[0001] Die Erfindung betrifft eine Schutzhülle aus gasdichtem Material.
[0002] Aus der europäischen Patentschrift 0211914 ist ein Notpaket zum Schutze einer Person
in einer mit Schadstoffen belasteten Atmosphäre bekannt. Bei allen in dieser Patentschrift
beschriebenen Ausführungsformen wird die Außenluft über einen Zuluftfilter in das
Innere des Notpakets geführt. Es gibt jedoch keinen Filter, der alle bei einem Brand
auftretenden Giftgase abhält. Ferner ist kein Filter ein Schutz gegen zu geringen
Sauerstoffgehalt, der ebenfalls bei einem Brand in der Atemluft entstehen kann.
[0003] Die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin, eine Schutzhülle
aus gasdichtem Material vorzuschlagen, deren Innenraum auch bei verschiedenen, die
Umgebung belastenden Schadstoffe ein Atmen ermöglicht.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Schutzhülle einen Anschluß
aufweist, über den der Innenraum mit einem Atemschutzgerät verbindbar ist.
[0005] Insbesondere ist der Anschluß der Schutzhülle über die Mitteldruckleitung mit dem
Druckminderer des Atemschutzgerätes verbindbar.
[0006] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Schutzhülle als Babytragetasche
ausgebildet.
[0007] Weitere besonders bevorzugte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0008] Der Innenraum der erfindungsgemäßen Schutzhülle ist umluftunabhängig. Atemschutzgeräte
sind in jedem Rettungswagen der Feuerwehr fester Bestandteil. Die Schutzhülle selbst
besteht aus einem feuer- und rauchabweisenden Material. Wird sie an das an sich bekannte
und vorhandene Atemschutzgerät angeschlossen, so gelangt die Atemluft aus der "Luftflasche"
des Feuerwehrmannes in den Innenraum der Schutzhülle. Es wird somit vermieden, daß
jegliche in der Umluft vorhandenen Schadstoffe in den Innenraum der Schutzhülle gelangen.
Wie bereits ausgeführt, gibt es zur Zeit noch keine Filter, die alle bei einem Brand
auftretenden Giftgase abhalten. Alle bekannten Schutzhüllen arbeiten jedoch mit einem
Filter.
[0009] Bei der Ausgestaltung der Schutzhülle als Babytragetasche ist es auf einfache Weise
für den Feuerwehrmann möglich, bei einem Brand das zu rettende Baby in die Tragetasche
zu legen. Ist nunmehr der Innenraum der Babytragetasche über die Mitteldruckleitung
mit dem Druckminderer des Atemschutzgerätes des Feuerwehrmannes verbunden, so stammt
die Atemluft für das in der geschlossenen Babytragetasche befindliche Baby aus der
Luftflasche des Feuerwehrmannes. Im Brandfalle trägt der Feuerwehrmann die verschlossene
Babyrettungstasche und gelangt somit zusammen mit dem geschützten Baby ins Freie.
[0010] Bei den bekannten vorhandenen Babytragetaschen ist ein Filter vorgesehen, der wie
beschrieben lediglich einen Schutz gegen bestimmte Schadstoffe gewährleisten kann.
Ergänzend ist darauf hinzuweisen, daß bei einer sauerstoffarmen Umluft es nicht ausreicht,
wenn ein Filter eingebaut ist, um das Baby vor dem Ersticken zu bewahren.
[0011] Es besteht auch nicht die Möglichkeit, aufgrund der Dringlichkeit des Rettungsvorganges
eine Analyse der Umluft zu machen und dann zu entscheiden, welcher Filter für bestimmte
Stoffe gewählt werden sollte.
[0012] Die Erfindung wird nun anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert.
[0013] Figur 1 zeigt die perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Schutzhülle, die
als Babytragetasche ausgebildet ist.
[0014] Die Schutzhülle 1 kann mit dem Reißverschluß 2 verschlossen werden. Das im Innenraum
3 der Schutzhülle 1 befindliche Baby ist mit der Außenluft über den Anschluß 4 verbunden.
Dieser Anschluß 4 weist ein Rollgewinde auf und ist mit einer Drosseldüse 5 versehen,
die zu der Mitteldruckleitung 6 führt. Die Mitteldruckleitung 6 ist über ein Y-Stück
7 mit der Leitung verbunden, die für den Feuerwehrmann vorgesehen ist. Dieses Y-Stück
7 verbindet die Mitteldruckleitung 6 mit dem Druckminderer eines Atemschutzgerätes,
so daß dieses Atemschutzgerät über das Y-Stück 7 sowohl den Feuerwehrmann als auch
den Innenraum 3 der Schutzhülle 1 mit der notwendigen Atemluft versorgen kann.
[0015] Befindet sich somit das zu schützende Baby im Innenraum 3 der Schutzhülle 1, so kann
dieses auf einfache Weise umluftunabhängig gerettet werden. Der Feuerwehrmann hat
sein Atemschutzgerät über das Y-Stück 7 mit der Mitteldruckleitung 6 der Schutzhülle
1 verbunden und kann somit auf einfache Weise das sich in der Schutzhülle 1 befindliche
Baby an den Tragegriffen 8 tragen und nach außen bringen. Unabhängig von der Art der
in der Umluft befindlichen Schadstoffe und dem Sauerstoffgehalt kann somit das sich
in der Schutzhülle 1 befindliche Baby gerettet werden.
[0016] Die Erfindung sollte jedoch nicht auf die beschriebene Babytragetasche beschränkt
werden, da es auch denkbar ist, daß beispielsweise eine zeltartige Schutzhülle verwendet
wird, um beispielsweise kurzzeitig mehrere Personen im Innenraum einer derartigen
Schutzhülle mit Atemluft zu versehen. Ferner ist die Schutzhülle 1 mit Überdruckventilen
9 versehen, die zum Abführen des Überdrucks in der geschlossenen Schutzhülle dienen.
1. Schutzhülle aus gasdichtem Material,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie einen Anschluß (4) aufweist, über den der Innenraum (3) mit einem Atemschutzgerät
verbindbar ist.
2. Schutzhülle nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Anschluß (4) der Schutzhülle (1) über die Mitteldruckleitung (6) mit dem Druckminderer
eines Atemschutzgerätes verbindbar ist.
3. Schutzhülle nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schutzhülle (1) als Babytragetasche ausgebildet ist.
4. Schutzhülle nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Anschluß (4) der Schutzhülle (1) ein Rollgewinde aufweist und mit einer Drosseldüse
(5) versehen ist.
5. Schutzhülle nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mitteldruckleitung (6) über ein Y-Stück (7) mit der Leitung verbindbar ist,
die für einen Feuerwehrmann vorgesehen ist.
6. Schutzhülle nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie Überdruckventile (9) aufweist.