[0001] Die Erfindung betrifft ein Drahtgliederband für Prozeßzwecke, insbesondere als Papiermaschinenbespannung,
mit einer Vielzahl von nebeneinander angeordneten, ineinandergreifenden Drahtwendeln,
welche Steckdrähte einfassende Kopfbögen und diese verbindende Windungsschenkel aufweisen.
[0002] Es sind schon sehr frühzeitig Vorschläge gemacht worden, derartige Drahtgliederbänder
als Bespannungen von Papiermaschinen einzusetzen, um damit die Papierbahn durch die
Papiermaschine zu führen und abzustützen. Ein für Papiermaschinen brauchbares Drahtgliederband
ist jedoch erst durch die Erfindung nach der DE-OS 24 19 751 entstanden. Diese Drahtgliederbänder
werden aus einer Vielzahl von in Laufrichtung nebeneinander angeordneten, sich quer
zur Laufrichtung erstreckenden Drahtwendeln aus thermofixierbarem Kunststoff zusammengefügt,
indem die Windungen einer Drahtwendel in die Lücken zwischen den Windungen der schon
angefügten Drahtwendel eingeschoben werden, wobei die Überlappung derart hergestellt
wird, daß ein Kanal entsteht, durch den ein Steckdraht zur Kupplung der jeweils benachbarten
Drahtwendeln geschoben wird. Auf diese Weise kann ein endloses Drahtgliederband hergestellt
werden, das sich wegen der Scharnierbeweglichkeit zwischen den jeweils benachbarten
Drahtwendeln durch gute Anpassungsfähigkeit auszeichnet.
[0003] Der Draht einer Drahtwendel hat grundsätzlich einen schraubenförmigen Verlauf, wobei
die Steigung innerhalb einer Windung durchaus unterschiedlich sein kann. Um eine glatte
Oberfläche zu erzielen, sind die Drahtwendeln bei den meisten Drahtgliederbändern
abgeflacht. Auf diese Weise ergeben sich gerade gestreckte Windungsschenkel an der
Ober- und Unterseite des Drahtgliederbandes, welche jeweils zwei Kopfbögen verbinden.
In der Regel überlappen sich die jeweils benachbarten Drahtwendeln mit ihren Kopfbögen
und umschlingen dabei den dort verlaufenden Steckdraht.
[0004] Abweichend von dem aus der DE-OS 24 19 751 bekannten Grundtyp können bei Drahtgliederbändern
auch Doppeldrahtwendeln verwendet werden, wie sie sich aus der EP-A-0̸ 116 894 ergeben.
Bei diesen Drahtgliederbändern umschlingen sich schraubenförmig die Windungen jeweils
von zwei nebeneinander angeordneten Drahtwendeln derart, daß dort Steckdrähte nicht
erforderlich sind, sondern nur zur Verbindung der Doppeldrahtwendeln. Auf diese Weise
kann die Hälfte der Steckdrähte wegfallen.
[0005] In der EP-A-0̸ 0̸18 20̸0̸ sind Drahtgliederbänder verschiedenster Ausführungsformen
offenbart. So können Drahtgliederbänder auch doppellagig ausgebildet werden, wobei
die Verbindung der Lagen über zusätzliche, beide Lagen umschlingende Drahtwendeln
erfolgt. Auch sind dieser Druckschrift Drahtwendeln zu entnehmen, die sich jeweils
über drei benachbarte Steckdrähte erstrecken und bei denen sich zwei benachbarte Drahtwendeln
über jeweils zwei Steckdrähte überlappen. Aus dieser Druckschrift ist auch bekannt,
die jeweils benachbarten Drahtwendeln mit mehr als zwei Steckdrähten zu kuppeln.
[0006] Die bis dahin bekannten Drahtgliederbänder haben konstruktionsbedingt eine hohe Luftdurchlässigkeit
und führen ein hohes Luftvolumen mit sich. Bei sehr schnell laufenden Papiermaschinen
ist dies unerwünscht, weil sehr starke Luftumwälzungen verursacht werden, die zu Zerstörungen
der Papierbahn führen können. Zur Beseitigung dieses Problems wird in der EP-A-0̸
128 436 und der EP-A-0̸ 0̸50̸ 374 vorgeschlagen, Füllmaterial in die von den Windungsschenkeln
eingeschlossenen Hohlräume einzubringen. Dies bedeutet jedoch bei der Herstellung
einen zusätzlichen Aufwand.
