[0001] Es ist bekannt, daß Haare ebenso wie Kopf-und Körperhaut durch Umwelteinflüsse ebenso
wie durch die für die reinigende, kosmetische, therapeutische oder Kurzwecken dienende
Behandlung verwendeten Mittel und Methoden starken Belastungen unterworfen sind. Dabei
spielt eine Rolle, daß bei bestimmten Behandlungen ein Quellen der Zellen oder Poren
von Haut oder Haar bzw. ein Spreizen der Haarschuppen hilfreich oder sogar notwendig
sind. Dabei öffnen sich die Schuppen und Poren und können somit den wässrigen Behandlungsstoffen
einen besseren Zugang und eine bessere Einwirkungsmöglichkeit geben. Solche Quellvorgänge
können z.B. durch alkalisch eingestellte wässrige Behandlungsstoffe begünstigt werden,
im sauren Bereich liegende Mittel führen dagegen zu einer Umkehrung dieses Vorganges,
d.h. diese wirken häufig glättend und zusammenziehend. So sind z.B. Haarglänz-Spülmittel
säuernd eingestellt, so daß sich die Schuppen anlegen und so zusätzlich zu der Verwendung
von Fett- und Glanzstoffen auch eine natürliche Glanzwirkung durch eine gleichmäßiger
anliegende Schuppenschicht mit zur Wirkung gebracht werden kann. Zur Ansäuerung von
Haarglanzmitteln sind verschiedene schwache Säuren, wie Zitronensäure, Weinsäure und
dgl. bekannt. Für die Erhaltung oder Wiederherstellung des Säureschutzmantels der
Haut werden ebenfalls Puffergemische der verschiedensten Art verwendet, z.B. Ammoniummonohydrogenzitrat
in Verbindung wasserfreier Zitronensäure in einer ÖI-in-Wasser-Emulsion oder dergleichen.
[0002] All diese Stoffe sind aber, insb. bei Vorliegen von Hauterkrankungen, offenen Wunden
oder besonders empfindlichen Hautbereichen nicht, oder nur nach ärztlicher Konsultation
einsetzbar.
[0003] Auf der anderen Seitesind zur Pflege oder zur Therapie dienende Voll-, Teil- oder
Brausebäder bekannt, die neben den verschiedensten Säuren und Spurenelementen auch
Kohlendioxyd und Kohlensäure enthalten. Es wird hierzu beispielsweise auf die verschiedenartig
zusammengesetzten natürlichen Quellwässer von Heilbädern verwiesen. Man weiß heute,
daß der eigentliche therapeutische Effekt bei diesen Heilquellen der Gehalt an C0
2 bzw. H
2C0
3 ist und daß die weiteren, von Quelle zu Quelle verschiedenen Bestandteile ohne gravierenden
Einfluß sind.
[0004] Es sind ferner für die häusliche Anwendung Badezusätze bekannt, die zumeist aus mehreren
Komponenten, darunter Säureträger und Säurebildner, zusammengesetzt sind, welche beim
Einbringen in das Badewasser unter anderem C0
2-Gas aufperlen lassen (vgl. hierzu beispielsweise US-PS 4 666 707 oder DE-OS 36 18
726). Oder man hat Wasser unter hohem Druck mit C0
2-Gas imprägniert und für den Verkauf in Druckflaschen abgefüllt, um es dann zur Verwendung
in Badewasser zu verteilen.
[0005] Die verschiedenen zusammengesetzten Badezusätze enthalten ebenfalls Säuren, wie Zitronensäure
oder dergleichen und entwickeln mit den anderen Stoffen oft nur schwer überschaubare
synergetische Wirkungen.
[0006] Die bekannten Maßnahmen sind auch relativ aufwendig. Hinzu kommt, daß es häufig üblich
oder notwendig ist, nach einer entsprechenden Behandlung noch warm oder kalt nachzuspülen
oder nachzubrausen. Bei vielen therapeutischen, kosmetischen, reinigenden oder pflegenden
Zusatzmitteln, insb. solchen mit nur begrenzter Einwirkdauer, ist ein solche Nachspül-
oder Nachbrausevorgang oder dgl. unbedingt erforderlich und vorgeschrieben.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, auf einfache, kostensparende Weise einer
behandelnden Person, auch Selbstbehandlern, die Möglichkeit zu geben, die Gesundung
zu fördern und natürliche Widerstandskräfte von Haar, Kopf- und Körperhaut zu stärken.
