[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Schildvortriebs-Einrichtung nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Eine Vortriebsmaschine mit einer solchen Einrichtung ist aus der US-PS 3 266 257
bekannt. Das vom Bohrkopf gelöste Bohrgut wird dabei von Kammern am Umfang des Bohrkopfes
aufgenommen, die radial nach innen verlaufende und am Ende offene Schächte haben.
Aus diesen gelangt das Bohrgut jeweils über ein Ablenkblech auf ein erstes Förderband,
von dem es an einen weiteren Förderer übergeben wird. Dieser steigt mit Bezug auf
die Längsachse der Maschine an und endet oberhalb von zwei hintereinanderliegenden
vertikalen Schütten, die im Wechsel von oben beschickt werden. Jede Schütte hat eine
obere und eine untere Verschlußklappe. Die Schütten werden von einem besonderen Fahrwerk
getragen. Zwischen den Schütten und einem ersten vorderen Rohr befindet sich ein an
dieses gelenkig angeschlossenes zweites Rohr, das den ansteigenden Förderer umgibt.
[0003] Diese bekannte Maschine hat einen relativ verwickelten Aufbau. Zum Transport des
Bohrguts aus dem Bohrkopfbereich wird ein besonderer Förderer zusätzlich zu dem Hauptförderer
benötigt. Die vertikalen Schütten haben nur eine geringe Aufnahmekapazität.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Einrichtung der genannten Gattung von verhältnismäßig
einfacher und möglichst kompakter Bauweise zu schaffen, bei der zugleich auch eine
hohe Aufnahmekapazität für das Bohrgut geboten werden kann. Insbesondere soll die
Einrichtung auch zum Einsatz bei einer druckluftgestützten Ortsbrust in Betracht kommen
können. Die Erfindung strebt ferner eine vorteilhafte Ausbildung der Einrichtung im
einzelnen an. Weitere mit alledem zusammenhängende Probleme, mit denen sich die Erfindung
befaßt, ergeben sich aus der jeweiligen Erläuterung der aufgezeigten Lösung.
[0005] Bei einer Schildvortriebs-Einrichtung der genannten Art sieht die Erfindung vor,
daß die Einlaßöffnungen der Zwischenbehälter im Bewegungsbereich von Auslässen der
Bohrgut-Kammern angeordnet sind, derart, daß die Zwischenbehälter unmittelbar mit
Bohrgut aus den Kammern beschickbar sind.
[0006] Damit ist eine Einrichtung geschaffen, bei der das aufgenommene Bohrgut sogleich
in den betreffenden Zwischenbehälter gelangt, so daß es keines besonderen Förderbandes
od.dgl. zu diesem Zweck bedarf. Dies stellt eine wesentliche Vereinfachung dar und
ergibt eine günstige Raumausnutzung.
[0007] Die Einlaßöffnungen der Zwischenbehälter sind zweckmäßig wenigstens zum Teil innerhalb
des Bohrkopfes vorgesehen. Dies führt zu einer besonders kompakten Bauweise.
[0008] Bei einer sehr vorteilhaften Ausführung befinden sich die Einlaßöffnungen der Zwischenbehälter
innerhalb eines den Teil einer Zylinderfläche bildenden, relativ zum Bohrkopf feststehenden
Abschlußelements, über das sich die Bohrgut-Kammern bei der Bohrkopfdrehung mit radial
innenliegenden Auslässen hinwegbewegen.
[0009] Für die Art und die Gestaltung der Verschlußteile der Einlaßöffnungen der Zwischenbehälter
bestehen verschiedene Möglichkeiten. Bei einer günstigen Ausführung sind die Verschlußteile
als etwa parallel zur Drehachse des Bohrkopfes bewegbare Schieber ausgebildet.
[0010] Im Bereich ihrer vorderen Enden sind die Zwischenbehälter vorteilhaft von der Abschlußwand
oder von mit dieser verbundenen Teilen abgestützt. Dies ergibt eine stabile und zugleich
raumsparende Ausführung.
[0011] Die Erfindung ermöglicht Zwischenbehälter mit einem großen Aufnahmevermögen. Die
Länge der Zwischenbehälter beträgt bei einer günstigen Ausbildung ein Mehrfaches ihrer
kleinsten Querschnittsabmessung. Dies bedeutet langgestreckte Aufnahmeräume. Vorteilhaft
erstrecken sich die Zwischenbehälter im wesentlichen in Längsrichtung der Einrichtung.
