[0001] Die Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zur Herstellung des handelsüblichen
Mononatriumsalzes von Riboflavin-5'-phosphat (5'-Flavin-mononucleotid-natriumsalz
und daher nachfolgend als Natrium-5'-FMN bezeichnet) der Formel I

[0002] 5'-FMN ist eine Verbindung, die eine wesentliche Rolle als Coenzym in verschiedenen
Enzymreaktionen im lebenden Körper spielt und die deshalb in Form ihrer Salze, insbesondere
in Form von Natrium-5'-FMN, als Zusatz für Arzneimittel, Nahrungsmittel und Futterstoffe
verwendet wird. Natrium-5'-FMN dient auch als Ausgangsmaterial für Flavin-adenin-dinukleotid,
das als therapeutisches Mittel gegen Vitamin-B₂-Mangel eingesetzt wird.
[0003] Das Natrium-5'-FMN wird im allgemeinen durch direktes Umsetzen von Riboflavin mit
einem Phosphorylierungsmittel, wie partiell hydrolysiertem Phosphoroxichlorid oder
Phosphoroxichlorid in einem organischen Lösungsmittel und anschließende Teilneutralisation
mit wäßriger Natronlauge hergestellt. Die selektive Phosphorylierung ist nicht einfach.
So arbeitet man beispielsweise gemäß US-2 610 177 mit einem etwa 20fachen molaren
Überschuß an partiell hydrolysiertem Phosphoroxichlorid. Nachteilig an diesem Verfahren
ist neben der Verwendung so großer Mengen an Phosphoroxichlorid und der damit verbundenen
Umweltbelastung, daß das erhaltene Reaktionsprodukt noch erhebliche Mengen an unumgesetztem
Riboflavin, sowie isomere Mono- und Polyphosphate als Nebenprodukte enthält. Daher
muß das 5'-FMN einer technisch sehr aufwendigen Reinigungsprozedur unterworfen werden,
damit Produkte erhalten werden, die den Reinheitskriterien der US- und der JP-Pharmakopoen
entsprechen. Hierzu wird das erhaltene Rohprodukt durch mehrmalige Behandlung mit
Ethanolamin oder Morpholin in Form von Monoammoniumsalzen in Lösung gebracht und von
nicht umgesetztem und ungelöstem Riboflavin abgetrennt. Diese Reinigungsoperation
wird auch in Chemical Engineering, Nov. 1954, Seiten 120 ff. beschrieben.
[0004] Gemäß US 2 111 491 erfolgt die Phosphorylierung mit POCl₃ in einem sehr großen Überschuß
an Pyridin. Nachteilig an diesem Verfahren ist neben dem Einsatz so großer Mengen
des giftigen und durch seinen unangenehmen Geruch nicht gern verwendeten Pyridins,
daß das Produkt nicht rein und die Aufarbeitung sehr aufwendig ist.
[0005] In C.A.
83(1975) 79549f; 79550z und 79551a (JP-OS 25597/1975; JP-OS 25598/1975 bzw. JP-OS 25596/1975)
wird die Phosphorylierung von Riboflavin mit einem geringen Überschuß an POCl₃ in
Lösungsmitteln, wie Tetrahydrofuran, Diethylenglykoldimethylether, Monoethylenglykoldimethylether,
Triethylphosphat, 1,2-Dichlorethan oder 1,2-Dibrom-ethan beschrieben. Bei der Nacharbeitung
der genannten Verfahren stellte sich heraus, daß das 5'-FMN unter den in loc. cit.
angegebenen Reaktionsbedingungen überhaupt nicht oder in nur geringen Mengen gebildet
wird. Daß in loc. cit. hohe Ausbeuten an 5'FMN angegeben werden beruht vermutlich
auf einem Irrtum, bedingt durch die zu der Zeit noch sehr problematische Analytik
dieser Verbindungsklasse.
