[0001] Die Erfindung betrifft einen Schrauber mit variabler Drehmomenteinstellung, insbesondere
einen Schrauber mit Drehmomentabschaltung, mit einer von einem Motor über ein Getriebe
angetriebenen Welle zum Antrieb eines Werkzeugs, mit einer Stelleinrichtung zum Voreinstellen
eines Drehmomentes, bei dem die Welle vom Getriebe getrennt wird und/oder der Motor
abgeschaltet wird.
[0002] Ein derartiger Schrauber ist aus der DE 37 42 952 A1 bekannt. Hierbei wird eine Arbeitsspindel
von einem Motor über ein zweistufiges Planetenradgetriebe angetrieben. Die erste Getriebestufe
des Planetenradgetriebes weist ein Motorritzel auf, das an einem Planetenträger gehaltene
Planetenräder antreibt, die sich in einem Hohlrad abstützen. Am Planetenträger ist
die zweite Getriebestufe mit einem zweiten Hohlrad angekoppelt, welches im Gehäuse
drehfest gehalten ist. Das erste, antriebseitige Hohlrad ist drehbar gelagert und
betätigt bei Übersteigen eines einstellbaren Grenzdrehmomentes gegen die Wirkung einer
Torsionsfeder einen Motorabschalter.
[0003] Wird eine solche Maschine als Schrauber zum Anziehen von Schrauben auf ein vorbestimmtes
Drehmoment eingesetzt, so sind im wesentlichen zwei Anwendungsfälle zu unterscheiden:
Der sogenannte "harte Schraubfall", bei dem ein geringer Nachdrehwinkel von bis zu
maximal etwa 30° vorliegt, und der sogenannte "weiche Schraubfall", bei dem ein größerer
Nachdrehwinkel von im allgemeinen mehr als 360° vorliegt.
[0004] Beim Anziehen von Schrauben mit dem bekannten Schrauber läßt sich beim weichen Schraubfall
das Anzugsmoment einer Schraube sehr präzise einstellen, da das Gegendrehmoment beim
Anziehen der Schraube nur langsam ansteigt. Dagegen ergibt sich beim harten Schraubfall
ein erheblich höheres Anzugsmoment bei der gleichen Einstellung der Maschine, da das
Gegendrehmoment bei Erreichen der Endstellung der Schraube sprungartig ansteigt und
der noch im gesamten Getriebesystem vorhandene Drehimpuls zu einem zusätzlichen Festziehen
der Schraube führt. Das tatsächliche Anzugsmoment der Schraube läßt sich beim harten
Schraubfall nicht genau vorherbestimmen, da es in erheblichem Maße vom Nachdrehwinkel
beeinflußt wird. Dies führt dazu, daß beim harten Schraubfall die Einstellung der
Maschine zur Erzielung eines gewünschten Anzugsmomentes von Fall zu Fall versuchsweise
bestimmt werden muß. Beim weichen Schraubfall weist der vorbekannte Schrauber dagegen
einen reproduzierbaren Drehmomentverlauf in Abhängigkeit von der Einstellung auf.
[0005] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht demgemäß darin, einen Schrauber der
eingangs genannten Art derart zu verbessern, daß sich unabhängig von der Größe des
Nachdrehwinkels beim harten und beim weichen Schraubfall annähernd gleiche Drehmomentkennlinien
in Abhängigkeit von der Einstellung des Schraubers ergeben.
[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Schrauber mit variabler Drehmomenteinstellung,
insbesondere einem Schrauber mit Drehmomentabschaltung, mit einer von einem Motor
über ein Getriebe angetriebenen Welle zum Antrieb eines Werkzeugs und mit einer Stelleinrichtung
zum Voreinstellen eines Drehmomentes, bei dem die Welle vom Getriebe getrennt wird
und/oder der Motor abgeschaltet wird, dadurch gelöst, daß eine Kupplung mit variablem
Auslösemoment vorgesehen ist, und daß eine zweite Stelleinrichtung zur Einstellung
des Auslösemomentes vorgesehen ist, die gemeinsam mit der ersten Stelleinrichtung
verstellbar ist.
[0007] Ein erfindungsgemäßer Schrauber weist also zusätzlich zu einer ersten Stelleinrichtung
zum Voreinstellen eines Drehmomentes eine zweite Stelleinrichtung für eine Kupplung
mit einem variablem Auslösemoment auf. Durch die gemeinsame Verstellung der zweiten
Stelleinrichtung mit der ersten Stelleinrichtung wird das Auslösemoment der Kupplung
in Abhängigkeit von dem gewünschten Drehmoment verstellt. Das beim harten Schraubfall
bei einem Schrauber nach dem Stand der Technik auftretende zusätzliche, dynamisch
bedingte Anzugsmoment wird auf diese Weise durch ein vorzeitiges Auslösen der Kupplung
aufgefangen. Bei einem hohen mit der ersten Stelleinrichtung eingestellten Drehmoment
löst die Kupplung später aus, als bei einem niedrigen Drehmoment. Insgesamt läßt sich
der Schrauber so auslegen, daß sich für den harten und den weichen Schraubfall annähernd
gleiche Drehmomentverläufe ergeben. Beim harten Schraubfall ist das erzielbare Anzugsmoment
dabei durch die Einstellung des Auslösemomentes der Kupplung mit der zweiten Stelleinrichtung
vorgegeben. Dagegen erfolgt beim weichen Schraubfall vorzugsweise eine Abschaltung
des Antriebes in Abhängigkeit von der Einstellung der ersten Stelleinrichtung.
