[0001] Die Erfindung betrifft eine Fühlvorrichtung der im Oberbegriff des Patentanspruchs
1 angegebenen Art.
[0002] Bei einer aus der US-PS 3 813 862 bekannten Fühlvorrichtung wird der durch eine Führung
laufende, verdrehte Strang oberflächlich durch eine um eine zur Strangachse senkrechte
Achse drehbare, kreisförmige Bürste an der Oberfläche abgetastet. Die Borsten greifen
formschlüssig an den gewindegangartigen und von der Verdrehung herrührenden Vertiefungen
in der Oberfläche des Stranges an und werden seitlich ausgelenkt. Die Auslenkung verschiebt
die Bürste auf ihrer Führung zur einen oder zur anderen Seite. Ein radartiger Grundkörper
der Bürste wird berührungslos von zwei pneumatischen Servomotoren abgetastet, die
wechselseitig und in Abhängigkeit von der Position des Grundkörpers elektrische Schalter
betätigen, mit denen ein Antriebsmotor für zwei Strangaufdreher richtungsabhängig
ein- und ausgeschaltet wird. Das Ansprechverhalten dieser Fühlvorrichtung ist relativ
ungenau. Der Strang wird relativ grob behandelt. Es ergibt sich ein unter Umständen
stark pendelndes Steuerverhalten beim Aufdrehen des Strangs.
[0003] Es ist auch bekannt, den Strang direkt mittels einer optoelektronischen Fühlvorrichtung
abzutasten und ein Bild der Strangoberfläche herzustellen, das hinsichtlich der als
Konturen ermittelten, gewindegangförmigen und von der Verdrehung herrührenden Rillen
ausgewertet wird, um eine Aussage bezüglich des Ausmaßes und des Drehsinns der Verdrehung
zu finden. Da der Strang bei seinem Lauf sehr lebendig ist und optoelektronische Fühleinrichtungen
insbesondere dann unter Verschmutzungen stark leiden, wenn sie den oft nassen, vibrierenden
oder schlagenden Strang abtasten müssen, ist eine aufwendige elektronische Auswertungs-Schaltung
nötig, um zu einem befriedigenden Steuerverhalten beim Aufdrehen zu kommen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Fühlvorrichtung der eingangs genannten
Art zu schaffen, die baulich einfach, verschmutzungsunanfällig und zuverlässig sowie
feinfühlig ist und starke und einfach auswertbare Nutzsignale zum Strangaufdrehen
liefert.
[0005] Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs
1 angegebenen Merkmalen gelöst.
[0006] Bei dieser Ausbildung wird das am Strang anliegende Tastelement durch die gewindegangartigen
Vertiefungen der Verdrehung feinfühlig verlagert. Die Position oder Positionsänderungen
des Tastelements werden über den Analog-Initiator permanent festgestellt, der in der
Lage ist, dem Ausmaß und dem Drehsinn der Verdrehung proportionale und starke, analoge
Nutzsignale zu erzeugen. Die Nutzsignale ermöglichen nicht nur eine unmittelbare und
exakte Aussage zum Drehsinn und zum Ausmaß der Verdrehung, sondern auch Aussagen zur
Veränderung des Drehsinns bzw. des Ausmaßes der Verdrehung, wodurch eine exakte Steuerung
des Strangaufdrehers stets analog zur Verdrehung ermöglicht ist. Der besondere Vorteil
ist darin zu sehen, daß mittels des Analog-Initiators stets eindeutige und klare Nutzsignale
zur Verfügung stehen, und daß die Fühlvorrichtung keiner mechanischen Einjustierung
bedarf. Da die Verdrehung nicht direkt sondern indirekt und in einiger Entfernung
abgetastet wird, ist die Verschmutzungsgefahr gering, so daß ohne weiteres auch opto-elektronische
Analog-Initiatoren benutzt werden können. Da der Analog-Initiator analoge Signale
liefert, ist permanent eine exakte analoge Aussage zur Verdrehung vorhanden, was die
Grundlage für ein feinfühliges, unmittelbares Aufdrehen des Stranges ist. Ein Nebenaspekt
dieser Ausbildung ist eine deutlich gegenüber bisher verkürzte Vorlaufstrecke zum
Ausdrehen des Stranges.