[0006] Allein an den aufwendigen Verfahrensschritten und darüber hinaus dem Einsatz von
großen Mengen Phosphoroxichlorid in Bezug auf das zu phosphorylierende Riboflavin
(Vitamin B₂) ist erkennbar, daß solche Verfahren einen nicht unerheblichen Einfluß
auf die Chloridbelastung im Abwasser darstellen können. Auch bei Reinigungsverfahren
für Vitamin-B₂-Phosphat durch Absorption an einem Celluloseionenaustauscher und Elution
mit einem Natriumoxalat/Oxalsäure bzw. Ammoniumformiat/Ameisensäurepuffer (vgl. JA-AS
47/8836 und JA-AS 47/8554) wird das Verfahren nicht wirtschaftlicher und umweltfreundlicher,
da bei technischer Nutzung zu große Mengen an Puffersalzen zur Anwendung kommen.
[0007] Wesentlich vorteilhafter gestaltet sich das Verfahren gemäß DE-A-39 30 668. In dieser
DE-A wird ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von Natrium-5'-FMN beschrieben,
bei dem Riboflavin mit nur etwa zweifachem Überschuß an Phosphoroxichlorid in einem
organischen Lösungsmittel aus der Stoffklasse der Lactone, insbesondere γ-Butyrolacton,
umgesetzt wird, wonach das dabei gebildete Riboflavin-4',5'-cyclophosphorsäureesterchlorid
durch Eingiessen in Wasser bei 70 bis 90°C hydrolysiert wird. Nach 5 bis 15 Minuten
wird das Reaktionsgemisch auf Raumtemperatur abgekühlt und anschließend aus dem gebildeten
5'-FMN durch Zugabe von wäßrigem Natriumhydroxid bis zu einem pH-Wert von 5,5 bis
6,0 das Natrium-5'-FMN hergestellt. Das so erhaltene Natrium-5'-FMN wird anschließend
abgetrennt und getrocknet oder angeteigt und sprühgetrocknet. Sehr vorteilhaft an
diesem Verfahren ist, daß man auf einfache Weise und in befriedigenden Ausbeuten unmittelbar
ein Produkt erhält, das den Anforderungen der US-Pharmakopoe und anderer Pharmakopoen
entspricht. Nachteilig an diesem Verfahren ist indessen, wie bei anderen bekannten
Verfahren, daß das Natrium-5'-FMN bei dieser Verfahrensweise in äußerst feinkristalliner
Form ausfällt und deshalb sehr schwierig abzutrennen und rein zu waschen ist und beim
Trocknen ein Produkt ergibt, dessen unvorteilhafte Handlingseigenschaften die praktische
Anwendung außerordentlich erschweren. Deshalb muß das Produkt sprühgetrocknet oder
anderen aufwendigen und mühsamen Verfahren unterworfen werden, um ein Produkt zu erhalten,
das einfach zu handhaben ist.
[0008] Es war daher die Aufgabe der Erfindung, die bekannten Verfahren zur Herstellung von
5'-FMN-Natriumsalz und insbesondere das an sich vorteilhafte Verfahren gemäß DE-A-39
30 668 so zu verbessern, daß dabei ein Natrium-5'-FMN in Form von leichtfiltrierbaren
grobkristallinen Partikeln anfällt und das außerdem den Reinheitsanforderungen an
Pharmaware entspricht.
[0009] Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß man ein grobkristallines und daher
leicht waschbares und abtrennbares Natrium-5'-FMN erhält, das bei einfacher Isolierung
den strengen Anforderungen der Pharmacopoen entspricht, wenn man das bei der Phosphorylierung
von Riboflavin und anschließender Hydrolyse anfallende heiße Reaktionsgemisch bei
Temperaturen zwischen 55 und 100°C, d.h. bei Temperaturen, bei denen 5'-FMN in dem
Reaktionsgemisch völlig gelöst ist, mit einer Natrium enthaltenden Base, vorzugsweise
Natriumhydroxid auf einen pH-Wert zwischen 4,0 und 6,0 einstellt.
