(19)
(11) EP 0 525 532 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
03.02.1993  Patentblatt  1993/05

(21) Anmeldenummer: 92112169.5

(22) Anmeldetag:  16.07.1992
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B66C 13/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE IT NL SE

(30) Priorität: 29.07.1991 DE 9109367 U

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
D-80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Rudnik, Siegfried, Dipl.-Ing.
    W-8501 Tuchenbach (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Leitungsführung zum Anschliessen von Elektromotoren einer Krananlage, insbesondere einer Container-Krananlage


    (57) Leitungsführung zum Anschließen von Elektromotoren (14) einer Krananlage, insbesondere einer Container-Krananlage, an eine auf der Krananlage angeordnete Spannungsquelle (2) mit mindestens zwei Polen (3,4), wobei räumlich von der Spannungsquelle (2) und den Motoren (14) getrennte Widerstände (12) mit den Motoren (14) elektrisch in Reihe geschaltet sind, wobei für jeden Motor (14) mindestens eine Pol-Widerstands-Verbindungsleitung (15a) von einem der Pole (3) der Spannungsquelle (2) zu den Widerständen (12) geführt ist, wobei von jedem Motor (14) eine Motor-Widerstands-Verbindungsleitung (16a) direkt zu den Widerständen (12) geführt ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Leitungsführung zum Anschließen von Elektromotoren einer Krananlage, insbesondere einer Container-Krananlage, an eine auf der Krananlage angeordnete Spannungsquelle mit mindestens zwei Polen, wobei räumlich von der Spannungsquelle und den Motoren getrennte Widerstände mit den Motoren elektrisch in Reihe geschaltet sind, wobei für jeden Motor mindestens eine Pol-Widerstands-Verbindungsleitung von einem der Pole der Spannungsquelle zu den Widerständen geführt ist.

    [0002] Bei bisher bekannten, derartigen Leitungsführungen war die Spannungsquelle in Form eines Stromrichtergeräts in einem Schaltschrank und die Widerstände außerhalb des Schaltschranks zu einer sogenannten Widerstandsbank zusammengefaßt angeordnet. Für jeden Motor wurde ein Kabel vom Schaltschrank zum Motor geführt sowie ein weiteres Kabel vom Schaltschrank zur Widerstandsbank. Die Kabel umfaßten je eine Hin- und Rückführleitung und waren mit ihren motor- bzw. widerstandsseitigen Enden an den jeweiligen Motor bzw. an einen der Widerstände angeschlossen. Im Schaltschrank war je eine der Leitungen der Kabel an je einen der Pole der Spannungsquelle angeschlossen und die anderen Leitungen miteinander verbunden, meist über einen Überstrom-Schnellauslöser. Im Ergebnis wurden pro Motor im Schaltschrank zwei Kabel verlegt. Dies wurde jedoch aufgrund der eingeschränkten Platzverhältnisse im Schaltschrank als nachteilig empfunden. Weiterhin waren aufgrund der Vielzahl der zu verlegenden Leitungen leicht Fehlverdrahtungen möglich. Auch wurde unnötig viel Kabelmaterial benötigt.

    [0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine einfache und übersichtliche Leitungsführung anzugeben, wobei gleichzeitig der benötigte Materialaufwand minimiert werden soll.

    [0004] Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß von jedem Motor eine Motor-Widerstands-Verbindungsleitung direkt zu den Widerständen geführt ist. Dadurch wird die Rückführung einer Leitung vom Widerstand zum Schaltschrank und eine Weiterverkabelung von dort zum Motor vermieden.

    [0005] Zum Rückanschluß des Motors an den anderen Pol der Spannungsquelle ist es entweder möglich, von jedem Motor eine Motor-Pol-Verbindungsleitung zum anderen Pol der Spannungsquelle zu führen oder von jedem Motor eine Motor-Widerstands-Rückverbindungsleitung zurück zu den Widerständen und von den Widerständen eine Pol-Widerstands-Rückverbindungsleitung zurück zum anderen Pol der Spannungsquelle zu führen.

