[0001] Die Erfindung betrifft ein flexibles Gebinde, gefüllt mit Farbe pastöser Konsistenz.
[0002] In der DE-OS 34 11 426 ist eine flexible Verpackung beschrieben, die sich u.a. zur
Aufnahme pastöser Stoffe, wie beispielsweise Farben, eignet. Die Verpackung besteht
aus einem elastischen, ähnlich einer Tube schlauchförmig aufgebauten Behälter, der
an einer Stirnseite mit einem festen Formstück versehen ist, welches mittig eine zum
Öffnen der Verpackung aufzuschneidende Tülle aufweist. Zur zweckentsprechenden Entnahme
der Füllung wird die Verpackung in ein geeignetes Verarbeitungsgerät eingelegt, wobei
durch Druck auf den flexiblen Teil der Verpackung das darin befindliche Material kontrollierbar
aus der Tülle ausströmt. Dieses bekannte Gebinde dient daher der Direktverarbeitung
der eingeschlossenen Füllung.
[0003] Nachteilig bei dieser Verpackung ist, daß diese sich nicht zur Aufnahme größerer
Gebindemengen eignet, bzw. dann kaum noch handhabbar wäre. Durch das feste Formstück
benötigt diese Verpackung im entleerten Zustand außerdem einen großen Platzbedarf
und trägt daher in unerwünschter Weise zur Vergrößerung des Abfallaufkommens bei.
[0004] Der Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, ein trotz großen Inhalts bequem trag- und transportierbares, flexibles
Gebinde mit Farbe pastöser Konsistenz bereitzustellen, das standfest ist und nach
Entleerung einen nur noch geringen Platzbedarf hat.
[0005] Zur
Lösung dieser Aufgabe ist ein flexibles Gebinde der eingangs genannten Art gekennzeichnet
durch
insgesamt zwei aus flexibler Folie gebildete Seitenwände, welche an einem oberen Rand
sowie an zwei Längsrändern miteinander verbunden sind, wobei die beiden Seitenwände
zusammen mit einem aus flexibler Folie gebildeten, mit jeder der beiden Seitenwände
verbundenen Boden einen Standbeutel bilden, der mindestens zwei Liter Farbe pastöser
Konsistenz umschließt, und
einen im oberen Teil des durch die Seitenwände gebildeten Mantels des Gebindes angeordneten
Tragegriff.
[0006] Ein solcherart ausgebildetes Gebinde mit Farbe pastöser Konsistenz ist trotz eines
eingeschlossenen Volumens von mindestens zwei Litern und trotz der Verwendung ausschließlich
flexibler Materialien standfest. Dies wird insbesondere durch die Gestalt des Bodens
erreicht, der infolge der Gewichtskraft der Farbe die beiden Seitenwände des Gebindes
in einem solchen Abstand zueinander hält, daß die Unterkanten der Seitenflächen einen
stabilen Stand des Gebindes ermöglichen. Dieser Stand ist auch nach einer Teilentnahme
pastöser Farbe noch gewährleistet. Durch den Tragegriff ist das Gebinde außerdem trotz
des im Vergleich zu bekannten Gebinden erheblichen Inhaltes bequem trag- und transportierbar,
so daß sich insgesamt ein flexibles Gebinde ergibt, das hinsichtlich seiner Handhabbarkeit
den verbreiteten Gebinden in Form von Farbeimern sehr nahe kommt. Diesen gegenüber
besteht jedoch der Vorteil eines nach Entleerung nur noch geringen Platzbedarfes und
damit einer Minderung des Abfallvolumens.
[0007] Bei einer Weiterbildung des flexiblen Gebindes ist vorgesehen, daß der Tragegriff
durch eine Öffnung gebildet wird, die im Bereich einer Ecke des Beutels ausgebildet
ist, in der die beiden die Seitenwände bildenden Folien flächig miteinander verbunden
sind. Hierdurch wird ein integrierter, bereits bei der Herstellung des Standbeutels
geformter Tragegriff möglich, was zu einer Reduzierung der Herstellungskosten beiträgt.
Da sich der Tragegriff im Bereich einer Ecke des Standbeutels befindet, kann das Gebinde
auch noch nach dessen Öffnen an dem Tragegriff gefaßt werden.
[0008] Auf der Zeichnung ist perspektivisch ein Ausführungsbeipiel eines flexiblen, mit
Farbe pastöser Konsistenz gefüllten Gebindes dargestellt.