[0007] Ein weiterer Versuch, die Luftdurchlässigkeit eines Drahtgliederbandes zu verringern,
besteht darin, die Windungsschenkel zumindest an der der Papierbahn zugewandten Seite
abzuflachen, d. h. breiter als im Bereich der Kopfbögen zu machen und dadurch die
Zwischenräume zwischen den Windungsschenkeln einzuengen (vgl. DE-PS 32 43 513). Abgesehen
davon, daß hierdurch das zwischen den Windungsschenkeln transportierte Luftvolumen
nicht verringert wird, ist die Herstellung solcher Drahtwendeln aufwendig.
[0008] Daneben ist es bekannt, solche Drahtgliederbänder zumindest an der der Papierbahn
zugewandten Seite mit einer zusätzlichen Schicht zu versehen, beispielsweise in Form
eines aufgenadelten oder angeklebten Faservlieses (vgl. DE-OS 24 19 751, Figur 3),
in Form eines Gewebes (vgl. EP-B-0̸ 0̸80̸ 713) oder in Form von gelochten Folien (EP-B-0̸
211 471). Diese zusätzlichen Schichten sollen eine gleichmäßigere Oberfläche erzeugen
und zusätzlich die Luftdurchlässigkeit auf einen gewünschten Wert herabsetzen.
[0009] Bei allen bekannten, Drahtgliederbändern ist die Dicke immer etwas größer als die
Dicke des Steckdrahtes zuzüglich des zweifachen Durchmessers des Drahtgliederbandes.
Insbesondere beim Einsatz in der Trockenpartie einer Papiermaschine, wo die Drahtgliederbänder
vornehmlich eingesetzt werden, ist jedoch eine geringe Dicke des Drahtgliederbandes
erwünscht, um zum einen die Wärmeübertragung und damit den Trocknungswirkungsgrad
möglichst günstig zu gestalten. Zum anderen hat dies eine geringe Geschwindigkeitsdifferenz
zwischen Papierbahn und Drahtgliederkanal bei starken Umschlingungswinkeln zur folge,
wie sie insbesondere in der ersten Trockengruppe bei geschlossener Bahnführung gegeben
sein kann.
[0010] Außerdem besteht aus den schon oben genannten Gründen das Ziel, das mit dem Drahtgliederband
transportierte Luftvolumen möglichst gering zu halten. Schließlich ist auch ein Bedarf
gegeben, die Flexibilität von Drahtgliederbändern zu erhöhen, damit sie sich besser
an die Trockenzylinder anschmiegen können.
[0011] Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, ein Drahtgliederband der aus den
vorzitierten Druckschriften bekannten Gattung derart auszubilden, daß es eine möglichst
geringe Dicke hat, weniger Luftvolumen mitschleppt und elastischer ist.
[0012] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß Windungsschenkel wenigstens
eines Teils der Drahtwendeln zwischen jeweils zwei Kopfbögen mindestens einmal die
Flachseiten des Drahtgliederbandes wechseln. Der Grundgedanke der Erfindung besteht
also darin, daß wenigstens ein Teil der Windungsschenkel eine Drahtwendel zwischen
jeweils zwei Kopfbögen durch das Innere des Drahtgliederbandes hindurchgehen und auf
diese Weise von der einen Flachseite zur anderen Flachseite wechseln. Dies hat zur
Folge, daß das Innere des Drahtgliederbandes - je nach Anzahl der hindurchgeführten
Windungsschenkel - mit Drahtmaterial der Drahtwendeln gefüllt und damit das freie
innere Volumen herabgesetzt wird. Dies mindert das mitgeführte Luftvolumen beträchtlich.
[0013] Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß insbesondere dann, wenn sämtliche Windungsschenkel
einen derartigen Verlauf haben, die Dicke des Drahtgliederbandes auf den geringstmöglichen
Wert, nämlich die Dicke des Steckdrahtes zuzüglich der zweifachen Dicke des für die
Drahtwendel verwendeten Drahtes, reduziert wird. Da sich zudem zwischen zwei benachbarten,
durch das Innere des Drahtgliederbandes gehenden Windungsschenkeln Kreuzungspunkte
bilden, wird die Biegsamkeit des Drahtgliederbandes auch zwischen den Steckdrähten
verbessert, mit der Folge, daß sich das Drahtgliederband insgesamt besser an Umlenkeinrichtungen
wie Walzen oder dergleichen anpassen kann. Schließlich wird auch die Führung der Steckdrähte
verbessert, da der Umschlingungswinkel der Kopfbögen größer als 180̸° ist.
