[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abdichten von Fugen an Bauwerken mit Hilfe
eines Injektionsschlauches aus einem im wesentlichen flüssigkeitsundurchlässigen,
einen Durchtrittskanal umschließenden Grundkörper, welcher über seine Länge verteilt
Austrittsöffnungen für Injektionsflüssigkeit aus dem Durchtrittskanal in die abzudichtende
Fuge aufweist.
[0002] Die Zuverlässige und dauerhafte Abdichtung von Arbeits- oder Bewegungsfugen an Bauwerken,
insbesondere an Betonbauwerken, stellt ein allgemeines Problem dar.
[0003] Aufgrund von Raummangel und Verkehrsproblemen wird insbesondere in den Ballungsgebieten
zunehmend unterirdisch gebaut. Typische Beispiele sind Tiefgaragen oder unterirdische
Verkehrswege. Die sichere Funktion und Standfestigkeit dieser Bauwerke sind in hohem
Maße von ihrer Dichtigkeit gegen eindringendes Wasser abhängig, weshalb der überwiegende
Teil dieser Objekte heutzutage aus wasserundurchlässigem Beton gebaut wird. Die Betonkonstruktion
muß dabei neben ihrer tragenden und umhüllenden Aufgabe auch die Funktion der Abdichtung
übernehmen. Dabei kommt der Anordnung und Ausbildung der Arbeits- und Bewegungsfugen
entscheidende Bedeutung für die Rißfreiheit und Dichtigkeit zu.
[0004] Herkömmliche Fugensicherungen werden den an sie gestellten Anforderungen häufig nicht
gerecht, so daß erhebliche Kosten für die Sanierung undichter Fingen oder Risse entstehen.
Deshalb wurden Injektionsschläuche der in der DE-OS 35 12 470, der DE-OS 33 20 875
oder der DE-GM 84 25 518 genannten Art entwickelt, die in die Arbeitsfugen eingebaut
werden und durch die eine Injektionsflüssigkeit in den Fugenbereich eingepreßt wird,
um diese wasserdicht zu verfüllen. Der Verpreßvorgang erfolgt in der Regel, wenn die
Erhärtung des Betons und damit das für den Baustoff typische Relaxationsverhalten
abgeschlossen ist. Die Injektionsflüssigkeit wird dabei in den Durchtrittskanal eines
im wesentlichen wasserundurchlässigen Grundkörpers gepreßt, aus dem sie durch Austrittsöffnungen
in die Umgebung des Schlauches austreten kann. Die Austrittsöffnungen werden nach
der DE-OS 25 12 470 bspw. durch in an der Außenseite des Grundkörpers angeordnete
Vertiefungen eingelegte Streifen aus kompressiblem Material abgedeckt. Der Injektionsschlauch
wird dabei durch eine den Grundkörper und die Streifen umgebenden Schlauch aus flüssigkeitsdurchlässigem
Material zusammengehalten. Durch den Verpreßdruck werden die Streifen zusammengepreßt
und die Fingen zwischen den Vertiefungen und den Streifen so erweitert, daß die Injektionsflüssigkeit
aus dem Injektionsschlauch austreten kann. Danach läßt man die Injektionsflüssigkeit
aushärten, wodurch in der Regel die Fuge durch die aus dem Injektionsschlauch ausgetretene
Injektionsflüssigkeit abgedichtet, aber auch die Injektionsflüssigkeit im Schlauchinneren
ausgehärtet ist. Eine Überprüfung der Abdichtung ist nicht möglich. Kommt es im Laufe
der Zeit zu Verschiebungen innerhalb des Bauwerks und damit verbundenen Fugenundichtigkeiten
oder bspw. zu durch Überlastung auftretenden Rissen im Beton, so ist ein (erneutes)
Verpressen der Fugen bzw. Risse nicht mehr möglich, da die Fugen bzw. Rinne über dem
Injektionsschlauch nicht mehr zugänglich sind. Gelegentlich kommt es auch vor, daß
beim ersten Verpressen in der Fuge größere Hohlräume oder Lecks vorhanden waren, in
bzw. durch welche größere Mengen Verpreßmaterial seitlich ausgetreten sind, so daß
dieses wegen des auftretenden Druckverlusts nicht in alle Fugenbereiche gelangen konnte
und Undichtigkeiten geblieben sind. Eine nachträgliche Fugenabdichtung sowie eine
Überprüfung der Fugenabdichtung auf Vollständigkeit ist bei der bekannten Einsatzweise
der Injektionsschläuche auch in diesen Fällen nicht möglich.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es daher, die Dichtigkeit einer mit Injektionsflüssigkeit
verpreßten Fuge auch über längere Zeiträume hinweg sicherstellen und/oder kontrollieren
zu können.
[0006] Diese Aufgabe wird mit der Erfindung beispielsweise dadurch gelöst, daß man einen
Injektionsschlauch verwendet, dessen Austrittsöffnungen sich unter innerem Überdruck
öffnen und unter innerem Unterdruck schließen und daß man nach einem Verpressen von
Injektionsflüssigkeit in die abzudichtende Fuge die in dem Injektionsschlauch verbliebene
Injektionsflüssigkeit vor deren Erhärten absaugt.
[0007] Ein Absaugen des Injektionsschlauches von Injektionsflüssigkeit ist bspw. bei einem
Injektionsschlauch gemäß DE-OS 35 12 470 deswegen möglich, da die die Austrittsöffnungen
abdeckenden Streifen durch den beim Absaugen der Injektionsflüssigkeit entstehenden
Unterdruck auf den Grundkörper zu gezogen werden und somit den Injektionsschlauch
gegenüber der Fuge abdichten. Die beim vorherigen Verpressen aus dem Schlauch ausgetretene
Injektionsflüssigkeit verbleibt deshalb - obwohl auch noch flüssig - in der Fuge und
wird nicht mit abgesaugt.
[0008] Nach dem Absaugen der im Injektionsschlauch befindlichen Injektionsflüssigkeit ist
der Durchtrittskanal wieder frei und der Injektionsschlauch steht für ein erneutes
Verpressen zur Verfügung. Durch ein Nachpressen von Injektionsflüssigkeit können unmittelbar
im Anschluß an das erste Verpressen beim ersten Verpressen nicht vollständig ausgefüllte
Fugenbereiche ausgefüllt werden. Das Nachverpressen kann aber auch nach mehr oder
weniger langer Zeit vorgenommen werden, wenn sich die Fuge als undicht erwiesen haben
sollte oder im Laufe der Zeit neu entstandene Hohlräume oder Risse mit Injektionsflüssigkeit
gefüllt und abgedichtet werden sollen. Auch die beim Nachververpressen in dem Injektionsschlauch
verbleibende Injektionsflüssigkeit kann unter den gleichen Voraussetzungen wie beim
ersten Verpressen wieder aus dem Injektionsschlauch abgezogen werden, damit dieser
für eine erneute Verwendung zur Verfügung steht.
[0009] Es ist auch möglich, nach dem Entleeren des Injektionsschlauchs von der Injektionsflüssigkeit
nach dem ersten oder nachfolgenden Verpressen und Aushärten der Injektionsflüssigkeit
in der abzudichtenden Fuge Wasser unter bestimmtem Druck (beispielsweise durch Anschluß
an eine Wasserleitung des öffentlichen Versorgungsnetzes) in den Injektionsschlauch
einzuführen. Auf diese Weise kann die Dichtigkeit der Fuge kontrolliert werden. Auch
die Überprüfung der Dichtigkeit kann in beliebigen Zeitabständen wiederholt werden.
[0010] Damit ein Nachverpressen oder eine Dichtigkeitsprüfung nicht durch im Injektionsschlauch
verbliebene, diesen verstopfende ausgehärtete Reste an Injektionsflüssigkeit behindert
wird, ist es wichtig, die Injektionsflüssigkeit möglichst vollständig aus dem Injektionsschlauch
zu entfernen. Dies kann erfindungsgemäß mit Vorteil mittels Unterdruckabsaugung erfolgen.
[0011] Um eventuell in dem Injektionsschlauch verbliebene Reste an Injektionsflüssigkeit
vollständig aus diesem zu entfernen, kann der Injektionsschlauch nach dem Absaugen
der Injektionsflüssigkeit auch mit Wasser durchspült und/oder mit Druckluft durchblasen
werden.
[0012] Das zur vollständigen oder erneuten Abdichtung der Arbeitsfugen erfindungsgemäß erfolgende
Nachverpressen unmittelbar nach dem Aushärten der Injektionsflüssigkeit in dem Fugenbereich
oder längere Zeit danach wird vorteilhafterweise bei einem höheren Druck durchgeführt
als das erste Verpressen. Es hat sich herausgestellt, daß mittels eines solche Nachverpressens
bei erhöhtem Druck auch zuvor unverpreßte Bereiche, im Nahbereich des Injektionsschlauches
vereinzelt sogar kleine Poren oder Gefügestörungen, verfüllt werden können.