[0008] Diese Aufgabe wird durch die Lehre jeweils der Ansprüche 1, 2, 3 sowie 15 gelöst.
[0009] Die Erfindung geht von den in jedem Behandlungsraum, wie therapeutischen Bädern,
Friseur-und Kosmetikgeschäften, oder aber auch in jedem Bad von Wohnungen üblicherweise
zur Verfügung stehenden Druckwasserquellen, wie der übliche Wasseranschluß an das
Versorgungsnetz, Warmwasserdruckspeicher oder Durchlauferhitzer oder dgl. aus. Das
so zur Verfügung stehende Waser ist in der Regel aus Korrosionsschutzgründen so aufbereitet,
daß sein pH-Wert im alkalischen Bereich liegt. Jedes Bad, jedes Nachspülen oder Nachbrausen
oder dgl. mit diesem Wasser läßt somit das Haar, die Kopfhaut, die Schuppen. oder
die Hautzellen aufquellen und im aufgequellten Zustand zurück, und zwar auch bei Verwendung
von kaltem Wasser. Im aufgequollenen oder gespreizten Zustand halten die Zellen und
Poren im verstärkten Maße Reste von Schmutzteilen und Behandlungsmitteln zurück, die
bei der nachfolgend eintretenden Entquellung unter den Schuppen und in den Poren eingeschlossen
bleiben. Außerdem bieten die gequollenen Zellen oder abgespreizten Schuppen oder dgl.
schädigenden Stoffen oder Erregern verstärkte Eindringmöglichkeit.
[0010] Hier greift die Lehre nach der Erfindung entscheidend ein, indem sie auf sehr einfache
Weise und an jeder Behandlungsstelle, insb. auch zu Hause, die Gewähr gibt, daß mit
wenigstens dem letzten Nachspülen, Nachbrausen oder dgl. alle Zellen, Schuppen oder
Poren von Haut und/oder Haar mit solchem Wasser in Kontakt gebracht werden, welches
auf einen vorbestimmten abgesenkten pH-Wert angesäuert ist und adstringierende Wirkung
entfaltet.
[0011] Wesentlich ist dabei, daß die sonst üblichen synergetischen Wirkungen ganz vermieden
werden. Dem hier verwendeten Wasser werden also keine Stoffkompositionen zugesetzt.
Vielmehr wird das Wasser - abgesehen von den Maßnahmen nach den Ansprüchen 6 und 7
- allein mit C0
2 versetzt, das unter Bildung von H
2C0
3 im Wasser außerordentlich stabil physikalisch gebunden wird.
[0012] Wesentlich ist ferner, daß zur pH-Wertabsenkung und Ansäuerung des Wassers ausschließlich
das C0
2 mit der daraus gebildeten Kohlensäure eingesetzt wird. C0
2 und H
2C0
3 stehen im Gegensatz zu allen anderen Säurebildnern in einem biologisch natürlichen
Verhältnis zu den Haar- und Körperzellen und nur diese Stoffe können im Inneren der
Zellen pH-Wertabsenkungen im merklichen Umfange hervorrufen, und zwar schon bei sehr
kurzer Einwirkzeit von 1 bis 2 Minuten. Dadurch wird das Herauslösen oder Ausscheiden
von hautfremden Anteilen, wie Schmutzteilchen oder Resten der Behandlungsstoffe einer
vorangegangenen Behandlung begünstigt. Die Zellen werden entquellt und adstringiert.
Haar und Haut erfahren dadurch eine natürliche Glättung. Körpereigene, z.B. wichtige
wasserbindende Substanzen, die im alkalischen Bereich aus den Poren und Zellen herausgelöst
werden, bleiben bei der Nachbehandlung gemäß der Erfindung der Haut erhalten. Hinzu
kommt die bakteriozide und bakteriostatische Wirkung der Kohlensäure, welche durch
die Maßnahmen der Ansprüche 6 und 7 noch verstärkt werden kann. Die Einwirkung des
hautfreundlichen C0
2 fördert eine starke Durchblutung der Kopfhaut und der Körperhaut. Die Nachbehanldung
ist selbst bei geschädigter Haut, z.B. Hauterkrankungen oder dgl., oder bei offenen
Wunden nicht nur unschädlich, sondern vielmehr von förderndem Einfluß auf den Heilungsprozeß.
