[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung (gemäß Oberbegriff des Anspruches 1) sowie
ein Verfahren (entsprechend Oberbegriff des Anspruches 8) zur Zerkleinerung von Mahlgut
unterschiedlicher Körnung.
[0002] Aus der EP-A-370 267 ist es bekannt, bei einer Rollenmühle mit unmittelbar darüber
angeordnetem Windsichter eine Vorrichtung vorzusehen, über die frisches Mahlgut dem
sich drehenden Mahlteller (mit sich darauf abwälzenden Mahlrollen) zugeführt wird.
Diese nach Art einer Materialzuführschurre ausgebildete Zuführvorrichtung ist an ihrem
schräg nach unten verlaufenden Boden vorzugsweise mit zwei Lufteintrittskanälen versehen,
über die je ein Luftstrom in der Weise zugeführt werden kann, daß Feingutanteile aus
dem frisch zugeführten Mahlgut ausgesichtet und dem Windsichter zugeleitet werden
können, wodurch diese Zerkleinerungsvorrichtung von den ausgesichteten Feingutanteilen
entlastet und somit in ihrer Zerkleinerungsleistung verbessert werden soll.
[0003] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung der im Oberbegriff
des Anspruches 1 vorausgesetzten Art sowie ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des
Anspruches 8 in der Weise noch weiter zu verbessern, daß durch relativ einfache Maßnahmen
zumindest eine noch zusätzliche Leistungssteigerung bei der Zerkleinerung des Mahlgutes
erreicht werden kann.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß einerseits durch die Kennzeichnungsmerkmale des
Anspruches 1 und andererseits durch die Kennzeichnungsmerkmale des Anspruches 8 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen dieser Erfindung sind Gegenstand
der Unteransprüche.
[0005] Bei dieser erfindungsgmäßen Ausfuhrung wird - im Gegensatz zu der oben erläuterten
bekannten Ausführung gemäß EP-A-370 267 - nicht nur das der Zerkleinerungsvorrichtung
zuzuführende frische Mahlgut durch eine Art Vorsichtung von Feingutanteilen entlastet,
sondern es wird zusätzlich auch wenigstens ein Teil des vom Grieße-Auslaß des Sichters
zur Zerkleinerungsvorrichtung zurückzuführenden Grobgutes (Grieße) einer Nachsichtung
unterworfen, um zumindest einen wesentlichen Anteil der in diesem Grobgut noch enthaltenen,
ausreichend feinen Feingutanteile auszusichten. Zu diesem Zweck ist im Bereich zwischen
dem Grieße-Auslaß des Sichters und der Wiedereinführstelle dieses Grobgutes in die
Zerkleinerungsvorrichtung eine geeignete Nachsichtvorrichtung zum Aussichten von Feingutanteilen
aus diesem Grobgut angeordnet.
[0006] Bei den der Erfindung zugrundeliegenden Untersuchungen hat sich nämlich gezeigt,
daß das in Form von Grießen vom Sichter kommende Grobgut vielfach noch mit einem relativ
hohen Anteil an bereits genügend zerkleinertem Feingut (Fertiggut) belastet ist. Da
ein weiteres Übermahlen dieses im rückgeführten Grobgut enthaltenen Fertiggutes zusätzliche
Energie kostet, wirkt es sich bereits äußerst vorteilhaft aus, wenn zumindest ein
ausreichend großer Anteil dieses noch im rückgeführten Grobgut enthaltenen Feingutes
mittels der Nachsichtvorrichtung ausgesichtet wird, bevor dieses Grobgut in die Mahlwerkzeuge
der Zerkleinerungsvorrichtung eingezogen wird. Diese Mahlwerkzeuge und somit die ganze
Zerkleinerungsvorrichtung können daher von den ausgesichteten Feingutanteilen entlastet
werden, wodurch besonders gute Voraussetzungen geschaffen werden, nicht nur die Zerkleinerungsarbeit
zu verbessern, sondern auch die Zerkleinerungsleistung der Zerkleinerungsvorrichtung
noch weiter zu steigern.