[0010] Gemäß dem Stand der Technik wurde das bei der Phosphorylierung von Riboflavin und
anschließender Hydrolyse erhaltene Reaktionsgemisch vor der Neutralisation immer auf
Raumtemperatur abgekühlt, weil bekannt ist, daß 5'-FMN zwar in saurem Milieu, d.h.
bei extrem niedrigen pH-Werten relativ stabil ist, jedoch bei pH-Werten nahe dem Neutralpunkt
eine erhebliche Rückspaltung von 5'-FMN zu freiem Riboflavin stattfindet. Da diese
Rückspaltung bei höheren Temperaturen schneller verläuft als bei Raumtemperatur, war
zu erwarten, daß bei Neutralisation des bei der Hydrolyse erhaltenen Reaktionsgemisches
bei höheren Temperaturen ein stark mit Riboflavin verunreinigtes Natrium-5'-FMN erhalten
würde, was aufgrund des hohen Riboflavingehaltes nicht den Anforderungen der Pharmacopoen
entsprechen würde. Eine erforderliche nachträgliche Reinigung von Natrium-5'-FMN wäre
aber sehr aufwendig, wie entsprechenden Arbeiten in Chemical Engineering 1954, Seiten
120f sowie den Ausführungen in DE-A-38 10 957 zu entnehmen ist.
[0011] Gegenstand der Erfindung ist ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von leicht
filtrierbarem, grobkristallinem Riboflavin-5'-phosphat-mononatriumsalz durch Umsetzen
von Riboflavin oder seinem Natriumsalz mit überschüssigem Phosphoroxichlorid in einem
geeigneten organischen Lösungsmittel aus der Stoffklasse der Lactone, insbesondere
γ-Butyrolacton, Hydrolysieren des erhaltenen Reaktionsgemisches durch Behandeln mit
Wasser bei erhöhter Temperatur, Umsetzen des bei der Hydrolyse erhaltenen Reaktionsgemisches
mit einer Natrium enthaltenden Base bis zu einem pH-Wert von 4,0 bis 6,0, vorzugsweise
4,5 bis 5,0 und Isolieren des auskristallisierenden Natrium-5'-FMN, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß man das bei der Hydrolyse erhaltene Reaktionsgemisch bei so hohen Temperaturen
mit der Natrium enthaltenden Base umsetzt, daß das umzusetzende Riboflavin-5'-phosphat
völlig im Reaktionsgemisch gelöst ist.
[0012] Hierzu sind im allgemeinen Temperaturen von oberhalb 50°C notwendig. Mit besonderem
Vorteil arbeitet man bei Temperaturen zwischen 55 und 100°C, vorzugsweise zwischen
70 und 90°C.
[0013] Als Natrium enthaltende Base können beispielsweise Natriumhydroxid, Natriumalkoxide
mit 1 bis 4 C-Atomen, Natriumcarbonat oder Natriumbicarbonat verwendet werden. Mit
besonderem Vorteil arbeitet man mit dem preisgünstigen Natriumhydroxid in Form einer
wäßrigen oder alkoholischen Lösung.
[0014] Die Base wird im Reaktionsgemisch in solchen Mengen verwendet, daß der pH-Wert des
Reaktionsgemisches 4,0 bis 6,0 vorzugsweise 4,5 bis 5,0 beträgt.
[0015] Die Phosphorylierung von Riboflavin oder dessen Alkalisalz erfolgt im allgemeinen
gemäß den in DE-A-39 30 668 bzw. DE-A-38 35 563 beschriebenen Verfahren. Mit besonderem
Vorteil arbeitet man gemäß dem Verfahren der DE-A-39 30 668, d.h. man phosphoryliert
das Riboflavin durch Umsetzen mit 1,2 bis 3 mol Phosphoroxichlorid pro mol Riboflavin
in einem Lacton, vorzugsweise in γ-Butyrolacton, bei 20 bis 50°C, vorzugsweise 30
bis 35°C, wobei man das Lacton in Mengen von 1 bis 3 l, vorzugsweise 1 bis 1,5 l pro
mol Riboflavin einsetzt.
[0016] Die anschließende Hydrolyse des Reaktionsgemisches unter Bildung von 5'-FMN kann
auf verschiedene Weise diskontinuierlich oder kontinuierlich erfolgen.
[0017] Zur diskontinuierlichen Verfahrensweise wird beispielsweise das bei der Phosphorylierung
erhaltene Reaktionsgemisch unter Einleiten von Dampf und langsamer Zugabe von vollentsalztem
Wasser auf eine Temperatur von 85 bis 90°C erwärmt und anschließend noch etwa 5 bis
20, vorzugsweise etwa 10-15 Minuten auf Temperaturen von 85 bis 95°C gehalten.