Dies gilt für relativ verschiedene Arten von Hauterkrankungen oder Schädigungen. Alles
in allem werden Gesundung und Widerstandskraft von Haar und Haut wesentlich gefördert.
[0013] Wichtig für den Erfolg der neuen Lehre ist auch, daß die Anwendung nach jeder beliebigen
Vor- oder Hauptbehandlung, wie Waschen, Färben, Formlegen, Einlegen mit Kurmitteln
bei Haaren und Kopfhaut, oder wie Reinigen, kosmetisches oder therapeutisches Baden
bezüglich sonstiger Körperpartien, im Rahmen des gewohnten Nachspül- oder Nachbrause-
oder dgl. Nachbehandlungsvorganges erfolgen kann.
[0014] Wichtig ist ferner, daß unabhängig von der Härte oder dem Ausgangs-pH-Wert des Wassers
und unabhängig von Druck- oder Strömungsschwankungen ein auf einen optimalen Wert
abgesenkter pH-Wert voreingestellt und danach automatisch genau und zuverlässig aufrechterhalten
werden kann, ohne daß die behandelnde oder die behandelte Person aufpassen oder eingreifen
muß. Mit Aufdrehen des Wasserhahnes setzt vielmehr unmittelbar die Nachbehandlungswirkung
mit dem voreingestellten pH-Wert voll ein.
[0015] Voraussetzung dafür sind die sehr genaue stabile C0
2-lmprägnierung des Wassers und die genaue und voll automatische C0
2-Gasdosierung. Das ganze ist mit einer Anordnung ermöglicht, die sich leicht an jeder
üblichen Behandlungs- oder Bade- oder Brause- oder Waschstelle mit der dort üblichen
und vorhandenen Armatur anbringen läßt. Die angestrebten Funktionen sind somit voll
in den normalen Ablauf eines Dusch- oder Wasch- oder sonstigen Behandlungsvorganges
integriert.
[0016] Durch einmalige Voreinstellung eines Grundwertes für den C0
2-Gasanteil kann der jeweils zur Verfügung stehenden Wasserqualität (z.B. pH-Wert,
Karbonatanteile usw.) Rechnung getragen werden. Spätere Nachregelungen sind zumeist
nicht erforderlich.
[0017] Die optimalen pH-Werte für die Haarbehanldung liegen dabei zwischen 5 und 6, insb.
um 5,2 bis 5,5, und für die Behandlung der Körperhaut etwa zwischen 6 und 6,7.
[0018] Die Erindung ist auch da anwendbar, wo bei einer Vorbehandlung oder Hauptbehandlung
in der bekannten Weise bereits C0
2 als einer von mehreren Wirkstoffen dem Wasser zugesetzt worden ist. Während in diesem
Zusammenhang das C0
2 mit den anderen Stoffen synergetische Effekte erzeugt, entfaltet das C0
2 und die damit gebildete Kohlensäure allein ihre die Gesundung und Widerstandskraft
von Poren, Schuppen, Hautteilchen oder dgl. fördernde Wirkung.
[0019] Wenn ätherische Öle oder Duftstoffe und /oder Silikonöl verwendet werden, kann der
Kontakt des C0
2-Gases mit diesen Stoffen an jeder geeigneten Stelle des Weges des CO
2-Gases von der Druckgaspatrone zu dem beschleunigt fließenden Wasser erfolgen. Bevorzugt
werden diese Stoffe jedoch bereits fabrikmäßig tröpfchenweise in den Druckgasbehälter
oder die Druckgaspatrone während oder vor dem Einfüllen des C0
2-Gases eingebracht. Die Verteilung und Mischung dieser Stoffe mit dem Gas wird durch
die Gasentspannung während der Entnahme des C0
2-Gases begünstigt.
[0020] Das plötzliche Ausbleiben des Duftes kann in diesem Falle mit Vorteil als Anzeige
dafür ausgenutzt werden, daß der Druckgasbehälter entleert ist.