[0007] Gemäß einer besonders einfachen Ausführungsart kann die Nachsichtvorrichtung etwa
in Form einer Materialaufgabeschurre mit schräg nach unten verlaufendem Boden ausgebildet
sein, an den wenigstens ein in seinem Strömungsguerschnitt regelbarer Sichtluft-Eintrittskanal
angeschlossen ist. Eine derart ausgebildete Nachsichtvorrichtung kann im Bedarfsfalle
parallel, d. h. unabhängig von der Zuführvorrichtung für das frische Mahlgut vorgesehen
sein.
[0008] Wenn die Zuführvorrichtung für frisches Mahlgut zur Zerkleinerungsvorrichtung ebenfalls
in Form einer Frischgut-Materialaufgabeschurre mit schräg nach unten verlaufendem
Boden ausgebildet ist, an den wenigstens ein Sichtluft-Eintrittskanal angeschlossen
ist, dann kann es jedoch auch besonders vorteilhaft sein, wenn der Grieße-Auslaß des
Sichters über eine Fördervorrichtung mit dieser Frischgut-Materialaufgabeschurre verbunden
ist und diese Frischgut-Materialaufgabeschurre gleichzeitig die Nachsichtvorrichtung
für wenigstens den größten Anteil des vom Sichter zur Zerkleinerungsvorrichtung zurückgeführten
Grobgutes oder für alles zurückgeführte Grobgut bildet. Damit kann dann vom Sichter
kommendes Grobgut so der Frischgut-Materialaufgabeschurre und somit dem frischen Mahlgut
zugeführt werden, daß zum einen eine gemeinsame Sichtung von frischem Mahlgut und
rückgeführtem Grobgut durchgeführt wird, wobei alle ausgesichteten Feingutanteile
gemeinsam dem Sichter zugeführt werden können. Zum andern wird bei dieser gemeinsamen
Sichtung gleichzeitig auch noch eine äußerst intensive Vermischung des frisch zugeführten
Mahlgutes (Aufgabegutes) mit dem rückgeführten Grobgut herbeigeführt, so daß in die
Zerkleinerungswerkzeuge der Zerkleinerungsvorrichtung eine sehr gleichmäßige Gesamtmahlgutmischung
aufgegeben werden kann, wodurch die Zerkleinerungsarbeit in dieser Zerkleinerungsvorrichtung
noch weiter begünstigt wird.
[0009] Es sei an dieser Stelle betont, daß es für die Gesamtausbildung der erfindungsgemäßen
Einrichtung generell möglich ist, zumindest die Zerkleinerungsvorrichtung und den
Sichter als gesonderte Vorrichtungen anzuordnen, daß ferner als Sichter sowohl ein
dynamischer Windsichter (mit rotierenden Sichtelementen) als auch ein statischer Windsichter
(ohne rotierende Sichtelemente) und daß außerdem als Zerkleinerungsvorrichtung jede
für die Zerkleinerung von Mahlgut unterschiedlicher Körnung, insbesondere für mehr
oder weniger sprödes Mineralgut geeignete Ausführung vorgesehen werden kann.
[0010] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform dieser erfindungsgemäßen Einrichtung
ist die Zerkleinerungsvorrichtung jedoch in Form einer an sich bekannten vertikalachsigen
Wälzmühle mit sich auf einem drehbaren Mahlteller abwälzenden Mahlwerkzeugen (Mahlrollen
oder Mahlkugeln) ausgebildet, und der Sichter ist als Windsichter in an sich bekannter
Weise unmittelbar über der Wälzmühle in einem gemeinsamen Vorrichtungsgehäuse mit
dieser Wälzmühle angeordnet. Hierbei verbindet dann eine mechanische Fördervorrichtung,
vorzugsweise eine Förderschnecke, eine einfache Materialschurre oder dgl., den Grieße-Auslaß
dieses Windsichters mit der Nachsichtvorrichtung, die in besonders kompakter Bauweise
der Gesamteinrichtung gemäß der einen oben geschilderten Ausführungsart gleichzeitig
durch die Frischgut-Materialaufgabeschurre gebildet werden kann.
