(19)
(11) EP 0 523 282 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.01.1993  Patentblatt  1993/03

(21) Anmeldenummer: 91117792.1

(22) Anmeldetag:  18.10.1991
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E06B 3/54
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 17.07.1991 DE 9108808 U

(71) Anmelder: Niemann, Hans-Dieter
D-50169 Kerpen (DE)

(72) Erfinder:
  • Niemann, Hans-Dieter
    D-50169 Kerpen (DE)

(74) Vertreter: Eichler, Peter, Dipl.-Ing. 
Sturies - Eichler - Füssel Patentanwälte, Brahmsstrasse 29
42289 Wuppertal
42289 Wuppertal (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Abstützteil für Glasscheiben von Fenstern, Türen od. dgl.


    (57) Abstützteil das im wesentlichen als Platte (10) ausgebildet ist, deren Unterseite auf einer Rahmen- od.dgl. Stützfläche aufliegt und deren Oberseite (13) die Verglasung od.dgl. abstützt sowie mindestens eine aus der Plattenebene glasseitig federnd vorspringende Wölbung (16) aufweist, die insbesondere quer zu Längskanten (17) der Platte (10) orientiert ist.
    An die Wölbung (16) schließt mindestens eine deren Verformung erleichternde schlitz- oder nutenartige Vertiefung (20) der Platte (10) an.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Abstützteil für Glasscheiben von Fenstern, Türen od.dgl., das im wesentlichen als Platte ausgebildet ist, deren Unterseite auf einer Rahmen- od. dgl. Stützfläche aufliegt und deren Oberseite die Verglasung od.dgl. abstützt sowie mindestens eine aus der Plattenebene glasseitig federnd vorspringende Wölbung aufweist, die insbesondere quer zu Längskanten der Platte orientiert ist.

    [0002] Aus dem Deutschen Gebrauchsmuster 87 03 052 ist ein Glasklotz mit den eingangs genannten Merkmalen bekannt. Die aus der Plattenebene glasseitig federnd vorspringende Wölbung ist eine quer zu den Längskanten der Platte bzw. quer zum Glasklotz vorspringende Zunge, die also an der Platte befestigt ist und aus einem Ausschnitt der Platte heraus aufgebogen ist, wobei die Projektionsfläche der Zunge etwa der Ausschnittsfläche der Platte entspricht. Diese zungenartige Ausbildung der Wölbung ist dazu bestimmt, den Glasklotz auch dann an der für ihn vorgesehenen Stelle zwischen der Glasscheibe und dem Rahmen zu halten, wenn sich aufgrund von Wärmedehnungen oder etwa beim Transport Spiel einstellt, das die Gefahr eines Lockerns des Sitzes des Glasklotzes mit sich bringt. Die federnde Wirkung der zungenförmigen Wölbungen verhindert ein ungewolltes Verrutschen der Glasklötze. Allerdings ist der Einbau eines solchen Glasklotzes nicht unproblematisch. Beispielsweise kann es nötig sein, die zungenförmige Wölbung vollständig in die Ausnehmung der Platte zurückzudrücken. Die zungenförmigen Wölbungen können sich auch in den bei Isolierverglasung vorhandenen Zwischenraum zwischen den Glasscheiben eindrücken und dort in unerwünschter Weise zu Belastungen von Dichtstoff und/oder Abstandhalter führen. Letztlich können auch die freien Enden der zungenförmigen Wölbung hinderlich sein, wenn nämlich die Verglasung auf den im Rahmen positionierten Klotz aufgeschoben werden soll und die Zungenenden das Aufschieben behindern.

    [0003] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Abstützteil mit den eingangs genannten Merkmalen so zu verbessern, daß es beim Zusammenbau von Glasscheiben od.dgl. mit den zugehörigen Rahmen problemloser zu verwenden ist, wobei insbesondere das Einfedern der Wölbung verbessert, aber auch ein weniger mühevoller Zusammenbau beim seitlichen Einschieben einer Glasscheibe auf einem bereits im Rahmen angebrachten Abstützteil ermöglicht wird.

    [0004] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß an die Wölbung mindestens eine deren Verformung erleichternde schlitz- oder untenartige Vertiefung der Platte anschließt.

