(19)
(11) EP 0 523 554 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.01.1993  Patentblatt  1993/03

(21) Anmeldenummer: 92111724.8

(22) Anmeldetag:  10.07.1992
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5F01N 1/24, F01N 7/08, F01N 1/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT DE FR IT

(30) Priorität: 18.07.1991 DE 4123800

(71) Anmelder: Klöckner-Humboldt-Deutz Aktiengesellschaft
D-51149 Köln (DE)

(72) Erfinder:
  • Bresgen, Horst, Dipl.-Ing.
    W-5020 Frechen 4 (DE)
  • Ippen, Heiko, Dipl.-Ing.
    W-5000 Köln 90 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schalldämpfer


    (57) Schalldämpfer, der in land- und bauwirtschaftlichen Fahrzeugen aus der Motorhaube ragend vertikal angeordnet ist.
    Bekannte Schalldämpfer weisen einen koaxial um das Abgasrohr angeordneten Mantel auf, dessen Zwischenraum mit einem Dämmstoff gefüllt ist. Nachteilig verringert ein solcher Schalldämpfer-Aufbau das Blickfeld des Fahrers.
    Zur Erreichung einer wirksamen Schalldämmung des Abgasgeräusches der Brennkraftmaschine sieht die Erfindung einen Schalldämpfer vor, der längsgerichtete unmittelbar nebeneinander parallel angeordnete Kanäle (5, 6) aufweist, wobei der Kanal (5) für die Abgasführung dient und der Kanal (6) mit einem Dämmstoff gefüllt ist .
    Mit dem erfindungsgemäßen Schalldämpfer (3), der in der Einbaulage aus Sicht des Fahrers zwei in Reihe angeordnete Kanäle (5, 6) aufweist, wird das Blickfeld lediglich durch den vom Abgasstrom beaufschlagten Schalldämpferkanal beeinträchtigt, aber dennoch eine wirksame Schalldämmung erreicht.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Schalldämpfer, mit dem das Abgasgeräusch einer Brennkraftmaschine reduziert werden kann gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

    [0002] In land- und bauwirtschaftlichen Fahrzeugen, deren Antriebsmotor vor dem Fahrerstand angeordnet ist, ist für die Abgasführung üblicherweise ein Abgasrohr vorgesehen, das vertikal aus der Motorhaube austretend das Abgas abführt. Zur Verringerung der Luftschallemission und damit Verbesserung des Fahrkomforts für die Bedienungsperson ist bekannt, das vertikale Abgasrohr als Schalldämpfer auszubilden. Ausgeführte Lösungen weisen einen das Abgasrohr koaxial umschließenden Mantel auf, dessen Zwischenraum mit Dämmstoffen ausgefüllt ist zur Verringerung der Schallemission. Ein solcher Schalldämpfer beeinflußt nachteilig die freie Sicht der Bedienungsperson in Fahrtrichtung des Fahrzeugs und beeinträchtigt somit die Übersichtlichkeit insbesondere beim Einsatz des Fahrzeugs mit im Frontbereich angeordneten Anbaugeräten bzw. Werkzeugen. Der Bereich vor dem Fahrzeug (toter Winkel), der von der Bedienungsperson nicht einsehbar ist, wird erheblich vergrößert aufgrund des Schalldämpferdurchmessers im Vergleich zum Abgasrohr, wodurch die Sicherheit beeinträchtigt wird.

    [0003] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Schalldämpfer mit einem kostengünstigen, einfachen Aufbau darzustellen, der eine wirksame Dämfpung erzielt, ohne dabei nachteilig die Freisicht im Vergleich zum Abgasrohr zu beeinträchtigen.

    [0004] Versuche, einen Schalldämpfer darzustellen, mit dem eine aufgabengerechte Lösung erreicht wird, führten dazu den inneren Querschnitt des Schalldämpfers mit einer Längsteilung zu versehen, durch die zwei parallel gerichtete Kanäle entstehen, wobei der Abgasstrom ausschließlich durch einen Kanal geführt wird. Ein so gestalteter Schalldämpfer verringert vorteilhaft nicht das Blickfeld des Fahrers, da der Schalldämpfer so anzuordnen ist, daß aus der Fahrersitzposition die Kanäle hintereinander angeordnet sind und damit das Blickfeld durch den Schalldämpfer lediglich auf das Maß des für den Abgasstrom ausgelegten Abgasrohres verringert ist.

    [0005] Der erfindungsgemäße Aufbau sieht vor, daß benachbart zu dem Kanal durch den der Abgasstrom geführt wird, der weitere Kanal mit einem Dämmstoff gefüllt ist.

    [0006] In einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Querschnitte der Kanäle unterschiedlich ausgebildet sind. Vorteilhaft hat sich ein Verhältnis der Kanalquerschnitte ergeben, bei dem der für den Abgasstrom bestimmte Kanal doppelt so groß ist wie der mit Dämstoff gefüllte Kanal. Alternativ dazu können die Kanalquerschnitte auch in einem anderen Verältnis gestaltet sein.

    [0007] Die Aufteilung des Schalldämpferquerschnitts in zwei Längskanäle erfolgt erfindungsgemäß durch ein Stegblech, das sich achsparallel durch die gesamte Länge des Schalldämpfers erstreckt. Der Schalldämmeffekt wird durch ein gelochtes Stegblech erzielt, wodurch der Schalldruck des Abgasstroms über die gesamte Länge des Schalldämpfers den Dämmstoff in dem parallel verlaufenden Kanal beaufschlagen kann. Alternativ zu einem Lochblech bietet sich ebenso beispielsweise ein engmaschiges Netz oder Drahtgitter an.