    [0006] Mit Vorteil sind gemeinsam verlaufende Leitungen zumindest teilweise zu mehradrigen Kabeln zusammengefaßt sind, weil dann die Anzahl der einzeln zu verlegenden Leitungen reduziert wird.

    [0007] Weitere Vorteile und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels, anhand der Zeichnungen und in Verbindung mit den weiteren Unteransprüchen. Es zeigen:

    FIG 1 bis 3 verschiedene Möglichkeiten der Leitungsführung.



    [0008] Mit 1 ist in den FIG 1 bis 3 jeweils der Schaltschrank bezeichnet. Im Schaltschrank 1 befindet sich das Stromrichtergerät 2, das zwei Pole 3, 4, nämlich einen Minuspol 3 und einen Pluspol 4 aufweist. Die Pole 3, 4 sind über senkrechte Verbindungsschienen 5, 6 auf waagrechte Stromschienen 7, 8 geführt, von denen aus weiterverdrahtet wird. An die Stromschiene 7 sind Shunts 9 angeschlossen. Weiterhin weist der Schaltschrank 1 eine Stromschiene 10 auf, die auf Masse gelegt ist.

    [0009] An die Shunts 9 sind nicht dargestellte, einstellbare Grenzwertschalter angeschlossen, über die die über die Shunts 9 abfallende Spannung und damit indirekt der durch die Shunts 9 und den jeweils zugeordneten Motor 14 fließende Strom gemessen wird. Wenn der Strom einen über den Grenzwertschalter einstellbaren Grenzwert übersteigt, löst der Grenzwertschalter aus und schaltet die Stromzufuhr zum Stromrichter 2 ab. Der Grenzwert des Grenzwertschalters wird dabei derart eingestellt, daß er auslöst, bevor eines der Kabel 15 bis 20 thermisch zerstört wird.

    [0010] Die Widerstandsbank 11 ist wegen der in den Widerständen 12 entstehenden Abwärme außerhalb des Schaltschranks 1 angeordnet. Sie weist ebenso wie der Schaltschrank 1 eine Masseschiene 13 auf.

    [0011] Sowohl der Schaltschrank 1 als auch die Widerstandsbank 11 sind im sogenannten E-Haus der Krananlage angeordnet.

    [0012] Die Figuren 1 bis 3 zeigen nun verschiedene Möglichkeiten der Leitungsführung zwischen Schaltschrank 1, Widerstandsbank 11 und Motoren 14 auf.

    [0013] Gemäß FIG 1 wird für jeden Motor 14 ein Pol- Widerstands-Kabel 15 vom Schaltschrank 1 zur Widerstandsbank 11 geführt und von dort ein Motor-Widerstands-Kabel 16 zum Motor geführt. Beide Kabel weisen einen Schutzleiter auf, was daraus ersichtlich ist, daß die Leitungen 15c, 16c an die Masseschienen 10, 13 angeschlossen sind. Weiterhin weisen die Kabel 15, 16 je zwei Nutzleitungen 15a, 15b, 16a, 16b auf. Die Leitung 15a, d.h. die Pol-Widerstands-Verbindungssleitung, ist schaltschrankseitig an einen der Shunts 9 und widerstandsseitig an einen der Widerstände 12 angeschlossen. Die zweite Leitung 15b, die Pol- Widerstands-Rückverbindungsleitung, ist schaltschrankseitig direkt an die Minusschiene 8, widerstandsseitig an einen anderen der Widerstände 12 angeschlossen. Die Motor-Widerstands-Verbindungsleitung 16a ist an den anderen Anschluß des Widerstands 12 angeschlossen, an den die Leitung 15a angeschlossen ist, und die Motor-Widerstands-Rückverbindungsleitung 16b an den anderen Anschluß des Widerstands 12, an den die Leitung 15b angeschlossen ist. Über die Leitungen 16a, 16b wird der Ankerstrom zum Motor 14 hingeführt und wieder zum Schaltschrank 2 zurückgeführt.

    [0014] FIG 2 zeigt eine leicht abgeänderte Version der Leitungsführung von FIG 1. In FIG 1 wurden stets dreiadrige Kabel mit gleichem Leitungsquerschnitt, z.B. 3 x 16 mm2 zur Verbindung von Schaltschrank 1, Widerstandsbank 11 und Motoren 14 verwendet. Demgegenüber wird in FIG 2 ein einadriges, abgeschirmtes Kabel 17 mit z.B. 150 mm2 Leitungsquerschnitt verwendet, um die Minusschiene 8 des Schaltschranks 1 mit einer Minusschiene 18 in der Widerstandsbank 11 zu verbinden. Die Anschlüsse von der Plusschiene 7 laufen wieder über die Shunts 9, werden dann aber in einem mehradrigen Kabel 21 mit z.B. 5 x 16 mm2 Leitungsquerschnitt ebenfalls gesammelt zur Widerstandsbank 11 geführt. Die Verdrahtung von der Widerstandbank 11 zum Motor 14 ist ebenso wie bei FIG 1 beschrieben.

    [0015] Der besseren Anschauung halber ist jedoch ein zusätzliches Motorkabel 19 mit eingezeichnet.

    [0016] FIG 3 zeigt eine dritte Variante der Leitungsführung. Auch hier wird das Kabel 15 von den Shunts 9 zur Widerstandsbank 11 und von dort das Kabel 16 zum Motor 14 geführt. Vom Motor 14 geht jedoch das Motor-Pol-Kabel 20 zurück zum Minuspol 8. Die Kabel 15, 16, 20 sind einadrige Kabel. Gegebenenfalls könnte das Kabel 15 aber auch mehrere Leitungen aufweisen. In diesem Fall bräuchte für mehrere Motoren 14 nur ein Kabel 15 vom Schaltschrank 1 zur Widerstandsbank 11 geführt werden.

    [0017] Die vorliegende Erfindung ist prinzipiell bei jeder Krananlage anwendbar, sie ist jedoch besonders geeignet für Container-Krananlagen mit ihren Mehrmotorantrieben z.B. für Laufkatze und Fahrwerk.


    Ansprüche

    1. Leitungsführung zum Anschließen von Elektromotoren einer Krananlage, insbesondere einer Container-Krananlage, an eine auf der Krananlage angeordnete Spannungsquelle mit mindestens zwei Polen, wobei räumlich von der Spannungsquelle und den Motoren getrennte Widerstände mit den Motoren elektrisch in Reihe geschaltet sind, wobei für jeden Motor mindestens eine Pol-Widerstands-Verbindungsleitung von einem der Pole der Spannungsquelle zu den Widerständen geführt ist, dadurch gekennzeichnet, daß von jedem Motor (14) eine Motor-Widerstands-Verbindungsleitung (16a) direkt zu den Widerständen (12) geführt ist.
     
    2. Leitungsführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß von jedem Motor (14) eine Motor-Pol-Verbindungsleitung (20) zum anderen Pol (4) der Spannungsquelle (2) geführt ist.
     
    3. Leitungsführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß von jedem Motor (14) eine Motor-Widerstands-Rückverbindungsleitung (16b) zurück zu den Widerständen (12) und von den Widerständen (12) eine PolWiderstands-Rückverbindungsleitung (15b) zurück zum anderen Pol (4) der Spannungsquelle (2) geführt ist.
     
    4. Leitungsführung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß gemeinsam verlaufende Leitungen (15a,15b,16a,16b) zumindest teilweise zu mehradrigen Kabeln (15 bis 19) zusammengefaßt sind.
     
    5. Leitungsführung nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß zum Leitungsschutz mindestens eine (15a) der Leitungen jedes Motors (14) mit Mitteln (9) zur Strommessung und Überlastsicherung verbunden ist.
     
    6. Leitungsführung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel (9) zur Strommessung und Überlastsicherung zwischen einen Pol (3) der Spannungsquelle (2) und je eine (15a) der Leitungen geschaltete Shunts (9) sind, denen einstellbare Grenzwertschalter nachgeschaltet sind.
     




    Zeichnung