    [0005] Für die Erfindung ist von Bedeutung, daß an die Wölbung mindestens eine Vertiefung anschließt, die die Verformung der Wölbung erleichtert. Hierzu ist die Vertiefung schlitz- oder nutartig ausgebildet, daß heißt sie durchdringt die Platte vollständig oder nur zum Teil. Infolgedessen wird der die Federung bewirkende Materialquerschnitt verringert oder es wird zumindest erreicht, daß die Wölbung infolge des Schlitzes oder der Nut in Bezug auf den unverformten Teil der Platte leichter ausweichen kann, insbesondere durch Streckung in Richtungen der Plattenebene.

    [0006] Es ist vorteilhaft, daß die Vertiefung als Quer- und/oder Längsvertiefung ausgebildet ist, weil sich durch eine Längsvertiefung eine einfache bauliche Anpassung für den Fall ergibt, daß die Wölbung quer zu den Längskanten der Platte orientiert ist, während eine Quervertiefung dann erforderlich wäre, wenn die Wölbung auf die Schmalkanten der Platte bezogen wird, da die Platte also insgesamt oder zum Teil gewölbt ist. Auch derartige Wölbungen können ausgenutzt werden, um die Platte in einem Raum zu verklemmen, in dem der Abstand zwischen einer Glasscheibe und dem Rahmen größer ist, als die Plattendicke.

    [0007] Das Abstützteil kann so ausgestaltet werden, daß die Wölbung ein federnder Steg ist, der sich über einem Querschlitz zwischen den Längskanten erstreckt, und an dessen Enden den Plattenlängskanten parallele Plattenschlitze als Vertiefung anschließen. In diesem Fall kann eine Glasscheibe auf ein bereits in einem Rahmen vorhandenes Abstützteil aufgeschoben werden, ohne daß ein freies Zungenende dieses Aufschieben behindert. Die Plattenschlitze ermöglichen es, daß von ihnen gebildete Plattenlängsstege ausfedern, so daß der federnde Steg in den sich zwischen den Längskanten erstreckenden Querschlitz gedrückt werden kann, um eine Klemmkraft des Stegs zu erzeugen. Der quer zwischen den Längskanten angeordnete Steg kann so lang sein, daß er in der Regel direkt von der Glasscheibe druckbeaufschlagt wird, so daß eine unerwünschte Beaufschlagung des Zwischenraums zwischen zwei Glasscheiben nicht zu befürchten ist. Ein derartiges Abstützteil wird zweckmäßigerweise so ausgebildet, daß die von den Plattenschlitzen gebildeten Plattenlängsstege und/oder plattenunterseitig vorspringende Stützstege mit seitlichen Klemmvorsprüngen versehen sind. Die Klemmvorsprünge können das Festlegen eines Abstützteils in einer Rahmennut verbessern. Auf diese Weise wird die als federnder Steg ausgebildete Wölbung in ihrer Wirkung mit den Klemmvorsprüngen kombiniert, so daß ein Ausgleich und/oder eine Verstärkung der Klemmwirkung zwischen Glasscheibe und Rahmen einerseits oder den Rahmennutenseitenflächen andererseits erreicht wird.

    [0008] Eine Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß die Wölbung allseitig durchbrechungsfreier Bestandteil der Platte ist. Die Oberseite der Platte ist also vollständig geschlossen, ohne daß die angestrebte Federwirkung entfällt. Es ist insbesondere nicht möglich, daß bei einer Isolierverglasung Abdichtungsmasse in einen Schlitz eindringt und die Federungsfunktion der Wölbung behindert.

    [0009] Insbesondere im Hinblick auf die vorstehend beschriebene Ausbildung des Abstützteils ist es vorteilhaft, wenn dieses so ausgebildet wird, daß die an die Wölbung anschließende Vertiefung der Platte an deren Unterseite angeordnet und als Schwächung der Plattendicke ausgebildet ist. Dadurch ergibt sich eine glatte Oberseite der Platte und es wird trotzdem erreicht, daß die Wölbung einfedern kann. Eine solche Ausbildung des Abstützteils ist auch für dessen Herstellung vorteilhaft. Die Schwächung der Plattendicke kann auch so weit gehen, daß die Wölbung mit der Platte filmscharnierartig verbunden ist.

    [0010] Zum Klemmen des Abstützteils reicht in der Regel eine federnde Wölbung aus. Es können aber auch mehrere Wölbungen vorhanden sein. Die Anordnung einer oder mehrerer Wölbungen erfolgt symmetrisch und zweckmäßigerweise mit Abstand zu den benachbarten Plattenschmalkanten.