[0021] Die ätherischen Öle oder Duftstoffe werden zweckmäßigerweise so ausgewählt, daß sie,
insb. aufgrund von Bestandteilen, wie Aldehyd und Ketonen, auf Mikroorganismen stark
giftig wirken. Zu diesen Ölen gehören unter anderem Thymianöl, Eukalyptusöl, Kümmelöl
oder dgl., welche alle bakterizide Wirkungen besitzen. Diese Öle entfalten somit neben
der Glanz- und Duftwirkung auch noch Wirkungen, welche zur Gesundheit von Haar und
Haut wesentlich beitragen.
[0022] Bekanntlich dienen Silikone unter anderem auch als Bestandteile oder Grundlagen von
Salben und wirken stabilisierend auf das Haar und sorgen vor allem für eine gute Haftung
der ätherischen Öle auf dem Haar und der Haut. Die vorgeschlagenen Öle und ätherischen
Stoffe üben außerdem eine milde Reizung auf die Haut aus und tragen so zur Heilwirkung
bei. Bevorzugt wird eine Mischung aus ätherischen Ölen und Silikonölen.
[0023] Die Erfindung wird nachfolgend anhand schematischer Zeichnungen an mehreren Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
[0024] Es zeigen:
Figur 1 in vereinfchter Darstellung und in Seitenansicht eine erste Anordnung zum
Ausführen der neuen Verfahren;
Figur 2 in gleicher Darstellung eine weitergebildete Ausführung der Anordnung zur
Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 6;
Figur 3 im größeren Maßstobe und teilweise geschnitten die Anordnung, mit deren Hilfe
das Wasser automatisch mit dem gewünschten Gehalt an H2C03 angereichert werden kann, bevor er den Brausekopf oder eine andere Entnahmestelle
erreicht;
[0025] In den Figuren sind für gleiche Teile gleiche Bezugszeichen verwendet.
[0026] Figur 1 zeigt eine Leitung 1 von vorbestimmtem Einströmquerschnitt, die mit einer
Druckwasserquelle, z.B. einer Wasserleitung, einem Durchlauferhitzer, einem Warmwasserspeicher
oder dgl. verbunden werden kann. Bevorzugt wird das dem Einströmquerschnitt zugeführte
Wasser auf eine Temperatur zwischen 25 ° C und 40 ° C erwärmt.
[0027] An diese Leitung ist über ein Ein/Aus-Schaltventil eine Vorrichtung 3 angeschlossen,
die in Figur 3 näher dargestellt ist.
[0028] Gemäß Figur 3 besteht die Vorrichtung aus einem Block, in dem an einem Ende eine
Wasser- Vorkammer 21 vorgesehen ist. Diese ist über einen Anschluß 20 von vorbestimmtem
Einströmquerschnitt an das Ventil 2 anschließbar. Von der Wasservorkammer 21 geht
ein Ausströmkanal 22 aus, dessen Querschnitt deutlich geringer, vorzugsweise etwa
nur halb so groß wie der Einströmquerschnitt ist. An seinem Ausströmende mündet der
Ausströmkanal 22 in ein Anschlußstück 24, das mit einer Wasserentnahmestelle, z.B.
mit einer flexiblen Leitung 5 nach Figur 1 verbunden werden kann, an derem Ende eine
fest installierte Brause oder eine Handspülbrause 6 mit Brausekopf 7 angeschlossen
ist. Die hinter dem Ausströmkanal 22 liegenden Strömungsquerschnitte sind so gewählt,
daß sie keinenfalls kleiner als der Strömungsquerschnitt des Ausströmkanals 22 sind.
Der Ausströmkanal 22 kann aber auch direkt als Zulauf in eine Liege- oder Sitzbadewanne
münden.
[0029] Der Ausströmkanal 22 wird von einer Ringkammer umgeben, die einen Druckgasraum 23
bildet.
[0030] Dieser Druckgasraum 23 steht über mindestens eine Bohrung 29 in direkter und freier
Strömungsverbindung mit dem Ausströmkanal 22. Ferner ist der Druckgasraum 23 über
einen Kanal 28 mit einer Vorkammer 27 verbunden. Die Gas-Vorkammer 27 steht mit der
einen Seite und die Wasser- Vorkammer 21 mit der anderen Seite einer flexiblen Membran
26 in freier Strömungsverbindung.
