[0001] Die Erfindung betrifft eine Brotröster-Isolierrohrheizung mit einem hitzebeständigen
und elektrisch isolierenden Isolierrohr und einer Heizwendel, die im Inneren des Isolierrohres
angeordnet ist.
[0002] Es sind Brotröster bekannt, deren Heizelement aus einem aus Quarz bestehenden Isolierrohr
besteht, in dem die Heizwendel innen eingezogen ist und durch Stromdurchfluß erwärmt
wird. Dabei beginnt die Heizwendel zu glühen und Infrarotstrahlung abzugeben, deren
maximale Intensität im Wellenlängenbereich von einigen um liegt, einer Wellenlänge
im Bereich derer sowohl einige Absorptionsmaxima von Wasser liegen als auch herkömmliches
trockenes Röstgut Infrarotstrahlung weitgehend absorbiert und die demzufolge zum Rösten
von feuchtem und trockenem Röstgut geeignet ist. Aufgrund der guten Durchlässigkeit
von Quarz für Infrarotstrahlen dieses Wellenlängenbereichs können diese weitgehend
durch das Isolierrohr austreten und zur Röstung eines Röstguts verwendet werden.
[0003] Vom Isolierrohr noch absorbierte Infrarotstrahlung führt zur Erwärmung desselben,
wodurch dieses dann als zweiter Infrarotstrahler wirkt, dessen Temperatur aber aufgrund
der im Vergleich zur Heizwendel wesentlich größeren Masse wesentlich niedriger liegt
als die der Heizwendel. Die vom Isolierrohr abgegebene Infrarotstrahlung ist daher
für das Rösten eines Röstgutes kaum verwendbar, da ein wirksames Rösten von Röstgut
nur mit Infrarotstrahlung möglich ist, die von einem Strahler im Temperaturbereich
von etwa 600 ° 1000° C abgegeben wird, eine Temperatur, die vom Isolierrohr niemals
erreicht wird. Es ist daher von großer Bedeutung, daß das Isolierrohr die beim Röstprozeß
wirksame Infrarotstrahlung möglichst wenig absorbiert.
[0004] Ein derartiges aus Quarz bestehendes Isolierrohr ist beispielsweise aus der DE-OS
39 03 961 bekannt.
[0005] Befindet sich ein aus Quarz bestehendes Isolierrohr auf Betriebstemperatur und fallen
Krümel des Röstgutes auf die Oberfläche, treten aber chemische Reaktionen (Oxidation
von Kohlenstoff) ein, die zu Erosionserscheinungen der Quarzoberfläche führen. Die
Folgen sind Veränderungen in Form von Flecken auf der Isolierrohr-Oberfläche, die
die Transmissions- und Wärmestrahlungseigenschaften des Isolierrohrs behindern. Ebenso
sind im Röstgut Salze enthalten, die die Erosionserscheinungen der Isolierrohr-Oberfläche
nachteilig unterstützen. Längerfristig ist mit der Zerstörung des Isolierrohres zu
rechnen, da es aufgrund der unterschiedlichen Wärmeverteilungen zu inneren Spannungen
kommt.
[0006] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Brotröster-Isolierrohrheizung zu schaffen,
deren Isolierrohr neben einer hohen Durchlässigkeit für Infrarotstrahlung auch eine
ausreichende chemische Beständigkeit aufweist.
[0007] Die Aufgabe der Erfindung wird durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs
1 gelöst.
[0008] Durch die Verwendung einer Metalloxid-Keramik als Werkstoff für das Isolierrohr ergibt
sich zunächst einmal der Vorteil, daß diese im interessierenden Wellenlängenbereich
von einigen um für die Infrarotstrahlung eine noch höhere Durchlässigkeit als der
üblicherweise verwendete Quarz aufweist. Ein weiterer Vorteil von Metalloxid-Keramiken
gegenüber anderen in Bezug auf Infrarotstrahlung vergleichbar gut durchlässige Keramiken,
wie beispielsweise solche auf Halogenidbasis, wie beispielsweise Lithiumfluorid (LiF),
Calciumdifluorid (CaF
2) oder Natriumfluorid (NaF) besteht darin, daß die erfindungsgemäßen Keramiken unempfindlich
gegenüber Feuchtigkeit und mechanisch recht fest sind.
[0009] Durch die Verwendung von Metalloxid-Keramiken mit hoher Reduktionsbeständigkeit wird
erreicht, daß das Isolierrohr praktisch unempfindlich gegen Erosionserscheinungen
ist, die von vom Röstgut ausgehende Kohlenstoff-Partikel oder Salzen ausgehen, da
es praktisch nicht zu einer Oxidation dieser Stoffe bei Berührung mit dem heißen Isolierrohr
kommt. Die gesamte Brotröster-Isolierrohrheizung weist damit eine wesentlich höhere
Lebensdauer auf, als dies bei den bekannten Quarz-Isolierrohren der Fall war. Durch
den ausgeprägt ionischen Charakter der ausgewählten Keramiken wird eine hohe Transparenz
für Infrarotstrahlung im allgemeinen erreicht, da anders als bei Keramiken mit Bindungen
mit ausgeprägt metallischem oder kovalentem Charakter keine freien oder quasi freien
Elektronen vorhanden sind, deren Existenz zu einer Schwächung von eindringender Infrarotstrahlung
führt.
[0010] Wählt man gemäß Anspruch 2 als Werkstoff für das Isolierrohr Keramiken aus, die überwiegend
Aluminiumoxid (A1
20
3) oder Magnesiumoxid (MgO) enthalten, so wird eine besonders gute Durchlässigkeit
für Infrarotstrahlung im Interessierenden Wellenlängenbereich von einigen um erzielt.