[0007] Besonders deutliche und prägnante, rauscharme Nutzsignale sind bei der Ausführungsform
gemäß Anspruch 2 ableitbar. Über den Abstand des Abtastpunktes an der Referenzkontur
vom Analog-Initiator ist stets eine klare Aussage über Ausmaß und Drehsinn der Verdrehung
gegeben. Das Signal oder die Signalkette ermöglichen es, die Strangaufdrehvorrichtung
analog anzusteuern, so daß ein pendelndes Steuerverhalten von vornherein unterdrückt
wird und der Strang sehr exakt so aufgedreht wird, daß innerhalb einer kurzen Strangstrecke
die Verdrehung vollständig beseitigt ist.
[0008] Alternativ dazu sind auch die Initiatortypen gemäß Anspruch 3 zweckmäßig.
[0009] Eine baulich einfache Ausführungsform geht aus Anspruch 4 hervor. Falls der Positionsgeber
gegenüber dem drehbaren Tastelement entkoppelt ist und nur dessen Bewegungen entlang
der Führung mitmacht, reicht eine Gerade als Referenzkontur aus, deren Bewegung der
Analog-Initiator präzise abzutasten vermag.
[0010] Besonders zweckmäßig ist ferner die Ausführungsform gemäß Anspruch 5. Analog-Initiatoren
finden zwar in verschiedenen Gebieten der Technik mehr und mehr Eingang. Sie haben
aber beim Abtasten einer geraden Referenzkontur zumeist einen gekrümmten Signalverlauf,
der durch eine vorgewählte Kurve als Referenzkontur so weit kompensiert wird, daß
sich eine annähernd gerade Signalkurve ergibt, die zu sehr aussagefähigen und gut
nutzbaren Nutzsignalen zum Steuern des Aufdrehens führt. Die Signaländerungen zwischen
den einzelnen Positionen der Referenzkontur sind stetig, so daß sich einfach eine
analoge Steuerung des Aufdrehens vornehmen läßt.
[0011] Eine weitere, zweckmäßige Ausführungsform geht aus Anspruch 6 hervor. Die Referenzkontur
wird als Linie abgetastet, obwohl sie sich mit dem Tastelement dreht.
[0012] Herstellungstechnisch einfach ist ferner die Ausführungsform gemäß Anspruch 7.
[0013] Damit das Tastelement die Verdrehung mit nur minimalem Schlupf abzutasten vermag,
ist die Ausführungsform von Anspruch 8 vorteilhaft.
Ferner ist die Maßnahme von Anspruch 9 wichtig, damit der Strang stets in innigem
Kontakt mit dem Tastelement bleibt.
[0014] Zweckmäßigerweise ist die Gegenwalze baugleich mit der das Tastelement bildenden
Walze, was herstellungstechnisch günstig ist und es ermöglicht, die eine Walze funktionell
gegen die andere Walze zu tauschen.
[0015] Da es in der Praxis vorkommt, daß der Strang schräg abgezogen wird oder seitlich
hin- und herpendelt, würde die Messung von einer Walze Fehlermeldungen bringen. Die
Ausführung gemäß Anspruch 11 ist dagegen sehr vorteilhaft, weil sowohl die Walze wie
auch die Gegenwalze die Verschiebung des Stranges melden und bei einem Drall oder
nur einer Schräglage die jeweiligen Signale von den beiden Initiatoren kommen, die
entweder addiert und zur Motorsteuerung dienen oder gegeneinander aufgehoben werden.
[0016] Eine besonders zweckmäßige Ausführungsform, bei der die Vorrichtung in einer Strangaufdrehvorrichtung
in einem einen zur Drehung antreibbaren Strangaufdrehkorb und eine Umlenkrolle enthaltenden
Tragkörper angeordnet ist, geht aus Anspruch 12 hervor. Der Strangaufdreher läßt sich
mit den kräftigen und aussagefähigen Nutzsignalen des Analog-Initiators analog zur
jeweils festgestellten Verdrehung ansteuern, wobei besonders vorteilhaft die Verdrehung
innerhalb einer extrem kurzen Vorlaufstrecke des Strangs vollständig beseitigbar ist.