[0031] Die Membran 26 weist ein Betätigungsglied 26a auf, das durch eine Einströmöffnung
des Gehäuseblockes ragt und auf das Schließglied 25 des automatisch und unter vorbestimmter
Vorspannung schließenden Austrittsventils einer Gasdruckpatrone 4 oder dgl. Gasdruckquelle
einwirkt. Bei der Gosdruckpatrone kann es sich bei einer Anordnung zum Haarspülen
z.B. um eine Patrone mit 8 oder mehr Gramm C0
2-Gasinhalt handeln.
[0032] Das über den Einströmquerschnitt 20 zuströmende Wasser wirkt auf die Membran 26 im
Öffnungssinne des Ventils 25. Das bei offenem Ventil ausströmende Gas entwickelt in
der Vorkammer 27 einen Gasdruck, der dem auf der Membran 26 lastenden Wasserdruck
entgegenwirkt. Es spielt sich so automatisch und unabhängig von der Strömungsgeschwindigkeit
und dem Druck des Wassers ein vorbestimmtes Verhältnis zwischen Wasserdruck und Gasdruck
in den beiden Vorkammern ein.
[0033] Das Wasser tritt aus der Wasser-Vorkammer 21 in den engeren Ausströmkanal 22 ein,
wodurch sich die Strömungsgeschwindigkeit vergrößert, z.B. verdoppelt. Entsprechend
senkt sich der statische Druck in dem Ausströmkanal ab, z.B. etwa auf die Hälfte des
statischen Druckes des zuströmenden Wassers.
[0034] Die Anordnung ist so getroffen, daß sich in dem Druckgasraum 23 ein Gasdruck einspielt,
der höher liegt als der Druck in dem Ausströmquerschnitt 22, jedoch niedriger als
der Druck des Wassers im Zuströmquerschnitt. Dadurch wird sichergestellt, daß das
Ventil 25 zuverlässig schließt, wenn der Wasserdruck in der Vorkammer 21 unter einen
für den ordnungsgemäßen Betrieb notwendigen Druck absinkt.
[0035] In das durch den Ausströmkanal 22 mit höherer Geschwindigkeit strömende Wasser gelangt
C0
2 aus dem Druckgasraum 23, und zwar in einem dem Druckverhältnis zwischen Wasser und
Gas entsprechendem geringem Maße und so fein imprägniert, daß das C0
2-Gas über eine ausreichend lange Zeit gebunden bleibt.
[0036] Der Gasgehalt wird dem Anwendungsfall entsprechend eingestellt. Für das Haarspülen
z.B. 400 mg C0
2 undmehr pro Liter Wasser, um in dem Wasser ausreichende Spurenmengen an H
2C0
3 für die Absenkung des pH-Wertes auf Werte deutlich unter 7 zu bilden. Da das Haarspülwasser
unmittelbar nach Aufnahme der Spurenmengen an C0
2 von dem Spülkopf oder der Spülbrause 7 auf das Haar gelangt, besitzt das Haarspülwasser
im Augenblick des Kontaktes mit dem Haar den gewünschten Gehalt an C0
2 und den gewünschten abgesenkten pH-Wert. Die Wirkung auf das Haar ist gleichbleibend,
das das austretende Wasser nur kurzfristig mit dem Haar in Kontakt kommt und durch
nachfließendes Wasser sofort ersetzt wird.
[0037] Da das Haar alle die Qualität des Haares beeinträchtigenden Stoffe an das mit Spuren
an H
2C0
3 angereicherte Haarspülwasser abgibt, kann es zweckmäßig sein, diese Form der Haarspülung
intervallmäßig abzuwechseln mit einer Haarspülung mit unbehandeltem Haarspülwasser,
in dem kein Gehalt an H
2C0
3 gebildet ist. Dies kann durch Wechsel der Haarspülbrause erfolgen. Zweckmäßigerweise
ist dafür jedoch die Anordnung nach Figur 2 vorgesehen. Bei dieser Anordnung ist zu
der Vorrichtung 3 eine Umgehungsleitung 15 für das Haarspülwasser vorgesehen, die
hinter der Vorrichtung 3 und hinter einem dieser Vorrichtung zugeordneten Rückschlagventil
16 in die zur Brause 7 führende Leitung mündet. Vor der Vorrichtung 3 ist ein Umschaltventil
vorgesehen, welches abwechselnd die Vorrichtung 3 oder die Umgehungsleitung 15 mit
der Zuführungsleitung 1 für das Haarspülwasser verbindet. Die Umsteuerung erfolgt
beispielsweise durch eine Steuervorrichtung 11, an der durch entsprechende Einstellknöpfe
12 und 13 die Intervalldauer und die Intervallhäufigkeit eingestellt werden können.