[0009] Das in der Zeichnung dargestellte Gebinde besteht aus einem mit Farbe pastöser Konsistenz
gefüllten Standbeutel 1. Der Standbeutel 1 setzt sich aus zwei flexiblen Folien 2,3
aus Polyethylen zusammen, von denen in der Darstellung nur die dem Betrachter zugewandte
Folie 3 erkennbar ist. Die beiden Folien 2,3 sind an ihren jeweiligen Längsrändern
4 über heißversiegelte Nähte dichtschließend miteinander verbunden. Im unteren Bereich
des Standbeutels 1 befindet sich ein Boden 6, der durch eine vordere und eine hintere
U-förmige, unter Hitze durchgeführte Versiegelung 7 mit jeder der beiden Folien 2,3
trennfest und dicht verbunden ist. Die U-förmige Versiegelung 7 zwischen Boden 6 und
der die jeweilige Seitenwand bildenden Folie 2,3 ist so angeordnet, daß das U mit
seinen oberen freien Seitenenden in der Nahtebene nach oben weist, während seine untere
Wölbung in Richtung auf die die Aufstandfläche des Standbeutels 1 bildenden Unterkanten
der Folien 2,3 hinweist.
[0010] Durch das Gewicht der in den Standbeutel 1 eingefüllten pastösen Farbe wird die Wölbung
des Bodens 6 stets dem Gesetz der Schwerkraft gehorchend nach unten gedrückt, wodurch
die die Seitenwände bildenden Folien 2,3 seitlich nach außen hin gedrückt werden.
Hierdurch werden auch die Unterkanten der Folien 2,3 in der dargestellten Weise auf
Abstand zueinander gehalten, so daß das flexible Gebinde seine Standfestigkeit erhält.
[0011] Über eine weitere heißversiegelte Naht ist der Standbeutel 1 an seinem oberen Rand
8 abgeschlossen, so daß sich insgesamt ein allseitig dicht geschlossenes und damit
auslaufsicheres Behältnis ergibt.
[0012] Im Bereich der in der Zeichnung rechts oben angeordneten Ecke des Standbeutels 1
ist ein Tragegriff 9 angeordnet. Dieser wird durch eine beide Folien 2,3 gleichermaßen
durchsetzende Öffnung gebildet, wobei die beiden Folien 2,3 in diesem Bereich flächig
miteinander verbunden sind. Im oberen Bereich des Standbeutels 1 ergibt sich damit
neben der durch das spitzwinklige Zusammenlaufen der beiden Folien 2,3 bedingten Querschnittsverengung
eine weitere Querschnittsverengung infolge der den Tragegriff 9 umschließenden, flächigen
Verbindung der beiden Folien 2,3. Zum Öffnen des Standbeutels 1 wird die dem Tragegriff
9 gegenüberliegende obere Ecke entlang der strichpunktierten Linie abgeschnitten.
[0013] Der Standbeutel 1 besteht aus ausreichend eigensteifen Folien, die zumindest eine
heißsiegelfähige Oberfläche aufweisen. Geeignete Folien sind insbesondere solche aus
thermoplastischen Kunststoffen, die beispielsweise Polyethylen, Polyamid oder Polypropylen
enthalten und bedruckbar sind. Dieser Standbeutel ist beim Ausführungsbeispiel mit
2,5 Liter Dispersionsfarbe gefüllt und findet als Nachfüllpackung Verwendung.
Bezugszeichenliste
[0014]
- 1
- Standbeutel
- 2
- Folie
- 3
- Folie
- 4
- Längsrand
- 5
- Längsrand
- 6
- Boden
- 7
- Versiegelung
- 8
- oberer Rand
- 9
- Tragegriff
1. Flexibles Gebinde, gefüllt mit Farbe pastöser Konsistenz,
gekennzeichnet durch
insgesamt zwei aus flexibler Folie gebildete Seitenwände (2,3), welche an einem oberen
Rand (8) sowie an zwei Längsrändern (4,5) miteinander verbunden sind, wobei die beiden
Seitenwände (2,3) zusammen mit einem aus flexibler Folie gebildeten, mit jeder der
beiden Seitenwände (2,3) verbundenen Boden (6) einen Standbeutel bilden, der mindestens
zwei Liter Farbe pastöser Konsistenz umschließt, und
einen im oberen Teil des durch die Seitenwände (2,3) gebildeten Mantels des Gebindes
angeordneten Tragegriff (9).
2. Flexibles Gebinde nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragegriff (9)
durch eine Öffnung gebildet wird, die im Bereich einer Ecke des Standbeutels ausgebildet
ist, in der die beiden die Seitenwände (2,3) bildenden Folien flächig miteinander
verbunden sind.