[0008] In bevorzugter Weiterbildung weist die Kupplung zwei formschlüssig miteinander verbindbare
Kupplungshälften auf, die durch eine Feder gegeneinander beaufschlagt sind. Der formschlüssige
Aufbau der Kupplung gewährleistet reproduzierbare Auslösemomente und einen verschleißfreien
Betrieb. Die Federspannung kann so gewählt werden und die zweite Stelleinrichtung
derart auf die Federspannung abgestimmt werden, daß sich beim harten und weichen Schraubfall
weitgehend identische Drehmomentverläufe ergeben.
[0009] Außerdem wird beim Trennen der beiden Kupplungshälften ein Gegendrehmoment auf die
mit dem Getriebe verbundene Kupplungshälfte übertragen, was zum Ansprechen der ersten
Stelleinrichtung und damit zur Motorabschaltung führt.
[0010] Obwohl an sich für den Normalfall nicht beabsichtigt, ist es durch eine Erhöhung
der Vorspannung der Feder jedoch auch möglich, den Schrauber so einzustellen, daß
die Kupplung beim harten Schraubfall erst bei einem höheren Drehmoment auslöst. Damit
ergeben sich beim harten Schraubfall insgesamt höhere Anzugsmomente als bei der Grundeinstellung
des Schraubers. Das so einstellbare höhere Anzugsmoment kann in manchen Anwendungsfällen
dazu benutzt werden, einen an sich nicht ausreichend dimensionierten Schrauber beim
harten Schraubfall auch zur Erzielung eines höheren Drehmomentes zu verwenden. Dies
kann insbesondere dann vorteilhaft sein, wenn ein entsprechend dimensionierter Schrauber
gerade nicht zur Verfügung steht und es aber auf das genaue Einhalten eines Drehmomentes
nicht besonders ankommt.
[0011] Ein besonders platzsparender Aufbau der Kupplung ergibt sich, wenn diese von der
Welle koaxial durchsetzt ist.
[0012] In weiter vorteilhafter Ausführung weisen die Kupplungshälften formschlüssig ineinandergreifende
Wälzkörper auf. Hierbei ist vorzugsweise an der ersten Kupplungshälfte eine Rollenaufnahme
vorgesehen, in der eine Mehrzahl von Rollen drehbar gehalten ist, und die zweite Kupplungshälfte
weist eine entsprechende Anzahl von Kugeln auf, die in die Zwischenräume zwischen
den Rollen formschlüssig eingreifen. Auf diese Weise ergibt sich eine einfache formschlüssige
Verbindung und ein sicheres Auslösen gegen den Druck der Feder. Dabei ist die Rollenaufnahme
vorzugsweise flanschförmig ausgebildet, und die Rollen sind so angeordnet, daß die
Drehachsen der Rollen radial nach außen weisen. Auch hierdurch wird der Aufbau der
Kupplung vereinfacht.
[0013] Das Getriebe des Schraubers ist vorzugsweise als Planetenradgetriebe ausgebildet,
wodurch ein besonders platzsparender Aufbau ermöglicht wird. Darüber hinaus ermöglicht
ein Planetenradgetriebe eine zusätzliche Ausnutzung der Dynamik beim harten Schraubfall,
um bei einer entsprechenden Einstellung des Schraubers ein höheres Drehmoment zu erzeugen.
Wie oben erwähnt, kann dieser Effekt ausgenutzt werden, um bei einem an sich nicht
ausreichend dimensionierten Schrauber ein höheres Abschaltmoment als bei der Grundeinstellung
im harten Schraubfall zu erzielen.
[0014] Bei der Verwendung eines Planetenradgetriebes ist vorzugsweise eine der beiden Kupplungshälften
mit einem Hohlrad des Getriebes drehfest verbunden, während die andere der beiden
Kupplungshälften am Gehäuse festgelegt ist. Grundsätzlich kann die Kupplung jedoch
auch mit beliebigen anderen Getrieben gekoppelt sein, sofern diese nur eine Stelleinrichtung
zum Voreinstellen eines Drehmomentes aufweisen, bei dem der Motor abgeschaltet wird
und/oder die Welle vom Getriebeantrieb getrennt wird.
[0015] In weiter bevorzugter Ausführung ist das Getriebe als mehrstufiges Planetenradgetriebe
ausgebildet, wobei das Planetenradgetriebe ein erstes Hohlrad aufweist, das drehbar
gelagert ist und über die erste Stelleinrichtung drehmomentabhängig begrenzt verdrehbar
am Gehäuse festgelegt ist, und wobei ein zweites drehbar gelagertes Hohlrad des Planetengetriebes
mit der ersten Kupplungshälfte drehfest verbunden ist. Auf diese Weise ergibt sich
eine günstige Ankopplung der Kupplung an das Planetenradgetriebe, während die Eingangsstufe
des Getriebes in bekannter Weise zur drehmomentabhängigen Abschaltung des Motors ausgelegt
werden kann.
[0016] Die zweite Stelleinrichtung weist in bevorzugter Weiterbildung eine Stellmutter auf,
die mit einem Gewinde im Gehäuse in Axialrichtung verstellbar festgelegt ist, um die
Vorspannung der Feder zu verändern. Dadurch ergibt sich eine einfache Einstellmöglichkeit
für die Vorspannung der Feder und damit für das Auslösemoment der Kupplung.