Der Ventilanordnung 10 kann noch ein Ein-Aus-Ventil vorgeschaltet sein. Diese Funktion
kann aber automatisch auch durch die Ventileinrichtung 10 und die zugehörige Steuereinrichtung
11 übernommen werden.
[0038] Bei Anwendung für therapeutische Zwecke wird das für das Bad entsprechend erwärmte
Wasser in der in den Figuren gezeigten Anordnung mit C0
2-Gas feinstimprägniert, so daß das Wasser das C0
2-Gas z.B. bei Voll- oder Sitzbädern nur langsam freigibt und über eine längere Badedauer
von z.B. 20 bis 30 Minuten hinweg wirksam bleibt. Hierbei wird das Wasser in der Anordnung
mit einem Gehalt an C0
2-Gas von mindestens etwa 350 mg/I Wasser, vorzugsweise jedoch 500 bis max. 1500 mg/I
Wasser feinstimprägniert, d.h. im wesentlichen ohne größere, einem besonderen Auftrieb
im Wasser unterliegenden Gasblasen. In vielen Fällen steigt die therapeutische Wirkung
mit zunehmendem C0
2-Gehalt bis zum Erreichen von etwa 1250 bis 1400 mg/I Wasser an. Ein darüber hinaus
gesteigerter C0
2-Gehalt bringt praktisch eine Wirkungszunahme nicht.
[0039] Das Wasser kann zweckmäßigerweise vor Einleiten in die Imprägnierungszone auf Temperaturen
zwischen 25 ° C und 40 ° C erwärmt werden. Es ist aber auch möglich, das Wasser bei
der üblichen Kaltwasser-Leitungstemperatur zu imprägnieren und nachträglich mit erhitztem
Wasser auf die gewünschte Temperatur zu erwärmen.
[0040] In die Druckgaspatrone wird vor oder mit dem Füllen mit C0
2-Gas eine geringe Menge an ätherischem Duftstoff oder Öl oder Siliconöl oder eine
Mischung daraus eingebracht.
[0041] Von besonderem Vorteil ist, daß die Maßnahmen nach der Erfindung auch eine um 2-5
verringerte Bade- oder Brausetemperatur ermöglichen, ohne daß von der Person dies
als kühler oder gar zu kühl empfunden wird.
[0042] Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Maßnahmen liegt darin, daß die Lösung
und Verteilung der geringen Mengen an ätherischerr und/oder Silikonöl bei Einbringen
schon in die Patrone durch das verflüssigte C0
2 außerordentlich begünstigt werden.
1. Verfahren zur Haarpflege, bei dem das Haar nach einer Pflegebehandlung (Wasch-,
Farb-, Umformungsbehandlung, Kurpackungsvorgang oder dgl.) einer Haarglanzspülung
mit säuernder und adstringierender Wirkung unterworfen wird, und zur Haarglanzspülung
das einer üblichen Wasserdruckquelle (Wasseerversorgungsleitung, Durchlauferhitzer,
Warmwasserspeicher oder dgl.) unmittelbar entnommene - ggf. warme - Wasser verwendet
wird, dem als alleiniger Säurebildner reines C02-Gas aus einem C02-Druckgasbehälter mit einem Druck deutlich unterhalb des statischen Drucks des der
Druckwasserquelle entnommenen Wassers an einer Stelle des Wasserströmungsweges zugesetzt
wird, an dem der statische Druck des Wassers unter den Druck des C02-Gases herabgesetzt wird, wobei der pH-Wert auf einen bestimmten Wert zwischen 5 und
6, insb. 5,2 genau und konstant eingeregelt wird.
