[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung gemäss dem Anspruch 1.
[0002] Schlagmühlen mit becherförmigen Sieben sind beispielsweise in der US-PS 4 243 180
und in der US-PS 3 169 711 beschrieben. Beim Sieb der ersten Schrift ist die Stirnfläche
horizontal und bei jenem der zweiten Schrift vertikal ausgerichtet. Das Montieren
und das Entfernen der Siebe ist in beiden Fällen sehr aufwendig, weil viele Teile
entfernt werden müssen. Bei grossen Schlagmühlen ist das Sieb schwer und hat eine
grosse Mantelwandhöhe, sodass es nur mühsam ohne Verkantung über den Rotor bringbar
ist.
[0003] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu beschreiben,
die das zu Reinigungs-, Kontroll- und Reperaturaufgaben nötige Demontieren und Montieren
des Siebes schnell und gefahrenfrei ermöglicht, sowie nach dem Montieren eine gefahrlose
Betriebsbereitschaft gewährleistet.
[0004] Die erfindungsgemässe Lösung dieser Aufgabe sieht mindestens zwei gleichmässig über
den Siebumfang verteilte Halterungen vor, welche mittels einer Geradführung das Sieb
zwischen zwei Anschlägen verschieben können. Der eine Anschlag ist so gewählt, dass
das becherförmige Sieb am Rotor vorbei der Schlagmühle entnommen werden kann. Der
andere Anschlag ist erreicht, wenn der Rotor vom Siebmantel umgeben ist und der äussere
Rand des Siebmantels an einer entsprechenden Dichtungsfläche ansteht. Die erfindungsgemässe
Ausführung der Halterung kann bei einer beliebigen Orientierung der Schlagmühlen-Achse
zur Anwendung kommen; vorzugsweise wird sie aber bei einer vertikalen Achse und dementsprechend
einer horizontalen Sieb-Stirnfläche eingesetzt.
[0005] Im Schlagmühlengehäuse ist eine Öffnung, mit einer diese dicht verschliessenden Türe,
vorgesehen, durch welche Öffnung das Bechersieb auf den Halterungen und gegebenenfalls
auf dem unteren Öffnungsrand liegend in den Schlagmühlen-Innenraum eingeführt werden
kann. Die das Sieb tragende Auflagefläche der Halterung besteht vorzugsweise aus einem
Rost, der aus mindestens einer an seitlichen Halterungen befestigten Tragestange und
aus mindestens einer vorzugsweise aber zwei an der Tragestange befestigten quer zu
ihr verlaufenden Auflagestangen besteht. Die Halterungen sind mittels Geradführungen,
vorzugsweise mittels Rohrführungen in Richtung der Rotorachse verschiebbar, sodass
das Bechersieb durch die Betätigung der Halterungen verkanntungsfrei über einen Rotor
geschoben, sowie von diesem entfernt werden kann.
[0006] Zum Antreiben der Halterungen ist mindestens eine Zieh- und Stoss- Antriebsvorrichtung
vorgesehen, welche gegebenenfalls einen von Hand betätigbaren Hebel, einen Elektromotor
mit Schneckengewinde oder einen Schrittmotor, vorzugsweise aber einen pneumatischen
oder hydraulischen Antrieb beinhaltet. Jeder Halterung kann ein Antrieb zugeordnet
sein, wobei eine Vorrichtung das Parallellaufen der Halterungen gewährleisten muss.
Vorzugsweise sind aber mindestens zwei Halterungen mit einem gemeinsamen Antrieb versehen.
Für die Kopplung, der von einem gemeinsamen Antrieb bewegten Halterungen, ist ein
Verbindungsgestänge vorgesehen. Der Antrieb kann an einer beliebigen Stelle einer
Halterung oder des Verbindungsgestänges ansetzen. Zwischen dem Antrieb und diesem
Ansatzpunkt kann eine Hebelvorrichtung, vorzugsweise ein Kniehebel, vorgesehen sein.
Ein Kniehebel kann erfindungsgemäss so eingesetzt werden, dass das Sieb an beiden
Anschlägen durch das Eigengewicht in der gewünschten Position bleibt, also auch wenn
beispielsweise der benützte pneumatische Antrieb nicht mehr mit Druckluft versorgt
wird.