Es ergibt sich eine kompakte Bauweise mit geringer Baulänge, so daß die Strangaufdrehvorrichtung
auch bei relativ geringen Raumhöhen problemlos eingesetzt werden kann. Insbesondere
beide Walzen in Umfangsrichtung mit parallelen Rillen zu versehen und beide Walzen
auf den Achsen axial verschiebbar zu halten und dann von jeder Walze die Verschiebung
über einen eigenen Initiator abzunehmen, bietet eine genaue und gefühlvolle Steuerung
für das Aufdrehen eines Stranges mit Drallwindungen. Sobald sich die beiden Walzen
in gleicher Richtung verschieben, liegt ein Schrägzug des Stranges ohne Dralleffekt
vor. Die dabei abgegebenen Signale heben sich auf und der Motor für den Strangaufdreher
wird nicht in Tätigkeit gesetzt. Wenn die Walzen aber entgegengesetzt verschoben werden,
werden die Signale der beiden Initiatoren addiert, wobei das Signal eines Initiators
invertiert, also umgepolt wird. Dabei ergibt sich bei gegenläufiger Walzenverschiebung
eine Drallanzeige und ein Gesamtsignal, das den Motor in die erforderliche Richtung
drehen läßt. Fehlmeldungen sind dadurch eliminiert.
[0017] Anhand der Zeichnung wird eine beispielhafte Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
erläutert.
[0018] Es zeigen
- Figur 1
- einen Längsteilschnitt einer Strangaufdrehvorrichtung und
- Figur 2
- eine Rückteilansicht der Strangaufdrehvorrichtung.
[0019] Eine Strangaufdrehvorrichtung V weist einen kastenförmigen Tragkörper T auf, in dem
ein Strangaufdreher S, eine in Strangdurchlaufrichtung D dahinterliegende Umlenkrolle
U und eine Fühlvorrichtung F angeordnet sind. Mit der Fühlvorrichtung F sind Signale
erzeugbar, die den Strangaufdreher S ansteuern, um den in sich verdrehten Waren-Strang
aufzudrehen.
[0020] Der Strangaufdreher S ist in einen Rahmen 1 integriert, auf dem ein Antriebsmotor
2 befestigt und über eine Antriebsverbindung 3 mit einem ringförmigen Grundkörper
4 verbunden ist. Der Grundkörper 4 ist mittels Lager 5 am Rahmen 1 drehbar gelagert
und weist eine Längsachse 17 auf, die bei der gezeigten Ausführungsform mit einer
Strangdurchlaufachse A zusammenfällt. Am Grundkörper 4 ist eine Halterung 7 für ein
Walzenpaar P montiert, dessen beide Klemmwalzen 8, 9 einen Walzenspalt Z variabler
Weite begrenzen. Der Grundkörper 4 definiert mit der Halterung 7 und dem Walzenpaar
P einen Drehkäfig K. Die zueinander parallelen Klemmwalzen 8, 9 sind auf Schwenkarmen
10, 11 freilaufend gelagert. Die Schwenkarme 10, 11 sind in Schwenklagern 12 der Halterung
7 um zu den Walzenachsen parallele Achsen schwenkbar angeordnet. Zumindest einer der
Schwenkarme 10, 11 ist durch eine nicht dargestellte Feder in Pfeilrichtung 13 beaufschlagt.
Die Schwenkarme 10, 11 sind durch eine gemeinsame Kurbelstange 14 zwangsgekoppelt,
die am Schwenkarm 11 an einer geraden Verlängerung 11a in einer Anlenkstelle 15 und
am Schwenkarm 10 in einer Anlenkstelle 16 zwischen dem Schwenklager 12 und der Klemmwalze
9 jeweils direkt angelenkt ist. Die Abstände zwischen den Anlenkstellen 15, 16 und
den Schwenklagern 12 sind gleich groß und betragen annähernd ein Viertel der Länge
der Schwenkarme 11 zwischen den Schwenklagern 12 und den Achsen der Klemmwalzen 8,
9. Die Schwenklager 12 sind gleich weit von der Strangdurchlaufachse A beabstandet
und konvergieren bei aneinanderliegenden Klemmwalzen 8, 9 von den Schwenklagern 12
aus.