2. Verfahren zur pflegenden oder therapeutischen Behandlung der Haut, bei dem der
Körper oder Körperteil wenigstens nach einer therapeutischen oder pflegenden oder
reinigenden Badbehandlung (Teil-, Voll-, Brausebad oder dgl.) einer Dusch- oder Badnachbehandlung
unterworfen wird, und die Haut mit Hilfe der Dusch- oder Badnachbehandlung einer entquellenden
oder adstringierenden Wirkung unterworfen wird, und dazu das einer üblichen Wasserdruckquelle
(Wasserversorgungsleitung, Durchlauferhitzer, Warmwasserspeicher oder dgl.) unmittelbar
entnommene - ggf. warme - Wasser verwendet wird, dem als alleiniger Säurebildner reines
C02-Gas aus einem C02-Druckgasbehälter mit einem Druck deutlich unterhalb des statischen Druckes des der
Druckwasserquelle entnommenen Wassers an einer Stelle des Wasserströmungsweges zugeführt
wird, an welcher der statische Druck des Wassers unter den Druck des CO2-Gases herabgesetzt wird, wobei der pH-Wert auf einen vorbestimmten Wert zwischen
etwa 5 und 6,7 genau und konstant eingeregelt wird.
3. Verwendung von - ggf. erwärmtem - Wasser, das einer Druckwasserquelle entnommen
und unmittelbar mit reinem C02-Gas als alleinigem Säurebildner aus einem Druckgasbehälter so versetzt ist, daß sich
der pH-Wert des Wassers auf einen vorbestimmten Wert zwischen 6,7 und 5,2 konstant
und genau einstellt, zur wenigstens letzten Nachbehandlung von Haar, Kopfhaut oder
Körperhaut nach einer vorgeschalteten reinigenden oder kosmetischen oder therapeutischen
Pflegebehandlung.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man das
der Druckwasserquelle unter variierendem Druck zu einer Entnahmestelle fließende Wasser
dazu verwendet, den Druck des dem Druckbehälter entnommenen C02 auf einem dem Wasserdruck entsprechenden, jedoch niedrigeren Druck selbsttätig einzuregeln,
worauf man den Druck des fließenden Wassers auf einen Wert unter den C02-Gasdruck absenkt und das C02 mit dem Wasser in direkten freien Austausch bringt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man einen
vorbestimmten festen Gasdruck-Grundwert in Abhängigkeit von der Beschaffenheit, insb.
dem pH-Wert des der Druckwasserquelle entnommenen Wassers grob voreinsteuert, insb.
durch einmaliges Verstellen einer einstellbaren Nadeldüse im Zuströmweg des C02-Gases.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man das
C02-Gas vor seinem Kontakt mit dem fließenden Wasser mit einem ätherischen Öl oder Duftstoff
in Kontakt bringt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man das
C02-Gas vor seinem Kontakt mit dem fließenden Wasser mit einer Mischung aus einem ätherischen
Öl oder Duftstoff unter Silikonöl in Kontakt bringt.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß man das Öl oder die
Mischung aus Öl und Duftstoff tröpfchenweise mit dem C02-Gas bereits in dem Druckgasbehälter in Kontakt bringt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man bei
Betrieb den Abbruch der Wahrnehmbarkeit des ätherischen Öles oder Duftstoffes zugleich
als Anzeige für eine Entleerung des Druckgasbehälters heranzieht.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß man synergetische
Effekte durch Stoffkombinationen bei der letzten Nachbehandlung ausschließt und das
verwendete Wasser von anderen Zusatzstoffen außer dem C02-Gas und der im Wasser gebildeten Kohlensäure und ggf. außer dem Duftstoff und/oder
dem Silikonöl freihält.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß man zu
Überwachungszwecken den Zutrittsbereich des CO2-Gases in das fließende Wasser mittels Schauglas oder dgl. von außen sichtbar gestaltet.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß man den
Nachbehandlungsvorgang intervallmäßig nach einem vorbestimmten Programm ausgestaltet,
in dem der pH-Wert des der Druckwasser quelle entnommenen Wassers abwechselnd unverändert
gelassen bzw. auf den vorbestimmten Wert abgesenkt wird, wobei der letzte Programmschritt
eine Nachbehandlung mit durch C02-Gas abgesenktem pH-Wert durchgeführt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Wasser mit variierendem
Druck und variierender Strömungsgeschwindigkeit der Druckwasserquelle entnommen und