    [0011] Eine besonders einfache Ausgestaltung des Abstützteils liegt vor, wenn eine sich über die gesamte Länge der Platte zwischen den Längskanten erstreckende Quer-Wölbung vorhanden ist. Es wird dann eine Federwirkung der Quer-Wölbung der Platte über deren gesamte Länge ausgenutzt. Die hierbei verwendete Vertiefung ist dann eine Längsvertiefung beispielsweise an der Plattenunterseite.

    [0012] Es ist grundsätzlich auch möglich, daß die an die Wölbung anschließende Vertiefung der Platte an deren Oberseite angeordnet ist. Auch in diesem Fall wird bei einer nutartigen Ausbildung der Vertiefung erreicht, daß eine geschlossene Plattenfläche vorhanden ist. Ein Aufschieben einer Verglasung auf ein Abstützteil kann durch entsprechende Ausgestaltung der Vertiefung weitgehend vermieden werden. Zweckmäßigerweise wird das Abstützteil so ausgebildet, daß die Vertiefung eine über die gesamte Länge der Platte durchlaufende Nut ist. Eine derartige Vertiefung ist insbesondere im Zusammenhang mit einem Abstützteil von Vorteil, bei dem sich der Plattenquerschnitt über die gesamte Länge der Platte nicht ändert. Das ist übrigens auch der Fall, wenn die Vertiefung an der Unterseite der Platte angeordnet ist und über deren gesamte Länge durchläuft. Die Anordnung der Vertiefung bzw. der Nut an der Oberseite hat jedoch den zusätzlichen Vorteil, daß die Nut der Belüftung dienen kann.

    [0013] Ein weiteres Ausgestaltungsmerkmal ist, daß die Vertiefung tiefer als die Platte dick ist. Hierdurch kann die Federwirkung erheblich verbessert werden. Eine solche Ausbildung des Abstützteils kommt insbesondere infrage, wenn dieses von der Unterseite vorspringende Stützstege aufweist. Das Abstützteil kann dann vorteilhafterweise so ausgebildet werden, daß die Nutenwände oder an der Unterseite der Wölbung vorhandene Vorsprünge Rahmenstützelemente der Platte sind. Vorsprünge an der Unterseite der Wölbung können dazu beitragen, daß die Belastbarkeit des Abstützteils erheblich vergrößert wird, insbesondere dann, wenn die Vertiefungen groß bzw. insbesondere filmscharnierartig ausgebildet sind.

    [0014] In Weiterbildung ist beim Abstützteil vorgesehen, daß die Platte an ihrer Oberseite einen zwischen den Schmalkanten schräg durchlaufenden Belüftungskanal aufweist. Dieser Belüftungskanal ermöglicht eine fortwährende Bespülung des Zwischenraums zwischen der Isolierglasscheiben zur Vermeidung der Bildung von Kondenswasser und/oder zur Entfernung von aus diesen Bereich abgegebenen gasförmigen Stoffen oder Teilchen, die sonst unter Umständen in den Scheibenzwischenraum eindringen könnten.

    [0015] Um das Abstützteil universeller einsetzbar zu machen, ist vorgesehen, daß die Platte an mindestens einem plattenunterseitig vorspringenden Stützsteg eine seitliche Klemmleiste hat. Eine solche Klemmleiste, die sich auch über nur einen Teil der Länge der Platte erstrecken kann, vermag mit einer sich an die Wölbung anschließenden Vertiefung zusammenwirken, die also nicht nur dazu dient ein Ausfedern der Wölbung zu ermöglichen, sondern auch ein Ausfedern des Stützstegs, um die Platte z.B. in einer Nut des Rahmens zu verklemmen.

    [0016] Das Abstützteil kann so ausgestaltet werden, daß die Platte als Glasklotz, Klotzbrücke oder Falzeinlage ausgebildet ist. In diesem Fall hat die Platte also alle bei Glasklötzen, Klotzbrücken oder Falzeinlagen üblichen Bauteile, wie Gitterstege, Wassereinlauftrichter, Brückenstege od.dgl.