[0007] Zum Erreichen der nötigen Betriebssicherheit sind gegebenenfalls Sicherungseinrichtungen
für die Türe im Schlagmühlengehäuse und für die Siebspann-Vorrichtung vorgesehen,
welche gewährleisten, dass der Rotor nur in Betrieb sein kann, wenn die Tür verschlossen
und das Sieb über dem Rotor angespannt ist.
[0008] Durch die Sicherungseinrichtung gemäss den Merkmalen des Anspruchs 7 wird erreicht,
dass nur bei geschlossenem Türschliess-Kontrollschalter die Türverriegelung auslösbar
ist; dass nur bei geschlossenem Türschliess-Kontrollschalter und verriegelter Tür
der Mühlenantrieb (2) startbar ist; und dass nur bei gemäss dem Drehzahlwächter stehendem
oder genügend langsam drehendem Rotor, die Türentriegelung auslösbar ist.
[0009] Die Zeichnungen erläutern die Erfindung anhand einer schematisch dargestellten Ausführungsform.
[0010]
Fig. 1: Übersichtsdarstellung einer Schlagmühle.
Fig. 2: Darstellung der möglichen Sieblagen relativ zum Rotor.
Fig. 3: Darstellung einer erfindungsgemässen Siebhalterung.
Fig. 4: Schematische Darstellung einer Tür-Sicherungseinrichtung.
[0011] Ein erfindungsgemässes Ausführungsbeispiel (Fig. 1) einer Schlagmühle 1 weist im
oberen Teil einen Elektromotor 2 zum Antreiben eines Rotors 8, im Mittelteil ein Schlagraum-Gehäuse
3 mit einer Öffnung 4a, die mit einer Tür 4b verschliessbar ist, und im unteren Teil
einen Feingut-Sammelraum 5 mit einem untenliegenden Auslass 6 auf. Im Gehäuseteil
3 befindet sich gemäss Fig. 2 ein Schlagraum 7 mit dem Rotor 8, welcher um eine vertikale
Achse 9 dreht.
[0012] Der Rotor 8 besteht aus Kreisscheiben zwischen denen schwenkbare Schlagplatten mittels
Bolzen, die durch Löcher in den Scheiben und in den Platten führen, befestigt sind.
Die Bolzen werden mittels Flachfedern im Rotor gehalten. Andere erfindungsgemässe
Ausführungsformen der Schlagmühle können horizontale oder gegebenenfalls geneigte
Drehachsen vorsehen.
[0013] Im Betriebszustand umgibt das Sieb 10 den Rotor 8 seitlich und unten und es schliesst
mit seinem oberen Rand formschlüssig an den Gehäuseteil 3 an. Es handelt sich um ein
Bechersieb 10, bestehend aus einer Mantelwand 10a und nur einer Stirnwand 10b, von
welchen Wänden mindestens eine, vorzugsweise aber beide, gelocht sind. Damit das Sieb
einfach zerlegt werden kann und damit bei ungleicher Abnützung der Mantel- und der
Stirnwand nicht die ganze Siebfläche ersetzt werden muss, ist vorgesehen, das Sieb
aus einer Siebflächenhalterung, mindestens einem Stirnflächenteil und mindestens zwei
Mantelteilen aufzubauen, Es ist somit auch möglich die Mantel- und die Stirnfläche
mit verschieden feinen Sieben auszustatten. Der Feinanteil des zu zerkleinernden Gutes
gelangt durch das Sieb 10 in den Sammelraum 5. Zwischen dem Sammelraum 5 und dem Gehäuseteil
3 sind vibrationsdämpfende Dichtungen 28 vorgesehen.
[0014] Die erfindungsgemässe Schlagmühle 1 kann ohne Aspiration grosse Durchsatzraten erzielen,
weil auch ohne Aspiration des Feinanteils keine den Durchsatz vermindernde Verschmutzung
des Bechersiebes zu beobachten ist.
[0015] Das Sieb 10 liegt auf mindestens einer Auflagestange 11, 11' und gegebenenfalls auf
mindestens einer diese tragenden und zu ihnen quer verlaufenden Tragestange 12 auf.
Falls weitere Auflage- und/oder Tragestangen vorgesehen sind, wird deutlich, dass
es sich um einen Tragrost handelt. Jede Tragestange 12 ist beidseits an einer Halterung
13, 13' befestigt. Das Sieb könnte gegebenenfalls auch lediglich an den Halterungen
13, 13' befestigt sein, oder auf geeigneten Fortsätzen dieser Halterungen 13, 13'
aufliegen. Vorzugsweise sind zwei Halterungen 13, 13' vorgesehen, welche mittels Geradführungen,
wobei vorzugsweise Rohrführungen 14, 14' vorgesehen sind, in Richtung der Achse 9
verschiebbar sind. Durch synchrones Verschieben der Halterungen 13,13' ist gewährleistet
dass die Mantelwand 10a des Bechersiebes 10 verkantungsfrei über den Rotor 8 geschoben
werden kann. Ein unterer Anschlag für die Halterungen 13, 13' ist so gewählt, dass
das becherförmige Sieb 10 unter dem Rotor 8 vorbei durch die Öffnung 4a der Schlagmühle
1 entnommen werden kann.
[0016] Die Siebentnahme ist ohne Demontage eines Schlagmühlenteils lediglich durch das Öffnen
der Tür 4b, das Absenken des Siebes mittels der Halterungen 13, 13' und das Herausziehen
des Siebes 10 mit einem äusserst kleinem Zeitaufwand und ohne Gefahren möglich.
[0017] Für die Kopplung, der vorzugsweise von einem gemeinsamen Antrieb bewegten Halterungen
13, 13', ist ein Verbindungsgestänge vorgesehen. Das Verbindungsgestänge beinhaltet
eine Achse 15, die von den Halterungen 13, 13' beabstandet parallel zur Tragestange
12 verläuft und in mindestens zwei mit dem Gehäuseteil 3 verbundenen Lagern 16, 16'
gehalten wird. Gemäss Fig. 3 sind an der Achse 15 mindestens zwei Hebelarme 17 - vorzugsweise
an beiden Endbereichen der Achse 15 je einer - befestigt, welche an ihrem anderen
Ende mittels drehbarer Verbindungen 18 mit je einer Halterung 13, 13' verbunden sind.
Die Drehbewegung der Hebelarme 17 muss in eine Bewegung entlang der durch die Führungen
14 der Halterungen 13, 13' gegebenen Verschiebungsrichtung überführt werden. Dazu
können die Drehverbindungen 18 schlitzförmig ausgebildet sein, oder wie vorzugsweise
vorgesehen, Drehgelenke 19 in den Halterungen 13, 13' eingebaut werden.
[0018] Ein elektrischer oder aber vorzugsweise ein pneumatischer bzw. hydraulischer Antrieb
20 ist einerseits gegebenenfalls schwenkbar am Gehäuseteil 3 befestigt. Andererseits
setzt der Antrieb 20 an einer Halterung 13, gegebenenfalls über eine Anschlussvorrichtung
direkt an der Achse 15, oder aber vorzugsweise an einem Hebelarm 17 an. Zwischen dem
Antrieb und diesem Ansatzpunkt kann eine Hebelvorrichtung 21, vorzugsweise mit einen
Kniehebel 22, vorgesehen sein. Ein Kniehebel 22 wird erfindungsgemäss so eingesetzt,
dass das Sieb an beiden Anschlägen durch das Eigengewicht in der gewünschten Position
bleibt, also auch wenn beispielsweise der vorzugsweise benützte pneumatische Antrieb
20 nicht mehr mit Druckluft versorgt wird.
[0019] Der Kniehebel 22 besitzt einen festen Drehpunkt 23, der beispielsweise in einer am
Gehäuseteil 3 befestigten Halterung gelagert ist. An zwei weiteren Stellen 24 und
25 des Kniehebels 22 greift je eine Stange 21 a bzw. 21 b drehbar gelagert an. Die
eine Stange 21a überträgt die Bewegung des Antriebs auf eine Drehbewegung des Kniehebels
22 um den Drehpunkt 23. Die andere Stange verbindet den Kniehebel vorzugsweise mit
einer drehbaren Befestigung 26 an einem Hebelarm 17, sodass die Drehbewegung des Kniegelenks
22 eine Drehbewegung des Hebelarms 17 und somit ein Heben bzw. Senken der Halterungen
13, 13' bewirkt. Der Kniehebel 22 dreht im Bereich zwischen zwei Anschlagspositionen,
welche den beiden Siebendlagen entsprechen. In der einen Anschlagsposition (ausgezogene
Linien) liegt die Stelle 25 wenig neben der Geraden durch die Lager 23 und 26 und
zwar näher beim Antrieb 20, sodass das Gewicht der Halterungen 13, 13' und des Siebes
10 den Kniehebel 22 an den Anschlag drückt. Das Sieb ist bei diesem Anschlag über
den Rotor gestossen, und schliesst mit seinem oberen Rand dicht an den Gehäuseteil
3 an, da in den Halterungen 13, 13' vorzugsweise Federelemente 27 zum Anpressen vorgesehen
sind. In der anderen Anschlagsposition (gestrichelte Linien) ist das Sieb an der tiefsten
Stelle.
[0020] Die Steuerung der Siebhebe-Vorrichtung muss gewährleisten, dass das Sieb angespannt
ist, wenn der Mahlprozess gestartet werden kann und dass das Sieb nicht abgesenkt
werden kann während des Mahlens. Um dies zu erreichen, ist vorzugsweise ein Schalter
28' für die Betätigung des Antriebs 20 so montiert, dass die Türe 4b nur geschlossen
werden kann, wenn der Schalter 28' auf der dem angespannten Sieb entsprechenden Position
steht und dass der Schalter 28' bei geschlossener Tür 4b nicht auf die der Siebabsenkung
entsprechende Position gestellt werden kann.
[0021] Wegen der nötigen Unfallverhütung wird die Türe 4b gegebenenfalls mit einer Sicherungsvorrichtung
versehen, welche verhindert, dass die Tür 4b offen sein kann, wenn der Rotor dreht.
Zur Sicherungsvorrichtung gehören mindestens ein Türschliess-Kontrollschalter 29 und
mindestens eine Türverriegelungsvorrichtung 30, welche beide Teile an das Gehäuse
3 und die Türe 4b anschliessen, mindestens ein Schalter zum Ein- und Ausschalten des
Mühlenmotors 2 und zum Verriegeln bzw. Entriegeln der Türe 4b, sowie ein Drehzahlwächter
zur Kontrolle des Bewegungszustandes des Rotors 8.
[0022] Eine erfindungsgemässe Ausführungsform der Sicherungsvorrichtung sieht gemäss Fig.
4 einen Hauptschalter 31 zum Ein- und Ausschalten des Mühlenmotors 2 sowie einen Riegelschalter
31 b zum Verriegeln bzw. Entriegeln der Türe 4b vor. Gegebenenfalls könnte die Verriegelung
auch über den Hauptschalter gesteuert werden, sodass nur ein manuel betätigbarer Schalter
nötig wäre. Der Türschliess-Kontrollschalter 29 steuert über eine Leitung 32 zwei
Schalter 33 bzw. 34, derart dass zwei Leitungen 35 bzw. 36 unterbrochen werden, wenn
die Tür 4b offen ist. Dies stellt sicher, dass nur bei geschlossener Tür 4b die Verriegelung
mittels des Schalters 31 b ausgelöst, bzw. der Mühlenmotor 2 mittels des Hauptschalters
31 a eingeschaltet werden kann. Die Türverriegelungsvorrichtung 30 umfasst mindestens
einen Riegel, der gegebenenfalls elektrisch, vorzugsweise aber mittels Druckluft betätigbar
ist. Die Lage des Riegels wird mit mindestens einem Riegel-Kontrollschalters 37, vorzugsweise
einem Reedkontakt, bestimmt. Der Kontrollschalter 37 steuert über eine Leitung 38
einen Schalter 39 in der Leitung 36, sodass der Mühlenmotor 2 nur eingeschaltet werden
kann, wenn der Riegel geschlossen ist.
[0023] Das Öffnen und somit das Entriegeln der Tür 4b darf nur möglich sein, wenn der Rotor
8 nicht mehr, oder nur sehr langsam dreht.