[0011] Die Erfindung sei nachfolgend anhand einiger in der Zeichnung veranschaulichter Ausführungsbeispiele
noch näher beschrieben. In dieser Zeichnung zeigen:
Fig.1 Eine schematische Vertikalschnitt-Ansicht durch eine Wälzmühle mit darüber angeordnetem
Sichter in erfindungsgemäßer Bauweise;
Fig.2 eine Schemaansicht eines zweiten Ausführungsbeispieles der erfindungsgemäßen
Zerkleinerungseinrichtung, ebenfalls in Form einer Wälzmühle mit darüber angeordnetem
Sichter sowie mit äußerem Überhebeförderer.
[0012] Bei dem in Fig.1 veranschaulichten ersten Ausführungsbeispiel ist die erfindungsgemäße
Zerkleinerungseinrichtung als besonders bevorzugte, äußerst kompakte Baueinheit aus
Zerkleinerungsvorrichtung in Form einer an sich bekannten, vertikalachsigen Rollenmühle
(Wälzmühle) 1 und unmittelbar darüber angeordnetem Windsichter 2 (in ebenfalls an
sich bekannter Form) vorgesehen. Die Rollenmühle 1 und der darüber angeordnete Windsichter
2 sind - wie ebenfalls an sich bekannt - in einem gemeinsamen Vorrichtungsgehäuse
3 untergebracht.
[0013] Die nur schematisch veranschaulichte Rollenmühle 1 besitzt in üblicher Weise einen
um die vertikale Vorrichtungsachse 4 drehbar angetriebenen Mahlteller 5 mit einer
oberen, ringförmigen Mahlbahn 5a, auf der sich stationär gehalterte Mahlrollen 6 abwälzen,
so daß zugeführtes Mahlgut 7 zwischen Mahlbahn 5a und Mahlrollen 6 zerkleinert wird.
[0014] Der Windsichter 2 wird bei diesem Ausführungsbeispiel (Fig.1) durch einen statischen
Windsichter gebildet, der in üblicher Weise mit kranzförmig angeordneten Leitschaufeln
8, einem Grobgut- Trichter 9, einem oberen Feingut-Auslaß 10 sowie - am unteren Ende
des Grobgut-Trichters 9 - mit einem unteren Grieße-Auslaß 11 versehen ist, der im
Bedarfsfalle noch eine - hier nicht veranschaulichte - Pendelklappe aufweisen kann.
[0015] Die Zuführung des zu zerkleinernden frischen Mahlgutes (Pfeil 12) zur Rollenmühle
1 erfolgt über eine Frischgut-Materialaufgabeschurre 13, die der Rollenmühle 1 derart
zugeordnet ist, daß das Mahlgut auf die Mahlbahn 5a gelangt. Diese Frischgut-Materialaufgabeschurre
13 besitzt einen schräg nach unten verlaufenden Boden 13a, an den in diesem Beispiel
zwei Sichtluft-Eintrittskanäle 14 und 15 angeschlossen sind. Diese Sichtluft-Eintrittskanäle
14, 15 können in ihrem Strömungsguerschnitt beispielsweise mit Hilfe von Schiebern
geregelt bzw. eingestellt werden, so daß dementsprechend die Sichtluftmenge sowie
die Wirksamkeit der Sichtluft auf das der Rollenmühle 1 zuzuführende Mahlgut geregelt
werden können.
[0016] Von besonderer Bedeutung ist nun, daß im Bereich zwischen dem Grieße-Auslaß 11 des
Windsichters 2 und der Wiedereinführstelle von zurückzuführendem Grobgut (Grieße)
in die Rollenmühle 1 eine Nachsichtvorrichtung zum Aussichten von Feingutanteilen
aus diesem Grobgut angeordnet ist. Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig.1 ist zu diesem
Zweck zunächst der Grieße-Auslaß 11 über eine Förderschnecke 16 (oder aber auch über
eine andere geeignete mechanische Fördervorrichtung) mit der Frischgut-Materialaufgabeschurre
13 verbunden, wobei diese Förderschnecke 16 - in Mahlgut-Förderrichtung (Pfeil 12)
betrachtet - im Bereich vor dem Sichtlufteintritt (Eintrittskanäle 14 und 15) in die
Frischgut-Materialaufgabeschurre 13 mit der letzteren verbunden ist. Wie noch näher
erläutert wird, bildet somit die mit den sichtluft-Eintrittskanälen 14 und 15 versehene
Frischgut-Materialaufgabeschurre 13 gleichzeitig eine Art Vorsichtvorrichtung für
das frische Mahlgut (Pfeil 12) und Nachsichtvorrichtung für das vom Windsichter 2
zur Rollenmühle 1 zurückzuführende Grobgut (Pfeil 17).
[0017] Im Betrieb dieses in Fig. 1 veranschaulichten ersten Ausführungsbeispieles wird ein
Gasstrom (Pfeile 18), vorzugsweise Ofengas, mittels eines an den Feingut-Auslaß 10
des Vorrichtungsgehäuses 3 angeschlossenen, nicht näher veranschaulichten Ventilators
durch einen den Mahlteller 5 umgebenden Düsenring 19 angesaugt und zusammen mit dem
über den Rand des Mahltellers 5 ausgetragenen, genügend zerkleinerten Mahlgut zum
Windsichter 2 geleitet (Pfeile 20). Im Windsichter 2 fällt Grobgut (Pfeile 17) aus
und wird über den Grobgut-Trichter 9, den Grieße-Auslauf 11, die Förderschnecke 16
und die Materialaufgabeschurre 13 (gemeinsam mit dem frischen Mahlgut) zur Mahlbahn
3 der Rollenmühle 1 zurückgeführt, während das Feingut (Pfeile 21) den Windsichter
2 durch den stutzenartigen Feingut-Auslaß 10 verläßt.
[0018] Erfindungsgemäß wird nun mit Hilfe der über die Sichtluft-Eintrittskanäle 14 und
15 in die Frischgut-Materialaufgabeschurre 13 eingeführten zusätzlichen Sichtluft
(Pfeile 22) sowohl eine Vorsichtung des frisch zugeführten Mahlgutes (Pfeil 12) als
auch eine Nachsichtung des über die Förderschnecke 16 zurückgeführten Grobgutes (Pfeil
17) in der Weise vorgenommen, daß alle dabei durch die sich ergebende Querströmung
ausgesichteten Feingutanteile (Pfeile 23) gemeinsam sowie zusammen mit dem in der
Rollenmühle 1 hinreichend zerkleinerten Mahlgut unmittelbar dem Windsichter 2 zugeleitet
werden können. Auf diese Weise wird also nicht nur aus dem frisch aufgegebenen Mahlgut,
sondern auch aus dem vom Windsichter 2 zurückgeführten Grobgut (Grieße) ein ausreichend
hoher Anteil an Fein- und Feinstgut aus diesem der Mahlbahn 5a zuzuführenden gesamten
Mahlgut ausgesichtet, bevor dieses die Mahlbahn 5a und die Mahlwerkzeuge (Mahlrollen
6) erreicht. Es kann somit eine erhebliche Leistungssteigerung der Rollenmühle 1 und
eine deutliche Verbesserung der Mahlarbeit in dieser Rollenmühle erzielt werden.