    [0017] Die Erfindung wird anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen erläutert. Es zeigt:
    Fig.1
    eine Aufsicht auf einen Abstützteil mit unterschiedlichen Ausbildungen der Wölbung,
    Fig.2
    eine Stirnansicht des Abstützteils der Fig.1 in Richtung A,
    Fig.3
    den Schnitt III-III der Fig.1,
    Fig.4
    den Schnitt IV-IV der Fig.1,
    Fig.4a
    einen der Fig.4 entsprechenden Schnitt bei filmscharnierartiger Ausgestaltung der Verbindung der Wölbung mit der Platte,
    Fig.5
    eine der Fig.1 entsprechende Aufsicht auf ein anders ausgebildetes Abstützteil,
    Fig.6
    eine Stirnansicht des Abstützteils der Fig.5 in Richtung B in vergrößertem Maßstab,
    Fig.7
    das Abstützteil der Fig.6 nach dem Einbau in eine Nut eines Rahmens und unter Belastung durch eine Glasscheibe,
    Fig.8
    eine perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Abstützteils,
    Fig.9
    eine Aufsicht auf das Abstützteil der Fig.8,
    Fig.10
    eine Längsseitenansicht des Abstützteils der Fig.8,
    Fig.11
    eine Schmalkantenansicht des Abstützteils der Fig.8,
    Fig.12
    eine perspektivische Darstellung eines plattenförmigen Glasklotzes,
    Fig.13
    eine Aufsicht auf die Abstützfläche des Abstützteils der Fig.12,
    Fig.14
    die perspektivische Ansicht der Unterseite einer Klotzbrücke, und
    Fig.15
    die perspektivische Ansicht einer Oberseite einer Klotzbrücke.


    [0018] Das in Fig.1 dargestellte Abstützteil besteht im wesentlichen aus einer Platte 10, an deren Unterseite 11 vorspringende Stützstege 23 angeordnet sind, und zwar im wesentlichen an den Längskanten 17. Das Abstützteil hat infolgedessen einen U-förmigen Querschnitt.

    [0019] Die Platte 10 des Abstützteils ist mit mehreren Wölbungen 16,16' versehen, die dazu dienen, das Abstützteil zwischen einer Glasscheibe und einem Rahmen festzuklemmen. Eine solche Klemmfunktion ist insbesondere erforderlich, wenn das Abstützteil an einem senkrechten Rahmenholm angeordnet werden soll, wo die Gefahr des Herabfallens besteht, wenn sich der Abstand zwischen der Glasscheibe und dem Rahmenholm in unvorhergesehener Weise ändert, nämlich vergrößert. In diesem Fall vermag die Federwirkung der Wölbung eine Lageänderung des Abstützteils zu verhindern. Das in Fig.1 dargestellte Abstützteil zeigt als Wölbung 16 einen federnden Steg, der sich zwischen den Längskanten 17 erstreckt, und zwar oberhalb eines Querschlitzes 18 der Platte zwischen den Längskanten 17. Außerdem schließen sich beidseitig an die Enden 19 der Stegwölbung 16 zu den Plattenlängskanten 17 parallele Plattenschlitze an, welche Vertiefungen 20 der Platte sind und Wölbungsverformungen erleichtern. Diese Vertiefungen 20 bilden Plattenlängsstege 22 und ermöglichen deren Querausfedern, wenn die Wölbung 16 in den Querschlitz 18 gedrückt wird, so daß sie mit der Oberseite 13 der Platte 10 fluchtet. Die Plattenstege 23 sind mit Klemmvorsprüngen 24 versehen, die quer zum Abstützteil über die Längskanten 17 vorstehen. Diese Klemmvorsprünge ermöglichen es, das Abstützteil in einer Nut eines Rahmens zu verklemmen und hierbei die Federwirkung der Plattenlängsstege 22 auszunutzen. Die Federwirkung der Wölbung 16 wird also mit der Federwirkung der Plattenlängsstege 22 kombiniert.

    [0020] Gemäß Fig.1 sind zwei Wölbungen 16 vorhanden, die symmetrisch zwischen den Schmalkanten 26 der Platte 10 und mit Abstand 25 zu diesen Schmalkanten 26 angeordnet sind. Es versteht sich, daß das Abstützteil auch so ausgebildet werden kann, daß es quadratisch ausgebildet ist. Darüber hinaus ist in Fig.1 noch eine weitere Ausgestaltungsmöglichkeit einer Wölbung 16' dargestellt, die ebenfalls symmetrisch zwischen den Plattenschmalkanten 26 angeordnet ist. Es handelt sich um eine membranartige Wölbung, die also ringsum durchbrechungsfrei an die Platte anschließt, so daß sich eine geschlossene Oberseite 13 der Platte 10 in diesem Bereich ergibt. Wenn also eine Platte 10 lediglich eine Wölbung 16' oder mehrere derartige Wölbungen 16' aufweist, ergibt sich eine insgesamt vollkommen geschlossene Oberseite 13.