[0017] Die Feder ist vorzugsweise als Tellerfeder ausgebildet, da eine Tellerfeder einen
kompakten Aufbau bei hoher Federkraft ermöglicht.
[0018] In weiter zweckmäßiger Ausbildung weist die erste Stelleinrichtung zur Verstellung
einen Schaltring auf, der zur gemeinsamen Verstellung mit der zweiten Stelleinrichtung
mit der Stellmutter drehfest verbunden ist. Durch eine solche Anordnung läßt sich
eine einfache Kopplung der ersten Stelleinrichtung mit der zweiten Stelleinrichtung
erreichen.
[0019] In weiter bevorzugter Ausführung ist in das Gehäuse eine Gewindehülse eingeschraubt,
in der Axialstifte gehalten sind, die zum Vorspannen der Feder über einen an der Gewindehülse
verstellbar festgelegten Stellring axial verschiebbar sind. Auf diese Weise wird ein
unbeabsichtigtes Aufschrauben des Gehäuses vermieden, was zu einem Herausfallen der
Einbauteile führen könnte. Gleichzeitig läßt sich der Stellring in axialer Richtung
verstellen, ohne daß dies zu einer Axialbewegung der Welle führt. Darüber hinaus ist
es möglich, bei dieser Ausführung einen Gewindestutzen zur Ankopplung von Zusatzeinrichtungen,
beispielsweise eines Winkelschraubers, vorzusehen.
[0020] In weiter bevorzugter Ausführung ist der Stellring auf einen Gewindestutzen der Gewindehülse
aufgeschraubt und mit dem Schaltring der ersten Stelleinrichtung drehfest verbunden.
Durch diese Maßnahmen gestaltet sich die axiale Verstellung des Stellrings und damit
die Veränderung der Vorspannung der Feder, sowie die Kopplung mit der ersten Stelleinrichtung
besonders einfach.
[0021] In zweckmäßiger Weiterbildung ist dabei der axiale Stellweg des Stellrings beidseitig
begrenzt, wozu in bevorzugter Ausführung federseitig eine radiale Stirnfläche der
Gewindehülse und auf der gegenüberliegenden Seite ein Anschlagring vorgesehen ist.
Hierdurch läßt sich die Einstellmöglichkeit der Federspannung auf einen technisch
sinnvollen Bereich begrenzen.
[0022] Die drehfeste Verbindung zwischen Stellring und Schaltring kann auf besonders einfache
Weise durch eine Rändelung erreicht werden.
[0023] Während bei den zuvor beschriebenen Ausführungen die Vorspannung der Feder gemeinsam
mit einer Verstellung der ersten Stelleinrichtung erfolgt und eine Veränderung der
Vorspannung der Feder ohne Verstellung der ersten Stelleinrichtung nur mit zusätzlichem
Aufwand möglich ist (Abziehen des Schaltrings), kann bei einer weiteren Ausführung
der Erfindung die Vorspannung der Feder unabhängig von der Stellung des Schaltrings
der ersten Stelleinrichtung verändert werden. Diese Ausführung ist vorteilhaft, falls
eine einfache Einstellmöglichkeit des Schraubers zur Erhöhung der Drehmomentkurve
beim harten Schraubfall für den Anwender geschaffen werden soll.
[0024] Hierzu ist auf dem Stellring eine federbelastete Schiebehülse axial verschiebbar
angeordnet, die mit dem Stellring über eine Mitnahmeverzahnung drehfest verbunden
ist. Dabei liegt die Schiebehülse in einer Ruheposition am Schaltring an und ist über
eine Rändelung drehfest mit diesem verbunden. In dieser Position ist eine Verstellung
des Stellrings der zweiten Stelleinrichtung nur gemeinsam mit dem Schaltring der ersten
Stelleinrichtung möglich. Soll nun die Vorspannung der Feder unabhängig von der Einstellung
des Schaltrings der ersten Stelleinrichtung verändert werden, so ist die Schiebehülse
gegen die Federkraft vom Schaltring in eine Verstellposition zurückziehbar, in der
die Rändelung nicht mit dem Schaltring im Eingriff steht, so daß eine Verdrehung des
Stellrings relativ zum Schaltring möglich ist.
[0025] In zweckmäßiger Ausführung ist dabei eine Einrichtung zur Begrenzung des Verstellwinkels
der Schiebehülse gegenüber dem Schaltring vorgesehen. Hierzu kann am Schaltring eine
Codierscheibe festgelegt sein, die eine kreissegmentförmige Kulissenführung aufweist,
in die ein Nocken der Schiebehülse zur Begrenzung des Verstellwinkels eingreift. Durch
eine solche Maßnahme läßt sich die Verstellung der Vorspannung der Feder auf einen
sinnvollen Bereich einschränken, was wegen der Auswirkung schon einer minimalen axialen
Verstellung des Stellringes auf das Auflösemoment der Kupplung sinnvoll erscheint.
[0026] Die Erfindung ist nachstehend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Teil-Längsschnitt eines erfindungsgemäßen Schraubers in einer ersten Ausführung,
- Fig. 1a
- eine Ansicht der Druckscheibe zur Aufnahme der Kugeln gemäß Fig. 1,
- Fig. 1b
- eine Ansicht der Rollenaufnahme zur Aufnahme der Rollen gemäß Fig. 1,
- Fig. 2
- einen Teil-Längsschnitt eines erfindungsgemäßen Schraubers in einer zweiten Ausführung,
- Fig. 3
- einen Teil-Längsschnitt eines erfindungsgemäßen Schraubers in einer dritten Ausführung,
- Fig. 4
- einen Schnitt längs der Linie IV-IV gemäß Fig. 3 und
- Fig. 5
- einen Vergleich der Drehmomentverläufe eines erfindungsgemäßen Schraubers in Abhängigkeit
von der Einstellung für verschiedene Schraubfälle im Vergleich mit den Drehmomentverläufen
eines Schraubers nach dem Stand der Technik ohne die erfindungsgemäße Kupplung.