[0018] Die hierbei verwendete Wassermenge beträgt im allgemeinen 20 bis 50 mol, vorzugsweise
25 bis 30 mol pro mol eingesetztem Riboflavin.
[0019] Eine weitere Variante der Hydrolyse ist dadurch gekennzeichnet, daß man das bei der
Phosphorylierung erhaltene Reaktionsgemisch kontinuierlich so in etwa 90 bis 150 mol,
80 bis 100°C heißen Wassers pro mol Riboflavin einträgt, daß die Temperatur des Reaktionsgemisches
zwischen etwa 80 und 95°C liegt und man das Reaktionsgemisch noch 1 bis 10 Minuten
bei dieser Temperatur hält.
[0020] Ganz besonders vorteilhaft gestaltet sich diese Variante, wenn man das bei der Phosphorylierung
erhaltene Reaktionsgemisch kurzzeitig auf Temperaturen von 40 bis 65°C, vorzugweise
55 bis 60°C erwärmt bevor man es in das heiße Wasser einträgt.
[0021] Bei einer weiteren vorteilhaften Variante des Hydrolyseschrittes wird das bei der
Phosphorylierung erhaltene Reaktionsgemisch mit Wasser im Verhältnis von 30 bis 150
mol Wasser/mol Riboflavin in einem beheizten Mischgefäß zusammengebracht und noch
etwa 5 bis 15 Minuten bei Temperaturen zwischen 80 und 95°C belassen.
[0022] Bei der Durchführung des Hydrolyseschrittes ist darauf zu achten, daß das bei der
Phosphorylierung anfallende Reaktionsgemisch möglichst schnell auf Temperaturen von
80 bis 95°C gelangt und die Temperatur für die angegebene Zeit ohne zwischenzeitliches
Absinken der Temperatur bei 80 bis 95°C gehalten wird, da sonst ein Produkt mit unakzeptabel
hohem Riboflavingehalt erhalten wird. Weiterhin sollte das Reaktionsgemisch möglichst
nicht länger als 10 min auf Temperaturen von 95°C gehalten werden. Bei längerem Erhitzen
sollten maximal Temperaturen von 90°C angewendet werden.
[0023] Für das erfindungsgemäße Verfahren ist wesentlich, daß die Umsetzung des 5'-FMN bzw.
des durch Phosphorylierung von Riboflavin mit Phosphoroxichlorid in einem Lösungsmittel
und anschließender Hydrolyse erhaltene Reaktionsgemisches mit der Natrium enthaltenden
Base bei Temperaturen erfolgt, bei denen das 5'-FMN völlig gelöst im Reaktionsgemisch
vorliegt. Das ist bei Temperaturen oberhalb von 50°C, vorzugsweise bei 55 bis 100°C,
insbesondere 70 bis 90°C der Fall.
[0024] Bei Temperaturen oberhalb von 90°C ist das Natrium-5'-FMN genau wie 5'-FMN selbst
völlig gelöst und wird nur durch Abkühlung ausgefällt. Beim Arbeiten zwischen 50 und
90°C kristallisiert das Natriumsalz teilweise gleich bei der Salzbildung, teilweise
erst durch Abkühlung nach der Teilneutralisation vollständig aus.
[0025] Das erfindungsgemäß hergestellte Natrium-5'-FMN zeichnet sich durch sehr günstige
Filtereigenschaften und gute Reinheit aus.
[0026] Die Filtereigenschaften können durch eine Bestimmung des Filterwiderstandes nach
folgender Formel ausgedruckt werden:

wobei t = Filterdauer in Sekunden, A = Filterfläche in cm², P = Filterdruck in bar,
h = Höhe des Filterkuchens in mm und V = Filtervorlumen in ml bedeuten. Ein Filterwiderstand
von 10¹¹ wird als außerordentlich gut trennend und von 10¹⁵ als äußerst schwierig
trennend bezeichnet.
[0027] Bei Teilneutralisation von 5'-FMN bei Temperaturen niedriger als 40°C bekommt man
ein Produkt mit einem Filterwiderstand von ca. 7 x 10¹⁴ und einem Trockenstoffgehalt
in dem feuchten Filterkuchen von ca. 30 - 35 %.