[0013] Die Dichtigkeitsprüfung mittels Wasser unter Druck erfolgt vorzugsweise nach der
Erfindung in der Weise, daß der Druck über einen längeren Zeitraum von bspw. einigen
Tagen aufrechterhalten wird. Damit kann eine zuverlässige Aussage über die Dichtigkeit
der Fuge getroffen werden.
[0014] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden als Injektionsflüssigkeit
wassermischbare, reaktiv härtende Kunstharze, Harze auf Vinylesterbasis, Polyurethanharze
oder Ultrafeinzement mit flüssigen Additiven verwendet. Auch Epoxyharze kommen in
Frage. Erwünscht sind Injektionsmaterialien, welche bei Wasserbelastung aufquellen,
wodurch das Abdichten von Fugen und Rissen zusätzlich unterstützt wird. Dieses Quellen
kann durch Austrocknung des Injektionsmaterials nahezu reversibel sein. Es sind auch
Injektionsflüssigkeiten auf Wasserglasbasis mit für den Anwendungszweck geeigneten
Härtersystemen denkbar.
[0015] Sowohl Harze auf Vinylesterbasis als auch Ultrafeinzement sind in frischem Zustand
wasserlöslich, so daß entleerte Injektionsschläuche und Geräte durch Wasserspülung
leicht gereinigt werden können und dann für ggf. erforderliche Nachverpressungen oder
Dichtigkeitsprüfungen wieder zur Verfügung stehen.
[0016] Die auch als Injektionsflüssigkeit verwendbaren Polyurethanharze sind nicht wasserlöslich,
sie werden deshalb erfindungsgemäß vorzugsweise nur innerhalb der Tropfzeit nachverpreßt.
Bei diesem Injektionsmittel ist eine Reinigung des Schlauchsystems weniger gut möglich.
[0017] Es liegt im Rahmen der Erfindung für die einzelnen Verpressungen unterschiedliche
Injektionsflüssigkeiten zu verwenden.
[0018] Weitere Ziele, Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung.
Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich
oder in beliebiger sinnvoller Kombination den Gegenstand der Erfindung, auch unabhängig
von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.
[0019] Die einzige Figur zeigt den Querschnitt eines Injektionsschlauches, welcher für das
erfindungsgemäße Verfahren bevorzugt verwendet werden kann.
[0020] Der Injektionsschlauch 1 besteht aus einem Grundkörper 2, welcher eine im wesentlichen
hohlzylindrische Wandung hat und dadurch einen über die Schlauchlänge durchgehenden
mittigen zylindrischen Durchtrittskanal 3 bildet. In den Durchtrittskanal 3 kann von
einem oder beiden Enden des Injektionsschlauches 1 bzw. ggf. auch bei dazwischen vorgesehenen
Anschlüssen, Injektionsflüssigkeit eingeführt werden, um diese über die Länge der
abzudichtenden Fuge, welcher der Injektionsschlauch 1 zugeordnet ist, zu verteilen.
In gleichen Winkelabständen über den Umfang des Grundkörpers 2 verteilt sind vier
Vertiefungen 4, 5, 6 und 7 vorgesehen, welche sich über die gesamte Länge des Grundkörpers
2 erstrecken. Zur Strömungsverbindung des Durchtrittskanals 3 mit den Vertiefungen
4, 5, 6, 7 sind in der Schlauchwandung über die Schlauchlänge verteilt radiale Öffnungen
8, 9, 10 und 11 vorgesehen, die einerseits in den Durchtrittskanal 3 und andererseits
in die Vertiefungen 4, 5, 6 und 7 münden. In den Vertiefungen 4, 5, 6 und 7 sind Streifen
12, 13, 14 und 15 aus reversibel kompressiblem Material angeordnet, deren Form der
Form der Vertiefungen 4, 5, 6 und 7 angepaßt ist. Der Grundkörper 2 und die in den
Vertiefungen 4, 5, 6 und 7 angeordneten, mit dem Außenumfang des Grundkörpers 2 im
wesentlichen abschließenden Streifen 12, 13, 14 und 15, sind von einem Schlauch 16
aus einem dünnen flüssigkeitsdurchlässigen oder sich unter der Einwirkung der Injektionsflüssigkeit
auflösenden Material umgeben. Hierdurch werden die Streifen 12, 13, 14 und 15 in ihren
Vertiefungen 4, 5, 6 und 7 sicher gehalten, auch wenn der Druck der Injektionsflüssigkeit
von innen ansteht. Das Eindringen von Betonbestandteilen von außen durch die Öffnungen
8, 9, 10 und 11 in den Durchtrittskanal 3 ist zuverlässig vermieden, da bei Erhöhung
des Druckes von außen die Streifen 12, 13, 14 und 15 die in Längsreihen angeordneten
Öffnungen 8, 9, 10 und 11 nur noch besser verschließen. Drückt dagegen die Injektionsflüssigkeit
aus dem Durchtrittskanal 3 von innen nach außen gegen die Streifen 12, 13, 14 und
15, so werden diese aufgrund ihrer Materialbeschaffenheit zusammengepreßt und die
Fingen zwischen den die Vertiefungen 4, 5, 6 und 7 und die Streifen 12, 13, 14 und
15 begrenzenden Flächen so erweitert, daß die Injektionsflüssigkeit aus dem Injektionsschlauch
1 gleichmäßig über seine Länge und seinen Umfang in die abzudichtende Fuge austreten
kann.