[0019] Bei dem in Fig. 2 veranschaulichten Ausführungsbeispiel werden gleiche oder gleichartig
ausgeführte Einrichtungsteile der Einfachheit halber mit denselben Bezugszeichen unter
Beifügung eines Striches bezeichnet, so daß eine erneute detaillierte Erläuterung
dieser Einrichtungsteile sich erübrigt.
[0020] Auch bei diesem zweiten Beispiel sei angenommen, daß als Zerkleinerungsvorrichtung
eine Rollenmühle 1' mit vertikaler Vorrichtungsachse 4' und als Sichter ein Windsichter
2' unmittelbar über der Rollenmühle 1' in einem gemeinsamen Vorrichtungsgehäuse 3'
vorgesehen sind, wobei frisches Mahlgut (Pfeil 12') der Rollenmühle 1' über eine gleichartige
Frischgut-Materialzuführschurre 13' zugeführt wird, deren Boden 13a' wiederum mit
regelbaren Sichtluft-Eintrittskanälen 14' und 15' versehen ist.
[0021] Bei diesem Beispiel gemäß Fig.2 sei - als eine Variante zu dem Beispiel gemäß Fig.1
- angenommen, daß der Windsichter 2' ein dynamischer Windsichter ist, der um die vertikale
Vorrichtungsachse 4' rotierend antreibbare Sichtelemente mit einem rotierenden Streuteller
2'a aufweist. Ansonsten hat auch dieser Windsichter 2' wiederum einen Feingut-Auslaß
10', einen Grobgut-Trichter 9' sowie einen Grieße-Auslaß 11'.
[0022] Im Gegensatz zum zuvor beschriebenen ersten Ausführungsbeispiel verbindet die Förderschnecke
16' den Grieße-Auslauf 11' des Windsichters 2' nicht mit der gleichzeitig als Sichtvorrichtung
wirkenden Frischgut-Materialaufgabeschurre 13', sondern die Förderschnecke 16' fördert
vorzugsweise nur einen einstellbaren Anteil des aus dem Grieße-Auslaß 11' abfließenden
Grobgutes - gemäß Pfeil 25 - zu einem gesondert aufgestellten Überhebeelevator (als
mechanischen Überhebeförderer) 26, der diesen Grobgutanteil - gegebenenfalls gemeinsam
mit einem vom Mahlteller 5, nach unten ausfallenden Anteil des zerkleinerten Gutes
- zu einem Guteinlaufstutzen 27 für den Windsichter 2' fördert, der in diesem Ausführungsbeispiel
auch gleichzeitig die Nachsichtvorrichtung für den nachzusichtenden Grobgutanteil
(Grieße-Anteil) bildet.
[0023] Die von der Förderschnecke 16' aus dem Vorrichtungsgehäuse 3' herausgeförderten Grobgutanteile
gelangen somit vom Überhebeelevator-Gutauslaß 26a über den Guteinlaufstutzen 27 auf
den Streuteller 2'a des Windsichters 2', so daß der mechanisch herausgeführte und
überhobene Grobgutanteil in diesem dynamischen Windsichter 2' eine Nachsichtung erfährt,
wodurch wiederum die gewünschte Entlastung der Rollenmühle von bereits ausreichend
zerkleinertem Feingut (Fertiggut) herbeigeführt werden kann. Wie in Fig.2 durch die
gestrichelten Pfeile 29 angedeutet ist, kann von dem vom Streuteller 2'a nach auswärts
abgeworfenen Aufgabegut ein entsprechender Anteil Grobgut ganz nach außen ausgeschleudert
und entlang der Innenwand des Vorrichtungsgehäuses 3' direkt auf den Mahlteller 5'a
zurückgeführt werden, während andere Grobgutanteile über den Grobguttrichter 9' zum
Grießeauslauf 11' zentral nach unten geleitet werden.
[0024] Der nicht von der Förderschnecke 16' aus dem Vorrichtungsgehäuse 3' herausgeförderte
Grobgutanteil kann direkt der Mahlbahn 5'a, gegebenenfalls aber auch einer Nachsichtung
in der Frischgut-Materialaufgabeschurre 13' zugeführt werden.
[0025] Während bei der bisher beschriebenen Ausführungsform des Beispieles gemäß Fig.2 der
Guteinlaufstutzen 27 des Windsichters 2' über dem ringförmigen Streuteller 2'a ausmündet,
ist es wahlweise oder zusätzlich aber auch noch möglich, den Guteinlaufstutzen oder
einen weiteren Guteinlaufstutzen des Windsichters 2' in der bei 27a angedeuteten Art
direkt in den ringförmigen, oberen Windsichter-Außenbereich 30 ausmünden zu lassen,
durch den das vom Mahlteller 5'a von unten herangeförderte Mahlgut-Luft-Gemisch (Pfeile
20') in diesen Windsichter 2' gelangt. Wie hierzu strickpunktiert in Fig.2 angedeutet
ist, kann dieser zweite Guteinlaufstutzen 27a über eine Verbindungsleitung oder Teilleitung
31 mit dem Überhebeelevator-Gutauslaß 26a verbunden sein. Darüberhinaus besteht die
Möglichkeit - wie ebenfalls strichpunktiert angedeutet -, die den Überhebeelevator-Gutauslaß
26a mit dem (ersten) Guteinlaufstutzen 27 verbindende Leitung 32 mit einer Weiche
oder Klappe 33 zu versehen, so daß wahlweise die überhobenen Grobgutanteile über den
ersten Guteinlaufstutzen 27 dem Streuteller 2'a zugeführt oder über den zweiten Guteinlaufstutzen
27a in den ringförmigen Windsichter-Außenbereich 30 direkt eingeleitet werden, und
außerdem besteht auch noch die Möglichkeit, bei 33 eine Art Aufteilvorrichtung anzuordnen,
so daß die überhobenen Grobgutanteile teilweise dem Streuteller 2'a zugeführt und
teilweise direkt in den Windsichter-Außenbereich 30 eingeführt werden können. Der
erste Guteinlaufstutzen 27 und der zweite Guteinlaufstutzen 27a können dabei zweckmäßig
in Umfangsrichtung gegeneinander versetzt angeordnet sein (z.B. um ca. 1800). ).
[0026] Wenn die überhobenen, rückgeführten Grobgutanteile unter Umgehung des Streutellers
2'a direkt in den ringförmigen Windsichter-Außenbereich 30 aufgegeben werden, dann
geschieht dies entgegen dem aufsteigenden Gasstrom bzw. Mahlgut-Luft-Gemisch (Pfeile
20'), so daß zumindest die besonders groben Gutanteile - entsprechend den Pfeilen
29 - direkt vor die Zerkleinerungswerkzeuge (Mahlrollen) der Rollenmühle 1' auf den
Mahlteller 5'a fallen. Hierdurch werden in besonders vorteilhafter Weise die Feinteile
durch den aufwärts gerichteten Gasstrom aus den rückgeführten Grießen ausgesichtet,
und es kann eine besonders gute Mahlgutverteilung auf dem Mahlteller und dadurch eine
größere Laufruhe der Rollenmühle 1' erzielt werden, und darüberhinaus besteht in vorteilhafter
Weise noch die Möglichkeit, vorhandene Sichter ohne Streuteller, also statische Windsichter,
einfach und kostengünstig entsprechend nachzurüsten.