[0028] Bei Teilneutralisation von 5'-FMN bei Temperaturen über 60°C bekommt man einen Filterwiderstand
von nur ca. 6 x 10¹² und einen Trockenstoffgehalt in dem feuchten Filterkuchen von
ca. 50 bis 55 %.
[0029] Die gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Natrium-5'-FMN-Kristalle weisen
eine Korngrößenverteilung auf, bei der nur 3 % der Kristalle kleiner als 75 µm sind.
[0030] Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens kann das durch Phosphorylierung von Riboflavin,
anschließende Hydrolyse des Reaktionsgemisches und Teilneutralisieren des erhaltenen
5'-FMN erhaltenes Natrium-5'-FMN weitgehend rein von Riboflavin und in grobkristalliner
und daher leicht filtrierbarer und leicht handhabbarer Form erhalten werden.
Beispiel 1
[0031]
A. Herstellung einer 70°C warmen Lösung von Riboflavin-5'-phosphat
In einem 11-Kolben wurden jeweils 120 g Vitamin B2 (Pharmaware = 0,32 mol) in 400
ml γ-Butyrolacton suspendiert. Hierzu wurden langsam tropfenweise 120 g (0,78 mol)
Phosphoroxichlorid addiert. Danach wurde das Reaktionsgemisch auf 35 bis 37°C erwärmt
und bei dieser Temperatur 1 Stunde (h) gerührt. Nach ca. 30 Minuten (min) war das
Reaktionsgemisch eine dunkle homogene Lösung. Anschließend wurde die Lösung in einen
2-1-Kolben mit 120 ml 70°C warmem, voll entsalztem Wasser gepumpt, wobei die Temperatur
auf 90 bis 95°C stieg. Das Reaktionsgemisch wurde bei dieser Temperatur 5-10 min gerührt.
B. Herstellung von dem Mononatriumsalz von Riboflavin-5'-phosphat
Der gemäß Beispiel 1A erhaltenen Lösung von Riboflavin-5'-phosphat wurde bei dieser
Temperatur von 90 bis 95°C soviel einer 25 %igen wäßrigen Natronlauge zugefügt, daß
der pH-Wert der Lösung bei 5,5 lag. Danach wurde das Reaktionsgemisch mit einem Wasserbad
auf Raumtemperatur (RT) abgekühlt. Bei ca. 85 bis 90°C fing das Riboflavin-5'-phosphat-Natrium
(FMN-Na) an auszukristallisieren. Nach Abkühlen auf 20°C wurde über eine G1-Glasfritte
das Riboflavin-5'-phosphat-Natriumsalz abgetrennt und durch Waschen mit 900 ml eines
Methanol/Wasser (70/30)-Gemisches und anschließend mit 600 ml reinem Methanol von
Nebenprodukten befreit und im Vakuumtrockenschrank bei 30°C und 125 mbar getrocknet.
Die Ausbeute betrug 120,4 g (entsprechend 78.9 % der Theorie) an einem Produkt mit
einer durchschnittlichen Teilchengröße von 133 µm. Das Produkt hatte gemäß Untersuchung
mittels HPLC (ohne Berücksichtigung des Kristallwassers) folgende Zusammensetzung:
1,3 % Riboflavin 3',5'-diphosphat
2,2 % Riboflavin 4',5'-diphosphat
5,1 % Riboflavin 3'-monophosphat
10,2 % Riboflavin 4'-monophosphat
71,7 % Riboflavin 5'-monophosphat
2,6 % freies Riboflavin
6,9 % Wasser (nach Karl-Fischer)
Beispiel 2
[0032] Eine entsprechend Beispiel 1A hergestellte Lösung von Riboflavin-5'-phosphat wurde
bei 60-65°C mit so viel einer methanolischen NaOH-Lösung versetzt, daß der pH-Wert
4,5 betrug. Das dabei gebildete Natriumsalz von Riboflavin-5'-phosphat begann bei
etwa einem pH-Wert von 2,0 an zu kristallisieren. Nach Abkühlen auf RT wurde analog
Beispiel 1B abgetrennt und gewaschen.
[0033] Man erhielt 130 g (entsprechend 85,2 % der Theorie) eines Produktes mit einer durchschnittlichen
Teilchengröße von 145 µm.
