[0001] Die Erfindung betrifft einen Außengreifer zum Greifen von Fasergarnträgern an Spinn-
oder Zwirnmaschinen, mit einem zustellbaren Klemmelement und einem stationären Klemmelement,
dessen Klemmflächen zu einer Zentrierachse einer Spindel oder eines Zapfens zur Aufnahme
des Fasergarnträgers ausgerichtet sind.
[0002] Es ist eine Kopsabziehvorrichtung bekannt (DE-AS 25 42 222), bei der ein stationäres
Klemmelement aus einem Ring besteht, dessen Durchmesser größer als der Kopshülsendurchmesser
ist. Ein radial in Richtung der Symmetrieachse des Ringes bewegbarer Kolben mit einer
frontal angeordneten Klemmfläche bildet das zustellbare Klemmelement. In Arbeitsstellung
wird der Ring über den Kops geführt, bis die gewünschte Klemmposition erreicht ist.
Anschließend wird der Kops durch Zustellen des Kolbens zwischen dessen Klemmfläche
und der dem Kolben gegenüberliegenden Innenseite des Ringes geklemmt.
[0003] Nach der DE-OS 36 40 002 ist eine scheibenförmige Greifervorrichtung bekannt, in
die zwei Greiferelemente integriert sind. Jedes Greiferelement ist dabei mit einer
vertikalen Ausnehmung versehen, die etwa kreisförmig ausgebildet ist und an deren
Umfang zwei um 120° versetzte stationäre Klemmelemente angeordnet sind. Den stationären
Klemmelementen ist ein um weitere 120° versetztes, mit einer Klemmfläche versehenes
zustellbares Klemmelement zugeordnet, welches Bestandteil eines pneumatisch verstellbaren
Kolbens ist. Beim Erfassen des Fasergarnträgers wird das zustellbare Klemmelement
in Richtung des sich in der Ausnehmung befindlichen Fasergarnträgers bewegt und dieser
zwischen den stationären Klemmelementen und der zustellbaren Klemmfläche des Klemmelementes
geklemmt.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Außengreifer zum Greifen von Fasergarnträgern
an Spinn- oder Zwirnmaschinen zu schaffen, der bei geringem technischen Aufwand eine
ausreichende Zentrierung von Fasergarnträgern mit unterschiedlichen Durchmessern erlaubt.
[0005] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß ein stationäres Klemmelement
aus einem Halter und einem daran anbringbaren, lösbaren Element gebildet ist, daß
ein Satz lösbarer Elemente vorgesehen ist, deren dem Halter zugeordnete Befestigungsmittel
jeweils gleich sind und dessen Klemmflächen unterschiedliche Abstände zu einer Zentrierachse
aufweisen.
[0006] Mit der erfindungsgemäßen Lösung wird ein Außengreifer geschaffen, der es ermöglicht,
unterschiedliche Nenndurchmesserbereiche von Fasergarnträgern mit einem Außengreifer
zu klemmen und in einer zentrierten Position zu halten, indem einem konkreten Nenndurchmesserbereich
ein entsprechendes lösbares Element zugeordnet ist, welches auf einfache Weise im
Halter austauschbar ist.
[0007] Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung bestehen die lösbaren Elemente
aus Kunststoff, wodurch eine kostengünstige Herstellung der lösbaren Elemente, zum
Beispiel mittels Spritzgießverfahren ermöglicht wird. Durch Verwendung farbiger Plastgranulate
können die lösbaren Elemente entsprechend farbig bereitgestellt werden.
[0008] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist das lösbare Element
des stationären Klemmelementes zwei ebene zueinander geneigte Klemmflächen auf, wodurch
eine exakte Zentrierung der zu klemmenden Fasergarnträger gewährleistet ist.
[0009] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, daß der Halter des
stationären Klemmelementes eine taschenförmige Aufnahme für die lösbaren Elemente
aufweist. Mit einem derartigen Halter wird eine einfache Befestigungsmöglichkeit für
das lösbare Element im Halter geschaffen.
[0010] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist das lösbare Element einen aus dem Halter
herausragenden Fortsatz auf, wodurch eine Identifikation des im Außengreifer eingesetzten
lösbaren Elementes, z.B. mittels optischer Sensoren, auch im Betriebszustand ermöglicht
wird.
[0011] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, daß die lösbaren Elemente
eines Nenndurchmesserbereiches untereinander gleichfarbig sind und sich von den lösbaren
Elementen eines anderen Nenndurchmesserbereiches durch eine unterschiedliche Farbe
unterscheiden. Dadurch ist eine unkomplizierte Möglichkeit gegeben, die lösbaren Elemente
eindeutig zu kennzeichnen und einem konkreten Nenndurchmesserbereich zuzuordnen.
[0012] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im
folgenden näher beschrieben.
[0013] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine teilweise geschnittene Draufsicht auf einen erfindungsgemäßen Außengreifer mit
einem geklemmten Fasergarnträger (Schnitt I-I der Fig. 3),
- Fig. 2
- eine andere Ausführungsform in einer ähnlichen Darstellung wie Fig. 1 und
- Fig. 3
- den Schnitt längs der Linie III-III gemäß Fig. 1.
[0014] Der in Figuren dargestellte erfindungsgemäße Außengreifer weist ein stationäres und
ein zustellbares Klemmelement (15) auf, die einen Fasergarnträger (1), im Ausführungsbeispiel
eine Hülse, zwischen sich aufnehmen und klemmend festhalten können.
[0015] Das stationäre Klemmelement wird aus einem im Außengreifer integrierten Halter (2)
und einem lösbaren Element (3) gebildet. Der Halter (2) besitzt eine taschenförmige
Aufnahme (4), in die das lösbare Element (3), wie in Fig. 1 dargestellt, eingesetzt
ist. Die halterseitige Kontur des lösbaren Elementes (3) korrespondiert mit der Kontur
der taschenförmigen Aufnahme (4). Auf der der dem Fasergarnträger (1) zugewandte Seite
weist das lösbare Element (3) zwei ebene zueinander geneigte Klemmflächen (5) auf,
die einen Öffnungswinkel (α) bilden. Die Klemmflächen (5) des lösbaren Elementes (3)
sind symmetrisch und parallel zu der Zentrierachse (6) einer nicht dargestellten Spindel
oder eines Zapfens zur Aufnahme des Fasergarnträgers (1) angeordnet.
[0016] Die taschenförmige Aufnahme (4) besitzt an ihren Seitenflächen jeweils eine vertikale
Rippe (7). Korrespondierend dazu besitzt das lösbare Element (3) beidseitig jeweils
einen Anschlag (8). Ein Anschlag (9) im Halter (2) dient der Positionierung des lösbaren
Elementes (3) in der horizontalen Ebene. Jeweils eine, sich an die unteren Enden der
Klemmflächen (5) anschließende, in Richtung der Aufnahme (4) geneigte Einlaufschräge
(10) dient sowohl der Zentrierung des Fasergarnträgers (1) als auch der Führung gegen
die Klemmflächen (5). Am halterseitigen Ende der Einlaufschräge (10) weist diese eine
Rastnase (11) auf. Korrespondierend dazu besitzt die taschenförmige Aufnahme (4) eine
horizontale, die Aufnahme (4) durchziehende Rippe (12). Die in der Zeichnung ersichtliche
profilartige Ausbildung des lösbaren Elementes (3) macht dieses in vertikaler Richtung
elastisch verformbar, so daß die Rastnase (11) die Rippe (12) hintergreifen kann.
Dadurch wird ein Herausgleiten des im Halter (2) arretierten, lösbaren Elementes (3)
verhindert.
[0017] Ein in Fig. 3 dargestellter aus dem Halter (1) herausragender Fortsatz (13) dient
der Identifikation des im Außengreifer arretierten lösbaren Elementes (3).