    [0008] Vorteilhaft bietet es sich an, den erfindungsgemäßen Schalldämpfer in einer weitestgehend einer Rechteckform angepaßten Außenkontur darzustellen, wobei die größeren Seitenflächen im eingebauten Zustand des Schalldämpfers in Fahrtrichtung des Fahrzeugs zeigend angeordnet sind. Aus Sicht der Bedienungsperson sind dadurch die Kanäle des Schalldämpfers hintereinander angeordnet und engen damit das Blickfeld nicht nachteilig ein. Der Erfindungsgedanke schließt weitere geometrische Formen, wie z. B. ein Oval selbstverständlich ebenso mit ein.

    [0009] Ein weiterer erfindungsgemäßer Vorschlag sieht eine Aufteilung des Schalldämpfers in drei Längskanäle vor. Vorteilhaft sieht der Aufbau einen Mittenkanal für den Abgasstrom vor, dem seitlich in einer Flucht liegend je ein mit Dämmstoff gefüllter Kanal zugeordnet ist, zur weiteren Reduzierung der Schallemission. Dabei ist in der Einbaulage des Schalldämpfers dieser so ausgerichtet, daß die größten Längsseiten parallel zur Fahrzeuglängsachse angeordnet sind. Schalldämpfer, die mit einem Seiten-Versatz zur Fahrzeuglangsachse in der Motorhaube eingesetzt sind, werden dagegen vorteilhaft ausgerichtet, angebaut, d. h. die größten Langsseiten des Schalldämpfers sind auf die Sitzposition der Bedienungsperson gerichtet, um so eine Blickfeldeinschränkung zu erreichen, die sich ausschließlich auf die Abmessung des Abgaskanalquerschnitts beschränkt.

    [0010] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der Figurenbeschreibung, die ausführlich das in der Zeichnung dargestellte Ausführungsbeispiel erläutert.

    [0011] Die Figur zeigt in einer Schnittdarstellung den erfindungsgemäßen Schalldämpfer.

    [0012] Aus der Zeichnung geht der grundsätzliche Aufbau eines erfindungsgemäßen Schalldämpfers hervor. Der einen rechteckigen Querschnitt aufweisende Außenmantel des Schalldämpfers 3 ist kostengünstig durch ein entsprechend geformtes korrosions- und hitzebeständiges Blech als Schweißkonstruktion darstellbar. Alternativ bietet sich dazu die Verwendung eines Vierkantrohres an. Zur Aufteilung des Schalldämpferquerschnitts in zwei Bereiche, d. h. in die Kanäle 5 und 6, dient ein Stegblech 8. Das in einer U-form ausgebildete Stegblech 8 ist mit seinen beiden endseitig versehenen Schenkeln in Richtung des Kanals 6, die beiden Seitenflächen 12a, 12b verbindend befestigt. Durch die dargestellte Einbaulage des Stegblechs 8 ergibt sich ein Querschnittsverhältnis, bei dem der Kanal 5 den doppelten Wert des Kanals 6 aufweist. Zur wirksamen Schalldämmung ist der Kanal 6 mit einem Dämmstoff 9 ausgefüllt, durch den eine wirksame Schallabsorbtion erreicht wird. Der Abgasstrom wird ausschließlich durch den Kanal 5 geleitet, wobei der vom Abgasstrom erzeugte Schalldruck durch Bohrungen 10 den Dämmstoff im Kanal 6 beaufschlagen kann.


    Ansprüche

    1. Schalldämpfer für das Abgasgeräusch einer Brennkraftmaschine, vorgesehen für eine vertikale Einbaulage, insbesondere für land- und bauwirtschaftliche Fahrzeuge, dessen Außenkontur einem Rohr bzw. rohrähnlichen Körper entspricht und der in Längsrichtung des Schalldämpfers Geräuschdämpfungsmaßnahmen aufweist,
    dadurch gekennzeichnet, daß der Schalldämpfer (3) eine Aufteilung aufweist, durch die der Querschnitt in zumindest zwei Längskanäle (5, 6) aufgeteilt ist, wobei der Abgasstrom durch einen Kanal geführt ist.
     
    2. Schalldämpfer nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal (6) mit einem Dämmstoff (9) gefüllt ist.
     
    3. Schalldämpfer nach Anspruch 1 und 2,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Querschnittsflächen der Kanäle (5, 6) unterschiedlich sind.
     
    4. Schalldämpfer nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet, daß der einen größeren Querschnitt aufweisende Kanal (5) für den Abgasstrom bestimmt ist.
     
    5. Schalldämpfer nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Querschnitte der Kanäle (5, 6) im Verhältnis 2:1 ausgelegt sind.
     
    6. Schalldämpfer nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Aufteilung des Schalldämpferquerschnittes durch ein Stegblech (8) erfolgt.
     
    7. Schalldämpfer nach Anspruch 6,
    dadurch gekennzeichnet, daß ein gelochtes Stegblech (8) vorgesehen ist.
     
    8. Schalldämpfer nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Außenkontur des Schalldämpfers (3) im Querschnitt eine Rechteckform bildet und im eingebauten Zustand die größeren Seitenflächen des Schalldämpfers (3) in Fahrtrichtung des Fahrzeugs angeordnet sind.
     
    9. Schalldämpfer nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet, daß der Schalldämpfer (3) drei Längskanäle aufweist, wobei seitlich neben dem Kanal, der für die Abgasführung bestimmt ist, je ein mit Dämmstoff gefüllter Kanal angeordnet ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht