[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Betreiben eines Handsenders zum
Steuern von Fahrzeugfunktionen mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs
1.
[0002] Ein Verfahren mit diesen Merkmalen ist aus der Betriebsweise eines zur Fernbedienung
von Funktionen in von der Anmelderin hergestellten Fahrzeugen mitgelieferten Infrarot-Handsenders
ableitbar.
[0003] Die von diesem Handsender abstrahlbaren Ausgangssignale setzen sich im wesentlichen
aus einem Codeanteil und einem Aufrechterhaltungsanteil zusammen. Mit dem Codeanteil
wird in bekannter Weise eine relativ kurze codierte Nachricht vom Sender zu einem
fahrzeugfesten Empfänger übertragen, die es ermöglicht, z. B. eine Zentralverriegelung
im Ent- bzw. Verriegelungssinn bereits bzw. noch aus größerer Entfernung vom Fahrzeug
zu aktivieren. Der Aufrechterhaltungsanteil, der in den mit einer Komfortschließung
ausgestatteten Fahrzeugen zusätzlich das Schließen von nach dem Verlassen des Fahrzeugs
noch offenstehenden Fenstern und des Schiebedachs mittels deren elektrischer Antriebe
ermöglicht, wird nur und so lange abgestrahlt, wie die Sendetaste des Handsenders
ununterbrochen länger als eine vorbestimmte Zeitspanne unmittelbar im Anschluß an
die Abstrahlung des verriegelnden Codesignals festgehalten wird, also nur für die
erwünschte Dauer der Fenster- oder Schiebedachschließbewegung. Letztere setzt aus
Sicherheitsgründen erst nach Verstreichen einer bestimmten Zeitspanne, z. B. 0,25
sec nach Beginn bzw. nach fahrzeugseitigem Empfang des Aufrechterhaltungssignals ein,
ebenso wie das notwendige Festhalten der Sendetaste bereits eine Sicherheitsmaßnahme
darstellt.
Der Aufrechterhaltungsanteil besteht im einfachsten Fall aus wiederholten Taktimpulsen,
die mit gegenüber dem Codesignal unveränderter Intensität bzw. unverändertem Signalpegel
in gleichbleibenden Abständen übertragen werden. Die Ausgangsleistung des Handsenders
und dessen Reichweite bleibt also gleich (vgl. Fig. 2).
Angesichts verstärkter Bemühungen um die Bediensicherheit von Fahrzeugen insbesondere
auch mit derartigen Komfortschließanlagen ist es wünschenswert, die Betätigung der
letzteren mittels eines Fernbedienungs-Handsenders nur in einem verhältnismäßig engen
räumlichen Bereich um das Fahrzeug zu ermöglichen.
[0004] Die kennzeichnenden Merkmale des Verfahrensanspruchs 1 geben eine erfindungsgemäße
Lösung dieser Aufgabe an.
Bei dieser Lösung ist es z. B. unerheblich, ob das Ausgangssignal zur Steuerung der
Komfortschließ-Antriebe z. B. über eine eigene Taste des Handsenders im Anschluß an
eine vorangehende Betätigung einer Codesignal-Sendetaste aktiviert wird, oder ob nur
eine einzige Sendetaste vorgesehen ist. Im ersteren Fall kann die empfangbare Ausgangsleistung
einfach durch die Wahl der Taste bestimmt werden.
[0005] Es ist ein Handsender bekannt (DE 38 06 130 A1), dessen Ausgangsleistung abhängig
von der Stärke des Umgebungslichts veränderlich ist.
[0006] Die Merkmale der Unteransprüche offenbaren vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen
Verfahrens. Nach Unteranspruch 2 wird während des Ablaufs der gemäß dem einleitend
erörterten Stand der Technik durch eine einzige Sendetaste aktivierbaren aufeinanderfolgenden
Ausgangssignale durch geeignete Schaltmittel die empfangbare Ausgangsleistung des
Handsenders und damit dessen Reichweite selbsttätig verringert.
[0007] Ein Möglichkeit besteht darin, die elektrische Ausgangsleistung einer Signalquelle
durch Vorschalten eines Widerstands - der einen elektrischen Falter bildet - in einer
Stufe zu vermindern.
[0008] Eine weitere Möglichkeit besteht darin, zwei Signalquellen nebeneinander in demselben
Handsender vorzusehen, deren eine ungefiltert bzw. ungeschwächt mit voller Leistung
abstrahlen kann, deren andere nur durch einen ständig vorgeschalteten Filter oder
mit reduzierter Leistung abstrahlen kann. In dieser Ausführung wird zum Reduzieren
der empfangbaren Ausgangsleistung ein selbsttätig, z. B. zeitabhängig steuerbarer
Umschalter zum Umschalten von der einen Signalquelle auf die andere benötigt.