Ihre Länge läßt sich dabei den jeweiligen Anforderungen entsprechend wählen.
[0012] Bei einer Schildvortriebs-Einrichtung, bei der hinter der Abschlußwand ein Erektor
zum Installieren von Ausbauelementen angeordnet ist, wird die Ausbildung vorteilhaft
so getroffen, daß sich die Zwischenbehälter über den Erektor hinaus nach hinten erstrecken.
Der Erektor kann bei einer solchen Ausführung von den Zwischenbehältern getragen oder
gehalten bzw. abgestützt sein.
[0013] Die Zwischenbehälter sind zweckmäßig mit sog. Bunkerbändern ausgestattet, die das
aufzunehmende Gut so bewegen und seinen Aufbau im Behälterraum (über die bei normalen
Förderbändern gegebene Höhe hinaus) ermöglichen, daß sich eine entsprechend gute Füllung
des Behälters ergibt. Es kann sich bei solchen Bunkerbändern beispielsweise um Doppelstegketten
oder ähnliche Elemente handeln.
[0014] Die erfindungsgemäße Einrichtung ist insbesondere ein Druckluftschild. Die Zwischenbehälter
sind dabei als Druckschleusen ausgebildet.
[0015] Zweckmäßig weist jeder Zwischenbehälter wenigstens eine absperrbare Druckluftzufuhr-Leitung
und wenigstens eine absperrbare Druckentlastungsleitung auf. Dies gestattet es, entsprechend
der gewünschten Betriebsweise im Inneren eines leeren Zwischenbehälters im geschlossenen
Zustand desselben einen Druck aufzubauen, ehe die Einlaßöffnung freigegeben wird,
bzw. den Druck im Inneren eines gefüllten Zwischenbehälters im geschlossenen Zustand
desselben abzubauen, ehe die Auslaßöffnung freigegeben wird. Für die Steuerung von
entsprechenden Ventilen oder sonstigen Organen für das Schließen und Öffnen von Luftleitungen
und von Betätigungsgliedern für die Verschlußteile der Ein- und Auslaßöffnungen läßt
sich eine geeignete Einrichtung vorsehen, die den richtigen Ablauf der Vorgänge sicherstellt.
[0016] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden
Erläuterung von Ausführungsbeispielen, aus der zugehörigen Zeichnung und aus den Ansprüchen.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Schildvortriebs-Einrichtung, teils im Schnitt, teils in Ansicht, und
- Fig. 2
- einen Schnitt etwa nach der Linie II-II in Fig. 1 in größerem Maßstab.
[0017] Die dargestellte Schildvortriebs-Einrichtung weist einen insgesamt mit der Zahl 1
bezeichneten Schild mit einer vorderen Messeranordnung 2, Vorschubzylindern 3 einem
Schildschwanz 4 und einer innerhalb des Bereiches des Schildes befindlichen Abschlußwand
5 auf. Vor dieser ist ein Bohrkopf 6 angeordnet, der in der Abschlußwand 5 drehbar
gelagert ist und durch Motoren 7 angetrieben werden kann. Der Bohrkopf 6 ist mit Kammern
8 versehen, die bei der Drehung gelöstes Bohrgut aufnehmen und dasselbe unmittelbar
an Zwischenbehälter 11 und 12 abgeben können.
[0018] Diese Zwischenbehälter 11 und 12 sind parallel nebeneinander angeordnet und erstrecken
sich in Längsrichtung der Schildvortriebs-Einrichtung. Sie liegen bei der dargestellten
Ausführung in der Längsachse L, die gleichzeitig die Drehachse des Bohrkopfes 6 ist.
Mit Ausnahme ihres vorderen Teiles 11a bzw. 12a haben die Zwischenbehälter annähernd
rechteckigen Querschnitt. Ihre Länge beträgt ein Mehrfaches ihrer kleinsten Querschnittsabmessung.
Bei der gezeigten Ausführung ist die Länge der beiden Zwischenbehälter 11, 12 wesentlich
größer als die Länge des gesamten Schildes 1, wie aus Fig. 1 ersichtlich ist. Die
Zwischenbehälter haben somit ein großes Volumen und können dementsprechend eine erhebliche
Menge an Bohrgut aufnehmen.