    [0021] Der querschnittsmäßige Aufbau der Wölbung 16' ergibt sich aus den Fig.3,4. Es ist ersichtlich, daß mehrere nutartige Vertiefungen 20 so an der Unterseite 11 der Platte 10 angebracht sind, daß sich eine im wesentlichen quadratische Wölbung 16' ergibt. Gemäß Fig.3 ist also in der Nähe der Stützstege 23 jeweils eine Vertiefung 20 als Längsvertiefung ausgebildet und gemäß Fig.4 sind sich quer zwischen den Stützstegen 23 erstreckende Vertiefungen 20 vorhanden. Alle Vertiefungen 20 schließen aneinander an, so daß die Wölbung 16' nach unten ausweichen kann, wenn sie von oben durch die Glasscheibe belastet wird. Alle zur erleichterten Verformung dienenden Vertiefungen 20 sind Schwächungen der Plattendicke d bzw. können auch filmscharnierartig ausgebildet werden. Das ist in Fig.4a näher dargestellt worden. Diese Darstellung zeigt eine Platte 10 ohne rahmenseitige Stützstege 23. Die Oberseite 13 der Platte 10 ist mit einer Riffelung versehen. Die Wölbung 16' ist in Bezug auf die Längsrichtung der Platte 10 eben ausgebildet und auch die geneigten Übergangsflächen 41 von der Wölbung 16' zur Oberseite 13 der Platte 10 sind eben. Die Unterseite der Platte ist mit einer Vertiefung 42 versehen, die plattenseitig von einer ringsumlaufenden Kante 42' und wölbungsseitig von der Unterseite 42'' der Wölbung 16' begrenzt ist. Zwischen der Wölbung 16' und dem Körper 10' der Platte 10 erstreckt sich zu beiden Seiten dieser Wölbung 16' ein Filmscharnier 43. Dessen Übergangsfläche 41 und dessen Unterseite 43' weisen zumindest eine der beiden in Fig.4a dargestellten Vertiefungen 20 auf, die durch Wandstärkereduzierungen des Filmscharniers 43 in Bezug auf die Scharniermitte insbesondere einerseits in der Nähe des Plattenkörpers 10' und andererseits in der Nähe der Wölbung 16' gebildet sind.

    [0022] Die Fig.5 bis 7 zeigen die Ausbildung eines Abstützteils, dessen Querschnitt über seine gesamte Länge jeweils ungeändert ist. Ein derartiges Abstützteil ist also extrudierfähig, daß heißt es wird stranggepreßt und von dem Strang werden die erforderlichen Längen abgetrennt. Das ist fertigungstechnisch vorteilhaft. Von besonderer Bedeutung ist dabei jedoch, daß der gesamte Querschnitt der Platte zur Erzielung der Federwirkung herangezogen wird, so daß sich eine Wölbung 16'' ergibt, die sich zwischen den Längskanten 17 erstreckt, so daß die Platte 10 praktisch mit ihrer gesamten Oberseite 13 über ihre gesamte Breite b aus der Plattenebene 15 federnd vorspringt. Da das Abstützteil von oben durch die Glasscheibe belastet wird, muß es zusammengedrückt werden, so daß seine Wölbung 16'' verschwindet. Dabei muß insbesondere darauf Rücksicht genommen werden, daß ein Abstützteil häufig in eine Nut eines Rahmens eingebaut werden muß. Fig.7 zeigt eine solche Nut 30 und den daran angrenzenden Rahmenbereich 31 in schematischer Darstellung.

