[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Luftkissentrommel für Bogendruckmaschinen, die
vorzugsweise als Abnahme- bzw. Auslegetrommel arbeitet.
[0002] Eine Luftkissentrommel dieser Gattung ist durch die DE-PS 1 561 043 bekannt. Der
Trommelmantel besteht bei dieser Luftkissentrommel aus porösem Material, so daß die
Luft über die Trommellänge gleichmäßig verteilt aus einer Vielzahl von Poren radial
ins Freie tritt und auf dem Trommelumfang ein dünnes Polster bildet, wodurch eine
Berührung der bedruckten Bogen mit der Trommel und damit ein Verschmieren des Druckfarbenauftrags
verhindert wird. Die bekannte Trommel ist doppelwandig ausgeführt und der durch die
Doppelwandung geschaffene Hohlraum ist durch Rippen in einzelne, sich parallel zur
Trommelachse erstreckende Kammern aufgeteilt, die mit Hilfe von Steuerelementen während
einer Umdrehung der Trommel mit Luft versorgt werden.
[0003] Die vorliegende Lösung besitzt ortsfeste, stirnseitig angeordnete Luftzuführungen,
die einen konstanten luftdurchströmten Querschnitt aufweisen. Durch auf der Welle
angeordnete Steuerungselemente wird die zugeführte Luft so geleitet, daß im Verlauf
einer Trommelumdrehung nur der Teil der Umfangsfläche der Luftkissentrommel mit Luft
versorgt wird, mit dem der Bogen im Verlauf seines Transports und die Trommel in Berührung
kommt.
[0004] Gemäß DD-WP 78 150 ist ein Drehgelenk für verschiedene Druckmedien bekannt. Die Zuführung
des Druckmediums, z.B. Druckluft, erfolgt dabei axial über einen Kern sowie radial
über ein konzentrisch zum Kern angeordnetes bewegliches Rohr. Sämtliche Abgänge befinden
sich in einem festen Rohr, welches konzentrisch zwischen Kern und beweglichem Rohr
angeordnet ist.
[0005] Ferner sind Drehübertrager aus dem Katalog 777D, "Rotating Unions" der Deublin Company,
Northbook, I11., 60062 USA bekannt. Diese bestehen im wesentlichen aus einer Welle,
deren eine Stirnfläche mit einem drehbaren Teil fluchtend verbunden ist. Auf der Welle
ist eine Gehäusebuchse gelagert, weiterhin sind zwischen Welle und Innenbohrung der
Gehäusebuchse Dichtkörper angeordnet, die pro zu übertragenden Druckluftkanal eine
ringförmige Kammer bilden. Mittels Anschlußbohrungen in der Gehäusebuchse sind diese
Kammern mit Druckluft beaufschlagbar und über Bohrungen in der Welle wird die in die
Kammern geleitete Luft in das sich drehende Teil weitergeleitet.
[0006] Nachteilig bei den bekannten Lösungen ist es, daß bei einer Bogenförderung mittels
schattenreduzierter Greiferwagen, sowie bei mit Lärmdämmungsmaterial ausgestatteten
Luftkissentrommeln (hoher Strömungswiderstand) die ortsfeste Anordnung der Drehübertrager,
bedingt durch den konstant definierten Querschnitt, keine ausreichende Luftzufuhr
gewährleistet. Schattenreduzierte Greiferwagen weisen gegenüber herkömmlichen Greiferwagen
eine geringe Breite (in Laufrichtung) auf, um beim Trocknungsprozeß einen möglichst
geringen Schatten auf den Bogen zu werfen, sie weisen jedoch eine größere Aufhöhe
auf. Befindet sich der Greiferwagen im Luftkissentrommelkanal, so wird zu diesem Zeitpunkt
keine ausreichende Luftzufuhr mehr gewährleistet, d.h. der druckfrische Bogen kann
sich an der Luftkissentrommel auflegen und abschmieren.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es eine Luftkissentrommel zu entwickeln, die einen vergrößerten
Strömungsquerschnitt aufweist um eine ausreichende Luftzufuhr in der Luftkissentrommel
zu realisieren. Die Lösung soll dabei an Luftkissentrommeln einsetzbar sein, die für
den Förderbetrieb mit schattenreduzierten Greiferwagen geeignet sind.