[0014] Ein zusätzlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Drahtgliederbandes liegt darin, daß
bei der Thermofixierung auch jeder der durch das Innere des Drahtgliederbandes geführte
Windungsschenkel auf die Seite geführt wird, von der aus die Wärmeeinwirkung erfolgt
und somit unmittelbar der Thermofixierwärme ausgesetzt wird. Bei den konventionellen
Drahtgliederbändern ist dies nicht der Fall, denn die auf der der Wärmeeinwirkung
abgewandten Seite verlaufenden Windungsschenkel erreichen eine erheblich geringere
Temperatur als die auf der gegenüberliegenden Seite verlaufenden Windungsschenkel.
[0015] Der Grundgedanke der Erfindung läßt sich in vielerlei Ausführungsformen verwirklichen.
Dies geschieht schon dann, wenn nur ein Teil der Windungsschenkel einer Drahtwendel
oder wenn die Windungsschenkel nur eines Teils der Drahtwendeln den erfindungsgemäßen
Verlauf durch das Innere des Drahtgliederbandes haben. Das Drahtgliederband wird aber
hinsichtlich einer Reihe von Eigenschaften gleichförmiger, wenn die Windungsschenkel
aller Drahtwendeln zwischen jeweils zwei Kopfbögen die Flachseiten des Drahtgliederbandes
wechseln.
[0016] In der einfachsten Ausführungsform wechseln die Windungsschenkel zwischen jeweils
zwei Kopfbögen nur einmal, wobei sich die mit diesen Windungsschenkeln ausgerüsteten
Drahtwendeln nur über zwei Steckdrähte erstrecken. Die Drahtwendeln haben dann - von
der Stirnseite her gesehen - den Verlauf einer liegenden Acht. Dabei eignet sich diese
Ausführungsform besonders dafür, nur rechts- oder nur linksgewendelte Drahtwendeln
zu verwenden, was die Herstellung vereinfacht. Zudem ergibt sich hierdurch ohne die
Verwendung zusätzlicher Füllmaterialien eine wesentlich geringere Luftdurchlässigkeit
im Vergleich zu konventionellen Drahtgliederbändern mit bis auf den Verlauf der Windungsschenkeln
gleicher Struktur.
[0017] Der Grundgedanke der Erfindung läßt sich auch in einer Ausführungsform verwirklichen,
bei der sich die Drahtwendeln mit die Flachseiten wechselnden Windungsschenkeln über
wenigstens drei Steckdrähte erstrecken und dabei wenigstens zweimal die Flachseiten
wechseln, und zwar vorzugsweise in jedem Zwischenraum zwischen zwei benachbarten Steckdrähten.
Dies beschleunigt die Montage, führt allerdings auch zu einer etwas geringeren Gelenkigkeit
des Drahtgliederbandes. Alternativ kann vorgesehen sein, daß sich die Windungsschenkel
- bei einer Erstreckung der Drahtwendeln über wenigstens drei Steckdrähte - über wenigstens
zwei benachbarte Steckdrähte auf einer Flachseite des Drahtgliederbandes verlaufen.
Bei diesen Drahtwendeln handelt es sich um eine Kombination konventioneller Drahtwendeln
mit erfindungsgemäßen Drahtwendeln. Die Windungsschenkel verlaufen also wenigstens
einmal durch das Innere des Drahtgliederbandes, dann jedoch in konventioneller Weise
an einer der Flachseiten über wenigstens zwei Steckdrähte. In diesem Bereich sind
vielfältige Kombinationen denkbar, und zwar auch Drahtwendeln mit konventionell verlaufenden
Windungsschenkeln und Drahtwendeln mit durch das Innere des Drahtgliederbandes verlaufenden
Windungsschenkeln. Auf diese Weise können die Drahtgliederbänder optimal den jeweiligen
Anforderungen angepaßt werden.
[0018] Die Ausführungsformen mit sich über wenigstens drei Steckdrähte erstreckenden Drahtwendeln
überlappen sich in der einfachsten Form nur im Bereich ihrer Kopfbögen und der dort
angeordneten Steckdrähte. Zwischen diesen zwei benachbarte Drahtwendeln kuppelnden
Steckdrähten sind dann weitere Steckdrähte angeordnet, über die die Windungsschenkel
an Ober- und Unterseite verlaufen. Es liegt jedoch im Rahmen der Erfindung, auch diese
Steckdrähte zumindest teilweise zur Kupplung der Drahtwendeln heranzuziehen, indem
zwischen den benachbarten Drahtwendeln eine sich mindestens über zwei Steckdrähte
erstreckende Überlappung geschaffen wird, wie sie sich beispielsweise aus den Figuren
(4) und (5) der EP-A-0̸ 0̸18 20̸0̸ ergibt. Hierdurch wird das Drahtgliederband besonders
dicht mit viel Drahtmaterial im Innenraum, wodurch die Luftdurchlässigkeit und das
mittransportierte Luftvolumen gering bleiben. Dabei ist es zweckmäßig, daß sich die
über wenigstens drei Steckdrähte gehenden Drahtwendeln über eine solche Anzahl von
Steckdrähten überlappen, die um eins geringer ist als die Anzahl der Steckdrähte,
über die sich diese Drahtwendeln erstrecken. Hierdurch ergibt sich eine besonders
dichte Konfiguration.