[0027] Um die geschilderte mengenmäßige Aufteilung des durch den Grieße-Auslaß 11' des Windsichters
2' auslaufenden Grobgutes in geeigneter Weise vornehmen zu können, kann dem Grieße-Auslaß
11' eine einstellbare Mengenaufteilvorrichtng nachgeordnet sein, die einerseits mit
dem Mahlteller 5' (gegebenenfalls über die Frischgut-Materialaufgabeschurre 13') und
andererseits - über die Förderschnecke 16' und den Überhebeelevator 26 - mit dem hier
gleichzeitig als Nachsichtvorrichtung wirkenden dynamischen Windsichter 2' in Verbindung
steht. Eine solche einstellbare Mengenaufteilvorrichtung kann in jeder geeigneten
Weise ausgebildet sein. Im Beispiel gemäß Fig.2 sei angenommen, daß die Förderschnecke
16' einen in der Weise regelbaren Antrieb 28 aufweist, daß am Zulaufende 16'a der
Förderschnecke 16' ein mehr oder weniger großer Gutüberlauf entsteht und dieser überlaufende
Grobgutanteil dann dem Mahlteller 5' oder gegebenenfalls der Frischgut-Materialaufgabeschurre
13' zugeleitet wird.
[0028] Die Zerkleinerungsarbeit und -wirkung sowie die Sichtarbeit dieses Ausführungsbeispieles
(Fig.2) innerhalb des Vorrichtungsgehäuses 3 bzw. der Materialaufgabeschurre 13' sind
ansonsten gleichartig wie anhand der Fig.1 im einzelnen beschrieben worden ist.
1. Einrichtung zur Zerkleinerung von Mahlgut unterschiedlicher Körnung, enthaltend
a) eine Zerkleinerungsvorrichtung (1, 1'),
b) eine der Zerkleinerungsvorrichtung zugeordnete Zuführvorrichtung (13, 13') für
frisches Mahlgut (12, 12'), die eine Einrichtung (14, 15) zum Einleiten wenigstens
eines die Feingutanteile aus dem frischen Mahlgut aussichtenden Luftstromes aufweist,
c) einen Sichter (2, 2') für das zerkleinerte Mahlgut, der einen Feingut-Auslaß (10,
10') sowie einen Grieße-Auslaß (11, 11') zum Rückführen von Grobgut zur Zerkleinerungsvorrichtung
enthält,
dadurch gekennzeichnet, daß
d) im Bereich zwischen dem Grieße-Auslaß (11, 11') des Sichters (2, 2') und der Wiedereinführstelle
des rückgeführten Grobgutes (17) in die Zerkleinerungsvorrichtung (1, 1') eine Nachsichtvorrichtung
(13, 2') zum Aussichten von Feingutanteilen aus diesem Grobgut angeordnet ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Nachsichtvorrichtung
etwa in Form einer Material-Aufgabeschurre (13) mit schräg nach unten verlaufendem
Boden (13a) ausgebildet ist, an den wenigstens ein in seinem Strömungsquerschnitt
regelbarer Sichtluft-Eintrittskanal (14, 15) angeschlossen ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, wobei die Zuführvorrichtung für frisches Mahlgut in
Form einer Frischgut-Materialaufgabeschurre (13) mit schräg nach unten verlaufendem
Boden (13a) ausgebildet ist, an den wenigstens ein Sichtluft-Eintrittskanal (14, 15)
angeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Grieße-Auslaß (11) des Sichters
(2) über eine Fördervorrichtung (16) mit der Frischgut-Materialaufgabeschurre (13)
verbunden ist und diese Frischgut-Materialaufgabeschurre gleichzeitig die Nachsichtvorrichtung
für vom Sichter zur Zerkleinerungsvorrichtung (1) zurückgeführtes Grobgut bildet,
wobei die ausgesichteten Feingutanteile (23) gemeinsam dem Sichter zuführbar sind.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Fördervorrichtung
(16) für rückgeführtes Grobgut - in Mahlgut-Förderrichtung (Pfeil 12) betrachtet -
im Bereich vor dem Sichtlufteintritt in die Frischgut-Materialaufgabeschurre (13)
mit der letzteren verbunden ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Nachsichtvorrichtung
in Form einer gesonderten Windsichtvorrichtung ausgeführt ist, deren Grobgut-Auslauf
mit der Zerkleinerungsvorrichtung und deren Feingut-Auslaß mit dem Sichtereinlauf
verbunden ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zerkleinerungsvorrichtung
in Form einer vertikalachsigen Walzmühle (1, 1') mit sich auf einem drehbaren Mahlteller
(5, 5') abwälzenden Mahlwerkzeugen (6) ausgebildet ist und daß der Sichter als Windsichter
(2, 2') unmittelbar über der Wälzmühle in einem gemeinsamen Vorrichtungsgehäuse (3,
3') mit dieser Wälzmühle angeordnet ist, wobei eine mechanische Fördervorrichtung
(16, 16') zwischen dem Grieße-Auslaß (11, 11') dieses Windsichters und der Nachsichtvorrichtung
(13, 2') vorgesehen ist.