[0008] Die Aufgabe wird gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Mit jeder Umdrehung der Welle der
Luftkissentrommel erfolgt eine Rotationsbewegung des im Gleitlager eines Drehübertragers
aufgenommenen Exzenters. Somit ist der Drehübertrager beweglich gelagert und führt
eine Auf- und Abbewegung auf der Luftkissentrommelwelle aus. Da Drehübertrager und
Luftkissentrommel eine Relativbewegung zueinander ausführen, werden zur Abdichtung
Gleitdichtringe verwendet. Die Lösung bewirkt ausreichenden Platz und somit einen
ungehinderten Lauf für schattenreduzierte Greiferwagen. Sie gewährleistet weiterhin
eine erhöhte Luftzufuhr durch Vergrößerung des Strömungsquerschnittes und ist anwendbar
für mittig als auch seitlich an Luftkissentrommeln angeordnete Luftzuführeinrichtungen.
[0009] Die erfindungsgemäße Lösung soll am Beispiel einer mittig an einer Luftkissentrommel
angeordneten Einrichtung näher erläutert werden.
[0010] Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine über zwei Drehgelenke abgestützte Einrichtung.
- Fig. 2
- einen symmetrischen Schnitt der Einrichtung mit Stellung im unteren Totpunkt.
[0011] Auf einer Welle 3 der Luftkissentrommel 12 ist ein Exzenter 2 befestigt, der mit
einem innerhalb des Drehübertragers 1 angeordneten Gleitlager 4 ein Kurvengelenk bildet.
An den Stirnseiten des Drehübertragers 1 sind je ein Gleitdichtring 5.1, 5.2 angeordnet.
Der Drehübertrager 1 weist eine Luftzuführung 6 auf, die mit einem statisch in der
Druckmaschine angeordneten Luftzuführrohr 11 verbunden ist und mittels stirnseitig
angeordneten Gleitdichtring 5.3 diese Verbindung abdichtet. Im Bereich der Luftzuführung
6 des Drehübertragers 1 befindet sich eine Führung 7, die über zwei Drehgelenke 8,
9 mit in Nadellagern gelagerten Bolzen sich auf einer Traverse 10 abstützt. Die Traverse
10 ist mit dem Druckmaschinengehäuse verbunden.
[0012] Der auf der Welle 3 der Luftkissentrommel 12 fixierte und im Gleitlager 4 des Drehübertragers
1 aufgenommene Exzenter 2 rotiert mit jeder Umdrehung um dieselbe. Durch diese bewegliche
Lagerung wird die Auf- und Abwärtsbewegung der Einrichtung möglich. Exzenter- und
Greiferwagenstellung sind so zueinander eingestellt, daß der Drehübertrager 1 sich
am unteren Totpunkt befindet, wenn der Greiferwagen 13 sich darüber im Luftkissentrommelkanal
befindet.

1. Luftkissentrommel für Bogendruckmaschinen, bei der die Bogen durch Luftströme, die
aus am Trommelumfang angeordneten Öffnungen austreten, vom Trommelumfang weggedrückt
werden, mit einem Zylinderkanal zur Aufnahme von Greiferwagen sowie Steuerungselementen
zur Versorgung der Trommel mit Luft, denen ein um die Trommelwelle konzentrisch angeordneter
Drehübertrager zugeordnet ist, der mit einem statisch angeordneten Luftzuführrohr
verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß
- auf einer Welle (3) der Luftkissentrommel (12) ein Exzenter (2) fixiert ist, der
mit einem innerhalb des Drehübertragers (1) angeordneten Gleitlager (4) ein Kurvengelenk
bildet,
- der Drehübertrager (1) an den Stirnseiten Gleitdichtringe (5.1, 5.2) aufweist,
- der Drehübertrager (1) eine Luftzuführung (6) besitzt, die an ihrer Stirnseite einen
Gleitdichtring (5.3) aufweist und mit dem statisch angeordneten Luftzuführrohr (11)
verbunden ist,
- der Drehübertrager (1) im Bereich der Luftzuführung (6) eine Führung aufweist, die
über zwei Drehgelenke (8, 9) oder ein Dreh-Schub-Gelenk sich auf einer Traverse (10)
abstützt,
- die Traverse (10) mit dem Druckmaschinengehäuse verbunden ist.