[0019] Im übrigen lassen sich bei dem erfindungsgemäßen Drahtgliederband grundsätzlich alle
im Stand der Technik für die konventionellen Drahtgliederbänder bekannten Ausführungsformen
verwirklichen. So unterliegt die Erfindung keinen Beschränkungen hinsichtlich des
Materials sowie der Querschnittsformgebung der Drähte der Drahtwendeln und der Steckdrähte,
d. h. es lassen sich auch Drahtformen verwirklichen, wie sie sich aus der DE-PS 32
43 512 und der EP-A-0̸ 211 471 ergeben. Grundsätzlich sind auch mehrlagige Ausführungsformen
verwirklichbar, ähnlich wie sie sich der EP-A-0̸ 0̸18 20̸0̸ entnehmen lassen, wobei
nicht nur die auf die einzelnen Lagen beschränkten Drahtwendeln, sondern auch die
zur Verbindung der Lagen herangezogenen Drahtwendeln durch den Innenraum gehende Windungsschenkel
haben können. Im ersteren Fall sind dann unter den Flachseiten im Sinne dieser Erfindung
auch diejenigen zu verstehen, die von den einzelnen Lagen gebildet werden, denn jede
Lage kann als ein eigenes Drahtgliederband angesehen verden. Als Material für die
Drahtwendeln und Steckdrähte kommen vornehmlich thermofixierbare Kunststoff infrage,
z.B. Polyamide oder Polyester.
[0020] Ferner kann das erfindungsgemäße Drahtgliederband auch mit einer Auflage in Form
eines Faservlieses, Gewebes oder einer Folie (vgl. DE-OS 24 19 751; EP-A-0̸ 0̸80̸
713; EP-A- 0̸ 211 471). Es bestehen auch keine Beschränkungen hinsichtlich der Anzahl
der von den Kopfbögen eingefaßten Steckdrähte. Bei Bedarf ist es auch nicht ausgeschlossen,
zusätzlich Füllmaterial in die noch freigebliebenen Räume des Drahtgliederbandes aufzunehmen,
beispielsweise in Form von Schaumstoffen, textilen Fäden oder Profildrähten.
[0021] In der Zeichnung ist die Erfindung an Hand von Ausführungsbeispielen näher veranschaulicht.
Es zeigen:
- Figur (1)
- eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Drahtgliederband;
- Figur (2)
- eine Seitenansicht des Drahtgliederbandes gemäß Figur (1);
- Figur (3)
- eine Draufsicht auf ein weiteres Drahtgliederband;
- Figur (4)
- eine Seitenansicht des Drahtgliederbandes gemäß Figur (3);
- Figur (5)
- eine Draufsicht auf ein drittes Drahtgliederband;
- Figur (6)
- eine Seitenansicht des Drahtgliederbandes gemäß Figur (5);
- Figur (7)
- eine Draufsicht auf ein viertes Drahtgliederband und
- Figur (8)
- eine Seitenansicht des Drahtgliederbandes gemäß Figur (7).
[0022] Das in den Figuren (1) und (2) ausschnittsweise dargestellte Drahtgliederband (1)
hat eine Längserstreckung in den Richtungen des Doppelpfeils (A) und ist in diesen
Richtungen endlos. In Querrichtung hat es eine bestimmte, den jeweiligen Anforderungen
angepaßte Breite.
[0023] Das Drahtgliederband (1) weist eine Vielzahl von in Längsichtung (A) nebeneinander
angeordneten, sich axial in Querrichtung erstreckenden Drahtwendeln - sämtlich mit
(2) bezeichnet - auf. Jede Drahtwendel setzt sich nacheinander aus Kopfbögen - beispielhaft
mit (3) bezeichnet - und jeweils zwei Kopfbögen (3) verbindenden Windungsschenkeln
- beispielshaft mit (4) bezeichnet - zusammen, d. h. auf jeden Kopfbogen (3) folgt
ein Windungsschenkel (4) und auf diesen wiederum ein Kopfbogen (3). Jeweils zwei benachbarte
Drahtwendeln (2) überlappen sich im Bereich ihrer benachbarten Kopfbögen (3) derart,
daß zwischen diesen Kopfbögen (3) ein sich in Querrichtung erstreckender Kanal gebildet
wird. Dieser Kanal wird von einem Steckdraht - sämtlich mit (5) bezeichnet - ausgefüllt,
wobei sich alle Steckdrähte (5) über die gesamte Breite des Drahtgliederbandes (1)
erstrecken. Die Steckdrähte (5) liegen dabei innerhalb der sie umschlingenden Kopfbögen
(3) an. Die Steckdrähte (5) bilden praktisch ein Scharniergelenk zwischen zwei benachbarten
Drahtwendeln (2).
[0024] Die Besonderheit des dargestellten Drahtgliederbandes (1) besteht darin, daß die
Windungsschenkel (4) durch das Innere des Drahtgliederbandes (1) gehen, d. h. von
der einen Flachseite (7) zur anderen Flachseite (8) hin wechseln. Konkret heißt dies,
daß ein bestimmter Windungsschenkel (4), nachdem er einen Steckdraht (5) an seiner
Oberseite passiert hat, schräg nach unten fährt und den benachbarten Steckdraht (5)
im Bereich der unteren Flachseite (8) umschlingt. Auf diese Weise ergibt sich eine
Windungsform nach Art einer liegenden Acht, wobei sich zwei benachbarte Windungsschenkel
(4) im Innern des Drahtgliederbandes etwa in der Mitte zwischen zwei Steckdrähten
(5) kreuzen. Dies hat zur Folge, daß die Biegesteifigkeit zwischen zwei Steckdrähten
(5) wesentlich herabgesetzt ist und sich deshalb das Drahtgliederband (1) wesentlich
besser an Führungswalzen anschmiegen kann. Hinzu kommt, daß der Innenraum des Drahtgliederbandes
(1) auch zwischen den Steckdrähten (5) durch Drahtmaterial der Drahtwendeln (2) im
wesentlichen ausgefüllt wird, wodurch die Luftdurchlässigkeit herabgesetzt und das
mit dem Drahtgliederband (1) mitgeführte Luftvolumen wesentlich verringert wird. Hinzu
kommt, daß die Drahtwendeln (2) untereinander identisch sind, also die gleiche Schraubendrehrichtung
haben, d. h. es bedarf zur Herstellung des Drahtgliederbandes (1) nur eines Typs von
Drahtwendeln (2). Die Drahtwendeln (2) selbst bestehen aus einem Flachdraht, der im
Querschnitt rechteckförmig ist. Dabei sind die größere Erstreckung in der Ebene des
Drahtgliederbandes (1) und die kleinere Erstreckung quer zu dieser Ebene ausgerichtet.
Als Material kommen insbesondere Polyester oder Polyamide in Frage.
[0025] Das in den Figuren (3) und (4) dargestellte Drahtgliederband (11) weist ebenfalls
eine Vielzahl von Drahtwendeln - sämtlich mit (12) bezeichnet - auf, welche in Längsrichtung
- Doppelpfeil (B) - nebeneinander angeordnet sind und aus Kopfbögen - beispielhaft
mit (13) bezeichnet - und diese verbindenden Windungsschenkeln - beispielhaft mit
(14) bezeichnet - bestehen. Die Drahtwendeln (12) überlappen sich im Bereich ihrer
Kopfbögen und bilden dort - wie bei dem Ausführungsbeispiel gemäß den Figuren (1)
und (2) - Kanäle für Kupplungsdrähte fungierende Steckdrähte (15), die sich quer zur
Längsrichtung (B) erstrecken. Diese Steckdrähte (15) bilden hier ebenfalls Scharniere
zwischen zwei benachbarten Drahtwendeln (12). Dabei wechselt sich jeweils ein Kopfbogen
(13) der einen Drahtwendel (12) mit einem Kopfbogen (13) der anderen Drahtwendel (12)
ab.