7. Einrichtung nach Anspruch 6, mit einem gesonderten mechanischen Überhebeförderer
(26) für vom Mahlteller (5') nach unten ausfallendes zerkleinertes Gut, dadurch gekennzeichnet,
daß
a) der Windsichter (2') gleichzeitig die Nachsichtvorrichtung für den nachzusichtenden
Grobgutanteil bildet,
b) der dem Grieße-Auslaß (11') nachgeordnete mechanische Förderer (16') mit dem Überhebeförderer
(26) verbunden ist und
c) der Gutauslaß (26a) des Überhebeförderers (26) mit einem Guteinlaufstutzen (27,
27a) des Windsichters (2') in Verbindung steht.
8. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Guteinlaufstutzen
(27) des Windsichters (2') über dem Streuteller (2'a) des Windsichters ausmündet.
9. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Guteinlaufstutzen
(27a) des Windsichters (2') direkt in den ringförmigen, oberen Windsichter-Außenbereich
(30) ausmündet, durch den das vom Mahlteller (5'a) herangeförderte Mahlgut-Luft-Gemisch
(20') in den Windsichter eingeleitet wird.
10. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß dem Grieße-Auslaß (11')
des Windsichters (2') eine einstellbare Mengenaufteilvorrichtung (16') nachgeordnet
ist, die einerseits mit dem Mahlteller (5,) der Wälzmühle (1') und andererseits mit
der Nachsichtvorrichtung (2') in Verbindung steht.
11. Einrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Grieße-Auslaß
(11') nachgeordnete mechanische Fördervorrichtung (16') gleichzeitig die einstellbare
Mengenaufteilvorrichtung bildet.
12. Einrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die mechanische Fördervorrichtung
durch eine Förderschnecke (16') mit einem regelbaren Antrieb (28) gebildet ist.
13. Verfahren zur Zerkleinerung von Mahlgut unterschiedlicher Körnung, bei dem frisches
Mahlgut im Zuführungsbereich vor einer Zerkleinerungsvorrichtung durch Einleiten eines
Sichtluftstromes einer Vorsichtung unterworfen wird, nach der Feingutanteile gemeinsam
mit dem in der Zerkleinerungsvorrichtung zerkleinerten Mahlgut einem Windsichter zugeführt
werden, aus dem anfallendes Feingut abgezogen und als Grieße anfallendes Grobgut zur
Zerkleinerungsvorrichtung zurückgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
ein Teil des zurückzuführenden Grobgutes vor seiner Aufgabe in die Zerkleinerungsvorrichtung
einer Nachsichtung zum Aussichten von Feingutanteilen unterworfen wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das nachzusichtende Grobgut
dem frischen Mahlgut zugeleitet und dieses Grobgut gemeinsam mit dem frischen Mahlgut
dem Sichtluftstrom vor der Zuführung in die Zerkleinerungsvorrichtung unterworfen
wird.
15. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das nachzusichtende Grobgut
über eine Fördervorrichtung erneut dem Windsichter aufgegeben wird.
16. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß für die Zerkleinerung
und die Windsichtung des zerkleinerten Mahlgutes eine vertikalachsige Wälzmühle mit
unmittelbar dar- übergebautem Windsichter Verwendung findet.