[0027] Der erfindungsgemäße Schrauber gemäß Fig. 1 ist als Handwerkzeug ausgebildet, das
in bekannter Weise von einem Antriebsmotor über ein zweistufiges Planetenradgetrieb
gemäß der DE 37 42 952 A1 angetrieben ist. Das Planetenradgetriebe weist also eine
erste Getriebestufe auf, dessen Sonnenrad vom Motorritzel gebildet ist. Das Motorritzel
treibt um dieses herum angeordnete Planetenräder, welche drehbar auf einem Planetenträger
gelagert sind, der koaxial zur Drehachse der Motorwelle angeordnet ist. Die Planetenräder
greifen mit ihrer Verzahnung einerseits in das Motorritzel ein und stützen sich andererseits
in der Innenverzahnung eines ersten Hohlrades ab, welches drehbar gelagert ist. Die
erste Getriebestufe ist über den Planetenträger an die zweite Getriebestufe angekoppelt,
von deren Planetenträger die Welle 20 angetrieben ist. Die zweite Getriebestufe weist
ein Hohlrad 27 auf, das entgegen der vorbekannten Ausführung nicht am Gehäuse 1 drehfest
festgelegt ist, sondern mit einer ersten Kupplungshälfte 48 einer nachfolgend beschriebenen,
als Ganzes mit 29 bezeichneten Kupplung drehfest verbunden ist, deren zweite Kupplungshälfte
49 am Gehäuse 1 festgelegt ist.
[0028] Das Hohlrad der ersten Stufe des als Ganzes mit der Ziffer 2 bezeichneten Getriebes
ist drehbar gelagert und von einem Schwenkhebel gehalten, dessen Vorspannung über
einen Torsionsstab einstellbar ist. Die Vorspannung des Torsionsstabes ist über einen
Schaltring 18 in Verbindung mit einer Stellhülse 46 und einem Kulissenring 44, die
in Fig. 2 angedeutet sind, verstellbar. Je nach Winkelstellung des Schaltringes 18
ergibt sich in bekannter Weise eine veränderte Vorspannung des Torsionsstabes, was
zu einer Abschaltung des Motors über eine Verdrehung der Schaltgabel durch das auf
das erste Hohlrad wirkende Gegendrehmoment beim Erreichen eines bestimmten Drehmomentes
führt.
[0029] Bis auf die Kupplung 29 mit einer zugehörigen Stelleinrichtung, über die das zweite
Hohlrad 27 des Getriebes 2 mit dem Gehäuse 1 verbunden ist, entspricht der Aufbau
des Schraubers also einem Schrauber gemäß der DE 37 42 952 A1. Eine diesbezügliche
ausführliche Darstellung erübrigt sich an dieser Stelle, da die Erfindung unabhängig
ist von Art und Aufbau der nicht zur Erfindung gehörigen ersten Stelleinrichtung.
Im Hinblick auf Details wird auf die DE 37 42 952 A1 verwiesen.
[0030] In den Zeichnungen ist die als Ganzes mit der Ziffer 28 bezeichnete erste Stelleinrichtung,
über die die über den Torsionsstab auf die Schaltgabel wirkende Vorspannung verstellbar
ist, nur teilweise angedeutet. Auch ist vom Getriebe 2 nur das zweite Hohlrad 27 teilweise
dargestellt, das mit der erfindungsgemäßen Kupplung 29 verbunden ist.
[0031] Die vom Planetenradträger der zweiten Getriebestufe angetriebene Welle 20 ist zum
Antrieb eines Schraubkopfes vorgesehen, was in den Figuren 2 und 3 durch eine Bit-Aufnahme
45 angedeutet ist, in die der Schraubkopf mit einem entsprechend geformten Einsteckteil
einsteckbar ist.
[0032] Das zweite Hohlrad 27 stützt sich über eine eingespritzte Lagerbuchse 4 auf der Welle
20 ab, die wiederum in einer flanschförmig geformten Rollenaufnahme 5 gleitend gelagert
ist. Die Rollenaufnahme 5 ist mit einem getriebeseitigen ringförmigen Abschnitt 60
über zwei axiale Stifte 3 mit dem Hohlrad 27 drehfest verbunden und in ihrem mittleren
Bereich in einem Ringsteg 59 des Gehäuses 1 gehalten. An ihrem dem Getriebe 2 abgewandten
Ende weist die Rollenaufnahme 5 eine Stirnfläche auf, an der, wie aus der Ansicht
gemäß Fig. 1b erkennbar ist, sechs in Radialrichtung verlaufende breite Nuten 26 zur
Aufnahme von Rollen 6 vorgesehen sind, die durch dreieckförmige Stege 25 voneinander
getrennt sind. Die Drehachsen 47 der Rollen 6 weisen dabei radial nach außen und sind
jeweils um 60° gegeneinander versetzt. Die Rollen 6 sind an ihrer der Welle 20 zugewandten
Seite in den Nuten 26 geführt und stützen sich an ihrer Außenseite auf einer Stützscheibe
7 ab, die an der dem Getriebe 2 abgewandten Seite des Ringsteges 59 des Gehäuses 1
anliegt.