[0021] Am Rahmen 1 ist eine umlaufende Sammelrinne 18a befestigt, an der ein topfförmiger
Mantel 18, vorzugsweise aus Kunststoff, montiert ist, der in seinem Topfboden eine
Durchlauföffnung 19 für den nicht gezeigten Strang besitzt und das Walzenpaar P von
außen her abdeckt. An der Unterseite des Rahmens 1 ragt ein Einlaufrohr 6 in den Drehkäfig
K. Mit dem Grundkörper 4 ist ein kragenartiger Strömungsleitteil 20 verbunden, der
mit einem umgebogenen Rand bis in die Sammelrinne 18a ragt. In der Sammelrinne 18a
ist wenigstens eine Ablauföffnung 21 vorgesehen, an die gegebenenfalls ein Schlauch
oder eine Rohrleitung anschließbar ist.
[0022] Der Rahmen 1 ist mit wenigstens einer Pendelstütze 23 schwenkbar mit dem Tragkörper
T verbunden. Die Pendelstütze 23 ist am Tragkörper T an einer Pendelachse 22 angelenkt
und hat am anderen Ende eine Anlenkstelle 24 am Rahmen 1. Die Anlenkstelle 24 ist
in Rahmenlängsrichtung verstellbar. Ferner ist der Rahmen 1 über eine Stift-Schlitzführung
25 an der der Längsachse 17 gegenüberliegenden Seite der Anlenkstelle 24 mit dem Tragkörper
T beweglich verbunden. Beispielsweise greifen Stifte 26 des Rahmens 1 in Führungsschlitze
27 des Tragkörpers T ein.
In der Fühlvorrichtung F ist ein Tastelement E angeordnet, auf das noch näher eingegangen
wird, dem eine Gegenwalze G zugeordnet ist. Die Gegenwalze G ist an Schwenkarmen 28
um eine Achse 29 des Tragkörpers T schwenkbar gehalten und durch eine Feder 30 in
Richtung auf das Tastelement E beaufschlagt. Das Tastelement E läßt sich gemäß Figur
1 quer zur Längsrichtung des Tragkörpers T verstellen.
[0023] In der Fühlvorrichtung F ist dem Tastelement E wie auch der Gegenwalze G eine Abtastvorrichtung
H bzw. H₁ zugeordnet, die jeweils am Tragkörper T festgelegt sind und jeweils einen
Analog-Initiator J bzw. J₁ aufweisen.
[0024] Im Ausführungsbeispiel ist das Tastelement E eine parallel zur Achse der Umlenkrolle
U frei drehbar angeordnete Walze 31 mit in Umfangsrichtung parallel verlaufenden Rillen
32 in ihrem Mantel. Die Walze 31 ist mit Dreh- und Schiebelagern 33 auf einer in Lagern
35 im Tragkörper T gelagerten Achse 34 drehbar und verschiebbar gelagert. An einem
Ende der Walze 31 ist ein Positionsgeber 36 vorgesehen, der beim gezeigten Ausführungsbeispiel
eine Hülse 37 mit einer außenliegenden Kegelmantelfläche 38 ist. Die Kegelmantelfläche
38 hat eine bezüglich der Achse 34 schräge Erzeugende, die als Referenzkontur 41 für
den Analog-Initiator J dient und von diesem auf ihren jeweiligen Abstand abgetastet
wird, um zur Position der Walze 31 auf der Achse 34 proportionale Signale zu erzeugen.
[0025] Die Gegenwalze G ist als Walze 39 ebenfalls mit in Umfangsrichtung parallel verlaufenden
Rillen 40 ausgebildet und auch axial auf einer Achse 34a verschiebbar gelagert. An
einem Ende dieser Walze 39 befindet sich auch ein Positionsgeber 36a in gleicher Ausführung
wie an der Walze 31, der von einem weiteren Analog-Initiator J₁ abgetastet wird.
[0026] Im Betrieb läuft der verdrehte Strang in Strangdurchlaufrichtung D durch die Vorrichtung.