    [0023] Um das Federn der Wölbung 16'' zu ermöglichen, sind als Vertiefungen 20 Längsvertiefungen vorgesehen, die über die gesamte Länge 1 des Abstützteils durchlaufen. Diese in der Nähe der Abstützstege 23 vorhandenen Vertiefungen 20 sind jedoch unter Umständen nicht ausreichend. Es kann daher eine weitere Nut 30 an der Oberseite 13 vorhanden sein, die kanalartig ausgebildet ist, also einen erheblich größeren Querschnitt hat, insbesondere bedingt durch in größerem Abstand voneinander vorgesehene Nutenwände 32 und einen diesen verbindenden Nutenboden 33, so daß sich ein im wesentlichen U-förmiger Querschnitt ergibt. Es ist ersichtlich, daß dadurch eine wesentlich höhere Wölbung 16'' bzw. ein wesentlich höherer Überstand über die Plattenebene 15 ermöglicht wird, als bei Verwendung von lediglich Materialdicke schwächenden Längsvertiefungen 20 möglich wäre. Eine solche über die gesamte Länge 1 auf der Oberseite 13 durchlaufende kanalartige Vertiefung 20 zur Erleichterung der Verformbarkeit des Abstützteils hat darüber hinaus den Vorteil, daß sie zur Abstützung der Wölbung auf der Rahmenfläche 12 dienen kann, indem ihre Nutenwände dort über den Nutenboden 33 abgestützt werden. Zur Abstützung können stattdessen oder ergänzend auch Vorsprünge 27 bzw. Rippen dienen, die zwischen den Stützstegen 23 vorhanden sind. Ferner hat die Nut 20 noch den Vorteil, daß sie der Belüftung der Unterseite 14' der Verglasung 14 dienen kann.

    [0024] Fig.7 zeigt, daß ein Stützsteg 23 nutwandseitig mit einer seitlichen Klemmleiste 29 versehen ist, die über die gesamte Länge 1 des Abstützteils durchläuft. Diese Klemmleiste 29 bewirkt eine in Fig.7 dargestellte Auslenkung des Stützstegs 23 und damit eine Verklemmung des Abstützteils zwischen den Seitenwänden der Nut 30. Dabei wird die Vertiefung 20 dazu herangezogen, die Auslenkung des Stützstegs 23 zu ermöglichen. Auch hierdurch wird also vorteilhafterweise die Klemmwirkung der Wölbung 16'' zum Verklemmen des Abstützteils zwischen der Verglasung 14 und dem Rahmen mit der Verklemmung des Abstützteils zwischen Nutenseitenwänden kombiniert.

    [0025] Die Fig.8 bis 10 zeigen ein Abstützteil, bei dem an der Oberseite 13 Rippen 34 vorgesehen sind, die sich zwischen den Längskanten 17 quer erstrecken. Sie dienen einer Vergleichmässigung der Druckverteilung auf die Verglasung. Aus Fig.9 ist ersichtlich, daß die Rippen 34 einander genau parallel verlaufen. Aus Fig.8 ist in Verbindung mit den Fig.10,11 ersichtlich, daß die Rippen 34 zwei Wölbungen 16''' bilden, weil einige Rippen höher sind, als die Rippen des Mittelbereichs. Diese Rippen springen aus der Plattenebene 15 senkrecht zur Oberseite 13 vor und ermöglichen eine Klemmung des Abstützteils zwischen Verglasung und Rahmen. Damit die Wölbungen 16''' problemlos weggedrückt werden können, soweit das nicht durch die Verformbarkeit der Rippen selbst ermöglicht wird, sind an der Unterseite 11 der Platte 10 längsdurchlaufende Vertiefungen 20 vorhanden, die als Schwächungen der Plattendicke d ausgebildet sind. Es versteht sich, daß diese Vertiefungen 20 in Längsrichtung der Platte 10 nur im Bereich der Wölbungen 16''' vorhanden zu sein brauchen. Im übrigen ist das in den Fig.8 bis 11 dargestellte Abstützteil an allen Kanten seiner Platte 10 mit von der Unterseite 11 vorspringenden Abstützstegen 23 versehen und dadurch ringsum geschlossen.

    [0026] Die Fig.12,13 zeigen einen Glasklotz, der verglasungsseitig mit sich quer zwischen den Längskanten 17 erstreckenden Wulsten 36 zur Abstützung der Verglasung versehen ist. Die Oberseite der Platte 10 ist durch einen Belüftungskanal 28 vertieft, der zwischen den Schmalseiten 26 der Platte 10 durchläuft. Er dient der Belüftung der Unterseite der Verglasung und ist schräg angeordnet, also nicht parallel zu den Längskanten 17, um ein von diesen Längskanten 17 her erfolgendes Aufschieben der Verglasung bei eingesetztem Klotz nicht zu behindern. Fig.13 zeigt durch einen gestrichelt dargestellten Kanal insbesondere, daß der Belüftungskanal 28 nur an den Schmalkanten 26 ausmünden kann, um seine Durchströmbarkeit zu verbessern. Es versteht sich, daß ein derartiger Belüftungskanal auch bei anderen Ausführungsbeispielen Anwendung finden kann, wie umgekehrt auch deren Merkmale bei einem Abstützteil gemäß den Fig.12,13 anwendbar sind.