[0024] Zur Kontrolle des Bewegungszustandes des Rotors 8 ist ein Drehzahlwächter 40 vorgesehen,
welcher gegebenenfalls einen Impulsgeber am Rotor 8 und eine Impulsregistrier-Vorrichtung,
oder aber vorzugsweise eine Spannungs- oder Strom-Kontrollvorrichtung an mindestens
einer Mühlenmotor-Wicklung umfasst. Solange der Rotor 8 bzw. der Mühlenmotor 2 dreht,
sendet der Drehzahlwächter ein Signal über eine Leitung 41. Mittels eines Schwellwertschalters
42 und eines Signal-Inverters wird das Signal des Drehzahlwächters 40 so verarbeitet,
dass ein vom verarbeiteten Signal gesteuerter Schalter 44 bei genügend kleiner Mühlenmotor-Drehzahl
geschlossen ist. Dieser Schalter 44 unterbricht oder schliesst eine Leitung 45, die
vom Schalter 31 b über einen Signal-Inverter 46 zum Entriegelungseingang der Türverriegelungsvorrichtung
30 führt. Das Ausschalten des Schalters 31 b führt somit nur bei genügend langsam
drehendem Rotor 8 zur Türentriegelung.
[0025] Zur Sicherung der Sieblage kann eine zur Türsicherungseinrichtung analoge Vorrichtung
vorgesehen werden. Dabei würde der Schalter 31 b das Anheben und Absenken des Siebes
steuern und an die Stelle der Verriegelungsvorrichtung 30 bzw. des Riegel-Kontrollschalters
37 würden die Spann-und Abnahmevorrichtung für das Sieb bzw. ein Sieblage-Kontrollschalter
treten. Das Verriegeln würde dem Anspannen und das Entriegeln dem Absenken des Siebes
entsprechen.
[0026] Im Rahmen der Erfindung sind zahlreiche Varianten denkbar; so wäre es, besonders
bei kleineren Maschinen, zwar denkbar, nur einen Kniehebel 22 vorzusehen, doch wird
eine symmetrische Anordnung gemäss Fig. 1 vorteilhafter sein. Dabei ist es besonders
bevorzugt, wenn wenigstens ein Kniehebel im Mittenbereich zwischen den Halterungen
13, 13' angreift, um Durchbiegungen der Stange 15 gering zu halten und eine exakte
Parallelverschiebung des Siebes zu sichern.
1. Schlagmühle (1) mit einem einen Mahlraum abgrenzenden Schlagmühlengehäuse (3) und
mit von einem Mühlenantrieb antreibbaren Rotor (8) innerhalb eines becherförmigen
Siebes (10) zum Trennen eines Feinanteils des zu zerkleinernden Gutes von dessen Grobanteil,
bestehend aus einer Mantelwand (10 a) und nur einer Stirnwand (10 b), von welchen
Wänden mindestens eine gelocht ist, dadurch gekennzeichnet, dass eine Siebabnahme-
und Spannvorrichtung (11-22) vorgesehen ist, die mindestens zwei gleichmässig über
den Umfang verteilte Halterungen (13, 13') aufweist, welche über eine gemeinsam betätigbare
Antriebsvorrichtung (20-22) zur Abnahme beziehungsweise zum Festhalten des Siebes
(10) betätigbar sind.
2. Schlagmühle gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Halterungen (13,
13') in Geradführungen, vorzugsweise in Rohrführungen (14) des Schlagmühlengehäuse
(3), geführt sind und dass das Bechersieb (10) von einer, an den Halterungen (13,
13') befestigten, Halteanordnung (11, 12) getragen wird, von welcher Halteanordnung
(11, 12) das Sieb (10) einfach lösbar und durch eine Türe (4b) im Schlagmühlengehäuse
(3) entfernbar ist.
3. Schlagmühle gemäss einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
das Bechersieb (10) auf einem Rost (11, 12) liegt, der vorzugsweise aus mindestens
einer an seitlichen Halterungen (13, 13') befestigten Tragestange (12) und aus mindestens
einer, vorzugsweise aber zwei, an der Tragestange (12) befestigten quer zu ihr verlaufenden
Auflagestangen (11) besteht, und dass vorzugsweise die Halterungen (13, 13') in den
Rohrführungen (14) verlaufen, sodass das Bechersieb (10) durch die Betätigung der
Halterungen (13, 13') verkanntungsfrei über den Rotor (8) schiebbar, sowie von diesem
entfernbar ist.
4. Schlagmühle nach einem der Ansprüche 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass die
Geradführungen für eine Bewegung der Halterungen (13, 13') und somit des Bechersiebes
(10) im wesentlichen senkrecht zur Stirnfläche (10b) des Bechersiebes (10) ausgebildet
sind.