[0019] Jeder Zwischenbehälter 11 bzw. 12 hat an seinem hinteren Ende eine Auslaßöffnung
13 mit einem Verschlußteil 14, hier in Form einer klappenartigen, um eine obere Achse
15 schwenkbaren Tür, die mittels eines im einzelnen nicht dargestellten steuerbaren
Antriebs oder Betätigungsgliedes, etwa eines Hydraulikzylinders, geöffnet und geschlossen
werden kann. In Fig. 1 ist außer der Schließstellung auch eine Öffnungsstellung eingezeichnet.
Bei der Zahl 16 ist ein Teil des Betätigungsgliedes angedeutet, z.B. eine Kolbenstange.
[0020] Im Bereich ihrer vorderen Teile 11a, 12a haben die Zwischenbehälter 11, 12 obere
Einlaßöffnungen 17, die durch Verschlußteile 18 geschlossen oder freigegeben werden
können. Die Verschlußteile 18 sind als parallel zu Drehachse L des Bohrkopfes 6 bewegbare
Schieber ausgebildet. Die Einlaßöffnungen 17 sind im Bereich des Bohrkopfes 6 vorgesehen.
Sie befinden sich bei der gezeigten vorteilhaften Ausführung radial innerhalb eines
relativ zum Bohrkopf 6 feststehenden oberen Abschlußelements 9, das z.B. an der Abschlußwand
5 befestigt sein kann und eine teilzylindrische Außenfläche bildet, über die sich
die Bohrgut-Kammern 8 bei der Bohrkopfdrehung mit ihren radial innenliegenden Auslässen
8a hinwegbewegen können. Wie Fig. 2 erkennen läßt, erstreckt sich das Abschlußelement
9 in Umfangsrichtung über einen Winkel von etwas weniger als 180°. An den Stellen
der die Verschlußteile 18 bildenden Schieber ist das Abschlußelement ausgespart. Die
Schieber 18 sind an ihrer oberen Außenseite zylindrisch gewölbt, so daß sich jeder
Schieber in seiner Schließstellung vollständig in das Abschlußelement 9 einfügt und
dieses an der Stelle der betreffenden Aussparung komplettiert. Dies ist in Fig. 1
und in Fig. 2 bei dem linken Schieber 18 zu erkennen.
[0021] Steuerbare Antriebe für die Schieber 18 sind mit der Zahl 19 bezeichnet. Dies können
beispielsweise Hydraulikzylinder sein.
[0022] Die vorderen Teile 11a, 12a der Zwischenbehälter 11, 12 sind in der Abschlußwand
5 abgestützt gehalten, beispielsweise durch Streben, Konsolen od.dgl.
[0023] Die Zwischenbehälter 11, 12 können eine Halterung oder Abstützung für einen ggfs.
vorhandenen Erektor 21 bilden. Dieser ist dann vorteilhaft mit einer Führung versehen,
die auf Führungsleisten 22 an den Zwischenbehältern gleiten kann. Wie aus Fig. 1 ersichtlich
ist, erstrecken sich die Zwischenbehälter 11, 12 noch um einen erheblichen Betrag
nach hinten über den Erektor hinaus.
[0024] In den Zwischenbehältern 11, 12 sind Bunkerbänder 20 vorgesehen, die bei geöffnetem
Einlaß und geschlossnem Auslaß des jeweiligen Zwischenbehälters zu dessen Füllung
mit Bohrgut beitragen.
[0025] Vorteilhaft ist die Vortriebs-Einrichtung ein Druckluftschild. Die Zwischenbehälter
sind dann als Druckschleusen ausgebildet. Dabei sind die Verschlußteile 14 und 18
und/oder ihre Anlageflächen mit entsprechenden Dichtungen versehen. In Fig. 1 ist
mit der Zahl 23 eine absperrbare Druckluftzufuhr-Leitung und mit der Zahl 24 eine
absperrbare Druckentlastungsleitung bezeichnet.
[0026] Beim Betrieb als Druckluftschild arbeiten die Zwischenbehälter 11, 12 im Wechsel.
Es ist beispielsweise die Einlaßöffnung 17 des Behälters 12 geöffnet und die Auslaßöffnung
13 desselben geschlossen, während es bei dem Behälter 11 umgekehrt ist. Die Kammern
8 des Bohrkopfes 6 geben ihr Gut unmittelbar an den Behälter 12 ab, dessen Bunkerband
20 für eine gute Füllung sorgt. Der andere Behälter 11 wird in dieser Zeit mittels
seines Bunkerbandes 20 entleert, wobei das Bohrgut beispielsweise an einen Förderer
25 zum Weitertransport abgegeben wird.