Dasselbe gilt für die Reduktionsbeständigkeit, wobei in beiden Fällen Magnesiumoxid
noch bessere Materialeigenschaften aufweist als Aluminiumoxid.
[0011] Neben dem überwiegenden Anteil an Aluminiumoxid oder Magnesiumoxid kann der Restanteil
des Isolierrohrmaterials nach wie vor aus Quarz (Si0
2) bestehen, wobei dessen Reduktionsbeständigkeit aber durch den überwiegenden Anteil
an den beiden vorgenannten Materialen erheblich höher ist.
[0012] Wählt man gemäß Anspruch 3 Steatit C 221 als Werkstoff, so erhält man zwar lediglich
ein Isolierrohr mit nur recht befriedigenden Eigenschaften in Bezug auf Infrarotdurchlässigkeit
und Reduktionsfestigkeit. Aufgrund der Tatsache, daß es sich bei Steatit C 221 um
ein in der Elektrotechnik häufig als Isolierstoff verwendetes Standard-Material handelt,
erhält man aber eine äußerst preiswerte Brotröster-Isolierrohrheizung.
[0013] Wählt man gemäß Anspruch 4 als Werkstoff für das Isolierrohr eine Keramik auf der
Basis von Magnesium/Aluminium-Silikat, so erhält man neben den grundsätzlichen Vorteilen
der guten Infrarotdurchlässigkeit und erhöhten Reduktionsbeständigkeit darüber hinaus
auch ein Isolierrohr mit einem geringen Wärmeausdehnungskoeffizienten (etwa 3 x 10-
6 I/K), so daß dieses unempfindlich gegen schnelle Temperaturwechsel (sogenannte Thermoschocks)
ist.
[0014] Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer Zeichnung näher beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Quarzrohr.
[0015] Fig. 1 zeigt eine Brotröster-Isolierrohrheizung, die aus einem Isolierrohr 1 besteht,
das im Inneren eine durchgehende Längsbohrung 3 aufweist. In der Längsbohrung 3 wird
eine Heizwendel 2 (gestrichelt dargestellt) angeordnet. Die Heizwendel 2 wird dabei
von einem solchen Strom durchflossen, daß sie sich so weit erwärmt, daß die von ihr
abgegebene Infrarotstrahlung ihr Intensitätsmaximum im Bereich einer Wellenlänge von
einigen um aufweist.
[0016] Aufgrund der im folgenden beschriebenen Materialauswahl für das Isolierrohr 1 durchdringt
ein großer Anteil der von der Heizwendel 2 abgegebenen Infrarotstrahlung das Isolierrohr
1 und wird dann zum Rösten eines auch Wasser enthaltenden Röstguts verwendet. Der
vom Isolierrohr 1 absorbierte Anteil der von der Heizwendel 2 abgegebenen Infrarotstrahlung
führt zur Erwärmung des Isolierrohrs 1, dessen Temperatur aber aufgrund seiner relativ
großen Masse und des verhältnismäßig geringen Anteils an absorbierter Infrarotstrahlung
weit unterhalb der Temperatur der Heizwendel 2 liegt. Die vom Isolierrohr 1 selbst
abgegebene Infrarotstrahlung trägt daher zum Rösten eines Röstguts fast nichts bei.
[0017] Erfindungsgemäß besteht das Isolierrohr 1 nicht aus einem Quarzrohr. Als Material
für das Isolierrohr 1 wird vielmehr eine Keramik gewählt, die entweder überwiegend
aus Aluminiumoxid (A1
20
3) oder überwiegend aus Magnesiumoxid (MgO) besteht. Das Isolierrohr 1 kann aber auch
aus einer Keramik auf der Basis von Magnesium- Aluminium-Silikat bestehen. Eine weitere
Möglichkeit für die Materialauswahl für das Isolierrohr 1 besteht darum eine Keramik
zu verwenden, die überwiegend aus Steatit, vorzugsweise Steatit C 221 (vgl. DIN VDE
0335, Teil 3, Tabelle 1, Keramische Isolierstoffe), bestehen. Alle genannten Materialien
weisen aufgrund ihrer hohen Reduktionsbeständigkeit und des ausgeprägt ionischen Charakters
ihrer chemischen Bindungen bei sogar noch besserer Infrarotdurchlässigkeit im interessierenden
Wellenlängenbereich von einigen um eine wesentlich höhere chemische Beständigkeit
gegen vom Röstgut stammende Kohlenstoff-Partikel oder Salze als Quarz auf.
1. Brotröster-Isolierrohrheizung mit einem hitzebeständigen und weitgehend infrarotdurchlässigen
Isolierrohr und einer Infrarotstrahlung abgebenden Heizwendel, die im Inneren des
Isolierrohres angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß als Material für das Isolierrohr
(1) eine Metalloxid-Keramik mit hoher Reduktionsbeständigkeit und einem ausgeprägt
ionischen Charakter ihrer chemischen Bindungen verwendet wird.
2. Brotröster-Isolierrohrheizung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Isolierrohr (1) überwiegend aus Aluminiumoxid (A1203) oder überwiegend aus Magnesiumoxid (MgO) besteht.
3. Brotröster-Isolierrohrheizung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Isolierrohr (1) aus Steatit C 221 (Mg3-(OH)2 [Si4 01 o ]) besteht.
4. Brotröster-Isolierrohrheizung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Isolierrohr (1) aus einer Keramik auf der Basis von Magnesium-Aluminium-Silikat besteht.