[0034] Das Produkt wurde analog Beispiel 1 untersucht und zeigte folgende Zusammensetzung:
2,3 % Riboflavin 3',5'-diphosphat
2,5 % Riboflavin 4',5'-diphosphat
5,1 % Riboflavin 3'-monophosphat
10,0 % Riboflavin 4'-monophosphat
71,2 % Riboflavin 5'-monophosphat
2,1 % freies Riboflavin
6,8 % Wasser
Beispiel 3
[0035] Eine entsprechend Beispiel 1A hergestellte Lösung von Riboflavin-5'-phosphat wurde
gleichzeitig mit einer 25 %igen wäßrigen Natronlauge so in einen 2-1-Kolben enthaltend
160 ml VE-Wasser eingetragen, daß ein pH-Wert von 4,5 aufrechterhalten wurde. Bei
85 bis 90°C begann das Riboflavin-5'-phosphat-Natriumsalz zu kristallisieren. Nach
Abkühlen auf RT wurde das Kristallisat analog Beispiel 1B abgetrennt, gewaschen und
getrocknet.
[0036] Man erhielt 109,6 g (entsprechend etwa 71,8 % der Theorie) eines Produktes mit einer
durchschnittlichen Teilchengröße von 109 µm.
[0037] Das Produkt wurde analog Beispiel 1 untersucht und hatte folgende Zusammensetzung:
1,4 % Riboflavin 3',5'-diphosphat
2,3 % Riboflavin 4',5'-diphosphat
4,9 % Riboflavin 3'-monophosphat
11,3 % Riboflavin 4'-monophosphat
69,8 % Riboflavin 5'-monophosphat
3,3 % freies Riboflavin
7,0 % Wasser
Beispiel 4
[0038] Eine entsprechend Beispiel 1A hergestellte Lösung von Riboflavin-5'-phosphat wurde
gleichzeitig mit einer methanolischen Lösung von NaOH analog Beispiel 3 in 160 ml
VE-Wasser eingetragen, daß in dem sich bildenden Gemisch ein pH-Wert von 4,5 und Temperaturen
von etwa 60 bis 65°C aufrechterhalten wurden. Das Riboflavin-5'-phosphat-Natriumsalz
begann auszukristallisieren. Nach Abkühlung auf RT wurde das Kristallisat analog Beispiel
1B abgetrennt, gewaschen und getrocknet. Man erhielt 124,6 g (entsprechend 81,7 %
der Theorie) an einem Produkt mit einer durchschnittlichen Teilchengröße von 108 µm.
[0039] Das Produkt wurde analog Beispiel 1 untersucht und hatte folgende Zusammensetzung:
2,4 % Riboflavin 3',5'-diphosphat
2,6 % Riboflavin 4',5'-diphosphat
5,2 % Riboflavin 3'-monophosphat
9,5 % Riboflavin 4'-monophosphat
70,8 % Riboflavin 5'-monophosphat
2,3 % freies Riboflavin
7,2 % Wasser
Beispiel 5
[0040] Eine gemäß Beispiel 1A hergestellte Lösung von Riboflavin-5'-phosphat wurde bei 95°C
mit kristallinem Na₂CO₃ auf einen pH-Wert von 4,5 eingestellt. Bei Abkühlung auf etwa
85 bis 90°C begann das Natriumsalz von Riboflavin-5'-phosphat auszukristallisieren.
Nach Abkühlen auf RT wurde das Produkt analog Beispiel 1B abgetrennt, gewaschen und
getrocknet.
[0041] Man erhielt 116,8 g (entsprechend 76,7 % der Theorie) an einem Produkt mit einer
durchschnittlichen Teilchengröße von 86 µm.
[0042] Das Produkt wurde analog Beispiel 1B untersucht und zeigte folgende Zusammensetzung:
2,2 % Riboflavin 3',5'-diphosphat
2,4 % Riboflavin 4',5'-diphosphat
5,5 % Riboflavin 3'-monophosphat
10,7 % Riboflavin 4'-monophosphat
69,3 % Riboflavin 5'-monophosphat
3,0 % freies Riboflavin
6,9 % Wasser
Vergleichsbeispiel
[0043] Eine gemäß Beispiel 1A hergestellte Lösung von Riboflavin-5'-phosphat in 960 ml VE-Wasser
anstelle von 120 ml wurde im Wasserbad bis unter 40°C abgekühlt. Bei 55°C begann das
Riboflavin-5'-phosphat auszukristallisieren. Nach Abkühlung wurde der pH mit wäßriger
Natronlauge auf einen Wert von 5,5 eingestellt. Nach weiterer Abkühlung auf 20°C wurde
das Riboflavin-5'-phosphat-natriumsalz analog zu Beispiel 1B abgetrennt, gewaschen
und getrocknet.
