[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Abgleichschraube, die im Bereich ihres Außengewindes
so geschlitzt ist, daß sich dadurch eine gegenseitige Verschiebung der ober- und unterhalb
der Schlitze liegenden Gewindegänge in Richtung der Schraubenlängsachse einstellt.
[0002] Solche Abgleichschrauben werden in der Mikrowellentechnik dazu verwendet, um z.B.
Hohlleiterresonanzschaltungen abzustimmen, elektrische Toleranzen von in Hohlleitern
eingesetzten Halbleitern abzugleichen, Induktivitäten von Hochfrequenzspulen abzustimmen
oder Trimmerkondensatoren auf die gewünschte Kapazität einzustellen und dergleichen.
Es ist dafür zu sorgen, daß die Abgleichschraube mit dem jeweiligen Mikrowellenbauelement
einen sicheren, langzeitstabilen Kontakt eingeht. Dies wird dadurch erreicht, daß
die Abgleichschraube in einem Gewindeloch, in das sich hineingeschraubt wird, einen
selbsthemmenden Sitz hat. Eine derartige selbsthemmende Abgleichschraube geht aus
der US 3,469,160 hervor. Und zwar entfaltet die Abgleichschraube dadurch eine selbsthemmende
Wirkung, daß sie mit zwei übereinander angeordneten, senkrecht zur Schraubenlängsachse
verlaufenden Schlitzen versehen ist. Diese Querschlitze haben den Effekt, daß sich
die Gewindegänge unter- und oberhalb der Schlitze zueinander leicht versetzen, wodurch
sich das Schraubengewinde in dem Gewinde des Gewindelochs elastisch verspannt. Die
Querschlitze machen die Abgleichschraube aber anfällig gegen Torsionskräfte. Es besteht
die Gefahr, daß es beim Verdrehen der selbsthemmenden Abgleichschrauben zu einem Bruch
im Bereich der Querschlitze kommt.
[0003] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Abgleichschraube der eingangs
genannten Art anzugeben, die gegen Torsionskräfte sehr robust ist und einen sicheren
selbsthemmenden Sitz gewährleistet.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung geht aus dem Unteranspruch hervor.
[0005] Durch die Maßnahmen der Erfindung wird vorteilhafterweise verhindert, daß die elastisch
miteinander verbundenen Gewindebereiche der Abgleichschraube beim Verdrehen in einem
Gewindeloch nicht gegeneinander tordieren können, so daß die Gefahr der Zerstörung
der Abgleichschraube nahezu ausgeschlossen ist. Die Mehrkantvertiefung als Eingriff
für einen Schraubendreher verhindert auch, daß dieser beim Abgleichvorgang abrutscht
und eventuell das Gewinde in dem Gewindeloch beschädigt.
[0006] Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels wird nachfolgend
die Erfindung näher erläutert.
Figur 1 zeigt einen Längsschnitt A-A und
Figur 2 zeigt eine Draufsicht mit einem teilweisen Querschnitt B-B einer Abgleichschrauben.
[0007] Der Figur 1 ist ein Längsschnitt A-A und der Figur 2 eine Draufsicht mit einem teilweisen
Ausschnitt B-B eine Abgleichschraube zu entnehmen. Diese ist in ihrem oberen Teil
mit einem Außengewinde 1 versehen, um sie in einem Gewindeloch (in der Zeichnung nicht
dargestellt) beispielsweise eines Hohlleiters hineinschrauben zu können. Der untere
Teil 2 der Abgleichschraube ist gewindelos und ragt in das Innere des Hohlleiters
hinein, um das darin sich ausbreitende Feld in gewünschter Weise zu beeinflussen.
Das Außengewinde 1 ist durch eine radial am Umfang der Abgleichschraube verlaufenden
Aussparung 3 in zwei Gewindebereiche 4 und 5 unterteilt. Im oberen Teil der Abgleichschraube
ist eine als Eingriff für einen Schraubendreher dienende Mehrkantvertiefung (z.B.
Sechskant) 6 eingelassen. Diese Mehrkantvertiefung 6 erstreckt sich bis in den unterhalb
der Aussparung 3 liegenden Gewindebereich 5 hinein. Die zwischen der Aussparung 3
und der Mehrkantvertiefung 6 bestehende Wand 7 ist durch in Richtung der Schraubenlängsachse
verlaufende Schlitze 8 gefiedert. Dadurch entsteht eine elastische Verbindung zwischen
den beiden Gewindebereichen 4 und 5. Bedingt durch die elastische Verbindung lassen
sich die beiden Gewindebereiche 4 und 5 zueinander hindrücken, so daß sich die Gewindegänge
im Bereich 4 oberhalb der Schlitze 8 und die Gewindegänge im Bereich 5 unterhalb der
Schlitze 8 gegenseitig in Richtung der Schraubenlängsachse verschieben. Wegen dieser
Gewindegangverschiebung erhält die in eine Gewindebohrung eingeschraubte Abgleichschraube
einen selbsthemmenden Sitz. Da die Mehrkantvertiefung 6 für den Eingriff eines Schraubendrehers
sich über den gefiederten, elastischen Bereich der Aussparung 3 hinaus bis in den
unteren Gewindebereich 5 hinein erstreckt, erfaßt der Schraubendreher gleichzeitig
beide Gewindebereiche 4 und 5, so daß es zwischen ihnen nicht zu einer zerstörerischen
Torsionsbewegung kommen kann.
[0008] Die zuvor beschriebene Abgleichschraube kann in folgenden Verfahrensschritten mit
geringem Aufwand gefertigt werden.
[0009] Zunächst wird auf einem die spätere Abgleichschraube bildenden Bolzen das Außengewinde
1 geschnitten. Anschließend wird die Mehrkantvertiefung eingefräst. In einem letzten
Schritt wird dann aus dem Gewinde 1 die Aussparung 3 herausgedreht. Dabei entstehen
in der Aussparung 3, dort wo die Mehrkantvertiefung 6 ihre Kanten hat, die Schlitze
8.
1. Abgleichschraube, die im Bereich ihres Außengewindes so geschlitzt ist, daß dadurch
eine gegenseitige Verschiebung der ober- und unterhalb der Schlitze liegenden Gewindegänge
in Richtung der Schraubenlängsachse möglich ist, dadurch gekennzeichnet, daß in die
Abgleichschrauben als Eingriff für einen Schraubendreher eine Mehrkantvertiefung (6)
eingelassen ist, die sich sowohl im Bereich der oberhalb als auch im Bereich der unterhalb
der Schlitze (8) liegenden Gewindegänge (4, 5) erstreckt.
2. Abgleichschraube nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitze (8)
in Richtung der Schraubenlängsachse verlaufen und im Bereich der Schlitze (8) am Umfang
der Schraube eine so bemessene Aussparung (3) vorgesehen ist, daß dadurch zwischen
der ober- und unterhalb dieser Aussparung (3) liegenden Schraubenabschnitten (4, 5)
eine elastische Verbindung entsteht.