogen, sodass das Gerät am mittleren Bereich a des Gurtes
8 angeordnet ist, wie in Fig. 4b gezeigt. Der Schlauch 12 ist dann nach oben gerichtet.
[0013] Soll das Atemluftgerät auf der linken Seite getragen werden, so wird der Gurt 18
wieder durch die Öse 6 und eine der Ösen 7 durchgezogen. Es ergibt sich dann die in
Fig. 4c schematisch gezeigte Anordnung. Das Atemluftgerät hängt bei dieser Tragart
an der linken Hälite c des Gürtels 18. Wie bei der rechten Tragart hat auch hier der
Stutzen 5 eine neigung von 45 Grad nach oben.
[0014] Es sind auch andere Befestigungen des Hüftgürtels 18 an der Rückseite des Atemluftgerätes
denkbar. Wesentlich ist hier lediglich, dass das Gerät wie in den Fig. 4a bis 4c gezeigt
in den drei verschiedenen Tragarten fixiert werden kann.
1. Tragbares Atemluftgerät mit einem Gehäuse (1, 2), einem Gebläse (11), wenigstens einer
lösbar am Gehäuse (1) angebrachten Filtereinheit (3), einer Befestigungsvorrichtung
(6, 7) zur Befestigung des Gerätes an einem Hüftgurt, einer Energieversorgungseinheit
(2, 10, 17), sowie einem Schalter (4) zum Ein- und Ausschalten des Gebläses (11),
dadurch gekennzeichnet, dass es im wesentlichen spiegelsymmetrisch ausgebildet ist,
wobei die Symmetrieebene durch einen Anschlusstutzen (5) zum Befestigen eines Verbindungsschlauches
(12) geht, und dass die Befestigungsvorrichtung (6, 7) so ausgebildet ist, dass bei
einer Befestigung des Gerätes an einem Hüftgurt die Symmetrieebene sich quer oder
wahlweise nach der einen oder anderen Seite geneigt zum Hüftgurt erstreckt.
2. Atemluftgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (1, 2) flach
und im wesentlichen quadratisch ausgebildet ist.
3. Atemluftgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Symmetrieebene durch
gegenüberliegende Ecken des Gehäuses (1, 2) hindurch geht.
4. Atemluftgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwei
Filtereinheiten (3) liegend auf der Aussenseite des Gehäuses (1) angebracht sind,
und dass das Gehäuse (1) eine Ausnehmung (15) aufweist, die sich zwischen die Filtereinheiten
(3) erstreckt und zur lösbaren Aufnahme eines Gehäuses (2) einer Energieversorgungseinheit
dient.
5. Atemluftgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass auf der
Rückseite des Gehäuses (1) drei Gurtösen (6, 7) angeordnet sind, derart, dass zum
Durchziehen eines Hüftgürtels (18) Kanäle gebildet sind, die wie die Seiten eines
rechtwinkligen Dreiecks zueinander verlaufen (Fig. 3).
6. Atemluftgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadruch gekennzeichnet, dass der Schalter
(4) oder wenigstens eine Anzeige auf einer Aussenseite eines Ansatzes (16) des Gehäuses
(1) angebracht ist.
7. Atemluftgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse
(2) der Energieversorgungseinheit mittels einer Rastvorrichtung (9) in symmetrischer
Anordnung lösbar am Gehäuse (1) fixiert ist.