[0009] Noch eine Möglichkeit mit zwei Signalquellen kann realisiert werden, indem diese
für eine große Reichweite gemeinsam aktiviert werden und eine davon zur Reichweitenverminderung
abgeschaltet wird.
[0010] Schließlich ist im Rahmen des Erfindungsgedankens auch eine Dialogsteuerung der empfangbaren
Ausgangsleistung des Handsenders in Abhängigkeit von einem vom Fahrzeug selbst nach
vollständigem Empfang eines passenden Codesignals ausgesendeten und im Handsender
empfang- und auswertbaren Umschaltsignal mit großer Reichweite möglich.
[0011] Ggf. könnte auch eine geeignete variable Signalfilterung vorgesehen werden, z. B.
durch Einschalten eines je nach der Signalträgerart (Infrarot, Ultraschall, Funk)
ausgewählten geeigneten Filters vor den Signalausgang während der Abstrahlung der
die Antriebe steuernden Ausgangssignale.
[0012] Eine Skizze des möglichen Signalablaufs bei der erfindungsgemäßen Betriebsweise des
Handsenders sowie Ausführungsbeispiele für Handsender sind in der Zeichnung dargestellt
und werden im folgenden noch kurz beschrieben.
[0013] Es zeigen
- Figur 1
- einen Signalverlauf eines Handsenders über der Betätigungszeitdauer seiner Sendetaste
gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren,
- Figur 2
- einen entsprechenden Signalverlauf gemäß dem Stand der Technik,
- Figur 3
- einen Handsender mit zwei Signalquellen, die mittels eines steuerbaren Schaltglieds
wechselweise zum Abstrahlen von Signalen einschaltbar sind,
- Figur 4
- eine Skizze mit einer Infrarot-Signalquelle, der von einem steuerbaren Schaltglied
ein leistungsmindernder Widerstand vorschaltbar ist,
- Figur 5
- eine Skizze eines Dialogsystems, in dem die empfangbare Ausgangsleistung eines Handsenders
(Transponders) im Dialog mit einem fahrzeugfesten Sender (Transponder) steuerbar ist.
[0014] In beiden Diagrammen gemäß
Figuren 1 und 2 ist die empfangbare Ausgangs-Sendeleistung p eines Handsenders - die dessen Reichweite
entspricht - bei ununterbrochener Betätigung einer Sendetaste über einer Zeitachse
t stark schematisiert aufgetragen.
[0015] Der Signalverlauf beginnt jeweils mit Beginn der Betätigung der Sendetaste. Die Abkürzungen
ZV/EDW und KB stehen für Verriegelungseinrichtungen bzw. Stellelemente einer Zentralverriegelung
/ Einbruch-Diebstahl-Warnanlage bzw. für Antriebe einer Komfortbedienung.
[0016] Aus
Figur 2 ist ersichtlich, daß in dem bekannten Signalverlauf die aufeinanderfolgenden Impulse
des Codeanteils C (Steuerung der Fahrzeugfunktionen ZV/EDW) und des Aufrechterhaltungsanteils
A (Steuerung der Fahrzeugfunktion KB) gleiche Amplituden P haben. Durch eine gestrichelte
senkrechte Linie unterhalb der Zeitachse im Bereich des AufrechterhaltungsanteilS
A ist angedeutet, daß erst verzögert nach dessen Einsetzen die Steuerung der Komfortbedienung
KB (Antriebe für Fensterheber, Schiebedach, Sitzverstellung) möglich ist. Dem würde
entsprechen, daß bei einem Sender mit zwei Sendetasten für die unterschiedlichen Signalarten
C und A die Wahl der Taste keinen Einfluß auf die Amplitude und Reichweite hat.
[0017] Figur 1 zeigt hingegen, daß gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren bei bezüglich der Impulsfolge
gleichbleibendem Signalverlauf die Amplitude der Impulse des Aufrechterhaltungsanteils
A deutlich, etwa um 50 %, gegenüber der Amplitude der Impulse des Codeanteils C verringert
ist.
[0018] Dadurch wird die empfangbare Ausgangsleistung des Handsenders und seine Reichweite
für die Komfortfunktion (KB) gegenüber der verhältnismäßig großen Reichweite für die
Verriegelungs- (ZV) und Diebstahlsicherungsfunktion (EDW) deutlich verringert. Bei
einem Sender mit zwei Sendetasten wäre also mit der Taste für Signalart C die volle
Ausgangsleistung bzw. Reichweite und mit der Taste für Signalart A die reduzierte
Ausgangsleistung verfügbar.
[0019] Es versteht sich, daß auch andere Methoden zur Beeinflussung bzw. Verringerung der
tatsächlichen Ausgangsleistung im Rahmen der Erfindung benutzt werden können, z. B.
eine Impulsbreitensteuerung.
[0020] Figur 3 zeigt eine teilweise aufgeschnittene Ansicht eines Handsenders 1 für Infrarot-Strahlen,
der über eine einzige Sendetaste 2 manuell aktivierbar ist. Er umfaßt neben den nicht
dargestellten üblichen Speicher-, Codier- und Energieversorgungsmitteln ein selbsttätig
steuerbares Schaltglied 3 mit einem Umschaltkontakt 4 sowie als Signalquelle eine
erste Infrarot-Sendediode 5 und eine zweite Infrarot-Sendediode 6, die wechselweise
über den Umschaltkontakt 4 ansteuerbar sind. Die erste Infrarot-Sendediode 5 ist hinter
einer transparenten Abdeckung 7 im Gehäuse des Handsenders 1 angeordnet, die die von
der Sendediode 5 abstrahlbare - und von einem nachgeordneten Empfänger empfangbare
- Sende-(Licht-)leistung nicht nennenswert vermindert bzw. dämpft.
Demgegenüber ist die zweite Infrarot-Sendediode 6 hinter einer ebenfalls transparenten,
jedoch einen Teil der Sendeleistung absorbierenden Abdeckung 8 angeordnet.
Daher kann selbst bei identischer Auslegung und Leistungsaufnahme der beiden Signalquellen
bzw. Sendedioden 5 und 6 die von letzterer abgestrahlte Sendeleistung von einem nachgeordneten
Empfänger nur abgeschwächt empfangen werden.
Entsprechend wird das selbsttätig steuerbare Schaltglied 3 genau dann seinen Umschaltkontakt
auf die Sendediode 6 umschalten, wenn nach Abstrahlung des in Figur 1 markierten Codesignals
bzw. -anteils das leistungs-/reichweitengeminderte Aufrechterhaltungssignal abgestrahlt
werden soll.
Dieser Vorgang kann von Programmablauf des Handsenders softwareseitig oder auch rein
zeitabhängig über ein Zeitglied (Timer, Clock) gesteuert werden, weil beim vorliegenden
Sendertyp die zeitliche Erstreckung des abzustrahlenden Codesignals und damit die
Zeitspanne zwischen dem Anfang der Betätigung der Sendetaste 2 und dem Zeitpunkt der
Reichweitenumschaltung immer konstant ist.
[0021] Gleiches gilt für ein selbsttätig steuerbares Schaltglied 3' gemäß
Figur 4, das einer einzigen Sendediode 5' eines nicht weiter dargestellten Handsenders mittels
eines Umschaltkontakts 4' einen Vorwiderstand 8' vorschalten kann, der dann die Leistungsaufnahme
der Sendediode 5' gegenüber der dargestellten Grundstellung begrenzt und somit ebenfalls
als Filter für die empfangbare Ausgangsleistung anzusehen ist.
[0022] Analog zu dieser Gestaltung wäre es auch möglich, zwei Sendedioden 5 und 6 wie in
Fig. 3 vorzusehen, diese jedoch ungefiltert und normalerweise - für den Codeanteil
- gemeinsam abstrahlen zu lassen, eine davon aber zur Verminderung der empfangbaren
Ausgangsleistung mittels des selbsttätig steuerbaren Schaltglieds abzuschalten. Auch
hierdurch wird die Leistungsaufnahme der Gesamtsignalquelle und deren Reichweite vermindert.
[0023] Schließlich ist in
Figur 5 noch eine Anordnung stark vereinfacht skizziert, in der ein selbsttätig steuerbares
Schaltglied 3'' eines Handsenders 1' - wie in Figuren 3 und 4 dargestellt - im Dialog
mit einem fahrzeugfesten Sender mit großer Reichweite aktivierbar ist.