[0021] Nach Erhärtung des Baustoffs, z.B. Betons und nach Abschluß des für den Baustoff
typische Relaxationsverhaltens wird Injektionsflüssigkeit in den Austrittskanal 3
des Injektionsschlauchs 1 eingepreßt. Die Injektionsflüssigkeit tritt durch die Austrittsöffnungen
8, 9, 10, 11 in die Umgebung aus, um die Fuge abzudichten. Nach dem Verpressen wird
die in dem Injektionsschlauch 1 zurückgebliebene noch nicht ausgehärtete Injektionsflüssigkeit
aus dem Durchtrittskanal 3 abgesaugt. Dabei werden die in den Vertiefungen 4, 5, 6
und 7 liegenden Streifen 12, 13, 14 und 15 durch den entstehenden Unterdruck auf den
Grundkörper 2 zu gezogen und verschließen damit die Öffnungen 8, 9, 10 und 11 , so
daß der Injektionsschlauch 1 gegenüber der Fuge abgedichtet ist und die beim Verpressen
ausgetretene Injektionsflüssigkeit nicht in den Injektionsschlauch 1 zurückgesaugt
wird. Das Absaugen des Verpreßmaterials aus dem Injektionsschlauch 1 erfolgt z.B.
mittels einer Vakuumanlage. Danach wird der Injektionsschlauch 1 mit Spülwasser durchgespült,
bis dieses klar ist und keine Spuren von Injektionsmaterial mehr aufweist. Anschließend
wird der Injektionsschlauch 1 mit Druckluft durchblasen, um auch das Spülwasser möglichst
vollständig aus dem Injektionsschlauch 1 zu entfernen. Damit ist der Schlauch für
Nachverpressungen geeignet.
[0022] Nach Aussteifung der in den Fugenbereich ausgetretenen Injektionsflüssigkeit, bspw.
nach zwei Stunden, kann Injektionsflüssigkeit nachverpreßt werden. Mit dem frischen
Verpreßgut der Nachverpressung können weitere, eventuell frei gebliebene Fugenbereiche
gefüllt werden, die das Verpreßmaterial z.B. infolge von Leckagen beim ersten Verpressen
noch nicht erreichen konnte. Danach wird der Injektionsschlauch 1 wieder wie oben
beschrieben gereinigt. Nach Aushärten der Injektionsflüssigkeit in den Fugen kann
ein erneutes Nachverpressen, jedoch vorzugsweise bei erhöhtem Druck erfolgen. Dadurch
können zuvor unverpreßte Bereiche - im Nahbereich des Injektionsschlauches 1 vereinzelt
sogar kleine Poren oder Gefügestörungen - verfüllt werden.
[0023] Nach dem Entleeren des Injektionsschlauches 1 von Injektionsflüssigkeit kann mit
Wasser eine Dichtigkeitsprüfung der Fugen durchgeführt werden. Dazu wird Wasser vorzugsweise
mit einem der Baustelle entsprechenden Druck in den entleerten Injektionsschlauch
1 eingepreßt. Der Druck wird über längere Zeit, bspw. mehrere Tage, aufrechterhalten.
Durch eventuellen Wasseraustritt können Undichtigkeiten in den Arbeitsfugen erkannt
werden. Treten solche Undichtigkeiten auf, kann die Abdichtung durch erneutes Nachverpressen
mit Verpreßmaterial erfolgen.