über einen vorbestimmten Eintrittsquerschnitt in eine Wasservorkammer eines Druckmindergehäuses
eingeleitet und von dieser über einen gegenüber dem Eintrittsquerschnitt deutlich
verringerten Ausstgrömquerschnitt in einen Ausströmkanal übergeleitet wird; daß der
Auströmkanal über eine oder mehrere enge Verbindungsbohrungen mit einem Druckgasraum
in ständig offener Verbindung gehalten wird, welcher mit einer Gasvorkammer in dem
Druckmindergehäuse verbunden wird; daß man die Wasservorkammer von der Gasvorkammer
durch eine flexible Membran getrennt hält und diese Membran einerseits von dem Wassedruck
in der Wasservorkammer und andererseits von dem Gasdruck in der Gasvorkammer beaufschlagen
läßt; daß die Gasvorkammer über ein Schließventil mit einer C02-Druckgaspatrone und die Membran mit dem beweglichen Ventilglied des Schließventils
verbunden werden, derart, daß das Schließventil in Abhängigkeit vom Verhältnis des
Wasserdrucks in der Wasservorkammer und dem Gasdruck in der Gasvorkammer im Öffnungssinne
selbsttätig so gesteuert wird, daß unabhängig von den Schwankungen von Druck und Strömungsgeschwindigkeit
in dem fließenden Wasser in diesem Wasser der pH-Wert auf einen vorbestimmten abgesenkten
Wert zwischen 5 und 6,7 konstant und genau gehalten wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Durchmesserverhältnis
zwischen dem Einströmquerschnitt und dem Ausströmquerschnitt der Wasservorkammer so
eingestellt wird, daß sich der Wasserdruck im Ausströmkanal im Verhältnis zu dem Druck
in der Wasservorkammer auf einen Wert von etwa 1:2 oder niedriger selbsttätig einstellt.
15. Anordnung zum Ausführen des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3, mit einem
Druckmindergehäuse (3) und einer Halterung für eine Druckgaspatrone (4), dadurch gekennzeichnet,
daß das Druckmindergehäuse (3) eine Wasservorkammer (21) aufweist, die einen mit der
Versorgungsleitung oder dgl. verbindbaren Anschluß (20) von vorbestimmtem Eintrittsquerschnitt
und einen mit der Entnahmestelle verbundenen Ausströmkanal (22) von gegenüber dem
Eintrittsquerschnitt deutlich verringertem Ausströmquerschnitt aufweist; daß der Ausströmkanal
(22) über eine oder mehrere Verbindungsbohrungen (29) in ständig offener Strömungsverbindung
mit einem Druckgasraum (23) steht, der mit einer Gasvorkammer (27) verbunden ist;
daß die Gasvorkammer mit der einen Seite und die Wasservorkammer (21) mit der anderen
Seite einer flexiblen Membran (26) in freier Strömungsverbindung stehen, und daß die
Membran über ein Betätigungsglied (26a) auf ein unter einer vorbestimmten Schließvorspannung
stehendes Ventilglied (25) einwirkt, welches der Verbindung zwischen der Gasvorkammer
und der Halterung für die C02-Druckgaspatrone (4) zugeordnet ist, wobei die Druckgaspatrone selbsttätig abdichtend
in die Aufnahme des Druckmindergehäuses eingreift.
16. Anordnung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Membran/Ventilanordnung
so einstellbar ist, daß der Gasdruck in der Gasvorkammer zwischen dem Druck in der
Wasservorkammer (21) und dem Druck im Bereich des Ausströmkanals (22) liegt.
17. Anordnung nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Durchmesserverhältnis
zwischen dem Einströmquerschnitt und dem Ausströmquerschnitt für das Wasser so bemessen
ist, daß der Druck in dem vom Wasser durchströmten Ausströmkanal (22) sich gegenüber
dem Druck im Bereich des Einströmquerschnittes etwa wie 1:2 oder einem Mehrfachen
davon verhält.
18. Anordnung nach einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß der
Verbindung (28) zwischen der Gasvorkammer (27) und dem Druckgasraum (23) eine einstellbare
Nadeldüse zugeordnet ist.
19. Anordnung nach einem der Ansprüche 15 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß das
Durchmesserverhältnis von Einströmquerschnitt des fließenden Wassers und Querschmitt
im Ausströmkanal in Abhängigkeit vom pH-Wert des zuströmenden Wassers einstellbar
ist.
20. Anordnung nach einem der Ansprüche 15 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß dem
Einströmquerschnitt der Wasservorkammer (21) ein Durchflußmengenbegrenzer zugeordnet
ist.