5. Schlagmühle nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die seitlichen Halterungen (13, 13') von mindestens einer Stoss- und Ziehvorrichtung,
vorzugsweise mit einem hydraulischen oder pneumatischen Antrieb (20), relativ zum
Rotor (8) und zu einem dazugehörigen Gehäuse (3) bewegbar sind, und dass zweckmässig
jeder Halterung (13, 13') ein Antrieb (20) zugeordnet ist, wobei diese Antriebe (20)
parallel laufen.
6. Schlagmühle nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass für mindestens zwei Halterungen
(13, 13') ein gemeinsamer Antrieb (20) vorgesehen ist.
7. Schlagmühle nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
eine Sicherungseinrichtung zum Sichern einer geschlossenen Lage der Türe (4b) beim
Einschalten des Mühlenmotors (2) vorgesehen ist, wobei diese Sicherungseinrichtung
zweckmässig aus
- mindestens einem Türschliess-Kontrollschalter;
- mindestens einem Schalter zum Ein- und Ausschalten des Mühlenmotors (2) und zum
Verriegeln bzw. Entriegeln der Türe (4b);
- mindestens einer Türverriegelungsvorrichtung, welche mindestens einen Riegel umfasst,
der gegebenenfalls elektrisch, vorzugsweise aber mittels Druckluft betätigbar ist,
dessen Lage gegebenenfalls aufgrund eines Riegel-Kontrollschalters, vorzugsweise eines
Reedkontaktes, überwachbar ist; und
- mindestens einem Drehzahlwächter zur Kontrolle des Bewegungszustandes des vom Mühlenantrieb
(2) angetriebenen Rotors (8), wobei am Rotor (8) gegebenenfalls ein Impulsgeber vorgesehen
ist, die Bewegung vorzugsweise aber über eine Spannungs- bzw. Stromkontrolle an mindestens
einer Motorenwicklung bestimmt wird,
besteht;
und/oder eine Sieblage-Kontrollvorrichtung vorgesehen ist, zum Sichern einer angespannten
Lage des Siebes beim Einschalten des Mühlenmotors, bei welcher Kontrollvorrichtung,
das Sieb vorzugsweise genau dann absenkbar ist, wenn die kontrollierte Tür offen ist
bzw. die Tür (4b) nur schliessbar ist, wenn das Sieb angespannt ist.
8. Schlagmühle nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens zwei Halterungen (13, 13') über ein Verbindungsgestänge (15, 17) miteinander
verbunden sind, sodass die Halterungen (13, 13') verklemmungsfrei synchron laufen.
9. Schlagmühle nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein Verbindungsgestänge
(15, 17) für zwei Halterungen (13, 13') aus
a) einer Achse (15), die von den Halterungen (13, 13') beabstandet parallel zur Tragestange
(12) verläuft und in mindestens zwei mit dem Gehäuse (3) verbundenen Lagern (16) gehalten
wird;
b) mindestens zwei Hebelarmen (17), von denen zwei einerseits fest mit der Achse (15)
und andererseits drehbar mit je einer Halterung (13, 13') verbunden sind; und
c) zwei Übergangsvorrichtungen, welche die Drehbewegung der Hebelarme (17) in eine
Bewegung entlang der durch die Führung (14) der Halterungen (13, 13') gegebenen Verschiebungsrichtung
überführen, bestehend aus schlitzförmigen Drehlagern in den Hebelarmen oder vorzugsweise
aus Drehgelenken (19) in den Halterungen (13, 13')
besteht, und dass bevorzugt mindestens ein pneumatischer oder hydraulischer Antrieb
(20) direkt am Verbindungsgestänge (15, 17) und/oder an einer der Halterungen (13
,13'), vorzugsweise aber an einem der Hebelarme (17) ansetzt.
10. Schlagmühle nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Antriebsvorrichtung (20-22) wenigstens eine Kniehebelanordnung (22) aufweist,
die zweckmässig am Verbindungsgestänge (15, 17) und/oder an einer der Halterungen
(13, 13'), vorzugsweise aber an einem der Hebelarme (17) ansetzt, bevorzugt aber wenigstens
annähernd und mindestens zum Teil symmetrisch zwischen den Halterungen (13, 13') angreift,
insbesondere ein Kniehebel etwa in der Mitte zwischen denselben angeordnet ist.