[0024] Als Injektionsflüssigkeit können wassermischbare, reaktiv härtende Kunstharze, Harze
auf Vinylesterbasis, Ultrafeinzement mit flüssigen Additiven, Polyurethanharze, Flüssigkeiten
auf Wasserglasbasis verwendet werden. Die beiden ersteren zuvor genannten Injektionsflüssigkeiten
sind in frischem Zustand wasserlöslich, so daß entleerte Injektionsschläuche und Geräte
durch Wasserspülung gereinigt werden können und dann für ggf. erforderliche Nachverpressung
wieder einwandfrei zur Verfügung stehen. Das Polyurethanharz ist nicht wasserlöslich,
so daß ein Reinigen des Injektionsschlauches 1 erschwert ist; ein Nachverpressen dieses
Injektionsharzes sollte innerhalb der Tropfzeit, also vor Versteifen des Polyurethans
erfolgen. Für die einzelnen Verpressungen können selbstverständlich auch unterschiedliche
Injektionsflüssigkeiten verwendet werden. Das Injektionsharz kann ferner bei Wasserkontakt
sein Volumen durch Quellung vergrößern, wodurch eine zusätzliche Sicherheit gegenüber
späteren Fugenaufweitungen, z.B. durch Setzungen, erreicht wird.
[0025] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren sind Arbeitsfugen mit einer Weite größer als
0,1 mm abdichtbar.
Bezugszeichenliste:
[0026]
- 1
- Injektionsschlauch
- 2
- Grundkörper
- 3
- Durchtrittskanal
- 4
- Vertiefung
- 5
- Vertiefung
- 6
- Vertiefung
- 7
- Vertiefung
- 8
- Austrittsöffnung
- 9
- Austrittsöffnung
- 10
- Austrittsöffnung
- 11
- Austrittsöffnung
- 12
- Streifen
- 13
- Streifen
- 14
- Streifen
- 15
- Streifen
- 16
- Schlauch
1. Verfahren zum Abdichten von Fingen an Bauwerken mit Hilfe eines Injektionsschlauchs
(1) aus einem im wesentlichen flüssigkeitsundurchlässigen, einen Durchtrittskanal
(3) umschließenden Grundkörper (2), welcher über seine Länge verteilt Austrittsöffnungen
(8 bis 11) für Injektionsflüssigkeit aus dem Durchtrittskanal (3) in die abzudichtende
Fuge aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Injektionsschlauch verwendet,
dessen Austrittsöffnungen (8 bis 11) sich unter innerem Überdruck öffnen und unter
innerem Unterdruck schließen, und daß man nach einem Verpressen von Injektionsflüssigkeit
in die abzudichtende Fuge die in dem Injektionsschlauch (1) verbliebene Injektionsflüssigkeit
vor deren Erhärten aus dem Durchtrittskanal (3) absaugt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man nach dem Entleeren von
Injektionsflüssigkeit aus dem Durchtrittskanal (3) des Injektionsschlauchs (1) in
den Durchtrittskanal (3) erneut Injektionsflüssigkeit oder Wasser, ggf. unter erhöhtem
Druck einführt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Absaugen mittels
Unterdruck erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man den Durchtrittskanal
(3) des Injektionsschlauchs (1) nach dem Entleeren von Injektionsflüssigkeit mit Wasser
spült.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man den Durchtrittskanal
(3) des Injektionsschlauchs (1) nach dem Entleeren von Injektionsflüssigkeit mit Druckluft
durchbläst.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man das erneute
Einführen von Injektions - flüssigkeit in den Durchtrittskanal (3) unter Überdruck,
d.h. das sogenannte Nachverpressen unter einem höheren Druck vornimmt als das erste
Verpressen.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man das Wasser
unter einem erhöhten Druck in den Durchtrittskanal (3) einpreßt und daß man diesen
Druck über längere Zeit aufrechterhält.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man als Injektionsflüssigkeit
wassermischbare, reaktiv härtende Kunstharze, Harze auf Vinylesterbasis, Polyurethanharze,
Ultrafeinzement mit flüssigen Additiven, Flüssigkeiten auf Wasserglasbasis, Epoxyharze
oder dgl. verwendet.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß man das Polyurethanharz nur
innerhalb dessen Tropfzeit nachverpreßt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß man für die
einzelnen Verpressungen unterschiedliche Injektionsflüssigkeiten verwendet.