[0027] Die Umstellung erfolgt insbesondere so, daß nach dem Entleeren des Behälters 11 dessen
Auslaßöffnung geschlossen wird und daß im Behälter erst (über die Leitung 23) zumindest
annähernd ein Druck aufgebaut wird, wie er im Bohrkopfbereich und an der Ortsbrust
herrscht, ehe das Freigeben der Einlaßöffnung erfolgt. Entsprechend wird bei einem
gefüllten Behälter zunächst dessen Einlaßöffnung geschlossen und der in seinem Inneren
herrschende Druck abgebaut (über die Leitung 24), ehe die Auslaßöffnung freigegeben
wird. Diese Vorgänge können mittels einer geeigneten Steuerung automatisch auf Kommandogabe
hin durchgeführt werden.
[0028] Handelt es sich nicht um einen Druckluftschild oder wird mit einem solchen bei atmosphärischem
Druck gearbeitet, können die Zwischenbehälter auch als normale Fördereinrichtungen
arbeiten, sei es jeder allein bzw. im Wechsel oder ggfs. auch gleichzeitig. Dabei
kann sowohl die Einlaßöffnung als auch die Auslaßöffnung gleichzeitig freigegeben
sein.
[0029] Alle in der vorstehenden Beschreibung erwähnten bzw. in der Zeichnung dargestellten
Merkmale sollen, sofern der bekannte Stand der Technik es zuläßt, für sich allein
oder auch in Kombinationen als unter die Erfindung fallend angesehen werden.
1. Schildvortriebs-Einrichtung mit einem Schild, einer Abschlußwand od.dgl. innerhalb
des Schildbereiches, einem in Vortriebsrichtung vor der Abschlußwand angeordneten,
drehend antreibbaren Bohrkopf, an dem sich Kammern od.dgl. zum Aufnehmen des gelösten
Bohrguts befinden und mit zwei Zwischenbehältern für das von den Kammern kommende
Bohrgut vor dessen Weiterförderung, wobei die Zwischenbehälter jeweils mit beweglichen
Verschlußteilen versehene Ein- und Auslaßöffnungen aufweisen, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einlaßöffnungen (17) der Zwischenbehälter (11, 12) im Bewegungsbereich von
Auslässen (8a) der Bohrgut-Kammern (8) angeordnet sind, derart, daß die Zwischenbehälter
(11, 12) unmittelbar mit Bohrgut aus den Kammern (8) beschickbar sind.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlaßöffnungen (17)
der Zwischenbehälter (11,12) wenigstens zum Teil innerhalb des Bohrkopfes (6) vorgesehen
sind.
3. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlaßöffnungen
(17) der Zwischenbehälter (11, 12) sich innerhalb eines den Teil einer Zylinderfläche
bildenden, relativ zum Bohrkopf (6) feststehenden Abschlußelements (9) befinden, über
das sich die Bohrgut-Kammern (8) bei der Bohrkopfdrehung mit radial innenliegenden
Auslässen (8a) hinwegbewegen.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußteile
(18) der Einlaßöffnungen (17) der Zwischenbehälter (11, 12) als parallel zur Drehachse
(L) des Bohrkopfes (6) bewegbare Schieber ausgebildet sind.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenbehälter
(11, 12) im Bereich ihrer vorderen Teile (11a, 12a) von der Abschlußwand (5) oder
von mit dieser verbundenen Teilen abgestützt sind.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge
der Zwischenbehälter (11, 12) ein Mehrfaches ihrer kleinsten Querschnittsabmessung
beträgt.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß sich die
Zwischenbehälter (11, 12) im wesentlichen in Längsrichtung der Einrichtung erstrecken.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei hinter der Abschlußwand od.dgl.
ein Erektor zum Installieren von Ausbauelementen angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Zwischenbehälter (11, 12) über den Erektor (21) hinaus nach hinten erstrecken.
9. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Erektor (21) von den
Zwischenbehältern (11, 12) gehalten ist.
10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß in den Zwischenbehältern
(11, 12) Bunkerbänder (20) vorgesehen sind.
11. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei der Schild ein Druckluftschild
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenbehälter (11, 12) als Druckschleusen
ausgebildet sind.
12. Einrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Zwischenbehälter (11,
12) wenigstens eine absperrbare Druckluftzufuhr-Leitung (23) und wenigstens eine absperrbare
Druckentlastungs-Leitung (24) aufweist.