Zunächst durchsetzt er den Drehkäfig K, ehe er nachfolgend an der Umlenkrolle U umgelenkt
und dann durch die Fühlvorrichtung F geführt wird. Die Fühlvorrichtung F tastet die
Richtung und das Ausmaß der Verdrehung ab und erzeugt Signale, mit denen der Antriebsmotor
2 den Drehkäfig K verdreht. Im Drehkäfig K wird der Strang im Walzenspalt Z zwischen
den Klemmwalzen 8, 9 eingeklemmt, wobei die von der momentanen Strangdicke abhängige
Weite des Walzenspaltes Z stets auf die Strangdurchlaufachse A zentriert bleibt, weil
die beiden Klemmwalzen 8, 9 durch die Kurbelstange 14 zu einer synchronen gegensinnigen
Spreizbewegung gezwungen werden und stets gleiche Abstände von der Strangdurchlaufachse
A einhalten. Durch die Klemmung im Walzenspalt Z wird der Strang gezwungen, der Drehung
des Drehkäfigs K zu folgen, wodurch die Verdrehung beseitigt wird. Das Tastelement
E liegt an der Strangoberfläche an, wobei der Strang durch die Gegenwalze G mit Nachdruck
an die Rillen 32 angepreßt wird. Die Verdrehung des Stranges erzeugt in dessen Oberfläche
gewindegangartige Vertiefungen, durch deren Steigung bei der Durchlaufbewegung des
Stranges sowohl die Walze 31 wie auch die Gegenwalze G bzw. 39 in Abhängigkeit vom
Ausmaß der Verdrehung und der Richtung der Verdrehung zur einen oder zur anderen Seite
bzw. entgegengesetzt auf den Achsen 34 und 34a verschoben werden. Die Analog-Initiatoren
J und J₁ tasten die jeweilige Position oder die Positionsänderungen der Walzen 31
und 39 ab und erzeugen der Verdrehung proportionale Signale, die addiert werden, wobei
das Signal des einen Initiators J₁ invertiert, also umgepolt wird. Das Gesamtfühlersignal
aus J₁ und J₂ gibt den Wert für den Antriebsmotor 2 an. Bei einem verdrehten Strang
werden die Walzen 31, 39 entgegengesetzt verschoben und das Fühlersignal verdoppelt
sich, so daß der Antriebsmotor 2 in Funktion tritt. Bei Schrägzug des Stranges verschieben
sich dagegen die Walzen 31, 39 in gleicher Richtung und die Fühlersignale heben sich
gegenseitig auf. Diese doppelte Anordnung von Analog-Initiatoren J, J₁ schließt Fehlermeldungen
vollkommen aus.
[0027] Da der Strang nicht stets genau von unten in den Drehkäfig K einläuft, wird der Rahmen
1 um die Pendelachse 22 verstellt. Gegebenenfalls wird eine bestimmte Schrägstellung
des Rahmens 1 von vornherein vorgegeben, um günstige Einlaufverhältnisse für den Strang
zu schaffen. Der Strangaufdreher S ist dank der Klemmung der Klemmwalzen 8, 9 und
des stets zentrischen Walzenspaltes Z sehr wirksam und kommt mit einer außerordentlich
kurzen Baulänge und einer kurzen Vorlauf- bzw. Nachlaufstrecke des Stranges aus. Aus
der kurzen Länge des Strangaufdrehers S und der kurzen Vorlauf- bzw. Nachlauflänge
resultiert insgesamt eine sehr niedrige Strangaufdrehvorrichtung V, die auch bei normalen
Raumhöhen problemlos untergebracht werden kann und trotzdem für eine feinfühlige Aufdrehwirkung
des Stranges auch bei nur kurzer Vorlauflänge sorgt.