[0033] An die Rollenaufnahme 5 schließt sich eine Druckscheibe 8 an, deren Form aus der
Ansicht gemäß Fig. 1a ersichtlich ist. Die Druckscheibe 8 weist drei randseitige,
um jeweils 120° gegeneinander versetzte Nuten 23 auf, in die in das Gehäuse 1 radial
eingeschraubte Madenschrauben 19 eingreifen, um die Druckscheibe 8 drehfest zu arretieren.
In der Druckscheibe 8 sind sechs jeweils um 60° gegeneinander versetzte Bohrungen
22 vorgesehen, in der Kugeln 9 gehalten sind, die in die Zwischenräume zwischen den
Rollen 6 formschlüssig eingreifen. Der Durchmesser der Rollen 6 ist so dimensoniert,
daß die Rollen als Drucklager zwischen der Stützscheibe 7 und der Druckscheibe 8 wirken.
Die Kugeln 9 sind an ihrer der Rollenaufnahme 5 abgewandten Seite an einer Axialscheibe
10 gehalten, die durch eine als Tellerfeder ausgebildete Feder 11 in Richtung auf
die Rollen 6 beaufschlagt ist. Die Feder 11 liegt getriebeseitig an der Axialscheibe
10 an und liegt mit ihrem anderen Ende an der Stirnfläche einer Stellmutter 15 an,
die mit einem Gewinde 14 in das Gehäuse 1 eingeschraubt ist.
[0034] Auf der Welle 20 ist eine Lagerbuchse 16 vorgesehen, die getriebeseitig über einen
Seegerring 12 festgelegt ist, an ihrem gegenüberliegenden, dem Getriebe abgewandten
Ende an einem Absatz 17 der Welle 20 anliegt und in einer zentralen Bohrung der Stellmutter
15 gehalten ist. Der Schaltring 18 der nur als Ganzes mit der Ziffer 28 angedeuteten
ersten Stelleinrichtung umschließt die Stellmutter 15 an ihrem dem Getriebe 2 abgewandten
Ende und ist mit dieser über eine Rändelung 21 drehfest verbunden. Die Vorspannung
der Feder 11 läßt sich durch Verdrehen der Stellmutter 15 im Gehäuse 1 einstellen.
Je nach der eingestellten Vorspannung wird die Feder 11 bei Erreichen eines bestimmten
Grenzdrehmomentes M so weit zusammengedrückt, daß sich die Kugeln 9 aus ihrer Lage
zwischen den Rollen 6 heraus bis in den nächsten Zwischenraum bewegen. Beim schlagartigen
Überspringen der Rollen 6 über die Kugeln 9 wird auf die Rollen 6 und damit auf das
zweite Hohlrad 27 des Getriebes ein Gegendrehmoment übertragen, das der Drehrichtung
der Welle 20 entgegengesetzt ist. Die Vorspannung der Feder 11 ist so eingestellt,
daß dieses Nachgeben der Kupplung nur beim harten Schraubfall auftritt und daß beim
einmaligen Nachgeben der Kupplung der Motor infolge des Gegendrehmomentes über die
Schaltgabel der ersten Stelleinrichtung 28 abgeschaltet wird. Gleichfalls ist die
Vorspannung der Feder 11 so eingestellt, daß die Kupplung 29 beim weichen Schraubfall
nicht anspricht und eine Abschaltung über die erste Stelleinrichtung 28 beim Erreichen
eines bestimmten Grenzdrehmomentes erfolgt. Da der Schaltring 18 der ersten Stelleinrichtung
28 mit der Stellmutter 15 drehfest gekoppelt ist, wird bei einer Erhöhung des Abschaltmomentes
der ersten Stelleinrichtung gleichfalls die Vorspannung der Feder 11 erhöht, was dazu
führt, daß sich über den gesamten Einstellbereich der Stelleinrichtung 28 ein annähernd
linearer Drehmomentverlauf ergibt. Gleichfalls ergibt sich ein annähernd identischer
Drehmomentverlauf unabhängig davon, ob ein harter oder weicher Schraubfall vorliegt.
[0035] Wird der Schaltring 18 von der Rändelung der Stellmutter 15 abgezogen, so kann die
Vorspannung der Feder 11 unabhängig von der Winkelstellung des Schaltring 18 verstellt
werden.
[0036] Wird nun die Vorspannung der Feder 11 gegenüber dem zur Erzielung des zuvor beschriebenen
Verhaltens erforderlichen Wert beträchtlich erhöht, wozu meist nur eine Verschiebung
von weniger als einem Millimeter erforderlich ist, so spricht die Kupplung 29 beim
harten Schraubfall erst bei einem höheren Anzugsmoment an. Bei dieser Einstellung
wird also der Drehimpuls des Getriebes ausgenutzt, um das Abschaltdrehmoment im harten
Schraubfall zu erhöhen. Der Schrauber kann also so eingestellt werden, daß dieser
an sich bei einem Schrauber nach dem Stand der Technik unerwünschte Effekt gezielt
herbeigeführt wird, um einen höheren Drehmomentverlauf beim harten Schraubfall zu
erzielen. Dies kann sinnvoll sein, um einen für einen bestimmten Schraubfall an sich
nicht ausreichend dimensionierten Schrauber in Ausnahmefällen zur Erzielung eines
höheren Drehmomentes im harten Schraubfall zu verwenden.