[0044] Man erhielt 119 g (entsprechend 78 % der Theorie) eines Produktes, das mit einer
durchschnittlichen Teilchengröße von nur 10 µm sehr schlecht filtrierbar war.
[0045] Gemäß HPLC-Analyse analog zu Beispiell hatte das Produkt folgende Zusammensetzung:
1,5 % Riboflavin 3',5'-diphosphat
2,4 % Riboflavin 4',5'-diphosphat
5,1 % Riboflavin 3'-monophosphat
11,3 % Riboflavin 4'-monophosphat
70,6 % Riboflavin 5'-monophosphat
3,8 % freies Riboflavin
5,2 % Wasser
1. Verfahren zur Herstellung von leicht filtrierbarem, grobkristallinem Riboflavin-5'-phosphat-mononatriumsalz
durch Umsetzen von Riboflavin oder seinem Natriumsalz mit überschüssigem Phosphoroxichlorid
in einem geeigneten organischen Lösungsmittel, Hydrolysieren des erhaltenen Reaktionsgemisches
durch Behandeln mit Wasser bei erhöhter Temperatur, Umsetzen des bei der Hydrolyse
erhaltenen Reaktionsgemisches mit einer Natrium enthaltenden Base bis zu einem pH-Wert
von 4,0 bis 6,0 und Isolieren des auskristallisierenden Riboflavin-5'-phosphat-natriumsalzes,
dadurch gekennzeichnet, daß man das bei der Hydrolyse erhaltene Reaktionsgemisch bei
so hohen Temperaturen mit der Natrium enthaltenden Base umsetzt, daß das umzusetzende
Riboflavin-5'-phosphat völlig im Reaktionsgemisch gelöst ist.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das bei der Hydrolyse
erhaltene, Riboflavin-5'-phosphat gelöst enthaltende Reaktionsgemisch bei Temperaturen
von oberhalb 50°C mit der Natrium enthaltenden Base umsetzt.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das bei der Hydrolyse
erhaltene, Riboflavin-5'-phosphat gelöst enthaltene Reaktionsgemisch bei Temperaturen
von 55 bis 100°C mit der Natrium enthaltenden Base umsetzt.
4. Verfahren zur Herstellung von leicht filtrierbarem, grobkristallinem Riboflavin-5'-phosphat-mononatriumsalz,
durch Umsetzen von Riboflavin in γ-Butyrolacton mit 1,2 bis 3 mol Phosphoroxychlorid
pro mol Riboflavin, Hydrolysieren des so erhaltenen Reaktionsgemisches durch Behandeln
mit 30 bis 50 mol Wasser pro Mol Vitamin B₂ bei Temperaturen zwischen 70 und 90°C
und Umsetzen des bei der Hydrolyse erhaltenen, Reaktionsgemisch mit Natriumhydroxid
bis zu einem pH-Wert zwischen 5 und 6 und Abtrennen des auskristallisierenden Riboflavin-5'-phosphatnatriumsalzes,
dadurch gekennzeichnet, daß man das bei der Hydrolyse erhaltene, Riboflavin-5'-phosphat
gelöst enthaltende Reaktionsgemisch bei Temperaturen oberhalb 50°C, mit dem Natriumhydroxid
umsetzt.
5. Verfahren gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man das bei der Hydrolyse
erhaltene, Riboflavin-5'-phosphat gelöst enthaltende Reaktionsgemisch bei Temperaturen
von 55 bis 100°C mit Natriumhydroxid umsetzt.
6. Verfahren gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man das bei der Hydrolyse
erhaltene, Riboflavin-5'-phosphat gelöst enthaltende Reaktionsgemisch bei Temperaturen
oberhalb von 50°C mit Natriumhydroxid bis zu einem pH-Wert von 4,0 bis 5,0 umsetzt.