[0018] Ein in Richtung der Symmetrieachse (14) des lösbaren Elementes (3) pneumatisch zustellbares
Klemmelement (15) ist dem stationären Klemmelement gegenüberliegend derart angeordnet,
daß es in eine Ausgangsposition zurückfahrbar ist, die das Aufnehmen von Fasergarnträgern
(1) mit maximalem Durchmesser gestattet (siehe Fig. 3). Bei zu klemmenden Fasergarnträgern
(1) mit maximalem Durchmesser muß jedoch noch ein gewisser Zustellbereich vorhanden
sein, um ein sicheres Einlaufen des Außengreifers auf den Fasergarnträger (1) zu gewährleisten.
[0019] Das in Fig. 1 und 3 dargestellte Ausführungsbeispiel bezieht sich auf ein lösbares
Element (3) für den Nenndurchmesserbereich 26 bis 28 mm. Für die Anordnung der prismatischen
Flächen (5) wurde ein Öffnungswinkel (α) von 90° gewählt. Der konstruktionsbedingte
feststehende Abstand zwischen der Zentrierachse (6) und dem Taschengrund (16) beträgt
im Ausführungsbeispiel 34 mm. Unter Zugrundelegung eines mittleren Nenndurchmessers
von 27 mm ergibt sich dabei ein Abstand (a) von≈15 mm zwischen dem Schnittpunkt der
verlängerten ebenen zueinander geneigten Flächen (5) und dem Taschengrund (16).
[0020] Um Fasergarnträger (1) verschiedener Nenndurchmesserbereiche mit einem einzigen Außengreifer
zu klemmen, können verschiedenartige lösbarer Elemente (3) in den Halter (2) eingesetzt
werden. Die Elemente (3) unterscheiden sich entweder durch unterschiedliche Abstände
(a) zwischen dem Schnittpunkt der Klemmflächen (5) und dem Taschengrund (16) der Aufnahme
(4) oder durch unterschiedliche Öffnungswinkel (α). Auch eine Variation zwischen dem
Abstand (a) und dem Öffnungswinkel (α) liegt im Bereich der Erfindung.
[0021] Aus einer Verringerung des Abstandes (a) bei gleichbleibendem Öffnungswinkel (α)
resultiert eine Vergrößerung des klemmbaren Nenndurchmesserbereiches. Eine entsprechende
Vergrößerung des Abstandes (a) bedeutet eine Verkleinerung des klemmbaren Nenndurchmesserbereiches.
[0022] Aus einer Vergrößerung des Öffnungswinkels (α) bei gleichbleibendem Abstand (a) resultiert
eine Vergrößerung des klemmbaren Nenndurchmesserbereiches. Eine entsprechende Verkleinerung
des Abstandes (a) bedeutet eine Verkleinerung des klemmbaren Nenndurchmesserbereiches.
[0023] Auch bei einer Variation von Öffnungswinkel (α) und Abstand (a) ergibt sich, daß
aus einer Vergrößerung des Öffnungswinkels (α) bei gleichzeitiger Verkleinerung des
Abstandes (a) eine Vergrößerung des klemmbaren Nenndurchmesserbereiches und aus einer
Verkleinerung des Öffnungswinkels (α) bei gleichzeitiger Vergrößerung des Abstandes
(a) ein kleinerer klemmbarer Nenndurchmesserbereich resultiert. Bei Mischvarianten,
wie z.B. Vergrößerung des Öffnungswinkels (α) gleichzeitig mit einer Vergrößerung
des Abstandes (a) richtet sich der resultierende klemmbare Nenndurchmesserbereich
nach der erheblicheren Veränderung entsprechend dem vorstehend beschriebenen.
[0024] Die Variation der Position der Klemmflächen (5) kann halterseitig maximal derart
erfolgen, daß ein Hintergreifen der Rippe (7) durch den Anschlag (8) noch gewährleistet
ist und der Fasergarnträger (1) in Klemmposition an den Klemmflächen (5) und nicht
an den Rippen (7) anliegt.
[0025] In Fig. 2 ist ein Ausführungsbeispiel zur Aufnahme von Fasergarnträgern (1) mit maximalem
Durchmesser dargestellt. Der in Fig. 2 dargestellte Außengreifer unterscheidet sich
von dem Außengreifer gemäß der Fig. 1 und 3 im wesentlichen dadurch, daß das lösbare
Elemente (3') Klemmflächen (5') besitzt, die einen größeren Abstand von der Zentrierachse
(6) einer (nicht dargestellten) Spindel aufweisen als die Klemmflächen (5) des lösbaren
Elementes (3). Durch diesen vergrößerten Abstand der Klemmflächen kann der Außengreifer
Fasergarnträger (1) mit max. Durchmesser greifen, ohne daß die Greifermittelachse
in bezug auf die Zentrierachse (6) der Spindel auswandert. Die Festlegung des lösbaren
Elementes (3') an dem Halter (2) erfolgt in prinzipiell gleicher Weise wie bei dem
in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel.
[0026] Bei der Montage des lösbaren Elementes (3, 3') im Halter (2) wird ein Fortsatz (13)
des lösbaren Elementes (3, 3') in eine mit diesem korrespondierende Aufnahme des Halters
(2) eingesetzt und das lösbare Element (3, 3') gegen den Anschlag (9) eingeschoben.
Während des Einschubs wird das lösbare Element (3, 3') durch die Rippen (7) geführt
und positioniert.
[0027] Aufgrund der Elastizität des lösbaren Elementes (3, 3') kann dessen Rastnase (11)
die Rippe (12) hintergreifen, wodurch ein vertikales Austreten des lösbaren Elementes
(3, 3') aus dem Halter (2) verhindert wird.
[0028] Im Betriebszustand wird der Außengreifer über das Ende der Fasergarnträger (1, 1'))
geführt. Die Einlaufschräge (10) setzt dabei auf den Rand des Fasergarnträgers (1,
1') auf, wodurch dieser zentriert und gegen die Flächen (5, 5') geführt wird. Anschließend
wird das zustellbare Klemmelement (15) zugestellt und dadurch der Fasergarnträger
(1, 1')) geklemmt, wodurch dieser von der in der Zeichnung nicht dargestellten Spindel
abziehbar oder auf einen Zapfen aufsetzbar ist.
1. Außengreifer zum Greifen von Fasergarnträgern an Spinn- oder Zwirnmaschinen,mit einem
zustellbaren Klemmelement und einem stationären Klemmelement, dessen Klemmflächen
zu einer Zentrierachse einer Spindel oder eines Zapfens zur Aufnahme des Fasergarnträgers
ausgerichtet sind, dadurch gekennzeichnet, daß das stationäre Klemmelement aus einem
Halter (2) und einem daran anbringbaren, lösbaren Element (3, 3') gebildet ist, daß
ein Satz lösbarer Elemente (3, 3') vorgesehen ist, deren dem Halter (2) zugeordnete
Befestigungsmittel jeweils gleich sind und deren Klemmflächen (5, 5') unterschiedliche
Abstände zur Zentrierachse (6) aufweisen.
2. Außengreifer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die lösbaren Elemente (3,
3') aus Kunststoff bestehen.
3. Außengreifer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die lösbaren Elemente
(3, 3') jeweils zwei ebene zueinander geneigte Klemmflächen (5, 5') aufweisen.
4. Außengreifer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Halter (2) des stationären
Klemmelementes eine taschenförmige Aufnahme (4) für die lösbaren Elemente (3, 3')
aufweist.
5. Außengreifer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die lösbaren
Elemente (3, 3') jeweils einen in gleicher Position aus dem Halter (2) herausragenden
Fortsatz (13) aufweisen.
6. Außengreifer nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die lösbaren Elemente (3, 3') eines Nenndurchmesserbereiches untereinander gleiche
Farben aufweisen.