[0037] Fig. 2 zeigt eine leicht abgewandelte Ausführung eines erfindungsgemäßen Schraubers,
bei der die Vorspannung der Feder 11 durch Verschiebung von Axialstiften 36 verstellbar
ist. Bei der sonst unverändert aufgebauten Kupplung ist die Druckscheibe 8 über zwei
Paßfedern 30 mit dem Gehäuse 1 verbunden. Die Feder 11 liegt getriebeseitig an einer
Axialscheibe 33 und auf der gegenüberliegenden Seite an einer Axialscheibe 31 an.
[0038] Die Axialscheibe 31 stützt sich ihrerseits an einer Gewindehülse 34 ab, die in das
Gehäuse 1 eingeschraubt ist und an ihrem getriebeseitigen Ende Längsschlitze 32 aufweist,
in die die Paßfeder 30 eingreift. Die Gewindehülse 34 ist mit ihrem Außengewinde 35
in das Gehäuse 1 eingeschraubt und kann in den Positionen, in denen die Längsschlitze
32 mit der Paßfeder 30 fluchten, über letztere drehfest arretiert werden.
[0039] Die Vorspannung der Feder 11 kann durch Vorschieben der Axialscheibe 31 über insgesamt
drei auf diese wirkende Axialstifte 36 erhöht werden. Die Axialstifte 36 sind in Bohrungen
der Gewindehülse 34 verschiebbar geführt und liegen auf ihrer der Feder abgewandten
Seite an einem Stellring 40 an, der auf einem Gewindestutzen 38 der Gewindehülse 34
in Axialrichtung verstellbar ist. Der axiale Stellweg des Stellrings 40 ist dabei
federseitig durch eine Stirnfläche 57 der Gewindehülse 34 begrenzt und auf der gegenüberliegenden
Seite durch einen Anschlagring 41, der am Ende des Gewindestutzens 38 auf der Gewindehülse
34 gehalten ist. Der Stellring 40 ist über eine Rändelung 39 mit dem Schaltring 18
der ersten Stelleinrichtung 28 drehfest verbunden.
[0040] Wird also über den Schaltring 18 das Abschaltmoment der ersten Stelleinrichtung verstellt,
so wird dabei gleichzeitig die Vorspannung der Feder 11 verändert. Die Vorspannung
der Feder 11 wird in der zuvor beschriebenen Weise so eingestellt, daß im weichen
Schraubfall die Kupplung 29 nicht anspricht und eine Abschaltung des Motors bei Erreichen
des Anzugsmomentes über die erste Stelleinrichtung erfolgt. Dagegen löst die Kupplung
29 im harten Schraubfall bei Erreichen des voreingestellten Drehmomentes durch Nachgeben
der Feder 11 aus, so daß sich die Kugeln 9 von den Rollen 6 zurückbewegen, bis sie
in den nächsten Zwischenraum zwischen den Rollen eingreifen.
[0041] Die Welle 20 ist ähnlich der Ausführung gemäß Fig. 1 beidseitig gelagert. Getriebeseitig
ist die Welle durch die Lagerbuchse 4 gehalten, die in den Planetenträger der zweiten
Getriebestufe eingespritzt ist. Am anderen Ende ist eine Lagerbuchse 16 vorgesehen,
die getriebeseitig durch einen Seegerring 12 festgelegt ist und auf ihrer gegenüberliegenden
Seite durch Kugeln 37 gehalten ist, die an einem entsprechend geformten Bund 42 der
Welle 20 anliegen. Die Lagerbuchse 16 ist in einer zentralen Bohrung der Gewindehülse
34 gehalten. Zur Abdichtung nach außen ist zwischen der Welle 20 und der Gewindehülse
34 ein O-Ring 43 in einer entsprechend geformten Ringnut der Welle angeordnet.
[0042] Da bei der Ausführung gemäß Fig. 2 die Gewindehülse 34 in einer vorbestimmten Einschraubposition
durch die Paßfeder drehfest arretiert wird und die Vorspannung der Feder 11 durch
Verdrehen des Stellrings 40 auf dem Gewindestutzen 38 indirekt über die Axialstifte
36 verändert wird, wird bei einer Veränderung der Vorspannung der Feder die Position
der Welle 20 nicht verändert. Dagegen führt bei der Ausführung gemäß Fig. 1 eine Veränderung
der Vorspannung der Feder auch zu einer entsprechenden Axialbewegung der Welle. Wegen
des geringen, im Millimeterbereich liegenden Stellweges kann diese Bewegung jedoch
ohne weiteres toleriert werden.
[0043] Bei der Ausführung gemäß Fig. 3 ist der im übrigen mit der Ausführung gemäß Fig.
2 übereinstimmende Schrauber dahingehend abgewandelt, daß vor dem Schaltring 18 eine
zusätzliche Schiebehülse vorgesehen ist, über die die Vorspannung der Feder 11 unabhängig
von der Position des Schaltrings 18 veränderbar ist. Eine solche Anordnung ist sinnvoll,
wenn für den Anwender eine Möglichkeit geschaffen werden soll, durch eine entsprechende
Erhöhung der Vorspannung der Feder im harten Schraubfall ein späteres Ansprechen der
Kupplung zu erreichen, so daß eine Abschaltung erst bei einem höheren Anzugsmoment
erfolgt, wobei der Drehimpuls des Getriebes ausgenützt wird und sich somit ein höheres
Drehmoment ergibt, was zu einer entsprechend angehobenen Drehmomentkurve führt (vgl.