[0024] Ein Fahrzeug F ist hier nur als gestrichelter Rahmen teilweise angedeutet. Darin
ist ein fahrzeugfester Empfänger 9 mit einem nachgeschalteten Steuergerät 10 und ein
von diesem steuerbarer Sender 11 angeordnet. Das Steuergerät 10 beherrscht außerdem
die bereits mehrfach erwähnten Fahrzeugfunktionen ZV/EDW und KB, wie hier schematisch
durch Funktionsblöcke angedeutet. Ein links neben dem Fahrzeug angedeuteter Handsender
1' umfaßt wiederum eine Signalquelle 5'', deren empfangbare Ausgangsleistung in geeigneter
Weise - wie oben dargestellt - über das selbsttätig steuerbares Schaltglied 3'' im
Sinne des Ablaufs in Figur 1 änderbar ist. Neben der Signalquelle 5'' ist nunmehr
auch ein Empfänger 12 im Handsender 1' vorgesehen, der die vom fahrzeugfesten Sender
11 abstrahlbaren Signale empfängt.
[0025] Diese Anordnung wird nun so betrieben, daß auf Aktivierung des Handsenders 1' mittels
seiner hier nicht dargestellten Sendetaste hin die Signalquelle 5'' ein Codesignal
zum fahrzeugfesten Empfänger 9 abstrahlt. Dieses wird im Steuergerät 10 in der üblichen
Weise decodiert und in einen an die Funktion ZV/EDW gerichteten Steuerbefehl umgesetzt.
Gleichzeitig aktiviert das Steuergerät nach vollständigem Erhalt eines Codesignals
- das natürlich zum fahrzeugseitig gespeicherten Code passen muß - den fahrzeugfesten
Sender 11. Dessen mit großer Reichweite abgestrahltes Signal gelangt zum Empfänger
12 des Handsenders 1', welcher daraufhin das Schaltglied 3'' aktiviert (für die Zeitdauer
der Betätigung der Sendetaste). Dieses reduziert dann die empfangbare Ausgangsleistung
der Signalquelle 5'' und damit deren Reichweite in der vorher erörterten Weise.
[0026] In dieser Anordnung haben sowohl der Handsender 1' als auch die Sender-Empfänger-Kombination
im Fahrzeug F eine Transponder-Funktion.
[0027] Es versteht sich, daß die dargestellten Ausführungsbeispiele auch mit anderen Übertragungsmedien
als Infrarotwellen ausgeführt werden können, ohne den tragenden Grundgedanken der
Erfindung zu verlassen.
1. Verfahren zum Betreiben eines Handsenders zum Steuern von Fahrzeugfunktionen, wobei
der Handsender Ausgangssignale zur Steuerung sowohl von Verriegelungseinrichtungen
als auch von Antrieben, insbesondere von Schiebedach- und Fensterantrieben, zum Schließen
von Fahrzeugöffnungen abstrahlen kann,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausgangssignale zur Steuerung der Antriebe mit geringerer Ausgangsleistung
und Reichweite als die Ausgangssignale zur Steuerung der Verriegelungseinrichtungen
abgestrahlt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, in dem der Handsender bei fortdauernder Betätigung einer
Sendetaste zusammenhängende Ausgangssignale mit einem führenden Codeanteil begrenzter
zeitlicher Länge zur Steuerung der Verriegelungseinrichtungen und einem darauf folgenden
Aufrechterhaltungsanteil zur Steuerung der Antriebe abstrahlt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die empfangbare Ausgangsleistung des Handsenders nach Abstrahlung des Codeanteils
durch Schaltmittel selbsttätig verringert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Amplitude von Impulsen des Aufrechterhaltungsanteils gegenüber der Amplitude
von Impulsen des Codeanteils verringert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß nach Abstrahlung des Codeanteils die Leistungsaufnahme einer Signalquelle (5')
und damit deren empfangbare Ausgangsleistung vermindert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 2 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß nach Abstrahlung des Codeanteils mittels eines selbsttätig steuerbaren Schaltglieds
(3; 3'; 3'') zur Verminderung der empfangbaren Ausgangsleistung von einer ersten Signalquelle
(5) des Handsenders (1) auf eine zweite Signalquelle (6) des Handsenders umgeschaltet
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 2 oder 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die empfangbare Ausgangsleistung des Handsenders im Dialog mit einem fahrzeugfesten
Sender steuerbar ist, indem der fahrzeugfeste Sender nach fahrzeugseitigem Empfang
der Ausgangssignale zur Steuerung der Verriegelungseinrichtungen ein von dem mit einem
Empfänger versehenen Handsender empfangbares Umschaltsignal mit großer Reichweite
abstrahlt, das von einer senderinternen selbsttätig steuerbaren Umschalteinrichtung
zur temporären Verringerung der empfangbaren Handsender-Sendeleistung auswertbar ist.
7. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß während der Abstrahlung der die Antriebe steuernden Ausgangssignale ein je nach
der Signalträgerart (Infrarot, Ultraschall, Funk) ausgewählter geeigneter Filter eingeschaltet
wird.