1. Fühlvorrichtung (F) zum Ermitteln der Verdrehung eines laufenden Strangs, insbesondere
in einer Strangaufdreh-Vorrichtung (V), mit wenigstens einem den Strang berührenden,
drehbaren Tastelement (E), das auf einer quer zur Stranglaufrichtung (D) liegenden
Führung verschiebbar gelagert ist und vom Strang bei einer Strangverdrehung proportional
zu Ausmaß und Drehsinn der Verdrehung in Führungsrichtung hin- und herverstellbar
ist, und mit einer berührungslosen, signalerzeugenden Abtastvorrichtung (H) für die
Position des Tastelementes (E) entlang der Führung, dadurch gekennzeichnet, daß das Tastelement (E) einen mitfahrenden Positionsgeber (36) mit einer in Richtung
der Führung schrägstehenden Referenzkontur (41) aufweist, und daß die Abtastvorrichtung
(H) einen auf die Referenzkontur (41) ausgerichteten Analog-Initiator (J) enthält.
2. Fühlvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Analog-Initiator (J) ein induktiver Analog-Näherungs-Initiator ist, der in
etwa senkrecht zur Führung stationär angeordnet ist.
3. Fühlvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Analog-Initiator (J) ein opto-elektronischer, ein kapazitiver oder ein pneumatischer
Analog-Näherungs-Initiator ist.
4. Fühlvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Referenzkontur (41) eine schrägstehende Gerade ist.
5. Fühlvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Referenzkontur (41) eine schrägstehende Kurve ist, mit deren vom geraden
Verlauf abweichenden Kurvenverlauf die Ausgangs-Signalkurve des Analog-Initiators
(J) in eine annähernd gerade Form bringbar ist.
6. Fühlvorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Referenzkontur (41) die Erzeugende eines mit dem Tastelement (E) mitdrehbar
verbundenen Rotationskörpers ist.
7. Fühlvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Referenzkontur (41) die Erzeugende des mit einem Kegelmantel (38) ausgebildeten
hülsenförmigen Positionsgebers (36) ist.
8. Fühlvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Tastelement (E) eine freilaufende Walze (31) mit einem Mantel mit in Umfangsrichtung
umlaufenden Rillen (32) ist.
9. Fühlvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Walze (31) eine parallele Gegenwalze (G) zugeordnet ist, die relativ zur
Walze (31) parallel beweglich und mit einer vorzugsweise federnden, Andruckkraft (30)
beaufschlagt ist.
10. Fühlvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Gegenwalze (G) eine freilaufende Walze (39) mit einem Mantel mit in Umfangsrichtung
umlaufenden Rillen (40) ist.
11. Fühlvorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1, 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die als Tastelement (E) ausgebildete Walze (31) und Gegenwalze (G) an einem Ende
jeweils mit einem Positionsgeber (36, 36a) versehen sind, welchen jeweils Analog-Initiatoren
(J₁, J₂) zugeordnet sind, deren Ausgangssignale zusammenfassend in einer Steuerschaltung
(R) verarbeitet werden, welche mit dem Antriebsmotor (2) des Strangaufdrehers (S)
in signalübertragender Verbindung steht.
12. Fühlvorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei die Fühlvorrichtung
(F) in einer Strangaufdreh-Vorrichtung (V) in einem einen zur Drehung antreibbaren
Strangaufdreher (S) und eine Umlenkrolle (U) enthaltenden Tragkörper (T) angeordnet
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Walze (31) mit Dreh- und Schiebelagern (33) auf einer im Tragkörper (T) montierten,
gegenüber der Walze (31) längeren Achse (34) gelagert ist und den Positionsgeber (36)
an einem Walzenende aufweist, daß die Abtastvorrichtung (H) nahe dem Positionsgeber
(36) im Tragkörper (T) gelagert und daß die Gegenwalze (G) an federbelasteten Schwenkarmen
(28) am Tragkörper (T) gelagert ist, ebenfalls mit Dreh- und Schiebelagern (33a) auf
einer längeren Achse (34a) axial verschiebbar gehalten ist und den Positionsgeber
(36a) an einem Walzenende aufweist, dem die Abtastvorrichtung (H₁) nahe dem Positionsgeber
(36a) im Tragkörper (T) gelagert zugeordnet ist, und daß beide Abtastvorrichtungen
(H, H₁) mit einem zusammenfassenden Relais (R) in Verbindung stehen, das in signalübertragender
Verbindung mit dem Antriebsmotor (2) des Strangaufdrehers (S) steht.