Kurve C in Fig. 5).
[0044] Die Axialstifte 36 sind in einer der Ausführung gemäß Fig. 2 entsprechenden Weise
durch Verdrehung des Stellrings 50 auf dem Gewindestutzen 38 der Gewindehülse 34 in
Richtung auf die Feder 11 verschiebbar, um deren Vorspannung zu erhöhen. Der Stellring
50 ist gegenüber der zuvor beschriebenen Ausführung etwas verbreitert und weist an
seiner Außenfläche eine Mitnahmeverzahnung 54 auf, in die die Schiebehülse 52 eingreift,
so daß letztere in Axialrichtung verschiebbar ist aber gleichzeitig eine drehfeste
Verbindung zwischen der Schiebehülse 52 und dem Stellring 50 gewährleistet ist. Die
Schiebehülse 52 ist durch eine Feder 51, die sich an ihrem äußeren, dem Getriebe abgewandten
Ende an einem Sprengring 53 abstützt, in Richtung auf den Schaltring 18 beaufschlagt.
Somit liegt die Schiebehülse 52 im Normalfall am Schaltring 18 an. In dieser Ruheposition
ist die Schiebehülse 52 über eine Rändelung 39, die in eine entsprechende zentrale
Rändelung des Schaltrings (18) eingreift, mit diesem formschlüssig verbunden, so daß
insgesamt eine drehfeste Verbindung des Schaltrings 18 mit dem Stellring 50 hergestellt
ist.
[0045] Wird nun die Schiebehülse 52 entgegen der Federkraft vom Schaltring 18 zurückgezogen,
bis die Rändelung 39 nicht mehr mit der Rändelung des Schaltrings 18 im Eingriff ist,
so kann die Schiebehülse 52 und damit der Stellring 50 unabhängig vom Schaltring 18
verdreht werden, so daß die Vorspannung der Feder 11 unabhängig von der Winkelposition
des Schaltrings 18 veränderbar ist. Aus dieser Verstellposition kann die Schiebehülse
52 wieder unter der Wirkung der Feder 51 in die Ruheposition zurückgleiten, bis die
Rändelung 39 wieder im Eingriff ist und die Schiebehülse am Schaltring 18 anliegt.
[0046] Um eine Veränderung der Vorspannung der Feder 11 nur in einem vorbestimmten Bereich
sicherzustellen, ist am Schaltring 18 eine Codierscheibe 55 festgelegt, die gemäß
Fig. 4 eine kreissegmentförmige Kulissenführung 58 aufweist, in die ein Nocken 56
der Schiebehülse 52 eingreift.
[0047] In Fig. 5 sind die Drehmomentkurven eines erfindungsgemäßen Schraubers gemäß Fig.
1, 2 oder 3 in Abhängigkeit von der Skaleneinstellung der ersten Stelleinrichtung
schematisch dargestellt. Auf der Ordinate ist das Anzugsmoment in Newtonmeter angegeben,
während auf der Abszisse die Skaleneinstellung der ersten Stelleinrichtung abgetragen
ist, was einer jeweiligen Winkelposition des Kulissenrings der ersten Stelleinrichtung
und damit einer bestimmten Vorspannung des Torsionsstabes zur Abschaltung des Motors
über die Schaltgabel entspricht. Kurve A zeigt den Drehmomentverlauf beim weichen
Schraubfall. Kurve B zeigt den Drehmomentverlauf beim harten Schraubfall und relativ
geringer Vorspannung der Feder 11 (Normalfall). Beim erfindungsgemäßen Schrauber ergibt
sich also unabhängig von der Größe des Nachdrehwinkels beim harten und beim weichen
Schraubfall ein annähernd identischer Drehmomentverlauf.
[0048] Bei einer erhöhten Vorspannung der Feder 11 spricht die erfindungsgemäße Kupplung
im harten Schraubfall erst bei höheren Anzugsmomenten an, was zu einer Erhöhung des
Drehmomentverlaufes im harten Schraubfall führt (Kurve C). Dagegen stimmt auch bei
erhöhter Vorspannung der Feder 11 der Drehmomentverlauf im weichen Schraubfall mit
Kurve A überein.
[0049] Zum Vergleich sind die Drehmomentkurven eines Schraubers nach dem Stand der Technik
durch die Kurven I für den weichen Schraubfall und II für den harten Schraubfall dargestellt.
Der Aufbau des Schraubers entspricht bis auf die erfindungsgemäße Kupplung völlig
dem erfindungsgemäßen Schrauber. Während die Drehmomentverläufe beim weichen Schraubfall
des erfindungsgemäßen Schraubers (Kurve A) und des Schraubers nach dem Stand der Technik
(Kurve I) praktisch identisch sind, ergibt sich nach dem Stand der Technik insgesamt
eine stark angehobene Drehmomentkurve beim harten Schraubfall. Eine Einstellung des
herkömmlichen Schraubers auf einen dem weichen Schraubfall angenäherten Drehmomentverlauf
ist nicht möglich. Bei erhöhter Vorspannung und maximaler Drehmomenteinstellung ergibt
der erfindungsgemäße Schrauber im harten Schraubfall dasselbe Anzugsmoment wie der
herkömmliche Schrauber, da in diesem Fall die Abschaltung nur von der ersten Stelleinrichtung
vorgegeben ist, wobei eine volle Ausnutzung des Drehimpulses erfolgt.