    [0027] Insbesondere ist zu berücksichtigen, daß auch weitere, beispielsweise in den Fig.14,15 dargestellte Merkmale bei den erfindungsgemäßen Abstützteilen zum Einsatz kommen können, wie beispielsweise die aus Fig.14 ersichtlichen Brückenstege 37 bzw. deren Ein- bzw. Auslauftrichter 38, oder eine Riffelung 39 gemäß Fig.15 bzw. Mitnahmevorsprünge 40, die dazu dienen, beim seitlichen Einschieben der Verglasung in den Rahmen dafür zu sorgen, daß das Abstützteil in seine vorbestimmte Lage innerhalb des Rahmenfalzes nahe einer senkrechten Falzwand mitgenommen wird. Das Abstützteil kann also als Glasklotz, als Klotzbrücke oder als Falzeinlage ausgebildet sein.


    Ansprüche

    1. Abstützteil für Glasscheiben von Fenstern, Türen od.dgl., das im wesentlichen als Platte (10) ausgebildet ist, deren Unterseite (11) auf einer Rahmen- od.dgl. Stützfläche aufliegt und deren Oberseite (13) die Verglasung od.dgl. abstützt sowie mindestens eine aus der Plattenebene glasseitig federnd vorspringende Wölbung (16) aufweist, die insbesondere quer zu Längskanten (17) der Platte (10) orientiert ist, dadurch gekennzeichnet, daß an die Wölbung (16 bis 16''') mindestens eine deren Verformung erleichternde schlitz- oder nutenartige Vertiefung (20) der Platte (10) anschließt.
     
    2. Abstützteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vertiefung (20) als Quer- und/oder Längsvertiefung ausgebildet ist.
     
    3. Abstützteil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wölbung (16) ein federnder Steg ist, der sich über einem Querschlitz (18) zwischen den Längskanten (17) erstreckt, und an dessen Enden (19) den Plattenlängskanten (17) parallele Plattenschlitze als Vertiefung (20) anschließen.
     
    4. Abstützteil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die von den Plattenschlitzen gebildeten Plattenlängsstege (22) und/oder plattenunterseitig vorspringende Stützstege (23) mit seitlichen Klemmvorsprüngen (24) versehen sind.
     
    5. Abstützteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wölbung (16') allseitig durchbrechungsfreier Bestandteil der Platte (10) ist.
     
    6. Abstützteil nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die an die Wölbung (16',16'',16''') anschließende Vertiefung (20) der Platte (10) an deren Unterseite (11) angeordnet und als Schwächung der Plattendicke (d) ausgebildet ist.
     
    7. Abstützteil nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Wölbung (16',16'', 16''') mit der Platte (10) filmscharnierartig verbunden ist.
     
    8. Abstützteil nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß eine oder mehrere Wölbungen (16,16''') vorhanden und symmetrisch und/oder mit Abstand (25) zu den benachbarten Plattenschmalkanten (26) angeordnet sind.
     
    9. Abstützteil nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß eine sich über die gesamte Länge (1) der Platte (10) zwischen den Längskanten (17) erstreckende Quer-Wölbung (16'') vorhanden ist.
     
    10. Abstützteil nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die an die Wölbung (16'') anschließende Vertiefung (20) der Platte (10) an deren Oberseite (13) angeordnet ist.
     
    11. Abstützteil nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Vertiefung (20) eine über die gesamte Länge (1) der Platte (10) durchlaufende Nut ist.
     
    12. Abstützteil nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Vertiefung (20) tiefer als die Platte (10) dick ist.
     
    13. Abstützteil nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Nutenwände (32) oder an der Unterseite der Wölbung (16'') vorhandene Vorsprünge (27) Rahmenstützelemente der Platte (10) sind.
     
    14. Abstützteil nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte (10) an ihrer Oberseite (13) einen zwischen den Schmalkanten (26) schräg durchlaufenden Belüftungskanal (28) aufweist.
     
    15. Abstützteil nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte (10) an mindestens einem plattenunterseitig vorspringenden Stützsteg (23) eine seitliche Klemmleiste (29) hat.
     
    16. Abstützteil nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte (10) als Glasklotz, Klotzbrücke oder Falzeinlage ausgebildet ist.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht