[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Entlüftungs- und Installationskanaleinrichtung
für Gebäude. Die Einrichtung eignet sich insbesondere zur nachträglichen Installation
in Altbauten und verhindert eine Brandausbreitung über die Rohrleitungen aufgrund
deren wärmeleitender Wirkung.
[0002] Im Wohnungsbau bzw. im Bau von wohnungsähnlichen Gebäuden wie Hotels, Altenheimen
u.s.w. wird häufig eine Einzelentlüftung von Sanitärräumen sowie von Küchen, Abstellräumen
und ähnlichem vorgenommen. Es sind dabei Geräte zur Einzelentlüftung der jeweiligen
Räume mit einer gemeinsamen Hauptleitung verbunden. Die gemeinsame Hauptleitung verläuft
üblicherweise vertikal über mehrere Geschoße des Gebäudes und muß bestimmte brandschutztechnische
Anforderungen erfüllen. So muß insbesondere die Übertragung von Feuer und Rauch in
andere Geschoße wirksam verhindert werden. Die Hauptleitungen müssen daher standsicher
ausgebildet und dürfen nicht brennbar sein. Es muß außerdem verhindert werden, daß
über die Hauptleitung selbst die Hitze von einem Brandherd in andere Geschoße übertragen
wird. Aus diesem Grund wurden bisher die als Hauptleitung verwendeten Rohre vor zu
hohen Temperaturen geschützt. Insbesondere Rohre mit einer hohen Wärmeleitfähigkeit
wie metallische Rohre erfordern einen aufwendigen Schutz, damit die Hitze nicht weitergeleitet
wird. Es ist bekannt, zu diesem Zweck eine feuersichere Ummauerung der Rohrleitungen
vorzusehen bzw. die Rohrleitungen in feuersicher angelegten Installationsschächten
unterzubringen. Durch brandsicher angelegte Installationsschächte wird ein eigener
Brandabschnitt begründet, welcher an den Anschlußstellen brandgesichert werden muß,
z.B. durch Brandschutzklappen etc.. Für die jeweiligen Wohnungsanschlüsse gelten vereinfachte
Brandschutzanforderungen. Für Lüftungsanlagen gilt DIN 18017, Teil 3.
[0003] Ein feuersicher angelegter Installationsschacht bzw. eine feuersichere Ummauerung
weisen jedoch Nachteile auf. Zum einen ist ein derartiger Schacht sehr aufwendig und
teuer, zum anderen geht wertvoller Wohnraum auf Grund des hohen Platzbedarfes verloren.
In vielen Fällen wird die Nachrüstung von Altbauten mit Entlüftungsleitungen gewünscht.
In diesen Fallen ist die Neuanlegung solcher Installationsschächte sehr problematisch
und mit einem unverhältnismäßig hohen Aufwand verbunden. Bei allen bisher bekannten
Entlüftungseinrichtungen für Gebäude mit mehr als zwei Vollgeschoßen kann jedoch nicht
auf einen Installationsschacht bzw. eine brandsichere Ummauerung verzichtet werden.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Entlüftungs- und Installationseinrichtung
für Gebäude zu schaffen, die einfach und ohne großen Aufwand in Gebäuden installiert
oder nachgerüstet werden kann, wobei eine Übertragung von Feuer und Rauch in andere
Geschoße verhindert werden soll.
[0005] Die Aufgabe wird durch eine Entlüftungs- und Installationskanaleinrichtung für Gebäude
gelöst, mit
- Leitungskanälen mit Kanalwänden aus feuerfestem Material,
- einer Kühleinrichtung für die Leitungskanäle, und
- einer Branderfassungseinrichtung zur Aktivierung der Kühleinrichtung im Brandfalle.
[0006] Die Aufgabe wird auch durch ein Verfahren zur Verhinderung einer Brandausbreitung
über eine frei in einem Gebäude installierte Lüftungs- bzw. Installationskanaleinrichtung
mit Leitungskanälen aus feuerfestem Material gelöst, mit den Schritten:
- Erfassen eines Brandes bzw. einer Erhitzung der Leitungskanäle mittels einer Branderfassungseinrichtung;
und
- Kühlen einer Kanalwandung der Leitungskanäle mittels einer im Bereich der Leitungskanäle
vorgesehenen Kühleinrichtung.
[0007] Erfindungsgemäß wird der Vorteil erzielt, daß auf einen feuerfesten Installationsschacht
bzw. eine feuerfeste Ummauerung einer Hauptleitung verzichtet werden kann. Der Verzicht
auf einen Installationsschacht bringt erhebliche Kostenvorteile. Beispielsweise wird
eine Geschoßfläche für den Installationsschacht von ca. 0,1 bis 0,5 m² eingespart,
was bei einem Quadratmeterpreis für Wohnfläche von DM 4000,-- einer Ersparnis von
DM 400 bis DM 2000,--entspricht.
[0008] Aufgrund der erfindungsgemäßen Ausgestaltung können die Kanalwände der Leitungskanäle
aus jedem beliebigen feuerfesten bzw. hitzebeständigen Material bestehen. So können
die Leitungskanäle aus Stahlblechrohren oder preiswerten handelsüblichen Gußrohren
bestehen. Die Standfestigkeit der hitzebeständigen metallischen Rohre oder Rohre aus
sonstigem hitzebeständigen bzw. feuerfesten Material Rohre wird durch die Kühlung
mittels der Kühleinrichtung sichergestellt, auch wenn die Rohre ohne feuerfeste Schachtummauerung
im Brandfalle voll dem Feuer ausgesetzt sind.
[0009] Die Kühleinrichtung kann in vorteilhafter Weise auch in Installationskanälen eingesetzt
werden, die ausschließlich als Kabelkanal zur Führung von Kabeln und ähnlichem in
Gebäuden vorgesehen sind. Es ergeben sich dann die Vorteile, daß mit einfachen Mitteln,
wie beispielsweise Metallrohren die installierten Kabel gegen Feuer geschützt sind,
wobei gleichzeitig eine Wärmeweiterleitung über die Rohre verhindert wird und eine
starke Erwärmung und ein Schmelzen der Isolierungen verhindert wird.
[0010] Von besonderem Vorteil ist, daß durch die erfindungsgemäßen Merkmale eine Entlüftungs
und Installationskanaleinrichtung geschaffen wird, die auch in Altbauten eingesetzt
werden kann, in denen entweder keine feuerfesten Installationsschächte vorhanden sind
oder solche Schächte nicht nachträglich oder nur mit einem unverhältnismäßig großen
Aufwand eingebaut werden können. Eine Brandausbreitung über die Leitungskanäle ist
somit ausgeschlossen.
[0011] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen 2 bis 14 angegeben.
[0012] Kanalwände der Leitungskanäle aus Metall bieten den Vorteil der Stabilität bei gleichzeitig
geringen Abmessungen und gleichzeitig feuerfesten Eigenschaften. Metallrohre sind
in vielfältiger Form handelsüblich.
[0013] Die Kühleinrichtung kann die Kanalwand eines Leitungskanales von der Innenseite her
kühlen, so daß kein direkter Kontakt zur Feuerquelle entsteht und das Kühlmittel nicht
vorzeitig erwärmt wird. Die Anordnung von Kühlmittelkanälen an den Kanalwänden bietet
den Vorteil, daß die Entlüftung bzw. Führung von Kabeln von der Kühleinrichtung getrennt
ist. Die Kühlmittelkanäle können in einfacher Weise durch den Zwischenraum zwischen
der Kanalwand eines Leitungskanals und einem umgebenden Leitungsrohr gebildet werden.
Es ergibt sich der Vorteil eines einfachen Aufbaus ohne besondere Spezialteile.
[0014] Eine besonders einfache aber wirkungsvolle Anordnung ergibt sich durch einen Sprühkopf,
der innerhalb des Leitungskanals angeordnet ist und die Kanalwände mit einer Kühlflüssigkeit
besprüht. Die Kühlung ist besonders wirksam, wenn sich ein geschlossener Flüssigkeitsfilm
bildet, der die Kanalwand entlangläuft. Damit das Kühlmittel sich nicht im Verlauf
des Leitungskanals staut, werden Abschnitte mit nicht vertikaler Ausrichtung so geneigt,
daß ein Abfluß des Kühlmittels stattfinden kann.
[0015] Es ist vorteilhaft, im Bereich des unteren Endes eines Leitungskanals ein Ventil
vorzusehen, das erst bei einem bestimmten Staudruck der Kühlflüssigkeit öffnet, so
daß die Kühlflüssigkeit abgelassen wird, ohne daß im Entlüftungsbetrieb die Luft durch
das Ventil entweichen kann.
[0016] Die Kühlungswirkung eines Sprühkopfes wird dadurch verbessert, daß die Kühlflüssigkeit
flächig und gleichmäßig mittels einer Schirmdüse auf die Kanalwände aufgesprüht wird.
Es kann insbesondere vorteilhaft sein, wenn zur Verbesserung des Flüssigkeitsfilms
mehrere Sprühköpfe in Abständen vorgesehen sind.
[0017] Als Leitungskanäle können sowohl Rohre als auch kastenförmige bzw. rechteckige Luftführungen
eingesetzt werden. Es ist aus optischen sowie aus Stabilitätsgründen günstig, daß
ein Verzug bzw. ein horizontaler Versatz im Leitungskanal beispielsweise in Geschoßdecken
einbetoniert ist. Als Kühlmittel kommt Leitungswasser in Frage, das einfach und ohne
große Kosten angeschlossen werden kann und überall verfügbar ist. Es kann jedoch auch
vorteilhaft sein, zur Sicherheit gegenüber Wasserausfall einen Wasserspeicher vorzusehen,
der in einem oberen Bereich der Einrichtung vorgesehen ist.
[0018] Es erweist sich als günstig, die Einzelentlüftungsgeräte, die mit der Hauptleitung
verbunden sind, als feuersicheren Kasten auszuführen und eine Absperrvorrichtung gegen
Feuer und Rauch einzusetzen, so daß im Brandfalle keine Feuer und Rauchausbreitung
über die Entlüftung stattfinden kann.
[0019] Weitere Merkmale finden sich in der folgenden Beschreibung von bevorzugten Ausführungsbeispielen
in Verbindung mit den zugehörigen Zeichnungen. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Seitenansicht einer Entlüftungskanaleinrichtung für Gebäude gemäß
einer ersten Ausführungsform;
- Fig. 2
- eine Seitenansicht der Entlüftungskanaleinrichtung gemäß einer zweiten Ausführungsform;
- Fig. 3
- eine Kühleinrichtung nach der Erfindung;
- Fig. 4
- einen Endabschnitt eines Leitungskanals gemäß der Erfindung;
- Fig. 5
- eine weitere Ausführungsform der Kühleinrichtung gemäß der Erfindung, und
- Fig. 6
- noch eine weitere Ausführungsform der Kühleinrichtung gemäß der Erfindung.
[0020] In Fig. 1 ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt. Eine
Hauptleitung 1 führt vertikal durch mehrere Geschoßdecken 4. In den Räumen zwischen
den Geschoßdecken 4 befinden sich die Lüftungs- bzw. Entlüftungsgeräte 2. Das Lüftungsgerät
2 ist als feuersicherer Kasten ausgeführt. Der Kasten wird von einem Verbindungsstück
9 zur Verbindung mit der Hauptleitung 1 getragen. Falls die Einrichtung als sogenannte
Einzelentlüftung ausgeführt ist, ist bei jedem einzelnen Lüftungsgerät ein Lüfter
mit einem Gebläse vorgesehen. Es ist außerdem eine Luftsperrklappe vorgesehen, die
ein Zurückfließen der Luft von der Hauptleitung in den Raum verhindert. Im Brandfall
wird das Entlüftungsgerät mit einer Brandschutzeinrichtung abgesperrt, so daß kein
Rauch und kein Feuer von einem brennenden Raum in die Hauptleitung gelangen kann.
[0021] Ein Formteil 7 nimmt die Kühleinrichtung zur Kühlung der Hauptleitung auf. Das Formteil
7 weist einen erweiterten Querschnitt auf, um einen konstanten Lüftungsquerschnitt
zu erhalten. In dem Formteil ist ein Beregnungskopf bzw. ein Sprühkopf 3 vorgesehen.
Dieser ist mit einem Wasseranschluß 8 an das normale Wasserleitungsnetz angeschlossen.
Der Sprühkopf kann als sogenannter Sprinklerkopf ausgeführt sein. In diesem Fall ist
die Branderfassungseinrichtung im Sprühkopf enthalten.Am unteren Ende der Hauptleitung
befindet sich ein Abflußventil 5 an einem Formstück 11.
[0022] Es schließt sich ein Abflußstutzen 9 an.
[0023] Das Funktionsprinzip der Lüftungseinrichtung ist folgendermaßen: Im Luftungsbetrieb
blasen die in den Lüftungsgeräten vorgesehenen Lüfter die verbrauchte Raumluft in
die Hauptleitung und von dort nach oben, so daß die Luft über Dach nach draußen gelangt.
Im Brandfalle wird die Brandschutzeinrichtung im Lüfter ausgelöst, so daß kein Rauch
übertragen wird. Anschließend wird die Kühleinreichtung ausgelöst. Falls beispielsweise
in dem Raum zwischen den Geschoßdecken 4 ein Feuer ausbricht, wird die Hauptleitung
1 erwärmt. Die Erwärmung breitet sich nach oben aus und erreicht den Sprühkopf 3.
Falls die Branderfassungseinrichtung im Sprühkopf 3 eine Erwärmung feststellt, wird
eine Beregnung bzuw. ein Besprühen mit Wasser ausgelöst. Das Wasser wird von innen
gegen die Wände der Hauptleitung 1 gesprüht und fließt die Wand entlang nach unten.
Das Abflußventil öffnet sich, falls der Staudruck durch das sich im unteren Ende ansammelnde
Kühlwasser den im normalen Lüftungsbetrieb durch die Gebläse auftretenden Luftdruck
übersteigt. Dann kann das Wasser nach unten abfließen, wobei nach dem Abflußstutzen
9 das Kühlwasser beispielsweise in ein Handwaschbecken oder dergleichen abgeleitet
werden kann, damit ein Syphon entfallen kann.
[0024] Als Material für die Hauptleitung eignen sich Metalle wie auch andere Materialien,
wie z.B. Faserzement. Es können auch Gußrohre verwendet werden, durch die Vorteile
hinsichtlich der Geräuschdämpfung gegenüber herkömmlichen dünnwandigen Rohren in einem
Installationsschacht erzielt werden. In der Fig. 1 ist dargestellt, daß die Entlüftungsgeräte
2 mit einem Abluftstutzen aus Stahl auf ein Abzweigformstück 10 stumpf aufgesetzt
und dicht verbunden werden. Das Formstück ist so gestaltet, daß der brandsichere Kasten
des Entlüftungsgerätes mittels einer angeformten Lasche 9 mit der gemeinsamen Hauptleitung
1 fest verbunden ist. Das Rohr sowie die Anschlußstellen mit den Entlüftungsgeräten
bilden daher ein komplettes fest miteinander verbundenes System unabhängig von der
Einbauweise. Es genügt in diesem Falle, die Verkleidung nur nach optischen Gesichtspunkten
festzulegen.
[0025] Die Anschlußstellen in den einzelnen Wohnungen bzw. Räumen besitzen leicht revidierbare
Absperrvorrichtungen, die den jeweiligen Anforderungen der Baubehörden entsprechen
und die ein Zurückströmen der Abluft aus der Hauptleitung in einen Raum verhindern.
Diese Absperrvorrichtungen verhindern gleichzeitig das Ausströmen von Rauch eines
Brandherdes in andere Räume. Es ist jedoch auch möglich, eine zusätzliche Absperrvorrichtung
vorzusehen, die die Entlüftung im Brandfalle sperrt.
[0026] In Fig. 2 ist dargestellt, daß die Lüftungsgeräte 2 nicht direkt und stumpf auf das
Anschlußformstück 10 aufgesetzt sind, sondern daß statt dessen zwischen dem Formstück
10 und dem Entlüftungsgerät ein Zwischenrohr 12 von beliebiger, aber lüftungstechnisch
vertretbarer Länge (auch mit Richtungsänderungen), angebracht ist. In diesem Fall
kann das Entlüftungsgerät 2 an einem Bauteil wie beispielsweise der Geschoßdecke 4,
einer Wand oder ähnlichem befestigt werden.
[0027] Es ist in den Fig. 1 und 2 zwar lediglich eine vertikale Leitungsführung der Leitungskanäle
dargestellt, es können jedoch im Leitungsverlauf auch Verzüge bzw. ein seitlicher
Versatz der Rohrleitungen vorhanden sein. In diesem Fall weisen Leitungsabschnitte,
die nicht vertikal verlaufen, einen für den Ablauf des Kühlmittels geeigneten Neigungswinkel
auf. Um eine gute Kühlung dieser Abschnitte zu erzielen, können mehrere Sprühköpfe
an diesen Stellen angebracht sein.
[0028] Um eine gleichmäßige Benetzung der Kanalwand an allen Stellen zu erzielen, kann es
günstig sein, im Leitungsverlauf mehrere Sprühköpfe in bestimmten Abständen voneinander
vorzusehen.
[0029] In Fig. 3 ist ein Formstück 13 mit einem eingebauten Sprühkopf 3 im Schnitt dargestellt.
Der Leitungskanal 1 ist im dargestellten Fall als Gußrohr ausgeführt. Mit einem Gewinde
in einer Ausbuchtung des Gußrohres ist der Leitungsanschluß 8 sowie der Sprühkopf
befestigt. Die eigentliche Regendüse des Sprühkopfes ist handelsüblich und unter dem
Namen Sprinklerkopf bekannt. Ein Thermoauslöser 16 befindet sich in der Düse 3 und
sorgt dafür, daß im Brandfall bei Überschreiten der Grenztemperatur die Wasserfreigabe
erfolgt. Die Düse besitzt einen großen Sprühkreis. Die Düse sprüht auf einen kleinen
Düsenschirm 15, so daß das Wasser seitlich versprüht wird und die Kanalwand von innen
benetzt. Bei ausreichender Wasserzufuhr bildet sich ein geschlossener Wasserfilm 14,
der bedingt durch die Schwerkraft an der Kanalwand nach unten fließt. Ein Vorteil
dieser Anordnung liegt darin, daß fast ausschließlich handelsübliche Teile verwendet
werden und die Anordnung daher preiswert realisiert werden kann.
[0030] Auf der anderen Seite können jedoch auch andere Düsenformen bzw. Sprühköpfe eingesetzt
werden.
[0031] In einer weiteren Ausführungsform ist die Düse länglich und röhrenförmig ausgeführt
und besprüht die Kanalwand mit einer Vielzahl von Düsenöffnungen auf einer großen
Strecke. Es ist auch möglich, die Düse zur gleichmäßigeren Verteilung der Flüssigkeit
rotierend auszuführen.
[0032] Um eine gleichmäßige Benetzung der Kanalwand zu erreichen, können auch Wasserführungen
in Form von Rillen oder Rippen in dem Leitungskanal vorgesehen sein. Aus dem gleichen
Grunde ist auch eine Beschichtung der Kanalwand mit einem hydrophilen Material vorgesehen.
[0033] In einer weiteren Abwandlung ist die Branderfassungseinrichtung von der Kühleinrichtung
getrennt. Es ist vorteilhaft, wenn beispielsweise in jedem Raum Brandsensoren angebracht
sind, die die Kühleinrichtung einschalten,welche lediglich in einem oberen Bereich
des Leitungskanals vorgesehen ist. Auf diese Weise kann frühzeitig mit der Kühlung
der Leitung begonnen werden, selbst wenn die Wärme noch nicht bis zu der Kühleinrichtung
vorgedrungen ist.
[0034] In Fig. 5 ist eine weitere Ausführungsform der Kühleinrichtung gemäß der Erfindung
dargestelt. Die Kühleinrichtung weist in diesem Fall keine Düse auf, sondern besteht
aus einem Sonderformteil 21 mit einer ringförmigen Anordnung 22, in die über den Anschlußstutzen
8 die Kühlflüssigkeit 14 eingeleitet wird. Im Brandfalle wird ein Ventil in der Zuleitung
geöffnet, so daß die Kühlflüssigkeit 14 in den Ring 22 strömt und von dort über einen
Spalt 26 mit einer Führung 23 auf die Kanalwand fließt und diese gleichmäßig benetzt.
[0035] Um eine glatte Außenwand zu erreichen und um die Kühleinrichtung und den Kühlmittelanschluß
gegen Beschädigungen zu schützen, kann die gleiche Anordnung auch auf der Innenseite
des Leitungskanals angebracht sein. Auf der anderen Seite kann auch eine Kühlung des
Leitungskanals zusätzlich oder ausschließlich auf der Außenseite erfolgen.
[0036] In Fig. 6 ist eine weitere Ausführungsform der Kühleinrichtung und eines Leitungskanals
dargestellt. In dieser Ausführungsform ist um den Leitungskanal 1 eine weitere Röhre
24 herumgelegt. Zwischen der äußeren Röhre 24 und dem inneren Leitungskanal 1 besteht
ein Zwischenraum 27, durch den die Kühlflüssigkeit 14 hindurchgeführt wird. Zwischen
den beiden Rohren sind Stege als Abstandshalter und zur Führung der Flüssigkeit vorgesehen.
Die ringförmige Anordnung 22 befindet sich in einem Sonderformteil 25 der Hauptleitung.
Der Spalt 26 in der Kanalwand leitet das Kühlmittel 26 aus der Anordnung 22 in den
Zwischenraum 27.
[0037] Es ist darüber hinaus jedoch auch möglich, die Kühlflüssigkeit in einer Kühlschlange
auf der Außenseite des Leitungskanals mit fester thermischer Kopplung anzuordnen.
[0038] Als Kühlmittel können sowohl Wasser als auch andere Kühlmittel wie beispielsweise
Freon vorgesehen sein.
[0039] In Fig. 4 ist das Ventil 5 dargestellt, das im Bereich des Endes der Hauptleitung
zum Ablassen der Kühlflüssigkeit vorgesehen ist. Das Ventil 5 besteht aus einer Klappe
19, die die Hauptleitung sowohl wasserdicht als auch gasdicht verschließt. Die Klappe
19 wird mit einer Schenkel- oder Blattfeder 17 gegen die Hauptleitung gedrückt. Eine
Gummidichtung 18 sorgt für die notwendige Abdichtung. Das Ventil 5 ist an einem Sonderformstück
20 der Hauptleitung angeordnet.
[0040] Der Anpreßdruck der Feder 17 ist größer als der Preßdruck der Gebläse in den Lüftungsgeräten.
Im Normalbetrieb kann daher keine Abluft über das Ventil entweichen. Erst wenn sich
genügend Kühlflüssigkeit über dem Ventil angestaut hat, wird das Ventil geöffnet,
so daß das Kühlmittel in einen Abflußstutzen abfließen kann.
[0041] Obwohl in den Ausführungsbeispielen lediglich von Rohren als Leitungskanälen die
Rede war, können ebenso rechteckförmige oder quadratische Leitungsquerschnitte verwendet
werden. Das Prinzip der Kühlung der Leitungswände mit der Kühleinrichtung kann ebenso
bei Leitungskanälen eingesetzt werden, welche nicht zur Beund Entlüftung sondern lediglich
als Installationskanäle verwendet werden.
[0042] Es ist des weiteren auch möglich, statt durchgehender Leitungskanäle aus einem Material
mit hoher Wärmeleitfähigkeit Verbindungsstücke aus einem Material mit geringer Wärmeleitfähigkeit
vorzusehen. Falls diese beispielsweise in die Geschoßdecken einbetoniert werden, entfällt
der Nachteil der geringeren Stabilität. Die Kühleinrichtung ist jedoch auch in diesem
Fall vorteilhaft, weil die Standfestigkeit der Leitungskanäle erhalten bleibt und
gasförmige Giftstoffe, die durch Defekte im Brandfalle in die Hauptleitung gelangen
könnten, abgeregnet werden und nicht in andere Geschoße gelangen.
1. Entlüftungs- und Installationskanaleinrichtung für Gebäude mit
- Leitungskanälen (1) mit Kanalwänden aus feuerfestem Material,
- einer Kühleinrichtung (3, 8, 22) für die Leitungskanäle, und
- einer Branderfassungseinrichtung (16) zur Aktivierung der Kühleinrichtung im Brandfalle.
2. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet daß
die Kanalwände aus hitzebeständigem Metall bestehen.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet daß
die Kühleinrichtung die Kanalwand von der Innenseite her kühlt.
4. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet daß
die Kühleinrichtung mit Kühlmittelkanälen (27) ausgestattet ist, die in wärmeübertragender
Verbindung mit den Kanalwänden stehen.
5. Einrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kühlmittelkanäle von der Außenseite der Kanalwand (1) und der Innenseite eines
den Leitungskanal umgebenden Leitungskörpers (24) gebildet wird.
6. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kühleinrichtung mindestens einen Sprühkopf (3) aufweist, der die Innenseite der
Kanalwand mit Kühlflüssigkeit besprüht.
7. Einrichtung nach Anspruch 6
dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens ein Sprühkopf in einem oberen Abschnitt in den Leitungskanälen angebracht
ist und die Kühlflüssigkeit derart gegen die Kanalwand der Leitungskanäle sprüht,
daß ein Flüssigkeitsfilm (14) gebildet wird, der die Kanalwand entlang vom oberen
Abschnitt nach unten verläuft.
8. Einrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Leitungskanäle vorwiegend vertikal im Gebäude ausgerichtet sind, und Abschnitte
mit nicht-vertikaler Ausrichtung einen für einen Abfluß der Kühlflüssigkeit (14) ausreichenden
Neigungswinkel aufweisen.
9. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Leitungskanäle im Bereich des unteren Endes ein Ventil (15) zum Ablassen der Kühlflüssigkeit
aufweisen, das bei Erreichen eines festgelegten höchsten Staudrucks der Kühlflüssigkeit
öffnet und die Kühlflüssigkeit in einen Ablaufstutzen (6) laufen läßt.
10. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Sprühköpfe eine schirmförmige Düse (15) aufweisen, durch die die Kühlflüssigkeit
flächig und gleichmäßig auf die Innenwände der Leitungskanäle aufgesprüht wird.
11. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
im Verlauf eines Leitungskanals mehrere Sprühköpfe in bestimmten Abständen voneinander
vorgesehen sind.
12. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Leitungskanäle kastenförmig oder rohrförmig sind, wobei die Verzüge in voller
Länge von Geschoßdecken umschlossen sind.
13. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
als Kühlflüssigkeit Leitungswasser verwendet wird, das einer vorhandenen Hausinstallation
entnehmbar ist und mittels Wasseranschlüssen (8) an den Leitungskanälen in die Sprühköpfe
einspeisbar ist.
14. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
als Kühlflüssigkeit Wasser verwendet wird, welches einem Wasserspeicher entnehmbar
ist, der in einem oberen Bereich der Einrichtung vorgesehen ist, und in die Sprühköpfe
einspeisbar ist.
15. Entlüftungskanaleinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
in die Leitungskanäle eine Anzahl von Einzel-Entlüftungsgeräten (2) einmünden, die
jeweils einen feuersicheren Kasten und eine Absperrvorrichtung gegen Feuer und Rauch
aufweisen.
16. Verfahren zur Verhinderung einer Brandausbreitung über eine frei in einem Gebäude
installierte Lüftungs- bzw. Installationskanaleinrichtung mit Leitungskanälen aus
feuerfestem Material, mit den Schritten:
- Erfassen eines Brandes bzw. einer Erhitzung der Leitungskanäle mittels einer Branderfassungseinrichtung;
und
- Kühlen einer Kanalwandung der Leitungskanäle mittels einer im Bereich der Leitungskanäle
vorgesehenen Kühleinrichtung.