[0026] Die Windungsschenkel (14) der Drahtwendeln (12) haben bei diesem Ausführungsbeispiel
einen Verlauf, bei dem sie zwischen zwei Kopfbögen (13) zweimal zwischen den Flachseiten
(17, 18) des Drahtgliederbandes (11) wechseln, d. h. ein bestimmter Windungsschenkel
(14), der im Anschluß an einen Kopfbogen (13) im Bereich der oberen Flachseite (17)
beginnt, geht schräg nach unten durch das Innere des Drahtgliederbandes (11) bis zur
unteren Flachseite (18) und anschließend wieder hoch bis zur oberen Flachseite (17),
bis er in den anschließenden Kopfbogen (13) übergeht. Beim jeweils benachbarten Windungsschenkel
(14) ist der Verlauf dann umgekehrt. Auf diese Weise kreuzen sich zwei benachbarte
Windungsschenkel (14) zwischen zwei Kopfbögen (13) zweimal und bilden dabei etwa in
der Mitte zwischen den beiden Kopfbögen (13) einen sich über die gesamte Breite des
Drahtgliederbandes (11) erstreckenden, zusätzlichen Kanal, durch den ein weiterer
Steckdraht - sämtlich mit (16) bezeichnet - verläuft. Dieser Steckdraht hat also keine
Kupplungsfunktion, sondern stabilisiert den Verlauf der Windungsschenkel (14) im Mittenbereich
zwischen zwei Kopfbögen (13).
[0027] Auch bei diesem Drahtgliederband (11) befindet sich - wie aus den Figuren (3) und
(4) ersichtlich - viel Drahtmaterial im Inneren, wodurch die Luftdurchlässigkeit und
das mitgeführte Luftvolumen verringert wird. Gegenüber dem in den Figuren (1) und
(2) dargestellten Beispiel ist dieses Drahtgliederband (11) wegen der verringerten
Anzahl von kuppelnden Steckdrähten (15) etwas steifer. Da zwischen den kuppelnden
Steckdrähten (15) jedoch zwei Kreuzungspunkte der Windungsschenkel (14) liegen, ist
auch dieses Drahtgliederband (11) noch sehr flexibel und schmiegt sich gut an Führungswalzen
an.
[0028] In den Figuren (5) und (6) ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
nämlich ein Drahtgliederband (21), das sich in Längsrichtung entsprechend dem Doppelpfeil
(C) endlos erstreckt, während es quer dazu eine definierte Breite hat. Das Drahtgliederband
(21) weist eine Vielzahl von in Längsrichtung (C) aufeinanderfolgenden Drahtwendeln
- sämtlich mit (22) bezeichnet - auf, die sich axial in Querrichtung erstrecken.
[0029] Die Drahtwendeln (22) haben Kopfbögen - beispielhaft mit (23) bezeichnet - und diese
jeweils verbindende Windungsschenkel - beispielhaft mit (24) bezeichnet -. Die Drahtwendeln
(22) überlappen sich im Bereich ihrer Kopfbögen (23), und zwar abwechselnd ein Kopfbogen
(23) der einen Drahtwendel (22) und ein Kopfbogen (23) der danebenliegenden Drahtwendel
(22). Im Überlappungsbereich umschlingen sie jeweils einen kuppelnden Steckdraht -
sämtlich mit (25) bezeichnet -, so daß dort ein scharnierähnliches Gelenk entsteht.
Zwischen den kuppelnden Steckdrähten (25) sind - jeweils im Mittenbereich - weitere
Steckdrähte (26) angeordnet, die mit den Steckdrähten (16) bei dem Ausführungsbeispiel
gemäß den Figuren (3) und (4) vergleichbar sind und keine Kupplungsfunktion haben.
[0030] Der Verlauf eines bestimmten, in der Darstellung gemäß Figur (5) schräg nach oben
verlaufenden Windungsschenkel (24) ist derart, daß er mit einem ersten Abschnitt im
Anschluß an den linksseitigen Kopfbogen (23) im Bereich der unteren Flachseite (28)
verbleibt und auch den nicht kuppelnden Steckdraht (26) an dessen Unterseite passiert.
In einem zweiten Abschnitt verläuft der betreffende Windungsschenkel (24) durch den
Innenraum des Drahtgliederbandes (21) nach oben und geht im Bereich der oberen Flachseite
(27) in den rechtsseitigen Kopfbogen (23) über. Der sich an diesen Kopfbogen (23)
wiederum anschließende, nächste Windungsschenkel (24) geht in einem ersten Abschnitt
durch das Innere des Drahtgliederbandes (21) von der unteren Flachseite (28) zur oberen
Flachseite (27) und kreuzt den nicht kuppelnden Steckdraht (26) an dessen Oberseite.
In einem zweiten Abschnitt verbleibt dann der Windungsschenkel (24) im Bereich der
oberen Flachseite (27) und geht dann schließlich in einen linksseitigen Kopfbogen
(23) über.
[0031] Durch diese Gestaltung entstehen in ihren Eigenschaften unterschiedliche Bereiche.
In dem Bereich zwischen linksseitigen Kopfbögen (23) und dem nicht kuppelnden Steckdraht
(25) ist die Struktur ähnlich den bei konventionellen Drahtgliederbändern mit großem
freien inneren Volumen und erheblicher Steifigkeit. In dem sich daran rechts anschließenden
Bereich zwischen nichtkuppelndem Steckdraht (26) und rechtsseitigen Kopfbögen (23)
kreuzen sich die dort verlaufenden Abschnitte der Windungsschenkel (24) mit der Folge,
daß in diesem Bereich die Flexibilität wesentlich größer ist. Außerdem konzentriert
sich die Drahtmasse auf den inneren Bereich des Drahtgliederbandes (21), d. h. die
Luftdurchlässigkeit und das mitgeführte Luftvolumen sind geringer.
[0032] Das in den Figuren (7) und (8) dargestellte Drahtgliederband (31) hat eine durch
den Doppelpfeil (D) angezeigte Längserstreckung und eine quer dazu verlaufende, definierte
Breite. Es hat zunächst große Ähnlichkeit mit dem in den Figuren (3) und (4) dargestellten
Drahtgliederband (11), wobei jedoch der wesentliche Unterschied darin besteht, daß
sich die einzelnen Drahtwendeln hier stärker überlappen.
[0033] Das Drahtgliederband (31) hat eine Vielzahl von in Längsrichtung (D) aneinandergefügten
Drahtwendeln - sämtlich mit (32) bezeichnet -, deren Achsen in Breitenrichtung verlaufen
und deren einzelne Windungen sich aus Kopfbögen (33) und diese jeweils verbindenden
Windungsschenkeln (34) zusammensetzen. In regelmäßigen Abständen sind Steckdrähte
- sämtlich mit (35) bezeichnet - vorgesehen, die sich quer zur Längsrichtung (D) über
die gesamte Breite des Drahtgliederbandes (31) erstrecken.
[0034] Die Überlappung zweier benachbarter Drahtwendeln (32) beschränkt sich bei diesem
Ausführungsbeispiel im Unterschied zu dem nach den Figuren (3) und (4) nicht auf die
Kopfbögen (33), sondern erstreckt sich jeweils auf etwa die Hälfte der Länge eines
Windungsschenkels (34), d. h. die Überlappung beträgt ca. 50̸%. Zwei benachbarte Drahtwendeln
(32) haben deshalb nicht nur einen gemeinsamen Steckdraht (35), sondern jeweils zwei.
Dabei wechseln sich an einem Steckdraht (35) - in Breitenrichtung gesehen - der Kopfbogen
(33) einer ersten Drahtwendel (32) mit einem Windungsschenkel (34) der in Längsrichtung
(D) unmittelbar benachbarten, zweiten Drahtwendel (32) und ein Kopfbogen (33) einer
zu der zweiten Drahtwendel (32) in Längsrichtung (D) unmittelbar benachbarten, dritten
Drahtwendel (32) ab. Der betreffende Steckdraht (35) hat also Kupplungsfunktion für
die erste und dritte Drahtwendel (32) und reine Führungsfunktion für den Windungsschenkel
(34) der zweiten Drahtwendel (32).
[0035] Der Verlauf eines Windungsschenkels (34) unterscheidet sich nicht von dem beim Ausführungsbeispiel
gemäß den Figuren (3) und (4), d. h. ein an der oberen Flachseite (37) sich an einen
rechtsseitigen Kopfbogen (33) anschließender Windungsschenkel (34) geht durch das
Innere des Drahtgliederbandes (31) zur unteren Flachseite (38) und kreuzt den Steckdraht
(35) an dessen Unterseite. Anschließend geht er wieder hoch zur oberen Flachseite
(37) und dort in einen rechtsseitigen Kopfbogen (33) über. Der sich daran anschließende
Windungsschenkel (34) verläuft umgekehrt, d. h. er beginnt an der unteren Flachseite
(38), durchquert das Drahtgliederband (31), passiert den benachbarten Steckdraht (35)
an dessen Oberseite und geht dann wieder zur unteren Flachseite (38).
[0036] Bei dem dargestellten Drahtgliederband (31) ist zwar die Flexibilität eingeschränkt.
Dafür ist die Luftdurchlässigkeit wegen der Dichte der sich überkreuzenden Windungsschenkel
(34) und das mittransportierte Luftvolumen außerordentlich gering, ohne daß es hierfür
besonderer Maßnahmen, wie der Anordnung von Füllmaterialien, bedarf.
[0037] Die in den Figuren (3) bis (8) dargestellten Ausführungsbeispiele lassen sich selbstverständlich
auch dahingehend modifizieren, daß sich die jeweiligen Drahtwendeln (12, 22, 32) nicht
nur über jeweils drei Steckdrähte (15, 16, 25, 26, 35) erstrecken, sondern über mehr
als drei. Dabei können die Überlappungen sich auf die Kopfbögen (13, 23, 33) beschränken,
aber auch so weit gehen, wie bei dem Ausführungsbeispiel nach den Figuren (7) und
(8). Auf diese Weise lassen sich allein durch die Führung der Windungsschenkel ohne
jede zusätzlichen Maßnahmen optimal an die jeweiligen Anforderungen hinsichtlich Luftdurchlässigkeit,
transportiertes Luftvolumen, Flexibilität und Glattheit der Oberfläche angepaßte Drahtgliederbänder
herstellen.
1. Drahtgliederband (1; 11; 21; 31) für Prozeßzwecke, insbesondere als Papiermaschinenbespannung,
mit einer Vielzahl von nebeneinander angeordneten,
ineinandergreifenden Drahtwendeln (2; 12; 22; 32), welche Steckdrähte (5; 15; 25;
35) einfassende Kopfbögen (3; 13; 23; 35) und diese verbindende Windungsschenkel (4;
14; 24; 34) aufweisen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Windungsschenkel (4, 14, 24, 34) wenigstens eines
Teils der Drahtwendeln (2, 12, 22, 32) zwischen jeweils zwei Kopfbögen (3, 13, 23,
33) mindestens einmal die Flachseiten (7, 8; 17, 18; 27, 28; 37, 38) des Drahtgliederbandes
(1; 11; 21; 31) wechseln.
2. Drahtgliederband nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Windungsschenkel (4; 14; 24; 34) aller Drahtwendeln
(2; 12; 22; 32) zwischen jeweils zwei Kopfbögen (3; 13; 23; 33) die Flachseiten (7,
8; 17, 18; 27, 28; 37, 38) des Drahtgliederbandes (1; 11; 21; 31) wechseln.
3. Drahtgliederband nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Windungsschenkel (4; 24) zwischen jeweils zwei Kopfbögen
(3; 23) die Flachseiten (7, 8; 27, 28) des Drahtgliederbandes (1; 21) nur einmal wechseln.
4. Drahtgliederband nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß sich die Drahtwendeln (2) mit den die Flachseite (7, 8)
wechselnden Windungsschenkeln (4) nur über zwei Steckdrähte (5) erstrecken.
5. Drahtgliederband nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß sich die Drahtwendeln (12; 32) mit die Flachseiten (17,
18; 37, 38) wechselnden Windungsschenkeln (14, 34) über wenigstens drei Steckdrähte
15, 16; 35) erstrecken und wenigstens zweimal die Flachseiten (17, 18; 37, 38) wechseln.
6. Drahtgliederband nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Windungsschenkel (14; 34) in jedem Zwischenraum zwischen
zwei benachbarten Steckdrähten (15, 16; 35) die Flachseiten (17, 18; 37, 38) des Drahtgliederbandes
(11; 31) wechseln.
7. Drahtgliederband nach einem der Ansprüche 1 bis 3 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, daß sich die Drahtwendeln (22) mit die Flachseiten (27, 28)
wechselnden Windungsschenkeln (24) über wenigstens drei Steckdrähte (25, 26) erstrecken
und die Windungsschenkel (24) über wenigstens zwei benachbarte Steckdrähte (25, 26)
auf einer Flachseite (27, 28) des Drahtgliederbandes (21) verlaufen.
8. Drahtgliederband nach einem der Ansprüche 1 bis 3 oder 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß sich wenigstens ein Teil der Drahtwendeln (32) über wenigstens
drei Steckdrähte (35) erstrecken und benachbarte Drahtwendeln (32) über wenigstens
zwei Steckdrähte (35) überlappen.
9. Drahtgliederband nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß sich die über wenigstens drei Steckdrähte (35) gehenden
Drahtwendeln (32) über eine solche Anzahl von Steckdrähten (35) überlappen, die um
eins geringer ist als die Anzahl der Steckdrähte (35), über die sich diese Drahtwendeln
(32) erstrecken.
10. Drahtgliederband nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Drahtwendeln (2; 12, 22; 32) nur rechts- oder nur linksgewendelt sind.