[0001] Die Erfindung betrifft eine Ordnermechanik mit einer aus Metallblech bestehenden
Grundplatte, zwei im Abstand voneinander an der Grundplatte senkrecht überstehenden
Aufreihstiften, einem aus gebogenem Metalldraht bestehenden, einen mittig gekröpften
Lagersteg und zwei an den Enden des Lagerstegs abgebogene Umlegeschenkel aufweisenden
Umlegebügel, zwei unter Bildung eines Schwenklagers für den Umlegebügel im Abstand
voneinander und von den Aufreihstiften aus der Grundplatte herausgestanzten und von
der Seite der Aufreihstifte her um je einen an den benachbarten Umlegeschenkeln angrenzenden
ungekröpften Teil des Lagerschenkels gerollte Lagerzungen, und einem an einem Lagerbock
der Grundplatte angelenkten, auf dem gekröpften Teil des Lagerstegs einwirkenden Betätigungshebel,
mittels dessen der Umlegebügel zwischen einer Offenstellung und einer mit den Aufreihstiften
gekuppelten Schließstellung entgegen der Kraft einer Rückstellfeder begrenzt verschwenkbar
ist.
[0002] Ordnermechaniken dieser Art werden in Briefordnern eingesetzt, die einen Ordnerrücken
sowie je einen am Ordnerrücken angelenkten Vorder- und Rückdeckel aufweisen. Die Ordnermechanik
wird hierbei mit ihrer Grundplatte in der Nähe des Ordnerrückens am Rückendeckel angenietet
oder in vormontierte Einschiebeplatten eingeschoben. Letzteres erfordert eine geschlossene
Grundplatte mit etwa rechteckigem Umriß. Um eine sichere Lagerung des Umlegebügels
zu gewährleisten, wird bei bekannten Ordnermechaniken vorgeschlagen, die Lagerzungen
mit einem Umschlingungswinkel von mehr als 270° auf die ungekröpften Lagerteile aufzurollen.
Das Aufrollen erfolgt im Zuge der Montage des Umlegebügels, wozu eine exakte Fixierung
des Bügels gegenüber der Grundplatte erforderlich ist, da sonst die Lagerstelle nicht
exakt definiert wäre. Da der Rollvorgang eine Querkraft auf den Bügel ausübt, ist
die gegenseitige Fixierung des Umlegebügels und der Grundplatte mit fertigungstechnischen
Schwierigkeiten verbunden.
[0003] Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Ordnermechanik sowie
ein Verfahren zur Herstellung der Ordnermechanik der eingangs angegebenen Art zu entwickeln,
womit eine einfache Anbringung des Bügellagers möglich und trotzdem eine hohe Lagegenauigkeit
des Umlegebügels gewährleistet ist.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe werden gemäß der Erfindung die im Patentanspruch 1 angegebenen
Merkmale vorgeschlagen. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der
Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
[0005] Die Erfindung geht von dem Gedanken aus, daß die bei der Herstellung des Schwenklagers
notwendige Lagefixierung des Umlegebügels am besten durch ein in definiertem Abstand
von den Aufreihstiften an der Grundplatte selbst angeordnetes Gegenlager für den Umlegebügel
bewerkstelligt werden kann. Um dies zu erreichen, wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen,
daß das Schwenklager zusätzlich zwei aus der Grundplatte ausgestanzte und senkrecht
hochgebogene Gegenlagerzungen aufweist, die je einen der ungekröpften Teile des Lagerstegs
auf der in Rollrichtung gegenüberliegenden Seite der Lagerzungen hintergreifen. Um
einen zuverlässigen Anschlag für den Umlegebügel zu gewährleisten, sollte der über
die Grundplatte überstehende Teil der Gegenlagerzunge länger als der Radius und kürzer
als der Durchmesser des den Umlegebügel bildenden Metalldrahtes sein. Da das Gegenlager
einen Teil des Schwenklagers bildet, der den Lagersteg um etwa 90° umschlingt, reicht
es aus, wenn der Umschlingungswinkel der Lagerzungen um den Lagersteg nur noch 150
- 200°, vorzugsweise 180 - 190° beträgt. Dies ist sowohl in fertigungstechnischer
Hinsicht als auch im Hinblick auf die erreichbare Lagegenauigkeit von Vorteil.
[0006] Aus Gründen der Materialfestigkeit und der Lagegenauigkeit ist es weiter von Vorteil,
wenn die einander benachbarten Lagerzungen und Gegenlagerzungen in Richtung Schwenkachse
versetzt gegeneinander angeordnet sind, wobei der gegenseitige Abstand zwischen den
Lagerzungen zweckmäßig größer als der der Gegenlagerzungen ist.
[0007] Zur Herstellung der vorbeschriebenen Ordnermechanik wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen,
daß zunächst die Gegenlagerzungen ausgestanzt und an der Grundplatte senkrecht hochgebogen
werden, und daß anschließend der Umlegebügel mit seinen ungekröpften Lagerstegteilen
gegen die Gegenlagerzungen auf der Grundplatte angelegt wird, bevor die Lagerzungen
um die ungekröpften Lagerstegteile gerollt werden. Ein weiterer fertigungstechnischer
Vorteil kann dadurch erzielt werden, wenn zunächst die ausgestanzten Gegenlagerzungen
und die ausgestanzten Lagerzungen gleichzeitig oder nacheinander an der Grundplatte
senkrecht hochgebogen werden, der Umlegebügel mit seinen ungekröpften Lagerteilen
in den zwischen den hochgebogenen Lagerzungen und Gegenlagerzungen gebildeten Zwischenraum
unter Anlage gegen die Gegenlagerzungen eingelegt wird und erst danach die Lagerzungen
um die ungekröpften Lagerstegteile gerollt werden.
[0008] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung in schematischer Weise
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer Ordnermechanik in Schließstellung (durchgezogene Linien)
und Offenstellung (strichpunktiert);
- Fig. 2
- eine Vorderansicht der Ordnermechanik;
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf die Ordnermechanik mit abgenommenem Betätigungshebel;
- Fig. 4
- eine ausschnittsweise vergrößerte Darstellung des Schwenklagers für den Umlegebügel;
- Fig. 5
- eine ausschnittsweise Draufsicht auf den Schwenklagerbereich.
[0009] Die für den Einsatz in einem Briefordner bestimmte Ordnermechanik besteht im wesentlichen
aus einer aus Metallblech bestehenden Grundplatte 10, zwei im Abstand voneinander
an der Grundplatte 10 senkrecht überstehenden Aufreihstiften 12, einem aus gebogenem
Metalldraht bestehenden, einen mittig gekröpften Lagersteg 14 und zwei an den Enden
des Lagerstegs 14 abgebogene Umlegeschenkel 16 aufweisenden Umlegebügel 18 und einem
an einem Lagerbock 20 der Grundplatte 10 angelenkten, auf den gekröpften Teil 26 des
Lagerstegs einwirkenden Betätigungshebel 22, mittels dessen der Umlegebügel 18 zwischen
einer Offenstellung (Fig. 1 strichpunktiert) und einer mit den Aufreihstiften 10 gekuppelten
Schließstellung (Fig. 1 durchgezogen) entgegen der Kraft einer Rückstellfeder 24 begrenzt
verschwenkbar ist. Der Umlegebügel 18 ist mit seinem Lagersteg 14 in einem Schwenklager
der Grundplatte 10 gelagert. Das Schwenklager weist zwei im Abstand voneinander und
von den Aufreihstiften 12 aus der Grundplatte 10 herausgestanzte und von der Seite
der Aufreihstifte 12 her um je einen ungekröpften Teil 28 des Lagerstegs 14 gerollte
Lagerzungen 30 sowie zusätzlich zwei aus der Grundplatte 10 ausgestanzte und senkrecht
hochgebogene Gegenlagerzungen 32 auf. Die Gegenlagerzungen hintergreifen je einen
der ungekröpften Teile 26 des Lagerstegs 14 auf der in Rollrichtung gegenüberliegenden
Seite der Lagerzungen 30. Wie insbesondere aus Fig. 4 zu ersehen ist, beträgt der
Umschlingungswinkel der Lagerzungen 30 um den Lagersteg etwa 180 - 190°, während der
über die Grundplatte überstehende Teil der Gegenlagerzungen 32 geringfügig länger
als der Radius des den Umlegebügel 18 bildenden Metalldrahtes ist. Aus Fig. 2, 3 und
5 ist zu ersehen, daß die einander benachbarten Lagerzungen 30 und Gegenlagerzungen
32 in Richtung Schwenkachse versetzt gegeneinander angeordnet sind, wobei der gegenseitige
Abstand zwischen den Lagerzungen 30 größer als der der Gegenlagerzungen 32 ist.
[0010] Zusammenfassend ist folgendes festzustellen:
Die Erfindung bezieht sich auf eine Ordnermechanik mit einer aus Metallblech bestehenden
Grundplatte 10, zwei im Abstand voneinander an der Grundplatte 10 senkrecht überstehenden
Aufreihstiften 12, einem aus gebogenem Metalldraht bestehenden, einen mittig gekröpften
Lagersteg 14 aufweisenden, an der Grundplatte 10 schwenkbar gelagerten Umlegebügel
18 und einem auf den gekröpften Teil des Lagerstegs einwirkenden Betätigungshebel
22, mittels dessen der Umlegebügel 18 zwischen einer Offenstellung und einer Schließstellung
entgegen der Kraft einer Rückstellfeder 24 begrenzt verschwenkbar ist. Das Schwenklager
des Umlegebügels 18 weist zwei im Abstand voneinander und von den Aufreihstiften 12
aus der Grundplatte herausgestanzte und von der Seite der Aufreihstifte 12 her um
je einen ungekröpften Teil 28 des Lagerstegs 14 gerollte Lagerzungen 30 und zusätzlich
zwei aus der Grundplatte 10 ausgestanzte und senkrecht hochgebogene Gegenlagerzungen
32 auf, welch letztere je einen der ungekröpften Lagerstegteile 28 auf der in Rollrichtung
gegenüberliegenden Seite der Lagerzungen 30 hintergreifen.
1. Ordnermechanik mit einer aus Metallblech bestehenden Grundplatte (10), zwei im Abstand
voneinander an der Grundplatte (10) senkrecht überstehenden Aufreihstiften (12), einem
aus gebogenem Metalldraht bestehenden, einen mittig gekröpften Lagersteg (14) und
zwei an den Enden des Lagerstegs (14) abgebogene Umlegeschenkel 16 aufweisenden Umlegebügel
(18), zwei unter Bildung eines Schwenklagers für den Umlegebügel (18) im Abstand voneinander
und von den Aufreihstiften (12) aus der Grundplatte herausgestanzten und von der Seite
der Aufreihstifte (12) her um je einen an den benachbarten Umlegeschenkel angrenzenden
ungekröpften Teil (28) des Lagerstegs (14) gerollten Lagerzungen (30) und einem an
einem Lagerbock (20) der Grundplatte angelenkten, auf den gekröpften Teil (26) des
Lagerstegs (14) einwirkenden Betätigungshebel (22), mittels dessen der Umlegebügel
(18) zwischen einer Offenstellung und einer mit den Aufreihstiften (12) gekuppelten
Schließstellung entgegen der Kraft einer Rückstellfeder (24) begrenzt verschwenkbar
ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Schwenklager zusätzlich zwei aus der Grundplatte
(10) ausgestanzte und senkrecht hochgebogene Gegenlagerzungen (32) aufweist, die je
einen der ungekröpften Teile (28) des Lagerstegs (14) auf der in Rollrichtung gegenüberliegenden
Seite der Lagerzungen (30) hintergreifen.
2. Ordnermechanik nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der über die Grundplatte
(10) überstehende Teil der Gegenlagerzungen (32) länger als der Radius und kürzer
als der Durchmesser des den Umlegebügel (18) bildenden Metalldrahtes ist.
3. Ordnermechanik nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Umschlingungswinkel
der Lagerzungen (30) um dem Lagersteg (14) 150 - 200°, vorzugsweise 180 - 190° beträgt.
4. Ordnermechanik nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die einander
benachbarten Lagerzungen (30) und Gegenlagerzungen (32) in Richtung der Schwenkachse
des Umlegebügels (18) versetzt gegeneinander angeordnet sind.
5. Ordnermechanik nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der gegenseitige Abstand
zwischen den Lagerzungen (30) größer als der der Gegenlagerzungen (32) ist.
6. Verfahren zur Herstellung einer entsprechend den Ansprüchen 1 bis 5 aufgebauten Ordnermechanik,
bei welchem der Umlegebügel (18) bezüglich der Grundplatte (10) positioniert und anschließend
die aus der Grundplatte (10) ausgestanzten Lagerzungen (30) um die ungekröpften Lagerstegteile
(28) gerollt werden, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst die Gegenlagerzungen (32)
ausgestanzt und an der Grundplatte 10 senkrecht hochgebogen werden und daß der Umlegebügel
(18) mit seinen ungekröpften Lagerstegteilen (28) gegen die Gegenlagerzungen (32)
auf der Grundplatte angelegt wird, bevor die Lagerzungen (30) um die ungekröpften
Lagerstegteile (28) gerollt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst die ausgestanzten
Gegenlagerzungen (32) und die ausgestanzten Lagerzungen (30) gleichzeitig oder nacheinander
an der Grundplatte (10) senkrecht hochgebogen werden, daß der Umlegebügel mit seinen
ungekröpften Lagerstegteilen (28) in den zwischen den hochgebogenen Lagerzungen (30)
und Gegenlagerzungen (32) gebildeten Zwischenraum unter Anlage gegen die Gegenlagerzungen
(32) eingelegt wird, und daß anschließend die Lagerzungen (30) um die ungekröpften
Lagerstegteile (28) gerollt werden.