1. Schrauber mit variabler Drehmomenteinstellung, insbesondere Schrauber mit Drehmomentabschaltung,
mit einer von einem Motor über ein Getriebe (2) angetriebenen Welle (20) zum Antrieb
eines Werkzeugs, mit einer Stelleinrichtung (28) zum Voreinstellen eines Drehmomentes,
bei dem die Welle (20) vom Getriebe (2) getrennt wird und/oder der Motor abgeschaltet
wird, dadurch gekennzeichnet, daß eine Kupplung (29) mit variablem Auslösemoment vorgesehen
ist, und daß eine zweite Stelleinrichtung (13) zur Einstellung des Auslösemomentes
vorgesehen ist, die gemeinsam mit der ersten Stelleinrichtung (28) verstellbar ist.
2. Schrauber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplung (29) zwei formschlüssig
miteinander verbindbare Kupplungshälften (48, 49) aufweist, die durch eine Feder (11)
gegeneinander beaufschlagt sind.
3. Schrauber nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplung (29) von
der Welle (20) koaxial durchsetzt ist.
4. Schrauber nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kupplungshälften (48, 49) formschlüssig ineinandergreifende Wälzkörper (6, 9) aufweisen.
5. Schrauber nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Kupplungshälfte (48)
eine Rollenaufnahme (5) aufweist, in der eine Mehrzahl von Rollen (6) drehbar gehalten
ist, und daß die zweite Kupplungshälfte (49) eine entsprechende Anzahl von Kugeln
(9) aufweist, die in die Zwischenräume zwischen den Rollen (6) formschlüssig eingreifen.
6. Schrauber nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollenaufnahme (5) flanschförmig
ausgebildet ist, und daß die Drehachsen (47) der Rollen (6) radial nach außen weisen.
7. Schrauber nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Getriebe
(2) als Planetenradgetriebe ausgebildet ist.
8. Schrauber nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß eine (48) der beiden Kupplungshälften
mit einem Hohlrad des Getriebes (2) drehfest verbunden ist, und daß die andere (49)
der beiden Kupplungshälften am Gehäuse (1) festgelegt ist.
9. Schrauber nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Getriebe (2) als mehrstufiges
Planetenradgetriebe ausgebildet ist, daß das Planetenradgetriebe ein erstes Hohlrad
aufweist, das drehbar gelagert ist und über die erste Stelleinrichtung (28) drehmomentabhängig
begrenzt verdrehbar am Gehäuse (1) festgelegt ist, und daß das Planetenradgetriebe
ein zweites drehbar gelagertes Hohlrad (27) aufweist, das mit der ersten Kupplungshälfte
(48) drehfest verbunden ist.
10. Schrauber nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
zweite Stelleinrichtung (13) eine Stellmutter (15) aufweist, die mit einem Gewinde
(14) im Gehäuse (1) in Axialrichtung verstellbar festgelegt ist, um die Vorspannung
der Feder (11) zu verändern.
11. Schrauber nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Stelleinrichtung
(28) zur Verstellung einen Schaltring (18) aufweist, der zur gemeinsamen Verstellung
mit der zweiten Stelleinrichtung (13) mit der Stellmutter (15) drehfest verbunden
ist.
12. Schrauber nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß eine Gewindehülse
(34) vorgesehen ist, die in das Gehäuse (1) eingeschraubt ist, daß in der Gewindehülse
(34) Axialstifte (36) gehalten sind, die zum Vorspannen der Feder (11) über einen
an der Gewindehülse (34) verstellbar festgelegten Stellring (40, 50) axial verschiebbar
sind.
13. Schrauber nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Stellring (40, 50) auf
einen Gewindestutzen (39) der Gewindehülse (34) aufgeschraubt ist und mit dem Schaltring
(18) der ersten Stelleinrichtung (28) drehfest verbunden ist.
14. Schrauber nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der axiale Stellweg des Stellrings
(40, 50) beidseitig begrenzt ist.
15. Schrauber nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Stellweg des Stellringes
(40, 50) federseitig durch eine radiale Stirnfläche (57) der Gewindehülse (34) und
auf der gegenüberliegenden Seite durch einen Anschlagring (41, 53) begrenzt ist.
16. Schrauber nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Stellring (40) mit dem
Schaltring (18) über eine Rändelung (39) drehfest verbunden ist.
17. Schrauber nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem
Stellring (50) eine federbelastete Schiebehülse (52) axial verschiebbar angeordnet
ist, die mit dem Stellring (50) über eine Mitnahmeverzahnung (54) drehfest verbunden
ist, daß die Schiebehülse (52) in einer Ruheposition am Schaltring (18) anliegt und
über eine Rändelung (39) drehfest mit diesem verbunden ist, und daß die Schiebehülse
(52) gegen die Federkraft vom Schaltring (18) in eine Verstellposition zurückziehbar
ist, in der die Rändelung (39) nicht mit dem Schaltring (18) im Eingriff ist, so daß
eine Verdrehung des Stellrings (50) relativ zum Schaltring (18) möglich ist.
18. Schrauber nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß eine Einrichtung (55, 56,
58) zur Begrenzung des Verstellwinkels der Schiebehülse (52) gegenüber dem Schaltring
(18) vorgesehen ist.
19. Schrauber nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß am Schaltring (18) eine Codierscheibe
(55) festgelegt ist, die eine kreissegmentförmige Kulissenführung (58) aufweist, in
die ein Nocken (56) der Schiebehülse (52) zur Begrenzung des Verstellwinkels eingreift.
20. Schrauber nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Feder (11) als Tellerfeder ausgebildet ist.